luesheit Anxeigeblatt für Joesbeim und Seckenheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: 5 Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. N Nr. 39. Mittwoch, den 20. Mai 1903. 3. Jahrgang Massenmord auf hoher See. Die ſchauerliche Affaire der Ermordung einer ganzen Schiffsbeſatzung durch eine kleine Zahl von Matroſen findet demnächſt ihren Abſchluß vor dem Gerichtshof in Liverpool. Ein Neger hatte bekanntlich dem Kapitän des engliſchen Dampfers„Brunswick“ die furcht⸗ bare, romanhaft klingende Mordgeſchichte ent⸗ hüllt, und die Verhandlungen nahmen dadurch einen einfachen Verlauf, daß einer der Miſſe⸗ thäter, der allerdings keinen großen Anteil an den Morden zu haben ſcheint, zum Kronzeugen wurde. Es iſt der Deutſche Flohr. Unter den drei unter Anklage des Mordes ſtehenden— man kann wohl ſagen, des Mordes überführten — Leuten befinden ſich außer zwei Deutſchen ein Amerikaner. Die Namen der Deutſchen ſind Monſſon und Rau, der Amerikaner heißt Smith.— Die kalte Berichterſtattung, die der Vertreter der Anklage am 13. d. vor den Ge⸗ ſchworenen in Liverpool abgab, iſt bei der Furchtbarkeit des Verbrechens geradezu ergrei⸗ fend. Selten ſind grauenhaftere Dinge in einem Gerichtshofe in ſo geſchäftsmäßiger Weiſe berichtet worden. Wir geben ſie hier mit mög⸗ lichſter Annäherung an die Schilderung von Seite der Anklage wieder. „Die„Veronica“ war ein Schiff von 1000 Regiſtertons und fuhr im vergangenen Novem⸗ ber mit einer Mannſchaft von zwölf Köpfen von dem Ship⸗Island im Golf von Mexiko ab. Das Schiff war engliſch, die Mannſchaft international. indu, Leute von den Prince Edwards⸗ slands, ein Irländer und einige Schweden an Bord. Die Ermordeten heißen: Me. Leod, Parſon, Shaw, Johannſen und Bravo. Nach dem Bericht der Anklage ſpielte ſich das ent⸗ ſetzliche Seedrama in folgender Weiſe ab: Das Schiff war vierzehn Tage unterwegs, als ſich der deutſche Matroſe Rau dem achtzehnjährigen Flohr näherte und ihm mitteilte, daß der Be⸗ ſchluß gefaßt ſei, die Offiziere des Schiffes zu ermorden. Er forderte Flohr auf, ſich zu be⸗ teilungen. Dieſer rief entſetzt:„Ich kann nicht einmal ſehen, wenn ein Schwein getötet wird wie kann ich da einen Menſchen umbringen?“ „Du haſt die Wahl“, antwortete ihm Rau, „ob du dich deinen Landsleuten anſchließen Neben drei Deutſchen waren ein oder über Bord gehen willſt“. Der eingeſchüch⸗ terte Flohr verſprach, Alles zu thun, was von ihm verlangt werde.— In der Nacht vom 8. Dezember ſollte die Metzelei vor ſich gehen. Die Stunde der Nachtwache von Mitternacht bis 4 Uhr Morgens war dazu gewählt worden. Zwei der Verſchworenen. Smith und Rau, ſollten den erſten Streich thun. Rau gab dem jungen Flohr den Befehl, mit einem Meſſer oder einem eiſernen Bolzen nach vorn zu gehen und den dort wachenden Irländer Paddy Doran abzuthun. Flohr wagte dies nicht, und ſo unternahm Rau ſelbſt die Ausführung. Er ging zu dem Irländer hin und ſagte:„Paddy, kann man ſchon den Nordſtern ſehen?“ Die Frage war nicht weiter auffällig, weil man dem Aequator nahe war und natürlich alle Seeleute ſich für den Augenblick des erſten Er⸗ ſcheinens des Nordſterns intereſſiren. Der Ir⸗ länder beugte ſich, um unter dem Segel hindurch nach dem Stern anszuſchauen, und erhielt in dieſer Stellung zwei Schläge mit dem Bolzen auf den Hinterkopf. Er brach lautlos, aber noch lebend zuſammen und wurde durch eine Luge in das Innere des Schiffes geworfen. Einige Augenblicke ſpäter kam der Erſtmatroſe an Deck, um ſich nach dem Irländer umzu⸗ ſehen. Während er auf dem dunklen Deck nachſuchte, verſetzte ihm Rau zwei Hiebe mit dem eiſernen Bolzen und Smith warf ſodann den Betäubteu über Bord. Mit Revolvern be⸗ waffnet, begaben ſich darauf die beiden Mörder nach den Cabinen, um den Kapitän und den Zweitmatroſen zu ermorden. Flohr wurde zur Beobachtung des verwundeten Irländers zurück⸗ gelaſſen, während der Mitangeklagte Monſſon hinten Wache hielt, um zu verhindern, daß zwei andere junge Seeleute und der Kuli Bravo an Deck kämen. Bald darauf fielen zwei Schüſſe. Der Zweitmatroſe lief darauf durch den Hinterſalon und rief:„Ich bin ver⸗ wundet“. Darauf erhielt Flohr den Befehl von Rau, mit einem eiſernen Bolzen den Mann am Steuer zu erſchlagen. Er gehorchte inſofern, als er wirklich zu dem Zweck nach hinten ging, unterwegs aber den eiſernen Bolzen gegen einen hölzernen Pflock austauſchte, mit dem er auf den Mann am Steuer einhieb. Der Angegriffene ließ das Steuer fahren und lief nach dem Vorderſchiff, während Flohr das Steuer übernahm. In dieſem Augenblick er⸗ ſchien der Kapitän an Deck. Rau ſchoß zwei⸗ mal auf ihn, und der ſchwer Verwundete ſchleppte ſich in ſeine Kajüte zurück. Mittler⸗ weile hatte der junge Seemann Parſon ver⸗ ſucht, aus dem Vorderſchiff herauszukommen. Er wurde durch einen Schlag auf den Kopf getötet. Die Leiche wurde ſofort über Bord geworfen. Der Tumult hatte den Negerkoch aufgeweckt, der nun ebenfalls an Deck kam. Rau befahl dem zu Tode Entſetzten, ihm ſofort Kaffee zu machen, was der kläglich um ſein Leben Bittende auch that. Nachdem Rau in Gemütsruhe ſeinen Kaffee getrunken hatte, gab er den Befehl, die Kapitänskajüte zu verbarrikadiren, um ſo die verwundeten Offiziere einzuſperren Man vernagelte die Decklichter mit Brettern und ver⸗ ſtaute die Thür, ſo daß die Offiziere vollkommen eingeſchloſſen waren und keinen Gebrauch von ihrem Revolvern machen konnten. Ohne Nahrung und ohne Waſſer ließ man in dieſem Raum die beiden Offiziere, die nichts zur Löſchung ihres Durſtes hatten als das Waſſer einer Erbſenkonſervenbüchſe, tagelang ſchmachten. Als Rau einmal einige Karten ſowie Sextanten und ein Fernglas nötig hatte, befahl er, der Kapitän ſolle die Gegenſtände durch das Ober⸗ licht herausreichen. Der Zweitmatroſe erklärte, der Kapitän ſei zu ſchwach, aber Rau beſtand auf Ausführung ſeines Befehls. Schließlich raffte ſich der totwunde Mann dazu auf und fragte ſeinen Peiniger dabei;„Was habe ich gethan, daß ihr mich ſo behandelt? Könnt ihr nicht mein Leben ſchonen?“ Zwei Tage lang hielt man die beiden Offiziere gefangen, dann wurde der Beſchluß gefaßt, ſie zu töten. Irgend ein anderes Schiff konnte ihnen noch begegnen und Verdacht ſchöpfen, und das mußte vermieden werden. Rau befahl dem Zweitmatroſen, aus der Kajüte zu kommen. „Wie eine Ratte aus einer geöffneten Falle kam der Unglückliche heraus und lief an der Railing entlang.“— Smith ſchoß auf ihn, und der Matroſe ſprang über Bord. Rau befahl ſofort, beizudrehen, damit man den Schwimmenden erſt vollends erſchieße, damit er nicht aufgefiſcht werden könne. Sodann gab Rau dem Kapitän den Befehl, hervorzukommen. Der Kapitän erſchien nicht, und Rau ſchickte darauf den Kuli in die Kajüte, damit diefer Der Theaterteufel. Roman aus dem Volksleben von O. Elſter. 12 Nachdruck verboten. Anna erkannte Herrn Mantzel, der, ſeine engliſche Sportmütze ſchwingend, rief:„Fräulein Anna, welche Ueberraſchung, Sie hier zu treffen? — Wohin wollen die Herrſchaften?“ „Nach'n Grunewald, Herr Mantzel,“ ent⸗ gegnete Frau Gerhard, ſtolz darauf, von einem ſolch vornehmen Herrn angeredet zu werden. „Dahin fahren wir auch,“ entgegnete Max. „Aber in Halenſee wollen wir Station machen. Hoffenlich halten auch Sie dort an!“ „Wir wollten dort Kaffee trinken—“ „Famos! So ſehen wir uns wieder! Auf Wiederſehen, Fräulein Anna!“ Er ſchwenkte ſeine Mütze und ſauſte in raſcherer Fahrt davon, gefolgt vou einigen Freunden, die ebenſo wie er, mit einem über⸗ triebenen flotten Sportanzug bekleidet waren. „Wer war denn der junge Laffe?“ fragte brummend Bartels. „Herr Mantzel, der Sohn unſerer Haus⸗ wirtin.“ 0„Schien ja hölliſch hinter Anna her zu ein.“ „Seien Sie man nicht böſe, Herr Bartels“ lachte Frau Gerhard.„Man kann doch nicht höf ich zu den Leuten ſein.“ 8 ö Bartels brummte einige unverſtändliche Worte in den Bart und hieb auf ſeinen Gaul kräftig ein, daß der Wagen raſcher dahinflog. Ein hohes, ſchloßartiges Gebäude mit Ve⸗ randen und einem großen Garten umgeben, tauchte auf. Auf dem Turme des Gebäudes blöhte ſich eine mächtige ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne im Winde, ſchmetternde Muſik tönte ihnen entgegen. „Das iſt Reſtaurant Halenſee,“ ſagte Bartels. Da trinken wir Kaffee— eigentlich möchte ich gleich weiterfahren, aber Hinrichs und noch einige Freunde erwarten uns. Der„abgeſchnittene Rieſe“ und einige an⸗ dere„Herren und Damen“ empfingen den Wa⸗ gen mit lautem Hallo. Die Herren gehörten ſcheinbar dem Arbeiter- oder dem kleinen Hand⸗ werkerſtande an; gemütliche Leute, aber auch einige verwegene Geſichter ſah man unter ihnen. Aus den Damen konnte man nicht recht klug werden. Modiſch gekleidet waren ſie faſt im Uebermaß. Mit Erſtaunen bemerkte Anna die großen, bunt mit Blumen und Bändern aufge⸗ putzten Hüte, die keck auf den zu Locken ge⸗ brannten Haaren ſaßen, und die in ſchreienden Farben gehaltenen Sommerkleider. Ein ungiertes Weſen trugen ſie zur Schau und Anna errötete unter ihren ſpöttiſchen Blicken, mit denen ſie ihre einfache Erſcheinung betrachteten. a „Kinder, hier iſt's ſchön,“ rief der abge⸗ ſchnittene Rieſe.„Hier wollen wir bleiben!“ ſellſchaft zwiſchen all den geputzten Menſchen „Aber wir wollen doch in den Wald,“ warf Friedrich Gerhard ein. N „Na, du ſiehſt wohl den Wald vor Bäumen nicht, Gerhard!“ lachte Hinrichs.„Das iſt ja der Wald!“ 2 Mit dieſen Worten wies er lachend auf einige Gruppen hoher Kiefern, welche ſich hinter dem Etabliſſement erhoben. 8 „Da ſind Turngeräte und Karuſſells und Würfelbuden, da können ſich die Krabben amü⸗ ſieren; und Sand iſt auch genug vorhanden, in dem ſie herumbuddeln können,“ fuhr er fort, „dieweil wir hier Kaffee trinken und tanzen—“: Bartels hatte inzwiſchen die übrige Geſelln ſchaft begrüßt. 3 „Lauter gute Bekannte von mir,“ ſtellte er ſie den Gerhards vor, mit ihren Bräute.— Und nun nehmt Platz, Kinder. Ich werde den Kaffee beſtellen.“ g 25 „Vergiß nur die Weiße nicht und den Gilka!“ rief lachend Hinrichs.„'s iſt verdammt heiß heute und Hitze muß Hitze vertreiben!“ Unter Lachen und Scherzen nahm man an der langen Tafel Platz, die Hinrichs reſerviert hatte. Eine ungeheure Kaffeekanne wurde ge⸗ bracht, mehrere Weiße und eine Gilkaflaſche, die mit lautem Halloh begrüßt wurde. 5 Anna ſaß ſtumm an der Seite ihrer Stief⸗ mutter da, die lebhaft mit einem Mädchen an ihrer anderen Seite ſchwatzte. Anna kam ſich grenzenlos verlaſſen vor in der fröhlichen Ge⸗ den Kapitän mit Beilhieben heraustreibe. Der den Händen vor dem Geſicht heraus. Rau trat an ihn heran und ſchoß ihm eine Kugel in den Kopf. Unterdeſſen hatte man auch den verwundeten Irländer ermordet. Die Ueber⸗ lebenden hielten nun einen Kriegsrat ab. Man beſchloß, das Schiff in Brand zu ſetzen, die blutbefleckten Kleider zu verbrennen und im Rettungsboot das Schiff zu verlaſſen. Jeden Tag ließ Rau ſeine Begleiter die Geſchichte wiederholen, die er erfunden hatte. Dieſe lautete dahin, daß das Schiff zufällig ver⸗ brannt ſei, daß die Bemannung in zwei Booten Rettung geſucht habe, und daß eines dieſer Boote verloren ſei. Zwei der Leute, der Schwede Johannſen und der Kuli Bravo, waren zu dumm, dieſe einfache Geſchichte zu behalten, und wurden infolge deſſen als gefährlich einfach ermordet. Nachdem man ver⸗ geblich verſucht hatte, das zweite Rettungsboot zum Kentern zu bringen, hißte man Segel auf uud erblickte nach fünf Tagen Land. Nun ließ Rau alle Vorräte über Bord werfen und landete auf der Inſel Cajuira, die Eigentum eines Liverpooler Schiffsbeſitzers iſt. Als die ſogenannten Schiffbrüchigen von dem Dampfer„Brunswick“ abgeholt wurden, mußte der Koch die erfundene Geſchichte er⸗ zählen, verriet jedoch den wahren Sachverhalt vor Eintreffen des Dampfes in England. Flohr ergänzte vor Gericht die Ausſagen des Negers. Die Angeklagten verteidigten ſich in der Weiſe, daß ſie glauben machen wollen, der ſchwarze Koch ſei der Haupträdelsführer geweſen. Ihr Verhalten ſuchen ſie ferner durch die Behauptung zu entſchuldigen, daß die Offi⸗ ziere die Mannſchaft grauſam behandelt hätten. Die Verhandlung wird wahrſcheinlich, wie der Richter andeutete, ſehr ſchnell ihre Erledigung finden und die drei Scheuſale werden ihr ver⸗ dientes Ende finden. 8 Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Seckenheim. März Geborene: 28. Friedrich Max, S. d. Schmiedemeiſters Martin 15 ürgy u. ſ. G. Suſanna geb. Ding. A 8. Adolf, S. d. Fabrikarbeiters Philipp Niklas u. . E. Barbara geb. Bauer. 8 18. 5 Maria, T. d. Taglöhners Franz inkler u. ſ. E. Maria geb. Kreutzer. 18. Friedrich S. d. Bahnarbeiters Jakob Kolmer u. „E. Katharina geh. Schuler. 10. Suſanna, T. d Schloſſers Peter Schüßler u. ſ. E. Anna geb. Klein. n 10. Leonhard Albert, S. d. Landwirts Gg. Mathäus . ahn u. ſ. E. Marie Katharina geb. Volz. 10. Mathilde Amalie T. Philip d. Kaufmanns 14. Chriſtina Emma T. d. Schneidermeiſters Georg Leonhard Moog u. ſ. E. Anng Kath. 8 Frey. 15. Emil, S. d. Tünchers Georg Michael Kuhn u. ſ. 5 E. Barbara geb. Erny. 21. Georg Wilhelm S. d. Bierbrauers Georg Phil. f Hartmann u. ſ. E. Maria geb. Seitz. unglückliche, ſterbenswunde Mann ſchwankte mit ſeidenreich u. ſ. E. Pia Eliſa Walburga Askani. 19. Maria T. d. Landwirts Georg Sponagel u. s. E. Margaretha geb. Böhles. 28. Philipp Peter S. d. Maurermeiſters Jakob Kettner u. ſ. E. Anna geb. Gropp. 28. Anna T. d. Spenglers Karl Lauer u. ſ. E. Maria geb. Stein. 30. Albert Johann S. d. Sattlermeiſters Adam Ehrhardt u. ſ. Ehefr. Eliſabetha Marg. geb. Huber. Aus Nah und Fern. (2) Sckenheim, 19. Mai. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß trotz An⸗ wendung größter Sorgfalt Auslaſſungen bei Aufſtellung der Wählerliſten nicht zu vermeiden ſind und daß deshalb nur derjenige Wahlbe⸗ rechtigte die vollſtändige Gewißheit haben kann, in den Liſten eingetragen zu ſein, der ſich hievon durch Einſichtnahme überzeugt hat. * Seckenheim, 19. Mai. Der heutige Ferkelmarkt war mit 49 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 24— 30 Mk. pro Paar abgeſetzt. Seckenheim, 19. Mai. Dem„Mann⸗ heimer Generalanzeiger“ wird vom Lande geſchrieben. Um die Zeit vor Weihnachten koſteten fette Schweine per Pfund lebend Ge⸗ wicht 48—50 Pfg. und junge Schweine koſteten das Paar 30—40 M. Seitdem ſind die Preiſe ganz erheblich geſunken. Fette Schweine koſten per Pfund lebend Gewicht 40 Pfg. und noch weniger; man hat in der letzten Zeit reilweiſe kaum mehr 38 Pfg. gelöſt. Junge Schweine aber kann man per Paar ſchon für 10— 12 M. kaufen.(Wo? D. Red.) * Seckenheim, 19. Mai. Wie wir er⸗ fahren, beabſichtigt der hieſige Ziegenzuchtverein die Ziegenweide nächſten Montag wieder zu er⸗ öffnen. 2] Seckenheim, 19. Mai. Von dem am Sonntag in Ziegelhauſen ſtattgefundenen Ge⸗ birgsturnfeſt kehrten unſere beiden Turnvereine wieder preisgekrönt zurück. Auch unter der Männerriege, die diesmal beteiligt war, ſah man mehrere bekränzte Häupter. 8 Schwetzingen, 18. Mai. Infolge mehr⸗ facher in letzter Zeit vorgekommener Klagen über minderwertige Spargel ſieht ſich das Bürgermeiſteramt veranlaßt, für die Folge auf dem Spargelmarkt wieder durch die Polizei eine ſtändige und genaue Kontrolle über alle auf den Markt gebrachten Spargel auszuüben. Es liegt im Intereſſe der Produzenten und der Käufer, die ſog. erſte Sorte gewiſſenhaft und ſorgfältig auszuſuchen und für ſich zu bündeln, da dieſe erſte Sorte als ſolche kennt⸗ lich ſein muß. Wer hohle, ſchadhafte und Suppenſpargel nicht von der 1. Sorte trennt, verfällt in Strafe. i Lörrach, 17. Mai. Vorletzte nacht wurde bei Herrn Uhrmacher Kirchhofer eingebrochen und eine größere Anzahl Uhren im Werte von 400—500 M. entwendet. Von den Tätern hat man noch keine Spur. Tauberbiſchofsheim, 18. Mai. Einen annehmbaren Preis gelten hier zu Lande die Kartoffeln, die in größeren Mengen im Tauber⸗ thal angekauft werden, nämlich 2.15 Mk. bis 2.50 Mk. per Zentner. Sie ſollen für Italien beſtimmt ſein. Dagegen waren die Schweine ſeit Jahren noch nie ſo billig wie jetzt, 34 und 35 Mk. pro Zentner Lebendgewicht. Daher auch die Metzger mit dem Schweinefleiſch auf 60 Pfg. pro Pfund heruntergingen. Karlsruhe, 18. Mai. Geſtern feierten die Eheleute Jakob Wellenſack(Hardſtr.) das ſeltene Feſt der diamentenen Hochzeit. Herr Stadtpfarrer Iſenmann überreichte im Auf⸗ trage JJ. KK. HH. des Großherzogs und der Großherzogin dem greiſen Paar ein großes ſil⸗ bernes Kruzifix mit goldenem Chriſtus und ein Gnadengeſchenk von 50 Mk. unter Verleſung eines überaus huldvollen Schreibens. Se. Ex⸗ cellenz der Herr Erzbiſchof hatte in einem längeren Glückwunſchſchreiben dem Paar ſeinen oberhirtlichen Segen geſandt und ließ das mit Widmung verſehene Buch„Geſchichte der katho⸗ liſchen Kirche“ von Bautter und ein Gnaden⸗ geſchenk von 20 Mk. übergeben. i Kehl, 18. Mai. In Dorf Kehl fand geſtern im Hotel„zur Poſt“ eine Verſammlung badiſcher Schmiedemeiſter ſtatt, welche ſich ſämmtlich, 84 an der Zahl, mit der Gründung eines badiſchen Schmiedmeiſterverbandes und der Bezirksinnungen einverſtanden erklärten. Schiff erſtadt, 17. Mai. Vor einigen Tagen wurde auf einen Zug zwiſchen Mutter⸗ ſtadt und hier mit Steinen geworfen. Bei dem um 1.06 Uhr in Mutterſtadt nach hier ab⸗ gehenden Zuge geſchah dies heute wieder. Ein ungefähr fauſtgroßer Stein zertrümmerte das Wagenfenſter und traf einen darin ſitzenden Soldaten ſchwer am Kopf. Die Gendamerie hat nun die Täter in 4 jungen Burſchen von 12 Jahren von der Kolonie Limburgerhof feſt⸗ geſtellt. Die Eltern derſelben werden für dieſe Streiche leiden müſſen. München, 16. Mai. Eine 45jährige Offiziantentochter ſtürzte ſich am 14. Mai Vor⸗ mittags aus einem Fenſter ihrer im dritten Stockwerke gelegenen Wohnung an der Neu⸗ unterſtraße in den Hofraum hinab und verſtarb eine Stunde ſpäter im Krankenhauſe. Die Ver⸗ lebte hatte außer einer ſchweren Magenkrank⸗ heit an Schwermut gelitten. Stuttgart, 16. Mai. Die Kammer der Abgeordneten nahm heute bei Beratung des Geſetzentwurfs betreffend die Beſteuerungs⸗ rechte der Gemeinden und Amtskörperſchaften mit 68 gegen 10 Stimmen einen Kommiſſions⸗ antrag an, wonach die Gemeinden zur Erhe⸗ bung einer Gemeindeeinkommenſteuer verpflich⸗ tet werden, wenn die Gemeindeumlage mehr als 2 Prozent des Kataſters beträgt. Ferner wurde beſchloſſen die Einführung einer Bauplatz⸗ ſteuer in den Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern. In kleineren Gemeinden iſt die Einführung einer Bauplatzſteuer nur mit aus⸗ drücklicher Genehmigung des Miniſters des Innern und der Finanzen zuzulaſſen. Ferner wurde mit 43 gegen 31 Stimmen ein Antrag auf obligatoriſche Einführung einer Warenhaus⸗ ſteuer angenommen. Stuttgart, 18. Mai. In Schönbronn die dicht gedrängt den großen Garten füllten. Der Wald grüßte von ferne herüber, aber kein Waldesrauſchen klang an ihr Ohr, ſondern nur die ſchmetternde Muſik, die drinnen im Saal zum Tanze aufſpielte. 8. Kapitel. „Und nun wollen wir tanzen!“ Die ganze Geſellſchaft brach auf, um ſich in den Tanzſaal zu begeben. Bartels machte eine linkiſche Verbeugung vor Anna:„Fräulein Anna, darf ich um das Vergnügen bitten—“ i„Ich danke Ihnen, Herr Bartels— ich möchte nicht tanzen— ich will mit den Kindern in den Wald gehen.“ 5 i i„J wo,“ ſagte Frau Gerhard.„Das werd' ich ſchon beſorgen. Du wirſt doch Herrn Bartels keinen Korb geben? Junge Mädchen gehören aufn Tanzboden— alſo geſchwind— ziere dir nich!“ 8 Sie drängte Anna fort und ehe ſich's dieſe verſah, ſtand ſie in dem Gedränge des Tanz⸗ ſaales un der Hand des langen Bartels. SSeien Sie doch nicht ſo ſpröde, Anna.“ üſterte ihr Bartels zu.„Mein Gott, ich freſſe Sie ja nicht— wir haben doch auch im Harze ſchon mit' nander getanzt.“ 5 Mit dieſen Worten umfaßte er ihre Taille und zog ſie in den Kreis der Tanzenden. Anna unte nicht wiederſtehen, wollte ſie kein Auf⸗ hen erregen und ſo wirbelte ſie denn, von dem 2 . ftigen Arm Bartels geführt, im Kreiſe um⸗ her. Der Staub, die Hitze, das Juchhe der Menge, die ſchmetternde Muſik betäubten ihre Sinne; wie faſſungslos hing ſie in den Armen des Mannes, deſſen herkuliſche Geſtalt ſich rückſichtslos durch die Menge Bahn brach. Endlich zwang ſie ihren Tänzer zum Auf⸗ hören. „Ich kann nicht mehr,“ ſagte ſie atemlos— „ich erſtiche hier—“, „Na, dann ruhen Sie ſich aus. Ich werd' mal mit der Braut von Hinrichs tanzen—“ Er verſchwand in der Menge und Anna blieb allein unter den Hunderten von Menſchen zurück, die ſie umdrängten. Vergeblich bemühte ſie ſich, den Ausgang zu gewinnen. Immer neue Scharen ſtrömten herein und wie durch eine undurchdringliche Mauer ballte ſich die Menge vor dem Ausgang. Plötzlich fühlte ſich Anna von einem Arm feſt umſchlungen.„Endlich finde ich Sie, Fräu⸗ lein Anna!“ krähte eine Stimme, und Anna blickte in das erregte Geſicht des jungen Herrn Mantzel. i „Das iſt recht,“ fuhr dieſer lachend fort, „daß Sie den Tölpel, der vorhin mit Ihnen tanzte, fortgeſchickt haben. Jetzt wollen wir Mit Gewalt zog er die Widerſtrebende in den engen Raum, auf die tanzenden Paare umherwirbelten.. Herr Mautzel tanzte geſchickter als der lange Bartels. Er war auch rückſichtsvoller in ſeinem Benehmen gegen Anna und meinte nach einigen vergeblichen Verſuchen, freien Raum für das Tanzen zu gewinnen, ſelbſt:„Nein, 's iſt heute nichts mit dem Tanzen. Sie ſind ermüdet und erhitzt, Anna, darf ich Ihnen nicht eine kleine Erfriſchung anbieten?“ „Ich danke— ich möchte nur aus dem Saal heraus—“. Kommen Sie— ich führe Sie hinaus—“ Herr Mantzel ſchien hier ſehr genau Be⸗ ſcheid zu wiſſen. Er führte Anna durch eine Nebenthür aus dem Saal und nach kurzer Zeit ſtand Anna aufatmend in dem hinter dem Hauſe liegenden Garten, der nur von wenigen Perſonen belebt war. „Ich möchte zu meinen Eltern—“ „Ja, wer die in der Menſchenmenge jetzt finden könnte,“ lachte Herr Mantzel.„Ich will Ihnen einen anderen Vorſchlag machen, Anna. Wir nehmen ein Boot und ich rudere Sie auf den See hinaus.“ „Nein, nein—“ 8 „Ach, Sie thörichtes Mädchen. Sehen Sie, dieſe Treppe führt zu dem See hinunter. Dort iſt die Anlegeſtelle der Boote. Es iſt wunder⸗ hübſch auf dem See und Sie atmen doch wieder friſche Luft.“ b Gorſezung folgt.) (O.⸗A. Nagold) tötete der 16 Jahre alte Friedrich Hoffmann ſeinen 4 Jahre alten Neffen Rudolf, mit dem er über Land geſchickt worden war, im Walde durch Meſſſerſtiche. Der jugendliche Mörder, der zuerſt leugnete, nachher aber die Tat geſtand, ſoll geiſtig nicht normal ſein. Straßburg i. E., 17. Mai. Die Ein⸗ führung der 4. Wagenklaſſe auf einzelnen elſaß⸗lothringiſchen Strecken vom 1. Juli ab beſtätigt ſich.— Vom 17. bis 21. Mai findet hier der 28. Schmiedetag ſtatt. Verbunden damit iſt eine Fachausſtellung der Schmiede⸗ Erzeugniſſe, Maſchinen, Werkzeuge u. ſ. w. München, 20. Mai. Aufſehen erregt die zhierher gelangte Nachricht von der Er⸗ krankung der Prinzeſſin Rupprecht während ihrer Orientreiſe, welche das hohe Paar ge⸗ zwungen habe, ſich in ein japaniſches Seebad zu begeben, wodurch die Rückkehr erheblich ver⸗ zögert wird. Metz, 16. Mai. Der bisherige Gouver⸗ neur von Metz, General v. Stötzer, wurde an Stelle des zurückgetretenen Grafen Haeſeler zum Kommandeur des 16. Armeekorps ernannt. Berlin, 16. Mai. Eine Prägung von 20 Millionen Fünfmarkſtücken iſt für dieſes Jahr beſchoſſen worden. 10 Millionen davon werden in wenigen Wochen in Umlauf geſetzt werden. Die Fünfmarkſtücke treten an die Stelle der zur Einziehung verurteilten Taler, deren Fehlen als Silbermünze ſich bereits fühlbar macht. Berlin, 18 Mai. Während der Regatta auf dem Müggelſee kenterte ein mit 4 Menſchen beſetztes Segelboot. Alle 4 Perſonen er⸗ tranken. Potsdam, 18. Mai. Heute früh 9¾ Uhr brach in einem Flügel des neuen Palais, wo ein Probeheizen der Oefen ſtattfand, Feuer aus. Die Palaisfeuerwache trat ſofort in Aktion und es gelang ihr in Gemeinſchaft mit der ſtädtiſchen Feuerwehr nach etwa ¼ſtündiger Arbeit das Feuer zu löſchen. Wien, 16. Mai. In den letzten Tagen iſt die Kaſſe des Vereins der Zeitungsarbeiter Wiens erbrochen und beraubt worden. Der Täter iſt der Obmann des Vereins, Franz Schmiediel, der ſeit geſtern flüchtig iſt und ſteck⸗ brieflich verfolgt wird. Das Geld war in elner eiſernen Kaſſe älteren Fabrikats aufbe⸗ wahrt, ſie hat einen Treſor, in dem ſich ein Sparkaſſenbuch der erſten öſterr. Sparkaſſe be⸗ fand, das aus 4628 Kronen 93 Heller und einem Barbetrag von 800 Kronen beſtand. Aus ſeiner Wohnung war Schmiediel ver⸗ ſchwunden, mit ihm zugleich haben ſich ſeine Gattin Hedwig und ſein 13jähriger Sohn ge⸗ flüchtet. Der größte Teil der Sparkaſſenein⸗ lagen bei der erſten öſterr. Sparkaſſe wurde bereits erhoben. Wien, 18. Mai. Der Gerichtsadvokat Dr. Zinner iſt nach Unterſchlagung von 650,000 Kronen und Hinterlaſſung bedeutender Privatſchulden flüchtig geworden. das Geleiſe überſetzen wollten, Würde von dem Schnellzuge, der eben die Strecke paſſirte, über⸗ fahren. Obwohl der Lokomotivführer Kontre⸗ dampf gab, konnte er das Unglück nicht verhü⸗ ten. Die beiden Kinder wurden etwa 70 Meter weit geſchleift, bis der Zug zum Halten gebracht werden konnte. Man holte die verſtümmelten Kleinen unter den Rädern hervor. Dem einen Kind waren beide Beine ganz zermalmt. Es hatte überdies eine Gehirnerſchütterung erlitten. Das zweite Kind erlitt eine totale Zermalmung des rechten Beines, eine klaffende Wunde am Kopf, eine Gehirnerſchütterung und einen Ner⸗ venchoe. Man bettete die Kinder in ein Coupe 1. Klaſſe des Schnellzuges und transportirte ſie nach Wien. Hier nahm man an dem einen ſofort Amputationen vor, doch ſtarb die un⸗ glückliche Kleine. Auch das zweite Kind liegt in den letzten Zügen. Die Kinder waren eben auf dem Wege zur Schule begriffen, als ſich das ſchreckliche Unglück ereignete. London, 17. Mai. Die drei deutſchen Seeleute, die vor dem Schwurgericht in Liver⸗ pool unter der Anklage ſtanden, im Dezember v. J. den Kapitän und ſechs Leute von der Mannſchaft der Barke„Veronika“ ermordet zu habeu, wurden geſtern der Tat ſchuldig befun⸗ den und zum Tode verurteilt. Einer der Mör- der, Monſſon, wurde in Anbetracht ſeiner Jugend und bisherigen Unbeſcholtenheit der Gnade des Königs empfohlen. New⸗ Mork, 18. Mai. Im öſtlichen Teil der Vereinigten Staaten herrſcht eine Trockenheit, wie ſie ſchlimmer ſeit 30 Jahren nicht erlebt worden iſt. Das trockene Gebiet umfaßt den größten Teil der Neuenglandſtaaten und alle Staaten an der atlantiſchen Küſte bis ſüdlich hinunter nach Georgien. Alle landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten in dieſem ausgedehnten Gebiet mit Ausnahme der Niederungen ſind unterbrochen. Falls die ungewöhnliche Trocken⸗ heit noch eine Woche lang dauert, wird die amerikaniſche Landwirtſchaft ſich einem ſchweren Notſtand gegenüber ſehen. Newyork, 16. Mai. Die Polizei erklärt, wie die„Frankf. Ztg.“ meldet, der Verfertiger der zur Verladung auf die„Umbria“ beſtimmten Höllenmaſchiene habe allein gearbeitet; er ſei NN der die Engländer leidenſchaftlich aſſe. Leukoran(Gouv. Baku), 16. Mai. In dem nahen Walde gertet eine Patrouille der Grenzwache in einen von perſiſchen Räubern gelegten Hinterhalt; ein Rittmeiſters und zwei untere Militärs wurden getötet. Abends plün⸗ derten die Räuber die ſieben Werft von hier liegende Ortſchaft Werawul aus. Im Laufe des April wurden acht Soldaten und ein Offi⸗ zier von Räubern getötet. — Ein Mädchen aus guter Familie in Augsburg hatte ſchon ſeit einiger Zeit ein Ver⸗ hältnis mit einem Offizier, doch war wegen des geringen Vermögens an eine Heirat nicht zu denken. In letzter Zeit ſchien die Liebes⸗ glut des Vaterlandverteidigers ſich überhaupt ſich die[Sache auf, daß nicht ein Onkel Millionär, ſondern ein Onkel Miſſionär in Oſtindien geſtorben ſei. 8 Im Bräuſtüble in Kempten exiſtiert eine Stammtiſchgeſellſchaft aus meiſt älteren erren. Da kamen am Sonntag, den 3. Mai zufällig 12 Herren zuſammen, die das reſpek⸗ table Alter von 887 Jahren hatten, gewiß eine Seltenheit. Die Reihenfolge des Alters war 605 88, 85, 78, 76, 76, 72, 70, 65, 64, 61, 0. — Das in Hermannſtadt(Siebenbürgen) erſcheinend? Rumänenblatt„Tribuna“ ſtellte ſein Erſcheinen ein, weil ſein Kaution(20 000 Kronen) in der letzten Zeit für lauter Straf⸗ gelder aufgebraucht wurde, und weil alle ſeine Redakteure und Mitarbeiter im Gefängnis ſitzen oder demnächſt eingeſperrt werden. Die „Tribuna“ hat ſich in 10 Jahren 56000 Kronen Strafgelder und 17 Jahre Staatsge⸗ fängnis erwirtſchaftet. — In Krätzern bei Bruggern im Kanton St. Gallen ſtürzte ein 20jähriger Blinder aus einem Fenſter im dritten Stock und fiel ſo unglücklich auf einen Baumpfahl, daß er von dieſem förmlich aufgeſpießt wurde. Der Pfahl drang ihm oberhalb des Beckens ein, neben deu Rückgrat durch und die Spitze ſchaute auf der anderen Seite wieder heraus. Der Verunglückte, der immer beim Bewußtſein iſt, ſcheint nicht mit dem Leben davonzukommen. — Ein Frechling. Meiſter: — „Kriege ick in dem Falle doch— wie die Miniſter— eenen Orden?“ f Literariſche Notiz. Nichts unerwähnt zu laſſen, was der deutſchen Hausfrau irgendwie wiſſenswert oder nützlich erſcheint, iſt ein löblicher Grundſatz, den wir in jeder Nummer des beliebten Frauen⸗ blattes„Häuslicher Ratgeber“ aufs gewiſſen⸗ hafteſte erfolgt ſehen. ö So bringt die ſoeben erſchienene Nr. 20: „Morgenſtunden“, Artikel von G. R.,„Die e Artikel von Hella Karſtein,„Die oilettenfrage auf der Reiſe“, Artikel von A. Kinkel,„Zur Spargelſaiſon“, Artikel von Sch., ferner viele gute Rezepte und nützliche Winke für die Küche, praktiſche Hinweiſe zur Erhaltung und Auffriſchung von Garderobe und Wirt? ſchaftsgegenſtänden aller Art. Hübſche Handarbeiten mit deutlichen Ab⸗ 5 bildungen und genauen Beſchreibungen. Der Unterhaltungsteil bringt wieder ſpan⸗ nende Fortſetzungen der beiden Romane„Auf Schloß Erlenhagen“ von Eliſabeth Bondy und „Ein verhängnisvoller Schwur“ von E. v. d. Haidenau; desgl.„Der Herr Baron“ von M. Recht vielſeitig iſt auch die den Leſerinnen auf ihre Anfragen gegebene Auskunft, wobei Ratſchläge und Erfahrungen gegenſeitig fleißig ausgetaucht werden. Abonnementspreis vierteljährlich 1,40 Mkt. a Wien, 18. Mai. Ein ſchrecklicher Un⸗ abzukühlen. Auf einmal bekam er ein Tele⸗ Man verlange 5 8 lücksfall hat ſich zwiſchen den Stationen gramm ſeiner Braut zugeſandt mit den Worten: Probenummern gratis und franko vom Mengen bar und Zeifelmauer an der Strecke„Onkel Millionär in Oſtindien geſtorben.“ In[Verlage N der Franz⸗Joſeph⸗Bahn ereignet. Zwei Kinder, Gala werfen und zur Braut fahren war das Robert Schneeweiß, Berlin W. 30, welche trotz der herabgelaſſenen Bahnſchranken] Werk eines Augenblicks. Bald jedoch klärte Eiſenacherſtraße 5. Die Reichstagswahlen beir. Bekan ntmachu ng. Er wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Gemeinde Zwecke der Reichstagswahl in 3 Bezirke zerlegt iſt und Seckenheim zum zwar beſteht der 1. Bezirk aus Secken Friedrich-, bis Luiſenſtraße und Heumarkt. Wahllokal: Rathaus, ö Wahlvorſt 095 r: Bürgermeiſter Volz, Stellvertreter: Gemeinderat Seitz. 2. Vezirk aus Seckenheim(Uẽuterdorf), das Steinzengwarenfabrik, Fabriken bei der Feudenheimer Fähre, Bahnwartshäuſer. ühler, eim(Oberndorf) Hauptſtraße bis Rathaus, Schloß⸗, Garten-, ied⸗, Bahnhof-, Lauer⸗, Kapellen⸗, Luiſen⸗ und Hildaſtraße, letztere Dienſtzimmer des Herrn Bürgermeiſter(Nr. 6). iſt der übrige Teil des Hauptorts Seckenheim, erſcheinen haben. wird beſtraft. Am sonntag, den 24. mai 1903 Vormittags halb 8 Uhr findet eine Uebung der geſammten Feuerlöſchmannſchaft(Spritze 1, 2 und 3 Saugpumpe und beide Handſpritzen) ſtatt, zu welcher die Beteiligten pünktlich am Spritzenhaus zu Außer dieſem erfolgt noch perſönliche Ladung. Unentſchuldigtes Ausbleiben Seckenheim, 18. Mai 1903. Bürgermeister Volz. Bahnſtation und Th, Feuerpeil. Auetall⸗ u. Kaufſchuckſtempel⸗Geſchäft Mannheim. 2 Wohnungen. Wohnhauſe Gartenſtraße. Näheres bei „Ich werde Dich bald fortjagen.“— Schuſterlehrling: ſofort zug vermieten in meinem Wahllokal: Rathaus, e des Ratſchreibers(Nr. 7) Wahlvorſteher: Bezirksrat Bühl 88 Stellvertreter: Gemeinderat Schmich. f 3. Befpirk Ortsteil Rheinau Wahllokal: e Dienſtzimmer des Herrn Stabhalter. Wahlvorſt G halter Wöllner, a Stellvertreter: Gemeinderat Roßrucker. Die Wählerlisten liegen und zwar jene für den 1. und 2. Wahlbezirk auf dem Rathause in Seckenheim, jene für den 3. Wahlbezirk auf dem gemeinde. hause in Rheinau vom montag, den 18. mai bis mit montag, 25. Mal 1903 und zwar an Werktagen Vormittags von 7—12 Uhr, Nachmittags von 2—6 Uhr, am Donnerstag, 21. und Sonntag, 24. d. Mts. vormittags von 8—10 Uhr zur Einſicht offen. Erinnerungen gegen die. oder Vollſtändigkeit der Liſten ſind innerhalb 8 Tagen nach Beginn der Auslegung derſelben beim unterzeich⸗ neten Gemeinderat ſchriftlich anzuzeigen oder zu Protokoll zu geben unter ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel. Seckenheim, den 18. Mai 1908. 5 Gemeinderat . Wo lz. * Herdt, Maurermſtr. empfiehlt Thomas Stempel 1 2 5 ere a ee Wein-Rosinen in allen gewünſchten Muſtern.— Sauberſte Ausführung. Bil⸗ ligſte Preiſe. Stempel⸗ farbe und Kiſſen in llen Farben vorrätig. Vertreter für Seckenheim und N Umgebung: Karl Jos. Noé, Schloßſtr. 1. neue, empfiehlt Schön möblirtes zu vermieten.. Von wem; ſagt die Exped. d. Bl, Aug. Jericho. Zimmer Mannheim Meine Putz-Spezial-Geschäft. Modelhutausſtellung iſt eröffnet und empfehle Elegant garnirte Damen- u. Mädehenhüte Nach echt Pariſer Modellen gearbeitet Damen; u Mädehenhüte hochchie Stets über 600 garnirte Hüte am Lager. In Kommunionkränzen, Brautkränzen. rieſiges Lager zu ſtaunend billigen Preiſen. Mannheim F 2, 9. F 2, 9 Julius Cohn 2,9 Friſches Theegebück und Confect Mannheim ſowie ſämmtliche Mehle und Kleie aus der Herrenmühle Heidel⸗ berg empfiehlt Theodor gerlinghof Schaffner Nachfl. 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