Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 61. Mittwoch, den 5. Auguſt 1903. 3. Jahrgang Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 4. Aug. Der heutige Ferkelmarkt war mit 52 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 16 22 Mk. pro Paar abgeſetzt. * Seckenheim, 4. Aug. Die Einquar⸗ tierung der 1. und 2. Batterie des 1. bad. Feld⸗Artillerie-Regiments Nr. 14 brachte geſtern reges Leben in unſern Ort und wurden die einrückenden Batterien beſonders von der Jugend freudig begrüßt. Heute morgen rückte das Militär wieder ab um in die Garniſon nach Karlsruhe zurückzukehren. Ueber die Quartiere konnte man nur Lobenswertes hören, da es ſich jeder einzelne Quartiergeber zur Ehre rech⸗ nete, unſeren Vaterlandsverteidigern den Auf⸗ enthalt ſo angenehm als möglich zu machen. * Seckenheim, 5. Aug. Am Mittwoch Nachmittag trafen die vom hieſigen Ziegenzucht⸗ verein in der Schweiz angekauften jungen Raſſenziegen hier ein. Die durchweg ſchönen Tiere wurden geſtern Abend unter den Beſtellern verloſt. 8 () Seckenheim, 4. Aug. Eine zweck⸗ mäßige Neuerung hat die Dampfdreſchmaſchinen⸗ genoſſenſchaft dieſes Jahr durch Anſchaffung einer Strohpreſſe eingeführt. Die Preſſe wirrt nicht das Stroh, ſondern preßt es, wie es von der Maſchine kommt. Sie verarbeitet ſo viel, als ihr von der Dreſchmaſchine zugeführt wird. Die Ballen werden mit 2 Schnüren gebunden, ſie ſind ca. 35 em hoch und 150 cm breit. Das Gewicht eines Ballens beträgt 10—14 kg. Das Preſſen des Strohes gewährt nachſtehende Vorteile: Gepreßtes Stroh läßt ſich leichter hantiren und beſſer transportieren als Schüttel⸗ ſtroh. Auf einen Erntewagen kann man 40 bis 50 Ctr. gepreßtes Stroh laden. Es teilt ſich ſehr gut ein beim Selbſtverbrauchen in Ställen und der Conſum läßt ſich leicht kon⸗ trolliren. Wenn auf eine Kuh täglich 810 Pfund Futterſtroh gerechnet werden, reicht ein Ballon für 2—3 Kühe. Gepreßtes Stroh kauft jeder Strohſtoff⸗Fabrikant lieber, als anderes. Durch das Preſſen des Strohes wird jeder Verluſt an Stroh beim Fahren, Verladen u. ſ. w. durch Verwehen bei Wind vermieden. Es iſt zum Nachtquartier geeignet; auch für Mäuſe ſchwer zugänglich. Von ge⸗ preßtem Stroh kann auf einem Viehſtalle eine Raum beanſpruchen. Den Stalldunſt nimmt ſolches Stroh nicht an. Von einem Haufen Frucht erhält man 2—3 Ballen Stroh. Mannheim, 4. Aug. In einem An⸗ fall von Geiſtesſtörung beging am 30. v. M., vormittags, ein 37jähriger Schloſſer aus Wünſchmichelbach in der Herberge zur Heimat dadurch einen Selbſtmordverſuch, daß er ſich mit ſeinem Taſchenmeſſer einen Stich in die Bruſthöhle beibrachte. Er wurde mittelſt Sanitätswagen ins allgemeine Krankenhaus verbracht. Die Verletzung ſoll nicht lebensge⸗ fährlich ſein. Altſchweier(A. Bühl), 3. Aug. Geſtern abend paſſierte hier eine ruchloſe Tat. Bei Streithändeln zwiſchen jungen Leuten von hier und Bühlerthal kam es zu Tätlichkeiten. Dabei wurde der 23 Jahre alte Konrad Meier von hier von einem Bühlerthäler in die Kehle geſtochen und ſo ſchwer verletzt, daß der Tot kurz darauf eintrat. Tha rinbach(A. Wiesloch), 1. Aug. Geſtern nachmittag halb 5 Uhr wurde unſer Ort von einem ſchweren Hagelwetter betroffen. Die Schloſſen fielen maſſenhaft in der Größe einer Baumnuß, ſo daß in wenigen Minuten der Erdboden ganz weiß war. Der Schaden iſt ſehr groß, die Halmfrüchte ſind/ ver⸗ nichtet, die Weinberge ebenſo, Dickrüben, Tabak und Hopſen ſind total vernichtet. Die Hoffnung der Landwirte und Weinbergbeſitzer auf eine gute Ernte iſt wieder zu nichte geworden. Der Schaden auf hieſiger Gemarkung wird auf 12— 15000 Mk. geſchätzt. Vom Schwarzwald, 2. Aug. Das letzte Drittel des Juli hatte auf den Höhen eine durchweg niedere Temperatur im Gefolge. Hirten und Herden froren faſt beſtändig bei kaltem Regen und Rieſelſchauer. Donnerstag war der unaufhörliche Regen mit Schnee ver⸗ miſcht. Einheizen iſt ſeit längerer Zeit tag⸗ tägliche Arbeit. Homburg(Pfalz), 2. Aug. Auf der Strecke Neunkirchen-Homburg fing heute morgen aus unbekannter Urſache ein Wagen 2. Klaſſe zu brennen an, der voll beſetzt war mit Paſſa⸗ gieren. Zum Glück fuhr der Zug, als das weit größere Strohration untergebracht werden, als von Gebundſtroh, weil die Ballen weniger Feuer zum Ausbruch kam, auf dem Homburger Bahnhof ein, wo die in Schrecken verſetzten Paſſagiere, noch zur rechten Zeit den Wagen verlaſſen konnten. Der Wagen brannte gänz⸗ lich aus. Lambrecht, 1. Aug. Die ſeit 4 Wochen abgängige Ehefrau des Tagners Joſef Kropp von Appenthal wurde am Freitag Abend von Talbewohnern in einer Felſenhöhle im Walde bei Erfenſtein, bis zum Skelett abgemagert, aufgefunden. Ein lautes Wimmern machte die im Tale wohnenden Erfenſteiner Leute auf⸗ merkſam und beim Nachſehen wurde die Frau in einem jammervollen Zuſtande, nur noch in Lumpen gehüllt aufgefunden. Seit 4 Wochen ernährte ſie ſich von Heidelbeeren und trank nach der„Talp.“ aus einem hohlen Baum⸗ ſtamm Waſſer. Das Bürgermeiſteramt Elm⸗ ſtein wurde ſofort benachrichtigt. Sie ſcheint geiſtesgeſtört zu ſein. Laufenburg, 3. Aug. In einigen Jahren wird eine Naturſchönheit vom Erdboden verſchwinden; die Elektrizität wird, wie der „Albb.“ berichtet, den berühmten Rheinſchnellen bei Laufenburg ein Ende machen. den„Laufen“, wie die ſchäumende Rheinenge heißt, wird eine granitene Mauer aufge richtet und ein Elektrizitätswerk, dann das größte Europas, ſoll die Waſſermenge für die Turbinen verwenden. So iſt's beſchloſſen, leider ſagt der Naturfreund, während die Bewohner beider Laufenburg, des badiſchen und des ſchweizeriſchen, mit dem Bau einverſtanden ſind, da ſie für den Fortfall der Salmen⸗ Vermiſchtes. nach der„Wormſer Volkszeitung“ dort. ſchien da in dieſen Tagen bei einem Wagen⸗ fabrikanten ein Beamer des Oktroiamtes, um ihn in Strafe zu nehmen, weil er angeblich ohne dieſes zum Oktroi anzumelden. Aber weder der Wagenfabrikant noch ſeine Frau waltung. Nun wurden die bei dem Wagen⸗ fabrikanten eingegangenen Frachtbriefe her⸗ Der Theaterteufel. Roman aus dem Volksleben von O. Elſter. 34 Nachdruck verboten. „O dieſe Schändlichkeit“ keuchte ſie. haben ſie geſtohlen!“ 55 Ihr Geld, ihre Wertſachen ſchienen ihr mehr am Herzen zu liegen, als ihr Sohn; denn ſie kramte haſtig in dem durchwühlten Schrank umher, ohne ſich nach dem verwundeten Sohne zu erkundigen. „Ich würde alles ſo liegen laſſen, wie es liegt, gnädige Frau,“ ſagte das Dienſtmädchen, „bis die Polizei hier geweſen iſt. Sie ſieht es nicht gern, wenn bei ſolchen Verbrechen die Spuren beſeitigt werden.“ „Du haſt recht,“ entgegnete Frau Mantzel. „Wo iſt mein Sohn?“ „Er liegt auf dem Divan im Eßzimmer—“ Frau Manzel begab ſich zu dem Vermun⸗ deten, der in Decken gehüllt, in leichtem Fieber⸗ ſchlummer dalag. Man hatte inzwiſchen die Polizei und einen Arzt geholt, die faſt gleichzeitig mit Frau Mantzel an dem Krankenlager des Sohnes eintrafen. „Haben ſie ihn getötet?“ fragte Frau Mantzel angſtvoll. „Es iſt ein furchtbarer Schlag, denn er erhalten hat, Frau Baumeiſter,“ entgegnete der „Alles Fbare' Fleiſchwunde und ein leichter Knochenbruch Arzt, die Wunde unterſuchend. weiſe hat der Schlag den Kopf Ihres Sohnes nicht mit voller Wucht getroffen, der Schädel wäre ſonſt unfehlbar zertrümmert. Während des Schlages muß Ihr Sohn etwas ausge⸗ wichen ſein und der Schlag traf ſeinen Kopf in ſchräger Richtung, ſo daß nur eine furcht⸗ entſtanden. Nach einigen Wochen wird Ihr Sohn wieder hergeſtellt ſein.“ Er verband die Wunde und ordnete Eis⸗ umſchläge an. Dann verſchrieb er ſowohl für Frau Mantzel wie für ihren Sohn nervenbe⸗ ruhigende Mittel. Die Wohnung war indeſſen polizeilich ab⸗ geſperrt worden. Der Polizeikommiſſär ließ eine genaue Durchſuchung des ganzen Hauſes vornehmen, es fand ſich nichts Verdächtiges. Niemand hatte etwas von den Verbrechern ge— hört noch geſehen. „Die Verbrecher ſcheinen mit Ihrer Wohnung und Ihren Lebensgewohnheiten durch⸗ aus vertraut geweſen ſein, Frau Mantzel,“ ſagte der Kommiſſär zu der Frau Baumeiſter. „Auch müſſen die Burſchen ſehr gut paſſende Schlüſſel zum Hauſe und zu der Wohnung gehabt haben, ſonſt würde man Spuren des gewaltsamen Einbruches an den Schlöſſern be⸗ merken. Ich vermute, daß die Einbrecher mit irgend jemandem im Hauſe in Verbindung geſtanden haben. Haben Sie Verdacht gegen irgend einen Ihrer Dienſtboten?“ „Glücklicher⸗ „Nein, Herr Polizeikommiſſär. Mein Hausmädchen dient ſchon mehrere Jahre bei mir. Die Köchin iſt eine ältere Perſon, der ich eine ſolche That nicht zutraue, und der Diener hat die beſten Zeugniſſe von hohen Herrſchaften.“ „Wie ſteht es mit dem Portier?“ „Es iſt ein alter penſionierter Schutzmann, ich glaube nicht, daß er Gemeinſchaft mit den Verbrechern hat.“ „Erzählen Sie mir, was Sie von dem Vorfall wiſſen. „Ich weiß nichts, rein gar nichts. Ich pflege ſehr feſt zu ſchlafen, man kann mich im Schlafe forttragen, und deshalb habe ich auch nicht bemerkt, wie man mir die Schlüſſel unter dem Kopfkiſſen fortgenommen hat.“ „Wieviel und welche Gegenſtände hat man Ihnen geſtohlen?“ Ich hatte faſt ſechstauſend Mark in Papier und Gold in dem Schrank liegen. Es iſt alles fort— ebenſo einige Zinskouponsbogen, kann, ſowie meine ſämtlichen Schmuckgegen⸗ ſtande.“ 8 „Welchen Wert beſaßen dieſe?“ i „O— wohl fünfzehntauſend Mark!“ „Wollen Sie uns dieſelben nennen?“ Der Polizeikommiſſar nahm ein genaues Verzeichnis der geraubten Sachen auf; ebenſo den genauen Thatbeſtand und die Ausſage der Frau Mantzel. Dann verhörte er die Diener⸗ Quer über fiſcherei eine große Abfindungsſumme erhalten. 5 — Folgendes hübſche Stückchen paſſegt 5 r⸗ 49 Kilo Fleiſch von auswärts bezogen hatte, wußten etwas von dieſer Zentner⸗Fleiſchſendung.. Der Beamte aber beſtand auf ſeinem Schein und berief ſich auf Angabe der Eiſenbahnver⸗ deren Wert ich augenblicklich nicht feſtſtellen eee W e e e e r TTTTCTCTCTTCTCTTTTTT 50 2—.——— r e . entgegen: * die der Oktroibeamte freudig als corpus delicti bezeichnete. Bei näherer Prüfung aber lautete die Sendung über zwei in Stroh ver⸗ packte Achſenſchenkel! Unſer übereifriger Oktroibeamter und der Anzeiger hatten natuͤr⸗ lich Ochſenſchenkel geleſen. Man kann ſich denken, daß das ſpaſſige Stückchen viel be⸗ ſprochen und belacht wird. i— Auf die Herſtellung einer größeren Druckarbeit für die Stadtgemeinde Bruchſal, welche mit 290 Mk. nicht zu teuer bezahlt wäre, ſind von fünf Druckereien Angebote ge⸗ macht worden. Der Höchſtfordernde verlangt 260 Mk., der Nächſtniedrigere 250 Mk., der Dritte 240 Mk., der Vierte 200 Mk. und der Billigſte 140 Mk. Wenn's ſo weiter geht, erfolgt die Lieferung bald umſonſt. — Ein 17jähriger Schloſſer hatte ein junges Mädchen während des Tanzes plötzlich im Saale ſtehen laſſen, wodurch die Tänzerin dem allgemeinen Gelächter preisgegeben war Er wurde in Zwickau wegen Beleidigung zu 20 Mk. Geldſtrafe verurteilt, auch ſeine ſofor⸗ tige Verhaftung wegen Verleitung zum Meineide angeordnet. — Wie es einer nie recht machen konnte erzählt uns eine alte Chronik der Stadt Windsheim aus dem Jahr 1540. Ein Bäcker namens Gumprecht Steinmetz hatte 1540 das Brot zu klein gebacken und wurde deshalb um 5 Gulden beſtraft. Nun hat er ſolches„aus Hochmut“ zu groß gebacken und ward um 10 Gulden geſtraft. Als er die Gerichſtube hinaus⸗ ging, ſchlug er die Stubenthüre eswas hart zu. Er wurde wieder hereingefordert und um 5 Gulden geſtraft. Beim Hinausgehen machte er die Türe ganz leiſe und„ſanfte“ zu. Nun wurde er wieder hereingeheißen und ihm vor⸗ gehalten, daß er dieſes zum„Affront“ getan habe, und er mußte wieder 5 Gulden Strafe geben. Darauf ging er hinaus und machte die Tür zu, wie ſich's gebühret, und durfte heimgehen. — Ein ruſſiſches Dorf durch Orkan zer⸗ ſtört. Das Dorf Brachlow im Gouvernement Tſchernigow wurde durch einen Orkan im Laufe von fünf Minuten vernichtet. Siebzig Bauernhöfe, zwei Gutsgebäude und die Kirche wurden vom Orkan wie Kartenhäuſer zerſtört. Der umliegende Wald wurde entwurzelt und kilometerweit durch die Luft getragen. Alle 21175 im Fluſſe Snowa wurden durch den Orkan getötet. Das Bild der Zerſtörung iſt furchtbar. Auch in den beiden benachbarten Dörfern wurden 80 Höfe zerſtört. Menſchen ſind eigentümlicher Weiſe nicht verunglückt. — Verzeihlicher Irrtum. Hänschen (Steinklopfer mit Schutzbrille erblickend): „Nicht wahr, Papa, daß ſind heruntergekommene Automobiliſten?“ — Ein Mord am Meeresſirand. Auf der ins Meer gebauten Tribüne Neu⸗Phalerons (bei Athen) ergingen ſich in der lauen Nacht⸗ luft viele hundert Damen und Herren, das ewige Spiel der in ſilbernes Mondlicht ge— vorgeholt, und da fand ſich richtig eine Sendung, 1 Weiſen der Muſikkapelle lauſchend. Plötzlich erhob ſich ein wildes Stimmengewirr: zwei Männer wälzten ſich keuchend am Boden, ein Dolch blitzte im fahlen Mondſchein auf, um wieder und wieder ſich in den eines Ringenden zu ſenken. Eine ſchreckliche Panik entſtand, die Damen fielen in Ohnmacht oder liefen in eiliger Flucht davon. Inzwiſchen hatte der Kampf aufgehört, der Polizeifeldwebel Oiko⸗ nomidis lag, von 15 Dolchſtichen durchbohrt, entſeelt am Boden. Der Mörder, ein junger Mann aus guter Familie, wurde verhaftet. Er hatte die Bluttat vollbracht aus Wut darüber, daß Oikonomides ihn als desſertierten Matroſen verhaften wollte. — Ein ſeltener Zweikampf hat kürzlich in der Grafſchaft Eſſex(England) zwiſchen einem Stier und einem— Kraftwagen ſtattgefunden. Dort beſitzt, ſo wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet, ein Farmer Namens John Phillips mehrere in einiger Entfernung von einander liegende Grundſtücke. Um dieſe raſch hintereinander beſuchen zu können, ſchaffte er ſich ein Kraft⸗ wagen an, deſſen Erſcheinen auf einem der Feldwege das ganz beſondere Mißfallen eines bösartigen Bullen erregte. Es war ein ge⸗ meingefäbrliches Tier, beinahe ſo gefährlich wie ein bengaliſcher mantiger, denn er hatte bereits zwei Männer zu Tote getreten und einen dritten lebensgefährlich verwundet, als es auf neue Abenteuer ausging und des Kraftwagens anſichtig wurde. Das Tuten der Lärmtrompete verſetzte den Bullen in unglaubliche Wut. Mit vorgeſtreckten Hörnern, den Schweif hoch in der Luft, ſtürmte er auf das Automobil ein. Der Farmer, der ſah, daß ein Zuſammen⸗ ſtoß unvermeidlich war, erhöhte die Fahr⸗ ſchnelligkeit, und Automobil und Bulle ſtießen mit furchtbarem Getös aufeinander. Der Bulle rollte in den Staub, war aber bald wieder auf den Beinen und erneuerte ſeinen Angriff. Diesmas hatte der Farmer ſeinen Kraftwagen mit raſchem Ruck gekehrt und war als Angreifer dem Bullen an das Hinterteil gefahren. Das Tier ſtürzte, ſprang auf, ſchüttelte ſich und kam zur Einſicht, daß der Kraftwagen ihm über ſei. Unter lautem Brüllen floh es, von dem Kraftwagen verfolgt. Schließlich wurde der Bulle in eine Ecke ge⸗ trieben und gebunden. Seither iſt ihm die Kampfluſt verflogen. — Eine Menſchenfreſſerin wurde dieſer Tage in Kairo unter großer Erregung der Einwohner in Unterſuchungshaft eingeliefert. Schon ſeit längerer Zeit ging das Gerücht, daß eine Frau aus Kalr⸗Sakr im Diſtrikt von Charkieh auf der Straße ſpielende Kinder auf⸗ griffe, um ſie zu verſchleppen und zu verzehren. Die Behörden legten darauf hinzielenden Meldungen zunächſt kein großes Gewicht bei, weil ihnen die Sache zu ungeheuerlich erſchien. Da aber die Klagen der Einwohner ſich mehrten, wurde ein Geheimpoliziſt nach Kair⸗Sakr ent⸗ tauchten Wogen beobachtend und den ſchmeichelten ſchenfleiſch überraſchte und feſtnahm. Es iſt danach kaum mehr zweifelhaft, daß eine An⸗ zahl verſchwundener Kinder, der Kanibalin zum Opfer gefallen iſt. — Eine durchgegangene Dampfwalze. Man ſchreibt aus Tetſchen: Hier befand ſich eine 15 Tonnen ſchwere Dampfſtraßenwalze mit Geräte⸗ und Spritzwagen auf der Straße von Benſen nach Tetſchen. Die Maſchine, von dem Führer Dinnebier und einem Heizer beglei⸗ tet, kam abend in Birkigt, eine halbe Stunde vor Tetſchen an, und man wollte im Gaſthaus zur„Ausſicht“ übernachten, um am anderen Morgen zum Bahnhofe zu fahren. Die Straße fällt hier ziemlich ſteil ab. Der Führer wollte die Maſchine noch etwas auf die Seite der Straße dirigieren, damit Raum für durchfah⸗ rende Fuhrwerke vorhanden ſei. Er hatte dabei das Unglück, die Herrſchaft über den Wirtsleute und Gäſte, wie ſich die Dampfwalze infolge ihrer Schwere auf dem abſchüſſigen Terrain in raſche Bewegung ſetzte, die ſich in wenigen Minuten in einen automobilartig raſenden Lauf verwandelte. Mit donnerndem Getöſe ſchoß die Maſchine mit dem Führer und der angehängte Wagen mit dem zweiten Manne die ſteile Straße hinab, wobei der Erdboden bebte. Man hielt die beiden Männer für verloren. Zum Glück hatte der Maſchinen⸗ führer die Geiſtesgegenwart nicht ganz verloren, und er faßte den Entſchluß, um größeres Un⸗ glück zu verhüten, die Maſchine womöglich zur Seite in den Straßengraben zu lenken. Mit großer Anſtrengung gelang es ihm, zur Seite zu ſteuern, und mit ungeheuerer Gewalt bohrte ſich die Maſchine im Straßengraben tief ins Erdreich ein. Mit dem Vorderteil ſtieß ſie an einen ſtarken Apfelbaum, der halb umgelegt wurde; dabei löſte ſich der vordere Walzzylin⸗ der vom Rumpf der Maſchine, wobei ein 15 Zentimeter ſtarker Bolzen, der den Walzzylinder mit dem Körper der Maſchine vorn verbindet und beweglich iſt, zerbrochen wurde. Ein ſtarker Pflaumenbaum wurde zerbrochen, ein Birnbaum beſchädigt. Die beiden Männer, welche die grauſige Fahrt mitmachten, blieben ohne Schaden und ſind mit der Aufregung und dem Schaden davonge ommen. — Kaufmann Lewalter, Vertreter der Annoncen⸗Expedition von Haaſenſtein und Vogler in Wiesbaden iſt verſchwunden, nachdem er etwa 30000 Mk. unterſchlagen hat. Auch der Vorgänger Lewalters ging ſeinerzeit flüchtig. — Im Schloſſe Altenmarkt(Leibach) brach Feuer aus, welches ſo rapid um ſich griff, daß 88 Wohnhäuſer und viele Wirt⸗ ſchaftsgebäude bald in Flammen ſtanden. Ein Mann verbrannte; mehrere Kinder werden vermißt. — Das verſchwundene Bier. Ein Offen⸗ bacher Verein hielt kürzlich an der Tambour⸗ ſchneiſe ein Waldfeſt ab, das wohl nicht ganz ſandt, und es dauerte nicht lange, bis er tat⸗ ſächlich das Weib beim Verſpeifen von Men— ſo gut beſucht war, als man erwartet hatte, denn als am Abend die Gäſte den ſchattigen ſchaft und die übrigen Leute, welche auf das Klingeln und Hilferufen herbeigeeilt waren. Niemand wußte etwas auszuſagen. „Der einzige, welcher uns Auskunft geben kann, iſt Herr Mantzel,“ meinte der Kommiſſar. „Wie iſt's, Herr Doktor, iſt Herr Mantzel ver⸗ nehmungsfähig?“ „Ich glaube, ja— er hat ſich bereits etwas erholt und verlangt ſogar nach Ihnen.“ „Gut— gehen wir zu ihm.“ 8 Max Mantzel hatte ſich unter Pflege des Arztes in der That ſoweit erholt, daß er ſich aller Vorfälle genau entſann. Er hatte ſogar bereits über dieſe nachgedacht und war zu dem Schluß gekommen, daß niemand anders, als der Menſch, welcher ihm bei ſeiner Heimkunft Rin der Thürniſche entgegengetreten war, der Einbrecher ſein konnte. Aber er mußte noch Komplizen gehabt haben— und plötzlich er⸗ innerte ſich Max wieder, daß er den Menſchen öfters in der Geſellſchaft des früheren Portiers geſehen hatte. Als der Polizeikommiſſar eintrat, richtete ſich Max etwas empor und rief dem Beamten „Ich vermag Ihnen auf die Spur zu helfen, Herr Kommiſſar—“ 8—„Dafür wäre ich Ihnen ſehr dankbar, Herr Mantzel. Fühlen Sie ſich aber auch kräftig genug—?“ „Gewiß— gewiß—“ „Trinken Sie erſt ein Glas Wein,“ mahnte von einer Feſtlichkeit heim, die einer meiner ein leiſes Geräuſch in dem Zimmer meines Der Wein rann belebend durch ſeine Adern. Sein Entſchluß ſtand feſt; er freute ö ſich jetzt faſt dieſes Einbruchs und ſeiner Ent⸗ deckung, beſaß er doch jetzt ein Mittel, ſich an 99100 zu rächen, die ihn ſo ſchnöde abgewieſen atte. „Alſo bitte“— nahm der Polizeikommiſſar das Wort,„wollen Sie mir von Anfang an erzählen?“ g „Gewiß— ich kehrte etwa um 1 Uhr — Freunde gab, als mir in der dunklen Haus⸗ flurniſche ein Mann entgegentrat und ſich raſch entfernte. „Ich glaubte, einem gewöhnlichen Bummler begegnet zu ſein, der vielleicht in der Thürniſche nächtigen wollte. Ich legte mich daher zur Ruhe, ohne weitere Sicherheitsmaßregeln zu treffen. Nach kurzer Zeit erwachte ich aus unruhigem Schlummer. Es war mir, als hätte ich das Knarren der Hausthür gehört. Da ich durch die Hinterthür meine Zimmer, die abgeſchloſſen von der Wohnung meiner Mutter liegen, betreten, ſo wollte ich mich verſichern, ob die vordere Korridorthüre auch durch die Sicherheitskette ordentlich verſperrt war. Ich ging in die vordere Wohnung, die ruhig und dunkel dalag. Ich bemerkte nichts Verdächtiges und hängte die Sicherheitskette ein. „Als ich zurückkehren wollte, glaubte ich verſtorbenen Vaters zu hören. er Arzt und reichte dem Verwundeten ein Glas Portwein a a „Vorſichtig öffnete ich die Thür— da ſah ich einen Kerl aus dem Schlafzimmer meiner Mutter treten— ich wollte um Hilfe rufen und forteilen, als ich mich am Halſe gefaßt und gewürgt fühlte— das Licht entfiel mir, im dunklen dunklen Korridor erhielt ich dann den Schlag auf den Kopf und ſank be⸗ wußtlos nieder.“ a „Was weiter geſchehen, wiſſen wir aus den Ausſagen der Dienſtboten,“ ſagte der Kommiſſar, als Max erſchöpft innehielt. „Wollen Sie mir nur fagen, ob Sie die Ein⸗ brecher kannten und welche Vermutung Sie haben, wie die Leute in die Wohnung ge⸗ kommen ſind. Sie müſſen ohne Zweifel gute Nachſchlüſſel gehabt haben.“ „Das glaube ich ſchon,“ entgegnete Max mit Lächeln,„denn ſie waren Bekannte unſeres früheren Portiers— wenn dieſer ſelbſt nicht bei der Einbrecherbande geweſen iſt—“ „Ah, das iſt eine wichtige Entdeckung! Alſo Sie kannten die Leute?“ „Das nicht, aber ich habe den einen Mann, einen großen, ſtarken Burſchen, der unſerer früheren Portiersfamilie auch beim Umzug geholfen hat, öfter bei dieſer geſehen und ihn beſtimmt wieder erkannt.“ „Wie heißt der Mann?“ „Das weiß ich nicht.“ „Wie heißt Ihr früherer Portier?“ (Fortſetzung folgt.) Koloß zu verlieren. Mit Schrecken ſahen die Platz verließen, da lagen noch 22 volle Fäſſer an Ort und Stelle. Der Wirt, der den Aus⸗ ſchank übernommen hatte, bewachte die Fäſſer bis zum nächſten Morgen und ließ dann, als er in die Stadt mußte, einen jungen Menſchen als Wächter zurück. Leider hatte er damit den Bock zum Gärtner gemacht, und bald wurde ihm vom neuen Schießhaus aus telephoniſch die Kunde, daß ſich eine Schar unbetener Gäſte über das Bier hergemacht habe. So war es in der Tat: der ſchleunigſt wieder zur Tambourſchneiſe geeilte Wirt konnte nur noch konſtatieren, daß ſein„Wächter“ ſchwer⸗ betrunken im Graſe lag und daß die durſtigen Bierräuber, nachdem ſie 390 Liter getrunken oder einfach durch Auslaufenlaſſen vergeudet hatten, ſpurlos verſchwunden waren, mit ihnen noch zwei weitere Faß Bier mit 150 Litern Inhalt. Der Schaden für den Wirt beträgt etwa 100 Mark. Von den frechen Bierver— tilgern hat man noch keine Spur. Rom, 4. Aug. Kardinal Sarto, Patriarch von Venedig, wurde zum Papſt gewählt. Er nimmt den Namen Pius X. an. Der Kardinal Macchi verkündete heute vormittag 11 Uhr 50 Minuten vom Balkon der Peterskirche die Paſtwahl. Er fügte hinzu, Sarto nehme den Namen Pius X. an. Die Truppen auf dem Petersplatze präſentierten. Auf dem Platze waren viele Tauſende verſammelt. Das Wetter iſt prächtig. Pius X. erſchien um 12 Uhr 10 Minuten auf dem inneren Balkon der Peters⸗ kirche und ſegnete die Menge, die ihm begeiſterte und Physikalische Therapie in mannheim p 4, 13 (von Herrn Heinrich Schäfer) bietet als Kurmittel! Galvaniſation, Faradiſation, Franklinifation(Elek⸗ tro⸗ſtatiſche Luftbäder), Elektr. Glüh⸗ und Bogen⸗ lichtbäder, Elektr. Maſſage(Vibrationsmaſſage), Elektr. Waſſerbäder, Beſtrahlungen(farbig) mittelſt Bogenlicht(nach Profeſſor Finſen). Ein Inhal'⸗ torium für chron. Erkrankung der Atmungsorgane. Licht übt bekanntlich eine überaus günſtige Wirkung auf den Organismus des Menſchen aus. Abgeſehen von der größeren Reinlicbkeit dieſer Bäder gegenüber allen anderen, wie Waſſer⸗, Moor⸗ und Dampfbäder(römiſch⸗iriſche, ruſſiſch⸗römiſche) ſtellt ſich ein ungleich behaglicheres Gefühl im Licht⸗ bad ein und der Badende hat die Empfindung, als ſei er mildem Sonnenlicht ausgeſetzt. Druck im Kopfe oder Beklemmung kommen nicht vor, da der Kopf außerhalb des Badekaſtens bleibt und ſtets friſche Luft eingeatmet wird. Die Lichteinwirkung ſelbſt iſt für Geſunde eine ſehr anregende und für verſchiedene Krankheiten eine außerordentlich intenſive und heilſame. Das Licht durchdringt die Haut, tötet die Bazillen, und erhöht den Stoffwechſel in hohem Maße. Es heilt das kranke Nervenſyſtem, erfriſcht das geſunde unn regt zu neuer ausgiebiger Tätigkeit an. Es giebt in der That keine zweckmäßigeren Kuren für Rheumatismus, Gicht, Iſchias, Neuralgie, Neuraſthenie. Hautkrankheiten, bei friſchen und ver⸗ alteten Fällen, als die öftere e ſolcher Lichtbäder und nachheriger e e ektriſcher Maſſage. Es 55 ein Troſt ſein für Viele, welche nicht mehr im Vollbeſitze ihrer Geſundheit ſind, daß 1 0 Gelegenheit geboten wird und es möge es iemand verſäumen die Kurmittel, welche hier zu Gebote ſtehen, auszuprobiren. An den Planken ge⸗ legen, iſt die Anſtalt für Schwache und weniger Bewegungsfähige von überall her ſehr leicht zu⸗ gänglich. Die Anſtalt iſt geöffnet von Morgens 9 bis Abends 9 Uhr. Proſpekte ſtehen gerne gratis zur Verfügung. f Humoriſtiſches. — Schwer zu üben. General(zum — as Institut für wasser., Tichtbehandlung Infanteriſten den Kopf ſpalten,“— Rekrut: „Nein, Exzellenz!“— General:„So, warum denn nicht?“— Rekrut:„Ei, das hawwe mir noch nicht geübt.“ — Vom Reithaus. Rittmeiſter(als ein Kavalleriſt vom Pferde fliegt):„Wachtmeiſter, wie heißt der Luftſchiffer?“ — Pantoffelheld. Kommis:„Herr Prin⸗ zipal, eine Dame wünſcht Sie am Telephon zu ſprechen!... Ich glaube, es iſt ihre Frau Gemahlin!“— Chef:„Sie wünſcht? Das iſt nicht meine Frau!“ 5 — Fataler Zuſtand.„Ich höre bei Deiner geſtrigen Geburtsfeier haſt Du Dich mit Deiner Couſine verlobt?“—„Ach ja, ſie behauptet es wenigſtens!“ N — Aus der Kinderſtube. Paulchen,(den ſoeben die Mama laut abgekanzelt: Was ſchreiſt Du mich den ſo an, Mama, ich bin doch nicht Dein Mann?!“ i Schloſſerarbeit-Vergebung. Schulhaus Neubau in Rheinau betr. Die Herſtellung und Anbringung der eiſernen Giebelverzierung an dem Schulhaus⸗ neubau Rheinan ſoll im Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werden. 8 Zeichnung und Bedingungen können auf dem Rathauſe in Seckenheim(Zimmer Nr. 6) und auf dem Gemeindehaus in Rheinau ein⸗ geſehen werden, woſelbſt auch Angebote von in der Gemeinde anſäſſigen ſelbſtſtändigen Ge⸗ werbetreibenden bis am Mittwoch, den 19. Auguſt ds. Js., vormittags 12 Uhr einzureichen ſind. Seckenheim⸗Rheinau, den 29. Juli 1903 Rekruten):„Sag' mir, mein Sohn, könnteſt Gemeinderat: Ratſchreiber Jae Du wohl in vollſter Karriere einem feindlichen J. V.: Gg. Jac. Seitz. Ritter. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Errichtung eines Fabrikgebäudes durch die Deutſche Sreinzeugwaarenfabrik Friedrichsfeld. J.⸗Nr. 1570. Die Deutſche Steinzeugwaarenfabrik für Canaliſation und chemiſche Induſtrie A. G. in Friedrichsfeld beabſichtigt auf ihrem Fabrikanweſen— Gemarkung Seckenheim— ein weiteres Fabrikgebäude zu errichten. N Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt — das iſt vom 3. bis 17. ds. Mts. einſchließlich— auf dem Rathauſe Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Gr. Bezirksamts Mannheim zur Einſicht offen. n Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen bei dem unterzeichneten Gemeinderat oder dem Gr. Bezirksamt Mannheim während der obigen Einſprachsfriſt vorzu⸗ bringen ſind, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhigen Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 3. Auguſt 1903. Gemeinderat. J. V.: Gg. Jac. Seitz. Bekanntmachung. Wir bringen zur Kenntnis der Herren Landwirte, daß das Pro⸗ viantamt Mannheim den Roggenſtroh-Ankauf aufgenommen hat und vorläufig für den Zentner Maſchienenlangſtroh 1.60 Mk. und für den Zentner Flegelſtroh 1.80 Mk. bezalt.. Seckenheim, 30. Juli 1903. Hürgermeiſteramt. Ratſchreiber . B Gg Fak. Seitz. Rit ter. Die Anlage einer Transportbahn mit Dampf⸗ betrieb auf dem Riedweg, Gemarkung Seckenheim durch Ziegeleibeſitzer Eder in Rheinau betr. Nr. 1552. Herr Ziegeleibeſitzer A. Eder in Rheinau hat um die Erlaubnis nachgeſucht, ſein auf dem Seckenheimer Riedweg liegende Rollbahn anſtatt wie bisher mit Pferden mit Jampfkraft betreiben zu dürfen. — daß iſt vom 3. bis 10. Auguſt ds. Js. einſchließlich— auf dem Mannheim zur Einſicht offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, ins⸗ beſondere der anſtoßenden Wieſen- und Waldbeſitzer, daß etwaige Ein⸗ wendungen bei dem unterzeichneten Gemeinderat oder dem Gr. Bezirks amt Mannheim während der obigen Einſprachsfriſt vorzubringen ſind, wendungen als verſäumt gelten. — Sceckenheim, den 3. Auguſt 1903. Gemeinderat. J. V.: Gg. Jac. Seitz. Ziegel, Zinkkändel⸗ und Rohre, Thüren, Fenſter, Hausthüre und großes Hausthor, Glasabſchlüſſe, Eiſen⸗ und Porzellanöfen, Herde Brennholz u. ſ. w., alles gut erhalten billigſt abzugeben. 3 neue, noch nicht gebrauchte d Billigste Bezugsquelle Mannheims Jede ſparſame Hausfrau ſoll ihren Bedarf in Stein's Reste- und Partiewaren-Geschäft decken. Sie sparen viel Geld und erhalten gute Ware. N Grosses Lager in Kleiderstoff-Reste, Seiden-Reste, Boukskin⸗Reste, ee je 340—350 Liter enthaltend, ſind preiswert zu verkaufen. Th, Feuerpeil. eisswaren⸗Reste, Gardinen, Tischdecken, Herren- Hemden, Damen⸗Hemden, Unterröcke sehr billig. Mannheim. empfiehlt Neue ſchöne Muſter in Kleider⸗Cattune. 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Kaſſenſtunden: Vorm. 8— 12 und Nachm. 2 6 Uhr. pt. Die Heilwirkung 80 phyſikaliſchen Therapie Licht, Luft, Electricität, Waſſer und Maſſage. Durch Thatſachen dargelegt von Heinrich Schäfer, Mechano⸗Therapent. Mannheim Erſte, größte und einzige derartige Anſtalt in Mannheim. Zeugnisse. Heilung von naſſen Flechten. 2 Ich Unterzeichneter, jetzt 45 Jahre alt, litt ſchon ſeit 20 Jahren an den Händen und Armen an einem Uebel, das die Aerzte als näſſende Flechten bezeichneten. Ich war früher in Frankfurt a. M. dieſerhalb in ärztl Behandlung und habe auch hier in Mannheim ſämmtliche Spezialärzte für Hautkrankheiten konſultirt, dabei aber immer nur eine ſcheinbare Beſſerung erreicht und mußte fortwährend mehrere Stellen an den Händen verbinden. Vor ungefähr 1 einhalb Jahr war ich zuletzt 6 Wochen nochmals bei einem hieſigen Arzt in Behandlung, ohne überhaupt Beſſerung zu ſinden. Dieſer Herr erklärte mir, daß er leider nichts anderes verordnen könne als eine gewiſſe Salbe, mit welcher ich meine Hände Tag und Nacht verbinden mußte. Meine Hände ſahen aus, als ob die Haut abgezogen wäre und ſonderten eine Unmenge Flüſſig⸗ keit ab. In dieſer Zeit wurde ich auf die elektr. Heilanſtalt des Herrn Hch. Schäfer Mannheim P. 4 13 aufmerkſam gemacht, in deſſen Behandlung ich mich dann auch begeben habe. Der Wahrheit gemäß muß ich bezeugen, daß ſchon nach 8 Tagen die kranken Stellen abtrockneten und mich nach Verlauf von 6—3 Wochen von meinem Uebel befreit halten konnte, es iſt auch bis jetzt nach Verlauf von 1 einhalb Jahren kein Rückfall mehr eingetreten. Ich fühle mich Herrn Schäfer zum größten Dank verpflichtet und muß nach den bei meinem Leiden gemachten Erfahrungen aner⸗ kennen, daß die Heilweiſe des Herrn Schäfer bei derartigem Leiden, die einzige iſt, die einen wahrhaften Erfolg verſpricht. Mannheim, im Juli 1903. 1 gez. A. R. Heilung von Iſchias! Unterzeichneter litt ſchon mehrere Jahre an der linken Seite an hartnäckigem Iſchias, ſodaß derſelbe nicht im Stande war gehen zu können. Mdz. wurden Morphium⸗Einſpritzungen verordnet, jedoch ohne Erfolg. Durch Empfehlungen wurde ich auf das Heilinſtitut des H. Hch Schäfer Mannheim P 4, 13 anfmerkſam gemacht und nach Gebrauch von 20 Licht⸗ baͤdern verbunden mit Maſſage war vollſtändige Heilung eingetreten und hatte auch ſeither nicht das Geringſte an den ange⸗ griffenen Körperteilen geſpürt Den glänzenden Erfolg kann ich nur Ihrer Heilmethode zuſchreiben. Waldmichelbach, im Juli 1903. 4 gez. G. L. Heilung von chroniſchen Augenkeideu. Seit 13 Jahren leide ich an meinen kranken Augen(Trachoma). 9 Jahre wurde ich von verſchiedenen Aerzten in Oſtpreußen mit Höllenſtein ꝛc. behandelt, dann kam ich nach Mannheim, war wiederum bei verſchiedenen Aerzten in Be⸗ handlung, meine Augen wurden ſchlimmer, ſodaß ich bald nichts mehr ſehen konnte. In der Verzweiflung kam ich zu Herrn Hch. Schäfer P 4, 13 in deſſen Behandlung und fühle ich, daß meine Augen von Tag zu Tag beſſer wurden und wieder Sehkraft bekommen und kann ich wieder meinem Tagewerk ungehindert nachgehen. Hiermit ſpreche ich Herrn Schäfer für ſeine gewiſſenhafte und erfolgreiche Behandlung meinen innigſten Dank aus und kann die einfache Kur des Herrn Schäfer allen Leidensgenoſſen aufs wärmſte empfehlen. Mannheim, im Juli 1903. P 4. 13. P 4, 13. gez. L. W. Heilung von Rheumatismus. 8 m Sommer 1901 litt ich an rheumatiſchen Schmerzen im Fußgelenk, ſo daß es mir ſaſt unmöglich war zu laufen Von Seiten verſchiedener Bekannten wurde ich auf das Heilinſtitut des Herrn Hch. Schäfer hier anfmerkſam gemacht. Ich unterzo. mich einer Kur, welche mit großer Aufmerkſamkeit und Sachkenntnis ſeitens des Herrn Schäfer vorgenommen wurde, ds Ergebnis war, meine Schmerzen ſind verſchwunden und bin ich auch noch heute davon befreit. 15· 5 Ich kann daher das Inſtitut des Herrn Schäfer nur beſtens empfehlen. * Ages:. B. Unſer Sohn Gottfried leidet ſeit 4 Jahren an chroniſcher Hüftgelenkentzündung. Er wurde in dieſer Zeit von mehreren Aerzten und auf der Univerſitätsklinik in Heidelberg von geringem Erfolg, trotz 5 aliger Operation behandelt In den letzten anderthalb Jahren lag er andauernd zu Bett. Als er im Juni v. J. die Kur bei Herrn H. Schäfer in Mannheim, P 4, 13 begann, mußten wir ihn in den erſteu zwei Wochen im Bett dorthin fahren; dann konnte er die Hoſen anziehen; nach Verlauf einer Woche kam er auf Krücken und von nun an beſſerte ſich der Zuſtand ſo, daß er von da an nicht nur den ganzen Tag außer Bett zubringt, ſondern auch allein zum weiteren Gebrauch der Kur, die ihm ſehr gut bekommt, nach Mannheim fährt. Während der Zeit der Kur nahm er ſchon um 18 P und zu. Wir danken Herrn Schäfer gerne für die Wiederherſtellung des Jungen, der von jeder Seite aufgegeben wordeu war. Natürlich ſind wir gerne zu jeder Auskunft bereit; Johann Schober, Hockenheim. Hch. Schäfer. Mechano-Therapent, Mannheim(Planken) Spezielle Behandlung aller langwierigen chron. Krankheiten. Galvaviſation, Faradiſation, Vibration, Frankliniſation, Hydroelektr. Bäder, 7 e Vogenlichtbäder, Glühlichtbäder, combinirtes Lichtheilverſahren, elektriſche Maſſage. Speziell für Hautkrante Beſtrahlungen mit concentr. Bogenlicht P 4, 13 P 4, 13 „ nach Prof. Finſen. Alle Arten. Bäder. Inhalatorium Syſtem angen. Es verſäume daher keiner, welcher durch langwierige Behandlung durch Arzneimittel bis jetzt keinen Erfolg zu verzeichnen, ſich meiner Behandlungsweiſe anzuvertrauen und er wird es gewiß nicht zu dereuen haben. Ich empfehle meine Behandlungsweiſe bei: Gicht, Rheumatismus, Magen-, Darm-, Ceber- und Rierenleiden, Blaſeuleiden, Syphilis, Arzneiſtechtum, Gelenkentzündungen, Orüſenleiden, Stuhkverſtopfung, Alutſlörungen, Frauenlranheiten; Nervenleiden, Zuckungen, Krämpfen, Lähmungen, Peitstanz, Augſtgefühk, Müdigkeit, Schwächezuffänden, Bleichſucht, Skrophuloſe, dei Aſthma, Tungenkeiden, Heiſerkeit, Verſchleimung n. l. w. Grundprinzip meiner Behandlung iſt, durch eine geeignete mechaniſche Behandlung des Körpers denſelben anzuregen zu beſſerer Arbeit, durch reichliche Blutzufuhr die Körperteile zu kräftigen, den jedem lebenden Weſen innewohnenden Heiltrieb zu unterſtützen, damit der Körper nicht ſchließlich in dem fort⸗ währenden Kampfe gegen die Abſchwächung der Lebensfähigkeit unterliegt. Licht, Luft, Ekertrieität ſind vieſelben Mittel, deren ſich die Natur in dieſem Kampfe ſelbſt bedient. Deshalb wird die Behandlung mit dieſem Naturheilmittel gut vertragen. a Größte Sauberkeit, aufmerkſamſte Behandlung. Mäßige Preiſe. Proſpekte gratis. Verloren gingen am Sonntag im Brunnen⸗ feld zwei Schirme. Der bekannte Finder wolle dieſelben in der Erped. ds. Bl. abgeben. Hachhilfe⸗ Unterricht in allen Fächern wird erteilt an Schüler von Mittelſchulen. Von wem? ſagt die Exped. ds. Bl. Braver Junge kann unter günſtigen Bedingungen die Schreinerei erlernen Bei wem? ſagt die Exped. ds. Bl. Wegen Ueberfüllung des Schlags verkaufe Weisse Pfautauben das Paar zu 2 Mk. Jul. Roth, evang. Pfarrhaus. Anerkaunk beſter u. preisw. Cognac Aerztlich empfohlen. Mild, wohlſchmeckend, 18 wohlbekömmlich. Zu haben nur bei August dericho, Colonialwaren⸗ und Delieateſſenhandlung. badcouverts Löſchkarton per Bogen 10 Pfg. einpfiehlt —.—