. Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 65. Mittwoch, den 19. Auguſt 1903. 3. Jahrgang Deutſches Reich. Berlin. Daß die Unzufriedenheit in unſeren Offizierscorps in den letzten Jahren bedenklich gewachſen iſt, ſo ſchreibt man dem „Reichsboten“, weiß jeder, der in Offizierkreiſen verkehrt. Früher diente man aus Vaterlands⸗ liebe bei kargem Solde. Heute iſt der arme Offizier eine verlorene Exiſtenz, ſowie er ver⸗ abſchiedet wird, und davor iſt auch der tüchtigſte keinen Tag ſicher, daher auch der Mangel an Offizierserſatz. Ein mir befreundeter aktiver Kommandeur ſollte Fahnenjunker beſorgen, fand aber keine geeigneten jungen Leute. Er wandte ſich an mich, da ich ſehr viel mit inaktiven Offizieren verkehre. Früher ließen ſie gern ihre Söhne bei billigen Regimentern eintreten, jetzt iſt ſelbſt das billigſte Regiment zu teuer. Mir haben verſchiedene alte Offiziere geſagt, daß ſie ihre Jungens unter keinen Umſtänden Offizier werden ließen! Was ſoll aber daraus werden! Es wird nötig ſein, daß im Reichs⸗ tag einmal ein ernſtes Wort über das auch von anderer Seite ſchon beklagte Einreißen des Luxus geredet wird. Ausland. London, 17. Aug. England gibt im laufenden Jahr 39 Millionen Pfund Sterling für ſeine Flotte aus, während Deutſchland, Frankreich und Rußland zuſammen für dieſe Zwecke 34 288000 Pfund Sterling in ihren Marineetats zu laufen haben. New-York, 17. Aug.„Morning Leader“ meldet von hier: Die Direktoren des Depar⸗ tements, welche die Aufſicht über die Verwaltung der Indianer⸗Territorien ausüben, werden die Intervention des General⸗Prokurators ver⸗ langen zwecks Eröffnung einer Unterſuchung über Ungeſetzlichkeiten, welche ſich hohe Beamte des Departements haben zu Schulden kommen laſſen. Dieſelben ſollen 300000 Indianer von den Beſitzungen, welche ihnen vom Staat zu⸗ geteilt waren, vertrieben haben. Darauf hätten ſie dieſes Gebiet für eine Geſamtſumme von ca. 700 Millionen Dollars nach und nach an ein Syndikat verkauft. Die Angelegenheit ruft große Aufregung hervor, beſonders in poli⸗ tiſchen Kreiſen. Die Führer der republika⸗ niſchen Partei befürchten, daß dieſer Skandal Vilbel kommen. Anzeige. bei der bevorſtehenden Präſidentenwahl der Partei großen Schaden zufügen werde. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 18. Aug. Der heutige Ferkelmarkt war mit 107 Stück befahren und wurden 90 Stück zum Preiſe von 14—20 Mk. pro Paar abgeſetzt. Mannheim, 17. Aug. Ueber den Streik bei der Maſchinenfabrik Lanz werden folgende autentiſche Ziffern gemeldet. Von den 2497 Arbeitern arbeiten noch 1092, krank ſind 115, ausſtändig ſind 1392, ſodaß die Angabe der Ausſtändigen, daß ein Generalſtreik beſtehe, nicht richtig iſt. Heidelberg, 17. Ein aufregender Vor⸗ fall ſpielte ſich geſtern nachmittag unter der alten Brücke auf dem Neckar ab. Drei junge Leute wollten in einem Boot mit geſpanntem Segel zwiſchen den Pfeilern ſtromaufwärts fahren; infolge der ſtarken Strömung und falſcher Handhabung der Segel kippte jedoch das Boot um und ſämtliche Inſaſſen ſtürzten in die Fluten. Glücklicherweiſe war an der Unfallſtelle der Waſſerſtand ein niedriger, ſo daß es den Verunglückten alsbald gelang, einen Brückenpfeiler zu erreichen, von wo ſie ohne weiteren Schaden genommen zu haben, durch zwei Schiffer, die in einem Kahne herbeigeeilt waren, an das Ufer verbracht wurden. Wieblingen, 17. Auguſt. Heute morgen erſchoß ſich der anfangs der 60er Jahre ſtehende Landwirt Retzbach. Derſelbe war eine dem Trunke ergebene Perſon. Er hatte eine Reiter⸗ piſtol genommen und ſich durch einen Schuß in den Kopf den Schädel vollſtändig zer⸗ trümmert. ‚ 15. Auguſt. Die Groß⸗Karben, 21jährige Magd Anna Treller von hier gab in der vorigen Woche bei einer Neckerei einem Burſchen eine Ohrfeige. Dieſem flog die brennende Zigarre aus dem Munde und fiel in einen Haufen Korngarben, der abbrannte. Dadurch entſtand ein Schaden von zirka 5—6 Mark. Der Eigentümer, ein Einwohner von Klein⸗Karben, erſtattete gegen das Mädchen Am Dienstag ſollte das Mädchen nun zu einer Vernehmung ans Amtsgericht in Da ihm jedoch Angſt vor der zu erwartenden Strafe gemacht wurde, iſt das Mädchen ſeitdem verſchwunden und wurde ſeine Leiche in der Nidda aufgefunden. Langgöns(Heſſen), 15. Aug. Heute geriet die nicht ſehr ſanftmütige Frau des Landwirts O., welche mit dieſem auf dem Felde mit Kornmähen beſchäftigt war, wegen einer geringfügigen Sache mit ihrem Manne in Streit. Die beſſere Hälfte geriet dabei ſo in Zorn, daß ſie mit der Sichel, die ſie gerade 5 in der Hand hatte, ihrem Eh'liebſten eine ge⸗ fährliche Verletzung an der Bruſt beibrachte, die, wäre die Sichel nur noch einige Zentimeter tiefer eingedrungen, unbedingt tötlich geweſen ſein würde. a Harthauſen(Pfalz), 15. Aug. Eine große Verſchiedenheit zeigen im laufenden Jahre die Tabakfelder. Neben recht ſchönen gibt es viele, die herzlich ſchlecht ſtehen. Herr Wander⸗ lehrer Hoffmann aus Bellheim, der in der letz⸗ ten Woche das hieſige Feld beſichtigte, empfiehlt die ſofortige Begießung ſolcher ſchlecht ſtehenden Pflanzungen mit einer Salpeterlöſung(35 Pfd. Salpeter auf 600 Liter Waſſer) und zwar werde dieſes Begießen am beſten Abends und mit der Kanne ohne Brauſe vorgenommen. Probieren ihr Tabakpflanzer! Ein hieſiger Ortsangehöriger hatte einen elend daſtehenden Tabakacker; er hatte vor 14 Tagen Salpeter darauf und es ſteht der fragliche Tabak heute wuchſig und üppig da. N Eſſen, 16. Aug. Im Vorort Borbeck wurde der Zechenmaurer Fehle von drei Bur⸗ ſchen, mit denen er ruhig in einer Wirtſchaft geſeſſen hatte, auf dem Heimweg ohne jede Veranlaſſung angefallen und niedergeſtochen. 5 Fehle ſtarb nach kurzer Eſſen, 12. Aug. 15 beſchäftigte hier die Kriminalpolizei: es wurde Zeit. nämlich in einem Roggenfelde bei Reltinghauſen eine ſtark verweſte männliche Leiche gefunden. Es gelang feſtzuſtellen, daß es ſich um den ſchon ſeit Wochen vermißten Metzgermeiſter Robert Püttmann aus Gelſenkirchen handelte. Dieſer hatte dort vor einiger Zeit in der Weidenſtraße ein Geſchäft angefangen, verſchwunden. ſein Leben gekommen iſt, wurde noch nicht Der Theaterteufel. Roman aus dem Volksleben von O. Elſter. 38 Nachdruck verboten. „Wir wollen ihr die Hand reichen, Frau Gerhard, damit ſie ſich emporrichten kann, wir wollen ſie leiten, daß ſie feſten Boden und geraten Weg wieder findet. An uns iſt es, die Fallenden wieder aufzurichten, die Unglücklichen zu tröſten, die in die Irre Gegangenen zurück⸗ zuführen auf den rechten Weg.“ „Ja, ja, Herr Bender— die Liebe— das Mitleid— die Hilfe— wo findet man ſie heute unter den Menſchen?!“ i„Wir wollen beweisen, liebe Frau Gerhard, daß wir dieſe Eigenſchaften 9277 beſitzen, daß wir bereit ſind, unſere Pflicht als Chriſten, als Menſchen zu erfüllen. 9 95 Sohn 71 55 mir nun aber auch, daß er ſeit dem Tage der Verhaftung Ihres Sohnes und ſeiner Frau vergeblich nach Anna geforſcht habe. Sie iſt noch einmal auf kurze Zeit in die elterliche Wohnung zurückgekehrt, dann iſt ſie ſchwunden. Mein Sohn hat in dem Theater nachgefragt, er hat die Leute beſucht, welche mit Anna verkehrten, niemand wußte ihm zu ſagen, wo ſie ſich aufhielte. Ich habe meinem Sohn ſofort zurückgeſchrieben, ſeine Nachfor⸗ ſchungen fortzuſetzen und wenn er Anna findet, ſie hierher zu bringen— zu mir oder zu N ver⸗ Ihnen. Sind Sie damit einverſtanden, Frau Gerhard?“ „In. ja. „Ferner denke ich, wir nehmen die un⸗ f mündigen Kinder Ihres Sohnes zu uns, bis der Prozeß entſchieden iſt. Es iſt ja doch möglich, daß Ihr Sohn unſchuldig iſt, daß er bald entlaſſen wird— es iſt aber auch mög⸗ lich, daß er noch wochen⸗, monatelang in Haft bleibt. Da wollen wir doch die Kinder wenig⸗ ſtens in unſere Hut nehmen.“ i „Ja, ja, Herr Bender.“ „Sie ſind alſo einverſtanden, liebe Frau Gerhard, daß ich meinem Sohne ſchreibe, er möge die Kinder hierher bringen? Für das Reiſegeld werde ich ſchon ſorgen— und dann hilft unſer Herrgott ſchon weiter.“ „Ja, ja, Herr Bender. Machen Sie nur alles ſo, wie Sie es für gut halten. Der barmherzige Gott wird mir die Kraft verleihen, auch für die Kinder zu arbeiten daß ſie ſatt werden—“ 5 „So iſt's recht. Vertrauen Sie auf ihn, er wirds wohl machen.“ „Und die Anna— ſagen Sie, iſt ver⸗ ſchwunden?“ „Ja. „Die Anna war nicht ſchlecht, Herr Bender. Wenn ſie etwas Unrechtes gethan hat, dann hat ſie nicht aus ſchlechten Beweggründen ge⸗ handelt und wenn ſie jetzt verſchwunden iſt, dann— dann iſt ſie auf immer verſchwun⸗ den—4 „Wie meinen Sie das?!“ „dann hat ſie ſich das Leben genommen——? „Das verhüte Gott!“ rief Benderſerſchreckt. „Nein, nein, Frau Gerhard— nur das nicht verzweifelnd an Gott und der Welt Hand an ſich ſelbſt legen. Gott iſt allgütig und barm⸗ herzig— er heilt jeden? Kummer— er ent⸗ fündigt jedes Leben.“ 1„ „ 8. „Und nun denken Sie nicht ſo ſchlimme Gedanken, meine gute Frau Gerhard.. ſchreibe noch heute an meinen Sohn, was wir verabredet haben, in wenigen Tagen können wir Nachricht haben.— Haben Sie Vertrauen, haben Sie Mut— Vertrauen Sie auf Gott, er hilft aus aller Not—“ 8 5 .„Ja, ja, Herr Bender.“ 5 Bender bot ihr die Hand und mechaniſch warme Hand des Lehrers. a „Ich komme morgen wieder, Frau Ger⸗ hard. Vielleicht bringe ich Ihnen ſchon gute Nachricht. i e 7291 „Ja, ja Herr Bender.“ Dieſer entfernte ſich. 8 geſunken blieb die Alte ſitzen, mit ſtarrem Blick auf die leiſe kniſternden Flammen in den Ofen 5 chauend, als könnte ſie in den aufzuckenden 3 8 3 2 135 5 8 4. 5 1 Ein rätselhafter Fall war eines Tages nach Eſſen gefahren, um auf dem Viehhof Einkäufe zu machen und war ſeitdem Auf welche Art Püttmann um „Dann— dann,“ ſchluchzte die Alte, 5 — nur nicht Sünde auf Sünde häufen und 5 Ich legte ſie ihre dürre. kalte, welke Rechte in die In ſich zuſammen⸗ 25 geklärt, er ſcheint ausgeraubt, getötet und die Leiche verſchleppt worden zu ſein. Berlin, 10. Aug. Ein ſchweres Unglück, das drei Menſchenleben zum Opfer forderte, hat ſich geſtern auf der Oberſpree bei Nieder⸗ Schönweide ereignet, und zwar durch den un⸗ verzeihlichen Leichtſinn zweier Männer. Der Dampfer„Stralau“ machte in der Nacht zum Sonntag eine Mondſcheinfahrt. Unter den Fahrgäſten befanden ſich auch die Arbeiter Ernſt Richter und Bäcker, die ſich erſt während der Fahrt kennen lernten. Die beiden Männer gingen nach der Landung Morgens um 4 Uhr am Spreeufer ſpazieren und trafen zwei junge Mädchen. Sie knüpften ein Geſpräch mit ihnen an und luden ſie zu einer Bootsfahrt ein. Die beiden Männer ruderten nun mit ihren Begleiterinnen nach Oſtend zu. Als ihnen der Schleppdampfer„Auguſte“ mit 2 Steinkähnen begegnete, wollten ſie den Mädchen zeigen, was ſie könnten, und kamen auf den unglücklichen Gedanken, zwiſchen den beiden durch Seile verbundenen Kähnen hindurchzufah⸗ ren. Vergebens warnten der Dampfer und die Beſatzung der Kähne. Als die Ruderer in der Mitte zwiſchen beiden Fahrzeugen waren, ge⸗ ſchah das Unglück. Das Boot wurde umge⸗ worfen, ſeine 4 Inſaſſen fielen ins Waſſer und gingen ſofort unter. Die Bemannung des Dampfers und der Kähne und der Bootsver⸗ leiher Schulz eilten ſofort zur Hilfe, aber es gelang nur, einen der Ruderer, den Arbeiter Richter, zu retten. Die anderen drei kamen nicht mehr zum Vorſchein. Heute morgen juchte man das Waſſer ab und landete zwei Leichen, die des Bäckers, der ſeiner Erzählung nach 28 Jahre alt war, und eines Mädchens; das andere Mädchen iſt noch nicht gefunden. Berlin, 16. Aug. Die Reviſions⸗Ver⸗ handlungen gegen den Fähnrich zur See Hüſſener finden am 26. ds. Monats vor dem Reichsmilitärgericht zu Berlin ſtatt. Chemnitz, 17. Aug. Auf der Bahn⸗ ſtrecke Wilſchhaus— Karlsfeld iſt geſtern abend in der 10. Stunde unweit Roſenkirchen vom Perſonenzug Nr. 3153 die Maſchine und acht Wagen entgleiſt. Fünf Reiſende ſind tot und 30 verletzt. Der Materialſchaden iſt ſehr be⸗ deutend. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Paris, 17. Aug. Arbeiter auf einen koſtbaren Schatz, der unter einer großen Steinplatte in der Wohnung eines Arztes verborgen war. Der Schatz beſtand aus alten goldenen Münzen und hat ein Ge⸗ wicht von 50 Kilo. Vermiſchtes. Frage wurde kürzlich von einer fidelen, nicht nur bier⸗, ſondern auch wiſſensdurſtigen Geſell⸗ ſchaft zum Gegenſtande einer Wette gemacht. Einerſeits wurde behauptet, daß ein Mehrge⸗ wicht von ungefähr acht Pfund, dem ungefäh⸗ In Andierne ſtießen ren Gewicht des Bierquantums, entſtehen müßte, während dagegen die Anſicht laut wurde, daß die Zerſetzung im Körper eine ſolche Gewichtszunahme nicht zulaſſe. Ein Herr erbot ſich, das Quantum zu trinken, ohne vom Stuhl aufzuſtehen. hatte vorher eine genaue Gewichtsfeſtſtellung ſtattgefunden, und die Vergleichung mit dem Wägungsreſultat nach Einnahme der zehn Glas ergab ein Mehr von 5½ Pfund. — Der Zucker wird billiger. Dieſe Nach⸗ richt wird allen Hausfrauen hocherfreulich ſein. Am 1. September tritt die„Brüſſeler Kon⸗ vention“ in Kraft und die Exportprämien fallen weg. Die Folge davon iſt, daß der Doppel⸗ zenter Zucker im Großhandel etwa 6 Mark weniger als bisher koſten wird; dazu kommt noch, daß das Zuckerkartell aufgehoben wird, was eine weitere Preisermäßigung zur Folge hat. Insgeſamt dürfte ſich die Preisver⸗ minderung auf etwa 10 Pfg. für jedes Pfund belaufen. — Ein Maſſen⸗Prozeß ſcheint ſich in Köln zu entwickeln. Dort ſind jüngſt ein Agent und ein Diätar bei der Staatsanwaltſchaft ver⸗ haftet worden, die, wie die„Poſt“ erfährt, ein umfangreiches Geſchäft mit geſtohlenen Akten für ſolche Leute betrieben, die ein Inte⸗ reſſe an dem Verſchwinden ihrer Strafprozeß⸗ Akten hatten. In den letzten Tagen ſind wieder 8 Leute verhaftet worden, die mit dieſer ſauberen Komplizen⸗Firma zu tun hatten. — Was das Obſt einbringt. Frankreich führt nur nach England für 34 Millionen Fres. Obſt im Jahre aus. Wie viel mag da die geſamte Jahresausfuhr an Obſt in einem Jahre betragen? Das dreifache dürfte kaum zu hoch gegriffen ſein; — Der ſeltene Fall, daß Truppen fremder Staaten deutſche Grenzſtädte durchziehen, iſt vor einigen Tagen zum zeitenmal innerhalb acht Tagen in Berchtesgaden in Bayern vor⸗ gekommen. Wie ſich nämlich die„Augsb. Poſtztg.“ von dort ſchreiben läßt, paſſierte das öſterreichiſche Infanterie-Regiment„Ernſt Lud⸗ wig, Großherzog von Heſſen und bei Rhein“, genanntes Städtchen„unter klingendem Spiel und in beſter Verfaſſung“, um möglichſt raſch ins Manöverterrain zu gelangen. — Der Jungfernkranz in Paris. Der „Voſſ. Ztg.“ ſchreibt man von der Seine: Eine Hochzeitsgeſellſchaft ſtieg die große ſchöne Treppe des Standesamtes des 17. Bezirks empor, als mit einem Male ſieben junge Mädchen die Braut überfielen, ihren Schleier und Kranz abriſſen, den letzteren mit Füßen traten und Bezeichnungen ausſtießen, wie ſie am wenigſten für eine Braut paſſen. Dann packten ſie den Bräutigam und ſetzten ihm Hörner auf. Die Sieben wurden zur Polizei gebracht, wo ſie ausſagten, die Braut arbeite mit ihnen in der⸗ ſelben Putzmacherei und habe ihnen ihre Bräu⸗ tigams abſpenſtig gemacht. Das Paar ward inzwiſchen getraut, aber das Hochzeitsmal war nicht fröhlich. — Ein luſtiger Studentenſtreich ſpielte Selbſtverſtändlich ſich, wie man dem„G.⸗A.“ ſchreibt, kurz vor Beginn der Ferien in Gießen ab. Der Kom⸗ militone B., ein fröhlicher junger Fuchs, hatte leider die Angewohnheit, ſich ſchon bei dem Frühſchoppen derart zu bezechen, daß er am Biertiſch trotz der Morgenſtunde feſt einſchlief und trotz Rüttelns und Stoßens kaum zu er⸗ wecken war. Der Leibburſch wollte dieſe üble Angewohnheit ſeines Pflegebefohlenen ein⸗ für allemal abſchaffen und erſann folgende Radi⸗ kalkur, deren Wirkung bei dem ſchläfrigen Füchslein eine ausgezeichnete war.— Eines Morgens mußte B. bei dem Frühſchoppen unentwegt“„Halbe“ und„Ganze“ nach⸗ kommen, bis er nach kurzer Zeit ſeinen ge⸗ wöhnlichen Rauch abhatte und in Schlaf ver⸗ fiel. Man packte ihn in einen Wagen und fort ging es nach einem benachbarten Dorfe, das in Bahnverbindung mit Gießen ſteht. Dort angekommen, wurde in einer Kneipe der arme Schläfer ſeiner Kleidung mit allem, was dazu gehörte, Geld und Uhr beraubt, und in einen zerriſſenen, alten und ſchmutzigen Bauern⸗ anzug mit langem blauen Rock geſteckt In die verſchoſſene Weſte erhielt er eine Fahrkarte für die vierte Klaſſe nach Gießen. In dieſem ſchönen Zuſtand. ließ man ihn ſeinen Rauſch ausſchlafen.—— Wer beſchreibt den Schrecken und den Zorn des Erwachten, als man ihm mitteilte, daß ſeine Kommilitonen ſchon lange mitſamt ſeinen Kleidern abgereiſt ſeien. Wohl oder übel mußte er in dem Bauernanzug vierter Klaſſe nach Gießen fahren. Aber hier hatte man für einen geeigneten Empfang die nötigen Vorbereitungen getroffen und geſchickt zu ver⸗ hindern gewußt, daß der Bedauernswerte nach Hauſe fahren konnte; ſämtliche Droſchkenkutſcher verweigerten, es ſei denn bei Vorauszahlung, trotz Bitten und Flehen die Heimfahrt, und ſo mußte er den ganzen Weg vom Bahn hof bis zu ſeiner Nordende der Stadt gelegenen Wohnung zu Fuß gehen, wo ihn unter Jubel⸗ und„oho“⸗Rufen die Freunde feſtlich be⸗ grüßten. — Gevatter Storch, der ſich auf hochge⸗ legenen Plätzen bekanntlich am wohlſten fühlt, ohne aber auch die Niederungen des Lebens zu verſchmähen, hat einen Rekord erreicht. Auf der Knorrhütte, unterhalb des Gipfels der Zugſpitze iſt nämlich von der Frau des Hütten⸗ warts ein kräftiges Knäblein geboren worden, das ſich vorausſichtlich in der kräftigen Höhen⸗ luft prächtig entwickeln wird. Der„Hochwohl⸗ geborene“ erhielt bei der Taufe den Namen Martin Ludwig. Um ſeinen künftigen Beruf braucht er nicht bange zu ſein; er iſt jedenfalls der„geborene Hüttenwart.“ — Sieben Stunden lang geſpießt. Aus Rudua wird folgender ſchrecklͤcher Vorfall ge⸗ meldet: Der Gemeindekuhhirt Vaßa Lukies war mit der Herde auf der Weide, als der ſonſt ſanfte Stier ſich plötzlich gegen ihn wendete. Der Hirt gelangte auf die Hörner des Stieres und blieb dort mit durchbohrtem Körper hiflos hängen. Auf die Hilferuft des Hirten eilten von allen Seiten Menſchen herbei, doch niemand Flammen, in den ſprühenden Funken, in den verglimmenden Kohlen ihre Kinder und Kindes— kinder ſehen. Siebenzig Jahre bin ich alt geworden,“ flüſterten dann ihre welken Lippen,„ich habe meinen Mann und fünf Kinder begraben— ich habe Not, Sorge, Kummer und Elend erlebt — ich habe auf den lieben Gott gebaut und er hat mich nicht verlaſſen. Er hat mich geführt bis in mein Alter und mich getragen, bis ich grau geworden bin— Gott, mein Gott, haſt du mich denn jetzt verlaſſen, da ich das Grab vor mir offen ſehe? Weshalb haſt du mich denn nicht zu dir genommen— weshalb ſoll ich denn dieſen Kelch noch leeren?— Herr, mein Gott— höre mich— laß mich ſterben — laß mich ſterben.“ Aufſchluchzend in furchtbarem Schmerze verbarg die alte Frau das Geſicht in die Arme, die auf ihren Knien lagen. In ſolcher zuſammengekauerten Haltung blieb ſie regungs⸗ los ſitzen, als warte ſie auf das barmherzige Machtwort Gottes, das ſie abberufen ſollte aus dieſem Leben. 5 Leiſe kniſterten die Flammen und erleuch— teten das Stübchen mit rötlichem Schein. Der Abend war bereits hereingebrochen, ein finſterere, ſtürmiſcher Winterabend. Vom Walde herüber klang das Rauſchen der Bäume, das Brauſen des Sturmes. Unheimlich gellende, heulende, pfeifende Laute miſchten ſich in das Brauſen und Rauſchen und die Schindeln an der ein— ſamen Hütte raſſelten und knarrten und die Bäume im Walde ächzten unter der Laſt des Schnees. Sie hatte ihre Faſſung wiedergewonnen. Langſam richtete ſich die alte Frau empor. ö „Ich hab's ihm ja geſagt,“ flüſterte ſie, „daß er in der großen Stadt untergehen würde — ich konnte ihn nicht retten— aber ſeine Kinder kann ich retten— ſeinen Kindern will ich hier in dem Hauſe, in dem ihre Vorfahren ſeit hundert Jahren wohnten, ein Stätte be⸗ reiten, wo ſie zu braven, wackeren Menſchen heranwachſen ſollen.“ Sie zündete eine kleine Lampe an.„Ich will die Läden vor den Fenſtern ſchließen—“ Mit ſchlürfenden Schritten näherte ſie ſich dem kleinen Fenſter der zur ebenen Erde gele⸗ genen Stube. Der flackernde Schein der Lampe fiel hell auf die kleine Fenſterſcheibe. Großer Gott, was war das?— Starrte nicht ein blaſſes, entſtelltes Geſicht mit großen, kranken, ſchwermütigen Augen durch das Fenſter? Die Lampe erzitterte heftig in der Hand der Alten.„Anna— du— iſt es dein Geiſt — ruhe— ruhe, du armes Kind— oder ver⸗ magſt du keine Ruhe in deinem ſelbſtbereiteten Grabe zu finden— Anna—“ Sie erhob abermals die Lampe— das Geſicht am Fenſter war verſchwunden. Aber ertönte nicht ein leiſes Wimmern, ein herz⸗ zerreißendes Schluchzen da draußen vor dem Fenſter? „Und wenn es deine ruheloſe Seele iſt, Anna,“ flüſterte die Alte bebend,„ſie ſoll nicht vorgebens bei mir angeklopft haben— Herr, * 9 1 mein Gott, ſtehe mir bei und hilf uns—“ Sie eilte zur Hausthür und öffnete haſtig. Da lag zuſammengekauert an der Schwelle des Hauſes eine dunkle Geſtalt und als die Alte mit hoch emporgehaltener Lampe in der Thür erſchien, da ſtreckte die niedergeſunkene Geſtalt die Arme flehend empor:„Großmutter habe Erbarmen— ich bin es— dein Kind— deine Anna—“ 5 „Du biſt es— du biſt es leibhaftig— lebendig? Du biſt es, Anna, mein Herzens⸗ kind— du biſt heimgekehrt zu deiner alten Großmutter.“ Sie beugte ſich zu der Zuſammenge⸗ ſunkenen nieder, ſie hob ſie mit zitternden Armen empor, ſie legte ſie ſanft an das alte, treue Herz, ſie ſtreichelte das wirre, naſſe Haar mit den welken, harrgearbeiteten Händen, ſie küßte die blaſſen, eingefallenen Wangen, die zuckenden, kalten Lippen und ſie führte die Heimgekehrte, die vor Näſſe und Froſt zitterte und bebte, in das warme Stübchen und bettete ſie in den alten, morſchen Lehnſtuhl am Ofen und kniete vor ihr nieder und hauchte auf die erſtarrten Hände der Heimgekehrten. „Großmutter—“ „Sprich nicht, mein Herzenskind— ſag kein Wort— ich weiß alles. Sprich nicht ruhe dich aus, wärme dich, mein Herzens⸗ kind— wenn die Heimat auch klein und nied⸗ rig und unanſehnlich iſt,'s iſt doch die Heimat und die Flammen des heimatlichen Herdes ſollen dich wärmen und dich geſund machen—“ (Jortſetzung folgt.) getraute ſich an den durch die Laſt auf den Hörnern noch mehr wild geworden Stier heran. Man wendete ſich nun telephoniſch an die Nagy⸗Beeskereker Staatsanwalt, die den Rat erteilte, den Stier niederzuſchießen. Nun begann eine wahre Treibjagd auf den Stier, doch lange Zeit konnte es nicht gelingen, ihn tötlich zu treffen. Erſt um 4 Uhr wurde das Tier von einer Kugel in den Kopf getroffen und ſtürzte tot zuſammen. Als man nun den Hirten von den Hörnern herabnahm, war er 1 mußte. Nun begann der Tanz erſt recht. Er beleidigte den Gefängnisverwalter und führte ſich derart auf, daß er durch die telephoniſch herbeigerufene Polizei entfernt werden mußte und ſich ſein Vergehen als Hausfriedensbruch qualifiziert. Auf dem Rathauſe machte er abermals Spektakel und zertrümmerte einen Teil der Arreſttüre, was ihm eine neue Klage wegen Sachbeſchädigung einträgt. — Eine Reihe eigenartiger Artiſten⸗ Inſerate von Brettl⸗Größen hat die„Intern. Er raubte ſeinen Nachbarn alle Ruhe: ſie konnten nicht mehr arbeiten, nicht mehr ſchlafen wegen der ewigen„Hahaha! Haha⸗ ha! Hahaha!“ William Reilly's. Zwei Po⸗ liziſten kamen und drangen in die Wohnung Reilly's. Sie fanden ihn im Lehnſtuhl ſitzen, ſich den Leib vor Lachen haltend. Sie redeten ihn an, ſtellten Fragen an ihn—„Hahaha! Hahaha!“ war alle Antwort, die ſie erhielten. Lachen ſteckt an. Die Poliziſten begannen zu⸗ erſt das Geſicht zu verziehen— nicht lange, 8 bereits eine Leiche. Der Körper befand ſich] Artiſten⸗Zeitung“ zuſammengeſtellt. 3. B. ſieben Stunden auf den Hörnern des Stieres, die zwiſchen die Rippen gedrungen waren. ſo lachten ſie mit dem Lacher aus vollem Halſe „Baronin von Ehrenbreitenſtein, hoch⸗ mit. Einige Nachbarn, über den Höllenlärm elegante Salon⸗Soubrette im vornehmſten empört, kamen hereingeſtürmt. Wie ſie das — Die Rache der Verſchmähten. Die Genre. Ständige Adreſſe: Berlin, Mulack⸗ Trio erblickten, ſtimmten ſie ihrerseits in die Einwohner der griechiſchen Stadt Krawaſſora wurden nachts durch ein donnerartiges Getöſe geweckt. Die erſchreckten Leute eilten hinaus auf die Straße. Vor dem Friedensgericht ſchlug ihnen der Geruch von verbrannten Kleidern entgegen, und bald bot ſich ihnen ein entſetz⸗ liches Bild; ſie fanden den völlig zerriſſenen Leichnam des Friedensrichters Loulas. Dieſer hatte mit einem Mädchen namens Irini ein leib. Sofort frei. Liebesverhältniß unterhalten, das er aber löſen alt, 1 wollte, um ſich mit einer anderen Schönen von Witwe Krawaſſora zu verheiraten. Irini beſchloß, furchtbare Rache zu nehmen. Sie legte eine Dynamitpatrone unter das Kopfkiſſen des Loulas, als dieſer in einer heißen Nacht ſein Bett auf dem Balkon ſeines Hauſes aufge⸗ ſchlagen hatte. Mit der Patrone war eine Zündſchnur in Verbindung gebracht worden, die vom Balkon bis zur Straße hinabging, von einem Freund der Irini in Brand geſteckt ten. Beding wurde und die Exploſion hervorrief. Der Richter hatte in tiefem Schlaf gelegen, da ihm vor Ausführung der Mordtat Betäubungsmittel Bürger William im Wein gereicht worden waren. haben, denſelb rie als Zettelverteiler mit tätig ſein. ultze. Adr.: Die Exped.“ „Junge Dame von ſeelenvollem Weſen, 1 K'. ö welche muſikaliſch iſt akrobatiſche Vorbildung Hopfenhändler ſind nun über die Zeit der beſitzt und ſich nach geregelter Häuslichkeit[ Ernte in hieſiger Stadt, darunter auch einige ſehnt, wird von temperamentvollem Artiſten aus Böhmen, welche gut bezahlen. Zwiſchen zu engagieren geſucht. Sollte dieſelbe Luft] der Frühhopfen⸗ und Späthopfenernte wird ein zu heiraten und außerdem] Stillſtand von einigen Tagen eintreten. Die ſtraße 8 b, bei Witwe Knubbe, 2. Hof, Lachſalven ein. Schließlich, da allgemeine Er⸗ Seitenflügel, 4 Treppen links.“ „Statt jeder beſonderen Meldung! An⸗ Lachunhold in einem Krankenwagen nach dem derer Umſtände halber kann ich mit meiner] Hoſpital ſpedieren. ſchwebenden Jungfrau in den nächſten Mo⸗— Schön geſagt.„Na, der alte Förſter naten keine Engagements annehmen. Hoch, wird ſich nicht wenig freuen, Dir mit ſeiner e Salus ae d„ Vacdgeſchichte einen Bären aufgebunden zu 2 Mein Sohn, 16 Jahre haben!“—„Ach geh' doch— ich glaube gar, ſchöpfung eingetreten war, konnte man den Du glaubſt, er glaubt, ich glaub's!“ Tettnang, 17. Aug. Ungefähr 20 zu erlernen, wird um Preiſe bewegen ſich zwiſchen 165 bis 172 Mk. lmor⸗Salto⸗Cascade“ gebe⸗ Man vermutet, daß die Preiſe des Späthopfens 1 170 Centimeter bis 175 etwas zurückgehen werden. Conſtantes ſchönes und Liebe zu den Kindern.“ und trockenes Wetter iſt dringend nötig. ke Yankee. Der Newyorker eillyß ward plötzlich von un⸗ bändiger Lachwut erfaßt. Er lachte bei Tage, — Ein Schuhmacher wollte eine ihm auf⸗ er lachte bei Nacht. Was er tat und was er erlegte Freiheitsſtrafe im Landgerichtsgefäng⸗ trieb, wo er ging und wo er ſtand— aus niſſe Bamberg antreten, kam aber in derart ſeinem Munde erſcholl ein ausgelaſſenes, betrunkenem Zuſtande abends 7 Uhr dort an, zwerchfellererſchütterndes Gelächter. Fünf Tage daß ihm die Aufnahme verweigert werden und fünf Nächte hatte das ſchon angedauert. Ein zuverläſſiger, kräftiger Mann für Gartenarbeit geſucht. Von wem? ſagt die Exped. ds. Bl. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in der Gemarkung Seckenheim belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Peter Sauer, Steinhauer in Seckenheim eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchriebenen Grundſtück am Mittwoch, den 19. Oktober 1903. Vormittags 10% Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Keckenheim ver⸗ ſteigert werden. i Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Juli 1903 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde iſt jedermann geſtattet. 8 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Ein⸗ 45 tragung des Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur bgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungser⸗ löſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen welche ein der Verſteigerung enigegenſtehendes Recht * haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Auf⸗ hebung oder einſtweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. 8 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Seckenheim, Band 38, Heft 18, Beſtandsverzeichnis I. Ordnungs⸗Zahl 1, Laufende Nummer der Grund⸗ ſtücke im BV. Lagerbuch⸗Rummer 627 a, Flächeninhalt 3 a 16 qm Hofraite 1 4 67 qm Hausgarten 1a 49 qm zuſammen 3 a 16 qm im Ortsetter an der Friedrichstraße. g Auf der Hofraite ſteht: a) ein 1½ſtöckiges Wohnhaus mit Durchfahrt und Schienenkeller; b) eine 1½ſtöckige Schweineſtallung, einerſeits Lagerbuch⸗Nummer 627, adſ. 628. Schätzung 6400 Mk. Mannheim, den 31. Juli 1903. Großh. Notariat Mannheim IX. als Vollſtreckungsgericht. Breunig. 8 Bekanntmachung. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Grund⸗, Häuſer⸗, Ge⸗ werb⸗, Einkommen- und Kapitalrentenſteuer wird am Freitag, den 28. und Samstag, den 29. Auguſt 1903, Vormittags von 912 Uhr und Nachmittags von 2—6 Uhr im Rathauſe dahier vorge⸗ nommen werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haus⸗ halt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt beſchäftigt, hat das hiefür vorgeſchriebene Formular auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen. Die hiezu erforderlichen Formulare ſind, ſoforn ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. f Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Bekanntmachung verwieſen. Seckenheim, den 17. Auguſt 1903. Der. Schatzungsrats: ol z. Zahlungsaufforderung. Diejenigen, welche noch die erſte Hälfte der Umlage oder das erſte Viertel der Almendſteuer zu zahlen haben, werden aufgefordert, dies bis ſpäteſtens den 25. ds. Mts. zu erledigen, bei Vermeidung perſönlicher Mahnung. Gemeindekaſſe: Bühler. Stehen geblieben ſind auf dem Rathauſe zwei Negenſchirme. Seckenheim, den 15. Auguſt 1903. gürgermeiſteramt. Vol z. Ziegenbock Verſteigerung. Donnerstag den 20. dieſes Monats, Nachmittags 5 Uhr, verſteigern wir auf unſerer Bockhalterei, Neckarſtraße Nr. 7, einen zur Zucht un⸗ tauglichen Ziegenbock, wozu Steigerungsliebhaber freundlich eingeladen Der Vorſtand. W. Eder. werden. Neu eröffnet! N Neu eröffnet! Restauration Luegloch NR 7, Nr. 10. Mannheim R 7, Nr. 10. Inh.: Jacob Sponagel empſiehlt ff. Lagerbier, helles Erporthier, Pfälzer Naturwein ½¼ Liter 15, 20 und 25 Pfg. 2 5 Hochachtungsvoll Jacob Sponagel. 5 8 2 1 ; 8 5 3 8 5 5 5 * 7 3 8 5 9 7 8 N 55 0 2 . 5 5 * 3 7 9 1 N Vassmer's s hecker's 1 Grosses Lager in Jede ſparſame Hausfrau ſoll ihren Bedarf in Stein's Reste- und Partiewaren-Geschäft decken. 1 Sie sparen viel Geld und erhalten gute Ware. 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