2——-„r—.— organiſation in Anzeigeblatt für Jwesbeim und Seckenherm. Erſcheint Mittwoch und Samstag.. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag non J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 3. Samstag, den 10. Januar 1903. 3. Jahrgang Dentſches Reich. Dresden, 7. Jan. Im Befinden des Königs iſt wie Profeſſor Kunſtmann bei ſeinem geſtrigen Beſuche feſtſtellen konnte, eine weitere Beſſerung eingetreten. Die Kräften nehmen etwas zu. Der Katarrh läßt nach. Die Körperwärme iſt ſeit 4 Tagen faſt vollſtändig normal. Ausland. Waſhingtan, 7. Jan. Kriegsſekretär Root verlangt die Bewilligung von 3 Millionen Dollars zur Linderung des infolge Rinderpeſt und Mißernten in Reis auf den Philippinen herrſchenden Notſtandes. 5 Salzburg, 8. Jan. Geſtern fand hier ein Familienrat ſtatt, an welchem außer den Mitgliedern des Hauſes Toskana Erzherzog Ludwig Viktor als Vertreter des Kaiſers teil⸗ nahm. Der Familienrat ſoll beſchloſſen haben, dem früheren Erzherzog Leopold Ferdinand das ganze ihm zufallende Erbteil ſofort auszuzahlen und ſodann alle Beziehungen abzubrechen. Aus Nah und Fern. U Edingen, 8. Jan. Der Geſammt⸗ verband chriſtlicher Gewerkſchaften Deutſchlands hat ſeit 1. Januar ein eigenes Centralſekretariat mit dem Sitz in Köln errichtet. Es iſt dies ein neuer Beweis dafür, daß die chriſtl. Ge⸗ werkſchaftsbewegungen auch der Kriſenzeit ge; wachſen iſt. Die meiſten kleineren Verbände haben einen ſtarken Mitgliederzuwachs zu ver⸗ Gibran und der chriſtliche Gewerkverein der 8 ergarbeiter Deutſchlandg zählt jetzt 40 000 Mitglieder und iſt fene ie Arbeiter⸗ entſchland. 5 Wiesloch, 7. Jan. Auf dem Grundſtück des Pfläſterors. Mengensdorf bei der Sand⸗ grube ſind dieſer Tage eine Reihe altertümli⸗ cher Funde gemacht worden. Man ſtieß beim Sandgraben zunächſt auf eine Anzahl Skelette, 6 an der Zahl, bei denen der Kopf jedesmal mit einem Stein bedeckt war. Auch fand man Spuren von Feuerbeſtattung. Vor einiger Zeit war hier eine römiſche Münze mit dem Bildniß der Gattin des römiſchen Kaiſers An⸗ tonius Pius, Fauſtina, der 138— 161 n. Chr. regierte, gefunden worden. Herr Profeſſor Pfaff⸗Heidelberg leitet die weiteren Nachfor⸗ ſchungen. Alles deutet darauf hin, daß der Platz an der Wieslocher Sandgrube eine uralte Begräbnißſtätte gebildet hat. Freiburg, 8. Jan. In einem Stein⸗ bruch beim benachbarten Herbolzheim(bekannt durch ſeine Fabrikation) wurde der Steinbrecher Viktor Guth durch abrutſchende Bodenmaſſen auf einer Felskante umgedrückt. Er ſtürzte nahezu 15 Meter tief und ſtarb auf dem Transport, Tauberbiſchofsheim, 7. Jan. Be⸗ kanntlich hatte man im letzten Landtage auch Worte für die ſchon längſt bevorſtehende und verſprochene Beſſerſtellung der Straßenwarte; die That blieb aber bis jetzt aus. Ein Anre⸗ gung von gewiſſer Seite folgend haben nun auch die Straßenwarte der Staatd⸗ und Diſt⸗ riktsſtraßen in einer Verſammlung hier im „Deutſchen Hof“ beſchloſſen, mit andern Be⸗ zirken in Fühlung zu treten und die erſehnte Ei⸗ nigung baldigſt zu bewerkſtelligen. Sobald Klar⸗ heit von andern ſchon beſtehenden Vereinigungen vorhanden iſt, wird zur definitiven Gründung eines„Straßenwart⸗Vereins, geſchritten werden können. Landſtuhl(Pfalz), 6. Jan. Der Mör⸗ der Heinrich Kehrer aus dem benachbarten pfälziſchen Dorfe Queidersbach, der in der Neujahrsnacht den dortigen Polizeidiener er⸗ ſtochen hat und dann geflohen iſt, wurde kurz vor Abgang des Schiffes, das ihn nach Amerika bringen ſollte, in Antwerpen verhaftet. Völkersbach(A Ettlingen), 6. Jan. Geſtern Mofgen wurde auf dem Wege nach Ettlingen die Frau des Briefträgers Obert von hier von einem anſcheinend geiſtesgeſtörten Mann mit dem Meſſer bedroht. Die Frau floh gegen Schöllbronn zurück, begegnete aber glücklicherweiſe einem Fuhrmann, der ſie in Schutz nahm. Der Fremde war gut gekleidet und ſtand etwa Mitte der 30er Jahre. Frankenthal, 6. Jan. Ein eigenartiger Prozeß fand dieſer Tage vor der Strafkammer dahier ſeinen Abſchluß. Ein in der Königſtraße hier wohnender Bürgersmann hatte ſeine Nach⸗ bar verklagt, weil er drei Centimenter über die Grenze gebaut haben ſoll und beanſpruchte pro Centimeter 1000 Mark Entſchädigung. Auch bezüglich der Herſtellung einer Dachrinne hat derſelbe Klage erhoben. Das Gericht hat nun den Stiel umgedreht, die Hauptklage abgewieſen und der Widerklage des Nachbars, einem Bäcker⸗ meiſter ſtartgegeben. Der Kläger wurde zur Herſtellung des Daches verurteilt, daß die Ziegeln des Daches nicht an die Giebelwand des Nach⸗ barhauſes anſtoßen. Als Entſchädigung hat Kläger 405 Mark für die Zeit vom 15. Sep⸗ tember 1900 bis 15. Dezember 1902 und von da an monatlich 15 Mark bis zur Beſeitigung des ordnungswidrigen Zuſtandes zu bezahlen. Auch wurden ihm ſämmtliche Koſten zur Laſt gelegt. Wer andern eine———— Kehl, 7. Jan. Geſtern Morgen verſagte plötzlich das elektriſche Licht, das vom Elek⸗ trizitätswerk des Hafens geliefert wird, wodurch der Hafen und der Bahnhof in ägyytiſche Finſternis gehüllt waren und man am letzteren ſich mit Petroleumlampen behelfen mußte, da die Gasleitung nicht mehr exiſtirt. Der Grund hierfür ſoll, wie man munkelt, der ſein, daß der Dampfzentrale die Kohlen ausgegangen und die erwartete friſche Sendung noch nicht eingetroffen war. Erſt Morgens 8 Uhr gab's wieder Licht. Wie man weiter erfährt, ſoll es mit der Turbinenanlage ſehr flau ſtehen; da ſie nicht mehr funktionirt. Wenn dies thatſächlich der Fall iſt, ſo wäre dies im Hinblick auf den Aufſchwung, den unſer Hafen vorausſichtlich nehmen wird, ſehr zu bedauern. Durlach. Die Nähmaſchinenfabrik Gritz⸗ ner in Durlach hat kürzlich die millionſte Näh⸗ maſchine fertiggeſtellt. Dieſe in beſonders feiner Ausführung hergeſtellte Maſchine, welche zu⸗ gleich als eleganter Damenſchreibtiſch eingerich⸗ tet iſt, wurde von den Beamten und Meiſtern der Fabrik am Weihnachtsabend dem Direktor feierlich überreicht. In einem an den Werſtät⸗ tenvorſtand gerichteten Dankſchreiben teilte Direktor Rommel mit, daß die Fabrik aus Anlaß dieſes Ereigniſſes beſchloſſen hat, mit einem Aufwand von 25000 Mark eine Bade⸗ anſtalt für die Arbeiter und Beamten zu er⸗ richten. s Altrip. Ein ſchlimmer Neujahrsgruß wurde dem Ackerer und Gemeinderat Gg. Schneider von hier zu teil. Sein eigener Der Doppelgänger. Kriminal⸗Roman von Carl Caſſau. 5 Nachdruck verboten. Edith ruft Tom und flüſtert mit ihm, und der Alte hält Wache, Ralph aber tritt mit mir ins Haus.. Niemand ſieht und hört ihn, als der Alte, und der iſt treu wie Gold. „Ich komme heimlich!“ flüſterſt er Edith zu und küßt ſie heiß.„Ich mußte dich ſehen, ich wäre vor Sehnſucht geſtorben., „Auch ich; doch eile, eile, daß du wieder an Bord kommſt!⸗ „Nur ein paar Minuten! Herzlieb, bleibſt du mir treu, was auch kommt?“ „Ja, Ralph!“ „O, dieſe Seligkeit!“ Er küßte ihre Locken, ihren Mund, ihre Stirn, aber Oliver lachte höhniſch. Er ſchlich hinaus, lief nach dem Leuchtturm und ſuchte. Richtig, da lag das Boot, welches er im Dunkel an dem Spiegel unter hundert anderen erkannt hätte. Er löſte es und ließ ſich treiben. Höhniſch kichernd begab er ſich dann zu dem eigenen Fahrzeug und legte an der Themſe an, ſtieg das Fallreeb hinauf und murmelte: „So, mein girrender Ritter, nun ſiehe du, wie du an Bord kommſt! Daß Euch alle die Hölle verſchlinge!“ Angſtvoll ſuchte Ralph nach dem Boote, es war fort. 8 Er überlegte, aber nur kurze Zeit, ſprang ins Waſſer und ſchwamm den dunklen Umriſſen des Nelſon zu. Er ſchwang ſich am Fallreeb hinauf, er erreichte ungeſehen ſeine Kabine, kleidete ſich um und hing ſein Zeug zum Trocknen auf. Später ſchlich er zu Baker. „Da?“ fragte jener. „Zu Befehl! Aber Boot Nr. 3 iſt fort! Drüben am Leuchtturm abgeſchnitten! „Alle Wetter!“ „Was ſoll ich machen?“ „Nichts; ſchweigen!“ „Well!“ 5 Der Kommodore war nicht wenig erſtaunt, als die Wache Verluſt meldete. Beim Appell forſchte er vergeblich nach dem Verbleib niemand wußte davon. Am anderen Morgen verließen beide Schiffe ihren Ankerplatz und ſegelten davon. Unterwegs brachte eine Fiſcherſmak das verlorene Boot an. Der Kommodore aber kam auf die Sache nicht mehr zurück. Es ging zum Winter, die Schiffe wurden in die Docks zu Woolwich gebracht, die Kadetten beſuchten die Schule. Da kam in das Admiralitätsamt ein anonymer Brief des Inhalts, wie der Kadett Ralph Morley gegen Ende Juli ſeinen Arreſt gebrochen, mit dem Kleinboot Nr 3 vom Nel⸗ küßten ſich in kiefer Trauer. ſon heimlich nach Sandbank gefahren ſei und dabei das Boot habe treiben laſſen. Jetzt bekam Kommodore Butewell den Be⸗ fehl, die Sache zu unterſuchen. ö Ralph war geſtändig. f „Unglücklicher, junger Menſch!“ ſagte Bute⸗ well.„Darüber werden Sie fortgejagt.“ Ein Kriegsgericht trat zuſammen: Ralph ward zu einem Monat Haft und Kaſſierung verurteilt. Gleichzeitig führte man ihn in die Haft ab, benachrichtigte aber auch Mr. Morley von dem Vorkommnis. Es läßt ſich ſchwer beſchreiben, wie Sir Archibald bei dieſer Hiobspoſt zu Mute ward. Abends noch mußte Dr. Jenkins nach Grün⸗ haus geholt werden: Sir Archibald hatte einen Schlaganfall erlitten. „Ich habe keinen Sohn mehr!“ ſagte er, Lady Ann aber weinte heiße Thränen: Ralph war für die Familie verloren. Ein kalter Nordwind wehte die Blätter im Garten von den Bäumen, er rauſchte in den Wegen, als Edith ſie trauend durchmaß. Es fing an zu dunkeln. Plötzlich löſte ſich an einem der Stämme ein Schatten ab. f „Edith!“ ertönte es dumpf. „Gerechter Gott, Ralph, du?“ „Ja, ich bin ein Ausgeſtoßener!“ „So haſt du meinen Brief erhalten?“ 10 5 a Er umfing ſie, ſie weinten zuſammen, ſie E 5 8— e 2 55 5 5 ee N 1 3 1 2 9 51 2 75 f 0 9 8 N 1. eie wenn wir nicht e Sohn verletzte denſelben am Neujahrsmorgen mittelſt eines Stallgerätes, daß er bewußlos aus dem Stall getragen werden mußte. München, 6. Jan. In Hallbergmoos bei Freiſing ermordete die 43jährige Parlier⸗ witwe Heilmaier mit einem Beil ihre 5 Kinder im Alter von 3— 12 Jahren. Nahrungsſorgen ſollen die allem Anſchein nach irrſinnig gewordene Frau zu dem entſetzlichen Schritt veranlaßt habe. Vor der That machte ſie noch dem Pfarrer einen Beſuch. Die Frau ſchüttete auf den Zimmerboden Kaffeebohnen und beauftragte die Kinder, die Bohnen aufzuleſen. In dieſer Stellung erſchlug die Mutter die Kinder. Den zwei älteſten hat ſie buchſtäblich den Kopf ab⸗ gehauen. Sie wurde in eine Irrenanſtalt ver⸗ bracht. München, 8. Jan. Blättermeldungen zufolge ſteht ein neuer Wucher⸗Prozeß in Aus⸗ ſicht. In der Hauptſache handelt es ſich um einen kürzlich beſtraften Kommiſſionär, welcher kleineren Geſchäfsleuten Geld vermittelte, wobei nebſt außerordentlich hohen Zinſen auch wiederum die Abgabe von Waaren eine große Rolle ſpielte. Berlin, 7. Jan. Kürzlich wurde von einer neuen Robinſonade aus Apia(Samoa) berichtet. Danach haben zwei junge Deutſche namens Stünzner und Reye die weltabglegene kleine Inſel Naſſau⸗Eiland(von Apia aus in 8 bis 14 tägiger Segelfahrt zu erreichen), welche bisher unbewohnt war, von einem Ame⸗ rikaner käuflich erworben und mit ihrer Familie bezogen. Wie der„Nationalztg.“ mitgeteilt wird, iſt der eine Eigentümer der Inſel ein Berliner und ein Sohn des vor etwa 12 Jahren hier verſtorbenen Rechnungsrat Stünzner im Kriegsminiſterium. Der unternehmungsluſtige junge Berliner Fritz Stünzner erlernte bei einem Maurermeiſter in Charlottenburg das Baufach, diente bei den hieſigen Pionieren und ging dann nach Samoa. Dort verheiratete er ſich mit einer Tochter des Häuptlings Mataafa. Graz, 8. Jan. Der 41jährige Privatier Kraft erſchoß die Gattin eines Kaffeehausbe⸗ ſitzers, weil ſie ſeinen Liebesanträgen kein Ge⸗ hoͤr ſchenkte. Darauf erſchoß er ſeine 80jährige Mutter und dann ſich ſelbſt, nachdem er vorher ſein nicht unbeträchtliches in Wertpapieren an⸗ gelegtes Vermögen verbrannt hatte. 0 Genf, 7. Jan. Die in einer hieſigen Fremdenpenſion bedienſtete 20 jährige Bernerin Martha Zimmermann wurde heute durch ihren eiferſüchtigen Liebhaber Alexander Suriga, einen Italiener, mit einem Raſiermeſſer getötet. Paris, 7. Jan. Aus Saigon wird ge⸗ meldet: Um die unter den Truppen überhand nehmende Trunkſucht zu bekämpfen, hat General Coronat befohlen, daß in Zukunft jene Soldaten, welche dreimal wegen Trunkheit beſtraft werden ſollten, eine beſondere Uniform tragen, durch welche ſie als Trunkenbolde gekennzeichnet werden. g ö ü New⸗York, 8. Jan. Im Vorzimmer des Präſidenten Rooſevelt wurde geſtern ein Mann verhaftet, der darauf beſtand, den Prä⸗ ſidenten perſönlich zu ſprechen, um ſich für eine ihm angethane Beleidigung zu rächen. An⸗ fänglich glaubte man, daß ein Attentat beab— ſichtigt war, ſpäter aber wurde der Irrſinn des Mannes zweifellos erwieſen. Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Seckenheim. Geborene: November. 30. Emma, T. d. Maurers Johann Schmitt u. ſ. E. Eva geb. Horſch. Dezember. 2. Adam, S. d. Schirmmachers Georg Funk u. ſ. E. Katharina geb. Röder. 3. Rudolf(unehelich). 5. Luiſe, T. d. Bahnarbeiters Johann Georg Vauſch u. ſ. E. Suſanna geb. Seitz. 8. Arthur, S. d. Landwirts Peter Seitz u. ſ. E. Suſanna geb. Gruber. Karl, S. d. Fabrikarbeiters Alois Kern, u. ſ. E. Suſanna geb. Gropp. Philipp Jakob, S. d. Cementarbeiters Philipp Stein u. ſ. E. Eva geb. Saam. Karl Albert, S. d. Schreinermeiſters Agabit Kollnig u. ſ. E. Luiſe geb. Mößner. Joſepha Barbara, T. d. Steinhauers Peter Sauer u. ſ. E. Amalie geb. Wieland. Marie, T. d. Schreiners Peter Anton Bickon u. ſ. E. Maria geb. Grieger. Hedwig, T. d. Raſirers Heinrich Seltenreich u. ſ. E. Thereſie geb. Siebig. 13. 14. 18. 18. 20. 24. Getraute: Dezember. 6. Peter Hörner, Landwirt und Anna Maria Stemmler. 13. Joſef Schüßler, Schreiner und Barbara Weißling. 13. Ludwig Schläuher, Dienſtknecht und Anna Schmitt. 8 20. Mathäus Seitz, Schuhmacher und Eva Katharina Schmitt. Geſtorbene: Dezember. 281 10. Albert, 1 Monat 14 Tage alt, S. v. Jakob Münch, Fabrikarbeiter u. ſ. E. Maria Katharina geb. Knopf. 16. Franz Joſef Gropp, Landwirt, 75 Jahre 5 Monate 10 Tage alt. 17. Georg Philipp Seitz, Landwirt, 30 Jahre 11 Monate 16 Tage alt. 19. Karl, S. v. Alois Kern u. ſ. E. Suſanna geb. Gropp. 6 Tage alt. 20. Arthur, S. v. Peter Seitz u. ſ. E. Suſanna geb. Gruber, 12 Tage alt. 22. Marie, T. v. Peter Anton Bickon u. ſ. E. Maria geb. Grießer, 2 Tage alt. 23. Joſepha Barbara, T. v. Peter Sauer u. ſ. E Amalie geb. Wieland, 5 Tage alt. 27. Markus Lorenz, Privatier, 64 Jahre 11 Monate 23 Tage alt. Vermiſchtes. — In Heddesheim ſchnitt ſich der Metzger Michael Bach, Vater von zwei ee der Wohnung ſeiner Eltern den Hals durch. — Verhaftet wurde in Karlsruhe ein noch nicht 18 Jahre alter Maler⸗ und Tün⸗ cherlehrling aus Völkersbach, welcher iu der Sylveſternacht den verhängnisvollen Revolver⸗ ſchuß gethan, durch den ein 8 Jahre altes e der Südſtadt ſein rechtes Auge verlor und außerdem jetzt noch in Lebensgefak pb jetzt noch gefahr — Am 17. d. Mts feiern die Schuh⸗ machermeiſter Ferd. Fleig'ſchen Eheleute in Ueberlingen ihre goldene Hochzeit. Der Gatte zählt 78, die Gattin 74 Jahre und ſind beide noch rüſtig. D,. Die Waggonfabrik in Raſtatt hat von Württemberg einen großen Auftrag auf Perſonenwagen erhalten, wodurch für die Fabrik Arbeit für den Sommer geſichert iſt. — Einen guten Schlaf ſcheint ein Bürger in Empfingen zu haben. Als ſich derſelbe vor einigen Tagen vom Lager erhob und ſich daran machte, ſeine ſchläfrigen Augen auszu⸗ reiben, bemerkte er zu ſeinem nicht geringen Schrecken, daß über Nacht der Giebel ſeines Hauſes vollſtändig eingeſtürzt war. Das Wohnzimmer war mit großen Steinen an⸗ gefüllt. — Wie verlautet, ſollen ebenſo wie die Zwanzigpfennigſtücke auch die Zweipfennigſtücke aus dem Verkehr gezogen werden. Auf Be⸗ ſchluß des Bundesrats haben ſeit Mai 1900 neue Ausprägungen von Zweipfennigſtücken nicht mehr ſtattgefunden, da dieſe Münze durch eine reichlichere Verſorgung des Verkehrs mit Einpfennigſtücken entbehrlich gemacht worden ſei. Seit Mai 1900, nach Einſtellung der Prägung, gehen den Reichsbankſtellen vom Reichsbankdirektorium Zweipfennigſtücke nicht mehr zu. f— Durch den Anſchluß von Handſchuhs⸗ heim erhöht ſich die Bevölkerungsziffer Heidel⸗ bergs von 40000 auf 44 000. — Eine Familie in Wertingen(Bayern) erhielt aus Ingolſtadt in einem Weidenkorbe ein Weihnachtspräſident aus Kleiderſtoffen, Wäſche und Lebkuchen. Als man den Korb öffnete, mußten die Empfänger zu ihrem Schrecken erfahren, daß an der Seite des Kor⸗ bes ein Loch eingefreſſen war und ſich darunter dreißig Mäuße in den Kleiderſtoffen befanden. Der Kleiderſtoff war total zerfreſſen und die Lebkuchen bis auf einen kleinen Teil. Ein Kaufmann ſchätzte den Schaden auf 52 Mark. In nächſter Mittwochsnummer wird das Verzeichnis hieſiger Gewerbetreibenden nochmal gänzungen bis Dienstag mittag in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes abgegeben werden. „Was nun?“ fragte Ralph.„Ich weiß, daß Mama und Papa unerbitteich ſind!“ „Das ſind ſie!“ „Wohin ſoll ich?“ „Du mußt fort auf ein anderes Schiff!“ „Die Mittel, die Mittel, Edith!“ „Meine Erſparniſſe betragen an 500 Pfund! Die hole ich dir, Ralph!“ „Du biſt mein guter Engel!“ „Wenigſtens deine Braut, Ralph!“ „So bleibſt du mir treu?“ „Ewig, ewig!“ 5 Sie eilte hinein, händigte ihm die Börſe ein und ſagte: 5 5 „Nun müſſen wir Abſchied nehmen, Ralph, i das Schlimmſte anrichten wollen! Schreibe mir poſte reſtante, laß mich nicht ohne Nachricht; ich werde dich allmählich mit den Eltern ausſöhuen!“ 5„Ich ſage es ja, Herzlieb, du mein guter Geiſt!T? 5 f und war fort. nd heu 5 nicht, Tom aber ſchüttelte den Kopf und rückte ſeinem Herrn ſchweigend die Kiſſen zurecht. Langſam ging ſie hinein und ſetzte ſich an Sir Archibalds Lager, der wie immer klagte: „Ich habe keinen Sohn mehr!“ Da beugte ſich Edith auf ſeine Hand nieder und ſeufzte: 95 5 „Nein Onkel, aber giwiß kehrt er einſt wieder!“ Lady Ann ſah ſie ſtarr an und ſagte dann langſam und leiſe: „Du haſt ihn geſprochen, Edith?“ „Ja!“ nickte ſie einfach. „Und er iſt geſund?“ 1 Ja!“ „Gottlob!“ „Was redet Ihr da?“ fragte nun Mr. Morley. Hier nahm Lady Ann das Wort: „Wir reden von ſeiner einſtigen Umkehr, Archibald!“ 5 g Dem Hausherrn war die Zunge gelähmt; mühſam gurgelte er: n „Er hat Morleyſches Blut, er wird nie wiederkehren! Ich— ſuche— die Sünden — der Väter— heim— an den— Kindern!“ Die beiden Frauen verſtanden dieſe Worte 1 Kapitel. geſtellt und in die Nordſee geſchickt. Zum Kommodore war Kapitän O Tenny ernannt; Butewell war in zwiſchen zum Admiral avanciert. Das Sprichwort ſagt:„Alle Schuld rächt ſich auf Erden!“ Und es hat Recht, denn wenn nicht anders und mit verdienter Vergeltung, rächt ſich die Schuld durch die Skorpionenſtiche des böſen Gewiſſens. N Oliver Gardener guten Tage waren unter dem ſtrengen O Tenny vorüber. Der ernſte, ja finſtere Mann durchſchaute den leichtfertigen Menſchen nur zu wohl. Da wollte es denn geſchrieben, aus dem Top des Fockmaſtes fiel und für tot dalag. In der Todesangſt bekannte er ſich zu der That, und das hatte zur Folge, daß O Tenny Oliver kaſſirte, indem er erklärte, der Kadett Gardener habe gegen die Offiziersehre gehandelt und könne daher nicht in Ihrer einnehmen. Oliver ſchäumte vor Wut, muße aber das Schiff verlaſſen. Man ſetzte ihn in Cuxhafen ans Land, wohin er verlangt hatte. Von hier ging er beuburs, wohin ſich auch Ralph Morley bege en. 1 5 72 5 1 Der Meuterer. a Goriſezung folgt.) c erſcheinen und wollen Berichtigungen oder Er⸗ das Unglück, daß der Matroſe Dick Schade,. welcher einſt in Olivers Auftrag die Denunziaton Majeſtät Flotte den Rang eines Chargierten 9 * . 5 N * ———— . 3 15 0 Herm. Schmoller& Co. Räumungs⸗Herktauß Um vor der Inventur unser Warenlager zu Beachten Sie die in unseren Schaufenstern zu fäumungspreisen ausgelegten Waren. verkleinern stellen wir Waren zu ausserordentlich herabgesetzten Preisen aum Ferkauf. Auf nachstehende Artikel machen wir ganz besonders aufmerksam: Damen⸗-Hemden aus gutem Hemdentuch, mit Spitze, Vorderſchluß Damen⸗-Hemden aus weißem Cöperbiber Ein Stück 85 Pfg Stück 95 fg. Serie 1 r krinſeidene Damen- Blouſen re 3h e Damen⸗Machtjacken dez aus gutem Cöperbiber, mit Spitze Damen⸗Hoſen aus krä'tigem Hemdentuch, mit Feſton Stück Serie Ill Stück 85 Pfg. 80 Pfg. Serie II d 0 Meter 28 Pfg. 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Die Gemeinderäthe haben die Geſuche gemäߧ 123 der Wehrordnung zu prüfen und mit ausführlichem Kericht, welcher die in dieſem Para⸗ praphen verlangten Angaben enthalten muß, umgehend dem Civilvor⸗ ſtitzenden der Erſatzkommiſſion vorzulegen. Ueber die eingereichten Ge⸗ ſuche wird von der verſtärkten Erſatzkommiſſion im Anſchluß an das Muſterungsgeſchäft entſchieden. Der Civilv orſitzende der Erſatzlammiſſton des Aushebungs⸗ . eee rech. Beſchluß. Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Seckenheim 5. Januar 1903. Der Gemeinderat. Volz. Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten betr. Nachſtehend bringen wir die Beſtimmung des 8 98, Ziff. 2 der Wehrord⸗ nung beſonders zur Kenntnis der Beteiligten: 8 N HBeim Eintritt in das fad ge Alter haben ſich die zum Einjäh⸗ ig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven ienſt eingetreten ſind, ſowie diejenigen, Militärpflichtigen, welche gemäß 8 89, Ziff. 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt bei der Prüfungs⸗ Kommiſſion nachgeſucht haben, beſ der Ersatzkommissjon ihres Gestellungsortes schriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſofern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorlegung des Befähigungs⸗ zeugniſſes zum Seeſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aus⸗ ebung zu beantragen. %, Militärpflichtige, welche dieſer Meldung spätestens bis 1. Februar ds. Is. nicht nachgekommen ſind, haben gemäß 8 38 Reichsmilitärgeſetz,§ 93 Ziff. 4, 2, Ziffer 7 Wehrordnung Geldftrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäthe des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. N Mannheim, 1. Januar 1903. Der Livilvorsitzenge der 3 des Aushebungsbezirks mannheim: 5 rech. g Schmitt. ———.—— Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 5. Januar 1902. 1 3 Der Gemeinderat g o lz. Schmitt. 128 in deren Bezirk der Wehrpflichtige geſtellungspflichtig iſt(d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt hat). „Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prütungs Rommisslon für Einjahrig-Freiwillige in Karisruhe zu richten. 16. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſion spätestens bis zum 1. Februar des ersten milltärpflicht⸗ jahres ſchriftlich zu melden. a Dieſer Meldung iſt beizufügen: 5 ein Geburtszeugnis; b) ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklä⸗ rung über die Bereitwilligkeit und Fähigged, den Freiwilligen während einer einjähren aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu ist obrigkeitlſch zu bescheinigen. c) ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zöglinge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetze Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämmtliche Papiere ſind in Original ein ureichen. Außerdem bleibt die wissenschaktliche Befähigung für den Einjährigen⸗ dienſt noch nachzuweiſen. Dies kann entweder durch Beibrin ung von 1 1 oder durch Ablegung einer Prüfung vor der Prü ungs⸗Kommiſ geſchehen. kolloorſthent den 1. Januar 1903. Der Civilvorſitzende der Glatten des Aushebungsbezirks Mannheim. rech. on Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 5. Januar 1903. g Der Gemeinderat Volz. a Schmitt. Bekanntmachung. Nachſtehende Arbeiten zum Schulhausneubau Rheinau ſollen im Submiſ⸗ ſionswege öffentlich vergeben werden. a a Pläne, Beſchreibungen und Bedingungen liegen von heute an ſowohl auf dem Rathaus hier— Zimmer 6— als auch auf dem Gemeindehaus in Rheinau zur Einſicht 1 88 woſelbſt auch die Angebotsformulare nebſt Bedingungen in Empfang genommen werden können. a f Die Angebote müſſen ſpäteſtens Mittwoch, den 28. ds. Ints., vormittags 9 Uhr bei dem unterzeichneten Gemeinderat eingeſandt ſein und zwar mit ent⸗ ſprechendem Vermerk. 5 Vergeben werden: 5 Schreinerarbeit, 5) Tüncherarbeit, 2) Glaſerarbeit, 6) Beton- und Asp altarbeiten, 5 3) Schloſſerarbeit, 7) Schieferdeckerarbeiten mit Blitzableiter 43 Gypſerarbeit, Seckenheim, den 5. Januar 1903. a . Ratſchreiber olz. Ritter. Männergesang-Verein Seckenheim. 75 Hiermit beehren wir uns, unſere aktiven und J paſſiven Mitglieder, ſowie ſämmtliche Freunde und Gönner des Vereins zu unſerem am Konntag, 5 11. Januar, abends 8 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum roten Löwen ſtattfindenden 5. Ball höfl. einzuladen. i * Grosser entur-Verkaur Prozent Grtra-Halialt in allen Abteilungen des reichsortirten Waarenlagers. Günſtigſte Gelegenheit zum Einkaufen von Waſjnungs⸗Einrichlungen und R Braulausſtallungen. Der Rabatt wird an der Kasse in Abzug gebracht. Ferner gelangen zum Lellseänadigen Ausverkausz ſb aner fenden Aller Mufer Tiſcdetten D pr elbrtine lachen Cuch⸗Anterrücke I d Hosen 2 agu ſen Normal- 8 i Herren- Hemden. 5 lerren. Jacken 55 Hosen Kinderwäsche Lüſtre⸗Auterröcke 8 Damen⸗Hluſen 1 5 0 Wolle 4 Allpacea Mark 6e l 2 t* weit unter früherer Wert bis 7 Mark. Etwas angeſchmutzt. für die Hälfte dies früfleten Wertes Einkaufspreisen. Ein guuſet ofen! 5 Serie 1 2.00 Serie II. S JSerie III S. 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