Hnuxelgeblatt für Jbesbeim und sechenheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von 2. Helfrich in Seckenheim. 5 Anz ei gen: Die Uſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg 6 bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 78.(Jweites glatt.) Samstag, den 3. Oktober 1903. 3. Jahrgang Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 2. Oktober 1903.) Verſchiedene Anträge zur Fahrnis⸗Ver⸗ ſicherung werden zur Kenntnis gebracht und keine Einwendungen dagegen erhoben. Zur Entnahme von 30 ebm. Kies aus dem Neckar am ſogenannten Kieskopf auf die Feldwege hat die Großh. Rheinbau⸗Inſpektion Mannheim die Genehmigung erteilt. Die Entſchädigungsfeſtſetzung des Ver- waltungsrats der Großh. Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt bezügl. des durch Blitzſchlag in der Steinzeugwarenfabrik und eines in Rheinau am 13. Aug. d. Is. ſtattgefundenen Zimmer⸗ brandes wird zur Kenntnis gebracht. Die Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Rheinau zu der am 3. Okt. d. Is. ſtattfindenden Schlußprobe wird eröffnet und beſchloſſen der Einladung Folge zu geben. Es wird beſchloſſen, daß Mathias Reiß in Rheinau auf Grund ſeiner nach Mitteilung der Gr. Polizeidirektion Mannheim erfolgten Aufnahme in den badiſchen Staatsverband, in die Wählerliſte für die Landtagswahl einzu⸗ tragen ſei. Zu Kommiſſionsmitglieder gemäߧ 4 des Abdeckereigeſetzes werden die Herren Bürger⸗ meiſter Volz in Seckenheim und Bürgermeiſter Urban in Schriesheim dem Bezirksamt in Vorſchlag gebracht. Die amtliche Schätzung von 3 Grund⸗ ſtücken in Seckenheim und 3 ſolchen in Rheinau wird vorgenommen. Termin für die nächſte Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wird auf Freitag den 16. Oktober 1903 Nachmittags 6 Uhr feſtgeſetzt und Tagesord⸗ nung bekannt gegeben. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen, welche mit verſchiedenen Grundeigentümern wegen Erwerbung eines Schulhausbauplatzes gepflogen wurden, wird von Vorſitzenden Vor⸗ trag erſtattet. Es wird beſtimmt, daß die öffentliche Verpachtung der Gemeindeäcker im Mittelfeld und Sand am Donnerstag den 8. Oktober 1903 Nachmittags 2 Uhr im Rathausſaale ſtattfindet. Eine Anzal Rechnungen werden zur Zalung angewieſen. Vermiſchtes. —„Arbeit macht das Leben ſüß, Faulheit ſtärkt die Glieder.“ In Vienne in Frankreich wurde neulich ein Landſtreicher vom Strafge⸗ richt mit der 205. Verurteilung bedacht. Der Mann hat faſt nie gearbeitet und zählt bereits über 80 Jahre. G.-K. Uebertrumpft. Zwei Agenten für feuerfeſte Geldſchränke trafen ſich im Hotel und rühmten ihren„Artikel“.„Mein Haus,“ ſagte der eine,„ſtellt den unzerſtörbaren Geldſchrank her. Jüngſt ſetzte man zur Probe einen Hahn in einen Schrank und ſtellte den Schrank auf auf einen brennenden Holzſtoß. Als das Feuer ausgebrannt war, öffnete man die Tür und heraus kam friſch und munter der Hahn und krähte.“—„Pah, das iſt noch gar nichts,“ entgegnete der zweite Vertreter für feuerfeſte Geldſchränke.„In unſeren„feuerfeſten“ ſetzten wir ein Huhn und ſchoben dann den geſchloſſe⸗ nen Schrank in einen Hochofen der Borſig'ſchen Fabrik. Als wir nach einer Stunde den Schrank herausnahmen, war die Panzerung halb geſchmolzen, das Huhn aber“„zu Pulver verbrannt?“——„Nein, es war er⸗ froren!“ G.-K. Leo Tolſtoi, der ruſſiſche Graf und Schriftſteller, der bekanntlich alle Menſchen zu Brüdern machen möchte, begegnete einſt in Moskau folgender Vorfall. Er war eben im Begriff, einem Bettler eine Münze zu verab⸗ reichen, als ein Poliziſt erſchien und der Bett⸗ ler vor dieſem ausriß. Graf Tolſtoi winkte den Poliziſten heran und ſprach:„Haſt Du nicht das Evangelium geleſen und kennſt Du nicht die Stelle: Wer einen Hungrigen ſpeiſet uſw.“„Gewiß kenne ich dieſe Stelle,“ ant⸗ wortete der Beamte und zitierte ſie auch ganz richtig weiter.„Nun alſo, und doch verfolgſt Du den Hungrigen?“ warf der Graf ein. „Höre einmal,“ unterbrach ihn der Poliziſt, „jetzt antworte Du mir erſt einmal: haſt Du unſere Polizeiordnung geleſen?“„Nein,“ mußte der Graf zugeben.„Nun alſo,“ herrſchte der Beamte ihn an,„dann halt auch Dein Maul!“ G.-K. Wie das Volk ſpricht. Aller An⸗ fang iſt ſchwer! ſagte der junge Dieb, als er einen Ambos ſtahl.— Das geht ſchweiniſch zu! ſagte der Bauer, als er ſeine Sau ſchlachten ließ.— Stirb noch nicht, Pferd, ſagte der Bauer, ich will erſt Hafer ſäen.— Ratet mir gut! ſagte die Braut, aber ratet mir nicht ab. — Rot iſt die Farbe der Liebe! tröſtete ſich jener, als er eine, die er ſich im Finſtern ge⸗ wählt hatte, bei Lichte beſah und fand, daß ſie einen Feuerkopf hatte.— Das Nötigſte zuerſt, ſagte der Mann, prügelte die Frau und ließ das Pferd im Graben liegen.— Viel Geſchrei und wenig Wolle! ſagte der Teufel, als er das Schwein ſchabte.— Sparen gewinnt! ſagte die Muhme, und briet den Speck in Butter.— Heute rot, morgen angeſtellt. Un⸗ recht Gut zahlt keine Grundſteuer.— Nach gethaner Arbeit iſt gut im Reichstag ſitzen.— Orden machen Leute.— Wo die Not am Quentchen Mutterwitz iſt mehr wert als ein Zentner Schulverſtand. G.-K. Jräßlich. In einem der beſuchte⸗ ſten und nobelſten Reſtaurants Unter den Lin⸗ den zu Berlin, in welchem notoriſch die exquiſiteſte Speiſekarte auszuliegen pflegt, hielt ſich eines Abends ein der hohen Ariſtokratie angehörender Herr auf, welcher von dem dienſt⸗ tuenden Kellner die Vorlegung der Speiſekarte verlangte. Nachdem dieſer ſeinem Verlangen nachgekommen und der betreffende Herr die Karte von oben nach unten und von unten nach oben eifrig ſtudiert hatte, warf er dieſelbe mit den Worten auf den Tiſch:„Sonſt nichts? Das iſt ja jräßlich!“ Ein an demſelben Tiſch ſitzender Student nahm dieſelbe Speiſekarte, las ſie ebenfalls ſo fleißig durch und warf ſie ebenfalls auf den Tiſch mit den Worten: „Jräßlich!“— Wütend ſprang der erſtgenannte Herr auf und ſchnarrte:„Mein Herr, wie kön⸗ nen Sie ſich erlauben, mich zu kopieren, ich bin der Graf X.“ Gleichmütig erwiderte der Student:„Sonſt nichts? Das iſt ja jräßlich!“ Unter dem Gelächter der Gäſte verließ der „Jraf“ das Lokal. 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Da in den Monaten November und Dezember die regelmäßige Gebäude⸗Einſchätzung für die Feuerverſicherung ſtattfindet, wobei ſämt⸗ liche in dieſem Jahre neu errichteten Gebäude und ſolche, welche durch Umbau in ihrem Umfange vergrößert oder durch Abbruch verkleinert worden ſind, deren Wert durch Ausbeſſerung um mindeſtens 100 Mk. erhöht oder durch Baufälligkeit um mindeſtens dieſe Summe vermindert worden iſt, berückſichtigt werden müſſen, werden die Hausbeſitzer, welche ohne vorherige bezirksamtliche Anzeige im Beſtande ihrer Gebäude Aenderungen vornehmen ließen, oder ſolche, deren Gebäude oder Aen— derungen überhaupt bis jetzt nicht zur Einſchätzung kamen, erſucht, als⸗ bald hierher(Rathaus, Zimmer Nr. 7, in Rheinau auf dem Gemeinde— hauſe) Mitteilung zu machen. Seckenheim. 1. Oktober 1903. Gemeinderat Ratſchreiber Volz Ritter. Bekanntmachung. Die Reviſion des Kataſters der land— und forſtwirtſchaftlichen Unfallver⸗ f ſicherung für das Jahr 1903 betr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Beteiligten, daß nunmehr mit der Reviſion des Kataſters der land- und forſtwirtſchaftlichen Unfall⸗ verſicherung begonnen wird und fordern alle diejenigen, deren Betrieb e im Laufe dieſes Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche die Verſetzung in eine höhere oder niedere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie die⸗ jenigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder eingeſtellt haben, hiermit auf, dieſe Veränderungen auf dem Rathauſe dahier— Zimmer Nr. 5 — binnen 8 Tagen anzuzeigen. Das Kataſter liegt während dieſer Friſt auf dem Rathauſe zur Einſicht offen. f Seckenheim, den 28. September 1903. Die Abſchätzungskommiſſton für land und e Anfallverſicherung ol z. — 8 Bekanntmachung. Am Sonntag, den 4. Oktober 1903, Vormittags ½8 Uhr, findet eine Uebung der geſammten Feuerlöſchmannſchaft(Spritze 1, 2 und 3 und Saugpumpe ſowie beide Handſpritzen) und der übrigen Hilfs⸗ mannſchaft(Einreiſer“ Steiger u. ſ. w.) ſtatt, zu welcher die Beteiligten pünktlich am Spritzenhaus zu erſcheinen haben. Außer dieſem erfolgt noch perſönliche Ladung. Ausbleiben wird beſtraft. Seckenheim, 26. Septbr. 1903. Bürgermeiſter Achtung. Mache einer verehrlichen Ein⸗ wohnerſchaft von Seckenheim die ergebene Mitteilung, daß ich mein Hlaſchenbiergeſchäft nach Tuiſenſtraße 63 verlegt habe und halte daſelbe beſtens em⸗ pfohlen. Unentſchuldigtes Zu mieten geſucht 2 größere oder 3 kleinere Zimmer, Küche und Zubehör oder ein kleines Haus. Offerte mit Preis ſind bei M. Volz, Zähringer Hof abzu⸗ geben. Auf Kirchweihe empfehle Zwetſchgen u. Repfel Wendel Neubauer, Luiſenſtraße 18. Auſtin Botz. ee ee, e orf e e e MANNHEIM. 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