Anzeigeblatt für Seckenheim und Moes heim. 1 2 tiger Erſcheint a Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt Redaktion, Druck und Verlag von Anzeigen: 5 Die Iſpaltige Garmondzeil ö bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 J. Helfrich in Seckenheim. 5 45 Wtebechelufgen 2 Nabe. Nr. 10. Mittwach, den 3. Februar 1904. 4. Jahrgang Die Entſchädigung unſchuldig daß ein begründeter Verdacht gegen ihn nicht meſſen des Richters einen unberechtigt weiten Verhafteter. f Der dem Reichstag zugegangene Geſetz⸗ 1 entwurf„betreffend die Entſchädigung für 3 unſchuldig erlittene Unterſuchungshaft“, deſſen erſte Leſung bereits am Mittwoch beginnen wird, hat eine recht lange Vorgeſchichte. Als nach jahrelangen Kämpfen, bei denen ein ſtarker Widerſtand ſeitens der Regierung überwunden werden mußte, im Jahre 1898 das Geſetz über die Entſchädigung unſchuldig Verurteilter zu Stande kam, da verzichtete der Reichstag, um nicht jenes Geſetz ſcheitern zu laſſen, auf die gleichzeitige Regelung der Entſchädigung für unſchuldig erlittene Unter⸗ ſuchungshaft, brachte aber ein Verlangen nach einer ſpäteren Regelung dieſer Frage mit aller Entſchiedenheit zum Ausdruck. Nachdem dann das Geſetz über die Entſchädigung un⸗ ſchuldig Verurteilter am 20. Mai 1898 in Kraft getreten war, brachte der Reichstag noch wiederholt, am 23. Februar 1899 und am 4. Februar 1901, ſein Verlangen nach einer Regelung der Entſchädigung für die Unterſuchungshaft in entſchiedener Weiſe zum Ausdruck. Zu Beginn des vorigen Jahres nahm ſich dann noch die heſſiſche Regierung dieſer Sache an, indem ſie einen diesbezüglichen Geſetzentwurf im Bundesrat einbrachte. Dieſe verſchiedenartigen Bemüh⸗ ungen haben denn auch endlich zum Ziel ge⸗ führt. Aber wenn wir den Geſetzentwurf über die Entſchädigung für unſchuldig erlit⸗ tene Unterſuchungshaft kritiſch betrachten, ſo finden wir das Wort nicht beſtätigt: Was lange währt, wird gut. Zweifellos wird auch im Reichstage an dem Entwurf ſcharfe Kritik geübt und der Verſuch gemacht werden, die Vorlage der Re⸗ gierung nach verſchiedenen Richtungen hin zu verbeſſern. Der neue Geſetzentwurf ſchließt ſich genau an das Geſetz über die Entſchädi⸗ gung unſchuldig Verurteilter an. Ebenſo wie dort ſoll auch hier, bei der Entſchädigung für unſchuldig erlittene Unterſuchungshaft, dieſe Entſchädigung nur dann gewährt wer⸗ 2a wenn das Verfahren die Unſchuld des ngeſchuldigten ergeben oder dargetan hat, vorliegt. Die Entſchädigung ſoll alſo verſagt werden, wenn die Freiſprechung nur erfolgt, weil der geführte Beweis zu einer Verurtei⸗ lung nicht ausreichte. Ein Verſuch, die Vor⸗ lage nach dieſer Richtung hin zu erweitern, muß als ausſichtslos gelten, nachdem die Regierung ſeiner Zeit eine diesbezügliche Er⸗ weiterung der Entſchädigung für unſchuldig Verurteilte abgelehnt hat. Daß die Entſchädigung ausgeſchloſſen ſein ſoll, wenn der Verhaftete die Unter⸗ ſuchungshaft vorſätzlich herbeigeführt hat, iſt ſelbſtverſtändlich als völlig berechtigt anzuer⸗ kennen. Dagegen wäre es wünſchenswert, wenn für den Ausſchluß der Entſchädigung bei„grober Fahrläſſigkeit“ des Verhafteten⸗ eine genauere Formulierung gewählt würde. So muß die Entſchädigung ſelbſtverſtändlich verſagt werden, wenn der Verhaftete ſeine Verhaftung dadurch verſchuldet hat, er Spuren der Tat zu vernichten, Zeugen oder Mitſchul⸗ dige zu falſchen Ausſagen zu verleiten ſuchte u. dergl. mehr. Als„grobe Fahrläſſigkeit“ könnte es aber ein Gerichtshof zum Schluß auch anſehen, wenn ein Angeſchuldigter— und das kann auch dem Unſchuldigſten paſ⸗ ſieren!— ſich in Folge der leicht begreiflichen Verwirrung zunächſt in Widerſprüche ver⸗ wickelt, ſein Alibi nicht nachweiſen kann und ſo weiter. Hier die Enſchädigung zu ver⸗ weigern, wäre ungerecht. Noch bedenklicher iſt die Beſtimmung, wonach die Entſchädigung verweigert werden kann, wenn das zur Unterſuchung gezogene Verhalten des Verhafteten„gegen die guten Sitten verſtoßen hat.“ Die in der Begrün⸗ dung angeführten Fälle, an denen eine an ſich ſtrafbare Handlung vorliegt, die ſich aber aus formal ſtrafrechtlichen Gründen der Ver⸗ urteilung entzieht(ſo wenn jemand infolge ſinnloſer, aber ſelbſtverſchuldeter Trunkenheit freigeſprochen wird) ſind ja zum Teil derart, daß ſie gegen die Gewährung einer Entſchä⸗ digung ſprechen. Aber es muß verlangt Spielraum. g Durchaus unanfechtbar iſt ferner die Be⸗ ſtimmung, wonach der Entf chädigungsanſpruch ausgeſchloſſen werden kann, wenn der Ver⸗ haftete entweder wegen Verbrechens oder wiederholt wegen Vergehens oder wegen Uebertretung des 8 361 Nr. 3 bis 8 des Strafgeſetzbuches zu Freiheitsſtrafen verurteilt worden iſt und ſeit der Verbüßung der letzten Strafe bis zur Verhaftung noch nicht FRN Jahre verfloſſen ſind. In Bezug auf die zu⸗ letzt genannten Uebertretungen, welche ſich auf Landſtreichen, Betteln, Müßiggang, Ar⸗ g beitsſcheu uſw. beziehen, ſo wie auf die Vorn⸗ ſtrafen wegen Verbrechen läßt ſich wohl die Annahme rechtfertigen, da hier der Tat⸗ und Fluchtverdacht begreiflicher Weiſe leicht eine Verſtärkung erfährt. Dagegen ſcheinen uns 33 die Vorſtrafen wegen Vorgehens eine ſolche rigoroſe Ausnahme nicht zu rechtfertigen. N Endlich müſſen wir es als ungerecht be⸗ zeichen, wenn die Entſchädigung in allen den Fällen entſagt werden ſoll, in denen 9 Staatsanwaltſchaft anſtatt einer Vorunter⸗ 5 ſuchung das Ermittlungsverfahren angewenn: det hat. Auch dieſe auf Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft vom Amtsrichter angeordnete Haftſtrafe kann ſich lange Zeit hinziehen, und ſie iſt für den davon Betroffenen nicht min⸗ der hart und ſchädigend und deshalb nicht minder Entſchädigungsberechtigt. Der Reichs⸗ tag wird alſo die Vorlage weſentlich verbeſſern müſſen, wenn ſie eine befriedigende Geſtalt erhalten ſoll. e Deutſches Reich. Serlin, 1. Febr. Der„Reichsanzeiger“? veröffentlicht an erſter Stelle einen Erlaß des Kaiſers an den Reichskanzler, worin der Monarch allen, die ſeiner an ſeinem Geburts⸗ tage gedacht haben, ſeinen wärmſten Dank au ſpricht. 5 i Ausland. werden, daß für dieſe Fälle eine genaue For⸗ mulierung ausgeſprochen wird, denn die all⸗ gemeine Formel des„Verſtoßes wider die guten Sitten“ gewährt dem perſönlichen Er⸗ Liaoyang und alu iſt die Eiſenbahn über⸗ bort dre ei, n egen den mäßig in Anſpruch genommen durch den Trans. port von Rekruten und Erſatzmannſchaften für 5 Nachbarskinder. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 2) Machdruck verboten.) Mühſam und keuchend arbeitete er ſich dann ſtromaufwärts, doch das raſch fließende Waſſer drohte die Beiden wieder mit ſich fort zu reißen f Einen Augenbick ſchien es, als hätte den kühnen Mann die Kraft verlaſſen, als er⸗ lahmte ſein Arm. Die Bewegungen wurden matter, und äußerſt langſam vermochte er vor⸗ wärts zu kommen. Doch gelang es ihm end— lich, eine Stelle zu erreichen, wo er feſten Fuß faſſen konnte. Ein lauter, jubelnder Aufſchrei begrüßte den Tapfern, welcher, das Kind ſorg⸗ ſam hochhaltend, die Böſchung wieder empor⸗ zuklettern verſuchte. Jetzt kam Leben und Be⸗ wegung in die Menge der Zuſchauer. Mehrere Männer eilten, ſo gut es ging, zu Hilfe, und als man ihm oben das gerettete Kind abnahm, übermannte ihn wiederum die Schwäche— aber nur einen Augenblick. Der Knabe lag regungslos in den ihn umſchlingenden Armen der Muttter. Sie achtete nicht darauf, daß ihr das von Waſſer triefende Kind die Kleider durchnäßte, ſie drückte nur den Liebling feſt die blaſſen Lippen. Der Kleine hielt die Augen zwar ge⸗ ſchloſſen, aber man fühlte an dem matten Herzſchlag, daß das Leben noch nicht ent⸗ flohen war.. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche hatten auch Erfolg. Der Knabe ſchlug die Augen auf, ein ſchattenhaftes Lächeln umſpielte „O Dank, tauſend Dank!“ Mehr vermochte die junge Frau nicht hervorzubringen. Aus ihren Augen brachen jetzt erſt die Thränen, die ihr vorhin, als ihr heißer, angſterfüllter Blick auf dem gurgelnden Waſſer ruhte, verſagt geweſen waren. Auch der Vater des Kindes ſchüttelte dem Retter kräftig die Hand. „Sehen Sie zu, daß Ihr Söhnchen ſo bald als möglich in warme, trockene Kleider und zu Bette kommt,“ riet er, den Dank ab⸗ wehrend,„ſonſt könnte es geſchehen, daß das Kind ſich eine ſchwere Erkältung zuzieht, die leicht gefährlich werden könnte.“ „Ja,— ja, Sie haben recht, aber auch Sie, mein lieber, junger Freund, müſſen eiligſt nach Hauſe, nur möchte ich Sie zuvor um Ihren Namen bitten, damit ich doch wenigſtens weiß, wer mein Kind vom Tote rettete.“ Der junge Mann, deſſen Zähne jetzt hör⸗ bar aufeiaander ſchlugen, verbeugte ſich leicht. g an ſich, als drohe er ihr noch einmal entriſſen zu werde. 5 „Ich heiße Sigmund Linde, ſagte er einfach. 5 f 8 „Ah, etwa Doktor Linde, der Sohn der 28 niedergelaſſen, wie ich hörte?“ wehrte Frau Sekretärs⸗ Wittwe in der Roſengaſſe?? „Derſelbe, Herr Bürgermeiſter.“ 8 „Und Sie haben ſich erſt kürzlich hier „Jawohl.— Ich hatte allerdings die Abſicht, meine Praxis in einer größeren Stadt zu eröffnen, allein— meine Mutter will nichts davon hören. Sie hat es mir rundweg abge⸗ ſchlagen, mich dahin zu begleiten. Es würde ihr natürlich ſehr ſchwer fallen, ſollte ſie ſich 8 von dem lieben, alten, trauten Hauſe, das ſo lange Zeit ihre Heimat geweſen, jetzt trennen. Sie wurzelt zu feſt hier in der Stadt, auch will ſie da begraben ſein, wo mein Vater ruht. Und ich mochte die alte Frau nicht noch ein⸗ mal allein laſſen, ich mußte ohnedies, ge⸗ zwungen durch meine Studien, allzu lange fern von ihr ſein. So entſchloß ich mich denn, in meiner Vaterſtadt und— bei der Mutter zu bleiben, und ich hoffe auch hier mein Brot zu finden.“ 5 d N „Das iſt brav geſprochen,“ ſagte der Bürgermeiſter, ſeine Rührunng bekämpfend, „man kann Ihre Frau Mama beglückwünſchen, daß ſie einen ſolch' edlen Sohn ihr eigen nennen darf. Ich wünſchte nur, daß ich an meinem Kinde dereinſt eben ſolche Freude erlebe. Was den Dank betrrifft, mein lieber, junger Freund, ſo hoffe ich, daß ich ſpäter noch Gelegenheit haben werde, denſelben abzutragen.“ „O nicht doch, ſprechen Sie nicht davon te Doktor Linde eifrig,„ich that me meine Gattin iſt, ganz ſtrahlend ſieht ſie aus. einen Wagen nehmen?“ einige Regimenter, die nach dem Jalu beordert ſind. In amtlichen Kreiſen befürchtet man noch immer, daß es zum Kriege kommt. E ſchifu, 31. Jan. Die japaniſche Flotten⸗ reſerve iſt in der e che mobilſſiert worden, auch die 1. Armeereſerve zum Teil und zwar mit großer Heimlichkeit. Die Mann⸗ ſchaften treffen als Kulis verkleidet an den Be⸗ ſtimmungsorten ein. Der übrige Teil der 1. Armeereſerve erhielt Befehl, ſich zur Einbe⸗ rufung bereit zu halten. Etwa 40 Transport⸗ ſchiffe mit der Diviſion von Kumanoto ſind im Hafen von Takeſchiki zur Invaſion bereit. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 29. Januar 1904.) Verſchiedene Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungsverträge und Aenderungen an ſolchen bleiben unanbeſtandet. Zur Erlangung eines Bauplatzes für ein gemeinſchaftliches Schulhaus in Seckenheim ſind die Grundſtücke Lagerbuch Nr. 271—275. 278 und 279 ſowie Teile der Grundſtücke Lager⸗ buch Nr. 276 und 277 zu erwerben. Das erworbene Gelände mit Ausnahme jenes des Grundſtücks Lagerbuch Nr. 278, welches mit 5 Mark pro qm. vergütet wird— ſoll mit 3,50 Mark pro qm. bezahlt werden. Die einſchließlich der Koſten auf rund 34000 Mk. geſchätzte Aufwandsſumme ſoll aus eigenen Grundſtocksmitteln beſtritten werden. Die Aufrechterhaltung der für den Schul⸗ hausbau in Rheinau bewilligten Credite mit⸗ zuſammen 78 500 Mk. für das Jahr 1904 wird beſchloſſen. a Den Aufſtößern des Güterwegs Lagerbuch Nr. 5 579, in Rheinau, welche dieſen Weg ſeit einigen Jahren als Vorgarten in Be⸗ nützung haben, wird die Wegfläche, ſoweit ſie das Eigentum jeden Aufſtößers berührt. zum Preiſe von 1,50 Mk. zu Eigentum zu über⸗ laſſen. t Landwirt Johann Georg Sturm von Seckenheim wird zum Antritt des angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. a Ein Geſuch um Befreiung vom activen Militärdienſt wird verbeſchieden. N Das Uebereinkommen betr. Uebernahme von Straßen der Neuen Immobiliengeſellſchaft im Stengelhof wird abgeſchloſſen. Eine Anzal Rechnungen Zalung angewieſen. werden zur Aus Nah und Fern. 5§ Secken heim, 2. Jebr. Die am Samstag Abend abgehaltene Abendunterhal⸗ tung des Geſangvereins Sängerbund nahm einen recht gemütlichen Verlauf. Schöne Männerchöre wechſelten mit Liedervorträgen, vorgetragen von den Herren Baer(Heimkehr), Hauck(Hüttchen am Rhein), Schreck(Vom Rhein der Wein), Eder(Ratternfänger). Be⸗ ſonderen Beifall fand ein von Herren Blüm⸗ mel, Baer und Schmitt ſehr gut vorgetrage⸗ nes komiſches Terzett„Das fidele Gefängnis“. Nach Abwicklung des Programms wurde Veranſtaltung eine recht gelungene. Mannheim, 31. Jan. In einer hieſi⸗ gen Wirtſchaft iſt ein vorübergehend als Gaſt dort anweſender Schiffsknecht geſtorben. Der⸗ ſelbe hatte an der linken Kopfſeite eine Ver⸗ letzung, welche offenbar von einer an ihm ver⸗ übten Körperverletzung herrührte. Die eingelei⸗ tete Unterſuchung wird ergeben, ob die Ver⸗ letzung die Todesurſache war. Mannheim, 1. Febr. Der Seniorchef des weitbekannten Bankhauſes H. L. Hohen⸗ emſer und Co., Herr Ludwig Hohenemſer iſt, geſtern im Alter von 74 Jahren geſtorben. Heidelberg, 1. Febr. Heute vor⸗ mittag wurde aus dem Neckar in der Nähe der Schiffgaſſe die Leiche eines neugeborenen Kindes gezogen. Rohrbach bei Heidelberg, 30. Jan. Geſtern Abend geriet der 60 Jahre alte Lud⸗ wig Kaltſchmitt unter zwei Pferde, die er ein⸗ fahren wollte. Er wurde dabei ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Kaltſchmitt, deſſen Sohn auf dem Wagen ſtand, hielt die fortlaufenden Pferde am Halfter, rutſchte dabei auf dem Glatteis aus und erlitt durch deren Fußtritte ſchwere Verletzungen am Kopfe. Sein Sohn wurde umgeworfen, nahm aber keinen Schaden. Weinheim, 31. Jan. zählt jetzt 12 000 Einwohner. Grünwinkel, 29. Jan. Hier ſiegten bei der Gemeinderatswahl die Sozialdemokraten mit 130 gegen 100 Stimmen der National⸗ liberalen und des Zentrums. Es wurden, lt. „Volksfr.“, ſechs Sozialdemokraten in den Ge⸗ meinderat gewählt. Grünwinkel hat einen ſozialdemokratiſchen Bürgermeiſter, einen ſozial⸗ demokratiſchen Gemeinderat und eine ſozial⸗ demokratiſche Zweidrittel⸗Mehrheit im Bürger⸗ ausſchuß. n Weingarten, 29. Jan. Auf ſonderbare Weiſe mußte der H. Langendörfer ſein Leben laſſen. Langendörfer war bei einem hieſigen Bäckermeiſter in Stelle. Ein Bäckermeiſter bei demſelben Meiſter machte ſich das Vergnügen, dem Langendörfer Lauge in das Bett zu ſtreuen. Die Lauge löſte ſich nun auf und ver⸗ Unſere Stadt urſachte auf ſeinen Körper Ausſchläge, die einen ernſthaften Charakter annahmen, ſo daß er ver⸗ gangene Nacht geſtorben iſt. Der Bäckergeſelle wurde verhaftet. Karlsruhe, 31. Jan. Der italieniſche Prieſter Arnulf Luera aus der Diözeſe Turin wird zwecks vorübergehender Aushilfeleiſtung in der Seelſorge für die im Großherzog ſich aufhaltenden Italiener zur öffentlichen Ausübung kirchlicher Funktionen im Großherzogtum Baden bis auf weiteres zugelaſſen. Darmſtadt. Am Freitag in der Mit⸗ tagsſtunde betritt ein elegant gekleideter junger Mann die Wohnung eines Beamten in der fleißig dem Tanze gewidmet und war die Inneren Ringſtraße. Er fängt nun an in Lebens⸗ und Unfallverſicherung zu reiſen und als dieſes nicht zieht, bietet er der Hausfrau Tee und, man höre und ſtaune, Kämme und Schwämme zum Kauf an. Natürlich entfaltet er eine Redegewandtheit, aus welcher zu erſehen, daß er den beſſeren Ständen angehört oder zum mindeſten in den Kreiſen dieſer verkehrt, und als auch dieſes Anerbieten ohne Erfolg, klagt er über ſchlechte Zeiten und den Jammer dieſer Welt und bittet zum Schluß, als er ſieht daß die Familienmitglieder ſich zu Tiſch begeben, — wenn alles erfolgslos— an der Mittags- tafel teilnehmen zu dürfen, da er bereits zwei Tage gereift, ohne ein warmes Eſſen genoſſen zu haben. Der Hausherr gewährte dies, aber als das Herrchen nach aufgehobener Tafel noch um eine Cigarre bat, war deſſen Geduld zu Ende und Monſieur Commis Voyageur flog zwar etwus unſanft, aber doch etwas plötzlich hinaus.— Vielleicht verſucht dieſer Herr anderswo ein gleiches Manöver mit beſſerem Erfolg. Zweibrücken, 30. Jan. In einer Dunggrube aufgefunden wurde geſtern hier ein etwa 26 jähriges Mädchen. Die anſcheinend Geiſtesgeſtörte wurde von der Polizei nach dem Krankenhaus verbracht. Allenſtein(Oſtpreußen), 1. Febr. Geſtern fand zwiſchen Soldaten und Zivilper⸗ ſonen gelegentlich eines Gaſthofsvergnügens in dem Dorfe Deuthen ein Zuſammenſtoß ſtatt. Dabei gebrauchten die Zivilliſten Schußwaffen und verletzten zwei Soldaten ſchwer. Als die Soldaten die Zivilliſten verfolgten, flüchteten dieſe in ein Haus, die Soldaten umſtellten dasſelbe und drohten, es durch Feuer zu ver⸗ nichten. Nur mit Mühe gelang es, die Sol⸗ daten von ihrem Vorhaben abzubringen. Monte Carlo, 30. Jan. Auf der Un⸗ glücksnummer 13 der Roulettetafel in Monte Corlo ließ ſich dieſer Tage eine Fliege nieder. Das bedeutete nach einem alten Spielaber⸗ glauben, daß dieſe Nummer gewinnen würde. Alle die vorher von der Bank ausgeplünderten Spieler ſuchten ihre letzten Goldfüchſe zu⸗ ſammen und ſetzten ſie auf Nummer 13. bezw. auf das mittlere Dutzend(13-24), und richtig: die Nummer gewann viermal hinter⸗ einander. Rund 100 000 Mark koſtete der Bank die Fliege. Aaleſund, 31. Jan. Der franzöſiſche Torpedokreuzer„Caſſini“ iſt heute Vormittag hier eingetroffen und wird morgen ſeine Ladung löſchen. An Bord der„Phönicia“ fand heute vormittag der erſte Gottesdienſt nach dem Brande ſtatt, an welchem 800 Perſonen teil⸗ nahmen. Die Feier war von ergreifender Wir⸗ kung. Pfarrer Dahl⸗Aaleſund ſchloß ſeine Pre⸗ 4 und ſein Haus. Der Flügeladjutant des Kaiſers, Fragettenkapitän Grumme, iſt überall zur Stelle und hilft mit Rat und Tat. Seine Gemahlin verteilt Medikamente und Kleidungs⸗ ſtücke an Frauen. Aale ſund, 30. Jan. Unter den Trüm⸗ Pflicht, und freue mich, daß mein Bemühen von Erfolg gekrönt war. Jeder Andere hätte daſſelbe gethan.“ „O, nicht Jeder hätte den Mut zu einer ſolchen Tat gehabt,“ fiel der Hürgermeiſter ein.„Sie ſahen es ja, es wagte ſich Keiner hinab. Doch ich wäre dem Kinde nachgeſprungen, und hätte es mein Leben gekoſtet. Ich konnte nicht zuſehen, wie es mit dem Tode rang. Sehen Sie nur,“ fügte er lächelnd hinzu, indem er auf ſeine Frau zeigte, die nichts zu ſehen ſchien, als das Kind,—„wie glücklich Ja, ja, ſo ein Mutterherz birgt viel Liebe in ſich.“. Der junge Doktor nickte mit leuchtenden Augen. 8 „Ach, mein, Gott,“ fing der Bürgermeiſter erſchrocken an,„es iſt unverantworklich von mir, Sie ſo lange aufzuhalten! Sie zittern ja ordentlich vor Kälte! Entſchuldigen Sie, aber die Freude ließ mich alles vergeſſen. Wie egoiſtiſch doch der Menſch iſt. Nun eilen Sie, eilen Sie, Herr Doktor, daß Sie nach Hauſe kommen! Wollen Sie denn nicht lieber Damit winkte er eine eben vorbeifahrende Droſchke heran.. Bitte, bitte, ſteigen Sie ohne Umſtände ein,“ wehrte Doktor Linde lächelnd.„Ich laufe ſchon, dabei komme ich ein wenig in Be⸗ wegung, glücklicherweiſe brauche ich ja gar Mutter wird mir raſch ihren berühmten Ka⸗ millenthee kochen, und alles iſt wieder gut!“ Mit einem kräftigen, warmen Händedruck trennten ſie ſich. Auch die junge Frau des Bürgermeiſters ſchüttelte dem Doktor herzlich die Hand. „Leben Sie wohl, hoffentlich ſehen wir Ihnen die mutige Tat niemals,“ ſagte ſie, Mann traf, der ſich ehrerbietig verneigte und, umringt von einer ihn bewundernden Menſchen⸗ menge raſch den Heimweg antrat. ** *. 8 2. Am Fenſter ihrer gemütlichen Wohnſtube in der Roſengaſſe, hinter den blütenweißen Gardinen, ſaß die Frau Sekretärs⸗Wittwe Linde wie gewöhnlich um dieſe Zeit und ſtrickte. Hie und da warf ſie zwiſchen den blühenden Hyazinten und Tulpen, die das Fenſterbrett ſchmückten, einen Blick auf die ſchmale, faſt menſchenleere Straße und auf das gegenüberliegende Haus, das dem reichen Seifenfabrikanten Sennebach gehörte und ſich recht ſtattlich präſentirte. N Seit nahezu dreißig Jahre wohnte ſie hier und beinahe jeden Nachmittag ſaß ſie auf ihrem Lieblingsplätzchen auf dem erhöhten nicht weit zu gehen. Die Promenade hinauf, die erſte Gaſſe links, und ich bin daheim! Fenſtertritt und ſchaute nach den Leuten, die vorübergingen. uns bald einmal wieder, vergeſſen werde ich Freilich, ſo lange ihr ſeligen Mann noch lebte, hatten ſie manchmal ge⸗ meinſame Spaziergänge unternommen, aber als der Teuere von ihr gegangen war, da zog die Wittwe ſich ſcheu von allem Verkehr zurück, nur der Erziehung ihres einzigen Sohnes lebend. Für ihn ſparte, für ihn darbte ſie, und legte ſich mancherlei Entbehrungen auf, von denen Sigmund freilich keine Ahnung hatte. Als dann die Zeit kam, wo ſie ſich während noch ein dankbarer Blick den jungen auch von ihm trennen mußte, wo ſie ganz allein zurückblieb in dem ſtillen Hauſe, da war es ihr, als müßte ſie ſterben vor Herzweh, und ſie weinte heimlich manche heiße Thräne. Doch was halfs? Da hieß es eben, ſich in das Unabänderliche fügen, denn Sigmund ſollte etwas Rechtes werden, ſo hatte es ſchon der Vater beſtimmt. Und er war etwas geworden. Mit Stolz und Freude blickte die alte Frau auf ihren Einzigen, der ſich nun ſeit zwei Monaten in alten Hauſe richtete er ſich ein Warte⸗ und ein Sprechzimmer ein, mehr brauchte er vor⸗ läufig nicht. Er bezog bei ſeiner Rückkehr das alte, einfache Stübchen wieder, das er ſchon als Knabe innegehabt, und wo er ſich ſo wohl und gemütlich fühlte, wie nirgends. Er wollte es auch um keinen Preis zugeben, altmodiſchen Einrichtung gegen ein modernes vertauſchte. 5 i Fortſetzung folgt.) digt mit einem Dankgebet für Kaiſer Wilheim ſeiner Vaterſtadt nie dergelaſſen hatte. In dem daß die Mutter auch nur ein Stück von der mern fand man Ueberreſte mehrerer Verbrann⸗ ter. Während der Kreuzer„Prinz Heinrich“ wieder abfährt, bleiben die„Weimar“ und die „Phönicia“ bis Mittwoch hier und warten die Errichtung der Volksküche ab. „Newyork, 1. Febr. In den nördlichen Staaten der Union herrſcht ungewöhnliche Kälte. Der Michiganſee iſt völlig zugefroren, zum erſten Male ſeit vielen Jahren. Am Freitag herrſchte den ganzen Tag über ein ſchwerer Sturm, der das Eis an verſchiedenen Stellen aufbrach, die Schollen zuſammentrieb und ſie an der Weſtküſte 80 Fuß hoch aufſtürmte. Der Susquehannafluß in Pennſylvania iſt bis zum Grunde zugefroren. An verſchiedenen Stellen wurde verſucht, das Eis mittels Dynamit zu ſprengen, um das Waſſer fließend zu erhalten, aber erfolglos. Bei Wilkesbarre hat ſich eine über 30 engliſche Meilen lange Eisſchlucht gebildet. In anderen Teilen des Staates New⸗ork iſt das Eis bereits im Schmelzen begriffen, wodurch große Ueber⸗ wemmungen entſtehen, die bedeutenden Schaden anrichten. Ueber 2000 Perſonen ſind obdachlos. In Canada hat die Kälte nachge⸗ laſſen. Der Eiſenbahnverkehr in der Provinz ntario konnte wieder vollſtändig aufgenommen werden. Vermiſchtes. Infolge Vergiftung in der Kochſchule des Alice⸗Frauenvereins in Darmſtadt ſind bis jetzt 9 Perſonen geſtorben. Es handelt; ſich höchſtwahrſcheinlich nicht um eine Vergif⸗ tung mit Pflanzen, ſondern mit ſog. Wurſt⸗ gift, von dem vermutlich kleine Teile beim Einmachen in die Büchſen gelangten. — Ediſon erklärte einem Beſucher, er gedenke demnächſt einen Apparat fertig zu ſtellen, welcher es den Benutzern des Telefons ermöglichen ſollte, ſich gegenſeitig zu ſehen. — In Mainz ſind am 27. Januar zwei elegant gekleidete Frauensperſonen im Alter von ungefähr 50 bezw. 25 Jahren aufgetaucht, welche in einem Inwelierladen ihnen vorgelegte Brillantringe mit Simili⸗Ringen heimlich ver⸗ tauſchten und die erſten Ringe mitnahmen. Der raffinierte Diebſtahl kam erſt nach Weg⸗ gang der beiden Gaunerinnen auf. — Auf einem Ackergrundſtück des Guts⸗ beſitzers Otto Nöder zu Büßleben bei Erfurt wurde aus einer Tiefe von 1½ Metern das noch ziemlich gut erhaltene Gerippe eines elephantenartigen vorſinntflutigen Tieres— der Schädel iſt mit langen Zähnen verſehen — bloßgelegt. Vorläufig iſt es im Schulge⸗ bäude zu Büßleben ausgeſtellt. i — Am Donnerstag abend hat in Dijon der Sohn des ſchweizeriſchen Bundespräſidenten, Arnold Comteſſe, der nach längerem Aufenthalt in den franzöſiſchen Kolonien an Sumpffieber litt, in einem Anfall von Geiſtesſtörung Selbſt⸗ mord begangen. 5 — Veteranenlos. Ueber die Notlage der Veteranen iſt ſchon oft im Reichstage geſprochen worden, und bei dieſer Gelegenheit iſt immer wieder betont worden, wie dringend nötig die Aufbeſſerung der Verteranenbeihilfen iſt. Jetzt wird Berliner Blättern aus Kreuznach in Rheinpreußen über einen Vorgang berichtet, Veteran Spengler, der bei einer monatlichen Unterſtützung von 10 Mark die Seinigen nicht ernähren konnte, erhielt wegen Bettelns eine fünftägige Haftſtrafe. Nachdem er aus dem Gefängnis erlaſſen war, erkränkte er ſich. Auch aus Arnswalde im Bezirk Frankfurt a. O. wird über das traurige Geſchick eines alten Kriegers Mitteilung gemacht. Der Veteran Eiſermann, der im Kriege gegen Frankreich dreizehn Schlachten und Gefechte mitgemacht hat und ſich das Eiſerne Kreuz erwarb, iſt in⸗ folge der ehemaligen Kriegsſtrapazen oft von weiſe arbeitsunfähig macht. Sobald er aber einigermaßen wiederhergeſtellt iſt, nimmt er die Arbeit von neuem auf. Merkwürdigerweiſe ſoll ihm die Veteranenbeihilfe bisher deswegen verſagt geblieben ſein weil er noch nicht dauernd arbeitsunfähig iſt. ſei darauf hingewieſen, daß die Beihilfe auch bei verminderter Arbeitsunfähigkeit zu ge⸗ währen iſt. — Der Stadt Schweidnitz in Schleſien iſt die landesherrliche Genehmigung zur An⸗ nahme der Rentier Adolf Keſſel⸗Stiftung im Betrage von mehr als drei Millionen Mark erteilt worden. Der Stifter, am 2. Juli 1902 in Hirſchberg im Alter von 78 Jahren verſtorben, war einer alten Adelsfamilie ent⸗ ſproſſen, aber ſchon ſein Urgroßvater, ein Handwerksmeiſter, legre den Adelstitel ab. In ſeinen jüngeren Jahren war Adolf Keſſel Beamter des Grafen Henckel von Donners⸗ mark; er war auch Mitbegründer der Donners⸗ marckhütte und deren erſter Generaldirektor. Bei ſeinen häufigen Beſuchen im Gebirge hakte er beſonders die Weber des Eulengebirges und der angrenzenden Diſtrikte in ſein Herz ge⸗ ſchloſſen. In ſeinem im Jahre 1896 er⸗ richteten Teſtament ernannte er die Schweidnitz zu ſeiner Univerſalerbin. Aus den Mitteln der Stiftung ſoll zuerſt ein Inſtitut für Knaben und ſpäter ein ſolches für Mädchen errichtet werden. Teſtamentsvollſtrecker iſt der jeweilige erſte Bürgermeiſter von Schweidnitz. Die Inſtitute ſind in erſter Linie zur Aufnahme, Verpflegung und Erziehung von Kindern ver⸗ ſtorbener oder noch lebender Weber im ſchle⸗ ſiſchen Gebirge in den Kreiſen Hirſchberg, Landeshut, Neurode, Glatz, Habelſchwerdt, Waldenburg beſtimmt, mit dem Zwecke, die Knaben dem Webereihandwerk zu entziehen und ſie für einen anderen Beruf, die Mädchen zur hauswirtſchaftlichen Arbeit vorzubereiten. Nur wenn die Erziehungsanſtalten mit Weber⸗ kindern nicht voll beſetzt ſind— jedes Inſtitut iſt mit 50 Kindern gedacht— dürfen auch andere notleidende Waiſenkinder aufgenommen werden. Die Knaben ſollen auch körperlich gut ausgebildet und gekräftigt werden. — In Memmingen kam man gelegentlich einer Hausſuchung einem ſehr gefährlichen Wilderer auf die Spur, der ſein Unweſen in den umliegenden Waldungen ſchon lange ge⸗ trieben hat. Während verſchiedene Gewehre, Muniton und Kleidungsſtücke, die deutlich Spuren erlegten Wildes aufwieſen, mit Be⸗ ſchlag belegt worden ſind, wurde er ſelbſt in Unterſuchungshaft abgeführt. der in ſeiner Tragik erſchütternd wirkt. Der ſchwerer Krankheit heimgeſucht, die ihn zeit⸗ Dem gegenüber — Beim Rechtsanwalt.„Beruhigen Sie ſich doch, wie können Sie denn ſo untröͤſtlich ſein wegen des einen Prozeſſes, den Sie ver⸗ loren haben; was glauben Sie, wie oft mir das ſchon paſſiert iſt?“ — Auf dem Schießſtand. Eu einem Einjährigen);„Einjähriger Müller, Sie zielen viel zu lange! Was ſind Sie im Zivilſtande?“— Einjähriger Müller:„Kauf⸗ mann, Herr Hauptmann!“— Hauptmann: „Na, glauben Sie nur nicht, daß Sie hier „drei Monate Ziel“ haben!“ — Der Familienvater. Student:„Herr Profeſſor, ich gratuliere.“— Profeſſor:„Da wozu?“— Student:„Nun, ihr Fräulein Tochter hat ſich doch verlobt.“ Profeſſor: „Was Sie ſagen! Da muß ich doch gleich meine Frau fragen.“ 5— Boshaft. Baron:„Ich erlaube mir, Herr Silbermann.“ Bankier(ihn unterbrechend):„Weiß ſchon, Ihre Gläubiger erlauben ſich, um die Hand meiner Tochter anzuhalten!“ N Hauptmann Seckenheim, 2. Febr. Der heutige Ferkelmarkt war mit 51 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 14—18 Mk. pro Paar abgeſetzt. 5 — Verdauungsſtörungen gehören zu den in der Jetztzeit am häufigſten vorkommenden Krankheiten des Viehes. Nur ſolche Tiere, deren Magen und Darm alle Funktionen kräftig, ſchnell und tadellos verrichten, bleiben von diefen unliebſamen Er⸗ ſcheinungen frei; es iſt daher die Aufgabe jedes Viehzüchters, die Verdaunngstätigkeit der Tiere an⸗ zuregen und dieſelbe auf der Höhe der Leiſtungs⸗ fähigkeit zu erhalten. Am billigſten, einfachſten und ſicherſten, wird dieſer Zweck erreicht durch Verab⸗ reichung des allgemeinen bekannten Milch⸗ und Maſtpulpers„Bauernfreude“ aus der chem. Fabrik Th. Lauſer in Regensburg. Ltterariſche Notiz. i Oſtern in Sicht! Die ſtets fleißigen Hände der Mütter und Töchter ſchaffen in denjenigen Familien, in welchen Konfirmationen ſtattfinden follen, ſchon jetzt emſig zum nahen⸗ den Feſte. Sicher kommen ihnen daher auch die hübſchen Wäſcheausſtattungen für Konfiir⸗ manden und Konfirmandinen, welche das prak⸗ tiſche Frauenblatt„Häuslicher Ratgeber“ in der ſoeben erſchienenen Nummer 5 bringt, recht zu ſtatten, namentlich da die Anfertigung der⸗ ſelben durch genaue Beſchreibungen und exakte Schnitte noch bedeutend erleichtert wird. Weiter iſt den einfach⸗eleganten Straßentoiletten ſowie den Theaterbluſen, die zurzeit im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen, ebenfalls ein breiter Raum gegönnt. Für geeignete Unterhaltung in den Mußeſtunden ſorgt ein ſtets ab⸗ wechſelungsreiches Feuilleton, in welchem uns diesmal die Humereske„Die beiden Doktor Alb. Franke“ beſonders intereſſiert. Rezepte 5 für Küche und Keller, praktiſche Winke zur Konſervierung von Garderobe und Hausrat füllen den übrigen Teil des weitverbreiteten Blattes, das wir jeder ſtrebſamen Hausfrau als täglichen Berater nur beſtens empfehlen können. 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