Sten Anzeigeblatt für Secxenbeim und Mesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt. bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Derlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 11. Samstag, den 6. Februar 1904. 4. Jahrgang Deutſches Reich. Berlin, 4. Febr. Der Kaiſer nahm geſtern Abend an dem Diner des Reichstags⸗ Reichstagspräſidialgebäude teil. Der Ein⸗ ladung waren u. a. auch gefolgt: Die beiden Vizepräſidenten des Reichstags, ſowie der Reichskanzler, die Staatsſekretäre Graf Po⸗ ſadowisky, Tirpitz, Nieberding, v. Richthofen, Krätke und v. Stengel, ſowie der Kriegsmi⸗ niſter v. Einem. Auch zahlreiche Abgeordnete nahmen an dem Diner teil. Der Kaiſer führte die Gräfin Balleſtrem zu Tiſch. Berlin, 3. Febr, Der Kommandant des Habicht“ meldet: Windhoek und Okahandja ſind entſetzt. Das Hauptager des Feindes iſt am 28. Januar am Kaiſer Wilhelmsberge bei Okahandja geſtürmt worden. Der Feind zog ſich nach dem Oljiſanbebirge zurück. Ermordet und meiſt veſtümmelt ſind 44 Anſiedler, Frauen und Kinder; gefallen ſind 26, außerdem vor⸗ ausſichtlich 50 Tote. Ausland. Paris, 3. Febr. Die im hieſigen Aus⸗ wärtigen Amt über die oſtaſtatiſche Lage bisher herrſchende optimiſtiſche Stimmung hat geſtern plötzlich einen Umſchwung erfahren. Vom franzöſiſchen Botſchafter in Petersburg lief plötzlich ein Telegramm ein, wonach Japan tatſächlich eine ſehr herausfordernde Haltung einnehme. Wie verlautet, ſei Japan entſchloſſen, am Sonntag nach dem Eintreffen der ruſſiſchen Antwort zu erklären, daß die Mandſchureifrage nicht durch eine neue Note, ſondern nur durch den Abſchluß eines vollgültigen Vertrages ge⸗ regelt werden könne. Man kann ſich für den Augenblick auf eine ernſte Wendung der Dinge gefaßt machen. Ein Krieg werde nun vielleicht unabwendbar. 5. Kiew, 4. Febr. In den letzten Tagen wurden hier unter dem Verdacht nihiliſtiſcher Umtriebe 250 Perſonen verhaftet. Noch wei⸗ tere Verhaftungen ſtehen bevor. Da vielfach Offiziere inſultiert wurden, erhielten dieſe den Befehl, geladene Revolver und geſchliffene Säbel zu tragen. f Haag, 3. Febr. In der erſten Kammer erklärte bei Beratung des Budgets des Handels⸗ miniſteriums der Miniſter, Studierende und Lehrer der Landwirtſchaft würden nach Eng⸗ land, Belgien, Frankreich und Deutſchland ge⸗ 875 5 0 l ö 5 i i tudie⸗ präſidenten Grafen Balleſtrem in dem neuen ſandt, um das dortige Molkereiweſen zu ſtudie ren und darüber zu berichten, zu welchem Zwecke ſie ſich auch mit den dort bereits be⸗ ſtehenden Konſulaten in Verbindung ſetzen ſollen. i Aus Nah und Fern. Seckenheim, 6. Febr. Der heute Abend ſtattfindende Ball der Zimmerſchützen⸗ Schützengeſellſchaft Seckenheim iſt, wie wir ſoeben in Erfahrung brachten, um einen ſehr ſehenswerten Anziehungspunkt bereichert worden. Durch die Freundlichkeit der Familie Seitz wurde obiger Geſellſchaft die reichhaltige Samm⸗ lung des Hrn. Geheimen Legationsrats Dr. Seitz zwecks Ausſtellung zur Verfügung geſtellt und ſoll der Erlös dieſer Ausſtellung den Hinter⸗ bliebenen der im Hererosaufſtande in Deutſch⸗ Sudweſt⸗Afrika Gefallenen zu Gute kommen. Die Ausſtellung bleibt auch die folgenden Tage noch für allgemeinen Beſuch geöffnet und ver⸗ weiſen wir hierwegen auf den Inſeratenteil. Mannheim, 4. Febr. Auf der Anklage⸗ bank befand ſich geſtern eine ganze Familie wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei. Der 22 Jahre alte Schloſſer Friedrich Wilhelm Eulen⸗ burg aus Berlin, der 29 Jahre alte Kellner Otto Wilhelm Eulenburg aus Bitterfeld, der 19 Jahre alte Optiker Friedrich Wilhelm Wal⸗ demar Eulenburg ſind angeklagt, in verſchiede⸗ nen Städten eine Reihe ſchwerer Einbruchs⸗ diebſtähle begangen zu haben. Friedrich Wil⸗ helm Eulenburg wurde am Roſenmontag in Mainz bei der„Arbeit“ verhaftet, während ſein„Mitarbeiter“ Otto Wilhelm Eulenburg Der Vater der Eulenburgs wurde in Mannheim als der Heh⸗ lerei verdächtig verhaftet, ebenſo die Ehefrau des Kellners Eulenburg. Bei der Durchſuchung der Wohnung fand geſtändig. Die übrigen Angeklagten verlegten ſich aufs Leuonen. Um 9 Uhr abends zog ſich das Gericht zur Beratung des Urteils zurück ſprochen. man nämlich ein Lager ge⸗ ſtohlener Sachen. Nur Otto Eulenburg iſt Erſt 8 Minuten vor 12 Uhr erſchien es wieder. Otto E. wurde zu 9 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, Wilhelm E. jun. zu 6 Jahren Zuchthaus, Friedrich E. zu 7 Monaten Gefängnis. Otto E. Ehefrau zu 11 Wochen Gefängnis verurteilt. E. ſen. wurde freige⸗ Von der Unterſuchungshaft wurde Otto 6 Monate, Wilhelm 3 Monate, angerechnet. Die Strafe der Otto E. Ehefrau gilt als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Karlsruhe, 4. Febr. Am 31. Dezem⸗ ber 1903 befanden ſich in den Heil- und Pflegeanſtalten des Großherzogtums insgeſamt folgende Kranke: In Illenau 572, in Emmen⸗ dingen 1348, in Pforzheim 648, am 30. No⸗ vember 1903 in Heidelberg 136, in Freiburg 141, zuſammen 2845 Kranke. Mosbach, 3. Febr. Geſtern wurde bei der Gewerbekanalbrücke von einem Knaben auf den Schlußwagen des hier um 5 Uhr durch⸗ fahrenden Güterzuges geworfen und hierbei die Scheibe des Bremsbäuschens eingeworfen. Auch wurde durch dieſen Wurf der in dem Brems- häuschen befindliche Wagenwärter nicht uner⸗ heblich verletzt. a Lahr, 4. Febr. Geſtern verhandelte das Oberkriegsgericht im Schöffengerichtsſaal des hieſigen Amtsgerichtsgebäudes in der Berufungs⸗ ſache des Vizefeldwebels Gemmer, der ſ. 3. vom Kriegsgericht wegen an Kindern begange⸗ nen Sittlichkeitsvergehen zu 3 Jahren Gefäng⸗ nis, 2 Jahren Ehrverluſt, Degradation und Verſetzung in die zweite Klaſſe des Soldaten⸗ ſtandes verurteilt worden war. Gegen dieſes Urteil hatten der Angeklagte und der Gerichts⸗ herr Reviſion eingelegt. Der Vertreter der Anklage beantragte 3 Jahre Zuchthaus. Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt. flüchtig ging. Friedrich Waldemar Eulenburg wurde mit ſeinem flüchtig gegangenen Bruder in Altona feſtgenommen. Heidelberg, 4. Febr. Wir haben hier auch ein kleines Darmſtadt, inſoforn als eine Anzahl von Perſonen— man ſpricht von ſech⸗ zig und mehr— nach dem Genuß verdorbener Eßwaren erkrankt iſt. krankten gehören einem Verein an, der am Samstag ein Feſt feierte, und haben bei dieſer Gelegenheit Schinkenbrötchen gegeſſen. Die an⸗ deren Erkrankten haben bei demſelben Metzger eingekauft, wie der betreffende Wirt. Mehrere ſind ernſtlich unwohl und liegen zu Bett, aber 5 Nachbarskinder. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 9(Nachdruck verboten.) „Gerade ſo, wie es iſt, will ich es haben,“ behauptete er ſtets, und dabei blieb er. So begnügte Frau Linde ſich damit, jedes Stäubchen mit peinlicher Sorgfalt zu entfernen, die Meſſingſchlöſſer an der alten Kommode blitz⸗ blank zu putzen, und ſtets blütenweiſe Vorhänge an den Fenſtern zu haben, und ſie geſtand ſich ſelbſt, daß das Zimmer einen überaus wohn⸗ lichen, traulichen Eindruck machte. Freilich, es machte ihr viel Sorge, daß die Patienten gar nicht kommen wollten. Sigmund war eben noch ſehr jung, und man hatte in der Stadt einige ältere, geſchickte Aerzte, gegen die der junge Kollege nicht aufkommen konnte. i Da hieß es eben Geduld haben und warten, bis vielleicht ein günſtiger Zufall dem jungen Doktor zu Hilfe kam. b Enmſig ſtrickte die alte Frau, ſie hatte jetzt unendlich viel zu tun, denn die Strümpfe, die Sigmund von der Hauptſtadt mitgebracht, wo er bei einem berühmten Profeſſor praktizrt hatte, befanden ſich in einem gerade ſchauder⸗ haften Zuſtande. 8 f 0 eß ſie die fleißigen Gedanken nach, die Einen Augenblick li jände in den Schooß und hing ihren — 5 liebten Sohn drehten. Was half es ihm, daß er überall die Note 1 erhalten hatte, daß er raſtlos gearbeitet, um möglichſt bald ſein Ziel zu erreichen? Nun konnten doch noch Jahre vergehen, bis er feſten Fuß zu faſſen im Stande war. Auf dem guten Geſicht der Sinnenden erſchien ein ſorgenvoller Ausdruck, der jedoch raſch wieder verſchwand, als ſie, einen Blick auf die Straße werfend, ein junges Mädchen gewahrte, das eben unten vorbeiging, und eifrig nickend und grüßend heraufſah. Frau Linde öffnete das Fenſter. „Wollen Sie nicht ein wenig heraufkom⸗ men, Evchen?“ rief ſie freundlich. 5 „Sind Sie allein, Frau Linde?“ tönte es zurück. 0 7 „Ja, ganz allein, Eva!“ „Nun dann,— wenn ich nicht ſtöre, komme ich gern—.“ d „Ach was ſtören,— Sie ſtören mich nie, ich freue mich, ſo oft Sie kommen!“ Gleich darauf wurde etwas haſtig die Thür aufgemacht und ein ſchlankes, junges Mädchen mit ſanften, braunen Augen trat ins Zimmer. ſich ſämmtlich um den ge⸗ kamen und den böſen Da mußte ich Tinte über ſein Schulheft goß“, Mädchen mit halbem Lachen. 5 Zeiten, nicht, ſie einen bequemen, mit geblümten Kattun bezogenen Armſtuhl zurechtſchob und ihren 05 mit einer Handbewegung zum Sitzen einlud. f „Sie machen ſich in der letzten Zeit über⸗ haupt recht ſelten bei mir,“ fuhr ſie fort, weshalb thun Sie mit einem Mal ſo fremd? Gefällt es Ihnen jetzt nicht mehr ſo wie ſonſt, l wo Sie faſt täglich auf ein Plauderſtündchen zu mir kamen?“ a Eine kleine Pauſe trat ein, Frau Linde ſchien auf eine Antwort zu warten, doch da das Mädchen ſchwieg, begann ſie von Neuem: „Denken Sie nicht mehr daran, wie gern Sie hier in der Ecke mit ihren Puppen ſpielten, als Sie noch ein ganz, ganz kleines Ding waren? Wenn dann mein Siegmund, der damals längſt zur Schule ging, Ihre armen Puppen mißhandelte, wie Sie dann weinend zu mir Jungen verklagten? Wiſſen Sie es noch?“ 1 Das Mädchen nickte lächelnd. 5 „Ob ich es weiß, Frau Linde. Sigmund mochte Puppen nie leiden, und hat einmal meiner Lieblingspuppe den Kopf abgeriſſen. ſchrecklich weinen, und ich rächte mich dafür, indem ich ihm ein ganzes Glas ſagte das ſchoͤne Linde „Ja, ja, ich denke doch, das waren Eva?“ meinte nachdenklich. Die meiſten der Er. 5 gelernt hättet. Lebensgefahr ſcheint in keinem Falle zu herr⸗ ſchen. Natürlich wird die Sache unterſucht, worauf dann offizielle Mitteilungen zu erwarten ſind. Dürrheim(A. Donaueſchingen), 2. Febr. In einem hieſigen Gaſthaus entſtand unter den anweſenden Gäſten Wortwechſel, während wel⸗ chem einer der Beteiligten einen Stuhl ergriff und losſchlug, wobei er die Hängelampe demo⸗ lierte. Das Petroleum fing Feuer und ergoß ſich über den Tiſch und die daranſitzenden Gäſte. Einer der letzteren erlitt am Kopfe ſchwere Brandwunden, während die anderen ſich bemühten, das entſtandene Feuer zu löſchen. i Pirmaſens, 2. Febr. Einen äußerſt frechen Diebſtahl verübte in vergangener Nacht der im Cafe Luitpold hier bedienſtet geweſene Hausbusburſche Wilhelm Krauß. Derſelbe drang in das Zimmer der Büffetdame ein öffnete mittels Dietrich den Kleiderſchrank, er⸗ brach einen Schließkorb und eine Reiſetaſche und ſtahl eine Damenuhr mit Kette, 3 Broſchen und 1 Armband im Werte von über 100 Mk., außerdem entwendete er auch noch einen Geld⸗ betrag von 150 Mk. Der von Krauß ge⸗ plante Fluchtverſuch gelang dieſem nicht, ſondern wurde in einer Herberge heute Morgen um 3 Uhr im Bette verhaftet. Man fand bei ihm ſämtliche Gegenſtände mit Ausnahme des Geldes. Krauß lebt von ſeiner Frau ge⸗ trennt und beſitzt mehrere Kinder. 5 Neumarkt i. O., 3. Febr. Der 19. jährige Kraus erſchoß heute früh 2 Uhr den 39jährigen Oekonomen Frank von Wattenberg, welcher Vater von 9 Kindern iſt. d Mülhauſſen. Daß geſtohlen wird, ge⸗ hört ja zur täglichen Erſcheinung— aber daß dem kaiſerlichen Staatsanwalt, während er der Strafkammerſitzung beiwohnte und die Ver⸗ brecher anklagte, der Ueberzieher geſtohlen wird, dürfte doch ein ſeltenes Vorkommnis ſein. So geſchah es im hieſigen Landgerichts⸗ gebäude. Der Täter konnte bis jetzt nicht er⸗ mittelt werden, da jeder Anhaltspunkt fehlt. Aus Niederbayern, 2. Frbr. Fol⸗ genden Erlaß veröffentlicht das Bezirksamt Kelheim:„Wenn jemand neben der Armen⸗ unterſtützung eine Alters⸗ oder Invalidenrente bezieht, aber hauptſächlich zur Befriedigung der Trunkſucht benützt, iſt die Ueberweiſung der Rente an die Armenpflege beim k. Bezirksamte zu beantragen. Wirte, die der Vertrinkung Vorſchub leiſten und ſo zur Förderung der Völlerei beitragen, ſind dem Amte anzuzeigen, damit es gegen ſie mit der Entziehung der Konzeſſion vorgeht.“ Neu⸗Ulm, 1. Febr. Eine aufregende Szene ſpielte ſich vorgeſtern nachmittag auf der großen Donaubrücke ab. Der Gaſtwirt zum Fäßle in Ulm, Mayer, ſprang, wie es ſcheint in ziemlich angeheitertem Zuſtande über die Brücke in die Donau und wurde von den Wellen fortgeriſſen. Seine Leiche wurde alsbald in der Nähe des Gänsturmes geborgen. Würzburg, 3. Febr. In Frankenheim 9 8 8 f 3 5 in der Rhön wurde ein 70jähriger Bauer namens Schauring nachts im Bett überfallen und durch Beilhiebe ſchwer verletzt und beraubt. Der Täter wurde verhaftet. Eſſen, 1. Febr. Auf der der Berg⸗ werksgeſellſchaft„Hibernia“ gehörigen Zeche größere „Wilhelmine Viktoria“ geriet eine Anzahl wegen Abſatzmangels aufgeſtapelte Waggons Kohlen in Brand. Es ſind umfang⸗ reiche Löſcharbeiten zur Rettung der gefährdeten Gebäulichkeiten im vollen Gange. Hohewmſtein⸗Ernſtthal, 1. Febr. Heute früh erſchoß im benachbarten Gernsdorf der 22jährige Poſthifsſchaffner Scharſchmidt aus Chemnitz ſich und ſeine Braut, das 18 jährige Dienſtmädchen Martha Leiſching. Grund zur Tat iſt unglückliche Liebe. Ob Scharſchmidt im Einvernehmen mit der Er⸗ mordeten gehandelt hat, iſt nicht bekannt. Aachen, 3. Febr. Eine Dame aus Neuwied feierte vor kurzem im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 93. Geburts⸗ tag. Es wurde ihr bei dieſem Anlaß ein Ständchen gebracht, bei dem vorzugsweiſe ernſte Weiſen geſpielt wurden. Die Jubilarin war ſehr gerüht, dankte herzlich und bat, ein letztes Stück ſelbſt beſtimmen zu dürfen. Dem Wunſch wurde natürlich gern entſprochen, und was beſtimmte ſie?„Freut euch des Lebens!“ Düſſeldoerf, 1. Febr. Das Oberkriegs⸗ gericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung Regiment Nr. 159 in Mülheim(Ruhr) wegen Mißhandlung Untergebener in mehr als 500 erwieſenen Fällen abermals zu einem Jahre Gefängnis. Barmen, 3. Febr. In der Norkoſe geſtorben iſt die Frau des Fabrikarbeiters Twardokus. Die Frau wollte ſich geſtern abend mehrere Zähne bei dem Friſeur und Zahntechniker Karl Baum ziehen laſſen; zu dieſem Zwecke wurde die Frau chloroformiert, ſie iſt indeſſen aus der Narkoſe nicht mehr er⸗ wacht, ſondern an einem Herzſchlag ver⸗ ſchieden. Trier, 3. Febr. Sieben Kinder des hie⸗ ſigen Oberrabiners Dr. Baßfreund wurde heute morgen im Schlafzimmer bewußtlos aufgefun⸗ den. den. Eine Tochter iſt noch ſchwer krank, die übrigen ſechs Kinder ſind wieder hergeſtellt. Berlin, 3. Febr. Der frühere amerika⸗ niſche Marineminiſter Whitner, der hier an den Folgen einer Operation geſtorben iſt, hin⸗ terläßt ein Vermögen von 30 Millionen Dollars. Berlin, 3. Febr. Geſtern abend hat ſich in einem Coupee der Ringbahn der aus Trier ſtammende Generalagent Seelemann er⸗ ſchoſſen. Seine Frau verſuchte auf die Todes⸗ nachricht hin ſich und ihre beiden Kinder zu töten, indem ſie über Nacht Gashahn offen ließ. Sie wurde von dem Dienſtmädchen auf⸗ gefunden und nach dem Krankenhaus geſchafft, wo Wiederbelebungsverſuche, die bei den beiden Der den Unteroffizier Finkenſieg vom Infanterie⸗ Sie ſind durch Kohlengas betäubt wor⸗ Außer 6 Uhr erſchoſſen. Kindern von Erfolg waren, reſultatlos bei ihr Berlin, 2. Febr. Eine nicht alltägliche Betrugsgeſchichte führte vor dem Oberkriegsge⸗ richt des 9. Armeekorps zu der Verurteilung und Entgradung des Muſikdirektors H. R. Hoff⸗ mann des in Neuſtrelitz liegenden mecklenbur⸗ giſchen Grenadierregiments Nr. 89 und einiger anderer Militärmuſiker. Hoffmann war be⸗ ſchuldigt worden, häufig Zivilmuſiker in ſeiner Kapelle beſchäftigt und dieſe dann in Unifor⸗ men geſteckt zu haben. Die mit Treſſen bedach⸗ ten Pfeudo⸗Militärs ſpielten ſich auswärts als Vorgeſetzte auf. Bei Konzertreiſen nach ande⸗ ren Städten ließ er die uniformierten Zivil⸗ muſiker mit Soldatenkarten reiſen, wodurch er die Eiſenbahn geſchädigt hat. Auf den Ur⸗ laubspäſſen ſoll Hoffmann ferner, um günſtige Fahrgelegenheiten zu bekommen, gefälſchte Zu⸗ ſätze gemacht haben. Bei dieſen Mogeleien ſollen ein Hoboiſten⸗Feldwebel, ein ⸗Unteroffizier und ⸗Grenadier mitgewirkt haben. Das Kriegs⸗ gericht der 27. Diviſion hatte die Angeklagten freigeſprochen, weil es nicht für erwieſen erach⸗ tete, daß ſie das Bewußtſein ihrer Rechtswid⸗ rigkeiten hatten. Der Gerichtsherr legte gegen das Urteil Berufung ein. Das Oberkriegsge⸗ richt hob das Urteil auf und erkannte gegen Hoffmann auf 15 Tage Gefängnis und Grad⸗ verluſt; der Hoboiſten⸗Feldwebel Evers wurde wegen Beihilfe zum Betrug zu acht Tagen Ge⸗ fängnis und ebenfalls zum Gradverluſt verur⸗ tielt. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Vermiſchtes. — Der Berliner Lehrer⸗Geſangverein ſang am Dienſtag Abend im kaiſerlichen Schloſſe. Der Kaiſer ließ ſich Hummelſche Chöre vor⸗ tragen, ferner das Volkslied„Zu Straßburg.“ dem Kaiſerpaar waren Prinz und Prinzeſſin Heinrich und faſt alle Miniſter anweſend. 5 — Landgerichtsdirektor Dr. Karl Meiſel in Darmſtadt hat ſich vorgeſtern Abend gegen Meiſel war etwa 50 Jahre Das Motiv der Tat iſt rätſelhaft. — In mehreren Ortſchafteu des Kraſſon⸗ Szörenger Komitats in Ungarn ſind mehr als 100 Perſonen an Bleivergiftung erkrankt und mehrere geſtorben. Die Branntweinbrenner hatten, um die Stärke des Branntweins zu erhöhen, die Keſſel inwendig mit Blei über⸗ zogen.. — Reineke in der Elektriſchen. Einen blieben. alt. ſonderbaren Fahrgaſt erhielt kürzlich ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn Potsdamerſtraße⸗ Wilhelmsdorf in Berlin. Kurz hinter Schmar⸗ gendorf verſuchte ein von mehreren Hunden verfolgter ausgewachſener Fuchs den Straßen⸗ damm zu durchqueren, als gerade ein Straßen⸗ bahnwagen vorbeifuhr. Meiſter Reinecke, der wohl einſehen mochte, daß er ſeinen Verfolgern nicht entgehen könne, ſprang mit einem ele⸗ ganten Satz auf den Hinterperron des Wagens, rannte nach dem Innern desſelben und ver⸗ In den braunen, großen Augen Evas lag ein ſchwärmeriſcher Ausdruck, ſie hielt die zierlichen Hände im Schooß gefaltet und ſchien die letzten Worte überhört zu haben. „Aber Kind, woran denken Sie denn,“ mahnte Frau Linde,„Sie haben mir noch immer nicht geſagt, worum Sie ſich jetzt ſo ſelten machen.“ „Sie wiſſen ja,“ klang es etwas zögernd zurück,„die Mutter iſt immer leidend in der letzten Zeit, und— ich muß doppelt fleißig ſein, damit ſie ſich ſchonen kann. Wir ſind gezwungen, zu arbeiten, damit wir leben können. Wir beſitzen nichts weiter, als was wir ver⸗ dienen, und die Zeit der Kinderſpiel iſt für mich vorüber. Der Ernſt des Lebens trat ſehr bald an mich heran. Und dann,— wenn — Ihr Herr Sohn zu Hauſe iſt, fürchte ich tatſächlich, zu ſtören.“ „Aber liebe Eva!“ rief Frau Linde halb grollend,„was tun Sie ſo fremd und ſcheu, Sigmund gegenüber? Ihr ſeid doch Nach⸗ barskinder, da braucht man wahrhaftig nicht immer erſt zu überlegen, ob der„Herr Sohn“ nicht geſtört wird. Weshalb ſagen Sie nicht einfach Sigmund, wie früher auch? Der „Herr Sohn“ würde ſich ſicherlich freuen. Ich bitte Sie, Eva, Sie tun doch gerade, als ob Ihr Euch erſt ſeit ein paar Wochen kennen Da iſt die Hilda drüben ſchon anders. 5 „Sie zeigte dabei auf das gegenüber liegende Haus, wo eben ein blonder, modern 5 friſirter Mädchenkopf ſichtbar wurde. 5 3 „Sehen Sie, Eva,“ fuhr Frau Linde lächelnd fort,„da ſteht die Hilda wieder und guckt herauf.“ Dabei öffnete die alte Dame das Fenſter. „Kommen Sie ein wenig, Evchen iſt auch da,“ rief ſie freundlich hinüber. „Ach nein, ich kann jetzt nicht,“ klang es ſchnippiſch zurück,„ich muß jetzt Toilette machen, und überdies,— es iſt mir zu lang⸗ weilig!“ 9 5 „Das nenne ich offen ſein,“ lachte Frau Linde, das Fenſter ſchließend.„Sehen Sie,“ wandte ſie ſich an Eva,„ſo macht es Hilda immer. Die kommt nur, wenn Sigmund da iſt; bei mir will ſie nicht bleiben, weil es ihr ganz einfach nicht paßt, mit mir zu plaudern. Ich glaube immer, ſie hat ein Auge auf Sig⸗ mund. Na, ich hätte nichts dagegen, wenn die Partie zu ſtande käme. Hilda iſt zwar ein kapriziöſes, verzogenes, kleines Ding, aber, — na, ſie wird ſich ſchon ändern, wenn ſie ſieht, daß man mit dem Kopfe nicht durch die Wand kann. Sie iſt ja noch ſo jung. Die Sennebachs ſind ſehr wohlhabende Leute, und da ich meinem Jungen nicht viel hinterlaſſen kann, ſo tut er ſchon gut, ſich nach einer reichen Frau umzuſehen, denn Geld iſt ja in der heutigen Zeit mit ihren vielen Anſprüchen leider die Hauptſache.“ Sie ſeufzte leiſe, und ſchien es kam zu bemerken, daß Eva keine Antwort gab. Die Augen des Mädchens hingen in angſtvollem Forſchen an den Zügen der alten Frau, ein Ausdruck von Schwermut lag darin, während zwiſchen den Beiden, als draußen Schritte die Treppe heraufkamen und gleich die kleinen Hände nervös über das weiße, geſtickte Schürzchen glitten. Die Lippen waren feſt nuf einander gepreßt, nur die feinen Naſenflügel zuckten. Einige Minuten herrſchte Schweigen eilige darauf die Thür etwas ungeſtüm aufgeriſſen wurde. Fran Linde fuhr erſchrocken auf, aber auch Eva ſprang in die Höhe, als wollte ſie davonlaufen.. „Um Gott, Sigmund, wie ſiehſt Du denn aus, biſt Du ins Waſſer gefallen?“ rief die alte Dame dem eben eintretenden Sohne zu, und ſchlug die Hände zuſammen, während ihre Augen angſtvoll auf dem Eingetretenen hafteten. „Beunruhige Dich nicht, Mutter, dazu iſt gar keine Urſache,“ ſagte dieſer, und ein heiterer, lächelnder Blick ſtreifte Eva, die es nicht hindern konnte, daß ihre eine jähe Röte die ſonſt etwas blaſſen Wangen färbte. „Das iſt lieb von Ihnen, Fräulein Eva,“ fuhr er fort, dem Mädchen die Hand reichend, „daß Sie meiner Mutter ein wenig Geſellſchaft leiſten.“ Doch die alte Frau drängte:„Ich bitte Dich, Sigmund, was iſt denn um Gotteswillen geſchehen? Du wirſt Dich ſicher erkälten, die naſſen Kleider, ſchnell,— ſchnell, Du mußt Dich ſofort umziehen!“ l 8(Fortſetzung folgt.) i e— 1 8** —* 2 eine wegnimmt und ißt, wieviel bleiben dann?“ Gegenſtand in eine Kochſalzlöſung zu geben. ſteckte ſich unter dem Sitz. Während die In⸗ ſaſſen des Wagens, zumeiſt Damen, von einer panikartigen Furcht erfaßt wurden, ging der Schaffner dem roten Räuber mit einer eiſernen Schienenſtellungsſtange zu Leibe. Auf dieſe Art des Empfanges war der Fuchs nicht vor⸗ bereitet; mit einem ziſchenden Laut räumte er ſeinen Platz und verließ den angſtvollen Aufent⸗ haltsort. Eines hatte jedoch Meiſter Reineke erreicht: ſeine Verfolger hatten, während er im Wagen weilte, jede Spur verloren. —„Es kommt Alles nur auf die Methode an, ſchreibt Charles Blut,„das will ich gleich aus meiner Schulpraxis beweiſen.“ „Jony,“ ſagte ich,„wenn drei Birnen auf dem Tiſch liegen und Dein Schweſterchen kommt dazu und ißt eine weg, wie viele bleiben noch!“ Dann bleiben noch drei Schweſtern,“ iſt die Antwort.„Nein, Jony,“ ſagte ich,„ich frage nicht nach Deinen Schweſtern, ſondern wie viel Birnen bleiben.“—„Dann bleibt keine, weil meine Schweſter die anderen Birnen auch ißt.“—„Nicht doch, Jony. Es ſind ja nicht wirkliche Birnen, um die es ſich handelt. Wir nehmen nur an, daß die Birnen da ſind.“ —„Wir dürfen aber nicht annehmen, was uns nicht erlaubt iſt, Herr Lehrer, auch keine Birnen.)—„Du verſtehſt mich falſch, Kind. Ich denke mir nur, daß drei Birnen bei Euch auf dem Tiſche liegen.“—„Da denken Sie falſch, Herr Lehrer, denn es liegen wirklich keine dort, weil wir gar keine im Hauſe haben.“ „Du willſt mich nicht begreifen, Jony. Ich ſtelle mir blos vor, daß die Birnen da ſind, in Wirklichkeit ſind ja keine da. Deine Schweſter kommt nun alſo und ißt von den drei Birnen, die wir uns da vorſtellen, eine weg; wie viele bleiben?“—„Gar keine, Herr Lehrer, weil Sie ſelbſt geſagt haben, daß keine da ſind.“—„Wenn aber doch welche da wären und Du ſiehſt, daß Deine Schweſter —„Auch keine, Herr Lehrer, denn da würde ich natürlich miteſſen.“ Ja, es kommt Alles ganz auf die Methode an. — Verſilbert—? Um zu erkennen, ob ein Gegenſtand verſilbert, vernickelt oder ver⸗ zinnt iſt, gibt es ein äußerſt einfaches Mittel und braucht man nur den zu unterſuchenden hierdurch nicht verändert, vernickelte nehmen dagegen nach etwa 10 Minuten eine violette Färbung an und verzinnte Gegenſtände werden mit der Zeit vollſtändig mattgrau. Gewiß ein äußerſt einfaches Mittel, um ſich vor Uebervorteilung zu ſchützen. Eberbach, 4. Febr. Im Steinbruch des Johann Völker in Pleutersbach kam am 3. ds. Mts. abends zwiſchen 5 und 6 Uhr kurz vor Feierabend ein bedauerliches Unglück vor. Der 25 Jahre alte verheiratete Steinbrecher Adolf Eiſele von Allemühl und der 22 Jahre alte ledige Steinbrecher Friedrich Hollſchuh von Pleutersbach waren auf einem Felſenblock mit Abräumen und Sprengen beſchäftig, ohne daß ſie aber hiebei beim Tauwetter die geſetzlichen Beſtimmungen einhielten, näm ich ſich mittelſt Leinen am Körper und Bäumen uſw. befeſtigen. Infolge des Tauwetters löſte ſich in einem unbeachteten Augenblick eine Erdſchichte und warf beide in die Tiefe von 12 bis 14 Metern. Eiſele, der Vater von drei Kindern, iſt ſo ſchwer am Kopfe verletzt geweſen, ſo daß er auf dem Transport von Pleutersbach bis Eberbach ins Spital ſeinen Verletzungen erlag. Hollſchuh dagegen iſt ebenfalls ſchwer am Kopfe und namentlich am Unterkiefer verletzt, auch die Beine ſind gebrochen, ſo daß auch bei dieſem an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. — Im Schlafwagen. Von einem origi⸗ nellen Reiſe⸗Erlebnis weiß Lord Aberdeen zu berichten. Fährt er neulich im Mitternachts⸗ zuge von London. Natürlich im Schlafwagen. Früh wacht er auf und ſieht ſich gegenüber einem Gentleman ſitzen.„Pardon,“ ſagt dieſer, „darf ich wohl fragen, ob Sie reich ſind?“— „Hm,“ entgegnet Lord Aberdeen,„s geht an.“ —„Darf ich fragen,“ fährt der Andere fort, „wie reich ſie ſind?“„Hm, ſo ungefähr zwei⸗ bis dreimal hunderttauſend Pfund.“— „So. Na, wenn ich ſo reich wäre und ich ſo ſchnarchen würde wie Sie, dann würde ich mir auch ein ganzes Koupee nehmen, um die An⸗ deren nicht zu ſtören.“ Humoriſtiſches. — Wärmemittel.„... Ich würde vor⸗ ſchlagen als Wintervorrat für hundert Mark Das Ausſehen verſilberter Gegenſtände wird ſchimpft wird(zu Maier, dem Dümmſten der * 9191 doch die Hälfte Kohlen und die Hälfte um!“ — Unfaßbar. Studioſus „Hier, liebe Frau Müller, bezahle ich Ihnen meine Schuld!“— Wirtin:„Jeſſas, Herr Studioſus, Sie wollen ſich doch nicht am Ende was antun?!“ a Geſchäftseifer. Hauſierer:„Schön⸗ heitsſeife gefällig, meine ſchöne Dame?“— Dame;„Wenn ich ſchön bin, ſo brauch' ich doch keine Schönheitsſeife!“— Hauſierer: „Aber wenn Sie ſchöner würden, als Sie ſind, könnte es Ihnen auch nicht ſchaden.“ — JZarter Wink. Ein Vater ſchrieb ſeinem Sohne, der ſich auf der Hochſchule ver⸗ bummelt hat:„Wenn ſich Prügel ſchreiben ließen, würdeſt du einen großen Brief von mir bekommen, ſo aber habe ich dir nichts zu ſchreiben.“ — Aergerlich. Er:„Wie haſt du ge⸗ ſchlafen, mein Engelchen, mein Täubchen, mein Mäuschen—“ Sie:„Geh' mit deinem ein⸗ fältigen Koſenamen. Wenn du mich kurzweg Anna nennen würdeſt, dann würdeſt du nicht vergeſſen haben, daß geſtern mein Namenstag geweſen iſt!“ f — Wie die Alten ſungen. Kleines Mädchen(an der Zuckerbude):„Was koſtet denn ſo ein Stengel?“— Verkäufer:„Nur einen Pfennig, liebes Kind!“— Kleines Mädchen:„So teuer?“ f — Kaſernenhofblüte. Der Vizefeldwebel wird vom Hauptmann beauftragt, die Mann⸗ ſchaft über das Beſchwerdebuch zu inſtruieren, und beginnt folgendermaßen:„Der Soldat hat nicht allein das Recht, ſondern ſogar die Pflicht, ſich zu beſchweren, ſobald er vom Vorgeſetzten unrechtmäßig behandelt oder be⸗ Pumper: Kompagnie):„Wenn ich zu Dir, Maier, ſage: „Du Lump, Du Spitzbub!“ ſo muß Du Dich beſchweren, denn Du biſt kein Spitzbub, Du haſt nicht geſtohlen; wenn ich aber zu Dir ſag':„Du Schafskopf, Hammel g'ſcherter, da kannſt Du Dich nicht beſchwern— das biſt Du!“ — Scherzfrage. Welcher Unterſchied iſt zwiſchen einem Mohren und einem Invaliden? Der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan und Kohlen anzuſchaffen!“—„Ach, liebe Berta, kann gehen. Der Invalide hat ſeine Schuldig⸗ keit getan und kann nicht gehen. stumpen versteigerung. f Am Montag, den 8. Februar, Nachmittags 2 Uhr, werden 15 Looſe Stumpen im däniſchen Tiſch auf dem Platze gegen Bar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Seckenheim, 4. Februar 1904. Bürgermeiſteramt Volz. Holz⸗Verſteigerung. vormittags 9 Uhr, Am Donnerstag, den 11. FCehruar, werden auf dem Rathauſe in Seckenheim 10000 Stück eichene Prügelwellen, 46 Ster eichenes Prügelholz in der Streitlach ferner 20 Ster forlenes Prügelholz, 100 Stück forlene Wellen, 2 Forlen⸗Stämme Nr. 1 und Nr. 3 bei der Sandgrube gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 4. Februar 1904. Gemeinderat Volz. Turnerbund Jahn Seckenheim. Einladung. Sämmtliche Mitglieder des Vereins werden hiermit zu dem am Sountag, den 7. Februar, goldenen Hirſch ſtattfindenden Turner-9 verbunden mit turneriſchen Aufführungen freundlichſt eigeladen. NB. Nachmittags von 3 Uhr ab findet großes Konzert ſtatt. abends 7 Uhr, im Gaſthaus zum all Der Vorſtand. 75 Erneuerungswah' der evangel. Kirchengemeinde⸗Verſammlung wird nächſten Sonntag, den 7. Februar, vou 1 bis 2 Uhr im ev. Gemeindehaus vorge⸗ nommen. Näheres beſagt der Anſchlag an der Kirche. g Der Kirchengemeinderat. ohne Platte. Zimmerschützen⸗Gesellschaft des„Bad. im Hererosaufſtande Gefallenen verwendet. Seckenheim. Die uns zur Verfügung geſtellte reichhaltige Sammlung des Herrn Geheimen Legationsrats Dr. Th. S e itz, beſtehend aus afrikaniſchen Waffen, vergifteten Pfeilen, Fetiſchen ꝛc. bleibt im Saale n„Hofes“ noch am Sonntag, den 7. Februar von nachmittags 2 bis 5 Uhr und die folgenden Abende von 3 bis 5 Uhr zur allge⸗ meinen Beſichtigung geöffnet. d GEGintrittspreis: Erwachſene 20 Pfg., Kinder 10 Pfg. Der Geſammterlös wird zur Unterſtützung der Hinterbliebenen der Der Vorſtand. Druck- Arbeiten für Behörden und Private liefert in hübſcher Ausführung billigſt die f Zahn-Atelier C. Bossert 115 Mannheim 1, 2 Breiteſtraße U 1, 2 Schmerzloſes ZJahnziehen. Künſtl. Zahnerſatz 0.-R.-P. Nr. 98522. Buchdruckerei J. Helfrich. ff. Tafelküſe. 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