Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Jpes heim. . Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 ö Redaktion, Jruck und Nerlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 73. Mittwoch, den 10. September 1902. 2. Jahrgang 1 Deutſches Reich. 14 Seckeuheim, 8. Sept. Obwohl der der Bevölkerung berechnet, ſeit Jahrzehnten wenige Veränderungen aufweiſt, hat der auf den Kopf entfallende Netto⸗Ertrag an Tabak⸗ abgaben ſeit Beſtehen des gegenwärtigen Tabak⸗ ſteuergeſetzes eine nicht unweſentliche Zunahme erfahren. Es kamen auf den Kopf jährlich im Daurchſchnitt der nachſtehend genannten Jahr⸗ 8388 fünfte 0 1 Tabakverbrauch Tabakabgaben . ö lg Mk. 14881/18885 1.4 0.84 VCC 1.11 1896/1900 5 75 1.18 . Aus dieſen Zahlen ergibt ſich, daß der auf den Kopf entfallende Abgabebetrag in höherem Maße geſtiegen iſt als der Verbrauch. Es liegt dies daran, daß der Anteil des aus⸗ ländiſchen Tabaks am deutſchen Tabakverbrauch heute ſowohl relativ wie abſolut ein viel größerer iſt als vor zwanzig Jahren. Die Steuer von inländiſchem Tabak beträgt Mk. 0.45 pro Kilogramm, während ausländiſcher Roh⸗ tabak einem Zoll von Mk. 0.85 pro Kilogramm unterliegt. Dazu kommt, daß auch die Einfuhr von fertigen Tabakfabrikaten, vor allem von Cigaretten und Cigarren, welche einem noch höhern Zoll unterliegen, zugenommen hat. Für die fünf Jahre 1886/1890 ſtellte ſich im Deutſchland der Verbrauch von Tabak insge⸗ ſamt auf 3 646040 Doppelzentner, der Ab⸗ gabenertrag auf netto 252 259 200 Mark, was per Kilogramm im Durchſchnitt 69 Pfg. ergibt. Dagegen hat in den fünf Jahren 1896/1900 . der Verbrauch, 4 457 440 Doppelzentner, der Abgabenertrag 325 381300 Mk. betragen, ſo daß auf 1 Kilogramm durchſchnittlich 73 Pfg. kommen. i — 8 2 * 7 1 . 2 Ausland. Theodor, der ſich gegenwärtig auf einem Jagd⸗ ausflug in der Umgegend von Arlington im Staate Süd⸗Dakota befindet, hat dort mit mehreren Farmern, die der Populiſten⸗Partei angehören, unangehme Abenteuer erlebt. Sie verweigerten ihm aus politiſcher Feindſchaft ge⸗ Tabakverbrauch in Deutſchland, auf den Kopf New-Vork. Präſident Ronſevelts Sohn, gen ſeinen Vater in gröbſter Form die erbetene Gaſtfreundſchaft, und einer der Farmer vergaß ſich ſoweit, daß er ſeine Hunde auf den jungen Rooſevelt hetzte, als dieſer ihn um etwas zu trinken bat. London, 6. Sept. Nach amtlichen Be⸗ richten wurden von Großbritannien während des ſüdafrikaniſchen Krieges im Ganzen 448 435 Mannſchaften und Offiziere nach Suͤd⸗ afrika geſchickt oder dort ausgehoben. Die Zahl der Todesfälle betrug bis zum 31. Mai d. J. 1072 bei den Offizieren und 20 870 bei den Mannſchaften zuſammen 22 822. Paris, 8. Sept. In einer Generalver⸗ ſammlung faßte geſtern das napoleoniſche Komitee des zweiten Arrondiſſements den Be⸗ ſchluß, den Prinzen Viktor aufzufordern, zu Gunſten des in ruſſiſchen Dienſten ſtehenden Prinzen Louis Napoleon den Anſprüchen auf den Thron zu entſagen. Aus Nah und Fern. » Seckenheim, 9. Sept. Das Geburts⸗ feſt Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs wurde auch in hieſiger Gemeinde feſtlich begangen. Glockengeläute und Böllerſchüſſe kündeten geſtern Abend das Nahen des feſtlichen Tages. Bei anbrechender Dunkelheit fand ein Fackelzug durch die Ortsſtraßen ſtatt, an welchen ſich ein Feſtbanket im neuerſtellten Saale des Zähringer Hofes anſchloß, über welch letzteres uns leider kein Bericht zugegangen iſt. Auch der Feſt⸗ tag ſelbſt wurde mit Glockengeläute und Böller⸗ ſchüſſen eingeleitet. Möge es dem geliebten Landesfürſten noch recht lange vergönnt ſein, über unſer ſchönes Badnerland zu regieren. * Seckenheim, 9. Sept. Die Hopfen⸗ ernte iſt hier ziemlich beendet. Die diesjähri⸗ gen Hopfen laſſen in Qualität und Quantität zu wünſchen übrig. Trotzdem einige Käufer am Platze waren, konnten nur 60 Mk. per Centner gelöſt werden, ein Preis, zu welchem der Hopfenbau kam rentabel ſein dürfte. a J Seckenheim, 9. Sept. Bei gut be⸗ ſetztem Saale fanden verfloſſenen Samstag Abend im Gaſthaus zum roten Löwen die humoriſtiſch⸗theatraliſchen Aufführungen des hieſigen Männergeſangvereins ſtatt. Das Programm, beſtehend aus 11 Nummern hatte ſich auch ſelbſt in den ſchwerſten Stellen auf's Flotteſte abgewickelt; ſeien hier nur erwähnt die Stücke: Leinenweber Dunſel, Michel beim Photo⸗ graphen und der Sänger im Verhör, bei denen die Herren: Herm. Bühler, Herm. Seitz, Karl Volz, Albert Bühler, Friedr. Hartmann, Adolf Seitz und Arthur Merklein ſich beſonders viel Beifall errangen. Auch die einzelnen Couplets wurden aufs exakteſte vorgetragen. Die Klavier- begleitung lag in den Händen der Herren Merklein, Fiſcher und Ad. Seitz und gebührt auch ihnen für ihr taktvolles Spiel beſond ers Lob. Der Männergeſangverein darf daher mit größter Zufriedenheit auf dieſes ſchöne Feſt zurückblicken. Die zweite Aufführung findet heute Mittwoch, den 10. September, Abends 8 Uhr ſtatt. Seckenheim, 9. Sept. Die Ausrüſtung der Infanterie mit dem neuen Gewehr 98 und dem neuen Seitengewehr Modell 98/1902 wird jetzt mit größerer Schnelligkeit betrieben als bisher. Im Laufe des Jahres erhalten ſämmtliche Heeresteile die neuen Waffen. Das Gardekorps und die Marine-Inſanterie ſowie die oſtaſiatiſchen Truppen ſind damit bekannt⸗ lich ſchon vor mehr als zwei Jahren ausge⸗ rüſtet worden. Zur Herſtellung der Waffen ſind außer den königlich preußiſchen Fabriken in Danzig, Erfurt und Spandau jetzt auch die bayeriſche Gewehrfabrik in Amberg, die Mauſer⸗ ſche Waffenfabrik in Oberndorf(Württemberg), ſowie andere Privatfabriken herangezogen worden. Mannheim, 6. Sept. Auf der Bau⸗ ſtelle des neuen Amtsgerichtsgebäudes beim alten Gymnaſium, wo man gegenwärtig mit dem Ausheben dee alten Fundamente beſchäf⸗ tigt iſt, ereignete ſich heute Nachmittag ein ſchwerer Unglücksfall. Arbeiter waren damit beſchäftigt, von einem großen Mauerblock die Steine auszubrechen, als der Block plötzlich nachgab und der untenſtehende Taglöhner Heinrich Heinbrücher aus Neuſtadt i. O. unter denſelben zu liegen kam und totgedrückt wurde. Pforzheim, 5. Sept. Daß Gewinne in der Lotterie nicht immer zum Segen einer Familie ausſchlagen, davon giebt ein Vorfall am hieſigen Platze ein neues Beiſpiel. Der „Pf. Beob.“ teilt darüber mit: Vor Jahres⸗ 3 Das Geheimnis des Staatsanwalts. Original⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 3 Nachdruck verboten. Ich drehte mich um und ſah einen Herrn in Reiſekleidung haſtig auf den Tiſch zuſchreiten, vor welchem verhandelt wurde. „Ihr Diener, Herr Rathsherr,“ ſagte er mit erregter Stimme—„ich komme ſoeben an und höre, daß Hegemann etwas begangen ben ſoll; dürfte ich Sie bitten, mich davon mim Kenntniß zu ſetzen?“? W Mit der größten Bereitwilligkeit, Herr taatsanwalt— freue mich außerordentlich, daß Sie auch dieſes Jahr beſchloſſen haben, e Ferien bei der Frau Schweſter hier zu verbringen— Gendarm einen Stuhl für den Herrn Staatsanwalt!— Ja, ja! der Hege⸗ mann hat uns wieder einen dummen Streich gemacht— immer der Alte l, Und nun begann der Richter, deſſen Bene⸗ nehmen ſich dem Staatsanwalt gegenüber na⸗ rlich gänzlich geändert hatte, die Erzählung r Anklage, ihrer Wahrſcheinlichkeit und meines brüllte er. vielleicht gewußt. Jener bejahte; er habe ihn auf dem Perron gezählt. Dann, ſich mit der größten Höflichkeit mirz uwendend, fragte er mich, ob ich mich viel⸗ leicht entſinne, wie viel Geld ich dem Finder meines Portemonnaies angeboten. Genau konnte ich dies nicht ſagen; aber es ſchien mir wahrſcheinlich, daß die Geldſtücke, welche ich hingehalten, wenigſteus denſelben Wert hatten, als der Inhalt des geſtohlenen Beutels. „Dürfte ich Sie bitten, auch dieſes Pro⸗ tokoll zu nehmen?“ ſagte er, ſich an den Rathsherrn wendend, und dann, eine lächelnde Miene annehmend, fügte er hinzu:„Ich be⸗ kümmere mich hier um Sachen, die mich gar nichts angehen; ich hoffe, Sie werden es mir nicht mißdeuten;— Sie wiſſen ja, daß dieſer Hegemann uns als ein pfſychologiſches Räthſes intereſſirt!“ „Ja, ja!“ antwortete Jener—„ich habe ſchon daran gedacht, wie die Frau Baronin ſich ärgern wird, wenn ſie erfährt, daß er trotz ihrer Güte immer der Alte geblieben iſt, und ſich nicht beſſern wiel.“ ö Der Angeklagte ſprang bei dieſen Wor⸗ ten von der Bank, auf die er ſich ſeit dem Eintreten des Staatsanwalts theilnahmslos niedergelaſſen, auf, und ſtreckte dem Richter wꝗwüthend die Fauſt entgegen. „Wie können Sie ſich unterſtehen—“ prägten Charaktere geführt hatte, eines jener 2 35 75 d de 5 ächt rte entgegen, leiſe ſeinen aufgehobenen Arm be⸗ rührend. „Laßt Euch ruhig in's Gefängnis abführen, Hegemann,“ ſagte er ruhig;—„es verſteht ſich von ſelbſt, daß Euch Gerechtigkeit wider⸗ fahren ſoll, und wie ſehr wir uns darüber freuen werden, wenn die Falſchheit der An⸗ klage, die auf Euch laſtet, bewieſen ſein wird, das könnt Ihr Euch wohl denken. 715 „Und glauben Sie, daß ich ein Spitzbub bin?“ fragte der, welchen man Hegemann nannte, mit einer Stimme, in der der Zorn merklich gedämpft, jedoch nicht erloſchen war. „Nein!“ erwiderte der Staatsanwalt ent⸗ ſchieden. f 8 Ohne zu antworten, ſetzte ſich Hegemann auf die Bank nieder— Ich ging auf ihn zu. N„Und ich glaub' es auch nicht,“ ſagte ich ihm. 5 i Er ſah mich an— ſeine Lippen zuckten ſpöttiſch. a ö „Das iſt mir ganz gleichgültig,“ hörte ich ſeine mißtönende Stimme, und dann drehte er mir den Rücken zu. 5 22 i 5 Ich muß geſtehen, daß dieſer Menſch und ſein Geſchick meine Phantaſie außerordentlich beſchäftigten. Es ſchien mir, daß der Zufall mich auf die Spur eines jener ſcharf ausge⸗ al berührten wiederum verändert worden— ich hatte friſt gewann ein hieſiger Handwerker i Lotterie ca. 120 000 Mk. Der erſte Fehler, den der Glückliche machte, war, daß er das Loos einem Agenten auf deſſen Zureden gegen eine Abſtandsſumme von 80000 Mk. überließ. Nachdem er dem Agenten ſo 40000 Mk. auf einen Schlag zu verdienen gegeben, machte er noch Zahlungen im Betrage von etwa 20 000 Mark, ſodaß ihm noch die ſchöne Summe von ungefähr 60 000 Mk. verblieb. In dem Voll⸗ gefühl ſeines Glückes und in der Annahme, daß das Geld nie alle werden könnte, begann er nun ein überaus flottes Leben, vernach⸗ läſſigte ſein Geſchäft und trieb allerlei koſt⸗ ſpieligen Paſſionen, ſodaß er immer weiter in ſeinen Verhältniſſen zurückkam. Er zog ſpäter von hier fort und ließ ſeine Frau zurück, welche ſich nun genötigt ſieht, Armenunter— ſtützung in Anſpruch zu nehmen. Neiſſe(Schleſien), 6. Sept. Mehrere hier einquartirte Garde⸗Artilleriſten, die den Urlaub überſchritten hatten und dabei von dem Leutnant Hanning vom 23. Infanterie-Regi⸗ ment betroffen wurden, flüchteten in einen Stall. Als der Kanonier Jürgenſen den Ver⸗ ſuch machte, unbemerkt aus dem Stalle zu entkommen, erhielt er von dem Leutnant meh⸗ rere ſehr gefährliche Stiche mit dem Degen. Willſtätt(A. Kehl), 6. Sept. Für die aus dem„Hanauer Ländle“(Leutesheim) ſtam⸗ mende Amme der jüngſten badiſchen Prinzeſſin iſt die hier angefertigte ſchmucke Hanauertracht abgeſandt worden. Es iſt ein farbenprächtiges Gewand, das gewiß überall bewundert werden Wird. Hanau(Amt Kehl), 6. Sept. Geſtern Mittag erſtickte hier beim Eſſen das 9 Monate alte Mädchen Eliſabeth des Landwirts Friedr. Knörrle infolge der Einnahme einer größeren Menge Speiſen. Köndringen(A. Emmendingen) 6. Sept. Geſtern brannten die mit reichen Erntevorräten gefüllten beiden Scheunen des Joh. Gg. Leh- mann und Wilh. Möſſinger, ſowie ein Schopf des Letzteren nieder, auch die neugebauten Wohnhäuſer beider Landwirte wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Das Mobiliar und das Vieh, bis auf 2 Schafe, konnten gerettet werden. Außer der raſch vom Felde herbeigeeilten Bevölkerung, wobei auch der weibliche Teil mit Waſſertragen wacker eingriff, war die Feuerwehr Emmen⸗ dingen und die Hilfsmannſchaft von Theningen am Brandplatz erſchienen; auch Herr Geh⸗Rat Salzer war anweſend. Die Abgebrannten ſollen nur gering verſichert ſein. Wie man lt.„Brsg. Nachr.“ hört, ſoll das Feuer durch Kinder ver— urſacht worden ſein. Das Fehlen einer Waſſer⸗ leitung trat bei dem Brande beſonders ſtark ins Auge. Berlin, 8. Sept. In der Schiller⸗ ſtraße in Charlottenburg ſtürzten beim Spielen ein Mädchen von 9 Jahren und ein Knabe von 3 Jahren aus dem Fenſter der elterlichen Wohnung auf das Pflaſter. Beide trugen ſchwere Verletzungen davon und liegen im der 175 Charlottenburger Krankenhauſe darnieder. Berlin, 8. Sept. Der Filialteiter der hieſigen Firma Hart und Jaekel in Buenos Aires, der nach Unterſchlagung einer Viertel- million Mark flüchtig geworden war, wurde geſtern hier von der Kriminalpolizei verhaftet. Prag, 8. Sept. Bei der Station Schlau ſtießen heute Nacht 2 Güterzüge zuſammen, wobei 1 Bremſer getötet, der Lokomotivführer und ein Heizer leichtverletzt wurden. Der Ver⸗ kehr konnte aufrecht erhalten werden. Paris, 8. Sept. Aus Tunis wird ge⸗ meldet: In der Umgebung von Mogades iſt wiederum kin Waldbrand ausgebrochen, wobei 2 Perſonen umkamen. Man vermutet, daß der Brand von verbrecheriſcher Hand angelegt worden iſt. Die Regierung ließ 40 der That verdächtige Eingeborene verhaften. Das Feuer griff mit großer Schnelligkeit um ſich, ſo daß die Waldaufſeher ihre ganze Habe im Stiche laſſen mußten. Tours, 7. Sept. Hierſelbſt erſchoß ſich geſtern Abend der Geueral Caitaignel. Wie behauptet wird, litt derſelbe an einer unheil⸗ baren Krankheit. Der General war Komman⸗ deur der Ehrenlegion. f Vermiſchtes. — In Schopfheim wurde ein herum⸗ ziehender Gaukler verhaftet. Der Fremde hatte in Sallneck einen Einbruchsdiebſtahl verſucht, war dabei aber erwiſcht und fürchterlich ver— hauen worden. Bei ſeiner Einlieferung trug der Gelynchte den Kopf in Watte und Tüchern gewickelt. — Auf dem Schießſtande in Mühlheim a. Rh. hatte ein Unteroffizier vom Infanterie⸗ Regiment Nr. 53 einem Hauptmann den Ge⸗ horſam verweigert und einer Patrouille ſich widerſetzt. Bei ſofortiger Verhaftung verurteilte das Kriegsgericht den Angeklagten zu 8 Mona⸗ ten Gefängnis. — Der Schädelfund. Der Gutsbeſitzer Dämelwitz findet auf ſeinem Acker einen Schädel, den er für den Kopf eines Kindes hält. Da er vermutet, es läge ein Verbrechen vor, ſchickt er den Schädel, in eine Hutſchachtel verpackt, an den Staatsanwalt der benachbar⸗ ten Kreisſtadt mit der Aufſchrift: Kindskopf! Nach einigen Tagen erhält er die Schachtel zurück mit der neuen Aufſchrift: Schafskopf! — Die in Berlin erſcheinende„Deutſche Warte“ brachte in ihrer Nummer vom 27. Auguſt einen Bericht über den Einſturz der Corneliusbrücke in München. Anſtatr den Leſern ihres Blattes die eingeſtürzte Cornelius⸗ brücke zu veranſchaulichen, brachte das Blatt die bildliche Anſicht von der ſtolz daſtehenden Prinzregenten-Brücke mit der Friedensſäule im Hintergrund und dazu die Aufſchrift:„Die Corneliusbrücke in München, von der ein Teil eingeſtürzt iſt. — Männer⸗Anziehungstrank— heißt ein Geheimmittel, mit dem eine Frau S. in hoffnungslos Spandau ſeit längerer Zeit einen ſchwung⸗ haften Handel treibt. Der Zaubertrank ſoll eine unwiderſtehliche Wirkung, insbeſondere auf Männer ausüben, die einige Tropfen davon ohne ihr Wiſſen genießen. Einige Frauen, welche dieſen Trank, die Flaſche zu 1.75 Mk. gekauft hatten, haben gegen die weiſe Frau Klage wegen Betrugs eingereicht. — In London fand ein Koſtümball ſtatt und eine Dame der Ariſtokratie trug ein prächtiges chineſiſches Koſtüm, in welchem der chineſiſche Geſandte, welcher dem Balle bei⸗ wohnte, ſofort einige damaszierte Stoffe er⸗ kannte, die in China nur von der Kaiſerin ge⸗ tragen werden können. Er brachte heraus, daß ein Verwandter der Dame den Feldzug in China mitgemacht hatte. Als man das dem Miniſter des Aeußern mitteilte, der dem Feſte gleichfalls beiwohnte, bat er die Dame, ſich zu entfernen, was ſie ſich nicht zweimal ſagen ließ. — Den größten Feuerwehrbeſtand der Welt hat das Königreich Bayern zu verzeich⸗ nen. Nach den neueſten Erhebungen ſind 7200 freiwillige Feuerwehren mit 370000 Mann zu verzeichnen, eine Stärke, die fünfmal größer iſt, als die der bayeriſchen Armee. — Der Kaufmann Karl Beer, Sohn des verſtorbeuen Brauereibeſitzers Kaſpar Beer in Augsburg, war, nachdem er als Einjährig⸗ Freiwilliger im 3. bayeriſchen Chevauxleger⸗ Regiment gedient hatte, 16 Jahre lang in Neu⸗Granada(Nicaragua) geſchäftlich thätig. Trotz der rieſigen Entfernung kehrte er dreimal aus ſeiner neuen Heimat in die alte zurück, um bei dem genannten Regiment ſeine Verpflich⸗ tungen in der Reſerve zu erfüllen, worauf er zum Reſerveoffizier ernannt wurde. — Der 15jährige Dienſtbube Lorenz Werner in Hof zündete aus Rache, weil er entlaſſen wurde, das Anweſen ſeines Dienſtherrn, des Landwirtes Wurlitzel, an. Dem Feuer fiel eine Scheuer, ſowie ſämtliche Erntevorräte zum Opfer, ſo daß ein Schaden von 3000 Mark entſtand. flüchtig. — In einem unterfränkiſchen Bade⸗ orte K. iſt an der Thüre der Amtsſtube des Kgl. Rentamtes zu leſen:„Heute herein, nicht anklopfen, nicht grüßen.“ — Das Kriegsgericht in Leipzig verur⸗ teilte den Leutnant vom 107. Infanterieregi⸗ ment, Weiß, aus Berlin, wegen Fahnenflucht und ſchwerer Sittlichkeitsverbrechen zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis und Ausſtoßung aus dem Heere. — Der Grubeneckbauer in Mattig⸗ hofen im Innkreis ſuchte während eines Ge⸗ witters mit ſeiner Tochter und dem Ochſenge⸗ ſpann unter einem Baume Schutz. Der Blitz ſchlug in den Baum ein und tötete den Bauern, während die Tochter und das Ochſengeſpann unverſehrt blieben. Der Ochſe, welche nur eine weidge Streifung erhielt, mußte geſchlachtet werden. Menſchen, deren Hauptunglück darin beſteht, einen für ihre Lebensſtellung zu durchdrin genden, zu zerſetzenden Geiſt zu beſitzen.— Sicherlich— das war kein gewöhnlicher Menſch! — Der Staatsanwalt hatte ihn ja ſelbſt als ein pſychologiſches Räthſel bezeichnet, ein Räthſel für einen Staatsanwalt,— man denke!— Auch der Staatsanwalt ſelbſt hatte meine Theilnahme in Anſpruch genommen, ſowohl durch ſeine äußere Erſcheinung, als auch durch ſein mehr als ungewöhnliches Benehmen zu Gunſten des Angeklagten.— Er konnte ein angehender Vierziger ſein, war hoch und ſchlank gewachſen, hatte jedoch in ſeinem faſt ſchön zu nennenden Geſichte keinen einzigen jener ſtarren, eiſernen Züge, welche man ſich bei dem Manne vorzuſtellen berechtigt glaubt, welcher die menſchliche Gerechtigkeit repräſentirt!— Es war ein blaſſes, ſchwermüthiges Geſicht— ruhige Züge, von einem wehmüthigen Ausduck wie beſchattet. Man mußte ſich ſympathiſch zu dieſem Manne hingezogen fühlen, wohl⸗ klingende Stimme wie ein verhallender Moll⸗ accord vibrirte.— In einem Worte, es war eine äußerſt einehmende Erſcheinung; aber ein Jeder, der wie ich zufälliger Weiſe noch nie einen Staatsgawalt geſeher hatte, würde ſich 71 7 5 wahrſcheinlich ganz anders vorgeſtellt aben. N Ich dachte an alles dies, indem ich das Rathaus verließ und den erſten Weg einſchlug, der mich in's Freie führte. Mein Plan war be⸗ 5 ſchloſſen, den ganzen Tag im Städt zu!“ verbringen, um mir einige Details über Hege⸗ mann zu verſchaffen und auch um zu ſehen, wie die Sache mit dem geſtohlenen Beutel verlaufen würde. Kaum hatte ich das Städtchen im Rücken und war im Begriff, in einen Seitenweg ein⸗ zubiegen, als ich Schritte hinter mir vernahm, und, mich umwendend, den Staatsanwalt er⸗ kannte, welcher, eine kleine Reiſetaſche in der Hand, denſelben Weg nahm. Un willkürlich mäßigte ich meinen Gang;— ob er den ſeinen beſchleunigte, weiß ich nicht, aber in wenigen Minuten war er mir zur Seite. Ich grüßte, und mit einer ſo ausgeſuchten Höflichkeit er⸗ widerte er meinen Gruß, daß ich kaum umhin konnte, ihn anzuſprechen. „Dürfte ich Sie fragen,“ ſagte ich,„wel⸗ ches der wahrſcheinliche Verlauf der Dinge mit Hegemann ſein wird?“ „Ich denke mir,“ erwiederte er,„daß man ihn wegen mangelnder Beweiſe freilaſſen muß beſonders auf Ihr Zeugniß hin!“ „Ich glaubte mich dazu verpflichtet.“ „Sie haben ſehr recht gehandelt!“ „Ein eigenthümlicher Menſch;— er hat mir gleich beim erſten Anblick den Eindruck eines Außergewöhnlichen gemacht:— und ſein ver⸗ wildertes Ausſehen weniger als ſeine Worte.“ „Freilich; ich begreife, wie ſein erſter An⸗ blick abſchreckend wirken muß— es iſt mir auch ſo gegangen.“ 8 „Kennen Sie, Herr Staatsanwalt, ihn denn ſchon lange?“? f „dreizehn bis 14 Jahre! Es war das erſte mal, daß ich als öffentlicher Ankläger fungirte— das erſte Mal, das ich von der Gerechtigkeit ein Schuldig verlangte— das erſte Mal, das ich von ihr ein Menſchenleben forderte, um es dem unerbittlichen Geſetze zu opfern.“ g „Ich begreife, daß Ihnen dieſer Mann unvergeßlich ſein muß,“ ſagte ich, unwillkürlich ergriffen von dem tiefgefühlten Ton, mit dem der Staatsanwalt dieſe Worte geſprochen hatte;—„zumal wenn ich recht verſtehe, daß Sie einen Mißerfolg hatten.“ „Wie Sie es nehmen wollen, Mißerfolg, ja, da Hegemann frei geſprochen wurde, und wiederum nein, da er es nur mir zu danken hatte, und ich durch dieſen ſcheinbaren Mißer⸗ folg mehr Anſehen erlangte, als vielleicht durch jahrelange Berufsthätigkeit.“ „Sie werden begreifen, verſtehe.“ 8 „Freilich, und da wir denſelben Weg gehen, und Sie ſich für dieſen Menſchen intreſſiren, glaubt ich Sie nicht zu langweilen, wenn ich Ihnen dieſen merkwürdigen Rechtsfall erzähle.“ „Sie ſpannen meine Aufmerkſamkeit auf's Aeußerſte, Herr Staatsanwalt.“ f„Hegemann war ſchon einige Male wegen Wilddieberei und Schmuggelns zu leichten Ge⸗ fängnißſtrafen verurtheilt worden, als gegen ihn die Anklage eines an einem Grenzaufſeher verübten Mordes erhoben wurde. Fortſ etzung folgt.) 3 5 daß ich nicht Der hoffnungsvolle Burſche ging — Eine originelle Grabſchrift iſt auf einem Grabſtein der Kirche in Steinach im Kinzigthal(Baden) eingemeißelt. Die Verſtor⸗ bene war vor rund 120 Jahren Wirtin zur „Flaſche“— das Wirtshaus ſteht noch— ſie e die Grabſchrift ſelbſt, die wie folgt autet: N Spricht bei meinem Laßt dieſes Euch zur Warnung ſein Ihr Wirth und Alle insgemein. Sprecht: Gott geb ihr die ewige Ruh'. Anno 1780, 19. Auguſt. — In Malmö(Schweden) wurde ein meinte heute, eine Luftveränderrng würde mir gut thun!“— Frau:„Ach, dummes Zeug, was heißt bei Dir Luftveränderung... Das iſt doch nichts weiter als eine Bieränderung!“ — Ein modernes Paar. Als Verlobte empfehlen ſich: Ignaz Brenzlich, rauchloſer Wirthshaus zu, „Komme lieber Gaſt und leſe da, Hier lieg ich todt, Roſalia, Nachdem ich 44 Jahr Eine gute Eh⸗ und Wirthsfrau war. Dienſtmädchen in ſcheintotem Zuſtande in den Sarg gelegt und dieſer geſchloſſen. Später erwachte das unglückliche Mädchen, wie aus der gänzlich veränderten Stellung des Körpers geſchloſſen werden konnte, ſtarb aber alsbald Pulverfabrikant, mit Claudie Tippke, drahtlose Telegraphiſtin. — Bedenkliches Verſprechen. Onkel:„Hier haſt Du 50 Mark,— aber nur als Darlehen, vergiß das nicht!“— Neffe:„Niemals, Onkel, Da nun mein Fleiſch in Staub vergeht Wie meinſt, daß's meine Seele ſteht? Wo ich kein Heller Zech' mehr lös, Auch nur für das, was gut und bös. Ja, was ich auch nicht ſelbſt gethan, Rechnet man mir auf's Genaueſte an. Und muß bezahlen fremde Schuld, Wenn ich was Böſes hab geduld. an Erſtickung. brüht. Verletzungen. — Ein zweijähriges Kind von Gresgen (Baden), welches einen Hafen mit kochendem Kaffee vom Herd herunterzog, wurde vom In⸗ halt des umſtürzenden Hafens vollſtändig ver⸗ Das Kind erlag alsbald den ſchweren Sie kennt ihn ewig Dein Schuldner!“ ſehr wenigge⸗ Fabrräder braucht, billigſt. Neue Halbrenner nur 150 Mark mit zweijähriger Garantie. Martin Klamm, Mechaniker, Neckarau, Seckenheimerweg Nr. 11. Mann:„Der Arzt Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Ge⸗ werbegericht⸗ Mannheim betr. 15 f 5 Termin zur Vornahme der Wahlen der Beiſitzer des Gewerbege⸗ richts Mannheim wird auf 6 Montag, den 22. September 1902 in das Rathaus Seckenheim und das Gemeindehaus Rheinau von 5—9 Uhr Nachmittags anberaumt. n ö 2 5 . Die Gemeinde Seckenheim iſt in zwei Wahlbezirke eingeteilt. Es umfaßt der i 1. Bezirk: den Ort Seckenheim, 2. Bezirk: den Ortsteil Rheinau. 3. 0 5 * In dieſen 2 Bezirken ſind je 2 Beiſitzer aus dem Kreiſe der Ar⸗ beitgeber und der Arbeitnehmer zu wählen. Die Beiſitzer aus den Ar⸗ beitgebern werden mittelſt Wahl der Arbeitgeber, die Beiſitzer aus den Arbeitnehmern mittelſt Wahl der Letzteren auf die Dauer von 3 Jahren beſtellt. Eine Wiederwahl iſt zuläſſig. n 5 Zur Teilnahme an den Wahlen ſind nur diejenigen der Recht- ſprechung des Gewerbegerichts unterworfenen Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer berechtigt, welche das 25. Lebensjahr vollendet, in dem Bezirke des Gewerbegerichts Wohnung oder Beſchäftigung haben und ſich in die Wahlliſten haben eintragen laſſen. f Als Arbeitgeber gelten diejenigen ſelbſtſtändigen Gewerbetreibenden, welche mindeſtens einen Arbeiter, d. h. einen Geſellen, Gehilfen, Fabrik⸗ arbeiter oder Lehrling, auf welchen der ſiebente Titel der Gewerbeord— nung Anwendung findet, regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres beſchäftigen. Den Arbeitgebern ſtehen die mit der betrauten Stellvertreter der ſelbſtſtändigen Gewerbetreibenden gleich, ſofern ſie nicht nach S 3 Abf. 2 des Gewerbegerichtsgeſetzes als Arbeiter gelten.§ 3 Abſ. 2 Gew.⸗Ger.⸗Geſ. lautet dahin: f .„Ingleichen gelten als Arbeiter im Sinne dieſes Geſetzes Becriebs⸗ beamte, Werkmeiſter und mit höheren techniſchen Dienſtleiſtungen betraute Angeſtellte, deren Jahresarbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt zweitau⸗ ſend Mark nicht überſteigt.“ 1 Ferner ſind als gewerbliche Arbeitgeber ſolche Perſonen zu betrach⸗ ten, welche für beſtimmte Gewerbetreibende außerhalb der Arbeitsſtätte der Letzteren mit Anfertigung gewerblicher Erzeugniſſe beſchäftigt ſind (Hausgewerbetreibende), wenn ſie regelmäßig die Rohſtoffe oder Halb⸗ fabrikate, welche ſie bearbeiten oder verarbeiten, ſelbſt beſchaffen und im letztverfloſſenen Jahre nicht bloß vorübergehend mindeſtens 2 Arbeiter gleichzeitig beſchäftigt haben. Andernfalls ſind ſolche Hausgewerbetrei⸗ bende als Arbeiter wahlberechtigt. * Perſonen, welche zum Amte eines Schöffen unfähig ſind, nicht wahlberechtigt. ſind 4. 5 ü Als Beiſitzer ſollen nur berufen werden, wer das dreißigſte Le⸗ ensjahr vollendet und in dem der Wahl vorausgegangenen Jahre für ich oder ſeine Familie Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die empfangene Armenunterſtützung erſtattet hat und in em Bezirke des Gerichts ſeit mindeſtens zwei Jahren wohnt oder be⸗ chäftigt iſt. Perſonen, welche zum Amte eines Schöffen unfähig ſind, Gerichtsverfaſſungsgeſetz 88 31, 32) können nicht berufen werden. 88 31, 32 Ger. Verf. Geſ. lauten: 5 8 31. Das Amt eines Schöffen iſt ein Ehrenamt. nur von einem Deutſchen verſehen werden. i§ 32. Unfähig zu dem Amte eines Schöffen ſind: ö 1. Perſonen, welche die Befähigung in Folge ſtrafgerichtlicher Ver⸗ urteilung verloren haben; 8 2. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Ver⸗ brechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder die Fähigkeit zur Bekleidung öffen⸗ licher Aemter zur Folge haben kann. 3. Perſonen, welche in Folge gerichtlicher Anordnung in der Ver⸗ fügung über ihr Vermögen beſchränkt ſind.— Mitglieder einer Innung, für welche ein Schiedsgericht in Gemäßheit des 8 81b Nr. 4 und der 8s 91 bis 95b der Gewerbeordnung errichtet iſt, ſowie deren Arbeiter ſind nicht wählbar. 5. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Leitung von Wahlausſchüſſen in den einzelnen Wahlbezirken geſondert und zwar in der Weiſe, daß in jedem der 2 Wahlbezirke der Gemeinde Seckenheim(Ziff. 2) von jedem Wahlberechtigten die ſämmtlichen 2 Beiſitzer, welche neu zu beſtellen ſind, ewählt werden. N f Die Arbeitgeber haben ihr Wahlrecht in demj f üben, in welchem ſie zur Zeit der Vornahme der Wahl eine Dasſelbe kann C Leitung eines Gewerbebetriebs oder eines beſtimmten Zweiges desſelben Zubehörteile, werbliche Niederlaſſung haben, die Arbeiter in demjenigen Wahlbezirk, in welchem ſie zur Zeit der Vornahme der Wahl in Arbeit ſtehen, oder in welchem ſie, falls ſie außerhalb des Gerichtsbezirks beſchäftigt ſind, wohnen. Wer ſeit dem Tage der Eintragung in die Wählerliſten in einen andern Wahlbezirk verzogen oder dort in Arbeit getreten iſt, hat in demjenigen Wahlbezirk zu wählen, zu welchem er ſich in die Liſten hatte eintragen laſſen. g 6. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim. i 7 Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und durch Stimmzettel auszu⸗ üben, welche handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung herzu⸗ ſtellen ſind und nicht mehr als 2 Namen enthalten dürfen. Die Stimm⸗ zettel müſſen aus gewöhnlichem weißem Papier gefertigt ſein und dürfen die Größe eines Quardblattes nicht überſchreiten. Die Wahlberechtigten müſſen ſich auf Verlangen des Wahlaus⸗ ſchuſſes über ihre Perſon ausweiſen, darüber, ob der erbrachte Ausweis genügt, entſcheidet der Wahlausſchuß. Zur Aufnahme der Stimmzettel iſt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer je eine beſondere Wahlurne auf⸗ geſtellt, in welche die als ſtimmberechtigt Anerkannten ihre Stimmzettel ohne Unterſchrift verdeckt durch die Hand des Vorſitzenden hineinlegen. Wähler, welche durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihren Stimmzettel eigenhändig in die Urne zu legen, dürfen ſich der Beihülfe einer Vertrauensperſon bedienen. a 8. ü Die wahlberechtigten Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden hier⸗ mit zur Ausübung ihres Wahlrechts eingeladen. Seckenheim, den 3. September 1902. Gemeinderat Volz. 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Teppich-Klopfwerk 5 g Annahmestelle Seekenheim Leonhard Klumb. 8 e e 55 1 8 Ortsſtaint über den Beizug der Anſtößer zur Herſtellung und Unterhaltung der öffentlichen Gehwege und Rinnenpflaſter im Ort Seckenheim. § 1. Auf Grund des§ 24 des Ortsſtraßengeſetzes wird beſtimmt, daß die Koſten für die Herſtellung und Unterhaltung der Gehwege und Rinnenpflaſter in den Ortsſtraßen zur Hälfte von den angrenzenden Grundbeſitzern, zur Hälfte von der Gemeinde getragen werden. § 2. Der Beizug der Angrenzer zu dieſen Koſten erfolgt im Ver⸗ N des Längemaßes, mit welchen die Grundſtücke auf die Ortsſtraße ſtoßen. § 3. Die Herſtellung und Unterhaltung der Gehwege und Rinnen⸗ pflaſter wird von der Gemeinde ausgeführt, welche auch über die Not⸗ wendigkeit, über die Art und Weiſe der Herſtellung der Gehwege und Rinnenpflaſter im Einzelfall entſcheidet. § 4. Die Unterhaltung bekieſter Gehwege geſchieht ausſchließlich auf Koſten der Gemeinde. Seckenheim, den 11. März 1802. Gemeinderat: Volz, Bürgermeiſter. N Gg. Leonh. Volz, Gemeinderat. Wöllner, Gemeinderat u. Stabhalter. Gg. Jak. Seitz, 75 Ph. Karl, Gemeinderat. Gg. Heidenreich 5 A. V. Schmich, Gemeinderat. Aug. Eder, 19 J. G. Zahn. 75 J. Roßrucker, 5 Joh. Phil. Volz, 5 i Winkler, 15 Ritter, Ratſchreiber. Vorſtehendes Ortsſtatut, welchem mit Entſchließung Großh. Be⸗ zirksamts Mannheim vom 25. Auguſt 1902 Nr. 921411 die ſtaatliche Genehmigung erteilt wurde, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 3. September 1902. Gemeinderat Volz. Gefunden. Unterhalb Seckenheim wurde von Michael Meng Ehefrau Eliſabeth geb. Hormuth in Wieblingen ein Ferkel gefunden, und beim Bürgermeiſteramt Seckenheim abgeliefer wurde ein Bün⸗ del Damenwäſche(Blouſe, Schürze, Kragen). Seckenheim, den 9. September 1902. Bürgermeiſteramt. Volz. Cb. Wopp, Schuhmacher, Rheingu Luisenstrasse 15 empfiehlt ſich im Anfertigen von Sehuh waren, von den cinfachſten bis zu den feinſten. Bringe auch mein reichhaltiges 5 Sehuhwarenlager n empfehlende Erinnerung. 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