Anzeigeblatt für Mpesheim und seckenheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Uruck und Nerlag von J. Helfrich in gemenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 35. Samstag, den 30. April 1904. 4. Jahrgang 33 N Reichs ählt. Die Straf⸗ richtung dreier jugendlicher Raubmörder Zweite 8 Bl att. bann„ deshalb geh 0 5 auf richtung dreier jugendlicher Raubmörder im ö Vermiſchtes. Seckenheim, 31. April. Die zum Preiswettſingen anläßlich des Sängerfeſtes des Männergeſangvereins geſtifteten Ehren⸗ preiſe ſind von morgen, Sonntag 1. Mai ab im Schaufenſter des Herrn Kaufmann Merk⸗ lein dahier ausgeſtellt. Köln, 28. April. Geſtern Abend 9 Uhr brach in dem Hirſch'ſchen Warenhauſe Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. Die Ange⸗ ſtellten konnten ſich noch rechtzeitig in Sicher⸗ heit bringen. Die Bewohner des zweiten Stockwerks wurden erſt durch beherzte Männer gerettet. Stuttgart, 28. April. Heute nacht ſank bei wolkenloſem Himmel hier die Temperatur in den höher gelegenen Strichen unter den Gefrierpunkt. Der Schaden an den in der Blüte ſtehenden Bäumen dürfte ein großer ſein. Regensburg, 25. April. Der Tag⸗ löhner Xaver Weiß erblickte auf der Kellerſtiege des Karmelitenbräukellers, in dem er etwas zu tun hatte, einen gefüllten Krug. Idenfalls in der Meinung, er enthalte Bier, nahm er einen tüchtigen Schluck— Seifenſtein. den der Maſchiniſt zur Reinigung des Pflaſters benützte. Der Bedauernswerte mußte ſeine Unvorſichtig⸗ keit trotz ſofortiger ärzlicher Hilfe mit dem Leben büßen. Weeze, 26. April. Der hieſige Arzt Dr. Am Zehnhoff nahm bei einem Bauern in der Nähe ein Schnäpschen an. Er trank das Glas in einem Zuge leer und merkte zu ſpät, daß der Bauer ihm verſehentlich Gift gereicht hatte. Dr. Am Zehnhoff ſtarb nach gräßlichen Schmerzen. Görlitz, 27. April. Der Zugführer Guſtav Finke, der im Dezember 1903 aus einem Packwagen Schmuckſachen, Garlanterie⸗ waren und Lebensmittel geſtohlen hatte, wurde von der Strafkammer wegen Unterſchlagung im Amte zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Dortmund, 27. April. N Der Hütten⸗ arbeiter Ziemann in Hörde hatte, obſchon ihm Monate Gefängnis. Oldenburg, 25. April. Wie ein Märchen klingt eine Meldung, wonach eine Arbeiterin in Drielakermoor eine unverhoffte Erbſchaft von etwa zwei Millionen Mark gemacht haben ſollte. Die Nachricht ſtellt ſich jedoch als wahr heraus. Die Ehefrau des Arbeiters Prüfer, die in der Spinnerei in Oſterburg als Arbeiterin be⸗ ſchäftigt iſt, hatte vor etwa 14 Tagen in einer Prozeßſache auf dem hieſigen Gericht zu er⸗ ſcheinen. Während der Verhandlung erkundigte ſich ein Gerichtsbeamter bei ihr nach der Her⸗ kunft uſw. und teilte ihr zum Schluſſe mit, daß ihr eine Erbſchaft von zunächſt zwei Millionen Mark zugefallen ſei. Die völlig Ueberraſchte begab ſich einige Tage darauf in Begleitung eines hieſigen Rechtsanwalts und mit den er⸗ forderlichen Ausweispapieren nach Coblenz und fand hier die Ausſage des Gerichtsbeamten be⸗ ſtätigt. Dort war kürzlich ein etwa zehnfacher Millionär geſtorben, der u. a. auch Frau Prüfer als Erbin eingeſetzt hatte. Insgeſammt teilen ſich fünf Perſonen in die Erbſchaft. Außer den zwei Millionen für jeden Erben gelangen auch noch die Einkünfte aus den zahlreichen Gütern des Erblaſſers zur Verteilung. Frau Prüfer, die jetzt in der Mitte der fünfziger Jahre ſteht, war in Coblenz in Stellung geweſen und hatte dort den Erblaſſer kennen gelernt, der damals als Buchhalter daſelbſt angeſtellt war. Später wurde der Buchhalter durch eine Erbſchaft zum mehrfachen Millionär; er blieb unverheiratet. Die nun ſo unvermuteter Weiſe mit Schätzen bedachte Frau Prüfer ſoll ſich verhältnißmäßig gleichmütig in ihr goldenes Schickſal fügen. Allerdings würden ſie ſich jetzt„n“ lüttjet baͤten anners inrichten,“ meint ſie zu Bekannten. Petersburg, 26. April. Als der Generalleutnant Strandmann geſtern nach⸗ mittag von einem Spaziergang nach Haufe zurückkehrte, fand er ſeine Gattin und den Kammerdiener ermordet vor. In allen Zimmern waren die Schränke erbrochen, zahlreiche Wert⸗ gegenſtände und eine große Geldſumme geraubt. Die beiden Opfer wurden mit einer Axt er⸗ ſchlagen. die Ehrenrechte aberkannt waren, auf fremden New⸗Pork, 25. April. Mit der Hin⸗ Alter von 19—22 Jahren in Chicago haben die Taten einer Verbrecherbande, die durch ihre Verwegenheit in ganz Amerika das rößte Aufſehen erregten, ihre Sühne gefunden. Die Namen der drei jungen Burſchen ſind Nieder⸗ meier, Vandine und Marx. Die beiden erſteren ſtammen aus achtbaren Familien und waren bei großen Firmen angeſtellt, bis ſie zu der Ueberzeugung kamen, der Raub ſei ein ein⸗ träglicheres Gewerbe. Sie ſchloßen ſich an Marx an, und die drei verübten dann zu⸗ ſammen eine große Anzahl ſchwerer Verbrechen, darunter viele Morde. Schließlich wurden ſie bei einem Ueberfall auf einen Eiſenbahnbeamten dingfeſt gemacht. Gleich nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Gefängnis unternahm Nieder⸗ meier mehrere Selbſtmordverſuche, indem er Zündholzköpfe verſchluckte und ſich mit einem ſpitzen Bleiſtift in die Schlagadern ſtach. Seine Selbſtmordverſuche blieben jedoch erfolglos, und ſo wurde er mit den notdürftig verheilten Wunden zum Galgen geführt. Er benahm ſich dabei noch äußerſt trotzig und verlangt u. a. eine Abſchrift ſeines Todesurteils, um ſie„oben Petrus zu zeigen“. Seine Hinrichtung wurde nicht ſehr geſchickt ausgeführt. Er wurde förmlich ſtranguliert, während ſeine Genoſſen ſofort das Genick brachen und auf der Stelle tot waren. Die Feſtnahme der drei Verbrecher gelang erſt nach einer wilden Jagd durch den ganzen Staat Indiana, auf der ſie jeden niederſchoſſen, der ihnen in den Weg kam — Ein lieber Bruder. Dame(zum kleinen Peperl, der am Flußufer mit ſeinen 5 Schweſtern ſpielt):„Gibſt Du auch acht, kleiner Junge, daß keines ins Waſſer fällt?“— Peperl(achſel⸗ zuckend):„Dös macht nix, nächſt's Jahr krieg ma do wieda an's.“ Geſchüftliche Mitteilungen. i Der heutigen Auflage unſeres Blattes liegt eine illuſtrierte Preisliſte der Firma Geschch. Alsberg⸗Mannheim bei, in Neuheiten für Damen⸗Konfektion und Kleiderſtoffen, auf die wir beſonders aufmerkſam machen.— Wie bekannt, führt die Firma nur beſte Qualitäten und ſichert der altbewährte Ruf reelle und auf⸗ merkſame Bedienung zu, ſo daß ein Beſuch des Geſchäftes aufs beſte empfohlen werden kann. Bekanntmachung. Die Unterhaltung der Gemeindegebäude betr. Nr. 2652. Die Maurer-, Pfläſtererarbeit, dem aufgeſtellten werden öffentlich vergeben. Tüncher⸗, Tap Bedingungen können auf dem Rathauſe in Seckenheim(Zimmer Nr. 6) und ſelbſt auch Gewerbetreibenden bis am Donnerstag, mittags 12 Uhr einzureichen ſind. Seeckenheim⸗Rheinau, 15. April 1904. Gemeiederat: Volz. auf dem Gemeindehaus in Rheinau welche zur Unterhaltung der Gemeindegebäude nach Voranſchlag für das laufende Angebote von in der Gemeinde anſäſſigen ſelbſtändigen 5. Mai ds. s., Vor- Auf 1. ezier⸗, Schreiner⸗ und zie beſeten. Jahr nötig fallen, eingeſehen werden, wo⸗ jährlich vorgeſehen. Bewerbungen, bis 1. Juni ds. Is. an Ritter. Zum bevorſehenden Sängerfeſt Fahnen- und Dekorationsstoffe. Tertige Fah Dekorationsfähnchen. 5 Ferner: Weisse Handschuhe u Manſchetten, Kragen, billigſt bei 5 5 Eduard Illuminationslämpchen. d Cravatten, Vorhemden ꝛe. Schuldiener-⸗ und Badmeisterstelle. Juli dſs. Is. iſt die neuerrichtete Stelle eines Schuldieners und Badmeiſters in Rheinau durch einen Civil⸗ oder Militäranwärter Demſelben obliegt die Reinigung und Heitzung der Schulſäle, ſowie der Betrieb des an 2 W̃ Die Anſtellung erfolgt in den erſten 5 Jahren wiederuflich mit beiderſeitiger vierteljährlicher Kündigung. ochentagen geöffneten Schüler⸗ und Volksbades. Als Gehalt ſind 900 Mark denen Führungszeugniſſe beizufügen ſind, ſind Seckenheim, den 28. April 1904. den unterzeichneten Gemeinderat einzureichen. Gemeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. nen. Einladung. Es wird beabſichtigt, eine Gabenverlooſung zu Gunſten einer Turmuhr an der neuen kath. Kirche zu veranſtalten. Freiwillige Gaben beſtehend aus Haushaltungsgegenſtänden, Handar⸗ beiten oder Geld nehmen entgegen. a E. Stadtelberger. E. Schlötterer. Herdt zum Stern. Merklein. eingetroffen. f Hübſche Neuheiten in Visit- und Verlo Buchdruckerei d. H frion. ungs-Karten 1

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