Ues 7777 ĩð2ddd ͤ K Anzeigeblatt für Jlpesheim und Seckenheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Jruck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Nr. 92. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Samstag, den 21. November 1903. 3. Jahrgang Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 20. Nov. Wie aus dem Inſeratenteile dieſer Nummer erſichtlich, findet Sonntag, den 29. November im Zähringer Hof Generalverſammlung des Militärvereins ſtatt, worauf die dies Jahr entlaſſenen Reſer— viſten beſonders aufmerkſam gemacht werden. Seckenheim. Böhm hat gegen die Ver— urteilung wegen Betrugs und Untreue Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. (Ilvesheim, 20. Nov. Vergangenen Sonn⸗ tag bewunderte unter anderem im Gaſthaus zum Hirſch eine muntere Geſellſchaft auch den flotten Schnurrbart eines hieſigen jungen Geſchäftmannes und wurde demſelben für das Abraſteren desſelben 8 Liter Bier geboten. Kurzer Hand nahm der Angegangene die Wette an und ſofort fiel die ſtolze Manneszierde dem unbarmherzigen Meſſer zum Opfer. Daß der Gewinn gleich umgeſetzt wurde iſt ſelbſtverſtändlich.— Man munkelt, daß die Ehefrau des Meiſters nicht beſonders erbaut über die Verjüngung war und ihre An— ſicht in nicht gerade ſchmeichelhafter Weiſe zum Ausdruck gebracht habe, doch ſoll er ſie getröſtet haben durch den Umſtand, daß der Platz für den Schnurrbart noch da und der Verluſt bald wieder erſetzt ſei. Ladenburg, 20. Nov. Heute Abend kurz vor 7 Uhr brach in der Kirchgaſſe bei Wtw. Arnold ein größeres Schadenfeuer aus. Es war ein ſchaurigſchöner Anblick die mächtige funkenſprühende Feuerſäule zu beobachten, und war die geſammte Nachbarſchaft infolge des heftigen Windes ſehr gefährdet. Wäre nach Erſcheinen unſerer Feuerwehr gleich das er— forderliche Waſſer an der Brandſtätte geweſen, hätte das Feuer dieſe Ausdehnung wohl nicht angenommen. Erſt nachdem dann genügend Waſſer vorhanden und die herbeigeeilten Feuer⸗ wehrleute der Nachbarorte die hieſigen kräftig unterſtützten, gelang es, das verheerende Ele- ment zu überwältigen. Die Brandbeſchädigten ſind: Bäcker Frey, Bäcker Joachim, Wtw. Arnold und Maurer Katzenmaier, ſowie ver- ſchiedene Mietsleute. Bei dieſem Anlaſſe er⸗ kannte man wieder die dringende Notwendigkeit unſerer Waſſerleitung, welche hoffentlich in Bälde dem Betriebe übergeben wird. Mannheim. Die hieſigen Steuerkapi⸗ talien betragen für das Jahr 1904: Grund⸗ und Häuſerſteuer 217,990,430 Mark, gegenüber 1903 12,682,040 Mk. mehr, Gewerbeſteuer 299,906,500 M., gegenüber 1903 13,651,600 Mark weniger, Kapitalrentenſteuer 274,994,280 Mark, gegenüber 1903 10,789,360 Mark mehr, Einkommenſteuer 70,065,000 Mk. gegenüber 1903 298,600 Mk. weniger. Der erhebliche Ausfall in den Gewerbeſteuerkapitalien iſt lediglich auf den zufälligen zum Teil auf ge⸗ richtlichem Urteil beruhenden Abgang von Steuerkapitalien bei drei Inſtituten zurückzu⸗ führen. Heidelberg, 19. Nov. Vom Kohlhof wird berichtet, daß dort geſtern mittag nach 3 Uhr ziemlich heftiger Schneefall eingetreten iſt. Die Temperatur beträgt 2 Grad über Null. Im vergangenen Jahr fiel der erſte Schnee am 20. November. Eberbach, 19. Nov. Am Mittwoch nachmittag hat ſich in Zwingenberg ein ſchwerer Unglücksfall ereignet. Als die 67 Jahre alte ſchwerhörige Juliana Faber Witwe von dort mit einer Traglaſt Holz den ſog. Schloßpfad herunter kam und das Bahngeleiſe am Ueber⸗ gang(Drehkreuz) überſchreiten wollte, beachtete ſie infolge ihrer Schwerhörigkeit den von Eber⸗ bach nahezu geräuſchlos herankommenden Per- ſonenzug nicht, wurde beim Ueberſchreiten des Geleiſes von der Maſchine erfaßt, ca. 30 Meter weit nach vorwärts geſchleudert und fiel verſtümmelt als Leiche zu Boden; beide Beine und Arme waren vom Körper getrennt und die Leiche lag in Stücken umher. Ein Verſchulden anderer ſcheint bei dem Unfall ausgeſchloſſen. Schwetzingen, 18. Nov. In Altluß⸗ heim wurden ſämtliche Wirte zur Anzeige ge⸗ bracht, weil ſie bei der Kirchweihe fortbildungs⸗ ſchulpflichtigen Knaben und Mädchen teils Ge— tränke und Speiſen verabfolgten, teils auf dem Tanzboden belieſen, anſtatt ihnen den Zutritt zu verbieten. Pforzheim, 19. Nov. ſich geſtern vormittag der 71 Jahre alte Gerbergeſelle Chriſtian Störr, welcher vor einigen Monaten ſchon einmal einen Selbſt— mordverſuch machte, am Fenſterkreuz ſeiner Wohnung. Störr dürfte in letzer Zeit geiſtes⸗ geſtört geweſen ſein.— Der auf Hamberger Gemarkung aufgefundene Tote wurde als der Hier erhängte 40 Jahre alte ehemalige Finanzgehilfe Johann Adam Meckler aus Waibſtadt, Amts Sins⸗ heim, ermittelt. Meckler war dem Trunke ergeben. 5 Neckarbiſchofsheim, 16. Nov. in die Reichartshauſer Meuterei, welche be— kanntlich während des Manövers vorkam, verwickelte Taglöhner Sutter von dort wurde nunmehr auch verhaftet und in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis abgeführt. Freiburg, 19. Nov. Ein Schmuggler wurde durch die Vermittelung des ſtädt. Leihhauſes hier, das einen Diebſtahl vermutete, feſtgenommen. Am 16. Nov. erſchien im Leihhaus ein junger Mann, um nahezu ein halbes Hundert goldene Damen-, eine Anzahl goldene Herrenuhren und Brillantringe zu verſetzen. Nach Feſtnahme des Verſetzers ergab ſich, daß kein Diebſtahl vorliegt, der junge Mann die Uhren vielmehr im Auftrage ſeines in Baſel wohneuden Prinzipals hier zu ver⸗ ſetzen hatte. Da eine Verzollung nicht ſtatt— gefunden, erfolgte die Feſtnahme wegen Zoll⸗ defraudation. e Ludwigshafen, 19. Nov. Der Me⸗ talldreher Friedrich Räuchle erſchoß ſich geſtern Abend in ſeiner elterlichen Wohnung, Rhein⸗ ſtraße 51, mit einem Revolver, weil ſeine Mutter nicht dulden wollte, daß dieſer ihr 18jähriger Sohn mit einer 16jährigen Ver⸗ wandten ein Liebesverhältnis unterhielt. Marburg a. Lahn, 18. Nov. In dem nahen Dorfe Großfelden erſchlug geſtern die Ehefrau des dem Trunke ergebenen Maurers Weiershäuſer mit einem Backſcheit ihren Mann. Die Frau wurde verhaftet. Aus Heſſen, 18. Nov. In einer kleinen heſſiſchen Dorfgemeinde ereignete ſich folgender köſtliche Fall, der ein treffendes Bild von der unerbittlichen Konſequenz liefert, nach der alle die Staatskaſſe angehenden Rechnungen durch die Oberrechnungskammer zu Darmſtadt geprüft und dementſprechend behandelt werden. In jener Gemeinde war der Lehrer nach einem weit entfernten anderen Orte verſetzt worden. Der betreffende Lehrer rechnete nun vor dem Gemeinderechner ſeines ſeitherigen Wohnſitzes ſeinen reſtierenden Gehaltsbezug ganz genau auf den letzten halben Pfennig aus, brachte ſich herbei aber in großmütiger Herzensregung dieſen Ihr Vormund. Orginal⸗Roman von Ellen Svala. 8)(Nachdruck verboten.) Oh! warum ſind Sie nicht mein Vor— mund?“ fügte ſie dann mit aufblitzenden Augen hinzu. N Des alten Mannes frohes, mildes Antlitz war ernſt, ſehr ernſt geworden.„Was iſt das, was iſt das?“ ſagte er bekümmert,„Elmar wird erſtaunt ſein, dies alles zu hören, aber,“ fügte er mit wiedergekehrter Luſtigkeit hinzu: „wenn ich auch nicht Dein Vormund bin, ſo werden wir doch viel beieinander ſein, denn Johanna und ich leben in Villa Schneehauch, ich bin ihr und Elmars Vetter.“ i Felicia klatſchte vor Freuden in die Hände und vergaß auf Augenblicke alles, was ihr eben noch weh gethan hatte.„Wohnt mein Vormund nicht auf Villa Schneehauch?“ „Elmar? Nein, er wohnt auf Schloß Rhenen, dem Stammſitze der Familie. „Eine Pauſe entſtand, während welcher Felicia träumeriſch in die herrliche Landſchaft hinausſchaft und Onkel Fritz ſie heimlich von der Seite beobachtete. Es lag ein kummer⸗ voller Zug auf dem ſonſt ſo heiter lächelnden Antlitze des alten Herrn, und mehrere Male ſchüttelte er den Kopf ſo, als ob ihn eine Sache beſchäftige, zu welcher er keine Erklärung fände. Die Sonne ſank bereits hinter den hohen ſteilen Waldbergen, und die dem Gebirge eigene kühle Abendluft machte ſich bemerkbar, als der Ponywagen mit ſeinen Inſaſſen in flottem Trabe durch das Gitterthor eines kleinen Parkes fuhr, in welchem Villa Schneehauch wie ein der franzöſiſchen Rococozeit entlehntes Schmuckkäſtchen lag. Vor der breiten Auf— gangstreppe hielt der Pony ſtill, ſchüttelte ver— gnügt ſein Mähne und wandte den Kopf nach der Seite, gleich als ob er beobachten wolle, was nun vor ſich ginge. In der Halle ſtand eine große, ſehr männlich ausſehende Dame im grauen Seiden⸗ kleide. Sie mochte ungefähr 45 Jahre alt ſein, aber ihr leichtgerötetes, ſtrenges Geſicht zeigte nur wenige Falten und das blonde Haar nur einzelne graue Strähnen. Sie hatte eben mit barſcher Simme einer jungen Dienerin Be⸗ fehle erteilt, jetzt wandte ſie ſich nach Felicia hin, die an Onkel Fritze's Hand die Treppe heraufgekommen war. „Ihr ſeit ſpät daran,“ ſagte ſie mit hart⸗ klingender Stimm und bot dem jungen Mädchen die Hand, nicht eher, bevor ſie deren Er— 5 mit prüfenden Blicken überflogen atte. „Flip geht langſam,“ ſagte der alte Herr, Fritz,“ erwiderte ſie darauf in leicht verächt⸗ lichem Ton.„Ich fürchte, es iſt zu ſpät für den Kaffee,“ fügte ſie dann hinzu,“ oder möchteſt Du eine Erfriſchung?“ „Ich danke,“ erwiderte Felicia einfach. Neben der harten Stimme des Freifräuleins klang die ihrige unendlich wohlklingend. Onkel Fritz, dem es wehe that, daß ſeine Couſine nicht ein einziges Wort des Will⸗ kommens für das junge Mädchen gehabt, ſtrich ſanft über den lockigen Kopf, von dem der leichte Sommmhut herabgeglitten war.„Ruhe Dich aus, Kind,“ ſagte er weich und gütig, „zum Abendeſſen ſehen wir uns wieder.“ Dann ſtand er ſtill und ſchaute den beiden nach, wie ſie die Teeppe hinaufſchritten. „Wie hübſch, wie ſehr, ſehr hübſch ſie iſt,“ murmelte er vor ſich hin,„ſchade, daß ſie ſo hübſch iſt, ich fürchte, daß ſie kein angenehmes Leben mit Johanna haben wird.“ „Warum gehe ich nicht zu meinem Vor⸗ mund?“ fragte Felicia, als ſie neben dem Freifräulein die Treppe hinauffſtieg. „Weil er Dich nicht aufnehmen kann, des⸗ halb übergab er Dich meiner Obhut.“ „Iſt mein Vormund verheiratet?“ „Nein, aber er wird ſich nächſtens ver⸗ heiraten.“ „Haha! Deshalb konnte er mich auch nicht aufnehmen.“ „er ſpürte auch die Hitze.“ „Und Du haſt ihm ſeinen Willen gelaſſen, „Ja. Außerdem iſt Elmar auch nicht gerne beläſtigt,“ antwortete Fräulein von Rhenen Der halben Pfennig nicht als voll in Rechnung und quittierte den Betrag. Der Lehrer war längſt nach ſeinem neuen Domizile übergeſiedelt, als der Gemeinderechner ſeines erſteren Wirkangs⸗ kreiſes eines Tages eine Zu⸗ reſp. Richtig⸗ ſtellung von der Oberrechnungskammer erhielt, des Inhalts, daß tit. Lehrer jenen halben Pfkfennig als voll zu beanſpruchen habe, daß dieſer Pfennig nachträglich ausbezahlt und von dem Lehrer hierüber Quittung ausgeſtellt und dieſe durch den Gemeindeeinnehmer an Hohe Behörde eingeſchickt werden müſſe. Und alſo geſchah es. Der Gemeindeeinehmer kaufte eine Poſtanweiſung für 10 Pfg., ſchickte dem Lehrer den„Rieſenbetrag“, dieſer zahlte 5 Pfg. Zu⸗ ſtellungsgebühr, tem Briefe an den Gemeindeeinnehmer; dieſer berichtete den richtigen Vollzug mit beigelegter Quittung an die Oberrechnungskammer, und die Sache war in Ordnung. München, 19. Nov. Große Pflichtver— letzungen, wobei es ſich hauptſächlich um Unter⸗ ſchleife und Beſtechungen handelt, wurden ver⸗ ſchiedenen Beamten des Stadtbauamtes in einer jüngſt abgehalten Gerichtsverhandlung nachgewieſen. Der Oberbürgermeiſter teilte geſtern dem Magiſtrat mit, daß die Angelegen⸗ heit streng unterſucht würde, und daß man auf dem⸗ Disziplinarwege oder durch ſtrafge⸗ richtliche Verfolgung gegen die Betreffenden einſchreiten werde. 5 5 5 Moskau, 17. Nov. Nach der Vorüber⸗ fahrt des Moskau⸗Kursker Schnellzuges wurde nachts in der Nähe des Bahnhofes Tula auf dem Eiſenbahngeleiſe die aus mehreren Stich⸗ wunden blutende Leiche einer jungen ungewöhn⸗ lich ſchönen Dame gefunden, die bloß mit einem Hemde bekleidet war. Man nimmt an, daß die Dame im Schlafwagen von einem Mitrei⸗ ſenden erdolcht und hierauf aus dem Waggon auf das Geleiſe geworden wurde. Einzelheiten über dieſes Verbrechen fehlen noch. . Mitteilungen aus der Secken a Gemeinderats⸗Sitzung grhigh atzes an die Rheinau), welche ſt, den Werterſatz an Mk. durch die Wirt⸗ wird zur Kenntnis ge⸗ Die amtliche in Seckenheim und vorgenommen. Einer Eingabe der Seckenheimer Kaufleute Schätzung von 2 Anweſen 2 ſolcher in Rheinau wird Maier, Fabrikarbeiter, ſämtliche in ſtrich ſeinen Pfennig ein, ſchrieb ö eine Quittung und ſchickte dieſelbe mit fankier⸗ gegen 3000 m), der höchſten um anderwelle Feſtſetzung der Geſchäftsſtunden an Sonn⸗ und Feiertagen kann mangels genü⸗ gender Begründung keine Unterſtützung gewährt auf; nach Behandlung der Füße mit Terpentinöl werden. Das Bezirksamt teilt mit, daß Karl Friedrich Ferdinand Lier in Rheinau nebſt Familie in den bad. Staatsverband aufgenom⸗ men wurde. Gegen die Aufnahme des Rudolf Staudter, Schloſſer und Joſef Maier, ſowie in den badiſchen Staatsverband eingewendet. wird nichts brunnen ſoll auf weitere 3 Jahre in Steige⸗ rung vergeben werden. Eine Anzal Verwaltungsangelegenheiten werden erledigt. i Die vom Gemeinderechner vorgelegte Kaſſen- ſtandsdarſtellung auf Schluß des Monats Okto⸗ ö darnach befindet ſich die vorzüglich mundete. Europa ward 1551 in Konſtantinopel errichtet. ſtatiſtiſchen Buch zälte Rheinau am 1. Novem⸗ ber wird eröffnet, Kaſſe in Ordnung. Nach dem vorliegenden Auszug aus dem ber d. Is. 2815 Einwohner. Eine große Anzal Rechnungen werden zur Zalung angewieſen. Vermiſchtes. — Die von der badiſchen Fabrikinſpektion veranſtaltete Reiſe badiſcher Arbeiter zum Be⸗ ſuche der Ständigen Ausſtellung für Arbeiter⸗ wohlfahrt zu Charlottenburg hat am 18. No⸗ vember ſtattgefunden. Auf Koſten der Re⸗ gierung wurden 40 Arbeiter entſendet, weitere 40 werden auf Koſten ihrer Arbeitgeber reiſen. — Die Dampfſägerei und Schreinerei von Simon Joos in Radolfzell wurde am Samstag Abend ein Raub der Flammen. — Schneefall und ſtarke Kälte werden gemeldet. Die Wetterſtation auf der Zugſpitze bayeriſchen Alpen, beobachtete Morgen 14 Grad Kälte und von der Wetter- warte auf dem Sonnblick(3100 m) in den hohen Tauern meldet man 17 Grad Null. Der Neuſchnee liegt am Zugſpitzgebiet in der Höhe von 40 Zentimeter. — Ein Sopha gehört zu den„unendbehr⸗ lichen“ Gegenſtänden des Haushaltes, iſt a lſo unpfändbar. So hat das Landgericht und auch das Oberlandesgericht Dresden entſchieden. — Bei einer Treibjagd im Jagſttal hatte ein Jagdaufſeher das Pech, einen Jagdgaſt Namens Vogel, ſowie den Hund desſelben an⸗ zuſchießen. Somit hat er, behauptet nun der Volkswitz, einen Vogel, einen Hund und einen — Zu einer in Tuttlingen mit Prä⸗ mierung verbundenen Geflügelausſtellung hatte ein Geflügelzüchter aus Ebingen, der ſeit Jah⸗ ren ſolche Ausſtellungen beſchickt, 3 Stämme Hühner(ſog. Goldviantos) geſandt. Bei Be⸗ ſichtigung dieſer Hühner fiel den Preisrichtern Georg Seckenheim Im Jahre 1694 ward es durch Chriſtof Leh⸗ mann angelegt, nachdem der Die Unterhaltung der Orts- und Feld⸗ auch im weſtlichen Europa bekannt geworden war. noch heute das ſteinerne Bild eines kaffeetrin⸗ kenden Türken, das Auguſt der Starke ſeiner Erhebung der i am Donnerstag terminen iſt bemerkt worden, Anzahl Geſtellungspflichtiger en Tätowierungen aufweiſen. unter ein Vater durch folgende Ehrenerklärung: Franz Müller, erkläre hiermit, daß Müller am 25. Oktober aus Uebereilung be⸗ ö leidigt Bock“ erlegt. Waidmannsheil dem Wackeren! gerichtliche: Ehrenerklärung gegeben habe.“ die ausnehmend ſchöne gelbe Farbe der Füße, welche ein weſentliches Merkmal der Raſſenecht⸗ heit und ⸗Reinheit der genannten Hühner iſt, zeigte ſich aber, daß die Füße angeſtrichen waren. Folge: Verluſt jeder Prämie und eine Geldſtrafe von 15 Mk. wegen verſuchten Be⸗ truges. — Ein altes Kaffeehaus, das gleichzeitig eines der älteſteu Kaffeehäuſer in Europa iſt, iſt der ſonenannte„Kaffeebaum“ in Leipzig. Kaffee durch die Türkenkriege auf ungariſch⸗deutſchen Boden Ueber der Tür des„Kaffeebaum“ prangt Zeit auf ſeine Koſten dort anbringen ließ zum Dank für eine Taſſe des neuen Trankes, die ihm Lehmann überreichte und die dem König Das erſte Kaffeehaus in — In welchem Alter darf geheiratet werden? In Ungarn darf der Mann mit achtzehn Jahren, das Mädchen mit ſechzehn Jahren in den heiligen Stand der Ehe treten. In Spanien iſt es mit vierzehn Jahren dem Jüngling erlaubt, die zwölf Lenze zählende Jungfrau heimzuführen, in Frankreich dagegen muß„ſie“ deren fünfzehn aufweiſen und„er“ achtzehn Jahre alt ſein. In Griechenland braucht„er“ nur vierzehn und die Maid zwölf zu zählen. In Portugal beſteht die gleiche Altersgrenze wie in Griechenland, das heißt vierzehn, beziehungsweiſe zwölf Jahre. In Rußland müſſen die Männer achtzehn, die Mädchen fünfzehn, beziehungsweiſe ſechszehn Jahre zählen. In der Schweiz je nach den Kantonen die Männer achtzehn, die Mädchen dreizehn bis ſiebzeha Jahre alt ſein und in aus den bayeriſchen und öſterreichiſchen Alpen 1 5 zen ee 0 Italien fünfzehn achtzehn, Jahre; — Auf den militäriſchen Aushebungs⸗ daß eine größere an ihrem Körper Die Militärbehörden wenden dieſer Angelegenheit eine größere Auf⸗ beziehungsweiſe merkſamkeit zu. Es werden Mittel zur Ent⸗ fernung der Tätowierungen gebraucht. Soldaten iſt bei während der Dienſtzeit tätowieren zu laſſen. Den Arreſtſtrafen verboten, ih — Seinem Sohne die Ehre repariert hat f„Ich, Hausbeſitzer in Groſtmergthal, ich meinen Sohn Anton habe, worüber ich meinem Sohne eine Womit die Ehre des Herrn Sohnes hoffentlich wieder hergeſtellt iſt. f — Der Sohn der Zeit„Was fängſt du an, wenn du fertig biſt mit dem Studium?“ — O, ich laſſe meinen Vater noch einige Jahre arbeiten, dann ſetze ich mich zur Ruhe und werde Rentner!“ und die Betonung, welche ſie auf das letzte Wort legte, ließ nichts zu wünſchen übrig an beißender Schärfe. Hauſe,“ ſagte ſie dann milder, ihre Worte bereut, Dich anbetreffen, hat er mit mir vereinbart und es wird gut ſein, wenn Du Dich in Allem und Jedem an mich wendeſt.“ Mit dieſen Worten öffnete ſie die Thüre Hand in Hand mit dem alten Herrn durch den eines Zimmers, welches gut, aber ziemlich zu⸗ ſammengewürfelt eingerichtet war und ganz den Eindruck machte, als habe nachläſſige Gleich⸗ gültigkeit hier die erſte Violine geſpielt. Fe⸗ licia ſetzte ſich auf einen niedrigen Seſſel am Fenſter, lehnte den Kopf an die Wand und verſank in Sinnen.„Elmar iſt nicht gerne beläſtigt!“ Ja, das hatte ſie erfahren zwölf lange, einſame, liebeleere Jahre. Würde das immmer ſo weiter gehen?“ Es klopfte und eine junge Dienerin trat ein. Fräulein von Rhenen ſchicke ſie, um dem gnädigen Fräulein behilflich zu ſein, ſagt ſie freundlich und dies habe ihr der gnädige Herr Fritz für das gnädige Fräulein gegeben. Es war ein Strauß wundervoller blut ter Roſen und Felieias ungekünſteltes Ent⸗ licken brachte ein Lächeln auf das friſche Antlitz der Jungfer. „Der gnädige Herr Fritz iſt ein großer Ge⸗ lehrter der viel Bücher ſchreibt und alles weiß,“ erſte zu ſein, die ſagte ſie wichtig, überfroh, die der neuen Hausgenoſſin alle Vorzüge Allen verehrten gnädigen Herrn Fritz ermochte. 5 Treppe wieder hinunterffieg, hatte „Er iſt nur wenig zu Kummer vergeſſen und ihr fröhliches, niemals als hätte ſie „alle Arrangements, die Das Auspacken ging ſchnell und als Fe⸗ lieia eine Stunde ſpäler die verſchnörkelte launenhaftes Temperement hatte Oberhand genommen. ed i wieder 1 e Der nächſte Morgen war friſch und wunder⸗ ſchön und nach dem Frühſtück wanderte Felicia Garten dem Ende zu, woſelbſt, wie er lächelnd und voll heiteſter Laune ſagte, ſich ſein„Studio“ befand. „Ich nenne mich nämlich einen Profeſſor, liebes Kind, und vor einigen Jahren ließ ich mir hier mitten unter den Pflanzen, Blumen und Vögeln einen Pavillon bauen, wo ich ungeſtört arbeiten kann. Hier bringe ich die glücklichſten Stunden meines Lebens zu und ich erlaube Dir, ſo oft zu kommen, wie Du nur willſt, liebes Kind. Johanna kommt ſehr ſelten, und wir werden ſehr glücklich mitein⸗ ander ſein,— werden wir nicht?“ Der alte liebe Menſch ſah bei dieſen Worten nach Felicia hin und es prägte ſich etbas wie Sorge in ſeinen gütigen Augen aus. „Ach, wie ich dieſen Auſenthalt gern haben werde!“ nief Felieia ganz gerührt durch ſeine liebevolle Art und Weiſe. „Das iſt recht, das iſt recht,“ antwortete er, ihre Hände ſanft ſtreichelnd,„und wäre es nicht beſſer, Du würdeſt mich bei einem andern Namen, denn Herr von Rhenen nennen,— ſie allen laß mich einmal überlegen— na, wenn Du Onkel Fritz ſagen würdeſt.“ Felicia ſtimmte mit Freuden zu und ſo wanderten ſie weiter bis an das Ende, wo zwiſchen Maſſen von Roſenſtöcken und grünen Pflanzen aller Art der Pavillon ſtand. Auf dem kleinen Raſen vor demſelben ſtanden Gartentiſche und Stühle, überall große Töpfe mit blühenden Blumen, Geranien, Männertreu, Heliotrop und glührote Kletternelken, Epheu um die Mauern des Pavillons und lichte, helle Gardinen in den Fenſtern. Es ſah im hellen Sonnenſchein wie ein kleines Paradies aus und bei Felicia's entzückten Ausrufen rieb ſich Onkel Fritz vergnügt die Hände, lief um⸗ her wie ein munterer Knabe und ſah ſehr glücklich aus. e „Es iſt immer Sonnenſchein hier unten,“ erklärte er ſtolz.„Da hängen einige Käſige mit beſonderen Lieblingen von mir darin,“ ſagte er nach den Fenſtern deutend,„dort ſind andere— und die Schlingel kennen mich alle und wiſſen, daß jetzt Frühſtückszeit gekommen iſt. Ich male auch ein wenig, liebes Kind,“ fügte er dann faſt ſchüchtern hinzu„und dies ſind einige meiner„lebenden Modelle.“ „Malſt Du auch Hunde, Onkel Fritz,“ fragte Felicia, indem ſie ihre Hand auf den Kopf einer prächtigen Dogge legte, welche ihnen langſam gefolgt war. (Fortſetzung folgt.) e 2 Bekanntmachung. Die Vertilgung der Raupen betr. Alle Obſtbäume, Zierbäume und Geſträucher in Gärten und Höfen, auf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahn⸗ dämmen ſind längſtens binnen 3 Wochen von Raupenneſtern zu reinigen und letztere zu vertilgen.. Nach Umlauf dieſer Friſt werden wir, wo dies nicht geſchehen, das Nötige auf Koſten der Säumigen vornehmen laſſen und gegen letztere ſtrafend einſchreiten. Seckenheim, 28. Oktober 1903. Bürgermeisteramt Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die Unterhaltung der Orts- und Feldbrunnen betr. Die Unterhaltung der Orts- und Feldbrunnen ſoll auf weitere 3 Jahre(1904, 1905 und 1906) in öffentlicher Steigerung, welche am Freitag, den 27. November 1903, Vormittags ½10 Uhr, im Rathauſe dahier(Zimmer Nr. 6) ſtattfindet vergeben werden. Seckenheim, 20. November 1903. Gemeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Nr. 3326. Verloren ging am Bahnhof am Sonntag den 15. November dſs. 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