Anzeigeblatt für Noesbheim und Seckenbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Leckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 56. Samstag, den 18. Juli 1903. 3. Jahrgang Ausland. Liſſabon, 17. Juli. Entgegen etwaigen offizioͤſen Dementis ſteht es feſt, daß man einer umfangreichen Verſchwörung gegen das Herrſcher⸗Haus auf die Spur gekommen iſt, deren Urſprung von einigen entlaſſenen höheren Offizieren ausgeht. Die erſten Anzeichen mach⸗ ten ſich kurz nach der Ermordung des Königs Alexander von Serbien bemerkbar. Einige Offiziere, die mit einer Anzahl Unteroffizieren des 5. Infanterie⸗Regiments in Zivil eine Zu⸗ ſammenkunft hatten, wurden von einigen Kriminalbeamten beobachtet. In einer ſpäteren Beratung mit anderen Unteroffizieren wurden dieſe und die früheren Unteroffiziere verhaftet und in den Kerker geworfen und die Offiziere dem Kriegsgericht übergeben. In einigen anderen Regimentern macht ſich eine augenfäl⸗ lige Bewegung bemerkbar, deren Spitze ſich gleichfalls gegen das Herrſcherhaus richtet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 15. Juli 1903.) Herrn Rentmeiſter Bühler wird der nach⸗ geſuchte Urlaub von 3 Wochen zum Gebrauche einer Badekur bewilligt und genehmigt, daß die Stellvertretung durch deſſen Sohn Friedrich er⸗ folge. f 5 Die zur Unterhaltung der Gemeindegebäude nötigen Arbeiten werden an die Mindeſtfor⸗ fernden— wie folgt— übertragen: Die Maurerarbeiten an Jakob Kettner um 266.78 Mk. „ Verputzarbeiten an Jakob Kettner um 12.20 Mk. „ Tüncherarbeiten, Loos 1, an Michael Weiß um 446.06 Mk. 5 1 Loos 2, an Phil. Reffert um 136.82 Mk. 5 1 Loos 3, an Thomas Herdt um 79.60 Mk. „„ Loos 4, an Ad. Scherer um 94.10 Mk. „ Glaſerarbeiten an Phil. Herdt i um 11.— Mk. „ Schloſſerarbeiten an Joſeph Spannagel um 34.60 Mk. Die Zimmerarbeiten an Heinrich Zwingenberger um 19.75 Mk. „ Tapezierarbeiten an Konrad 5 Zuber um 22.05 Mk. „ Schreinerarbeiten an Philipp Hauck um 135.— Mk. Die amtliche Schätzung von 4 Anweſen wird vorgenommen. Der Großh. Bezirksbauinſpektion wird mitgeteilt, daß das neue Schulhaus dreiſtöckig erbaut werden und 12 Lehrſäle enthalten ſoll. Man nimmt davon Kenntnis, daß Rheinau nach den ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen auf 1. Juli ds. Is. 2607 Einwohner zälte. Die vom Groß. Forſtamt mitgeteilten Entwürfe von Wirtſchafts⸗ und Kulturplänen für 1904 werden gutgeheißen. Die Beantwortung der Bemerkungen zur Rechnung der Gemeindekrankenverſichernng für 1903 wird gegeben. Die Herſtellung einer eiſernen Leiter am Feuerwehrturm in Rheinau wird an Michael Roßrucker daſelbſt um 48.50 Mk. übertragen. Das zwiſchen den Beteiligten zuſtande ge⸗ kommene Uebereinkommen wegen Uebernahme der infolge der Verlegung des Kreiswegs 10 a gebauten Wege auf die Gemeinde wird ge⸗ nehmigt. Herr Bürgermeiſter Volz teilt mit, daß er einen 4 wöchentlichen Urlaub am 16. ds. Mts. antrete und die Beſorgung der Dienſtgeſchäfte von Bürgermeiſterſtellvertreter Herrn Georg Jakob Seitz übernommen werde. Verſchiedene Anzeigen über Fahrnisver⸗ ſicherungsabſchlüſſe bleiben unbeanſtandet. Eine Anzal Rechnungen werden zur Zalung angewieſen. Aus Nah und Fern. Mannheim, 16. Juli. Heute bei Ein⸗ fahrt des Güterzuges Nr. 400 in dem Bahn⸗ hof Mannheim⸗Neckarvorſtadt der Nebenbahn kurz vor 11 Uhr vormittags wurde der Schaffner Wilhelm Ströhlein aus Viernheim, der kurz vor der Lokomotive das Geleiſe über⸗ ſchreiten wollte, von dieſer erfaßt und über⸗ fahren. Der Tot trat ſofort ein. Mannheim, 15. Juli. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte in ſeiner geſtrigen Sitzung die ſtadträtlichen Vorlagen betr. die Unter⸗ bringung des Leihhauſes im Zeughauſe und die Bewilligung eines Nachtragskredits von 50000 Mark für Erbauung einer zweiten Neckarbrücke(zwiſchen Jungbuſch und Neckar⸗ vorſtadt). Weiter wurde die Vorlage des Stadtrats angenommen, wonach für die hieſige Volks⸗ und Bürgerſchule 44 weitere entmäßige Hauptlehrerſtellen errichtet und die dazu erforderlichen Mittel in Höhe von 65760 Mk. in den Staatsvoranſchlag für die Jahre 1904 und 1905 zur Verfügung geſtellt werden. Auch der Verkauf einer Geländefläche auf dem alten dee zur Erbauung eines neuen Mili⸗ tärlazarets, im Maße von 13 130 Quadratmeter, an den Reichs⸗(Militär-) Fiskus, zum Preiſe von 8 Mk. pro Quadratmeter oder zuſammen 105040 Mk. wurde genehmigt. Ettlingen, 15. Juli. Verunglückt iſt am Montag abend das 3 ¼ ůjährige Bübchen des Johann Buchſcheid, iudem es in einen Zuber heißen Waſſers fiel und ſich derart ver⸗ brühte, daß es heute an den Folgen ſtarb. Sinsheim, 15. Juli. Geſtern nach⸗ mittag halb 6 Uhr ereignete ſich hier ein ſchrecklicher Unglücksfall. dem leider ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Beim Rück⸗ transport dreier in der Werderſtraße benutzter Asphaltkeſſel fiel einer derſelben, wohl infolge ſchlechter Lagerung, bei einer Wegeinbiegung vom Wagen und ſo unglücklich auf den 5 begleitenden 22jährigen Konrad Stoll, daß der etwa 10 Zentner ſchwere Koloß auf ihn zu liegen kam. Der tötlich Verletzte wurde in die elterliche Wohnung verbracht, wo er nach wenigen Stunden ſtarb. Sand hauſen(A Heidelberg), 14. Juli. Ein betrübender Unglücksfall ereignete ſich geſtern abend gegen 9 Uhr auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Heidelberg⸗Karlsruhe. beiter aus Kirchheim wollte unterhalb der Bahnſtation St. Ilgen, ohne den nahegelegenen Uebergang zu benutzen, die Bahnſtrecke über⸗ ſchreiten, wurde aber von dem heranbrauſenden Schnellzuge erfaßt, wobei ihm ein Fuß am Knöchel abgefahren wurde. Er ſcheint, daß der Unglückliche zu Fall kams und nicht mehr ſchnell genug vom Geleiſe kommen konnte. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandes Der Theaterteufel. Roman aus dem Volksleben von O. Elſter. 20 Nachdruck verboten. Die Grundidee des Stückes war, daß ein reicher Engländer, Lord Pearſon, in Begleitung ſeiner Tochter und ſeiner Dienerſchaft eine Reiſe durch Indien machte, weil ſich ſeine Tochter in einen armen Künſtler verliebt und dieſen durch⸗ uus heiraten wollte. Um ſeine Tochter von dieſen Gedanken abzubringen, ging Lord Pearſon mit ihr auf Reiſen. Der arme Künſtler folgte ihnen aber und ſuchte ſich der Geliebten in hundert Verkleidungen zu nähern. Die Abenteuer der Reiſenden im Orient, in Egppten, in Konſtantiopel, in der Wüſte, in den Palmen⸗ wäldern Indiens und auf den Bergen des Himalaya bildeten den Inhalt des auf das glänzendſte ausgeſtatteten Schauspiels. Die farbenprächten Bilder wechſelten in ununterbrochener Reihenfolge miteinander ab. Schalkhafte Lieder waren eingeſtreut; Tänze, bei denen Hunderte von Tänzerinnen in den ſtrahlendſten Koſtümen, übergoſſen von bunten, elektriſchen Lichtern, die Bühne erfüllten, kamen in jedem Bilde vor, das jedesmal mit einem prachtvollen Tableau ſchlos. f Brauſender, toſender Beifall ließ das Haus erzittern. Das Publikum erhitzte ſich mehr und mehr an den prächtigen Bildern, es jubelte den fadeſten Clowuſpäſſen zu und ver⸗ langte jeden Geſang doppelt und dreifach. „Der Direktor, Doktor Winkelmann, der Regiſſeur, die Hauptdarſteller mußten wieder und wieder vor dem Vorhang erſcheinen und den Dank des Publikums entgegennehmen. „Das Bild„Der Sieg des Emirs“ bildete den Schluß. Vorher trat jedoch Anna in der kleinen Rolle auf, die ihr Doktor Winkelmann einſtudiert hatte, und zwar ſtellte ſie die Eis⸗ konigin dar, welche in den Himalayagletſchern wohnt. Schützend empfängt die Eiskönigin ein junges Paar und lädt es ein, in ihrem Eis⸗ palaſt zu weilen. Die Dekoration zu dieſem Bilde war von entzückender Schönheit. Die ganze Bühne ſchien in ſilberblinkendes Eis ver⸗ wandelt. Im Hintergrunde erhob ſich der Eis⸗ palaſt, aus dem die Eiskönigin, umgeben von den Geiſtern, Elfen und Nixen der Berge, her⸗ vortritt, das Paar zu begrüßen, das dann von den Elfen in die Mitte genommen wird, wobei dieſe einen Tanz aufführen. Das Bild war von großartiger, durch— ſchlagender Wirkung, Anna ſprach die Be⸗ grüßungsverſe mit tiefer, etwas verſchleierter und leicht bebender Stimme. Sie mußte allen Mut zuſammennehmen, um nicht in Ver⸗ wirrung zu geraten. Atemlos lauſchte das Publikum im Anſchauen der prächtigen Deko⸗ ration und der herrlichen Geſtalt der Eis⸗ königin verſunken. ö küßte ihr die Hand. N 5 Anna glich in dem Silbergewande, den blinkenden Lilien in dem blonden Haar, über⸗ ſäet mit glitzernden, falſchen Diamanten und Perlen, faſt einer überirdiſchen Erſcheinung. Als der Vorhang fiel, nachdem ſich ein dichter, ſilberglänzender Nebel auf das herrliche Bild geſenkt, jauchzte das Publikum vor Ent⸗ zücken, klatſchte wie raſend und rief nach dem „Dichter“ und der Eiskönigin. a Ziiternd ſtand Anna im Hintergrunde der Bühne. 3 „Sie müſſen heraus, Fräulein,“ rief ihr der Direktor zu.„Haben Ihre Sache famos gemucht— ich engagiere Sie mit hundert Mark Monatsgage— vorwärts, auf die Bühne!“ „Ich auf die Bühne—?“ 8 „Ja, ja— da kommt Doktor Winkelmann! — Nehmen Sie Fräulein Anna mit, Doktor—“ „Natürlich!“ lachte dieſer und ergriff Annas 5 f Hand. Der Vorhang rollte empor, Doktor Winkel⸗ mann zog die Widerſtrebende bis an die Lampen der Rampe. Zitternd ſtand Anna da, umtoſt, umbrauſt, umjubelt von dem Beifall a der Menge. Tauſend Hände ſtrecken ſich ihr klatſchend entgegen und ein donnerndes Bravo! Bravo! erſchütterte das Haus. ä Der Vorhang rauſchte nieder. Aufatmend trat Anna zurück.„Ihre Zukunft iſt geſichert,“ flüſterte ihr Doktor Winkelmann zu und Ein Zementar⸗ ſofort nach dem Krankenhaus Heidelberg uͤber⸗ führt. Willſtätt(A. Kehl), 15. Juli. Geſtern mittag wurde hier ein Deſerteur der 5. Kom⸗ pagnie des Infanterie-Regiments Nr. 170 in Offenburg feſtgenommen. Derſelbe, ein Pforz⸗ heimer, namens Sickinger, hatte ſich geſtern und heute im hieſigen Felde mit einem Frauen⸗ zimmer(ö) herumgetrieben und beide hatten den im Felde arbeitenden Landleuten die Eſſenkörbe geplündert. Da dies das dritte Mal iſt, daß S. deſertiert, wird er wohl jetzt eine Zeit lang gut aufgehoben werden. Mainz, 15. Juli. Ein„Schwerver⸗ brecher“, der im„Polizeitelegraph“ ausgeſchrie⸗ ben war, wurde geſtern durch die Biebricher und Amöneburger Polizei in der Perſon eines Fabrikarbeiters auf der Amöneburg verhaftet. Der Verhaftete war deshalb ſteckbrieflich ver folgt, weil er einen Bahnangeſtellten beleidigt haben ſoll und zwar dadurch, daß er dieſem gegenüber geäußert hatte,„er habe ihm nichts zu befehlen“. Der Verhaftete, dem Amtsgericht Mainz vorgeführt, wurde ſofort wieder ent⸗ laſſen. Wie man einer ſolchen Lappalie wegen einen Mann ſteckbrieflich verfolgen, verhaften. und nach Mainz ſchleppen kann, iſt ganz uner⸗ findlich. Hof, 11. Juli. Ein eigenartiges gruſeliges Nachtlager wählte ſich wegen Wohnungsmangel der Gemeindediener Georg Berthold im benach— barten Spielberg. Der furchtlose Ortsviligant ſchlägt nämlich, wie der„Augsb. Poſtztg.“ von verbürgter Seite mitgeteteilt wird, ſchon längere Zeit ſeine Schlummerſtätte auf einer Toten⸗ bahre im ſogenannten Bahrhäuschen des dorti⸗ gen Gottesackers auf. Co burg, 16. Juli. Von hier wird berichtet: Die wegen Kindsmordes ſchon früher beſtrafte Aufwärterin Grimm ſchlug geſtern ihr zweites neugeborenes Kind mit dem Kopf an die Wand und als das unglückliche kleine Weſen dann noch Lebenszeichen gab, erdroſſelte es die Mutter mit den Fingern. Elberfeld. Von einem traurigen Ge⸗ ſchick wird die Familie des Kaufmanns Auguſt Kerspe von hier heimgeſucht. Vor etwa zwei Jahren verſchwand plötzlich ein 16jähriger Sohn, der in Barmen eine höhere Lehranſtalt beſuchte, und zu den ſchönſten Hoffnungen be⸗ rechtigte. Einige Zeit ſpäter wurde er in Vohwinkel erhängt aufgefunden. Nach mehreren Monaten wurde auch eine Tochter vermißt, die man nachher in Cronnenberg ebenfalls erhängt vorfand. Da ein Beweg⸗ grund für die Tat nicht vorlag, mußte ange⸗ nommen werden, daß ſie in geiſtiger Unmachung Hand an ſich gelegt hatten. Nunmehr wird bekannt, daß auch der Vater ihrem Beiſpiele gefolgt iſt. Der Unglückliche, der in ſehr guten Verhältniſſen lebte und hier allgemein das größte Anſehen genoß, wurde ſeit dem 6. Januar d. J. vermißt. Geſtern hat man ihn bei Kaiſerswerts als Leiche aus dem Rhein gezogen. Er war am genannten Tage nach Düſſelddrf gefahren, um dort geſchäftliche Angelegenheiten zu erledigen. Am Nachmittag iſt er mit einem Bekannten bis Vohwinkel zurückgefahren und dort ausgeſtiegen, um zur Fahr nach hier die Schwebebahn zu benützen. Er iſt hier aber nicht angekommen. Vermutlich Vohwinkel die Erinnerung an die dort verübte Tat ſeines Sohnes gekommen, und unter dem Eindrucke dieſer Erinnerung hat er dann ſelbſt den Tot geſucht. Hannover, 16. Juli. Geſtern abend kam es zu mehrfachen Demonſtrationen gegen die hier ankommenden italieniſchen Arbeiter, die von hieſigen Arbeitgebern an Stelle der ausgeſperrten Arbeiter angenommen werden ſollen. Als geſtern abend ein Trupp ſolcher Italiener ankam, verſammelte ſich am Bahn⸗ hofe eine Menge. Die Polizei wollte ſie ver— treiben, wurde aber mit Steinen beworfen. Mehrere Schaufenſter wurden zertrümmert. Die Poliziſten ſchoſſen ſchließlich in die Menge ohne jedoch jemand zu verletzen. Vermiſchtes. — Das Schlachten der Fiſche geſchieht in unſerem deutſchen Vaterlande oft auf die qual⸗ vollſte Weiſe! In Holland dagegen hat man ein Schlachtverfahren, das praktiſch und zugleich human iſt und allgemein geübt wird. Dort quält man die Fiſche nicht langſam zu Tode. Der Holländer gibt jedem Fiſch hinter dem Kopf mit einem ſcharfen Meſſer einen tiefen Schnitt. Dadurch wird das Gehirn vom Rückenmarke getrennt und der Tod des Fiſches erfolgt ſofort. Die Qualen des langſamen Ab⸗ ſterbens der ſtummen Tiere werden verhindert. Aber auch vom geſundheitlichen Standpunkt aus iſt das holländiſche Verfahren dringend zu empfehlen. Das Fleiſch der Fiſche bleibt viel feſter, der Geſchmack wird viel beſſer, die Halt⸗ barkeit eine erhöhte, und die Speiſe viel ge⸗ ſünder. f —— Von der diesjährigen Tabakernte auf Kuba ſagt der öſterreichiſche Generalkonſul in Havanna nach einem Bericht der„Wiener N. Fr. Preſſe“!: Sowohl was Güte wie Menge betrifft, hat die Ernte von 1903 ein ſehr gutes Ergebnis gehabt. Der Tabak iſt üppig ge⸗ diehen und hat ein ſehr feines Aroma, dabei iſt er, was für Kenner von der höchſten Be⸗ deutung iſt, leicht. Es ſpielen beim Tabak ebenſo viele Zufälligkeiten mit wie beim Wein und das Ergebnis hängt bei der raffinierteſten Kultur immer noch vom Regen ab, der ſich rechtzeitig einſtellen muß. Auf Kuba iſt der Tabak eine Winterpflanze. Er wird früheſtens im September, aber auch im Oktober und November in die gartenartig bearbeiteten, mit Peru⸗Guano gedüngten Felder ausgeſetzt und bedarf zu ſeinem Gedeihen reichlichen Herbſt— regens. Schon im September findet der erſte Schnitt ſtatt; es werden die ſchönſten Blätter zu je zweien, ſo daß ſie eine Gabel bilden, ab⸗ geſchnitten und zum trocknen aufgehängt. Reg⸗ net es bald wieder, ſo wachſen die Pflanzen in gleich guter Qualität nach. Im Februar iſt iſt ihm in auch ſchon der dritte Schnitt beendet. Die ge⸗ trockneten und ſortierten Blätter werden in Schichten aufeinandergelegt und es findet die Fermentation oder Gährung ſtatt, wobei der Tabak erſt ſeinen aromatiſchen Geruch an⸗ nimmt. — Die Eröffnung der„Großherzog Friedrich⸗Warte“ auf dem Gehrenberg, eines 30 Meter hohen, ganz aus Eiſen gebauten Turms, vollzog ſich am Sonntag. Nach Ein⸗ treffen des etwa 1000 Perſonen zählenden Feſtzuges am Turm ſprach Bürgermeiſter Beck dem Verkehrs⸗ und Verſchönerungsverein, der Bürgerſchaft und der Baufirma Anerkennung aus. Oberförſter Litſch widmete dem Groß⸗ herzog ein begeiſtert aufgenommenes Hoch. Ein Vertreter der Baufirma(Albert Vuß u. Co. in Wylen) ſprach den Dank ſeiner Firma aus und gab dem Wunſche Ausdruck, daß Markdorf in der Fremdenwelt eine ſeiner Lauge entſprechende Würdigung finde. Abends wurde der Turm bengaliſch beleuchtet. — Vom Landgericht Hof wurde Bürger⸗ meiſter Bauer von Selbitz wegen falſcher Be⸗ urkundung verurteilt. Da die Gemeindebevoll⸗ mächtigten meiſt auf dem Felde beſchäftigt waren, formulierte er im Protokollbuch die notwendigen Beſchlüſſe und ſandte dies den Be⸗ vollmächtigten zur Unterſchrift zu, wie es auch ſein Vorgänger im Amt getan hatte. Im Protokoll ſchrieb er jedoch:„In der heutigen Sitzung, in welcher 10 Mitglieder erſchienen ind 525 falſche Beurkundung Strafe: 1 Monat Gefängnis. — Wie bayriſche Blätter aus Hof be⸗ richten, gab ein Gemeindediener, der nach Ab⸗ ſolvierung eines Fleiſchbeſchaukurſes über die Beſchaffenheit der Tiere examiniert wurde, auf die Frage:„Welches ſind die inneren Organe?“ die klaſſiſche Antwort:„Ich und der Herr Bürgermeiſter!“ — In der Soeſter Glasfabrik haben nach vorangegangenem Streite drei Arbeiter verſucht, einen anderen Arbeiter durch den Kohlentrichter in die Feuerung zu werfen. Der Mann wehrte ſich nach Kräften, würde aber unterlegen ſein, wenn nicht Hilfe gekommen wäre. Am folgenden Tage ſind die drei Glas⸗ macher nach Holland durchgegangen. Auf Antrag der Staarsanwaltſchaft, die Anklage wegen verſuchten Totſchlags erhob, erfolgte die Auslieferung zweier Arbeiter; dem Dritten war es gelungen, auf ein nach Mexiko fahrendes Schiff zu kommen. Gegen die beiden erſteren wurde vor dem Schwurgericht in Dortmund verhandelt. Es ergab ſich, daß der Haupttäter der entflohene war; ein Arbeiter wurde frei⸗ geſprochen, da ihm eine direkte Beteiligung nicht nachgewieſen werden konnte, der andere kam mit einem Jahr Gefängnis davon. — Der Kaiſer hat den Oberpräſidenten Delbrück in Danzig benachrichtigt, daß der amerikaniſche Milliardär Vanderbilt in Danzig eintrifft, um das Ordensſchloß in Marienburg zu beſichtigen. Der Kommandeur der Leib⸗ huſarenbrigade wurde angewieſen, ben Eiſen⸗ 17. Kapitel. Man beglückwünſchte Anna von allen wer meiner Stellung zu verdrägen.“ Seiten. Sie wußte ſich nicht zu erklären, wodurch ſie die Auszeichnung verdient hatte, die man ihr jetzt zu teil werden ließ. Sie war ſich ſehr wohl bewußt, daß die wenigen, hoch— trabenden Verſe ihrer Rolle zuſprachen, keine große Leiſtung in künſtleriſcher Beziehung bedeuten konnten und ſchämte ſich, einzugeſtehen, daß ſie den Erfolg nur ihrer äußeren Erſcheinung zu verdankeu hatte. Der Direktor des Theaters ſagte ihr dies indeſſen ganz deutlich. i „Wenn ich gewußt hätte, Fräulein Ger⸗ hard,“ meinte er ſchmunzelnd,„daß Sie eine ſo prachtvolle Bühnenerſcheinung ſind, hätte ich Ihnen die Rolle der Hänſeler im letzten Bilde übertragen. Fräulein Hänſeler ſieht nicht halb ſo gut aus wie Sie.“ Anna errötete. lieber nicht übernehmen, Herr Direkor ſtammelte ſie.— „Bah, ſeien Sie nicht ſo beſcheiden, Fräulein Gerhard. Damit kommen Sie am Theater nicht weit.“ „Vorläufig habe ich die Rolle aber noch in Händen und denke, ſie auch feſtzuhalten.“ Grete Hänſeler hatte die Worte des Direktors gehört und war ſehr erzürnt, daß er daran dachte, ihr die Glanzrolle zu nehmen. 8 Der Direktor zuckte ſchweigend die Achſeln und entfernte ſich. i . haſt ein vortreffliches Debüt gehabt,“ ſpitzige „Ich würde die Rolle 61 Ton zu Anna.„Aber, mein Kind, merke dir, daß ich es nicht dulden werde, wenn du verſuchen wollteſt, mich aus „Aber liebſte Grete, ich denke nicht im mindeſten daran!“ rief Anna, die mißgünſtige Freundin umarmend.„Sei mir doch nicht böſe der dummen Worte des Direktors wegen. Wie ſollte ich ſo undankbar ſein, dir ſchaden zu wollen?“ „Du würdeſt ſelbſt nur den Schaden davon haben“, entgegnete Grete, kühl die Liebkoſung Annas abwehrend. Sie mußten das Geſpräch abbrechen, da der Zwiſchenakt zu Ende war und das Stück ſeinen Fortgang nahm. Der Erfolg ſteigerte ſich von Akt zu Akt und der Beifall wollte am Schluß kein Ende nehmen. Die Spekulation des Direktors und des„Dichters“ des Stückes, des klugen Doktor Winkelmann, war in jeder Beziehung geglückt. Die prachtvollen Dekora— tionen, die glänzenden Tänze, das Maſſenauf— gebot von Darſtellern in flimmenden Koſtümen — das alles hatte den Sieg davon getragen und der Direktor, ſowie der Verfaſſer konnten auf eine ganze Reihe voller Häuſer rechnen. „So was zieht immer,“ ſagte Doktor Winkelmann lächelnd. Der Direktor grinſte freudig und ſchüttelte ſeinem„Dichter“ und dramatiſchen Hausgeiſt die Hände. „Ich erwarte dich unten im Veſtibül,“ „Sollteſt du eher hu mich. i Anna war in der That eher fertig und ſtand in ihrem dunklen, einfachen Mantel gehüllt am Veſtibül, als Herr Siegmund Falkenſtein auf ſie zutrat. „Ich gratuliere Ihnen von Herzen, Fräulein Anna,“ liſpelte er. Wer ſollte glauben, daß in dieſer unſcheinbaren Raupe ein ſolch blendend ſchöner Schmetterling ſteckte. Er wies bei dieſen Worten auf den ein⸗ fachen, die Geſtalt Annas ganz verhüllenden Mantel. 8 „Es wird wirklich Zeit,“ fuhr er lächelnd fort,„daß wir für eine ſchönere Hülle ſorgen. Ich würde mir ein Vergnügen daraus machen, 10 einmal nach dem Modebazar Gerſon zu ühren.“— „Ich danke Ihnen ſehr, Herr Falkenſtein,“ entgegnete Anna.„Ich brauche wirklich nichts — und ich nehme keine Geſchenke an.“ „Noch immer ſtolz wie eine Spanierin?“ lachte der Bräutigam Gretens. In dieſem Augenblicke rauſchte Grete in einem koſtbaren Pelzmantel daher. „Da ſeid Ihr ja,“ rief ſie,„Nun aber raſch fort, ich habe rieſigen Hunger.“ Sie ſchritt raſch vorwärts zum Portal, vor dem der Wagen Falkenſtein hielt. Zwei edelgezogene Pferde knirrſchten in den verſilberten Gebiſſen, der Kutſcher im mächtigen Pelzkragen ſaß unbeweglich wie eine Statue anf dem Bock und legte nur zum Gruß die Peitſche an den goldbortierten Hut, als der Diener den Wagen⸗ ſchlag aufriß, die Herrſchaften einzulaſſe orſetzung folgt.) 8 bahnkönig zu einem Mahl bei den Leibhuſaren einzuladen. — Am Sonntag verſagte oberhalb Schaff⸗ hauſen plötzlich die Maſchine des Rheindampf⸗ ſchiffes„Schweiz“. Nach mehreren vergeblichen Verſuchen, zu landen, trieb das überfüllte Schiff rheinabwärts gegen die Brücke unterhalb des Landnngsplatzes und fuhr ſich mit donner⸗ artigem Krachen in der Brücke feſt. Anfangs drohte unter den Paſſagieren eine Panik aus⸗ zubrechen, da viele fürchteten, daß das Schiff ſinken würde; bald aber gelang es, alles zu beruhigen, und ohne weiteren Unfall ging die Ausladung mittelſt Leitern über das Geländer der Brücke von ſtatten. Der Vorgang hatte eine große Menſchenmenge zuſammengerufen. Die Maſchine des Schiffes war im Laufe des Winters völlig umgebaut worden. Die Unter⸗ ſuchung wird zeigen, wo der Fehler lag. — Vom Zuger Kriminalgericht war der Beſitzer des Kurhauſes Gottſchalkenberg wegen Brandſtiftung zu zehn Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Das Obergericht hat ihn jetzt freige⸗ ſprochen. — Ein Pfälzer Rekrut. Die Rheinpfälzer Burſchen ſind in der Regel tapfere Soldaten, nur hält es bei jungen Rekruten zuweilen etwas ſchwer, denſelben die gehörige Disziplin beizu⸗ bringen, da die Pfälzer von jeher ein frei⸗ ſinniges Völkchen waren und nur durch die Wehrpflicht in die Soldatenjacke gezwungen werden konnten. Der Held folgender Geſchichte iſt ein echter Weſtricher Bu', und der Schau⸗ platz die Feſtung Landau. Ein Unteroffizier ließ ſeine Rekruten zum Exerzieren antreten, als der Leutnant der Kompagnie erſchien, um dieſelbe zu inſpizieren. Er bemerkte dabei einen Rekruten mit ſehr ſchmutzigen Knöpfen und donnerte auf denſelben mit den Worten ein: „Menſch, weshalb haſt Du die Knöpfe nicht geputzt?“„Ich ſenn nit ſtolz, Herr Leutnant,“ lautete die Antwort, welche dem pfiffigen Rekruten ſofort 48 Stunden Arreſt eintrug. Etliche Tage nach dem Vorfall begegnete der Leutnant unſerem Helden auf der Straße. Derſelbe ging an dem Ofſizier vorüber, ohne Honneur zu machen. Als der Leutnant den Rekruten zurückrief und zur Rede ſtellte, ſah unſer Weſtricher den Vorgeſetzten eine Weile ſchweigend nachdenklich an., und hielt ihm ſchließlich die Hand hin mit den Worten:„Na, meintwegen, ich bins zufrieden. Ich han gemeent, Sie wäre noch bees wege dene lumpige Knepp.“ Der Leutnant biß ſich auf die Lippen und ging ſeines Weges. Den nächſten Tag aber gab er den Unteroffizieren den ſtrengen Befehl, die Leute und beſonders die Rekruten beſſer zu inſtruieren. Die Früchte dieſer In⸗ ſtruktion ſollten ſich bald zeigen. Ungefähr ſechs Wochen ſpäter bezog unſer Freund die erſte Wache: es war ein kleiner Außenpoſten und von einem Sergeanten kommandiert. Unſrem Freund ſchärfte dieſer ſtreng ein, ſich nicht von dem Platzmajor überrumpeln zu laſſen: er machte ihn beſonders auf die Haupt⸗ ronde aufmerkſam, die gegen elf Uhr nachts kommen mußte, wo unſer Weſtricher gerade Poſtendienſt hatte. Der Rekrut tat ſein Beſtes, er ſtrengte Augen und Ohren an, aber er ſah und hörte nichts Außergewöhnliches. Es ſchlug 11 Uhr, die Ronde kam nicht— dreiviertel auf zwölf—— unſer Freund in ſeinem Dienſteifer fluchte wie ein Türke. Da endlich naht ein Licht, es kommt näher, immer näher bis auf zehn Schritt. Unſer Freund ruft: „Halt, Werda!“—„Hauptmann N N. mit der Hauptronde,“ erwiderte der Offizier.„So,“ brüllt unſer Freund,„Du ſcheel Schinnos, jetzt kummt Ehr erſcht, Ihr faule Hund? Awwer Ihr kriegt die Kränk', wann de Scher⸗ ſchant rauskummt, Ihr habt um elf Uhr do ſei' ſolle!“— Und dann rief er die Wache heraus. Die Begrüßung des armen Sergeanten durch den„angeſchnautzten“ Rondenführer war eine ſaftige— aber die„handgreifliche“ Be⸗ lehrung, welche unſer Weſtricher von ſeinem Sergeanten ſpäter empfing, war auch nicht „ohne“, genützt hat's aber doch nichts. — Wie einem Londoner Blatt berichtet wird, hat ein Aſſiſtenarzt am Homöopatiſchen Hoſpital in Ann Arbor(Michigan), mit gutem Erfolg Froſchhaut auf den Arm eines Patienten übertragen, der 25 Quadratzoll Haut verloren hatte. Nach 96 Stunden war die Froſchhaut feſt verwachſen und bildete eine rote geſunde Haut. ö — Vereidigung der ſerbiſchen Armee. Eidesformel:„Ich ſwöre, dem Hauſe Kara⸗ georgiemitſch die nämliche Treue zu halten, die ich dem Hauſe Obrenowitſch gehalten habe. Ich ſchwöre, alle Putſche und Emeuten als eine innere Angelegenheit Serbiens zu behandeln. Ich ſchwöre der neuen Dynaſte Gehorſam mit 45tägiger Gültigkeit. Ich ſchwöre, mich nur im äußerſten Notfalle zu verſchwören. Ich ſchwöre, falls dieſer Notfall eintritt, für ſofortige Amneſtie wirken zu wollen. Ich ſchwöre, unſern allergnädigſten König Peter 1. für Peter den Großen zu halten und nicht für erſchoſſen zu erklären ſolange er lebt. Ich ſchwöre, in allen Kataſtrophen die ſerbiſche Fahne und meinen zehnläufigen Revolver hoch zu halten!“ 5 — Der überliſtete Neger. Einem Eng⸗ länder, der auf Barbados eine große Zucker⸗ fabrik beſaß, wurde eine große Summe Geldes geſtohlen. Er vermutete den Dieb unter den Negern, die in ſeiner Fabrik arbeiteten. Er ließ ſie deshalb alle vor ſich erſcheinen und ſagte zu ihnen:„Es iſt mir Geld geſtohlen worden, und dieſe Nacht iſt mir die große Schlange erſchienen und hat mir verkündet, daß der Dieb von jetzt an eine Papageien-Feder auf der Naſe tragen würde.“ Im ſelben Augenblick fuhr einer der Neger mit der Hand haſtig nach ſeiner Naſe und verriet ſich dadurch ſelbſt.„Du biſt der Dieb,“ ſagte der Englän⸗ der zu ihm, die groß; Schlange hat es mir jetzt gezeigt.“ Der Neger wagte nicht mehr zu leugnen und gab das Geld wieder herau. — Echt deutſcher Durſt iſt in der Bierprobe bewieſen worden, mit der die lokale Vorfeier des am Samstag beginnenden deutſchen Turn⸗ feſtes in Nürnberg eingeleitet wurde. Man trank nicht weniger als 112 Hektoliter von dem edlen Stoff. i — Aufrichtig. Frau(zum Dienſtmädchen): „Haſt Du den Damen an der Tür geſagt, daß ich nicht zu Hauſe wäre?“—„Ja.“—„Was ſagten ſie denn?“—„Das haben wir glücklich getroffen, ſagte ſie!“ — Warten ſchärft den Appetit. A.: „Komm laß uns in dieſes Reſtaurant gehen und etwas eſſen!“— B.:„Aber ich bin nicht hungrig!“ A.:„Das tut nichts, bis Du etwas bekommſt, biſt Du hungrig!“ eudwig Wim. Doppel-Carroussel befindet ſich über Lonntag, den 19. ds. Wts. im Seckenheimer Schlößchen. Um geneigten Zuſpruch bittet ** O. Die Anmeldung der Tabakpflan⸗ zungen bei der Steuerbehörde betr. Nach§ 3 und 24 des Geſetzes betreffend die Beſteuerung des Tabaks, iſt jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes (Tabakpflanzer) auch wenn er den Tabak gegen einen beſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch einen anderen anpflanzen oder behandeln läßt, verpflichtet, der Steuerbehörde des Bezirks bis zum Ab⸗ laufe des 15. Juli die bepflanzten Grundſtücke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau und wahrhaft ſchriftlich anzugeben. erhält darüber von der gedachten Behörde eine Beſcheinigung. In Be⸗ treff der erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke muß die An⸗ meldung ſpäteſtens am dritten Tag nach dem Beginn der Bepflanzung bewirkt werden. Die Tabakpflanzer werden mit Bezugnahme hierauf in Kenntniß geſetzt, daß ſie die Impreſſen zu ihren Anmeldungen, wie ſeitmehr, bei den Untererhebern ihres Wohnorts in Empfang nehmen können, daß ſie aber ſodann die von ihnen auf Seite 2, Spalte ¼ 8mit den erforderlichen Angaben verſehenen Impreſſen, alſo ihre Anmeldung zur Steuer, wie ſeither beim Untererheber desjenigen Ortes abzugeben haben, in deſſen Gemarkung die angepflanzten Grundſtücke liegen. aufmerkſam, daß die Einreichung der Anmeldungen genau innerhalb der oben bezeichneten Friſten erfolgen muß, weil die Nichteinhaltung der]! letzteren unnachſichtlich Strafen nach ſich zieht. Ueber die erfolgte Anmeldung erhalten die Tabakpflanzer von den Untererhebern eine Beſcheinigung. Es liegt im weſentlichen Intereſſe der Tabakpflanzer, daß ſie dieſe Beſcheinigung längere Zeit ſorgfältig aufbewahren. um ſich nötigenfalls über die wirklich erfolgte Anmeldung ausweiſen zu können. Mannheim, 29. Juni 1903. Gr. Hauptſteueramt. f Beſchluß.. Nr. 1274 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. f Seckenheim, den 17. Juli 1903. Bürgermeiſteramt J. V.: Gg. Jak. Seitz. Derſelbe J. V.: Gg. Jak. Seitz. Bekanntmachung. Die Eberhaltung betr. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach§ 1, 2, 4 des Geſetzes vom 12. Mai 1896„Die Haltung der Zuchtfarren, Zuchteber und Zuchtböcke betr.“ mit Geld bis zu 150 Mark beſtraft wird, wer nicht gekörte Eber zur Zucht verwendet oder verwenden läßt. Seckenheim, den 15. Juli 1902. Gemeinderat Ratſchreiber Ritter. Anerkannt beſter u. Man macht dabei] Zu haben nur bei Edles Product Cognar Aerztlich empfohlen. Mild, wohlſchmeckend, 3 wohlbekömmlich. 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