Anzeigeblatt für Seckenheim und Nvesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Redaktion, Druck und Verlag vou Anzeigen: Nr. 13. . 2 ich 2 5 di t Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pf 1 dee ee 5 0.80 5 eie J. Helfrich in geckenheim. 5 bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. 5 Samstag, den 14. Februar 1903. 3. Jahrgang. Mitteilungen aus der Schulkom⸗ miſſions⸗Sitzung. (Vom 11. Februar 1903.) Für die Prüfungen der verſchiedenen 0 Schulklaſſen in Seckenheim am 12. und 13. ds. Mts. wird die Stundeneinteilung mitgeteilt . und Einladung hierzu bekannt gegeben. Vom Oberlehrer wird die Liſte der an — 1 Oſtern zu entlaſſenden Voksſchüler mitgeteilt. Miitteilungen aus der Armenrats⸗ 1 Sitzung. 8 1 8(Vom 11. Februar 1903.) Nachdem ein früherer, durch Bezahlung der Hausmiete unterſtützter kranker Einwohner wieder Erwerbsgelegenheit hat, wird beſchloſſen, die Bezahlung der Hausmiete durch die Ge⸗ meinde einzuſtellen. Einem erwerbsunfähigen kranken Ortsein⸗ wohner wird die Wohnungsmiete aus der Gemeindekaſſe bezahlt. Die bisherigen Verpflegungskoſten eines unehelichen Kindes werden auf die Armenkaſſe übernommen; das Kind wird nunmehr von ſeinen Großeltern unentgeltlich verpflegt. Einem Einwohner wird eine Unterſtützun von monatlich 20 ce. ſtützung Mannheim unterſtützungswohnſitzberechtigt iſt, kommt die Stadt Mannheim für den Rücker⸗ ſatzt auf. a Für einen in Mannheim wohnenden Unter⸗ 3 ſtützungsbedürftigen, der in Seckenheim unter⸗ ſtützungswohnſitzberechtigt iſt übernimmt die Gemeinde den Erſatz der Koſten. Für einen bedürftigen Ortseinwohner, deſſen kranke Frau vom Arzte nach Heidelberg in das akademiſche Krankenhaus geſchickt wurde, übernimmt die Gemeinde die Koſten. Das Verzeichnis der für die Beſchaffung von Konfirmanden⸗Kleidungen zu unterſtützenden Kinder wird zur Kenntnis gebracht und kein Einwand dagegen erhoben; hierzu werden Beiträge von je 15 Mark bewilligt. f Aus Stiftungsmitteln wird an drei weitere bedürftige Konfirmanden eine Unterſtützung gewährt. eee „gewährt; da er in Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Verſchiedene Anträge zur Fahrnisverſicher⸗ ung werden zur Kenntnis gebracht und keine Einwendungen erhoben. ö Für zwei Anweſen in Rheinau werden die Kaufwerte feſtgeſetzt. Gr. Bahnbau⸗Inſpektion Heidelberg teilt bezüglich der Ausführung der Fahrbahn bei der Straßenüberführung beim Bahnhof Friedrichs⸗ feld mit, daß ſie auf die Herſtellung eines Ge⸗ ſtücks nicht eingehen wolle. Die Dampfziegelei A. Eder erſucht um Genehmigung zur Anlage einer Dampfbahn mit 70 em. Spurweite nach ihren Thonlagern in den Riedwieſen; der Gemeinderat hat grund⸗ ſätzlich nichts dagegen einzuwenden und wird die Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion erſucht, die erforderlichen Bedingungen behufs Geſtaltung der Anlage aufzuſtellen. Das evangeliſche. Pfarramt von Rheinau möchte die beiden früher offerirten Bauplätze nunmehr erwerben, bevor Rheinau nach Mann⸗ heim einverleibt wird; aus geſetzlichen Gründen kann dem Verlangen nicht entſprochen werden, da auch keine Mittel mehr verfügbar ſind. Das Bezirksamt teilt wegen der Herſtellung der Gartenſtraße ein Gutachten der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion mit; der Gemeinde⸗ rat beſchließt hierauf, die ganze Gartenſtraße bis zur zweiten Querſtraße und vieſe ſelbſt in der ganzen Ausdehnung jetzt auf einmal her⸗ zuſtellen und wird die Waſſer⸗ und Straßen⸗ zuſtellen. a Auf die Eingabe eines Lehrers in Rheinau wird die Beſchaffung einer Geige genehmigt. i Der Bezirksrat hat die Einſprache des arl Vilgis wegen Beizug zu Straßenbau⸗ oſten verworfen. Aus dem ſtatiſtiſchen Buch von Rheinau: Einwohnerzahl am 1. Februar: 2411 Seelen 5„„ anner 282 ſomit Zugang: 29 Seelen. Auf eine Zuſchrift der Waldgenoſſenſchaft Grenzhof wird erwidert, daß man zuerſt Preis⸗ angebote erwarte. 4 bau⸗Inſpektion erſucht, den Voranſchlag auf;: Einem nicht mehr ortsanweſenden früheren Einwohner wird der Almendgenuß entzogen. Die Verſteigerung der Wellen mit einem Erlös von Mk. 28775,90 wird genehmigt und die Verwendung des Holzes auf den forſtamt⸗ lichen Aufnahmsliſten beurkundet. 5 Abſchluß des Bürgerbuches: Stand am 31. Dezember 1901: 858 Bürger Abgang 3 Zugang: 38 Stand am 31. Dezember 1902: 874 Bürger, davon ortsanweſend: 721— „abweſend: 153.— Die Geſamt⸗ zahl der Bürgerwittwen beträgt: 137, davon ortsanweſend 129 „ abweſend 8.— Die Herſtellung des Geſtückes auf einem Gemeindewege wird vergeben. Das Grundbuchamt benachrichtigt den Ge⸗ meinderat, daß der der Gemeinde zufallende Gebührenanteil für den Hilfsbeamten pr. Januar Mk. 160,69 beträgt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zahl⸗ ung angewieſen. Aus Nah und Fern. Edingen, 12. Febr. In der Nacht von geſtern auf heute wurde hier ein größerer Wäſchediebſtahl verübt. Von dem oder den Thätern fehlt bis jetzt jede Spur. Es iſt dies eine Warnung für diejenigen Hausfrauen die oft die Mühe ſcheuen Ihre Waſche abends ab⸗ zuhängen. 1 Bruchſal, 10. Febr. Die rohe Tat, die ſich im Laufe des letzten Spätjahrs alte Mann⸗ ſchaften des in Bruchſal garniſonierenden 21. Dragonerregiments zu ſchulden kommen ließen, indem ſie den aus Neuſtadt a. H. gebürtigen Rekruten Leib nächtlicherweile dermaßen miß⸗ handelten, daß er den Verluſt eines Auges zu beklagen hatte, fand geſtern vor dem Militär⸗ gericht ihre Sühne. Veranlaßt wurde die Tat dadurch, daß ein Rekrut, dem ſeine Taſchen⸗ uhr abhanden gekommen war, dieſerhalb An⸗ zeige erſtattet hatte und infolge deſſen eine Unterſuchung vorgenommen worden war. Die Uhr wurde andern Tags im Futterkaſten vor⸗ gefunden, aber gleichwohl wurden die betreffenden Mannſchaften, weil niemand von ihnen über Der Doppelgänger. Kriminal⸗Roman von Carl Caſſau. 5 i Nachdruck verboten. 15 „Dann hat Mr. James Recht: wer meutert, ſtiehlt und Menſchenleben aufs Spiel ſetzt, der 5 et auch mit kaltem Blute!“ a 5 Und nun erfuhr James zu ſeinem größten aunen die Geſchichte der Meuterei auf der „Nymphe“. 05 hörte aufmerkſam zu und ſagte dann und gab an, daß Kapitän Horſtmann krank geweſen, jetzt aber aus aller Gefahr ſei. Auf jeden Fall würden ſie beide im Frühjahr zu⸗ rückkehren. g Der Brief war lange unterwegs geweſen. Frau Horſtmann jubelte. So kam der heran. b Das Frühjahr war ein überaus warmes. Im Mai ſtand die Natur bereits in üppiger Pracht da. Ueberall wuchs und grünte es. Da traf ein zweiter Brief von Horſtmann ein. Er war von Kapitän Horſtmann ſelber ge⸗ ſchrieben und meldete ſeine völlige Geneſung und baldige Abreiſe nach Europa. Dem Tage zu Ehren unternahm die Familie Horſtmann bei herrlichſtem Wetter einen Aus⸗ flug in das junge Grün eines Parkes auf den prächtigen Elbbergen. Nachdem man in Geſellſchaft von vielen hundert feſtlich gekleideten Menſchen, die den Park füllten, den Kaffee eingenommen, führte James ſeine Klara in den herrlichen Park⸗ gängen umher. Ueberall grüne Buchen, in denen die Finken ihr Lied ſchmetterten, während im Unterholz die Nachtigall ihr ſüßes Liebeslied flötete. Unter einem blühenden Goldregenbaum nahmen ſie abſeits vom Gewühl endlich Platz, und es ſah aus, als wollte der junge Lenz ſeinen Goldſegen auf die Häupter dieſer beiden Glücklichen ausgießen. f „Fräulein Klara,“ begann plötzlich James Mai anox⸗ indem er auf der Ruhebank hin und her Mein, m rückte,„ich hätte Ihnen etwas ganz Beſonderes zu ſagen, wenn Sie mir hiezu Erlaubnis er⸗ teilen möchten!“. Klara errötete ſie fühlte es, daß der über ihr Leben entſcheidene Augenblick nahe. „Bitte,“ entgegnete ſie leiſe,„ich höre, Mr. James!“ „Fräulein Klara,“ nahm er nun wieder ſchwer atmend das Wort,„wenn Ihre Frau Mutter bisher nicht ſo ſtark von Sorgen um Ihren Papa eingeengt geweſen, ich hätte längſt geredet, ſo aber hielt ich es für unbeſcheiden und egoiſtiſch! Sehen Sie Fräulein Klara, ſeit dem erſten Augenblick, da ich Sie ſah, war Ihnen mein Herz zugechan. Ich erzählte Ihnen meine Lebensgeſchichte, damit Sie über meine Lage vollkommen orientiert ſein ſollten. Liebe Klara, meine Liebe iſt ſeitdem gewachſen, ſo ſehr, daß ich nun nicht länger ſchweigen kann. Liebſte, einzigſte Klara, wollen Sie den Lebens⸗ weg mit mir zuſammengehen und meine geliebte Gattin werden?“ 5 Sie hatte ihre Augen, die voll Thränen ſtanden, mit den Händen bedeckt. Er zog die letzteren fort und ſagte: f „Thränen?— Um Gotteswillen, Klara, Sie wenden ſich doch nicht von mir ab und laſſen mich wie einen Schiffprüchtigen auf einem Felſen, vom Meere umſpült, zurück?“ 5 Er zog ſie an ſich und ſie ließ es geſchehen. Er küßte den blühenden Mund und jubelte: den Verbleib der Uhr etwas ausſagen gewollt, damit beſtraft, daß ſie für den nächſten Sonn⸗ tag keinen Urlaub erhielten. Aus Unwillen hierüber und weil ſie der Ausſicht waren, daß entweder der Eigentümer der Uhr durch eigene Vergeßlichkeit die Sache verſchuldet oder daß andere ihm einen Schabernak geſpielt, ließen die ſechs angeklagten älteren Dragoner ſich verleiten, am ſpäten Abend mit der bezeichneten Bemerkung,„ſie wollten die Uhr wieder raus⸗ ſchlagen“, in den Schlafſall der Rekruten ein⸗ zudringen und mit Riemen auf die Betten los⸗ zuſchlagen. Dabei wollte das Unglück, daß dem Rekruten mit der Schnalle des Riemens das Auge ausgeſchlagen wurde, während die übrigen keinerlei nachteilige Folgen davontrugen. In Anbetracht der großen Rohheit, deren ſich die Angeklagten ſchuldig gemacht, und im Intereſſe der militäriſchen Zucht mußte natürlich auch das Urteil des Kriegsgerichts entſprechend ausfallen, und zwar lautete dasſelbe, der „Kr. Ztg.“ zufolge, gegen den Hauptſchuldigen, Dragoner Blink, auf 15 Monat Feſtung, gegen Sommer auf 6, gegen Mackenmull, Frank und Stang auf je 4 und gegen Gutmann auf 3 Monat. Lahr, 10. Febr. Eine unglaubliche Ver⸗ wechslung paſſierte letzten Sonntag nacht lt. „Lahr. Ztg. einem hieſigen Lithographen. Der⸗ ſelbe ging ohne Hut aus ſeiner Wohnung, in der er ſchon im Bett gelegen hatte, nochmals fort, begab ſich dann in einer anderen Straße in ein Haus, wo er total unbekannt war, legte ſich dort im zweiten Stock in ein Bett und ſchlief ſorglos ein. Als er gegen 11 Uhr von dem Hausherrn gefunden und zum Ver⸗ laſſen des Bettes und der Wohnung aufgefordert wurde, herrſchte er denſelben mit den Worten an:„Was habeu Sie dahinnen zu ſchaffen?“, verließ aber, als er den Irrtum eingeſehen hatte, unter Voranleuchten des Hauseigentümer die Wohnung. Da eine Trunkenheit nicht wahrzunehmen war, dürfte der Verirrte ſeine richtige Wohnung wieder glücklich erreicht haben und von ſeiner beſſeren Hälfte gnädig aufge⸗ nommen worden ſein. Ettlingen, 12. Febr. Geſtern abend gegen halb 7 Uhr wurde das Fuhrwerk einer hieſigen Mineralwaſſerfabrik von der Albthal⸗ bahn oberhalb der Spinnerei Ettlingen über⸗ fahren. Der Kutſcher kam ſo unglücklich unter den Zug, daß er ſofort tot war. Konſtanz, 11. Febr. Herr Landwirt Pfeifer in Bankholzen hatte eine kleine Wunde an der Wange. Durch das Raſieren wurde dieſelbe vergrößert. Es trat Blutvergiftung hinzu und nun ſtarb der Mann unter ent⸗ a. 5 5 äckingen, 10. Febr. In Schweizeriſch⸗ Rheinfelden wurde ein Dien e 1 desen Liebhaber verhaftet, weil beide ein von dem Mädchen infolge dieſes Verhältniſſes geborenes Kind in einen Sack einnähten, denſelben mit einem Steine beſchwerten und in den Rhein warfen. Bei dem niederen Waſſerſtand blieb der Sack aber liegen und wurde bald auf⸗ gefunden. Das Mädchen iſt von Säckingen, der Burſche aus Sachſen. Näheres iſt über das Verbrechen noch nicht bekannt. Frankfurt a. M., 12. Febr. Das 48 Jahre alte Dienſtmädchen Marie Strohauer ſtürzte ſich heute früh aus dem 4. Stock eines Hauſes der Brauheimerſtraße in den Vorgarten und war ſofort tot. Das Motiv ſoll Krunk⸗ heit ſein. In Workowitz in Mähren ſchlachtete ein Bauer ein Schwein. Sein dreijähriges Söhnchen, das dem Schlachten zugeſehen hatte, lief in die Wohnung, ergriff ein Meſſer und ſchlachtete ebenſo ſein halbjähriges Schweſterchen mit den Worten:„Will ſehen, ob Marie auch ſo ſchreit wie Schwein.“ Von ſolchen Geſchäften ſollten die Kinder ferngehalten werden. Hierzu ein zweites platt. Und ü ien ſchmetterte der Fink das Brautlied und ein neugieriges Eichkätzchen ſchaute den Küſſen zu, mit denen ſie den Liebes⸗ bund beſiegelten. „James!“ flüſterte ſie verſchämt. Es kamen Leute, die ſich nicht in den Kreis ihrer Herzensſeligkeit drängen durften. Sie ſtanden auf und eilten ſtrahlend, erglühend im Sonnen⸗ ſchein eines unermeßlichen Glückes zur Mutter. O Jugendliebe, goldne Zeit, Sommer des Lebens, warum mußt du ſo ſchnell verwelken und mit deinem Blütenkranz ſterben? Frau Horſtmann ſegnete den Bund ihrer Kinder, James aber rief: „Kellner, bringen Sie den edelſten ſpaniſchen Trank, den Sie haben! Mama, dieſes Feſt müſſen wir feiern!“ d Und ſie tranken auf die Verlobung, auf die Mutter, auf den Vater. Acht Tag darauf reiſte James Knox, das Herz voll Wehmut, nach Carnon ab. Lange noch wehte Klaras weißes Tuch dem abſegelnden Schiffe nach. 7. Kapitel. Der Erbſchleicher. Sechs Jahre waren über Grünhaus hin⸗ gezogen, ſeitdem Ralph verſchollen war. Sir Archibald hatte ſich von dem damals erlittenen Schlaganfall nie wieder ganz erholt. Er ging wohl auf das Rhedereibureau, mußte aber alle Arbeit meiden und dieſe ſeinen Beamten über⸗ laſſen. Von Ralph ſprach er ſelten, aber man ſah, wie ihn der Kummer verzehrte, weil alle ſeine Aufrufe in den Zeitungen ohne Erfolg blieben, obwohl ſie bereits Hunderte von Pfunden gekoſtet hatten. Sir Archibald war in dieſen Jahren ein gebrechlicher Greis geworden. Nicht beſſer ging es Lady Ann. Zunächſt hatte ſie noch den Gatten gepflegt und getröſtet, mit Edith von Ralph geſprochen und ſich wohl tauſendmal die Abſchiedsſzene erzählen laſſen, dann hatte ſie angefangen zu kränkeln und jetzt lag ſie ſeit Monaten auf dem Leidenslager, welches ſie, wie die Aerzte tagten, nicht wieder verlaſſen würde. Oftmals fragte ſie Edith: „Glaubſt du, daß er noch lebt?“ Dem armen Mödchen ging dabei jedesmal ein Stich durchs Herz.— Zuerſt war ſie bei der Nachricht von Sternheim und Kompagnie, welche ſie weder Sir Archibald, noch Lady Ann gezeigt, wie vernichtet geweſen, dann hatte ſie angefangen zu zweifeln, und nach einem unendlich harten Kampfe mit ſich ſelbſt hatte ſie, da von Ralph keinerlei Briefe poſte reſtante vorgefunden wurden, an ihn direkt geſchrieben; aber ihr Brief war mit dem Vermerk„Adreſſat abgereiſt“ zurückgekommen. Sie nahm das als Beweis für ſeine Schuld. Aber die Liebe ver⸗ dammt nicht: immer und immer wieder kehrte Ediths ſtille Neigung zu Ralph zurück: es konnte, es durfte nicht ſein! Tom war der einzige Menſch, dem ſie ſich anvertraute. Der Alte wurde allgemach kindiſch, doch ſagte er kopfſchüttelnd: mals!“— Aber warum ſchrieb er nicht? Er mußte wohl tot ſein! „Fragte nun Lady Ann, wie oben erzählt 85 15 entgegnete das blaſſe Mädchen gewöhnlich anft: „Beſte Tante ich hoffe immer!“ „Du haſt recht!“ pflegte dann die Kranke zu ſagen.„Das Herz einer Braut empfindet faſt ebenſo wie das Herz einer Mutter!“ Ihre Thränen weigten die Damen zu⸗ ſamen, wie viele derer aber Edith nachts heim⸗ lich vergoß, das erfuhr kein Menſch! So ſtand es in Grünhaus am Ende des Jahres. Man bereitete ſich auf Weihnachten vor und Edith ſchmückte die Zimmer nach altem Brauche mit Miſpelzweigen. 5 Da rief die Zofe ſie eilig an Lady Anns ett. a Edith ließ ſogleich Dr. Jenkins holen, denn ſie ſah, daß die Weihnachtsroſen, die auf Lady Ann's Wangen glühten, nicht natürlich waren. Dr. Jenkins flüſterte auch ſogleich: „Es geht zu Ende, Miß Edith! Sir Archi⸗ bald muß benachricht werden!“ Edith übernahm das ſchwere Werk. Bernard, der neue Diener, mußte alſo Mr. Morley auf dem Stuhl in das Zimmer der Gattin rollen. „Behüte uns Gott,“ murmelte er,„auch dies noch. Ich werde hart für meine Liebloſig⸗ keit beſtraft! 88 i Zärtlich fragte er dann: * „Sir Ralph ein Dieb? Nein, nein, nie⸗ (Fortſetzung folgt.) Leopolò N33, 13 b Mannheim Phonographen mit prima beſpielten und unbeſpielten kleinen wie großen Walzen, Pianinos⸗Harmoniums ſowie sämmtliche Musikinstrumenten. chmitt Stimmen-Reparatur⸗Werkſtätte für ſämmtliche Muſikinſtrumente. jeweils abends „zum Löwen“ N 3, 13 b. für Lamilieugebrauch, 1 für gewerbliche Zwecke. welche die verſchafft. 5 155 kann daher jedergewünſchte Telephon 1298. Lager Pfaff⸗nähma ſch auch zum Sticken vorzüglich n ſowie Die vielen Vorzüge und Verbeſſerungen, Pfaff- Nähmaschinen aufweiſen, haben dieſem Fabrikat einen Weltruf Tür Güte und Feiſtungs fähigkeit der Pfaff⸗Dähmaschiten Garantie geboten werden. 1 llein- Verkauf in Mannheim bei Martin Decker, A 3, 4 f a Vis-à-vis dem Theatereingang. ö 5 Eigene Reparaturwerkſtätte. in ſümmtlichen Hähmaſchinen und Striczmaſchinen i in allen Syſtemen und für jedes Gewerbe. 1 Märmer⸗Geſang⸗ Verein Seeckenbheim. Am Sountag, den 22. und Dienstag, den 24. gehru ar, halb 8 Uhr veranſtaltet unſer Verein im Gaſthaus humoristisch- theatralische Auff wozu unſere paſſiven Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Ver⸗ eins freundlichſt eingeladen ſind. ö üh rungen Der Vorſtand. inen — 8 — ö Diederlage 9 Die erſte und 9 masken und Theater⸗ Garderobe Verleih ⸗Anſtalt ott& Nerlieh, A bbefindet ſich dieſes Jahr Kaufhaus N I, 2, von Mannheim (Halteſtelle Kaufhaus der Elektr. Straßenbahn). von üchten Bayr. Holkstrachten. dee 5 75 5 0 N 18 2 c 175 n 5 10 WViſitkarten enen dene e, Buchdruckerei J. Helfrich eee enen. a