nur matt erleuchtet, ſo daß man im erſten Secken i Anzeigeblatt für Seckenheim und Joesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Oruck und Verlag non J. Helfrich in Seckenheim. Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Anzeigen: Nr. Sl. Mittwoch, den 14. Oktober 1903. 5 3. Jahrgang Deutſches Reich. gerlin, 10. Okt. Den Bemührungen des Reichskommiſſars für die Weltausſtellung in St. Louis 1904 iſt es gelungen, von der amerikaniſchen Ausſtellungsleitung die Erlaub⸗ nis zu erwirken, daß die Ausſteller insbeſondere von kunſtgewerblichen Gegenſtänden von den ihnen zugewieſenen Plätzen aus Duplikate der ausgeſtellten Gegenſtände verkaufen dürfen. Die Verkaufsgenehmigung muß für jeden ein⸗ zelnen Ausſteller beſonders nachgeſucht werden. Auch iſt an die Ausſtellungsleitung eine in Prozenten des Bruttoertrages bemeſſene Abgabe zu entrichten, die je nach der Natur und dem Charakter der betreffenden Ware verſchieden feſtgeſetzt werden wird. Diejenigen Ausſteller, die von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen wollen, haben ſich unter näherer Bezeichnung ihrer Gegenſtände tunlichſt bald an den Reichs⸗ kommiſſar(Berlin W,. Schöneberger Ufer 22)) zu wenden, damit dieſer das Weitere bei der amerikaniſchen Ausſtellungleitung veranlaſſen kann. Ausland. grüſfel, 11. Okt. Heute morgen ver⸗ kündeten 101 Kanonenſchüſſe, daß dem Thron⸗ folgerpaar ein Prinz geboren wurde. Derſelbe wird den Namen Karl erhalten. Aus Nah und Fern. (JSeckenheim, 12. Okt. Freitag, den 9. Okt., abends 8 Uhr, fand im Gaſthaus zum Löwen eine Sitzung des Ehrenausſchuſſes des Männergeſangvereins ſtatt, welche ſehr gut be⸗ ſucht war. Zweck der Verſammlung war Be⸗ ratung über die event. zu ſtiftenden Ehrenpreiſe anläßlich des im Mai nächſten Jahres zu ver⸗ anſtalteten Wettgeſanges und zeigte ſich der Ehrenausſchuß in jeder Beziehung ſehr ent⸗ gegenkommend. Wir wünſchen dem Unter⸗ nehmen genannten Vereins beſtes Gelingen. Mannheim, 11. Okt. Der Inhaber des hieſigen Privatpaketbeförderungsgeſchäftes J. Häusler und ein Gehilfe wurden wegen be⸗ deutender Warenhausdiebſtähle verhaftet.— Verſchwunden iſt ſeit einigen Tagen ein Ein⸗ kaſſierer der ſtädtiſchen Straßenbahnkaſſe, der die Vereinnahmung der Gelder für Abonnements⸗ karten zu beſorgen hatte. Man entdeckte, wie gemeldet wird, ein Manko von über 15,000 Mark. Mannheim, 12. Okt. Ein hier in Stellung befindliches Dienſtmädchen hat ſich am 10. d. Mts., abends, in einem Anfall von Schwermut aus einem Fenſter vom zweiten Stock in den Hof geſtürzt, woſelbſt ſie bewußt⸗ los liegen blieb. Schwer verletztwurde dieſelbe mit⸗ telſt Sanitätswagen ins allg. Krankenhaus gebracht. 5 Heidelberg, 10. Okt. Als geſtern Abend um 8 Uhr zwei Einjährig⸗Freiwillige die Kettengaſſe hinabgingen, ſtürzte ſich ein Rowdy auf einen der beiden und ſchlug ihm ohne jeden Anlaß mit brutaler Gewalt rechts und links ins Geſicht, daß alsbald das Blut hervorquoll und die Wangen dick anſchwollen. Noch ehe der Ueberfallene ſich von ſeiner Ueber raſchung erholt hatte, war der heimtückiſche An⸗ greifer verſchwunden. Der Vorfall hatte einen großen Menſchenauflauf zur Folge. Leopoldshafen, 11. Okt. Heute abend 9 Uhr brannte die Scheuer und Stallung des Maurers Friedr. Fetzner hier nieder. Das Gebäudefünftel iſt verſichert, dagegen die Fahr⸗ niſſe nicht, welche aber mit' Ausnahme von Heu, Stroh und Tabak gerettet wurden. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Schopfheim, 11. Okt. Vermißt wird der 18 Jahre alte Landwirt Johann Dreher von Gündenhauſen, der vor etwa 10 Wochen ſpurlos von Hauſe verſchwunden iſt. Ueberlingen, 11. Okt. Herr Schreiner⸗ meiſter Möhrle hat ſich vor einiger Zeit eine Schnittwunde an der Hand zugezogen, welcher er anfangs keine Beachtung ſchenkte. Es trat aber Blutvergiftung hinzu, welcher der Kranke nun erlag. 5 Ludwigshafen, 12· Okt. Selbſtmord beging der hier wohnhafte 58 Jahre alte Adam Richter, indem er ſich eine Kugel in den Kopf ſchoß. Familienzwiſtigkeiten und Krankheit ſollen die Urſache der Tat ſein.— Der 18jäh⸗ jährige Spengler Th. Heußler aus Munden⸗ heim, welcher beim Abbruch eines Gerüſtes der Gewerbeausſtellung abſtürzte iſt im hieſigen Krankenbauſe ſeinen Verletzungen erlegen. Landau(Pfalz), 11. Okt. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich in der heutigen Nacht. Der 25 Jahre alte Fuhrknecht Heinrich Stock von Edenkoben fiel von ſeiner Weinfuhre herab, wobei ihm das Hinterrad über den Hals ging und den Kopf vollſtändig vom Rumpfe trennte. Nürnberg, 10. Okt. Das Schwurgericht verurteilte lt. Meldung der„Frkf. Ztg.“ die der Ermordung der 75jährigen Händlerin Bock angeklagte 42jährige verheiratete Fabrikarbeite⸗ rin Anna Mailer⸗Nürnberg auf Grund eines Indizienbeweiſes wegen Totſchlags und Raub— verſuchs zu 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Berlin, 12. Okt. Großes Aufſehen er⸗ regen die Unterſchlagungen des Bureauchefs Beeſe vom deutſchen Offiziers⸗Verein in Höhe von 80 000 Mk. Beeſe iſt in Hamburg ver⸗ haftet worden. Erlangen, 12. Okt. In Neunkirchen a. Brand erſchlug der dem Trunke ergebene vormalige Wirt Dorn ſeine Frau mit der Axt und erhängte ſich dann. f Düſſeldorf, 10. Okt. Die hieſigen Aerzte faßten nach einem Beſchluß ihrer Kölner Die Aerzteſchaft Kollegen folgende Reſolution: Düſſeldorfs und der Vororte beſchließt ein⸗ ſtimmig, die Einführung der freien Aerztewahl. bei allen Krankenkaſſen zu verlangen. Wien, 10. Oktbr. Auf der Fahrt von London nach Wien verſchwand auf bisher unaufgeklärte Weiſe ein Poſtbeutel, der Wert⸗ ſendungen Londoner Banken an Wiener Banken in Höhe von 100,000 Kronen enthält. Beteiligt ſind die Anglobank, das Reiſebureau Cook und das Bankhaus Weinberg. N Haag, 10. Okt. Seit zwei Tagen wütet ein ſtarker Sturm. der holländiſchen Küſte geſtrandet, darunter ein däniſcher und ein norwegiſcher Dreimaſter. In den Provinzen Dreuthe und Groningen richten Ueberſchwemmungen großen Schaden an. Newyork, 10. Okt. Die Pennſylvania⸗ Eiſenbahn kündigt die zeitweilige Einſtellung des Zugdienſtes zwiſchen Newyork und Philadel⸗ phia an. Seit geſtern Abend verkehren keine Züge, da die Geleiſe bei Trenton und New⸗ Ein modernes Aſchenbrödel. Von M. Adelmi. 9)(Nachdruck verboten.) „Nein, nein!“ rief der Ruſſe.„Ich möchte keinerlei Druck auf das junge Mädchen üben. Sie kennen ſie länger und ſind ihr näher be⸗ freundet. Sie iſt Ihnen gegenüber ungenier⸗ er und wird ſich offener ausſprechen. Laſſen Sie ihr ein paar Tage Friſt, um eine Ent⸗ ſcheidung zu treffen. Nur wenn es gern ge⸗ ſchieht, wünſche, ich ihr längeres Verweilen in 5 0 wil leit ö 5 will gleich morgen mit ihr ſprechen,“ ſagte ich.„Doch es wird kü 05 i icht ee dude 725 wollen wir nich Er war bereit. Es waren nur wenige Perſonen in dem Kurſaal. Die Muſik im Nebenzimmer war verſtummt. Dennoch gingen wir hinein. Das mäßig große Gemach war Augenblick keine vollſtändige Ueberſicht hatte und wir die beiden Geſtalten auf dem kleine Eckſofa nicht ſogleich bemerkten. Erſt als eine derſelben ſich raſch erhob und uns zurief:„Ach, ihr ſeid es, ihr ſucht uns gewiß!“ wandte Herr Sokoff den Kopf jener Richtung zu. Ich hatte ſie ſchneller erkannt, um noch rechtzeitig zu ſehen, wie Ferdinand 5 5 1 Rheden ſeinen Fräulein Werra umſchlingenden Es ärgerte mich nur, daß Arm zurückzog. Herr Sokoff meine Wahrnehmung nicht geteilt. Trotzdem mochte er etwas Unpaſſendes in dieſer nächtlichen Zuſammenkunft finden, denn er ſagte in etwas ſchärferem Ton, als er ſonſt mit ſeiner Schwägerin zu reden pflegte:„Du allein hier, Werra?— Wo ſind denn Mama und Iwan?“ i f „Mama war müde, Iwan begleitete ſie nach Hauſe. Ich wollte dich hier erwarten, damit du uns nicht vergebens ſuchteſt,“ erwiderte die junge Dame, während ihr Blick trotzig dem meinen begegnete. „Du hätteſt ſollen mit Mama gehen,“ verſetzte ihr Schwager.„Ihr hättet dem Por⸗ tier auftragen können, mich zu benachrichtigen.“ „So— das iſt alſo der Dank für meine Aufopferung!“ rief ſie halb neckend, halb ſchmollend.„Ich war noch viel müder als Mama, aber deinetwegen überwand ich meine Müdigkeit, und blieb zurück. Nun will ich aber ſofort gehen. Herr Rheden wird die Güte haben, mich zu begleiten.“ „Mit Vergnügen,“ ſagte dieſer, und bot dem Fräulein den Arm.— Mit ſchelmiſchem Lächeln nickte ſie Herrn Sokoff zu. Sie ſah wahrhaft bezaubernd aus, aber meine Abneigung gegen ſie wurde dadurch nicht gemindert. Einen Augenblick ſchien Herr Sokoff un⸗ ſchlüſſig, dann trat er plötzlich zwiſchen ſeine Schwägerin und den jungen Mann. f „Bitte,“ ſagte er höflich, aber in einem Ton, der keinen Widerſpruch zuließ,„bemühen Sie ſich nicht, Herr Rheden. Ich gehe gleich⸗ falls nach Hauſe und werde Werras Begleitung ſelbſt übernehmen.“ Rheden trat zurück. Er errötete ſenkte das Auge zu Boden, murmelte einige unver⸗ ſtändliche Worte und empfahl ſich. In Fräu⸗ lein Werras Miene zuckte ſichtlicher Unwille, doch ſie bezwang ſich, nahm des Schwagers dargebotenen Arm und ſuchte ſofort wieder einen harmlos heiteren Ton anzuſchlagen wo⸗ rauf er freundlich einging, Am folgenden Nachmittag traf ich Charlotte im Kurgarten. Saſchinka ſpielte mit einigen Kindern, ſonſt war niemand von der Familie in der Nähe. Die Gelegenheit war mir will— kommen, und nachdem ich das junge Mädchen begrüßt, machte ich ſie mit Herrn Sokoffs An⸗ erbieten bekannt. Ihre Wangen röteten ſich, ihre Augen ſtrahlten vor Freude; dennoch antwortete ſie nicht ſogleich. „Nun, Charlotte?“ fragte ich verwundert. „Ach, Herr Inſpektor,“ ſagte ſie,„ich danke Ihnen und Herrn Sokoff von Herzen! Ich fühle tief, wie gut ſie beide es mit mir meinen — ich möchte auch gern ſofort zuſagen— aber—“ fügte ſie ſchüchtern hinzu—„vor⸗ her möchte ich Joſeph erſt ſprechen.“ i Daran hatte ich nicht gedacht. Unwill⸗ Mehrere Schiffe ſind an f kürlich runzelte ich die Stirn. Der Burſche war Jerſey infolge Regengüſſe ſechs Fuß unter Waſſer ſtehen. Vermiſchtes. — Ein Appell an die Damenwelt! Ein Landwirt ſchreibt dem„N. A.“: Als neueſte Mode wird heuer Maulwurfsfell getragen und da dasſelbe ſehr fein ausſieht, wird ſich die Frauenwelt vorausſichtlich mit Begeiſterung dieſer neuen Laune zuwenden. Nun erwäge man aber folgendes: Der Maulwurf lebt blos von Regenwürmern und den Larven der Mai⸗ käfer und Brachkäfer; er iſt, namentlich mit Rückſicht auf ſeinen unerſättlichen Appetit, eines der nützlichſten Tiere, die es überhaupt gibt. Dabei iſt der Maulwurf nicht groß; der arme Kerl kann daher blos ein kleines Fellchen abgeben, es ſind alſo für ein Kleidungsſtück viele Maulwurfsmorde notwendig. Nun bedenke man, daß Maulwürfe faſt nur mit ſogen. Zangenfallen gefangen werden, in welcher das Tier, um den Leib gefaßt, unter unſäglichen Schmerzen ſich zutode, zappeln muß. Wenn alſo eine Dame z. B. in einer Maulwurfsjacke prangen wird, ſo kann jeder, der ſie ſieht, ſich ausrechnen, daß dieſe wunderbare Jacke der Landwirtſchaft unberechenbaren Schaden gebracht und das Leben zahlreicher, in grauſamer Weiſe zu Tote gemarterter, höchſt nützlicher Tiere gekoſtet hat. Die Trägerin einer ſolchen Maul⸗ wurfsjacke ſtelle ſich einmal vor, ſie ſolle alle die unſagbaren Qualen erleiden, welche die vielen Tiere durchzumachen hatten, aus deren Fellen die ſchöne Jacke angefertigt wurde. Alſo hinweg mit der Maulwurfsfell⸗Mode! — Das Schwurgericht in Bayreuth verurteilte den„Hauslehrer“ Dippold, welcher einen Sohn des Direktors der Deutſchen Bank in Berlin, Koch, unter entſetzlichen Umſtänden totgeprügelt hatte, za 8 Jahren Zuchthaus. — Der in Bayreuth zu Zjährigem Zuchthaus verurteilte„Hauslehrer“ Dippold hat auf die Einlegung der Reviſton verzichtet. Um den Schurken vor der Volkswut zu ſchützen, wurde er letzte Nacht im Landgerichts⸗ gebäude behalten. — In Karlsruhe wurden am Freitag 42 Trauungen auf dem Standesamte vollzogen. Es iſt die höchſte Ziffer der dort an einem Tage erfolgten Trauungen; bereits um 8 Uhr früh fuhr das erſte Paar vor, um den Bund fürs Leben zu ſchließen. — Bei einer„Zuverläſſigkeitsfahrt“ des Frankfurter Automobilklubs auf den Feld⸗ berg ſtürzte ein Fahrzeug in den Straßengraben. Von den vier Inſaſſen erlitten Rechtsanwalt Dr. Auffenberg⸗Frankfurt einen Armbruch, ein zweiter Herr einen Beinbruch. — Auf der Oberſchleſiſchen Handwerks⸗ ausſtellung in Gleiwitz klappte es nicht. Fabrikanten und Händler kamen in den Vorder⸗ grund auf Koſten des Handwerks Die letzter Tage erfolgte Bekanntgabe der Prämierung rief bei einem Teil der Handwerker und Ausſteller lauten Unwillen hervor. Faſt alle ausſtellenden Fabrikanten wurden mit goldenen Medaillen ausgezeichnet, die Mehrzahl der ausſtellenden Handwerker erhielt dagegen ſilberne und bron— zene Medaillen, ſowie„papierene“ Diplome. Eine ganze Anzahl ausſtellender Handwerker verzichtete ſofort durch öffentliche Erklärung auf eine ſolche Art von Prämie. Im Garten flogen Medaillen zu Boden, welche von entrü⸗ ſteten Ausſtellern fortgeworfen waren. Dip⸗ lome wurden in Fetzen zerriſſen und fortgewor— fen, ein Teil der Ausſteller ließ am Geſchäft Plakate anbringen mit der Aufſchrift:„Auf die Prämierung durch die Handwerker⸗Ausſtel⸗ lung verzichtet.“ — Im vergangenen Jahre wurden An⸗ ſichtspoſtkarten in Deutſchland mehr als 400 Millionen, in Frankreich 88 Millionen, in Oeſterreich 32 Millionen, in der Schweiz 31 Millionen, in Spanien 19 Millionen, in Eng⸗ land 14 Millionen, in Belgien 12 Millionen in Holland 12 Millionen durch die Poſt beför⸗ dert. Eine hervorragende Autorität auf dem Gebiete der Karteninduſtrie ſchätzt den Geſamt⸗ wert des Welthandels dieſer Induſtrie auf eine halbe Milliarde Franken. — In Bares(Ungarn) wurde Sonntag früh ein Erdbeben verſpürt, das von heftigem Getöſe begleitet war. Mehrere Gebäude erhiel⸗ ten Riſſe. — Die größte Schule in den Vereinigten Staaten und vielleicht auch in der ganzen Welt iſt in New⸗York. Sie bedeckt 40 Ar Flächenraum; enthält 87 Klaſſenzimmer und Sitzplätze für 5000 Kinder. Es ſind ferner Räume da für den Turn- und Handfertigkeits⸗ Unterricht, eine große Küche für Unterweiſung im Kochen, 35 Bäder und Räume, in welchen bei Regenwetter die naſſen Oberkleider der Kinder getrocknet werden. — Die Strafkammer in Kleve verurteilte den Hilfsweichenſteller, welcher das Eiſenbahn⸗ glück verſchuldete, bei welchem der Weinhändler Obh zus, ſeine Frau und beide Töchter ums Leben kamen zu einem Jahr Gefägnis. — Ein prächtiges Kurioſum leiſtet ſich die die Petersburger„Nowoje Wremja“ in einer Notiz, in welcher es heißt, daß dem Wegebau⸗ Muſeum Kaiſer Nikolaus J. eine wertvolle Gabe einverleibt worden iſt, nämlich„die Fahne des Eiſenbahn-Bataillons, das im Jahre 1735 (0 gegründet und 1810 transformiert wurde.“ Trotzdem bekanntlich 1814 die erſte brauchbare Lokomotive gebaut und erſt 1836 die ruſſiſche Eiſenbahn eröffnet wurde, exiſtierte nach der „Nowoj Wremja“ ſchon hundert Jahre vorher ein ruſſiſches— Eiſenbahn⸗Bataillon! G- K. Man muß ſich nur zu helfen wiſſen. In einem Kaffeehauſe ſaßen zwei Freunde beim Kartenſpiel, als ſich hinter dem Rücken eines Jeden ein anderer Gaſt poſtierte, den Spielern in die Karten guckte und ſich durch Bemerkungen über das Wenn und Aber des Gewinnes läſtig machte. Dieſe unberufene Einmiſchung wurde dem Einen der Spieler bald unausſtehlich. Sich zu ſeinem Hintermann umwendend, erhob er ſich von ſeinem Sitze und ſagte:„Ich muß für einige Minuten hinausgehen, würden Sie vielleicht die Güte haben, einſtweilen) für mich zu ſpielen?“—„Mit Vergnügen!“— Jener geht und dieſer rückt an ſeine Stelle. Kaum aber war das Spiel im Gang, als ein Kellner zu dem zurückgebliebenen Partner heran⸗ trat und ihn erſuchte, auf einen Augenblick ins Nebenzimmer zu kommen, da ihn dort ein Herr zu ſprechen wünſche. Dieſer ſteht nun ebenfalls auf und bittet ſeinen Hintermann, einſtweilen die Partie für ihn zu übernehmen. Das Spiel geht alſo ungeſtört weiter und eine Partie folgt der andern; die eigentlichen Spieler aber laſſen ſich nicht wieder blicken. Eine Stunde mochte vergangen ſein, als der Eine der Stellvertreter doch eine Pauſe vorſchlägt, um nach den Ausbleibenden ſich umzuſehen. Er geht ins Nebenzimmer, um den Kellner nach denſelben zu fragen, hier aber, was ſieht er? An einem Eektiſchchen ſitzen die beiden Freunde einander gegenüber und ſpielen ge⸗ mütlich ihre Partien, jedoch ohne— Hinter⸗ männer. — In der Nachbarſchaft in Luzern hielt unlängſt der Pfarrer morgens 8 Uhr Religions⸗ unterricht. Hiebei fielen ihm die verkehrten Antworten zweier Schüler auf, weshalb er fragte, was ſie zum Morgeneſſen bekommen hätten. Antwort:„Drei Gläschen Schnaps und Brot!“ — Unnötige Mahnung. Kompagniechef am Geburtstage des Landesherrn):„Ihr erhal⸗ tet heute alle zur Feier des Tages zehn Pfen⸗ nig Löhnungszulage; ich will jedoch nicht hoffen, daß Ihr Euch dadurch zum Saufen und lüder⸗ lichen Leben verleitet laſſet!“ — Ein Eldorado. Zwiſchen Madagaskar und der indiſchen Küſte liegen Tauſende von Inſeln, von denen nur ſechshundert bewohnt ſind. Die Bewohner der meiſten dieſer Inſeln ſind imſtande, mit ihren Familien im Ueber⸗ fluß zu leben, ohne mehr als fünfundzwanzig Tage im Jahre zu arbeiten. Ja, auf einigen dieſer Inſeln braucht man überhaupt nicht zu arbeiten, da die Natur die erforderlichen Nah⸗ rungmittel hervorbringt und Kleider nicht not⸗ wendig ſind. Secken heim, 13. Okt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 49 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 13—18 Mk. pro Paar abgeſetzt. Panorama Mannheim. Den Bemüh⸗ ungen der Panoramaleitung iſt es gelungen, das Koloſſalrundgemälde„Erſtürmung von Bazeilles⸗Sedan“, welches Mitte dieſes Monats fortkommen ſollte, noch einige Wochen hier be⸗ laſſen zu können, wodurch es den noch zahlreich vorgemerkten Vereinen, Schulen und Lehran⸗ ſtalten, ſowie allen übrigen Intereſſenten ermög⸗ licht wird, das vorzügliche einzigartige Schlach⸗ tenbild mit Muſe zu beſichtigen. brav und ehrlich, er liebte Charlotte aufrichtig, aber wozu ſollte dieſe Liebe führen? Einwilligung der Eltern konnte er nicht wohl heiraten, denn er war von denſelben abhängig und nebenbei ein viel zu guter Sohn, um ihnen durch groben Ungehorſam das ganze Leben zu verbittern.— Ob Charlotte meine Gedanken erriet?— Sie ſah mich plötzich ſo traurig bittend an und an ihren Wimpern hingen ſchwere Tropfen. Doch ich wollte ſie jetzt nicht verſtehen, und entgegnete kalt: „Hoffentlich wird Joſeph vernünftig genug ſein, deinem Glück nichts in den Weg zu legen. Denn ein Glück iſt dieſes Anerbieten ſicher für dich, ein großes ſogar!“. „Wünſcht Herr Sokoff meine ſofortige Entſcheidung?“ fragte ſie beklommen. „Nein, du haſt einige Tage Zeit zur Er⸗ wägung. Aber ich rate dir ernſtlich, nimm die Stelle. Eine ſo vorteilhafte Offerte wird dir nicht leicht zum zweitenmale gemacht.“ „Sonntag nach der Kirche, hoffe ich Joſeph zu ſehen. Am Nachmittag will ich Ihnen meine Antwort bringen.“ „Gut, bis Sonntag alſo!“ verſetzte ich, wenig befriedigt von ihrer Antwort. Als ich etwas ſpäter in meine Wohnung zurückkehrte, ſah ich zu meiner nicht geringen Verwunderung, den Joſeph vor der Thüre ſtehen, offenbar mich erwartend. a „Wünſcht Ihr mich zu ſprechen, Joſeph?“ fragte ich, des Burſchen ehrerbietigen Gruß freundlich erwidernd. „Ja, Herr Inſpektor,“ ſagte er gepreßt, Ohne die Mütze noch immer in der Hand. Er ſchien etwas Schweres auf dem Herzen zu haben.— Ich lud ihn ein, mir in das Haus zu folgen. „Nun, Joſeph? Was giebt? fragte ich, nachdem wir in das Zimmer getreten. „Herr Inſpektor,“— begann er zögernd, „ich möchte gern wiſſen,— ich möchte Sie bitten,— mir zu ſagen— ob es wahr iſt, daß der Schwager des Herrn Sokoff, bei dem die Charlotte im Dienſt iſt— ſie nennen ihn Herrn Iwan— und Sie werden wohl wiſſen, wen ich meine— mit der Charlotte ein Ver⸗ hältnis hat und ſie heiraten will?“ „Wer hat Euch ſolchen Unſinn in den Kopf geſetzt?“ rief ich ärgerlich.„Herr Iwan denkt an die Charlotte ſo wenig als ich.“ „Ich bitte um Entſchuldigung, Herr In⸗ ſpektor. Etwas iſt an der Sache,“ verſetzte der junge Burſche.„Schon zweimal habe ich den Herrn bei Frau Mäder ins Haus gehen ſehen. Das letzte mal hat er ihr Geld gebracht. Sie ſelbſt hats erzählt und Schulden damit bezahlt, die gar nicht unbedeutend geweſen ſind.“ f Ich dachte unwillkürlich an einige Aeußer⸗ ungen Charlottens, an kleine Züge in Iwans Benehmen, die wohl auf eine tiefere Neigung deuten konnten. Doch für Charlotte ſtand ich gut und ſuchte Joſeph von ihrer Treue zu überzeugen. „Es mag ſein, daß Charlotte ſich nichts aus ihm macht,“ ſagte er, indeſſen noch immer nicht beruhigt,„aber dem Ruſſen traue ich nicht. Sie ſelbſt hat mir erzählt, daß er ihr ſchon Schmuckſachen aus Elfenbein und andere wertvolle Geſchenke angeboten, die anzunehmen ſie ſich aber ſtets weigerte. Da er bei ihr nichts ausgerichtet wendet er ſich jetzt an die Mutter.“ „Ihr ſeht zu ſchwarz, lieber Joſeph,“ er⸗ widerte ich, nun meinerſeits beunruhigt.„Herr Sokoff hat, wie ich genau weiß, erfahren, daß Frau Mäder in Geldverlegenheit war. Viel⸗ leicht kam Herr Iwan in ſeinem Auftrag.“ „Nein nein“! rief der junge Menſch erregt. „Hert Sokoff würde ſich ſeiner in ſolcher An⸗ gelegenheit nicht bedient haben. Er ſcheint übrigens auch von mir zu wiſſen, denn als er mir begegnete, maß er mich mit einem Blick, der mich am liebſten vernichtet hätte.— Ach, Herr Inſpektor, Zorn und Eiferſucht bringen mich faſt um den Verſtand. Ich kann kaum erwarten bis die Ruſſen abreiſen und Charlotte wieder nach Hauſe zurückkehrt.“ „Wer wird ſo egoiſtiſch ſein,“ entgegnete ich. Ihr wißt doch, welch ein trauriges Los Charlotte zu Hauſe erwartet, wie ſchlecht die Stiefmutter ſie behandelt und wie ſelbſt die kleinen Geſchwiſter bös und unartig gegen ſie ſtnd. Schämt Euch, Joſeph!— Wenn Ihr die Charlotte wahrhaft liebt, ſollt Ihr vor allem an ihr Wohl denken und dem armen Mädchen das bischen karg genug gemeſſene Lebensfreude nicht durch ſo unwürdige Em⸗ pfindungen verbittern.“ (Fortſetzung folgt.) . 4 Bekanntmachung. n Wir geben bekannt, daß Sandgrumpen diesjähriger Ernte unte Abſchätzung auf Trockengewicht nur noch bis zum 18. dieſes Monats verwogen werden können. Vom 19. ds. Mts. ab werden die Sand⸗ grumpen bei der amtlichen Verwiegung in gleicher Weiſe wie der ſonſtige dachreife Tabak behandelt. Mannheim, 10. Oktober 1903. Gr. Hauptsteueramt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 13. Oktober 1903. i Bürgermeisteramt Ratſchreiber Volz. Ritter. Hafer⸗Lieferung. Die Gemeinde Seckenheim vergiebt die Lieferung von 20-30 Zentner Hafer. Preisangebote mit Muſtern ſind bis 23. d. Mts. an den unterzeichneten Gemeinderat einzureichen. g Seckenheim, den 9. Oktober 1903. Gemeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Den Fortbildungsunterricht betr. J.⸗Nr. 2769. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß der Fortbildungsunterricht für Knaben und Mädchen in Hinkunft im Winterhalbfahr— vom 1. Oktober bis 1 April— jeweils am Samſtag Nachmittag von 2— 4 Uhr; im Sommerhalbjahr— 1. April bis 1. Oktober— am Sonntag Vormittag von 7 9 Uhr ſtatt⸗ ſindet. Das Schullokal für die Knaben befindet ſich im Schulhauſe des Herrn Lehrer Karle, jenes für die Mädchen im Schulhauſe in der Friedrichſtraße. Zugleich geben wir bekannt, daß auch im laufenden Winterhalb⸗ jahr wieder jeweils Mitwochs Nachmittags Zeich enunterricht für die oberen Jahrgänge(Knaben) unentgeldlich ſtattfindet und werden die Eltern bezw. Vormünder aufgefordert, durch zahlreiche Anmeldung ihrer Söhne bei Herrn Lehrer Karle für das Zuſtandekommen des Unterrichts beſorgt zu ſein, da derſelbe nur ſtattfinden kann, wenn genügende Be⸗ teiligung erfolgt. Seckenheim, 13. Oktober 1903. Die Orts ſchulbehörde: Volz. a Grundstũucks versteigerung. Auf Antrag des Kaufmanns Johann Georg Volz in Mann⸗ heim, als Generalbevollmächtigten des Karl Fiedler, Kaufmann in Frankfurt, werden am 8 Dienstag, den 20. Oktober d. J., vorm. 9 Uhr, auf dem Rathauſe in Neckarau die folgenden Grundſtücke der Ge⸗ markung Neckarau öffentlich verſteigert: 1. Lgb. Nr. 14912, 12 a 54 qm Ackerland, Gewann Kloppenheimerfeld, Rindszunge um 1 Mk. pro qm. 5 2. Lgb. Nr. 15555, 17 a 89 qm Ackerland, Gewann Hermsheimer Bösfeld, Schlittengewann, um 1 Mk. 20 Pfg. pro qm. a 3. Lgb. Nr. 15741, 12 a 43 qm Ackerland im Herms⸗ heimer Bösfeld I. Hermsheimer Gewann, um 1 Mk. 50 Pfg. pro qm. ö 4. Lgb. Nr. 15742, 11 a 20 mq Ackerland daſelbſt um 1 Mk. 50 Pfg. pro qm. Die Bedingungen können auf der Kanzlei des unterzeichneten Notariats eingeſehen werden. Mannheim, den 7. Oktober 1903. Gr. Notariat 6. May. Straßenſperre. Wir geben bekannt, daß der Kreisweg 10 nach der Steinzeug⸗ waarenfabriß von heute ab wegen Behandlung desſelben mit der Dampf⸗ walze bis auf Weiteres gesperrt Ist. Der Verkehr nach dem Eich⸗ wald u. ſ. w. iſt über den neuen Waldweg geleitet. ö Seckenheim, den 14. Oktober 1903. 8 Bürgermeisteramt Volz. Bekanntmachung. Den Vollzug des Reichsgeſetzes vom 26. Juli 1872 betr; : die Abänderung der Reichsgewerbeordnung betr. o. 2781. Die Handwerkskammer Mannheim hat von der ihr in 8 48 des Kammerſtatuts gegebenen Befugnis, Gebrauch gemacht, Beauftragten zu beſtellen, welche die Befolgung der geſetzlichen und ſtatutariſchen Vorſchriften in zu ihrem Bezirk gehörigen Handwerks⸗ betrieben zu überwachen und von der Einrichtung der Betriebsräume und der für die Unterkunft der Lehrlinge beſtimmten Räume Kenntnis zu nehmen haben. N Die Handwerker ſind verpflichtet, den durch eine Vollmacht legimirten Beauftragten, Auskunft über alle Gegenſtände zu geben, welche für die Erfüllung ihres Auftrags von Bedeutung ſind und ihnen auf Erfordern während der Betriebszeit den Zutritt zu den Werkſtätten und Unter⸗ kunftsräumen, ſowie zu den ſonſt in Betracht kommenden Räumlichkeiten zu geſtatten. g 5 Für den Amtsbezirk Mannheim iſt als Beauftragter Herr e Fr. Ritter in Mannheim beſtellt worden. f Seckenheim, 10. Oktober 1903. g i 5 Bürgermeistamt 5 Bekanntmachung. Impfung betr. Die diesjährige öffentliche unentgeldliche Herbſtimpfung der Erſt⸗ impflinge für die Gemeinde Seckenheim wird am nächſten Mitwoch den 14. Oktaber l. Js Nachmittags von ½ 3 Uhr ab durch den Gr. Bezirksarzt 2., Herrn Medieinalrat Dr. Behrle in Mannheim. im hieſigen Rathausſaal vorgenommen. Geimpft müſſen werden: 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Blattern überſtanden hat; 5 2. ältere impflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg, geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebe⸗ fohlene dem Geſetze zuwieder der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern von früherer Impfung befreit ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztliche Zeugniſſe dem Impfarzte vorzulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Straf⸗ vermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtheritie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Ent⸗ zündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermine mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Wir bemerken ausdrücklich, daß bezüglich jeden Impflings noch beſondere Benachrichtigung ergehen wird, wann er zur Impfung erſcheinen kann. f i Seckenheim, 10. Oktober 1903. gürgermeiſteramt. Volz. Bekanntmachung. Maßregeln gegen Diphterie und Scharlach betr. Nachdem in dem Hausſtande des Leonhard Moog, Bahnarbeiter und Otto Reuter dahier, Scharlach ausgebrochen iſt, bringen wir nach⸗ ſtehend die zur Verhütung und Verbreitung von Diphtherie und Schar⸗ lach vorgeſchriebenen Maßregeln zur öffentlichen Kenntnis: Verordnung. Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Erkrankung an Diphtherie oder Scharlach vorkommt, iſt verpflichtet: a. für tunlichſte Abſonderung des Erkrankten zu ſorgen; 7 b. die zu ſeinem Hausſtand gehörenden Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen, ohne Unterſchied des Alters— vom Beſuche der Schule und der Kirche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieſer Kinder mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und Plätzen, tunlichſt beſchränkt werde. c. die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen der behändigten An⸗ weiſung gemäß zu bewirken. a Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen ſeit Beginn der Erkrankung abgelaufen ſind und eine ſorgfältige Reini⸗ gung des Kranken entſprechend der Anweiſung über das Desinfektions⸗ verfahren ſtattgefunden hat. n Wird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden ge⸗ ſunden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter Schmitt. b bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung Anwendung zu 1 05 inden. 6 Wenn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt die Maßregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der letzten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung in Abſatz 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphtherie kann auf Grund einer ärztlichen Beſcheinigung, daß die vollſtändige Geneſung des Er⸗ krankten eingetreten, die vorſchriftsmäßige Reinigung und Desinfektion vorgenommen und kein neuer Erkrankungsfall im Hausſtande vorgekom⸗ men iſt, die Beobachtug der Maßregeln unter a und b durch den Be⸗ zirksarzt ſchon nach 14 Tagen ſeit Beginn der Erkrankung nachgelaſſen werden. 1 Der Zutritt zu Leichen der an Diphtherie oder Scharlach Geſtor⸗ benen iſt tunlichſt zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu geſtatten. Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder nicht beigezogen werden. Seckenheim, 10. Oktober 1903. Bürgermeisteramt Volz. Ratſchreiber Ritter. Föbarc Wertſoſn, Joch Bei eintretender Bedarfszeit empfehle ich billigſt: alle Sorten elektriſche Birnen u. Sicherungen ferner: 5 mein Lager in Kleider- und Vorhang- stoffen, Hemden- und Bettzeug. 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