Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljähr ch Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Leckenheim. Anzeigen: f Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pig. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. 1 Nr. 21.(Zweites Blaet). Samstag, den 14. März 1903. 3. Jahrgang Vermiſchtes. Seckenheim, 14. März. Ueber das morgen auch hier aufgeführte Paſſibnsſpiel ſchreibt der „Weinh. Anz.“: Die hier zur Zeit im Gaſthof zum ſchwarzen Adler aufgeführten Paſſionsſpiele erfreuen ſich bis jetzt eines 555 guten Beſuches. Die Dar⸗ ſtellung aus dem Leben und Leiden unſeres Herrn Jeſu Chriſti iſt durchaus würdig und erbauend.— Mit der größten Spannung lauſchte man den Akten, von der Sitzung des hohen Rates bis zur Auf⸗ erſtehung des Heilandes. Als die Szene der Be⸗ gegnung mit ar heil. Mutter aufgeführt blieb kein Auͤgethränenleer, ebenſo beim Tode des Gottmenſchen am Kreuze. Meiſterhaft, haben einzelne Perſonen ihre Rollen wiedergeben, der Chriſtusdarſteller, Herr Joſepha, machte auf der Bühne, durch Milde und Erhabenheit einen unvergeßlichen Eindruck. Zum Gelingen des Ganzen tragen noch die prächtigen, hiſtoriſchen gewählten Koſtüme ſowie die ſchöne Szenerie in hohem Grade bei. Da heute abend auf allgemeinen Wunſch nach eine Aufführung ſtattfindet, ſo iſt der Beſuch dieſer intereſſanten Vorſtellung aufs wärmſte zu empfehlen. 7 Seckenheim, 11. März.(Das häßlichſte Wort.) Unſere ſchönen Leſerinnen und verehrten Leſer wiſſen, daß wir ſie nicht gern mit Wort⸗ klaubereien behelligen. Heute müſſen wir jedoch 'mal eine kleine Ausnahme machen. Den Grund hierfür wird uns vielleicht der eine oder andere Leſer innig nachempfinden können. In einem unſerer Nachbarſtädte war nämlich ein Kauf⸗ mann auf die geniale Idee verfallen, allen denjenigen Kunden, die während des Monats 3 Januar bei ihm Waren kauften, je einen Be⸗ 3 rechtigungsſchein zur Teilnahme an der Löſung einer Preisfrage einzuhändigen. Der Preis beſtand in einer Nähmaſchine. Die Preisfrage lautete:„Welches iſt das häſtliche Wort?“ Der Veranſtalter dieſer Preiskonkurrenz hatte zur Bedingung gemacht, daß die Löſungen nur in gereimter Form gehalten ſein dürften. Der tiefempfundene Knittelvers, dem der Preis zuer⸗ kannt wurde, lautete: Verwünſcht hab ich das kleine Wort, Das mich verfolgt an jedem Ort Zweiſilbig ſagt's doch Alles, Das kleine Wörtchen— Dall es.“ (Oh, wie wahr! Die Redaktion.) — Auf ins gelobte Land! Man ſchreibt Vereinigten Staaten bereits wie die alte Welt einen Ueberfluß des weiblichen Elements zu verzeichnen haben, wird durch die letzte Volks⸗ zählung zerſtört. Sie weiſt nicht einen einzigen Staar auf, bei dem dies der Fall wäre. Sogar Maſſachuſets hat eine männliche Majorität von über 4000. In Kalifornien kämpfen 239,504 Junggeſellen um 88,755 Jungfrauen, in Idaho müſſen 3556 Mädchen für 23421 Männer ausreichen, und in Montana verhalten ſich die Unverheiratete beider Geſchlechter, wie ſieben zu eins. In Oregon hat ein Mädchen die Auswahl unter vier Männer, in Waſhington unter fünf und in Wyoming unter neun. Im ganzen haben die Vereinigten Staaten ein Defizit von 2½ Millionen Frauen. Auf, ihr Mädchen ins gelobte Land! — Von einem verruchten Gewerbe ſchreibt man der„Köln. Ztg.“ aus Waſhington: Eine weitläufige Anklage wegen Gräberſchändung und Entwendung der Leichen, die ſeit November v. J. in Indianapolis verhandelt wird, hat keineswegs, wie man annehmen ſollte, die öffent⸗ liche Meinung ſehr zu erregen vermocht. Und doch betrieb dort eine große Bande von Leichen⸗ räubern ein wohl eingerichtetes Geſchäft mit den geſtohlenen Leichen, die ſie auf Beſtellung an die mediziniſchen Schulen verkauften. Ein Wächter fand auf einem Friedhof allein 40 Gräber geleert. In Wirklichkeit iſt der Leichen⸗ raub ein Schandgewerbe, das überall in den Vereinigten Staaten betrieben wird und in ſehr vielen Fällen mit Wiſſen, ja, auf Anſtiften der mediziniſchen Profeſſoren, die das„Material“ für den Sezirtiſch nötig haben. Meiſt ſind die Gräberſchänder Neger, die billig arbeiten und ihrer Hautfarbe wegen bei ihrer lichtſcheuen Thätigkeit nicht ſo leicht geſehen werden. In der Negerbevölkerung, die ja ſehr abergläubiſch iſt, hat ſich unausrottbar der Glaube feſtgeſetzt, die„Nachtdoktoren“ raubten nicht nur Leichen, ſondern auch lebende Menſchen, beſonders farbige, deren Totſchlag ja hier nicht ſo ſchlimm genommen wird. Von Zeit zu Zett kommt es dann zu einem Skandal, aber meiſt wird die Sache ſie haben, können Sie mir's geben,—— ich — Eine Millionenſtiftung machte der 9 Gemeindevorſteher in Piſt(Böhmen) zu Ehren ſeiner verſtorbenen Gattin. Er legte nämlich in der Sparkaſie 10 Kronen an mit der Be⸗ ſtimmung, daß dieſes Geld erſt, wenn es mit Zinſen und Zinſeszinſen 2 Millionen erreicht habe, angegriffen werden ſolle, alſo in ungefähr 350 Jahren. N a — In Halifax(Neuſchottland) brach ein Brand aus, der die ganze Stadt bedrohte. Eine Fabrikanlage und 12 Gebäude ſind zer⸗ ſtört. Der Schaden wird auf 5 Millionen Mark geſchätzt. 5 — Schnöde bedankt hat ſich in Heilbronn ein Bettler für ein Geſchenk; da ihm dies an⸗ ſcheinend zu gering, ſchlug er die Geberin mit dem Stock ins Geſicht. f — In Cineinatti hat ein Mann Namens Alfred Knapp, der achtmal verheiratet war, geſtanden, daß er jede ſeiner Frauen ermordet N habe. 3 —(Das Modernſte.)„Bei den Sport⸗ neigungen Deiner Zukünftigen werdet Ihr wohl die Hochzeits⸗Reiſe im Luftballon machen?“ „Das wäre ſchon veraltet— aber im Unterſeeboot!“ 5 — Aufgeklärt. Stutzer(zu einem Gehilfen des Theater⸗Garderobiers): Aeh,— ſagen Sie mal— iſt ſie nicht zu ſprechen—— die Dingsda— äh— die kleine Betty; Sie wiſſen ja, die kleine Balletratte?—„Nein, die iſt nicht zu ſprechen; aber wenn Sie etwas für bin ihr Enkel!“ — Erklärung. Fremder(erſtaunt):„Ken⸗ nen mich die Herren am Stammtiſch eigentlich? Wie ich eben eintrat, ertönte ein allgemeines „Ah!““ Kellner:„Ja, wiſſen Sie. die haben alle darauf gewartet, daß einer komm,, der's letzte aus dem Faß kriegt.. jetzt wird friſch angeſteckt!“ 13 — Gut ausgeredet.)„Aber, mein Lieber, kommen Sie ſchon wieder aus dem Wirtshaus?“ —„Na, ich kann doch nicht in Ewigkeit drinnen bleiben!“ a uns: Die vielperbreitete Annahme, daß die! vertuſcht. Geschäfts- Uebernahme und Empfehlung. Einer verehrlichen Einwohnerſchaft von Seckenheim die ergeben Mitteilung, daß ich das Rasir⸗ u. Jriseurgeschäft des Herrn Leonhard Weißling übernommen habe nnd bitte um ge⸗ neigten Zuſpruch. 81 Hochachtungsvoll Adam Wehnert, Friſeur, Friedrichsſtraße. Th. Feuerpeil, Metall- u. Hautſchuckſtempel⸗Geſchäft Mannheim. empfiehlt Stempel aller Art für Geſchüfte, Vereine u. Private in allen gewünſchten Muſtern.— Sauberſte Ausführung.— Bil⸗ ligſte Preiſe. Stempel⸗ 15 farbe und Kiſſen in allen Farben vorrätig. Vertreter für Seckenheim und n Umgebung: Karl Jos. Noé, Schloß.. ſowie Herrenmützen „n Knabenhüte empfiehlt billigſt 8 Ed. Mer klein. Total-Aus verkauf wegen Geſchäftsübertragung. Auf ſämmtliche Artikel wie Seidenſtoffe, Bluf en htüſchen. 5 l Rabatt! boas, Spitzen, Beſätze ꝛc. Odeasgcbbng Seidenhaus Rich. Kerb Mannheim. P 2, i. Philipp 2 Su Seckenheim, Neckarſtraße 9. ö Empfehle 5 Planken. ſowie 9 d- und Silber-Waaren 2 in allen Preislagen. 3 e J e N 5 8 8 7 Her Mannheim S1, 2 Neckarſtraße Münchener boden Arf like Reise Jagdu Sport LIVreen Gummimäglel Bitte beachten! Die Neuheiten der diesjährigen Saiſon in Tapeten in großer Auswahl ſind eingetroffen und empfehle ſolche billigſt. Desgleichen habe einen ſehr guterhaltenen Krankenfahrſtuhl billigſt abzugeben i 5 Joſeph Spieß, Sattler und Tapezier. — de weltberühmten Paſſianſpiel!= Art Oberammergau. Crlaube mir hiermit, der geehrten Einwohnerſchaft von 9 und Umgegend ergebenſt anzuzeigen, daß ich mit meinem, aus nur 29 räften 1 0 Paſſionsſpiel⸗Enſemble hier 1 und nur einige Vorſtellungen zu geben be⸗ abſichtige. Im Gaſthaus zum„Peutschen Hof“ in Leckenheim, Sonntag, den 8. März, hachmittags à uhr grosse Familien- und Schüler-Uorstellung, Abends s Uhr weitere Aufführung des 8 Großen Verſöhuungsopfers auf Golgatha! Dramatiſche Aufführung aus dem Leben und Leiden unseres Herrn und heilande; Jesu Christi.— Tebend, sprechend dargestellt von 30 Personen. Preise der Plätze: 1. Platz 78 Pfg., 2. Platz so Pfg., Stehplatz 30 Pfg. Kaſſenöffnung halb 8 Uhr., der Au 8 Uhr. NB. Ich mache hiermit beſonders darauf aufmerkſam, 10 der Aufführung des Paſſionsſpiels bis fh überall großer Beifall gezollt wurde und mir von Seiten der hohen Geiſtlichen, ſowie weltlichen Behörden, hervorragende Zeugniſſe zur Seite ſtehen, ſo ſieht auch hier einem recht zahlreichen 9 5 5 e Direktion. Emil Werber empfiehlt für Confrmanden in großer Auswahl und jederß Preislage Sbüwarzeu. farbige Kleiderstoffe Buxkin und Cheviots zu Anzügen. Mechanische Teppi beglaubigen. Annahmeſtelle Leonh. Klumb. ehklopferei. Nr. 570 2M. Die Muſterung der Mlilitärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim findet am 6., 7., 9., 10., 11., 4. 16. 17., 18., 20., 21., 23., 24., 26., 26., 27. 28. 30., 31. März, 1., 2., 3., 4., 14., 15., 16, 17., 18. und 20. April I. J., femeils Vormittags 8 Uhr beginnend, im groffen Saale des Es haben zu erſcheinen: Die Pflich Ortsteil Rhei 12., 13., 1 kige der Jahrgänge 1881, 1882 und 1883 aus dem nau. 5 f Mittwoch, 15. April 1903. 5 Die Pflichtigen der Jahrgänge 1881, 1882 und 1883 aus der Gemeinde Seckenheim. Am Dienſtag, 21. April 1903, Vormittags 8½ Uhr ſcheidung der rechtzeitig eingekammenen Nekla⸗ e ſtatt und haben die Beteiligten an dieſem Tage findet die Verbe mation, geſuch wiederholt zu erſcheinen. Am Alittwoch, beginnt die Looſung Pflichtigen älterer Ja nicht gelooſt haben. Jedem Militärp termin überlaſſen. Für die Nichter miſſion gelooſt werde Jeder Militär Militärpflichtjahr b Aushebung melden, Auswahl der Waffe Durch die freiwillig Vorteile der Loo Die Pfli nüchternem flichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſungs⸗ ſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatzkom⸗ n. pflichtige, gleichviel ob er ſich im 1., 2. und 3. efindet, darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die ngattung oder des Truppen⸗(Marine⸗) Teils erwächſt. e Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die ſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. chtigen haben zur Muſterung in reinlichem und Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermine ver hindert iſt, hat ein ärztliches Zeugniß einzureichen. Daſſelbe iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Erſatzbehörden die Vorteile der Looſung entzogen werden(§ 267 W.⸗O.). Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſt⸗ pflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. 5 Die Pflichtigen der Jahrgänge 1881 und 1882 ſowie früherer Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen. Mannheim, den 20. Februar 19038. Der Civilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Aushebungs⸗ Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Seckenheim, 25. Februar 1903. Secſtenheim Bekanntmachung. Erſatzgeſchäft pro 1903 betr. Sallhauſes, Schlaß dahier ſtatt. Montag, 23. März 1903, 22. April 1903, Vormittags 8½ Ahr der Pflichtigen des Jahrgangs 1883, ſowie der hrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch Außerdem können ihnen von den Vezirks Mannheim: Frech. Beſchluß. gürgermeiſteramt. Volz. Schmitt. ö Platze ein Geſchäfte⸗Eröſfnung und Empfehlung. chen hiermit einer verehrl. Einwohnerſchaft von Secken⸗ mgebung die ergebene Mitteilung, daß wir an hieſigem Pfläſterer⸗Geſchäft halten uns bei prompter und billiger Bedienung Wir ma heim und N eröffnet haben und beſtens empfohlen. Friedmioh Weiss. 5 voll e Martin Kloos. Konfir manden-Hüte etc. Erstürmung von Baxellles Sedan) eüslich geönnet ven 8 Ahr früh bis ur Panorama Mannheim. Neu ausgeſtellt: 1. September 1870. Dämmerung.