enhe Anzeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. 3 kiger Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Leckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 30. Mittwoch, den 13. April 1504. 4. Jahrgang Deutſches Reich. Berlin, 11. April. Major Glaſenapp hatte am 2. April ein ſchweres aber ſiegreiches Gefecht bei Okaharni. Die Herero, die in nordöſtlicher Richtung abzogen, hatten 92 Tote; deutſcherſeits ſind Leutnant Nörr und 31 Mann tot, Leutnant Hildebrand und 15 Mann ver⸗ wundet. Glaſenapp iſt am 3. April auf Otjiknara vormarſchiert, um den Gegner zu faſſen. Ausland. Paris, 11. April. Königin Iſabella von Spanien iſt am Samstag vormittag 5¼ Uhr hier geſtorben. Iſabella II. war 1830 als Tochter Ferdinands VII. von Spanien geboren, der 1833 ſtarb, ohne einen Sohn zu hinter⸗ laſſen. Iſabella, für die eine Regentſchaft die Regierung führte, wurde 1843 für mündig er⸗ klärt; ſie vermählte ſich 1846 mit ihrem Vetter Franz von Aſſiſſt. Ihre Regierung, von ihrem Onkel Don Carles ſtets angefochten, war von inneren Unruhen erfüllt. Im Jahre 1847, als ihr Sohn Alfons XII., der Vater des regieren⸗ den Königs, auf den Thron berufen wurde, kehrte ſie nach Spanien zurück, lebte aber ſeit. 1877 wieder in Paris. Ihr Gemahl ſtarb 1902. Ihre Tochter Maria de la Paz iſt mit dem Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern vermählt. Aus Nah und Fern. Ill Seckenheim, 12. April. Das letzten Sonntag ſtattgehabte Wettſpiel zwiſchen der Fußballgeſellſchaft Union Mannheim und der Fußballgeſellſchaft Seckenheim 1898 endete mit einem ſchönen Siege der Seckenheimer von 2:0 Punkten. Wohl ein etwas unerwartetes Reſultat; denn die Ausſichten der Seckenheimer waren nicht gerade die roſigſten, als ſie ſich der gut eingeſpielten, flinken und ballſicheren Union⸗ mannſchaft entgegenſtellten. Fehlten doch von ihrer erſten Mannſchaft drei Spieler, ſodaß ſie trotz Einſtellung zweier Erſatzleute, die ſich übrigens recht wacker hielten, keine elf Mann herausbrachten, ſondern mit zehn Spielern an⸗ traten. Leider wehte während des ganzen Wettſpiels ein heftiger Wind, der eine Kombi⸗ nation faſt ganz vereitelte, weshalb beide Mannſchaften ihr Können nicht recht entfalten konnten. Union hatte Platzwahl, Seckenheim Anſtoß. Die Seckenheimer mit dem Wind im Rücken bedrängten nun das gegneriſche Tor, ohne zunächſt etwas zu erreichen, da die ganze Unionmannſchaft verteidigte. Erſt nach einigen 30 Minuten gelang es dem Seckenheimer Mittelſtürmer unhaltbar für ſeine Farben ein⸗ zuſenden, bei welchem Stande 1:0 es bis zur Pauſe blieb. Beim Wechſeln der Platzhälften glaubte man nun Seckenheims Schickſal beſie⸗ gelt; denn Union drängte mit dem Wind ſpielend heftig. Aber Seckenheim verſtärkte ſeine Verteidigung, indem es ſeinen rechten Außenſtürmer als linken Back zurückzog; und dieſer Schachzug gewann hauptſächlich das Spiel. Der linke Back brachte alle Vorſtöße zum Stehen, und die weiten Schüſſe gingen über das Tor oder wurden vom Torwächter gehalten; ein famoſer Schuß aus ungefähr 40 Meter Entfernung prallte an der Querſtange ab. Auch ein Elfmeterſtoß brachte Union keinen Erfolg, indem der Ball von dem Seckenheimer Torwächter ſchön gehalten wurde. Unterdeſſen waren die Seckenheimer Stürmer nicht müßig und waren ihre Angriffe auch nicht ſo zahlreich, ſo waren ſie um ſo gefährlicher als die Unions. Der Gegenwind ließ eher Kombination zu, und der Erfolg dieſes Zuſammenſpiels blieb nicht aus. Zunächſt verwirkte Union einen Elfmeter⸗ ſtoß. Der Ball vom Seckenheimer Mittel⸗ ſtürmer ſcharf getreten wird gehalten. Aber als bei einem erneuten Vorſtoß Unions Tor⸗ wächter herauslief, faßte der Mittelſtürmer Seckenheims den Ball und gab ihn am Tor⸗ wächter vorbei, dem freiſtehenden linken Außen⸗ ſtürmer ab, der ihn in aller Gemütsruhe aus 2 Meter Entfernung unter dem Jubel der zahlreich erſchienenen Zuſchauer einſandte. Allen Bemühungen beider Parteien war kein weiterer Erfolg beſchieden, ſodaß, als der Schiedsrichter abpfiff, Seckenheim einen wohlverdienten, völlig einwandfreien Sieg errungen hatte. Seckenheim. Der Rheinau⸗Hafen iſt nun endgültig vom badiſchen Staate über⸗ nommen worden. Dieſer Tage hat die Ver⸗ trags⸗Unterzeichnung ſeitens der Rheinau⸗Ge⸗ ſellſchaften und der badiſchen Eiſenbahn⸗Ver⸗ waltung ſtattgefunden.. Seckenheim.„Mahlzeit!“—„Mahl⸗ zeit!“ Eine der widerwärtigſten Gewohnheiten Norddeutſchlands iſt die Begrüßung„Mahl⸗ zeit!“ von 12 Uhr mittags ab. Während dieſer Zeit hört man, überall wohin man geht und woher man kommt, das Wort„Mahl⸗ zeit“. Gibt es etwas Dümmeres, Ordinäreres? Man denke ſich einmal den Fall, daß man in Paris anſtatt„bonjour!“„diner⸗diner!“ ſagen würde. Die Gewohnheit iſt ſo geſchmacklos, daß ſich Idermann ein großes Verdienſd um das Anſehen des gebildeten Deutſchlands er⸗ werben würden, wenn gegen dieſe nach und nach auf Süddeutſchland übergreifende Ange⸗ wohnheit mic aller Energie vorgegangen würde. Pforzheim, 11. April. Ein eigentüm⸗ liches Mittel wandte die Frau eines Gold⸗ ſchmieds in Wurm bei Pforzheim an, um ihrem Manne die Trunkſucht abzugewöhnen. Als der Gatte wieder einmal ſchwer bezecht dalag und ſtatt ins Geſchäft zu gehen, ſeine Trunkenheit ausſchlief, ergriff ſie ein Fläſchchen Scheide⸗ waſſer und träufelte dem Mann den Inhalt in den Mund. Das Mittel war zwar etwas ſtark, aber es ſoll geholfen haben. Die Frau mußte ſich jedoch wegen ihrer Radikaltur am 8. April vor dem Schöffengericht in Pforzheim verantworten. Sie erhielt, obwohl der Mann keine ſchweren Nachteile davontrug, 3 Wochen Gefängnis. Neckarzimmern, 9. April. Geſtern Abend preßte ein Automobil, welches einem Fuhrwerk ausweichen wollte, ein ſechsjähriges Mädchen ſo unglücklich an eine Gartenmauer daß ein Arm und ein Fuß des bedauernswerten Geſchöpfes als verloren gelten. Plittersdorf(A. Raſtatt), 11. April. Geſtern nachmittag hat der 17 Jahre alte Joachim Müller in dem Garten der Wirtſchaft zum„Wilden Mann“ hier den 12 Jahre alten Adolf Fritz mit einem kleinen Revolver aus Unvorſichtigkeit in den Unterleib geſchoſſen. Fritz iſt ſo ſchwer verletzt, ſo daß für Erhaltung ſeines Lebens Zweifel beſtehen. Freiburg, 10. April. Einem Heirats⸗ ſchwindler konnte, bevor er noch ſeinen Plan zur Ausführung brachte. das Handwerk gelegt werden. Auf eine Heirats⸗Annonee desſelben meldete ſich auch ein Mädchen aus Merdingen mit einem beträchtlichen Barvermögen. Das Nachbarskinder. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 22)(Nachdruck verboten.) „Ich bitte— erlaſſen Sie mir die Ant⸗ wort,— kommen wir zu Ende.“ „Und— Du heißeſt mich gehen?— Du — mich?“ Er umſpannte mit eiſernem Griff das Handgelenk Evas, daß ſie beinahe aufgeſchrien ätte. 5„Du wirſt mir jetzt Anwort geben auf meine Frage,— jetzt, auf der Stelle,— ich will es,— hörſt Du) In ſeine Stirn ſtieg die Röte des Zornes, auch Eva hob den Kopf und ſchaute dem jungen Manne, deſſen Erregung ins Maßloſe geſtiegen war, feſt in die blitzenden Augen. „Und wenn ich dieſe Antwort nicht geben kann, wenn ich ſie verweigere, verweigern muß, was dann?“ Er ſchleuderte heftig ihre Hand weg, als hätte er ein giftiges Reptil berührt. „Ach Du,— Du“— Ein bitteres, herbes Wort wollte ſich ihm über die Lippen drängen, er unterdrückte es raſch. 3 war alſo alles Lüge, alles Ver⸗ ſtellung! Dein Lächeln, Deine ſüßen Blicke nichts als die Koketterie eines eitlen, herz⸗ loſen Weibes! Du wollteſt mich zu Deinem Sklaven machen, wollteſt den Triumph haben, mich als ſchmachtenden Liebhaber zu ſehen, und ich ging wie ein Tölpel, wie ein Gimpel in die ausgeſpannten Netze einer falſchen, giftigen Spinne! Nun ſie mich darin zappeln ſieht, hat ſie ihr Werk vollendet. Aber nimm Dich in Acht, daß Du nicht büßen mußt, was Du heute verbrachſt! Du nimmſt mir in dieſem Augenblick viel, faſt alles! Den Glauben an die Wahrheit, an die Reinheit, Du nimmſt mir die Hoffnung auf die Zukunft! Das alles haſt Du mir geſtohlen, und es müßte keinen Gott im Himmel geben, wenn dieſe That un⸗ gerächt bliebe! Mit einem Herzen voll froher Hoffnungen kam ich hierher, und ärmer als ein Bettler fühle ich mich jetzt! Zum Narren haſt Du mich gehabt,— o, wie Du lachen wirſt über den blöden Thoren, der all ſein Lebensglück von Dir erwartete! Nimm nur jenen Andern, der eben fortging; denn ich weiß es jetzt, Du liebſt ihn, um ſeinetwillen ſtießeſt Du mich zurück. Aber Glück wird Dir nicht erblühen auf Deinem ferneren Lebenswege— Du falſche Komödiantin!“ Damit ſtürzte er fort. Eva ſtand und ſtarrte mit weit aufgeriſſenen Augen nach der Stelle, von der er verſchwunden war,— dann brach ſie mit einem dumpfen Schmerzenslaut zuſammen. Halb bewußtlos lag ſie auf den kalten Steinfließen, bis die Mutter kam und das wankende Mädchen ins Zimmer führte. Die alte Frau wußte, was vorgegangen war. Die laute, zuletzt faſt ſchreiende. Stimme des Doktors war wohl zu ihr hinein gedrungen. ** * 9. Eine Woche war vergangen. Siegreich zog jetzt der Frühling ein in die Lande und ſtreute Blumen und Blüthen auf alle Wege. In der Stadt ſelbſt war es heute auffallend, ſtill, denn der ſchöne Sonntag⸗Nachmittag hatte Alt und Jung hinausgelockt ins Freie; auf der Straße ſah man nur einige ſpielende Kinder, die lachend herumtollten und ſich mit Ballwerfen vergnügten. Frau Linde ſaß auf ihrem gewöhnlichen Platz am Fenſter und ſtrickte. Um ihren Mund hatten ſich in der letzten Zeit einige Fältchen gegraben, was dem gütigen, rundlichen Geſicht einen Ausdruck von Strenge verlieh. Auch die ſonſt ſo milde blickenden Augen hatten etwas von ihrer früheren Freundlichkeit verloren. a Von Zeit zu Zeit ſpähte ſie den Weg entlang, ſo weit ſie ihn überſehen konnte; manchmal ſchüttelte ſie wie mißbilligend den Kopf und wandte ſich enttäuſcht wieder ihrer Arbeit zu. Nur der herbe Zug in ihrem Antlitz verſchärfte ſich noch mehr. Dann klapperten die Nadeln um ſo raſcher aneinander, — Linde ſtrickte eifrig weiter. ſchien dem Mann gerade zu paſſen. Er wußte es ſo weit zu bringen, daß die Vereinbarung getroffen wurde, Hochzeit in Amerika(I) zu halten. Während der Vorbereitungen für die „Vorwegzunehmende Hochzeitsreiſe“ gab das Verhalten des Bräutigams der Braut Grund zu dem Verdachte, daß ſie einem Gauner in die Hände gefallen ſei. Der Verdacht war wohlbegründet. Der amerikalüſterne Bräutigam iſt bereits verheiratet. Er ſtammt aus Nord⸗ deutſchland und ſoll bereits feſtgenommen ſein. Hagen, 7. April. Geſtern Nachmittag ſpielten zwei Knaben auf dem Hofe eines Hauſes in der Böhlerſtraße. Als während des ſtarken Sturmes der 11jährige Auguſt Bohr ſich in dem Ziegenſtall befand, ſtürzte der bau⸗ fällige Stall zuſammen und der Junge wurde unter den Balken und Steinen begraben. Der Knabe konnte nur noch als Leiche unter den Trümmern hervorgezogen werden. Aus Weſtfalen, 7. April. Ein Zeichen des Zeit! Die letzte Nummer des„Amtsblattes“ der königlichen Regierung zu Arnsberg enthält, wie der„Weſtf. Volksfreund“ ſchreibt, unter anderen Bekanntmachungen: 151 Steckbriefe, 26 Zwangsvollſtreckungen, 22 Konkurſe und 4 Eheſcheidungen. Kattowitz, 11. April. Aus Lody meldet die„Kattow. Ztg.“: In die Wohnung des Weinhändlers Bolva drang ein Mann ein, tötete die Frau und das Dienſtmädchen und durchſuchte dann die Wohnung. Ein zweites Dienſtmädchen, das um Hilfe ſchrie, verletzte er ſchwer. Der Mörder wurde verhaftet. Er geſtand ein, daß er in Warſchau ein Ehepaar und weitere 2 Perſonen noch ermordet habe. Hannover. Unter dem Verdachte, ſeinen Vater ermordet zu haben, der vor etwa ſieben Jahren plötzlich verſchwand, iſt in Eldagſen der Hofbeſitzer Friedrich Dreyer verhaftet worden. Durch den Brand einer Scheune kam man auf die Spur des Mordes, indem man unter der Scheune die Ueberreſte der Leiche vorfand. An dem noch deutlich erkennbaren Oberkörper des alten D. wurden Spuren der Erdroſſelung wahrgenommen. Newyork, 10. April. Ein am Donners⸗ tag ausgegebener Bericht des Statiſtiſchen Bureaus berechnet die Bevölkerung der Ver⸗ einigten Staaten auf 79 900389 Perſonen, ein Zihlung von 3 905 814 Perſonen ſeit der ählung im Jahre 1900. Die Stadt Newyork hat jetzt eine Bevölkerung von 3 716 139 Ein⸗ wohner. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 8. April 1904.) Verſchiedene Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungsverträge und Aenderungen an ſolchen bleiben unbeanſtandet. Die von Herrn Gemeinderechner Bühler vorgelegte Darſtellung der Gemeindekaſſe auf Schluß des Monats März wird zur Kenntnis gebracht. De ſchrift Schülerbäder durchberaten. Das Regiſter über den Einzug der Allmend⸗ ſteuer und Allmendauflage wird vorgelegt und abgeſchloſſen. 5 Für das Schulhaus Rheinau wird die Stelle eines Schuldieners errichtet, dem die Schulfeuerung, Schulreinigung, ſowie Betrieb der Schüler⸗ und Volksbäder und Einzug der Badegelder übertragen werden ſoll. Die mit dem Erlös von 70 Mk. ſtattge⸗ habte Verpachtung von Aeckern bei der Sand⸗ grube wird genehmigt. Es wird beſchloſſen, im neuen Schulhauſe in Seckenheim ein Volksbad herzuſtellen; die Fertigung der Eingabspläne und Aufſtellung des Voranſchlags wird an Werkmeiſter Schröder übertragen. Die amtliche Schätzung eines Anweſens in Seckenheim wird vorgenommen. Termin zur Verſteigerung der Karouſſel⸗, Schau⸗ und Schießbudenplätze anläßlich der Sängerfeſte in Seckenheim und Rheinau wird anberaumt auf Montag, den 25. April d. Js. Johann Georg Volz Ehefrau vom Dienſt als Schulreinigerin wird auf Anſuchen die Ent⸗ hebung verfügt und dieſer Dienſt mit Wirkung vom 1. April ds. Irs. an Frau Wilhelm e einer ortspolizeilichen Vor⸗ über den Betrieb der Volks⸗ und im Schulhauſe Rheinau wird Schmitthauſer Ehefrau unter den früheren Be⸗ dingungen übertragen. Der Voranſchlag der kathol. Kirchenge⸗ meinde Rheinau wird zur Kenntnis vorgelegt. Die mit einem Erlös von 9.50 Mk. abge⸗ ſchloſſene Verſteigerung der Heublumen wird genehmigt, desgleichen jene des Farrendungs mit einem Erlös von 42 Mk. Verſchiedene Verwaltungsangelegenheiten werden erledigt. 5 Eine Anzal Rechnungen werden zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. — Ein Selbſtmord vom Wolkenkratzer herab. Von einem furchtbaren Selbſtmord wird aus New⸗York berichte: Sydney Haydon, ein ruinierter Spekulant, hat ſich vom oberſten Stock eines neuerbauten Wolkenkratzers hinab⸗ geſtürzt. Er hatte kürzlich bei Börſenſpekula⸗ tionen ein kleines Vermögen verloren und be⸗ ging den Selbſtmord augenſcheinlich in einem Anfall von Geiſtesſtörung. Er begab ſich in ein leeres Bureau im 22. Stock und ſprang aus dem Fenſter, 250 Fuß über der Erde, herunter. Viele Leute, von dem ſchrecklichen Schauspiel gefeſſelt, beobachteten, wie der Körper hinabfiel. Er fiel raſch, ohne ſich zu überſchlagen und ſchlug mit den Füßen nach unten mit furchtbarer Kraft auf die Straße auf. Es klang wie das Zuwerfen einer ſchweren Metalltür. Die Kraft des Stoßes war ſo groß, daß faſt jeder Knochen im Körper Kare und der Körper ſchrecklich zermalmt wurde. — Ueber eine Kinderunterſchiebung wird der„Köln. Ztg.“ aus Hamburg geſchrieben: Mitte März verſchenkte eine Frau ein kleines Kind auf eine Anzeige hin an eine angebliche Frau Javonow, die angab, ihr Mann ſei in Kiel Zollbeamter. Die Mutter empfand jedoch Reue und wollte das Kind wiederhaben. In Kiel war aber die Frau Javonow nicht zu finden. Schließlich machte ſie die Kriminal⸗ polizei als eine Wirtſchafterin anderen Namens bei einem Beamten in Altona ausfindig. Die Wirtſchafterin hatte dieſen durchaus mit einem Kinde beſchenken wollen, und der Beamte hatte auch nichts gemerkt, bis ihn die Polizei über den Sachverhalt unterrichtete. — Glück muß der Menſch haben. Ein ſehr wohlhabender Bewohner einer bei Mainz gelegenen Gemeinde iſt Spieler in der heſſiſchen Lotterie. Noch bei jeder Ziehung wurde ſein Los mit einem Treffer gezogen. Bei der Ziehung der 5. Klaſſe gewann der betreffende Herr kürzlich abermals 3000 Mk. Der Mainzer Kollekteur erſuchte ihn, für die Dauer der ſechſten Klaſſe ein Erſatzlos zu ſpielen. Der Glückspilz begab ſich nach Mainz, um dem Kollekteur den Betrag für das neue Los aus⸗ zubezahlen. Als er ſich im Geſchäftslokal des Kollekteurs befand, traf ein Telegramm mit der Nachricht ein, daß auch dieſes Los mit einem Treffer von 1000 Mk. herausgekommen ſei. Der Millionär als eh Vincennes(Frankreich) wurde ein Herr ver⸗ haftet; welcher die beneidenswerten Qualitäten in ſich vereint, der einzige Sohn eines reichen Pariſer Kaufmannes, der einzige Erbe eines mehrere Millionen reichen Onkels und ſelbſt Eigentümer in Chantilly und mehreren anderen Ortſchaften zu fein. Der 32 Jahre alte Mann ſcheint nicht ganz bei Verſtande zu ſein, ſonſt wäre es ihm ſchwerlich eingefallen einen Diebſtahl zu begehen, der ihm nicht mehr als lumpige zehn Franken einbringen ſollte. Er iſt übrigens ſchon mehrfach vorbeſtraft; er ſtahl nämlich in Saint⸗Mande das Pferd und den Wagen eines Milchhändlers, während dieſer ſich im Hauſe eines Kunden befand und verkaufte die Beute für ganze 10 Franken. — Die folgende köſtliche Berichtigung, die Mark Twain zum Verfaſſer haben könnte, findet ſich in einem New⸗Yorker Blatte:„Der ehren⸗ werte Mitbürger A. Wagener von Lanſingburg, der das Kapitol in Albany öfters durch ſeinen Beſuch erfreute, hat ſeine Freunde verſtändigt, daß die Kunde von ſeinem Ableben in ſenſa⸗ tioneller Weiſe übertrieben worden ſei. Er hatte vor einiger Zeit bei Ballſton Lake einen Zuſammenſtoß mit einem Bullen, und ſchnell flog daraufhin die Kunde von ſeinem Tote durchs Land. Es liegt jedoch eine Verwechslung vor. Nicht Wagener iſt ums Leben gekommen, ſondern der Bulle!“ 5 Se cken heim, 12. April. Der heutige Ferkelmarkt war mit 112 Stück befahren und wurden 95 zum Preiſe von 18—26 Mk. pro Paar abgeſetzt. als gelte es, die Arbeit ſo ſchnell als möglich zu vollenden. Das junge Dienſtmädchen trat ſchüchtern ein. „Darf ich jetzt den Kaffee bringen, Frau Sekretär?“ „Warte damit, bis mein Sohn kommt. Er wollte nur einen Spaziergang machen und verſprach, bis 4 Uhr zurückzukehren. Heute, an meinem Geburtstag, wird er ſicher pünktlich ſein. Wir trinken dann zuſammen Kaffee.“ Das Mädchen zog ſich zurück, und Frau Einmal ſtand ſie auf, trat an den feſtlich gedeckten Geburtstags⸗ tiſch und betrachtete die kleinen Geſchenke. Dann ſtellte ſie zwei Taſſen zurecht, einen großen, mit Blumen umrandeten Napfkuchen dazu, und ordnete alles ſo zierlich auf dem ſchneeweißen, glänzenden Tiſchtuch, daß man ſeine Freude daran haben konnte. Der Erwartete mußte ja jeden Augenblick kommen, dann ſollte er alles bereit finden. Sie wollte ihn überraſchen mit dem ſelbſtge⸗ backenen Kuchen, den er ſo gerne aß. Aber wieder war eine halbe Stunde ver⸗ gangen und alles blieb ſtill. Auf der Stirn der alten Dame lag eine finſtere Wolke; es waren ſicher unangenehme Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen, ja — manchmal ſeufzte ſie tief und ſchmerzlich auf. i „Er hat ſicher mich und meinen Geburts⸗ Ag vergeſfen, wie er in der letzten Zeit eben alles vergißt,“ murmelte ſie für ſich, doch horchte ſie plötzlich geſpannt nach der Thüre hin, und ihr ganzes Geſicht hellte ſich auf. Draußen erklang ein leichter Schritt, bis zum Eingang des Zimmers hin, dann herrſchte wieder Stille. Zögerte der Angekommene ein⸗ zutreten?“ Frau Linde ließ die Hände mit dem Strickzeug in den Schoß ſinken und lauſchte wieder angeſtrengt, wie vorhin. Ein taſtende, unſichere Hand ſchien den Drücker nicht finden zu können, deshalb ging die alte Dame, um zu öffnen. Doch erſchrocken prallte ſie zurück, denn nicht der erwartete Sohn ſtand vor ihr, ſondern— Eva. Die Beiden maßen ſich ſekundenlang mit den Blicken, dann wandte Frau Linde ſich mit beinahe verächtlicher Ge⸗ bärde ab. f ö „Sie hier?“ ſtieß ſie zornig hervor,„das hatte ich allerdings nicht erwartet,— ach, das iſt ſtark! Was wollen Sie eigentlich von mir? Sie möchten ſich wohl weiden an meinem Schmerz? Nun, wenn Sie etwas derartiges beabſichtigen, ſo laſſen Sie ſich ſagen: es iſt Ihnen gelungen, meinen Sohn zu einem un⸗ glücklichen Menſchen zu machen! Er wird vollends in ſein Verderben rennen, und das iſt Ihr Werk! Er iſt ein völlig Anderer ge⸗ worden, ſeit Sie ihn von ſich gewieſen! Er findet nicht Ruhe noch Raſt mehr und ſucht ſeinen Kummer im Spiel und bei fröhlichen Genoſſen zu erſticken. Hätten Sie ihn an jenem Abend geſehen, als Sie ihn fortſchickten, wie er zu mir kam und ſchluchzend den Kopf . in meinem Schoß barg, vielleicht hätten Sie doch ein wenig Mitleid mit den Armen gehabt. Doch wem ſage ich dies alles?“ unterbrach ſie ſich mit grenzenloſer Bitterkeit.„Sie wußten wahrſcheinlich ſelbſt, daß es ſoweit mit ihm kommen würde. Weshalb lockten Sie meinen Sohn in Ihre Netze? Weshalb kokettirten Sie mit ihm und ließen ihn glauben, daß ſeine heiße Liebe erwiderte würde? Um ihn und mich elend zu machen? Was habe ich, was hat mein Sohn Ihnen gethan, daß Sie ein ſo grauſames Spiel trieben? Iſt er nicht der Beſten einer? Bin ich Ihnen nicht ſtets mit Liebe entgegengekommen, ja, ich geſtehe es, Sie hatten auch mich einzunehmen gewußt, ich habe Sie lieb gehabt, doch,— das iſt nun vorbei!“—— 5 Die beleidigte, erzürnte Mutter ſtand hoch aufgerichtet vor dem bebenden Mädchen, das wie abwehrend die Hände erhob. Hätte die alte Dame ſich nicht völlig von ihrer Ent⸗ rüſtung fortreißen laſſen, dann wäre ihr ſicher der bittere, ſchmerzliche Zug ins Evas Geſicht aufgefallen. Aber die Erbitterung, in die ſie ſich hineingeredet, machte ſie blind gegen alles, was um ſie her vorging. Daher bemerkte ſie auch nicht, wie Evas Augen bittend an den ihren hingen, wie das Mädchen mehrmals den Mund öffnete, um etwas zu ſagen, und doch nichts hervorbrachte. (Fortſetzung folgt) 3 2 7 55 2 1 Uergebung von Strassenbauarbeiten. Wege des öffentlichen Angebots vergeben. 1. Liefern und Verſetzen von Linienſteinen aus wetterbeſtändigen Sandſteinen, an den Stoßfugen einen 20% 0 Ctm. ſtarken Beton nebſt Ausgießen und Ausfugen mit Cementmörtel 30 m 2. Liefern und Verſetzen der Curven aus Granitrandſteinen(wie oben) 7 m 5 3. Herſtellung eines Straßenſinkkaſtens mit Anf chluß an den Haupt⸗ kanal complett. 4. Herſtellung einer Halbrinne aus Sandſteinpflaſter 37 m 60 Ctm. breit 22,20 qm 5. Verbreiterung der Fahrbahn, Einſetzen eines 20 Etm. hohen Porphorgeſtücks, Aufbringung einer 10 Ctm. ſtarken Porphyrſchotterdecke nebſt Feſtrammen und Uebergründen derſelben.. 3774 qm Angebote auf die geſamte Lieferung ſind verſchloſſen mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, längſtens bis zum 22. April 1904, vormittags 10 Uhr bei dem unterzeichneten Gemeinderat einzureichen, bei welchem auch die Bedingungen zur Einſicht aufliegen. Nachſtehende zum Ausbau der Schwetzingerlandſtraße in Rheinau Steck kartoffel U bei Math. Marzenell erforderlichen Arbeiten und Lieferungen werden im * Zahn- Atelier C. Bossert 5 Mannheim U, 2 Breiteſtraße U 1, 2 Schmerzloſes Zahnziehen frühe) Roſa per 50 Klgr. Mk. 3,50 hat zu verkaufen. Ahrmacher Wolf, Neckarſtraße 9. Künſtl. Zahnerſatz 0 ahne Platte. Hunderte von Anerkennungen O. B.-P. Nr. 93522. iſt erwieſen, daß unſer Petroleum⸗Glühlicht ohne Strumpf bei 10facher Lichtverſtärkung und 50 Proz. Oelerſparnis, einfach 8 in Handhabung und geruchlas iſt. zu verkaufen In jedem Geſchäfte für 10“ 12“, Neckarſtraße Ar. 7. 14% 16“ Rundbrenner erhältlich 3 oder direkt à 1 Mk. 80 Pfg. franco Vereinigung III Kaufleuten und Beamten Nachn. durch die Petrol.⸗Glühlicht⸗Znduſtrie Seckenheim⸗Ilvesheim. Mittwoch, den 13 April, Abends ½ Uhr Seckenheim, 12. April 1904. Arona. Gemeinderat: Volz. Ritter. Bekanntmachung. Ein ſchönes möblirtes Die Verleihung von Ausſteuergaben aus der Luiſen⸗Stiftung betr. Nr. 34519 l. Die Gemeindebehörden des Bezirks werden unter Hinweis auf die Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom 4. April 1865(Centralblatt No. 12 Seite 63) veranlaßt, etwaige Bewerbungen um eine Ausſteuergabe mit den vorgeſchriebenen Belegen innerhalb acht Tagen hierher vorzulegen. Wir bemerken, daß dieſes Jahr nur katholiſche Brautpaare be⸗ rückſichtigt werden können. Groſth. Bezirksamt: Zoeller. Beſchluß. No. 2 598. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. N Seckenheim, 8. April 1904.— Gemeinderat Volz. Bekanntmachung. Die Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung betr. Nr. 34197 1. Die Gemeinderäte des Bezirks werden darauf aufmerkſam gemacht, daß aus der Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung in dieſem Jahr ein Gnadengeſchenk für ein Kind evangeliſcher Konfeſſion vergeben wird. Unter Hinweiſung auf das Statut vom Jahre 1857(Reg.⸗Blatt Nr. 34) veranlaſſen wir die Gemeinderäte, etwaige Vorſchläge bis zum 30. April dahier einzureichen. Mannheim, 2. April 1904. . Groſih. Bezirksamt: f Zoeller. Beſchluß. Nr. 25599. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. a Seckenheim, 8. April 1904. f Gemeinderat Volz. Bekanntmachung. Die Förderung der Rindviehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Nr. 855. Der Verband der 17 mittelbadiſchen Zuchtgenoſſen⸗ ſchaften für die Zucht des großwüchſigen, milchreichen, arbeitstüchtigen und maſtfähigen Simmentaler Rindes veranſtaltet am Dienstag, den 10. und Mittwoch, den 11. Mai 1904 in Offenburg ſeinen 2. Zentral⸗Zuchtviehmarkt. N Auf dieſem Markte können Landwirte und Gemeinden ihren Be⸗ darf an gezüchteten Jung⸗ und Großvieh(Farren, Kühe, Kalbinnen und Jungrinder) decken. Die Kreisverwaltung wird, falls eine genügende Anzahl von An⸗ meldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter a einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Offenburg ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und weihliche Zuchttiere augemeſſene Areisprämie bewilligen. Die Frachtkoſten wird die Staatskaſſe übernehmen. Versammlung im Löwen⸗Seckenheim. Fortſetzung des Vortrags über das Poſtweſen in alter und Zimmer. iſt billig zu vermieten bei neuer Zeit. Kaufmann E. Merklein. Gäſte ſind willkommen. Eduard Merklein, Seckenheim empfiehlt ſein reichhaltiges Lager in i fertigen Hoſen, Bluſen, ſowie blauen Anzügen ferner fertige Hemden für Männer, Frauen und Knaben. Sommer- U. Winterhemdenstoffe Waschstolfe für Kleider und Bluſen, Schürzen Druekkattune und farbige Cattune. Empfehlung. Bringe mein Branntwein- und Liqueur-Lager in empfehlende Erinnerung und halte mich den hieſigen Wirten, ſowie Privaten beſtens empfohlen. Mache beſonders auf meine billigen Cognace's aufmerkfam. Dieſelben ſind nach Charente⸗Methode her⸗ geſtellt, ſind naturrein und vollſtändig frei von ätheriſchen Oelen und Eſſenzen und zeigen genau die Type der echten Chaxente⸗Deſtillate: „Sämmtliche Cognaes entſprechen dem am 1. Okt. 1901 in Kraft getretenen Geſetz für Wein und weinhaltige Getränke und können niemals beanſtandet werden.“ 0 Leopold Schaffner, Wein⸗ u. Branntweinhandlung. Jrühjahrs⸗Rontrol⸗UGersammlungen 1004 im Landmehr⸗Bezirk Ziannheim, Bezirk des Hauptmeldeamtz Mannheim. Es haben zu erſcheinen: 5 Zn Seckenheim(Im Garten des Schlößchens). Jahresklaſſe[891 bis 1903 sämtlicher Waffen(mit Ausnahe der Infanterie).. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Ersatz-Reserve aller Waffen. Alle zur Disposition der Ersatz-Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Seckenheim, Rheinau, Stengelhof und Relaishaus. Montag, 16. Mai 1904, vormittags 9½ Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Infanterie von Seckenheim, theinau, Stengelhof und Relaishaus. Dienstag, 7. Mai 1904, vormittags 9½ Uhr. Militär-Ersatzreserve-Pässe und Kriegsbeorderungen sind mit- Anmeldungen ſind bis längſtens 1. Mai bei dem unterzeichneten zubringen. Bürgermeiſteramt zu machen, das auch zur näheren Auskunft gerne bereit iſt. 5 Seckenheim, 12. April 1904. Bürgermeisteramt Volz. Druck-Arbeiten für Behörden und Private liefert in hübſcher Ausführung bie lahresllasse jeden Mannes findet ſich auf der Vorderseite des Militär. bezw. Ersatzreserve-Passes verzeichnet. Unentschuldigtes Fehlen und Erscheinen zu einer unrichtigen Kontrolversammlung werden bestraft. Die Leute haben mit sauberen Füssen zur Kontrolversammlung zu erscheinen, da an sämtl. Mannschaften Fussmessungen vorge- nommen werden. Bezirks-Kommando Mannheim. Beſchluß. Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Seckenheim, 26. März 1904. billigſt die Buchdruckerei J. Helfrich. Bürgermeisteramt Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an der Krank⸗ 5 heit und dem Ableben unſeres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters. Georg Leonhard Möll ſowie die große Leichenbegleitung ſagen wir allen herzlichen 5 Dank. 5 Beſonders Dank auch Herrn Pfarrer Roth für die troſt⸗ 5 reichen Worte am Grabe des Verblichenen, ſowie für die* 5 Kranzſpenden. 5 Seckenheim, den 11. April 1904. Die trauernden Hinterbliebenen: 5 Michael Probſt und Familie, 2 Aufruf. Ein ſchweres Verhängnis iſt über unſere Kameraden in Deutſch⸗ Südweſtafrika hereingebrochen, Leben und Eigentum vieler Kameraden ſind aufs ſchwerſte bedroht. Durch den Aufſtand der Hereros werden die Früchte jahrelanger mühſeliger Arbeit vernichtet. Es iſt deshalb Pflicht unſerer deutſchen Kameraden im Heimatlande, Hilfe zu bringen, da die meiſten Anſiedler Kameraden des deutſchen Kriegerbundes ſind. Wir richten daher die Bitte an unſere Mitglieder, unſere Kame⸗ raden in Südweſtafrika nach Kräften unterſtüzen zu wollen. Es werden unſere Vereinsdiener mit Sammelliſten an die Kameraden herantreten, um Beiträge entgegenzunehmen. Sollte es jemand nicht angenehm ſein, auf die Liſte zu zeichnen, wird der 1. Vorſtand am Sonntag, den 17. April, Mittags von 1—2 Uhr im Vereinslokal (Zähringer Hof) Gaben entgegennehmen. Nicht von den Mitgliedern allein, ſondern von der ganzen Einwohnerſckaft Seckenheims werden Gaben dankbar entgegengenommen. Die einzelnen Gaben werden dem Präſidium des Bad. Militär⸗ vereins⸗Verbandes übergeben und im Militärvereinsblatt veröffentlicht. Thue jeder daher nach Kräften ſeine Pflicht und der Dank des Präſi⸗ diums und der geſchädigten Kameraden in Südweſtafrika wird ihm ſicher ſein. Der 1. Vorſtand: H. Mendel. Tanz- Institut Seckenheim. Im alten Haus des Herrn Seitz(roten Löwen) eröffne ich Donnerstag, den 14. ds. Mts. einen 5 Privat-Tankursus An dieſem Kurſus können auch Herren und Damen unter 16 Jahren teilnehmen, was bei den Kurſen in Wirtſchaften vom Großh. Bezirksamt ſtrengſtens verboten iſt. Anmeldungen im Lokal erbeten. Hochachtungsvoll Emil Trautmann. böbl. Kaufmann, Ladenburg empfehlen ihr reichhaltiges Lager in Damenjackets und Damen-Blousen 8 neueſte, modernſte Sachen, ſehr preiswert. erner: Herren⸗Paletots und Lodenſoppen zu ſehr billigen Preiſen. 5 Riiſtar⸗ eren Keokenbeim. Ortskrankenkasse Sechenheim. Generalverſammlung betr. Die im Statut vorgeſchriebene General⸗Verſammlung im April wurde durch Vorſtandsſitzung vom 21. März d. Irs. auf gountag, den 17. April feſtgeſetzt und findet nun an dieſem Tage nachmittags ½3 Ahr im Bürgerausſchußſaale dahier ſtatt. Als Tages-Ordnung wird anberaumt: 1. Reduzierung der Vertreter zur Generalverſammlung von 10 auf 20— 30, d. h. daß für die Folge ſtatt für 10, nun für 20 oder 30 Mitglieder 1 Vertreter gewählt werden ſoll. 2. Ergänzungswahl der Vertreter zur Generalverſammlung. 3. Rechenſchaftsbericht zur Jahresrechnung 1903 reſp. Beſchluß⸗ faſſung über die Abnahme derſelben. 4. Beſchlußfaſſung über die Anſtellung eines Vertrauensarztes. Die Herren Vertreter zur Generalverſammlung werden hiermit höfl. eingeladen und bitten im Intereſſe der Kaſſe um vollzähliges Erſcheinen. Seckenheim, den 8. April 1904. Der Vorſtand: Bühler. Bekanntmachung. Die Verſteigerung der Karouſſel⸗ und Budenplätze in Seckenheim betr. Die Verſteigerung der Plätze zur Aufſtellung je eines Rarauſſels, von Schaubuden, Schießhuden und Marntſtänden u. ſ. w. anläß⸗ lich der am 8. Mai ds. Irs. im Hauptort Seckenheim und am 15. Mai im Nebenort Rheinau ſtattfindenden Sängerfeste Merklein. findet am Montag, den 25. April 1904, Vormittags 10 Uhr an den Planken in Leckenheim und Nachmittags 2 Uhr auf dem Marktplatze in Rheinau ſtatt. 8 Seckenheim, den 8. April 1904. 5 Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. 5 Sämmtliche Schul-Bücher u. 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