Anzeigeblatt für 1 9. N 1 0 f f 3 1 8 7. 5 heim und Secken beim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag non J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 17. Samstag, den 28. Februar 1903. 3. Jahrgang. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 25. Februar 1903.) Eine Abänderung der Verwaltungs⸗Vor⸗ ſchriften der Gemeinde⸗Krankenverſicherung wird beantragt und in der vorgelegten Faſſung ge⸗ nehmigt. Gegen eine größere Anzahl von Feuerver⸗ che wird keine Einwendung er⸗ oben. i Für ein Anweſen in Rheinau wird der Kaufwert feſtgeſetzt. Das Bezirksamt verlangte ein Verzeichnis der Bürgerausſchuß⸗Mitglieder nach dem neue⸗ ſten Stand; dasſelbe wurde ausgefertigt und gutgeheißen. Der Kreisausſchuß hat der Gemeinde Seckenheim für zwei eingeführte Oberländer Zuchtfarren eine Prämie von je 50 Mk., zuſam⸗ men 100 Mk. gewährt, wovon Kenntnis genom⸗ men wird. Dem Bezirksamt wird auf ſeine Anfrage mitgeteilt, daß für eine dem Arbeitshauſe wiederholt zugewieſene weibliche Perſon der Unterſtützungswohnſitz anerkannt wird. 8 Die Verpachtung eines Gemeindegrund⸗ ſtückes wird genehmigt. In der Führung der Liſten der Invaliden⸗ karten ſowie betr. der Ausſtellung der letzteren wird vom Bezirksamt eine Aenderung verfügt, infolgedeſſen die nötigen Anordnungen getroffen werden. Der vom Pfarramt vorgeſchlagenen Ver⸗ teilung von Konfirmandenbeiträgen aus Stif⸗ tungsmitteln wird zugeſtimmt. Mit dem Liquidationsvertrag der Rheinau, G. m. b. H. erklärt ſich der Gemeinderat ein⸗ verſtanden. Auf eine Beſchwerde des Maurermeiſters Herdt wegen Einſtellung des Neubaues von Tranſier wird nach Beſichtigung an Ort und Stelle geantwortet werden. „ Pfandſtrich⸗Bewilligung zur Freigabe eines Teils von einem an die Gemeinde verpfändeten Grundſtück wird erteilt und die nötige Urkunde ausgefertigt. 5 i Die Erben eines verſtorbenen Ortsbürgers, welcher ſein Holz pro 1903 vorher erhalten hatten, wollen den von der Gemeinde bean⸗ ſpruchten Rückerſatz der Holztaxe nicht leiſten; der Nachlaß ſoll bewilligt werden. Zur Einfriedigung für die junge Anpflan⸗ zung im Gemeindewald ſollen 800 Meter Drahtgeflecht beſchafft werden. Auf die Beſchwerde des Hauptlehrers von Rheinau wegen Abgabe eines Zimmers an einen Unterlehrer wird vom Bezirksamt mitge⸗ teilt, daß der Oberſchulrat dieſe Beſchwerde abgewieſen habe. Dem Bezirksamt wird die Zuſchlagsliſte für diejenigen Gebäude, deren Fünftel ſchon im Vorjahr zur ſtaatlichen Verſicherung aufgenom⸗ men wurden, überſandt. Auf Antrag des Stabhalteramts Rheinau wird beſchloſſen, einen auswärtigen Ortsarmen⸗ verband zu verſtändigen, daß ein dort unter⸗ ſtützungswohnſitz⸗Berechtigter in eine Anſtalt für Gpileptiſche untergebracht werden müſſe; Antrag hierzu ergeht an das Gr. Bezirksautt. Frau Jakob Volz Wwe. erſucht, ſie von dem Vertrag zur Reinigung des alten Schul⸗ hauſes wegen Krankheit zu entbinden; dies wird ab 1. März ds. Is. genehmigt und die Reinigung der Frau Wilhelm Wolff Wwe. übertragen. Die in Rheinau anſäſſigen Gemeindebürger legen dem Gemeinderat Abſchrift eines an das Bezirksamt gerichteten Schreibens vor, in wel⸗ chem ſie um Wahrung ihrer Rechte als Ge⸗ meindebürger nachſuchen; es wird geantwortet, daß nach§ 54 des Bürgerrechts⸗Geſetzes infolge durch Gemarkungsverlegung erfolgter Abweſen⸗ heit das Bürgerrecht ruht. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah⸗ lung angewieſen. Karl Ludwig Zahn wird zum Antritt des angeborenen Bürgerrechtes zugelaſſen. Der Dung aus dem Farrenſtalle ſoll nächſten Mittwoch, Vormittags 10 Uhr ver⸗ ſteigert werden. Aus Nah und Fern. Mannheim, 25. Febr. Geſtern Nach⸗ mittag ſprang ein Wagenmeiſter von hier in einem Anfalle von Geiſtesſtörung oberhalb der von einem Former herausgezogen und in ſeine Wohnung verbracht werden. Karlsruhe, 25. Febr. Geſtern früh wurde auf der Strecke zwiſchen Enzberg und Niefern ein Strecken⸗Arbeiter, als er einem in der Richtung Pforzheim⸗Mühlacker fahrenden, Per⸗ ſonenzug ausweichen wollte, von dem in ent⸗ gegengeſetzter Richtung fahrenden Schnellzug 25 Suttgart-Avricourt überfahren und getötet. Pforzheim, 25. Febr. Geſtern Nach⸗ mittag wurde der 10 Jahre alte Volksſchüler Otto Schweikert von einem Fuhrwerk über⸗ fahren, wodurch derſelbe erhebliche Verletzungen am Kopf und am linken Arm erlitt. Pforzheim, 26. Febr. Geſtern verlor der Graveurlehrling Hubert Wacker in der Alſchen Bijouteriefabrk ſein Portemonnaie. Der Arbeiter des Lehrlings fand es und ent⸗ deckte in demſelben Goldſchnipfel. Als man den geſtand er, ſie von einem anderen Lehrling bekommen zu haben. Dieſer Lehrling wurde geholt, die Kriminalpolizei kam, man verhörte die beiden Burſchen und ſchließlich wurden mit ihnen, noch drei andere Lehrlinge verhaftet. Vielleicht führt die Unterſuchung noch zu weiteren Feſtnahmen. Hockenheim, 26. Febr. Beim Um⸗ pflügen eines Hopfenackers kam der Landwirt Johann Freidel in Kirrlach einem aufgeſtell ten Stangenhaufen zu nahe. Dieſer fiel in ſich zuſammen und traf den bedauernswerten Mann derart, daß er auf der Stelle tot liegen blieb Freiburg, 25. Febr. Montag fiel ein 2¼ Jahre altes Bübchen des Schneidermeiſters Guldenſchuh in der Gerberau aus einem Fenſter des 4. Stockes herunter auf die Straße, ohne nach Ausſage des Arztes irgendwelche Ver⸗ letzungen erlitten zu haben. Niederimpfingen(A. Breiſach), 24. Febr. des kaum vor Jahresfriſt an einer heimtücki⸗ ſchen Krankheit verſtorbenen Holzhändlers und Steinbruchbeſitzers Joſeph Gutgſell betroffen. Deſſen älteſter Sohn hatte bei einbrechender Dunkelheit im Steinbruche noch einen Wagen Steine geholt. Kaum auf der Straße ange⸗ Eiſenbahnbrücke der Kgl. preuß. und Grß. heſſ. Bahn hier in den Neckar; er konnte jedoch kommen, riſſen dem einen Pferde die Stricke. Vermutlich hatte ſich beim Zuſammenknüpfen Der Doppelgänger. Kriminal⸗Roman von Carl Caſſau. 19 Nachdruck verboten. „Nun, Mr. Morley, habe ich das nicht gut gemacht?“ Erſt jetzt erfuhr der alte Herr tief gerührt. mit welcher Schonung man vorgegangen war, um Vater und Sohn zuſammenzuführen.—— Es war an einem Spätſommerabend, als Mr. Morley nach Grünhaus zurükehrte. Oliver Gardener ſtand am Portal der Villa, Blaine alias George Wilkins, hatte in gemeſſener Ent⸗ fernung Aufſtellung genommen und ſah den Wagen einfahren, verſchwand aber, ſobald er James Knox erkannte, wie der Blitz. Oliver Gardener hatte keine Ahnung von den Ereigniſſen, die ſich auf Sandbank abge⸗ ſpielt, er war deshalb bis zum Tote erſchrocken, als er plötzlich den für tot gehaltenen Ralph vor ſich zu ſehen glaubte. Nun galt es, frech zu ſein; konnte ihm Ralph überhaupt doch nichts beweiſen. Er bemerkte im Benehmen ſeines Oheims nur die alte Herzlichkeit, nichts Fremd⸗ artiges, folglich wußte dieſer nichts. Auch wunderte er ſich höchlichſt, daß Sir Archibald ihm James mit den Worten vorſtellte: i„Mr. James Knox!“ 5 James hatte aber wohl bemerkt, wie Gardene — zuſammenknickte; Edith hatte es ebenfalls wahrgenommen und allerlei Schlüſſe daraus gezogen. Erſtaunenswert war jedoch die Kaltblütigkeit dieſes Menſchen. Noch unter dem Eindruck der ſtarken Ueberraſchung, hatte er bereits ſeinen Plan gefaßt. Ruhig trat er James entgegen und ſagte: 5 „Wir ſollten uns kennen!“ James zuckte die Achſeln Ich habe keine Ahnung, Sir!“ „Verzeihung, ich hielt Sie für meinen Vetter!“ Er trat zurück und murmelte:„Teufel, dieſe Aehnlichkeit!“ Man muß zu erforſchen ſuchen, wo 55 ſich früher aufgehalten? Sollte E 5 i Am ſpäten Abend ſchlüpfte er auf die Werft hinaus, wo Blaine im Fabrikgebäude eine Wohnung beſaß. „Du kommſt ſpät, knurrte der Inſpektor. „Ich habe Blut geſchwitzt!“ „Haha!“ „Du lachſt?“ „Soll ich nicht, wenn Du dieſen Menſchen für den toten Ralph Morley nimmſt?“ Blaine ſtand auf und hob drohend die Finger empor: „Hüte dich, Oliver! Ich habe ſcharfe Augen: dieſes iſt der Mann, den ich im Gold⸗ feld bei White Pine auf deinen Rat überfiel! Ich würde ihn unter Tauſenden wiedererkennen!“ Oliver wurde nachdenklich u d ſagte dann: „So iſt es gefährlich, daß er Dich hier ſieht! Ich ſelbſt habe ſchon gedacht, es müſſe zwei Menſchen geben, welche dasſelbe Geſicht, die Züge Ralphs tragen, und durch eine ſonder⸗ bare Verkettung von Umſtänden müſſen wir den einen für den anderen genommen haben! Jedenfalls iſt der richtige Ralph Morley tot; er ſteht uns nicht mehr im Wege! Wie aber dieſer Knox, wie er ſich nennt, zu meinem Oheim kommt, iſt mir unerfindlich., Er grübelte lange vor ſich hin. a Nach einer Weile ſprang er auf und entſchied: „Ich werde Bernard ausfragen und dir morgen Beſcheid bringen, was zu thun iſt! Bis dahin halte dich ſtill im Zimmer, damit Ihr nicht zuſammentrefft!“ Er ging mürriſch davon. Am andern Morgen ſuchte er ſogleich Bernard auf. Hören Sie. Bernard,“ begann er ſogleich, „ich ſichere Ihnen eine hohe Belohnun zu, wenn Sie mir die volle Wahrheit in ezug auf dieſen Herrn James Knox ſagen. Wer iſt er eigentlich? Wie kam mein Oheim zu ſeiner Bekanntſchaft?“ Bernard war ein guter Diener, aber ein ſehr einfacher Menſch. Lächelnd entgegnete er: „Das iſt doch kein Geheimnis mehr, Sir?“ „Es ſcheint, als wenn alle Welt es weiß. nur ich nicht! Alſo erzählen Sie!“ Bernard ſtattete nur Bericht ab und begann: „Dr. Morriſſon ſchickte den jungen Herrn mit Mi von Carnavon herüber!“ Lehrling nach der Herkunft der Schnipfel fragte, 5 Ein ſchweres Unglück hat geſtern die Familie in den Flammen fand. das eine Seitenblatt am Geſchirr ausgehängt f und als das Tier anzog, wurde es gereizt und nun wild. Während der Bedauernswerte das Tier zu bewältigen ſuchte, geriet er unter den etwa 100 Zentner ſchweren Wagen. Dabei wurde ihm der Kopf zuſammengedrückt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Kohlhof, 26. Febr. Im Hinterhauſe wohnt ſeit langen Jahren der Schweinehirt Gebeli, bekannt als ein Trunkenbold. Sein 28jähriger Sohn wohnte bei ihm und war dem Beiſpiele ſeines Vaters als Trinker gefolgt. Hatte nun der junge Gebeli einen Schnaps⸗ kauſch, dann verſicherte er immer ſeinem alten Vater, daß er noch vor ihm aus dem Leben ſcheiden werde. Geſtern nun hatte er ſchon frühe 1½ Schoppen Schnaps zu ſich genommen, ſetzte im Dilirium einen Dolch auf ſeine Bruſt, nahm einen Pflaſterſtein und ſchlug ſich den Dolch ins Herz, ſodaß er ſofort tot war. Eine Stunde ſpäter verſchied ſein alter Vater. Aus Württemberg, 24. Febr. Geſtern abend ereignete ſich in Waldſee auf dem dortigen Stadtſee ein ſchreckliches Unglück. Der Land⸗ poſtbote und Hilfspoſtunternehmer Goßner von Waldſee ging auf dem Weg nach dem Bahn⸗ hof, um abzukürzen, über den Stadtſee, welcher trotz der warmen Witterung und Tauwetter, das wir die letzten 8—10 Tage hatten, immer noch zugefroren iſt. Etwa 2— 300 Meter vom 8 Auf ſein Hilfe⸗ rufen ſprangen ſofort Leute herbei, um Hilfe zu leiſten. Ein Arbeiter von Maucher zum 5 Bärenkeller hier brach bei den Rettungsverſuchen ebenfalls ein. Nachdem ſich Goßner etwa 8—10 Minuten über Waſſer gehalten hatte, verſchwand er plötzlich unter der Eisdecke. Mit großer Mühe und Anſtrengung konnte nach etwa einer halben Stunde der Arbeiter noch lebend, aber bewußtlos ans Land gebracht werden. Landpoſtbote Goßner konnte bis jetzt nicht aufgefunden werden. Er hinterläß eine Frau und mehrere Kinder. Die Poſtſachen liegen natürlich auch im See. Wertſachen ſollen keine dabei ſein. a Bochum, 25. Febr. In dem benachbarten Weitmar brannte ein Wohnhaus vollkommen nieder, wobei ein neunjähriges Kind den Tot Der Beſitzer des Hauſes wurde unter Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. a Berlin. Zur Feier des 80. Geburtstages des früheren Botſchafters, General von Werder, fand hier geſtern Abend ein von ehemaligen Angehörigen des Garde⸗Füſilier⸗Regiments ver⸗ anſtalteter Kommers ſtatt. Unter den ein⸗ gegangenen Telegrammen befanden ſich ſolche von dem Zaren und dem König von Rumänien. Advokat!“ Immer dieſer dummdreiſte murmelte Oliver.„Weiter!“ „Der alte Herr hielt ihn für ſeinen Sohn Ralph!“ 5 „Wie wir alle!“ (Fortſetzung folgt.) „Bund“ berichtet: 1 Erſterer depeſchierte, er könne den Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne der Zeiten zu gedenken, in denen der General am Petersburger Hofe gewirkt habe. Der König von Rumänien rief Erinnerungen wach, die ihn mit dem General zuſammengeführt haben.— Das„Berl. Tagebl.“ meldet aus Eſſen a. R.: Auf der Zeche Nord⸗ ſtern wurden drei Bergleute verſchüttet. Einer iſt tot, die andern ſind tötlich verletzt.— Die „Voſſ. Ztg.“ meldet aus Danzig: In Grenz⸗ dorf erſchlug der Beſitzer Kuchel ſeinen bei ihm wohnenden Vater nach einem vorausgegangenen Streite mit der Axt und ſtellte ſich dann dem Gemeindevorſtand.— In der vorvergangenen Nacht wurde in die Melanchthon- Kirche in Spandau eingebrochen und ſämmtliche wert⸗ vollen Kirchengeräte geſtohlen. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden.— Nach einem Telegramm des„Berl. Tagebl.“ hat am 24. ds. ein heftiger Ausbruch des Vulkans Colina in Mexiko ſtattgefunden. Die Lava zerſtörte zahlreiche Farmen. In der ganzen Umgebung waren die Einwohner von einer Panik ergriffen. Viele Leute verließen den Hafen Manzanilla, da ſie eine Flutwelle befürchten. Der Ausbruch war von ſtarken Erderſchütterungen begleitet. Berlin, 26. Febr. Zu der geſtrigen Konſtituierung des„Bundes der Kaufleute“ nach dem Muſter des, Bundes der Landwirte hatten 170 kaufmänniſche Vereine Vertreter entfandt, welche ingeſammt 219000 Mitglieder vertraten. Zu Vorſitzenden wurden Fritz Gugenheim und Juwelier Fiſcher⸗Berlin, zum ſtimmführenden Direktor Vaßberg⸗Rekow⸗Potsdam gewählt. Berlin, 26. Febr. Gegen einen hieſigen Rechtsanwalt iſt nach der Berliner Morgenpoſt Anklage wegen vielfacher Betrügereien und Unterſchlagungen erhoben worden.— Nach einer Meldung aus Werdau zerſtörte ein Großfeuer die Gebäude der Papierhülſen⸗Fabrik von Theodor Schröder Söhne. Der Schaden iſt beträchtlich. Braunſchweig, 26. Fbr. In dem zu den Braunſchweiger Kohlenwerken gehörigen Nordſchacht„Süpplingen“ wütete geſtern abend ein gewaltiges Schadenfeuer. Ein zirka 20 Meter hoher Förderturm, das Keſſelhaus, ſowie die anliegenden Gebäude wurden zerſtört. Der Schaden beläuft ſich auf zirka 300 000 Mark, die in der Grube befindlichen 80 Bergleute konnten ſich durch einen Luftſchacht in Sicher⸗ keit bringen. Bozen, 26. Febr. In dem Hotel See⸗ blick in Riva beging ein deutſcher Major Namens Otto Kammerer Selbſtmord durch ib Das Motiv der That iſt Krank⸗ eit. Aus der Schweiz, 25. Febr. Aus Moudon(Milden) im Kanton Waadt wird dem „Eine entſetzliche Untat ſetzt die ganze Bevölkerung des Broyetales in Schrecken und Entrüſtung. Letzten Donnerstag nachmittag war ein junges Mädchen, Roſa Am Samstag früh fand man nun das Grab geſchändet, den Sarg offen und die ſchrecklich verſtümmelte Leiche des Mädchens. Kopf und Herz fehlten, der Rumpf war ausgeriſſen und entleert, die Gliedmaßen abgehauen. Später fand man den Kopf in einem Bach.“ Eine weitere Meldung beſagt:„Wegen des Ver⸗ brechens von Ropraz wurden zwei Brüder Henri und Louis Caillet von Bucherens ver⸗ haftet und ins Schloß Oron in Sicherheit gebracht. Die Eltern der beiden Caillet ſind beide im Zuchthaus geſtorben, wo ſie wegen Raubes fünf, reſp. ſechs Jahre abzuſitzen hatten. Obmann der Geſchworenen, die damals das Urteil ſprachen, war der Vater des Opfers der Leichenſchändung in Ropraz geweſen. Die Brüder Caillet hatten ihm deshalb Rache geſchworen, indem ſie ſagten, er ſei ſchuld daran, daß ihr Vater ins Zuchthaus gekommen ſei.“ Vermiſchtes. — Als Unikum kann berichtet werden, daß in einem Talort des Lenninger Tales der derzeitige Leichenſchauer auch als Fleiſchbeſchauer beſtellt wurde. — Am Montag den 9. ds. wurde ein origineller Pferdehandel in Aichen(Schorndorf) abgeſchloſſen und zwar den Centimeter zu 3.25 Mark. Die Kaufſumme belief ſich auf 345 Mark, der wirkliche Wert des Pferdes war 700 Mark. N In einer Wirtſchaft im Würmtal wurden einige läſtige Burſchen an die Luft geſetzt. Aus Aerger darüber ſchlug nun der 22 Jahre alte Jakob Stiegele eine Scheibe von außen ein. Dabei ſchnitt er ſich in die Puls⸗ ader am Handgelenk ſamt einer Flechſe durch. Stiegele wurde ſchwer verletzt. — Ein köſtlicher Satz befindet ſich in einer kürzlich ergangenen Entſcheidung des Ober⸗ landesgericht in Celle. Das Gericht hatte über eine Beſchwerde wegen eines gepfändeten Schweins zu entſcheiden. In dem Erkenntnis heißt es:„Das Beſchwerdegericht hat die Identität des gepfändeten Schweins mit dem Richter erſter Inſtanz als erwieſen angenommen. — Seine ſchönſte Seite.„Sag' mal, Lieſe, was gefällt Dir an Deinem Verlobten 70 beſten?“—„Nun, daß er mich heiraten will.“ f 8 — Verblümt. A.:„Nun, wie iſt Ihnen die lange Kneiperei bekommen?“ B. „Sehr gut; aber meine Frau iſt ganz heier!“. Anonymus Feckenheim. Warum nicht offen? Wir können über die Abtrennungs⸗ frage der Rheinau nicht berichten, da uns die Lage der Verhältniſſe nicht genügend bekannt iſt. Dagegen würde es uns recht freuen, wenn aus den Kreiſen der Beteiligten von den Spal⸗ ten unſeres Blattes, welche jederzeit zur Verfü⸗ gung ſtehen, in dieſer Sache ausgiebig Gebrauch gemacht würde. In Betreffs der Mannheimer Gillieron Tochter des Herrn alt Großrat und Zivilſtandsbeamten in Ropraz, beerdigt worden. „Anſpruchsloſigkeit“ ſind wir vollſtändig mit Ihnen einverſtanden. — Die Pflichtigen haben zur Muſterung in reinlichem und Bekanntmachung. Erſatzgeſchäft pro 1908 betr. i Nr. 570 2M. Die Mu ſterung der Militärpflichtigen des 84 5 Mannheim findet am 6., 7., 9., 10., 11., 12., 13., 14., 16., 17., 18., 20., 21., 23., 24., 25., 26., 27., 28., 30., 31. März, 1., 2., 3., 4., 14., 15., 16, 17., 18. und 20. April l. Ja., feweils Varmittags 8 Uhr beginn end, im großen Saale des Ballhauſes, Schloß dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: 1 i Montag, 23. März 1903, 85 Die Pflichtige der Jahrgänge 1881, 1882 und 1883 aus dem Ortsteil Rheinau. 5 Mittwoch, 15. April 1903. 5 Die Pflichtigen der Jahrgänge 1881, 1882 und 1883 aus der Gemeinde Seckenheim. Am Dienſtag, 21. April 1903, Varmittags 8½ Uhr findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekammenen Rekla⸗ mation, geſuche ſtatt und haben die Beteiligten an dieſem Tage wiederholt zu erſcheinen. f 8 Am Mittwoch, 22. April 1903, Vormittags 8½ Uhr beginnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1883, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch icht gelooſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſungs⸗ termin überlaſſen. f i Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatzkom⸗ miſſion gelooſt werden. Jeder Militärpflichtige, gleichviel ob er ſich im 1., 2. und 3. hebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die Militärpflichtjahr befindet, darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur uswahl der Waffengattung oder des Truppen⸗(Marine⸗) Teils erwächſt. urch d willige Meldung verzichten die Militärpflich die ſung und gelangen in Linie zur Au nd 9 nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. n Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungsterm ine ver hindert iſt, hat ein ärztliches Zeugniß einzureichen. Daſſelbe iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu beglaubigen.„„ Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Außerdem können ihnen von den Erſatzbehörden die Vorteile der Looſung entzogen werden(5 267 W.⸗O.). Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſt⸗ pflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. 5 f Die Pflichtigen der Jahrgänge 1881 und 1882 ſowie früherer Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen. i den 20. Februar 1903. Der Civilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Bezirks Maunheim: Frech. Beſchluß. Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Seckenheim, 25. Februar 1903. f gürgermeiſteramt. Vo lz. Bekanntmachung. 8 Am Mittwoch, den 4. März 1903, Varmittags 10 Uhr wird der Farrendung im Farrenſtall öffentlich verſteigert. Seeckenheim, den 25. Februar 1908. 3 %%% a 5 Ratſ. eiber Aushebungs⸗ Schmitt. 17 Verkauf 80 lange Vorrat. Usnahme-Preise Men beg, S. März bis incl. ATi S oo A. Mäürs. 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