Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Abesbeim. 3 Erſcheint Mittwoch und Samstag. 4 Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt . bezogen vierteljährlich Mt. 0.80 Nedaktian, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: i Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 85. Mittwoch, den 22. Oktober 1902. 8 2. Jahrgang Die Vergnügungsſucht. Der werthvolle Inhalt jedes Menſchen⸗ lebens liegt in der Arbeit nach Gottes Ord- nung. Wer nicht arbeitet, der iſt die Luft nicht wert die er einatmet. Jeder Arbeiter hat Ruhe, Ausſpannung und Erholung nöthig, 5 damit Leib und Seele ſich erfriſchen. Dieſe SErholungszeit füllt der Menſch nach eigener f Neigung und nach ſeinem Gewiſſen auf die mannigfachſte Weiſe aus; und kein Vernünf⸗ tiger beſtreitet, daß die Freude und das Ver⸗ gnügen einen von Gott gewollten Platz im Menſchenleben hat. Nur muß recht betrachtet jedes Vergnügen eine wirkliche Erholung ſein, d. h. es muß herauswachſen aus der Arbeit, Rund es muß wieder hineinwachſen in die Ar⸗ beit, es muß die müden Kräfte ſtählen und uns neue Freude, neue Friſche und neue Kraft zur Arbeit geben. Vergnügen, wenn es zur Hauptſache wird, wenn wir meinen, unſer Hauptlebenszweck liege im Vergnügen und im Genuß. Daß dieſe falſche Meinung bei vielen herrſcht, bedarf keines Beweiſes. Wenn auch noch ſo beweglich von allen Seiten die Klage über die ſchlechten Zeiten ertönt, ſo hat doch trotz der vielen Klagen die Sucht nach Ver⸗ gnügen in allen Ständen beinahe unheimlich zugenommen. Wenn trotz der Thatſache, daß ſſich im allgemeinen die Lebenshaltung unſers Volkes gegen früher gehoben hat, weil die Lohn⸗ und Einkommens⸗Verhältniſſe ſich gebeſſert haben, dennoch heute die Klagen nicht aufhören wollen, hat das dann nicht auch darin mit ſeinen Grund, daß heutzutage zu viel Geld für Vergnügungen ausgegeben wird? Kein Sonn⸗ tag vergeht, an dem nicht immer neue Ver⸗ gnügungen die Taſchen zu erleichtern ſuchen: Mag der Herbſtſturm heulen, der Winterſchnee wirbelu oder die Frühlingsſonne ins Freie locken, mag die Sommerſonne brennen, einerlei: das Verlangen, ſich zu amüſieren, ſchafft die Gelegenheit, und die Gelegenheit ſchafft das Verlangen. i 5 „ Ueber die unerträgliche Laſt der Abgaben gibt es viel Murren und Stöhnen; aber wir bedenken nur ſelten, wie hoch wir uns ſelber beſteuern durch die Ausgaben für unſer Ver⸗ genügen. Es werden in Deutſchland jährlich Verderblich aber wird jedes etwa 50—60 Mark pro Kopf ausgegeben allein für den Genuß von Wein, Bier und Brannt⸗ wein. Und bei dieſen Ausgaben bleibt es doch nicht. Welche erſchütternden Geſchichten von menſchlichem Leichtſinn, von der Blindheit und dem Elend der Vergnügungsſeuche hört man überall erzählen! Daß unter ſolchen Verhält⸗ niſſen mancher Hausſtand zurückgeht, daß der Lohn nicht ausreicht und die Kinder ſchlecht genährt, ſchlecht gekleidet, ſchlecht erzogen dahin⸗ ſiechen müſſen, weil es am nötigſten fehlt, daß für Krankheit und Unglück kein Nothpfennig in der Sparkaſſe liegt, daran ſind nicht in erſter Linie die ſchlechten Zeiten ſchuld, ſondern die vielen Luſtbarkeiten und Vergnügungen. Wer zum Wohlſtand kommen will, der hat Zeit, Arbeitsfreudigkeit und Geld nothwendig, aber gerade dieſe drei Dinge werden uns von der Vergnügungsſucht geſtohlen. Ganz beſonders aber wird durch die Ver⸗ gnügungsſucht unſere heranwachſende Jugend bedroht und geſchädigt. Denn nur zu leicht gewöhnt ſich die Jugend an Bedürfniſſe, die ihr das ſpätere Leben nicht erfüllen kann, und ſie verliert dadurch den Geiſt der Sparſamkeit und der Genügſamkeit. Wenn ſolche jungen Leute dann ſpäter einen eigenen Hausſtand gründen, dann fallen fie faſt immer mit tödt⸗ licher Gewißheit der Unzufriedenheit und dem Elend anheim. Und es iſt eine alte Erfahr⸗ ung, daß man mit der Vergnügungsſucht an⸗ fängt und in der Verkommenheit und am Bettelſtabe endet. Wenn auf irgend einem Gebiete des Volkslebens, ſo iſt hier eine Aen⸗ derung dringend nöthig. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 21. Okt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 30 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 18—24 Mk. pro Paar abgeſetzt. i Mannheim, 19. Okt. Heute fand hier die Feier des 50jährigen Jubiläums des 2. badiſchen Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm und in Verbindung damit die Enthüllung des Moltkedenkmals auf dem Zeughausplatze ſtatt. Der Großherzog mit Gefolge, ſowie der Erb⸗ großherzog und Prinz Karl von Baden trafen zur Theilnahme an dieſer Feier am Samstag 8.38 Uhr von Karlsruhe hier ein und nahmen im großherzoglichen Schloſſe Wohnung; die Großherzogin folgte heute. Der Feier ging am Samstag Abend ein Feſtbankett im Saalbau voraus, an welchem das Regiment, ſowie die Kriegervereine des badiſchen und des Neckar⸗ kreiſes theilnahmen. Der Regimentskomman⸗ deur, Oberſt v. Safft, hielt die Feſtrede. Die Feſtvorſtellung im Hoftheater war um 5 Uhr mit der Ouvertüre des„Feldlagers in Schleſien“ eingeleitet worden. Heute früh nahm der Großherzog auf dem Marktplatz die Parade über das Regiment und über etwa 4000 Ve⸗ teranen ab und hielt eine längere Anſprache. Von da bewegte ſich der Zug, welchem ſich ſämmtliche Vereine Mannheims anſchloſſen, nach dem Zeughausplatz, zur Enthüllung des von Profeſſor Uphues⸗Berlin geſchaffenen Molt⸗ kedenkmals, Anweſend waren die großh. Herr⸗ ſchaften, ferner u. A. der Flügeladjutant des Kaiſers, Graf Moltke, der frühere Kommandeur des Regiments, jetziger Generalinſpekteur der Feldartillerie Generalleutnant v. Perbrandt. Die Feſtrede hielt Generalkonſul Reiß. Nach⸗ dem die Hülle des aus Bronce hergeſtellten, auf einem Marmorſockel ruhenden Denkmals unter Salutſchüſſen und Fanfaren gefallen war, übernahm Oberbürgermeiſter Beck das Denkmal im Namen der Stadt. Hierauf hielt der Groß⸗ herzog eine Anſprache. Er dankte dem Denk⸗ malskomitee für ſeine Mühewaltung und feierte die unvergänglichen Thaten Moltkes als Feld⸗ herr, gedachte der großen Zeit Kaiſer Wilhelms I. und ſchloß mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. Darauf begaben ſich die großherzoglichen Herrſchaften ins Schloß zurück. Um 5 Uhr Nachmittags fand im Exer⸗ zierhaus der neu erbauten Kaſerne des Regi⸗ ments ein großes Feſtmahl ſtatt, an dem der Großherzog, der Erbgroßherzog, die meiſten aktiven und Reſerve⸗Offiziere, ſowie die früheren Kommandeure des Regiments theilnahmen, Abends 9 Uhr 27 Minuten fuhren die groß⸗ herſoglichen Herrſchaften wieder nach Karlsruhe zurück. f a Raſtatt, 19. Okt. Geſtern beging das Infanterie⸗Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 das Jubiläum ſeines 50jährigen Be⸗ ſtehens gleichzeitig mit der Enthüllung des Kaiſer⸗ und Kriegerdenkmals. Zu den Feſtlich⸗ Geheimnis des Staatsanwalts. DODiriginal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 15 Nachdruck verboten. „Doch, Dokor, doch! Denn Nichts giebt mir ein Recht dazu, irgend einen Schritt gegen ihn zu unternehmen. O, wenn ich von dem e geliebt würde— dann würde ich den ampf am hellen Tage mit ihm aufnehmen— vor aller Welt würde ich ſeiner Heuchelei die Maske vom Geſicht reißen;— aber ſo— Sie begreifen es— muß ich mich im Verborgen holten, muß das meinem ganzen Charakter ſo widerliche Intriguenſpiel beginnen und werde wahrſcheinlich meine Ungeſchicklichkeit in dieſer mir ſo neuen Rolle mit mehr als einem Miß⸗ erfolg bezahlen müſſen!“. a Kern ſtand vor mir und ſah mich mit Augen an, aus denen eine ſo außerordentliche Intelligenz ſprühte, daß ich mit der größten Ungeduld ſeine Antwort erwartete. „Es wäre intereſſant,“ meinte er endlich . 5 ſehr intereſſant, mit dem Staatsanwalt dieſe Partie Schach zu ſpielen, in der es ſich um ſeine Ehre, ſeinen Ruf— vielleicht um etwas mehr noch handelt! Hm!— Hm!— daß m darin eine große Fertigkeit beſitzen muß, ob⸗ gleich ich es noch nie praktiſch verſucht habe. — Wiſſen Sie, was die Herrn Unterſuchungs⸗ richter— bei uns in Europa zuerſt thun?— Sie ſtellen alles Mögliche auf, um ihn der Ruhe ſeines Geiſtes zu berauben, d. h. deſſen, was er am meiſten zu ſeiner Vertheidigung bedarf, und bewirken dies durch Privativhaft und ſo weiter. Das iſt unverzeihlich!— Doch ahmen wir das nach, was der Herr Staats⸗ anwalt ſelbſt hundert mal ſchon gethan;— ſuchen wir ſeinen ſo kalten, feſten, ſyſtematiſch geordneten Geiſt dermaßen zu verwirren, daß er vielleicht von ſelbſt darauf kommt, ſich irgend eine Blöße zu geben, irgend einen unbedachten Streich zu begehen, in dem wir dann einen Anhaltepunkt finden, um ihn zu packen.— Ich rühme dieſes Syſtem gar nicht, aber es ſind die Waffen, die er ſelbſt gebraucht; Sie ſtehen mit ihm auf dem Kriegsfuße; Sie wären ein Narr, wenn Sie die von ihm ſo oft mit Erfolg gegen Andere erprobte Waffe nicht gegen ihn anwenden wollten.“ i „Ich begreife nicht recht, was Sie gegen ihn unternehmen wollen.“ „Stecknadelſtiche zu allererſt. Ich werde ihm heute noch das erſte fertige Exemplar meiner Broſchüre unter Kreuzband zuſenden, unterſtreichen, Stellen, die ihm nicht wenig zu denken 1 17 und ihm ſicherltch Morgen werde einige Stellen darin mit dem Rothſtift zeigen werden, ſchicke ich ihm ein zweites Exemplar, in welchem ich den Satz ſeiner Rede mit einem Bleiſtift anſtreiche, wo er ſagt, daß das Hochwaſſer den Leichnam des Herrn von Serbitz wohl wegge⸗- ſchwemmt haben wird, und füge dem eine Nummer der damaligen Zeitung bei, die ich mir zu verſchaffen gewußt habe, aus welcher er ſehen kann, was er ſicherlich weiß— daß am 3. Juli jenes Jahres der Fluß ſo ſeicht war, daß man ihn durchwaten konnte. Ja, denken Sie ſich, Waldburg, dieſer Staatsan⸗ walt hat ſagen, behaupten können, daß Hege⸗ mann dem Herrn von Serbitz im Walde auf⸗ gelauert, ihn erſchoſſen und den Leichnam bis zum Fluß geſchleppt habe;— Und kein Ad⸗ vokat, kein Geſchworener hat ſo viel Menſchen⸗ verſtand gehabt, ihm zu erwiedern, daß an dem Tage nicht Waſſer genug da war, um den lebloſen Körper fortzuſchwemmen. Und der Beweis, daß ich Recht habe, iſt der, daß heute, nach beinahe elf Jahren dieſer Leichnam immer noch nicht gefunden iſt und auch wohl nie gefunden werden wird!“ „Aber was ſind denn Ihre Gedanken hier⸗ über?“ 5 5„Wie können Sie fragen? Es liegt ja Alles ganz deutlich auf der Hand— ſo deut⸗ lich. als wenn ich es geſehen hätte; ma den Todten irgendwo eingeſcharrt, damit durch die Inſpektion des Leichnams, d den, des Kalibers der Kugel nnd . keiten hatten ſich zahlreiche Angehörige des Regimemts und Abordnungen, darunter eine ſolche des öſterreichiſchen Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm aus Budapeſt eingefunden. Der geſtrige Tag wurde eingeleitet durch Choral und muſikaliſches Wecken. Das Feſt ſelbſt be⸗ gang mit der Ankunft des Großherzogs und Erbgroßherzogs mit Gefolge auf dem hieſigen Bahnhofe. Vor demſelben hatte die Regiments⸗ kapelle Aufſtellung genommen. Zum Emfpange der höchſten Herrſchaften waren am Bahnhof erſchienen u. A. die Spitzen der Militärbehörden, das Offizierskorps, der Bürgermeiſter, Landes⸗ kommiſär Braun, Oberamtmann Frech. Nach kurzer Begrüßung, wobei der Großherzog mit den einzelnen Herren kurze Worte wechſelte, ging die Fahrt nach dem Schloßplatz, wo ein Feldgottesdienſt ſtattfand. Demſelben ſchloß ſich die Parade an. Nach derſelben erfolgte die Fahrt nach dem Denkmal an der Badner Brücke. Die Feſtrede hielt der Bürgermeiſter, welcher mit Hoch auf den Großherzog ſchloß. Unter Kanonendonner und Muſikklängen fiel die Hülle des Denkmals. In kurzen Worten erwiderte der Großherzog auf die Anſprache des Bürgermeiſters. Nachdem die höchſten Herr⸗ ſchaften das Denkmal beſichtigt und ihre Freude über dasſelbe ausgeſprochen hatten, wurde eine Fahrt durch die feſtlich geſchmückte Stadt unter⸗ nommen, wobei die höchſten Herrſchaften überall vom Publikum lebhaft begrüßt wurden. Bei dem Feſteſſen im Schloſſe, an welchem ca. 200 Perſonen teilnahmen, erhob ſich der Groß⸗ herzog zu ſeiner Anſprache, in welcher er auf die Bedeutung des Feſtes des Regiments hin⸗ wies, auf deſſen Entſtehung und Entwickelung er zurückblicken könne. Der Großherzog ſchloß mit einem dreifachen Hurrah auf Kaiſer Wil⸗ helm 2. Daran ſchließend ſprach der jetzige Kommandeur des Regiments, Herr Oberſt du Fais, den Dank des Regiments für die große Ehre des Beſuchs der hohen Gäſte aus. Er gedachte der Mitkämpfer von 1870-71 und ſchloß mit einem dreifachen Hurrah auf Se. Kgl. Hoheit den Großherzog. Der Großherzog gedachte ſodann des Markgrafen Ludwig Wil⸗ helm. Sein Hoch galt dem Regiment Mark⸗ graf Ludwig Wilhelm. Hiernach der älteſte Offizier des Regiments, Herr General Freiherr Röder von Diersburg. Er gedachte der vielen Beziehungen und Auszeichnungen, die Se. Kgl. Hoheit der Großherzog dem Regiment ſchon er⸗ wieſen und ſchloß mit einem Hoch auf das Offizierkorpßs. Um 7 Uhr ſangen die Ge⸗ ſangvereine vor dem Schloſſe das Lied vom „Badener Land“, wofür der Großherzog dankte. Hierauf fuhren die höchſten Herrſchaften unter Hurrahrufen der Bevölkerung nach der Bahn, um ſich nach Karlsruhe zu begeben. Mannheim, 19. Okt. tag wurde im Bureau des Kaufmanns Scheu⸗ fele ein gefährlicher Schleichdieb auf friſcher That ertappt und nach harter Gegenwehr, bei welcher ihm ein Schutzmann mit dem Säbel die rechte Hand ſpaltete, in der Perſon des 25 Jahre alten Schloſſers Ernſt Neuhauer aus Am Pfingſtmon⸗ Eſchenau feſtgenommen. Man fand in ſeinem marſchierte ein Zug ſüdafrikaniſcher Veteranen Beſitze Kleider und Pretioſen im Werthe von einigen Hundert Mark, die er theils hier, theils in Frankfurt a. M. und Mainz geſtohlen hatte. Der ſchon ſchwer vorbeſtrafte Angeklagte wurde von der Strafkammer zu 6 einhalb Jahren Zuchthaus verurtheilt. Speyer, 20. Okt. Die Kaiſergruft im Dom iſt nun ſeit kurzem vollendet, doch ruhen die Leichen der Kaiſer noch in ihren proviſo⸗ riſchen Särgen. Neben dem Denkmal Rudolfs von Habsburg hat man die berühmte ſteinerne Grabplatte mit dem Relief Rudolfs an einem Pfeiler angebracht. Düſſeldorf, 20. Okt. Heute Vormit⸗ tag fand der Schlußakt der Ausſtellung ſtatt. Wie Geheimrath Lueg ausführte, haben die Ausſtellung bis 15. Oktober 4,882,495 Per⸗ ſonen bei 3,184,355 Mk. Einnahme beſucht. Vertheilt wurden für 216 goldene, 447 ſilberne und 566 bronzene Medaillen, Diplome bei 2800 Ausſtellern. Zürich, 20. Okt. Hier wurde ein nach 20 Jahren aus Südafrika heimkehrender Zü⸗ richer, Namens Keuffer unter dem Verdacht verhaftet, im Februar 1882 einen Doppelraub⸗ mord an den Eheleuten Schultheiß verübt zu haben. Wegen dieſes Mordes wurde ſ. Zt. vom Schwurgericht in Ulm ein Deutſcher zum Tode verurtheilt. Wien, 19. Okt. Zur Bekämpfung des Alkoholismus wird die Regierung eine Geſetzes⸗ vorlage zur Hintanhaltung der Trunkſucht ein⸗ bringen, die in einen gewerberechtlichen, privat⸗ rechtlichen und ſtrafrechtlichen Teil zerfällt. Paris, 19. Okt. Der„Temps“ veröffent⸗ licht eine Mittheilung der Geſandtſchaft von Haiti, daß die Deputirtenkammer nunmehr die Wahl der Senatoren werde vornehmen können und daß die Wahl des Präſidenten der Repu⸗ blik Haiti demnächſt ſtattfinden werde. Kan⸗ didaten für die Präſidentſchaft ſeien Fouchard und Seneque Pierre. Die Kandidatur Firmin zähle nicht mehr. Konſtantinopel, 18. Okt. Geſtern er⸗ eignete ſich auf der nach Stambul führenden Brücke ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Knabe war ins Waſſer gefallen und bald hatte ſich auf der Brücke eine große Menſchenmaſſe an⸗ geſammelt. Das Geländer der Brücke gab nach und alle Zuſchauer ſtürzten in die Tiefe. 8 Zahl der Verunglückten iſt noch nicht be⸗ annt. Rio de Janeiro, 19. Okt. Im braſi⸗ lianiſchen Parlament lenkten die Abgeordneten Barboſa und Lima die Aufmerkfamkeit der Regierung auf die ſtetig fortſchreitende Ger⸗ maniſierung der ſüdlichen Staaten Braſiliens. Sie ſagten, daß, während z. B. die einwan⸗ dernden Italiener Braſilianer würden und die portugieſiſche Sprache annähmen, die Deutſchen ihre Nationalität und Sprache feſthielten. Selbſt die in Braſilien von deutſchen Eltern Gebore⸗ nen betrachten immer noch Deutſchland als ihr Vaterland und feierten die deutſchen nationalen Feſttage. London, 18. Okt. Geſtern Nachmittag g über den Trafalgar Square. Sie trugen Pla⸗ kate, auf denen zu leſen ſtand:„Wollt Ihr, daß Leute, die mehr als 3 Jahre für die Ehre Englands geſtritten haben, vor Hunger ſterben? Wenn nicht, ſo helft uns Genugthuung zu erlangen.“ Während des Umzuges wurde eine Kollekte veranſtaltet. Vermiſchtes. — Zwei Kinder eines Landwirths in Jöhling en die in der Mühle beſchäftigt waren, wurden von der Transmiſſion erfaßt und ſchrecklich zugerichtet. Den Kindern wurden beide Füße zweimal gebrochen. — Der Perſonenzug 309 iſt auf freier Strecke zwiſchen Wiesbaden und Biberich⸗ Mosbach mit der Maſchine und 3 Wagen ent⸗ gleiſt. Der Lokomotivführer wurde leicht, der Heizer ſchwer verletzt. Von den Reiſenden wurde niemand verletzt. — Drei Schwindler, welche an Eltern von in Leipzig ſtudierenden jungen Leuten gefälſchte Depeſchen ſchickten, wie:„furchtbares Unglück geſchehen, per Draht bis 8 Uhr Mittel, um ins Ausland zu flüchten, ſonſt verloren, Paul“, u. a. und ſo von den erſchreckten El⸗ tern Geld erpreßten, wurden zu 9, 8 und 5 Jahren Zuchthaus verurtheilt. — Ein ſeltenes Duell wurde in der Nähe von Roth(Laupheim) beobachtet. Zwei wei⸗ dende Kühe geriethen aneinander und bear⸗ beiteten ſich ſolange mit den Hörnern, bis eine unter lautem Schmerzensgebrüll zuſammen⸗ brach. Die Kuh war nach wenigen Augen⸗ blicken verendet. i N — Die Ehefrau des Bureaudieners Beck in Stuttgart, welche vor kurzem 4 Kindern auf einmal das Leben gab, die aber nach wenigen Tagen ſtarben, iſt nun gleichfalls ge⸗ toben, — Vor einigen Tagen wollte der Zug⸗ Station Bäumenheim eine Depeſche abge⸗ ben. Er band das Telegramm an einen Stein und warf es in der Station dem Beamten zu, traf ihn aber ſo unglücklich, daß er ihm einige ſplitterte. — In Weſendorf fand man im Ritter⸗ 'ſchen Gaſthauſe beim Betreten der Küche die betagte Witwe Ritter, Mutter des Wirtes, brennend am Herdfeuer ſitzen. Cin Bein war ſchwere Brandwunden. bald darauf Bulgarien mit dem Namen Peter v. Boneff an, der mit ſeiner Frau auf einer auf 15 Jahre berechneten Fußreiſe um die Welt begriffen iſtt Seinen Unterhalt will er mit dem Verkauf von von Anſichtskarten, die ſein Bildnis und das ſeiner Frau tragen, erwerben. Die Reiſe bezweckt das Studiumder Völkerſchaften Aſiens, Auſtralien? und Afrikas. nicht zu der Ueberzeugung komme, daß Hege⸗ mann nicht der Thäter ſei.“ i O Alles das iſt ſchrecklich— ich kann's e dee ich auch nicht;— aber es iſt logiſch! Darum braucht es natürlich nicht wahrſchein⸗ lich zu ſein— noch weniger wahr!— Aber wir verwirren den Herrn von Sternfeld;— übermorgen erſcheint dann ein Eingeſandt im hieſigen Tageblatt, welches darauf hinweiſt, daß man nicht glauben müſſe, daß es gelänge, die Leichname aller Selbſtmörder und Ermor⸗ deten im Fluſſe wieder aufzufinden,— da ſei z. B. der Fall des vor zehn Jahren ermorde⸗ ten Rittergutsbeſitzers von Serbitz, den man doch auch nicht wieder aufgefunden habe und ſo weiter.— Am nächſtfolgenden Tage kommt dann im ſelben Blatte eine anonyme Anfrage: „Iſt es denn wirklich bewieſen—„bewieſen“ wird fett gedruckt, um die Aufmerkſamkeit da⸗ rauf zu lenken— daß Herr von Serbitz, nach⸗ dem er getödtet, in den Fluß geworfen wurde? — Nun haben wir die Aufmerkſamkeit des Publikums auf dieſen Fall gelenkt, und Sie ſollen ſehen, in allen Bierhäuſern wird davon eſprochen werden. Dann greifen wir den 9 Staatsanwalt von einer anderen Seite n N „Sagen Sie mir, Doktor,“ unterbrach ich den Redeſchwall des ſonderbaren Menſchen, der ſich mit einem Eifer, einer fieberhaften Energi deren ich ihn kaum für fähig gehalten hätt keinen Sie mir, was weiß man denn über den Be⸗ weggrund dieſes Mordes?“ 5 „Raub! Wie die Anklage behauptete, denn Herr von Serbitz hatte ſein Gut verkauft, das Geld am Tage vorher erhalten, und die be⸗ deutende Summe iſt verſchwunden. Außerdem — und das iſt das einzige, was in dieſem ganz ſelcſamen Prozeſſe wirklich klar bewieſen iſt— hatte Herr von Serbitz den Hegemann ſchon mehrere Male wegen Walddiebſtahls arretieren und beſtrafen laſſen, ſo daß ein möglicher Racheakt zu Grunde liegen konnte. Zweifel müſſen aber doch im Geiſte der Ge⸗ ſchworenen obgewaltet haben, da die Strafe um zwei Grade gemildert wurde, und er, wie Sie mir erzählen, nach halbverbüßter Zeit freigelaſſen worden iſt.“ „Und Sie wollen heute gleich mit dem Staatsanwalte anbinden?“ „Heute gleich!— Wozu Zeit verlieren?“ „Wollen wir uns die Sache nicht noch einen Tag wenigſtens bedenken?“ „Thun Sie, was Ihnen beliebt!— Die ganze Sache geht Sie überhaupt nichts an! Suchen Sie einen Plan, um in Ihrer Liebes⸗ Affaire zu triumphiren; davon verſtehe ich ver⸗ teufelt wenig! Für mich hat der Fall nur die Bedeutung des Materialienſammelns, um meine wiederholt aufgeſtellte Behauptung zu bekräftigen, daß unſere heutige Gerichtspflege Schuß Pulver werth ſei!“ a Hut und. beſte Medizin! Und nun behüt' Sie Gott- Als Doktor Kern mich verlaſſen, hatte ich wirklich den Kopf nicht klar genug, um darüber nachzudenken, daß ich mir vielleicht einen ſeht ſehr gefährlichen Helfer erwählt hatte; denn Fall entdeckt zu haben, welcher all' ſeine Be⸗ hauptungen zu beſtätigen ſchien, konnte und Seite laſſen, wenn es ſich darum handeln würde, neue und immer neue für ſein Lieblingsthemgn zu finden.— Das lag auf der Hand, und ich hätte es bei kälterem Blute auch leicht einge⸗ ſehen;— aber, wie geſagt, die Aufregung meines Körper dermaßen erſchlafft, daß ich ein nicht zu wiederſtehendes Bedürfniß nach Ruhe fühlte. — Ich befolgte ſeinen Rat und ſuchte mir im Schlafe neue Kräfte zu ſammeln, und meinen mit dem er ſich ausſchließlich beſchäftigte. Zwei Tage nach der mitgeteilten Un nach ſieben Uhr athemlos in mein Zimmr geſtürzt.. 1 *. Fortſetzung folgt.) —— führer beim Eilzug Pleinfeld⸗Augsburg in der 1 Zähne einwarf und den Kieferknochen zer⸗ bereits verbrannt, auch der übrige Körper zeigte Die Frau verſchied — In München kam ein Journaliſt aus 1 bei ſolch einem Kampfe das erſte aller Be⸗ 4 dürfniſſe, wenn man triumphiren will! Schlafen Sie— ſo lange Sie können— das iſt die Ich werde der Frau Themis zu Leibe rücken!“ der Menſch, in ſeinem Enthusiasmus, einen würde wahrſcheinlich all' mein Intereſſe bei Geiſtes hatte in den letzten Tagen meinen 1 Geiſt gewaltſam von dem Gegenſtande abzulenken, 4 f redung kam Doktor Kern des Morgens külrz ö 1 1 München, Fitzgerald aus Nordamerika, wurde keit erſchoſſen. — Eine 65⸗jährige Hauſirerin iſt in Lüt⸗ tich geſtorben, welche faſt ganz von milden Gaben gelebt hat. Nach ihrem Tode fand man in ihrer Wohnung für 32 000 Fr. Schuldver⸗ ſchreibungen und viel bares Geld. — Die Dame in Schwarz. Reiſeabenteuer wird dem„Hann. Anz.“ von 3 einer Leſerin mitgeteilt. Sie ſchreibt: Ich be⸗ ſtieg, um von Braunſchweig nach Peine zu fahren, in Branſchweig ein Frauenabteil zweiter Klaſſe, in dem ſich bereits eine Dame befand. Sie war vollſtändig in Trauerkleidung, trug einen dichten ſchwarzen Schleier und hatte vor ſſich auf den Knieen einen prachtvollen Toten⸗ kranz liegen. Als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, wurde plötzlich die Thür aufgeriſſen und herein ſtürzten zwei Herren, die ſich in die Polſter warfen, ohne irgend ein Wort der Ent⸗ ſchuldigung zu haben für ihr wiederrechtliches Eindringen in das Frauenabteil. Ich machte ſie darauf aufmerkſam, daß ſie ſich in einem 4 Frauenabteil befänden, erhielt aber keine Ant⸗ wort. Ich erſuchte dann die Herren, auf der 1 nächſten Halteſtelle das Abteil zu verlaſſen und wandte mich, als ich auch darauf keine Antwort erhielt, an die Dame in Trauer, die jedoch eben⸗ falls ſchwieg. Ich konnte mir dieſes Verhalten maeiner drei Mitreiſenden nicht erklären und wollte auf der folgenden Station den Schaffner [um Hilfe bitten; doch als der Zug hielt, ſtieg die ſchwarze Dame aus, gefolgt von den Ein⸗ dringerlingen, die ihr ſofort die Hand auf die Schulter legten und ihr etwas zuflüſterten. Ich ſah die Dame zuſammenzucken. Dann wandte ſich einer der Herren zu mir und trat, während der andere die Dame mit einer Kette feſſelte, zu mir an das Fenſter mit den Worten: „Danken Sie Gott, daß wir zu Ihnen gekom⸗ men ſind, die vermeintliche Dame iſt ein ſehr ſchwerer Verbrecher, den wir ſchon lange ver⸗ folgt jetzt endlich gefaßt haben. 1— Ein ſeltenes Feſt fand dieſer Tage in der kleinen fränzöſiſchen Ortſchaft Berrien ſtatt. Drei alte Ehepaare, die ſämtlich der Familie und einer ihrer Schweſtern gingen nämlich vor 50 Jahren an demſelben Tage zum Traualtar. Bei der Jubelfeier eröffnete die älteſte Schweſter Guemener, den Tanz. 123 Paare(Söhne, Enkel, Urenkel uſw.) wohnten dem Feſte bei. — Nahe bei Irkutsk in Sibirien öff⸗ nete ſich nach einem donnerartigen, langan⸗ haltenden Getöſe der Erdboden, und eine rie⸗ ſige Dampfſäule ſtieg aus demſelben empor, während die Atmoſphäre ſich mit ſtarkem Schwefelgeruch füllte. Die entſtandene Erd⸗ ſpalte iſt 35 Fuß breit und einige 1000 Fuß lang. s i — Gibt es einen ſtrengen Winter? Bienen beſonders früh mit Verkitten der Ritzen in ihren Wohnungen begonnen haben. Daraus ſchließt man auf einen frühen und ſtrengen Winter. f .— Ein ſtrenger Winter wird uns von Profeſſor Ledochowski in Wien prophezeit. Der bekannte Meteorologe erklärt: Der kommende Winter wird wahrſcheinlich der kälteſte und Hhärteſte ſein, den wir ſeit 30 Jahren erlebt haben. Alles deutet darauf hin, wir müſſen uns auf die niedrigſte Temperatur, auf die eeiſigſten Winde und den ſchwerſten Schneefall gefaßt machen, die ſämtlich ausnahmsweiſe lange andauern werden und zwar in ganz Europa. [— Abwarten! f 5— Auf dem Bahnhof in Tölz wurde im I Abort ein Mädchen gefunden, das ſich ſeit drei Tagen und Nächten dort ohne Speiſe und Trank eingeſchloſſen hatte und die Abſicht hegte, wegen Arbeitsloſikeit durch Verhungern ſeinem Leben ein Ende zu machen. 3— Der 13jährige Sohn eines reichen Kaufmanns in Buenos Ayres wurde feſtgenom⸗ men, weil er ſeine beiden Brüder ermordet hatte, um alleiniger Erbe zu werden. Bei ſeiner Feſtnahme geſtand er, ſchon vorher ſechs Per⸗ ſonen ermordet zu haben. — Die Eiſenbahnen der Welt beſchäftigen — Der Zögling eines Privatinſtitus in 112 000 deutſchen Meilen. Auf jede Meile vom Sohn des Privatlehrers aus Unvorſichtig⸗ Ein ſchauriges Guemener angehörten, feterten zu gleicher Zeit die goldene Hochzeit. Zwei Brüder Guemener der Brautleute, das 83jährige Fräulein Anna Bienenzüchter berichten, daß dieſes Jahr die Diener „Gott der Gerechte, welche Fügung! rechnet man etwa 36 Mann Bedienſtete. — In Hettenhauſen hatte der Tag⸗ ner Schwab ſein Vieh auf der Weide und wollte dasſelbe herumjagen. Da ſtellte ſich eine Kuh gegen ihn und richtete ihn mit den Hör⸗ nern ſo zu, daß er einige Stunden ſpäter ſtarb. Der Bedauernswerthe hinterläßt eine Wittwe mit zwei Kindern. i — Ein ſtrenges Geſetz gegen Junggeſellen iſt nach Berichten engliſcher Blätter vor kur⸗ zem in einem Staate der Argentiniſchen Re⸗ publik verkündet worden. Das Heirathsalter in Argentinien beginnt mit 20 Jahren. Wenn ein Mann von der Zeit an bis zum 30. Jahre unverheirathet bleibt, muß er monatlich 20 Mk. bezahlen. In den nächſten 5 Jahren wächſt die Abgabe um 100 Prozent. 35 und 50 Jahren zahlt er eine monatliche Geldſtrafe von 80 Mk., von 50 bis 75 Jahren 120 Mark monatlich, und erſt nach 75 Jahren wird die Abgabe auf 40 Mk. jährlich ermäßigt. Nach dem 80. Jahre bezahlt der Junggeſelle nichts mehr. Witwer dürfen 3 Jahre trauern und müſſen ſich dann wieder verheirathen. Wer in einem Jahre nachweisbar dreimal einen Korb bekommen hat, wird von der Steuer be—⸗ freit. Das Geſetz ſoll Wunder wirken. — Die Wilddiebe in den Jagdbezirken der Umgebung von Paris bringen Blendla⸗ ternen mit Acetylen in Anwendung; der auf das Wild gerichtete ſcharfe Lichtſtrahl blendet und hypnotiſiert es dermaßen, daß man es ohne Netz mit der Hand fangen kann. Was iſt ſchlimm? ein Athlet ſich hinreißen läßt! die Köchin in Alles ihre Naſe ſteckt, ein Taucher auf dem Trocknen ſitzt, einem Glashändler alles leicht fällt, ein Brandſtifter nach Licht ſtrebt, ein Sprachlehrer nicht mit der Sprache heraus will, einem Kunſtſchützen etwas in's Auge fällt, ein Jongleur Alles falſch auffaßt, ein Maler verkehrte Anſichten hat. ein Photograph Alles ſchwarz ſieht! Was iſt uicht ſchlimm? ein Feinſchmecker eine Gänſehaut . 1 bekommt. einem Kuchenbäcker der Boden heiß i f zu werden beginnt, ein Eſſigfabrikant ſein Geld ſauer verdienen muß, ein Pelzhändler Haare laſſen muß, ein Straßenkehrer alles auf die Seite ſchafft, ein Trapezkünſtler den Kopf hängen läßt, ein Kürſchner uns den Pelz wäſcht, ein Barbier uns gehörig einſeift, ein Schuhmacher Pech hat, f ein Chemiker einer Auflöſung eentgegenſieht, ein Kahler ſich graue Haare d a wachſen läßt, die Farbe wechſelt! Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn Wenn ein moderner Maler Humoriſtiſches. — Aus dem Gerichtsſaale. Präſident: „Haben Sie zu Ihrer Vertheidigung etwas vorzubringen oder überlaſſen Sie alles Weitere Ihrem Vertheidiger?“— Angeklagter:„J überlaß alles Weitere meinem Vertheidiger; — derf i jetzt fortgeh'n?“ N — Verſchnappt. Fremder(der von dem einer befreundeten Familie an der Bahn abgeholt wird):„Sie ſuchten ja ſo lange ... hat Ihnen Ihr Herr keine Beſchreibung von mir gegeben?“— Diener:„O doch. aber es ſind halt mehrere Heren mit roten Naſen angelommen. — Zerſtreut.„Herr Profeſſor, darf ich Ihnen meine Frau vorſtellen?— Profeſſor: „Danke— ich hab' ſebſt eine.“ — Mißverſtanden. Herr:„Machen Sie, daß Sie fortkommen. Ich habe augen⸗ blicklich meinen Kopf voll.“— Hauſierer: Hab ich doch zu verkaufen die feinſten Kämme.“ — Nobler Geruch. A.:„Ich bitte Dich, wie kannſt Du nur einen friſch mit Ben⸗ zin geputzten Anzug tragen— das riecht doch Jeder auf zehn Schritte— genierſt Du Dich denn nicht?“— B.:„Im Gege glaubt, ich beſitze ein Automobil!“ — Hereingefallen. Hau nteil, Jedermann 10 0 Zwiſchen. Härren meine Waare anbiete: Stulpenknöppche, Cigarrenſpitzche—“ Herr(ärgerlich):„Danke — machen wir alles ſelbſt——“ Hauſierer: „So——? Gratelire! Alles Zuchthaus arbeit!“ g 1 — Grob. Schmierendirektor(zu einer un⸗ gemein langen und mageren Schauſpielerin)h: „Nein, ich kann Sie nicht brauchen; Wilhelm Tell, wo Sie die Stange mit dem Hute ſpie⸗ len könnten, gebe ich nicht.“ — Entgegenkommen. Aſſeſor:„Glauben Sie mir mein Fräulein, die Liebe allein macht glücklich.“— Fräulein;„Das kann ich mir kaum denken, ich habe immer gehört, die Liebe zu zweien macht es!“ 15 Bekanntmachung. Herr Bierkutſcher Chriſtian Keßler in Schwetzingen hat um die Erlaubnis zum Be⸗ triebe der Cantine der chemiſchen Fabrik Rhe⸗ nania in Rheinau als Schank⸗Wirtſchaft mit Branntweinſchank nachgeſucht. Wir bringen dieſes mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Einſprachen gegen Gewährung des Geſuchs innerhalb 8 Tagen nach erfolgtem Ausſchlußvermeiden bei dem unterzeichneten Gemeinderath vorgebracht wer⸗ den können. a Seckenheim, 21. Oktober 1902. Gemeinderat Volz. Ritter. Männer⸗Gesang⸗Cerein Seckenheim. Nächſten Samstag, den 25. Oktober be⸗ ginnen die regelmäßigen 8 7 Geſangsübungen. . Anfang halb 9 Uhr. 5 Um pünktliches u. vollzähliges Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. mit Werkſtatt, für jedes Geſchäft geeignet, im unteren Stock hat zu vermieten Tramiska Schreck Wtw. neben Schwanen. 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