Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Kedaktion, Druck und Verlag von 2. Helfrich in Leckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 100. Samstag, den 19. Dezember 1903. 3. Jahrgang Zweites Blatt. Ihr Vormund. Original⸗Roman von Ellen Spala. 11)(Nachdruck verboten.) „Zum Kuckuck mit dem Ponywagen! Laß mich Dein Geſicht ſehen— es iſt ganz aufge⸗ riſſen und voller Schrammer.“ Er fuhr ohne Weiteres mit dem Finger darüber hin.„Sie ſind nicht tief——“ ſagte er dann mit merk⸗ würdigem Tone und wandte ſich den andern zu. Viel Zerren und Ziehen war nötig, um Wagen und Pony, welche beide unbeſchädigt waren, auf die Landſtraße zurückzubringen; Johanna von Rhenen ſchaute dem ganzen Vor⸗ gange mit grimmigem Blick ihrer kalten Augen zu und Felicia zog ihre zerriſſenen Hand⸗ ſchuhe aus, um ſich das Blut von dem Geſichte zu wiſchen. „Eine ſchöne Geſellſchaft ſeid Ihr,“ zeterte Elmar indem er zu ihnen zurückkehrte,„ich hätte nicht gedacht,“ daß man mit einem ſolchen Waſchzuber einen Unfall haben könnte, wie ge⸗ ſchah es?“ 5 Felicia ſah ſehr ſchuldbewußt aus und überließ es dem Freifräulein ihre Anſicht der Sachlage mit viel Kraft und Zorn wiederzu⸗ geben, ohne auch nur im Geringſteu eine Ver⸗ teidigung zu wagen. ö „Schon gut! Das Kind iſt am ſchlimm⸗ ſten dabei wegekommen mit Deinem Gewicht auf ihr,“ ſagte Elmar kurz.„Warum läßt Du ſie fahren, wer lehrte ſie?“ „Fritz!“ „Fritzl Du hatteſt durchaus Unrecht, ſie fahren zu laſſen, Johanna, Ihr könntet alle tot ſein!“ „Jawohl,“ ſagte ſeine Schweſter mit aſchfahlem Geſichte,„wenn ich bedenke, in welcher Gefahr ich geweſen bin, ſo wäre es geſcheidter von Dir, Elmar, Du ſprächeſt ein paar ſtrenge Worte mit ihr wegen ihr unver⸗ antwortlichen Nachläſſigkeit, anſtatt mit mir zu ſtreiten und Berti auszuzanken.“ Felicia ſammelte die einzelnen Stücke, ihres zerbrochenen Sonnenſchirmes; ſie war noch immer in halber Betäubung und der Kopf that ihr weh, während das Freifräulein auch nicht eine einzige Verletzung aufzuweiſen hatte. Es ſchien, als wurde Berti gehörig von Herrn von Rhenen heruntergeputzt und nun war die Reihe wahrſcheinlich auch an ſie gekommen. Aber nein] Er ſchaute einen Augenblick nach ihr hin, ſprach dann wieder zu ſeiner Schweſter und ſetzte dieſe dann ohne weiteres allein in den Wagen, um ſie mit dem arg geſcholtenen Berti nach Hauſe zu ſenden. Felicia ſah erſtaunt zu. f »Ich ſehe gar nicht ein, warum Felicia nicht mit uns zurückkehren kann,“ proteſtierte Fräulein von Rhenen mit entrüſteter, zornbe⸗ bender Stinme.„Es iſt nichts dabei ge⸗ wonnen, ſie in Deinem unſinnig hohen Jagd⸗ wagen heimzufahren.“ „Es geht ſchneller.“ „Ich dachte, Du dinierteſt auf Dahlenau?“ „Frau von Dahlen lud mich allerdings ein.“ Flip jedoch dachte, daß genug Zeit ver⸗ ſchwendet worden ſei und ſetzte ſich in Bewegung, Felicia ſtand mitten auf der Landſtraße und ſah verblüfft bald auf den davonfahrenden Ponywagen, bald auf Elmars hohe Geſtalt. Er ſchien alles in ſeine Hände zu nehmen, jedermann zu kommandieren, wie er Luſt hatte. Sie haßte ſolch befehleriſche Art und Weiſe und nahm ſich vor, ihm zu zeigen, daß ſie es ſich nicht gefallen laſſe und ihren eigenen Weg Er kann ſelber nicht fahren? gehen würde. Augenblicklich aber ſchien für ein derartiges Unternehmen keine Zeit zu ſein und ſo ließ ſie ſich denn gefügig von Elmar in den hohen Wagen heben und mit der Staubdecke zudecken. Ihre Gefügigkeit täuſchte 1 5 Elmar, der ſonſt immer auf Wiederſtand tieß. Wie wundervoll war es in dem hohen Jagdwagen ſo dahin zu ſauſen, jedenfalls viel angenehmer, als in dem niedrigen Ponywagen durch den Staub zu troddeln. Die Farbe kam in Felicia's Geſicht zurück, die großen Augen leuchteren vor freudiger Luſt und als ſie bei einer Biegung des Weges an Evchen und Lilly vorüberkamen, welche Blumen und Moos ſuchten, lachte ſie und warf ihnen Kuß⸗ hände zu. N i „Wie ich ſehe, geht es Dir jetzt wieder ganz gut,“ ſagte Elmar nach einer Weile, indem er lächelnd auf ſie herniederſah. „Ja, ich danke.“ „Biſt Du mir nicht ſehr dankbar, daß ich einen ſo großen Umweg mache, um Dich heimzufahren und Dir ſo die Vorwürfe von Johanna erſpare?“ „Ich fürchte, ſie ſind nur aufgeſchoben, aber nicht aufgehoben. Ich kann nicht be⸗ greifen, was Flip zu einem ſolchen Betragen veranlaßte, gewöhnlich geht er ſo ruhig. Ich dachte nach und vergaß, daß ich kutſchierte.“ „Hör, Felicia— ich wünſche nicht, daß Du wieder mit Flip ausfährſt,“ ſagte Elmar nach einer kleinen Pauſe plötzlich. „Was! Nicht mehr mit Flip ausfahren?“ Felia's Blut ſtand ſtill— es war ihr Haupt⸗ vergnügen, beinahe das einzige, was ſie hatte, und jetzt nahm er ihr auch das fort. Das ſah ihm ähnlich! Dieſelbe Politik, welche ſie während ihres Aufenhaltes bei Fräulein Weil aller Vergnügen beraubt hattel Aber wie kam er dazu, ihr das ſelber zu ſagen, warum verſteckte er ſich nicht wieder hinter Johanna wie ſonſt? Aber anerkennen würde ſie das Recht, ſie zu kommandieren, durchaus nicht und bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit wollte ſie mit Flip genau wie ſonſt ausfahren. „Wie entnüchtert Du ausſiehſt!“ kam es von Elmars Lippen und jener ironiſche Blick ſtreifte ſie, der ihr ſo verhaßt war, weil ſie ſich ſo unbedeutend und jung darunter vorkam. „Und dennoch kannſt Du lachen und plaudern, wenn Du willſt. Ich habe Dich dieſen Nach⸗ mittag beobachtet.“ „Herr von Dahlen iſt ſehr nett,“ ant⸗ wortete Felicia indigniert. „Oh! Ohne Zweifel!“ „Ich glaube nicht,“ fuhr ſie, durch den Ausdruck ſeines Geſichtes dazu getrieben, fort, „daß, wenn er ein Mündel hätte— ein er⸗ wachſenes Mündel, daß er ſie umherkomman⸗ dierte und ihr Leben verdüſterte durch harte Befehle, daß er ihr kaum etwas zu thun er⸗ laubte und ſie wie ein Kind behandelte.“ „Sonſt haſt Du nichts auf dem Herzen?“ — Augenſcheinlich war er ſehr beluſtigt. „Ich denke, es wäre ſehr viel höflicher ge⸗ weſen, mich erſt zu fragen, ob ich mit Dir heimfahren möchte. Und wenn ich bedenke, daß Du Fräulein von Rhenen ermächtigt haſt, auf mich acht zu geben, ſo ſehe ich gar nicht ein, daß ich auch noch Deine Wünſche neben den ihrigen beachten ſoll. Und— und— ich habe vollkommen verſtanden, daß Du nicht mit mir beläſtigt ſein wollteſt,“ fügte ſie langſam hinzu, eingeſchüchtert durch den durchbohrenden Blick ſeiner Augen. „Was habe ich? Johanna ermächtigt? Wozu?“ fragte er heftig. i „Mich ganz ihr zu überlaſſen.“ „den Kuckuck habe ich—— dann muß ich——“ er brach ab, fügte aber gleich darauf, hinzu:„Dennoch denke ich, daß Du ihre Aufſicht meinem Ueberwachen vorziehſt. 5 Ich darf nicht vergeſſen, wie ſehr Du mich haſſeſt— oder darf ich?“ „Ich bin nicht ſo dumm, mir einzubilden, daß Du Dir etwas daraus machſt, was ich thue,“ ſagte Felicia.„Wenn Du es je gethan hätteſt, würde es einen Unterſchied machen.“ Sie waren während dieſer Konverſation vor der Freitreppe der Villa angelangt, und während ein Diener das Pferd hielt, ſprang Elmar ab und kam an ihren Sitz. „Darf ich um die Ehre bitten, Dir beim Ausſteigen behilflich zu ſein?“ „Nein ich danke,“ antwortete ſie ſchnell und ehe er ſie daran hindern konnte, war ſie herabgeſprungen und mit einem„Gute Nacht“ und„Danke für geleiſtete Hilfe“ in dem dunklen Korridor verſchwunden. Sie hörte die Räder davonrollen als ſie die Treppe hinaufſtieg und atmete erleichtert auf; aber dennoch war in ihr ein ſeitſames Gefühl der Leere, ſo, als ſei ihrem Leben der Schutz eines ſtarken Willens entzogen. Onkel Fritz war voller Beſorgnis für das junge Mädchen, als er von dem Unfalle erfuhr und bemühte ſich während des Abend— eſſens, den Sturm abzuwehren, welcher für Felicia aufgeſtiegen war und drohend auf Johanna's Stirne lag. 5 (Fortſ etzung folgt) Vermiſchtes. Kiel, 16. Dez. Der ehemalige Unter⸗ offizier Franzki von Infanterieregiment 85 wurde wegen Soldatenmißhandlung in 1520 Fällen und wegen vorſchrifswidrigen Verhaltens in 100 Fällen vom Kriegsgerichte in Rends⸗ burg zu 5 Jahren Gefängnis und Degradation verurteilt. gericht aus, daß der Angeklagte mit der Bru⸗ talität eines Ochſenknechtes gehandelt habe, obgleich es an der nötigen Aufſicht ſeiner Vor⸗ geſetzten nicht gefehlt habe. — Der Ehe des 68;ährigen Bürgers Bay in Rettersburg(Württemberg), der 28 Jahre lang pflichtgetreu als Poſtbote ſeines Amtes waltete, und ſeiner Ehefrau, die nun 64 Jahre zählt, entſproſſen 15 Kinder, 11 Söhne und 4 Töchter. Im letzten Jaher wurde der 10. Sohn zum Militär ausgehoben und der 11. der Erſatzreſerve zugewieſen. In der Gemeinde hat man dem alten, im Dienſte er⸗ grauten Poſtbedienſteten, welcher der Beſchwer⸗ lichkeit des Dienſtes halber aus dem Amte ge⸗ ſchieden iſt, den Namen„Soldatenvater von Rettersburg“ beigelegt. Der König und der Kaiſer haben ihm reiche Gnadengeſchenke zu Teil werden laſſen. — Eine Burenärztin in Berlin. Der Zahl der hier praktizierenden Aerztinnen hat ſich eine Dame angeſchloſſen, die ſich rühmen kann, den Burenkrieg in Erfüllung ihres Be⸗ rufes mitgemacht zu haben. Frau Dr. med. In dem Urteil ſprach das Kriegs⸗ Clara Weiß, die beim Ausbruch dieſes Krieges in Johannesburg praktizierte, ſtellte ihre Dienſte ſofort der Burenregierung zur Ver⸗ fügung. Zur dirigierenden Aerztin beim Feld⸗ hoſpital Malopo vor Mafeking ernannt, ging ſie in das Lager des bekannten Generals Cronje, deſſen Feldherrnlaufbahn ſpäter bei Paardekraal ſo jäh endete. Unter General Snyman arbeitete Frau Dr. med. Weiß dann bis zum Hereinbrechen des allgemeinen Un⸗ glücks, bei dem ſich mit allem andern auch iht Hoſpital auflöſte. Sie kam ſo nach Pretoria und hat da alle Phaſen der engliſchen Okku⸗ pation durchlebt; als dann der Friede ge⸗ ſchloſſen war, hielt es ſie in Südafrika nicht länger. So hat ſie ſich denn entſchloſſen, ſich in Berlin niederzulaſſen. 5 5 A G. K. Die Heringsfiſcherei. Es giebt in⸗ tereſſanter Meeresbewohner, aber keinen ein⸗ zigen, für uns von annähernd gleicher Wichtig wäre wie der Hering. Der Hering und ſee Verwandten— übrigens eine weit⸗ verzugte Familie, denn ſie zählt über ſechzig . Art“— bringen den Segen der Meeresernte . bien die entlegenſte und kleinſte Hütte, und „ ke Nahrungsmittel iſt auch dem Dürftigſten 3 fleicht käuflich wie der Hering, kein Fiſch 1 ird in ſolchen beiſpielloſen Mengen gefangen i bie dieſer. Er lebt in den Tiefen der Meere; aber in der Laichzeit verläßt er dieſe und ſtrebt an die Küſten, um ſeine Eier abzuſetzen. Das iſt die Zeit der Ernte, für die Heringsfiſcher und das Nahen der erſten Heringsſchwärme wird mit Jubel begrüßt. Allerdings iſt es ſo ſchlecht zu beurteilen, daß die Holländer ſagen, ſie gäben mit Vergnügen eine Tonne Goldes für ein ſicheres Merkzeichen der Zeit und des Ortes, wann und wo die Schwärme erſcheinen ſollen. Denn beides iſt einem ſtarken Wechſel unterworfen. Orte, die in einem Jahre von unermeßlichem Reichtum überſchüttet werden, gehen in einem anderen vollkommen leer aus, und die Laichzeit differiert um Wochen, ja um Monate. In reichen Jahren kann man in der Dämmerung Heringszüge von meilenweiter Länge und Breite an dem Widerſchein der durch ſie erhellten Luft beobachten. Der Hauptfang fällt in die erſten Wintermonate. Wenn ein Logger Glück hat, ſo kann er in einer Nacht 70—80 000 Stück einbringen, und dann entwickelt ſich an Bord des Schiffes ein reges und intereſſantes Treiben, denn es muß ſofort mit der Zubereitung des Herings begon⸗ nen werden. Der Fang in der Oſtſee iſt ein unbedeutender, reich der an der ſchottiſchen und ſchwediſchen Küſte. Dort ſind auch die großen Fahrzeuge zu finden, die von den Booten ſo verſchieden ſind, wie Kähne von einer Nuß— ſchale. Das Ausſtellen der Netze erfolgt in der Regel abends zwiſchen 5—7 Uhr, niemals am Tage, das Einholen meiſtens zwiſchen 1—3 Uhr Nachts. Die Schotten fangen jährlich an 1000 Millionen Stück! Der Wertertrag des — Mittel gegen üble Ausdünſtungen. Man zerſchneide zwei oder drei hinlänglich große Zwiebeln und ſtelle ſie auf einem Teller auf den Boden Gemachs. Sie ziehen in un⸗ glaublich kurzer Zeit alle üblen Ausdünſtungen in dem Krankenzimmer u. ſ. w. an ſich und ſind jedenfalls den üblichen Räucherungen vor⸗ zuziehen, die die üblen Gerüche nur verdecken aber nicht vertreiben. Man ſollte die Zwiebeln alle 6 Stunden wechſeln. Schon die alten Egypter wandten die Zwiebeln zu dieſem Zweck an, und im Mittelalter galten ſie als Haupt⸗ mittel zur Verhütung der Anſteckung bei der Peſt und anderen Seuchen. 5 — Fabrikwächter J. Benert in der Jute⸗ ſpinnerei zu Meißen hat ſich mit ſeiner Frau und ſechs Kindern, drei Knaben und drei Mädchen, in ſeiner Behauſung am Neumarkt 39, Hinterhaus 3 Treppen, vergiftet. Die Frau und die ſechs Kinder ſind tot; der Mann gab noch Lebenszeichen von ſich und wurde in das Stadtkrakenhaus zu Meißen überführt. Die Urſache der Vergiftung iſt anſcheinend in Krankheit der Frau zu ſuchen. — Das Schwurgericht zu Ellwangen verurteilte den 24 jährigen Joſef Fink aus Pforzheim, ſog. wüctt. Kneißl, wegen Mords und 2 Mordverſuchen zum Tode, 6 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der Ehrenrechte. Auf die Frage an den Angeklagten, ob er noch was einzuwenden habe, erwiederte der⸗ ſelbe, er bitte um rückſichtsloſe Behandlung. — Gegen die Entſcheidungen der Kriegs⸗ gerichte. Gegen Vorgeſetzte, die ſich der Miß⸗ handlung Untergebener ſchuldig gemacht haben, iſt neuerdings wiederholt der Vorwurf zu großer Milde erhoben worden. Demgegenüber ſchreibt die„Köln. Ztg“: Die Folgen einer kriegsge⸗ richtlichen Beſtrafung ſind für den Unteroffizier doch weit bedeutender, als man annimmt. Er⸗ hält er mehrere Wochen Arreſt, ſo hat es nicht damit ſein Bewenden. Faſt durchweg wird ſein Truppenteil nicht mehr mit ihm kapitulie⸗ ren, ſeine Laufbahn iſt beendet. Sollte nun ein ſonſt ſehr guter und vorwurfsfreier Unter⸗ offizier doch behalten werden, ſo wird er norwegiſchen Heringsfanges betrug in guten Jahren bis 13 Million Mark. längere 05 auf Beförderung warten müſſen, jüngere Kameraden kommen über ihn hinweg Er erleidet ſomit eine zweite Strafe, obgleich das Geſetz jedes Vergehen nur einmal beſtrafen will. Scheidet ein einmal beſtrafter Unter⸗ ofſizer, der ſich ſpäter vorzüglich geführt hat, nach zwölf Jahren aus, ſo findet er die größten Schwierigkeiten, wenn er eine Anſtellung im Zivildienſt ſucht, denn in ſeinem Führungs⸗ zeugnis ſteht die Beſtrafung angegeben. Das iſt dann die dritte Strafe. So liegen die wirklichen Verhältniſſe. Daran, daß jede Mißhandlung, ſcharf gehandelt werden muß, ändern ſie natürlich nichts. — Aha!— A.:„Das iſt doch merkwür⸗ dig, in der vorigen Saiſon galt das Fräulein bei den Herren noch als Schönheit!“— B.: „Ja, das war auch noch vor dem Konkurſe ihres Vaters.“ — Praktiſche Liebe.„Sie haben Ihre Frau ſehr lieb, Sie laſſen ſie ja keinen Augen⸗ blick aus dem Zimmer!“—„Natürlich, ſonſt geht ſie in die Küche und kocht.“ — Ein Sachverſtändiger. Paul:„Mein Vater ſagt, es gibt Himmelskörper, die ſo weit entfernt ſind, daß man mehr als tauſend Jahre brauchen würde, wenn man mit der Eiſenbahn hinfahren wollte!“— Fritz:„Das kann doch dein Vater gar nicht wiſfen!“— Paul:„Wer denn ſonſt? Mein Vater iſt doch Lokomotiv⸗ führer“. — Aus der Schule. Lehrer:„Die Gans iſt ein nützliches Haustier. Sage mir, kleiner Moritz, was gibt uns alles die Gans?“— Der kleine Moritz ſchweigt.— Lehrer:„Sie gibt uns wohlſchmeckendes Fleiſch..? Was habt Ihr in Euren Betten?!“— Moritz: „Wanzen!“ — Ein ſchönes Plätzchen. Bauherr: „Nun, Meiſter, wo denken Sie die Wetterfahne anzubringen?!“ Maurermeiſter:„Na, ich denke, oben über den Hypotheken!“ UGratulationskarten mit Namenaufdruek, in großer Auswahl und hübſchen Nummern empfiehlt Buchdruckerei J. Helfrith. Bekanntmachung. Zu Tage getretene Mißſtände, insbeſondere in Die Sicherung der öffentlichen Geſund⸗ heit und Reinlichteit betr. der Hilda⸗, Schloß⸗ und Neu eingetroffen! Neckarauerſtraße, veranlaſſen uns, die für die strassenreinigüng beſtehenden Be⸗ a 3 der bezirkspolizeilichen Vorſchrift vom 14. Oktober 1891 zur öffent⸗ ichen Kenntnis de bringen: 8 25. Alle Ortsſtraßen, öffentlichen Plätze, ſowie die gegen die Straßen offenen Hofräume müſſen wöchentlich zweimal und zwar Mittwoch und Sams⸗ tag Nachmittags gekehrt und gereinigt werden. Fällt der Kehrtag auf einen Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktag e § 26. Die Reinigung hat den Abzug und die ſofortige Entfernung von Unrath, Koth, Staub, Schutt und Abfällen aller Art zu umfaſſen; dabei müſſen die Straßenrinnen nebſt den ihnen zugeleiteten Ablaufrinnen, ſowie die Umge⸗ bung der Brunnen mit reinem Waſſer abgeſpült werden. Das Hineinkehren von Schlamm, 5 5 t und dergleichen in die Straßendohlen und Schlamm⸗ ſammler der Straßenkanäle iſt uͤnterſagt. Der aus den Straßenrinnen gekehrte Schlamm darf nicht auf der Straßenfahrbahn liegen gelaſſen, ſondern muß ſo⸗ 15 abgeführt werden. Bei trockener Witterung ſind die Straßen vor der einigung mit reinem Waſſer zu begießen. . 8.27. Die Verbindlichkeit der Straßenreinigung u. ſ. w. erſtreckt ſich bis in die Mitte der Straße. Zur Reinigung verpflichtet iſt: 1. vor bewohnten Gebäuden der Eigentümer und falls dieſer nicht in dem Hauſe wohnt, der Mieter des unterſten Stockwerks; 2. vor unbewohnten Gebäuden. B. Scheunen, Ställen, ferner vor gärten, Höfen, Grundstücken, Bauplätzen uſw. derjenige, welcher dieſe Grundſtücke benützt(Eigentümer oder Pächter). 5 Ferner geben wir bei dieſem Anlaß bekannt, daß die Ablagerung organi⸗ niſcher Stoffe(Krautblätter uſw.) auf die verlängerte Ackerſtraße verboten iſt. . Abfälle können in das alte Foßloch verbracht werden. 5 Bei Zuwiderhandlungen müßten wir gemäߧ 8660 R.⸗St.⸗G.⸗B. ſtrafend gegen die Schuldigen einſchreiten. Seckenheim, 24. November 1903, Bürgermeisteramt: Volz. Faneh e Beleuchtungskörper in den mittleren Preislagen werden um das Lager zu räumen mit 20 pCt. Rothe& Luft, L 8, 1. Mannheim Gelefan 1655. Ia. Spinn-Hanf in 4. Qualitäten f E. Werber. bebr. Kaufmann, Ladenburg empfehlen ihr reichhaltiges Lager in Damenjackets und Damen-Blousen neueſte, modernſte Sachen, ſehr preiswert. Ferner: Herren⸗Paletots und Lodenſoppen zu ſehr billigen Preiſen. Empfehlung. 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