Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheim. 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Jruck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. a Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 44. Mittwoch, den 1. Juni 1904. 4. Jahrgang Deutſches Reich. Neuſtrelitz, 30. Mai. Der Großherzog iſt in der vergangenen Nacht 11 Uhr 34 Min. geſtorben. Ausland. Takio, 28. Mai. Die Ruſſen geben Nanwanting auf und wurden aus Sanſchiliju vertrieben; ſie ziehen ſich nach Port Arthur zurück.— Die Japaner erbeuteten 50 Geſchütze. In den Kämpfen um Kintſchau und Nanſchau verloren die Ruſſen 400 Tote. Der Verluſt der Japaner an Toten und Verwundeten be⸗ trägt 3000 Mann.— Amtlich wird gemeldet: Der kommandierende General, welcher die Operationen der Japaner bei Kintſchou gelei⸗ tet, hat mit einer Abteilung, beſtehend aus Infanterie, Artillerie und Pionieren, Nanka⸗ vanting am Morgen des 27. Mai beſetzt. Die verbrannte Eiſenbahnſtation heißt Schanſchilipu, nordweſtlich von Dalny(nicht zu verwechſeln mit der Station gleichen Namens im Norden Kintſchous). Am 26. Mai eroberten wir 50 Kanonen und zahlreiches Kriegsmaterial. Die Ruſſen ließen 400 Tote zurück. Unſere Ver⸗ luſte an Toten und Verwundeten werden auf 3000 Mann geſchätzt.. Wladiwoſtock, 30. Mai. Die Armee des Generals Kuropatkin wird ſich in Eil⸗ märſchen nach dem Süden begeben; ſie befindet ſich gegenwärtig 60 Werſt von Kintſchou. Aus Nah und Fern. § Seckenheim, 31. Mai. Die Stif⸗ tungsfeier des hieſigen evangel. Arbeitervereins am letzten Sonntag verlief in ſchönſter Weiſe. Zu derſelben waren 5 Brudervereine erſchienen und 3 hatten Vertreter geſendet. Drei von den Gaſtvereinen brachten Geſangsabteilungen. Die Jahr begann mittags 3 Uhr im Saalbau zum ähringer Hof. den Vereins, Herr Fedel, begrüßte die zahl⸗ reichen Feſtteilnehmer. Die Feſtrede hielt Herr Pfarrer Roth, den Feſtdialog ſprachen Fräulein Alter und Erny. Das reichhaltige Programm wechſelte mit Geſang, theatraliſchen Auf⸗ führungen und Anſprachen. Beſonders wir⸗ kungsvoll wurde„Germania's Erwachen“ wieder⸗ Der 1. Vorſtand des feſtgeben⸗ gegeben. Auch der Familienabend war ſehr gut beſucht. Sämtliche Mitwirkenden am Ver⸗ ſchönern des Feſtes fanden ungeteilten Beifall und gaben ſich dieſelben auch wirklich Mühe, das Feſt zu einem recht ſchönen zu geſtalten. [ Seckenheim, 31. Mai. Das auf letzten Sonntag angekündigte Wettſpiel konnte leider nicht ſtattfinden, da Schwetzingen kurz vorher abſagte. Seckenheim hatte ſich im letz⸗ ten Augenblick die Mannheimer Viktoria kom⸗ men laſſen und trat um 4 Uhr dieſer durch wenig zartes Spiel bekannten Mannſchaft in einem Geſellſchaftsſpiel gegenüber. Das Spiel ſelbſt bot wenig des Intereſſanten, woran einesteils der durch den vorher niedergegange⸗ nen Regen aufgeweichte Boden, anderſeits das ſtellenweiſe faſt 1 Meter hohe Gras die Haupt⸗ urſachen waren. Die Seckenheimer Mannſchaft ſpielte mit wenigen Ausnahmen unter ihrem ſonſtigen, Nuveau. Die Stürmerreihe ließ jede Combination vermiſſen; allerdings, glaube ich, tragen hieran die oben erwähnten Platzverhält⸗ niſſe die Hauptſchuld. Die Flügel brachten in dem hohen Graſe kaum einen Ball zur Mitte, auch der linke Außenſtürmer nicht, der doch ſonſt durch dieſe Centerſchläge zur Genüge be⸗ kannt iſt. mäßig. Eine rühmliche Ausnahme machte der Halblinke, ohne Zweifel der weitaus beſte Mann auf dem Platze. Von den 3 von ihm erzielten Toren war das erſte in vollkommen erſtklaſfiger Manier getreten. Er ſtoppte den ihm hoch zugeſpielten Ball in der Luft und ſchoß ihn, auch direkt aus der Luft, in einem Höllentempo in die linke Ecke des feindlichen Tores. Die Läufer boten mäßige Leiſtungen; ebenſo entſprach der linke Verteidiger nicht ganz den in ihn geſetzten Erwartungen, während ſein Partner auf der rechten Seite in der bei ihm gewohnten hervorragenden Weiſe ſpielte. Auch dis Leiſtungen des Torwächters ließen manches zu wünſchen übrig, obwohl er einige Bälle ſchön hielt. Der Verlauf des Spiels war kurz folgender: Zuerſt erzielte Viktoria ein Tor dann der Halblinke Seckenheims zwei und kurz vor der Pauſe zieht Viktoria durch ein zweites Tor gleich, ſo daß das Spiel bei Halbzeit auf 2:2 ſtand. Nach der Pauſe erhöhte Viktoria innerhalb eines Zeitraums von Auch die Einzelleiſtungen waren kaum 5 Minuten ihre Torzahl auf 5. Dies war Seckenheim denn doch zuviel; die ganze Mannſchaft raffte ſich auf und hatte auch die Genugtuung, durch ihren Halbrechten und Halblinken noch je ein Tor zu erzielen, ſo daß ſie mit einer knappen Niederlage von 4 gegen 5 Toren das Feld verließ. ö Mannheim, 30. Mai. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich in der Mechaniſchen Werkſtatt von Andreas König. Es geriet ein Schloſſerlehrling, der erſt an Oſtern in die Lehre trat, in das Schwungrad, wodurch dem bedauernswerten Jungen das Genick eindrückt wurde und der Tod ſofort eintrat. a Heidelberg, 29. Mai. Am Samstag ſtürzte ſich die 19 Jahre alte Johanna Grimm aus Aglaſterhauſen in den Neckar. Von ihr ſelbſt fand man bis jetzt noch keine Spur. Aus einer an ihre Schweſter gerichteten Poſt⸗ karte geht hervor, daß das bedauernswerte Mädchen freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Die Unglückliche ſollte ſich einer Augen⸗ operation unterziehen. Wieblingen, 28. Mai. Eine Feſtlich⸗ keit, welche Zeugnis vom guten Einvernehmen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, begingen 8 Arbeiter des Mühlenbeſitzers Wil⸗ helm Bühler. Auf eine 25jährige Tätigkeit bei beſagter Firma ſchauen Anton Huber und Joſeph Wallmann zurück, während Wilhelm Nagel, Michael Treiber, Jakob Körbel, Leonhard Speicher, Heinrich Speicher 22 Jahre und Georg Roth 15 Jahre daſelbſt bedienſtet ſind. Sämtliche Arbeiter erhielten in Dankbarkeit für lange treue Arbeit von Seiten des Ver⸗ bands deutſcher Müller(Sitz Berlin) künſt⸗ leriſch ausgeführte Diplome zuerkannt, welche von dem Arbeitgeber Herrn Bühler überreicht wurden. Freiburg, 28. Mai. In nicht geringe Aufregung verſetzt wurden dieſer Tage die Be⸗ wohner des zwiſchen Ebnet und Zarten gelege⸗ nen ſog. Breitehofes durch ein ihnen zugegange⸗ nes Schreiben, in dem den Beſitzern des Hofes, drei älteren Frauen, die Auflage gemacht wurde, an einem beſtimmten Tage in einem weißen Säckchen 100 Mk. bei der St. Wendelinskapelle niederzulegen. Im Weige⸗ rungsfalle war das Niederbrennen des Hofes Nachbarskinder. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 36)(Nachdruck verboten.) „Ach, was fällt Dir ein,“ platzte er denn heraus,„nicht im Schlafe denke ich daran, mit Deiner Mutter zu tanzen! Eine ſolche Zu⸗ mutung ſollteſt Du mir nicht machen! Nein, ich thue es gewiß nicht, verſchwende kein weiteres Wort, ich betrachte die Sache als abgetan— lieber lege ich mich ins Bett— ich bin krank, ich habe Kopfſchmerzen, Rheumatismus meinetwegen was Du willſt, aber tanzen werde . 5 „O, Du biſt häßlich, abſcheulich,“ rief Hilda, ſtand auf und ſchlug die Thür ſo heftig zu, daß man es im ganzen Hauſe hörte. „Nun giebts wieder Gewitter,“ brummte Sigmund, als er hörte, wie auch draußen ein Gegenſtand krachend zur Erde flog. Hilda chonte, wenn ſie im Zorn war, gar nichts, was ihr in die Hände kam wurde einfach zer⸗ trümmert. Nach etwa zehn Minuten ſteckte ſie wieder den Kopf zur Thür herein. „Ich habe es vorhin etwas unpäßlich, Du ſollf ſehen— oder iſt Dir das zu viel?!“ 00 einmal nach ihr vielleicht ebenfalls Ohne ein Wort auf die biſſige B merkung f vergeſſen: Mama iſt zu erwidern, legte Sigmund die griff nach ſeinem Hut. „Das wäre ja ein Ausweg,“ meinte er unterwegs zu ſich ſelbſt,„ich werde meiner Schwiegermutter unbedingte Ruhe verordnen; wofür wäre ich den Arzt? Sie muß einfach morgen den ganzen Tag im Bette liegen.“ Unter dieſem beruhigenden Selbſtgeſpräch erreichte er das Haus, fand aber ſogleich, daß die Patientin nicht derartig krank war, um ſie an das Bett zu feſſeln, indeſſen verſuchen konnte man es ja.. „Sie brauchen nichts als Ruhe,“ begann er denn auch ſogleich,„legen Sie ſich nieder und bleiben Sie morgen liegen, es iſt das Beſte.“ Frau Sennebach lachte. „So ſchlimm iſt es gar nicht, Sigmund, und morgen iſt ja der große Ball. Da wollen wir recht vergnügt ſein, nicht wahr, Schwieger⸗ ſöhnchen?“ ö e Sie klopfte ihm dabei auf die Achſel und ſah ihm ſo freundlich ins Geſicht, daß er ſofort wußte, worauf ſie anſpielte. „Ob ich nun auf den Ball kann, weiß ich bis jetzt noch nicht,“ meinte er und betrachtete angelegentlich ſeine Fingernägel. „So, warum denn nicht? Es iſt doch ausgemacht. und Hilda freut ſich ſchrecklich. Sie hat ein Koſtüm,— na, ich verrate es nicht, denn ſie will Dich ja damit überraſchen.“ Sigmund empfahl ſich bald wieder, doch 9 5 Feder hin und 1 605 nicht, ohne die Schwiegermutter vorher zu äußerſter Schonung zu ermahnen. i „Sie freute ſich ordentlich, daß er ſo be⸗ ſorgt um ſie war; er hatte ſich ſonſt nie viel aus ihren kleinen Leiden gemacht. „Ein gewiſſenhafter Arzt, er nimmt es ſehr genau,“ äußerſte ſie ſich ihrem Mann gegenüber. Sigmund ſaß wieder an ſeinem Arbeits⸗ tiſch, doch er ſchrieb nicht. Er ſah ſich im Geiſte mit der dicken, kugelrunden Schwieger⸗ mutter durch den Saal walzen, ihm graute beinahe davor. Er ſah lächelnde Geſichter, ſpöttiſche Mienen,— und nahm ſich vor, unter keiner Bedingung zu tanzen. Aber Hilda würde wieder acht Tage lang ihr unfreundlichſtes Geſicht aufſtecken, und das war ihne zuwider; dabei fühlte er ſtets, wie ſich die Kluft, die zwiſchen ihnen gähnte, immer 09 mehr erweiterte. Er grübelte fort, und plötzli ſchien ihm etwas einzufallen, denn ein Lächeln huſchte über ſein Geſicht. Dann ſtand er auf, und wieder griff er nach dem Hut. „Wo willſt Du denn noch hin?“ fragte Hilda.„Es iſt ja ſchon neuen Uhr. 5 I Ich will noch einmal nach Deiner Mutter ſehen!“ antworte er harmlos. 1 „Mein Gott, iſt ſie denn ſo krank?“ „Nein, nein, ich bin auch bald wieder hier, bleibe Du nur da!“—„ i Frau Sennebach hatte ſich, gehorſam dem Gebot des Arztes, frühzeitig zur Ruhe begeben und war nicht wenig erſtaunt, ihren lieben angedroht. Die Erhebungen der Gendarmerie waren bisher erfolglos. Freiburg, 29. Mai. Ein böſes Miß⸗ geſchick widerfuhr heute einem Bauern aus der Umgegend, der mit acht Ferkeln den hieſigen Schweinemarkt beſuchte. Als der Mann die Kiſte öffnete, in der ſich die Tiere befanden, fand er ſämtliche Ferkel erſtickt vor. Statt die Tiere in einem geräumigen Verſchlag mit ge⸗ nügender Luftzufuhr unterzubringen, hatte der Bauer die Tiere in einer engen Kiſte mit einem ganz kleinen, etwa talergroßen Luftloch unter⸗ gebracht. Konſtanz, 29. Mai. Geſtern abend entlud ſich abermals ein ſchweres Gewitter über unſerer Gegend. In Dettighofen bei Oberhofen wurde infolge Blitzſchlags das An⸗ weſen des Straßenwarts Jakob Spengler ein⸗ geäſchert. Die Tochter wurde betäubt. Von der Habe, welche verſichert iſt, konnte nichts gerettet werden. Stockach, 29. Mai. Ein ſchweres Ge⸗ witter war am Freitag abend über unſere Gegend niedergegangen. Bald darauf ertönte das Feuerwehrſignal, welches Hochwaſſer meldete. Im Tal Zizenhauſen⸗Hoppetenzell war ein furchtbarer Wolkenbruch niederge⸗ gangen. In Zizenhauſen ſtieg das Waſſer rapid, ſo daß durch Böllerſchüſſe Hilfe herbei⸗ gerufen werden mußte. Zwei Häuſer ſtürzten ein. Hier in Stockach wurde der untere Stadtteil überſchwemmt, Keller und Stallungen mit Waſſer füllend. Der Schaden an den Gärten und auf den Wieſen iſt groß. Vier Brücken wurden fortgeriſſen. Der Geſamt⸗ ſchaden dürfte 100 000 Mk. weit überſchreiten. Der Bahnverkehr nach Pfullendorf zu iſt wegen Dammrutſchens unterbrochen. In Heudorf und Meßkirch wütete das Unwetter in gleicher Weiſe. Die Straßen waren zum Teil meter⸗ tief aufgeriſſen. In vielen Ställen ſtand das Vieh bis an den Hals im Waſſer. Eine Anzahl Schweine ertranken. Einige Häuſer ſind dem Einſturz nahe. In Leibertingen iſt infolge Hagels die ganze Ernte vernichtet. n vielen Fabrikbetrieben mußte die Arbeit 9 8 5 bereits in Haft, wurde aber nach einiger Zeit eingeſtellt werden, verſchiedene Häuſer mußten geräumt werden. Wie man verſichert, hat man hier ſeit ca. 30 Jahren kein derartiges Unwetter erlebt. Schopfheim, 29. Mai. Ein vorgeſtern abend über unſere Gegend gezogenes Gewitter hat in dem Bergdorfe Gersbach ein ſchweres Brandunglück verurſacht. Der Blitz ſchlug in die mit Stroh gedeckten Häuſer der Landwirte Gottlieb Blum und Reinhard Blum und äſcherte ſie vollſtändig ein. Auf dem Dachfirſt des einen Hauſes war der Dachdecker Traugott Sutter beſchäftigt; er wurde ebenfalls vom Blitzſtrahl getroffen, ſtürzte mit dem brennenden Dache herunter und wurde ſpäter als ſtark verbrannte Leiche gefunden. Konſtanz, 28. Mai. Selbſtmord ver⸗ übte geſtern vormittag im Torkelbaugebäude des Kaſernements der Musketier der 7. Kom⸗ pagnie Huchel aus Oberſchleſien, indem er ſich 0 eine Platzpatrone in den Leibe ſchoß; der Tot trat alsbald ein. Huchel, welcher im Herbſt zum Regiment einrückte, war vorher als Gärtner auf der Inſel Mainau beſchäftigt. Die Tat geſchah aus Furcht vor einer kleinen zu gewärtigenden Strafe. f Klingenmünſter, 27. Mai. Beneidens⸗ werte Gläubiger. Im Konkurſe des verſtorbe⸗ nen Bierbrauers und Kaufmannes Heinrich Bourquin dahier kommen bei 2995 Mk. bevor⸗ rechtigten und 52,067 Mk. Konkursforderungen, zuſammen 55,062 Mk. Schulden, bare 602 Mk. zur Verteilung. Die glücklichen Gläubiger er⸗ halten alſo 1,09 Prozent ausbezahlt. Hengsberg, 28. Mai. Ein Kurioſum. Eine Henne des Ackerers Schunk von hier hat ein Küchlein mit vier Beinen ausgebrütet. muntere kleine Ding macht einen humoriſtiſchen Eindruck. Kuſel, 27. Mai. Vor den Augen ſeiner Geliebten hat ſich auf dem belebten Hof⸗ ackerplatz der Reitſchulknecht Becker aus Kaiſers⸗ lautern erſchoſſen. Derſelbe hatte mit der Tochter des Reitſchulbeſitzers Pfeiffer aus Steinwenden ein Liebesverhältnis angeknüpft und war aus dem Grunde aus dem Dienſte entlaſſen worden. Mit den Worten:„Adieu, Elis!“ drückte er den Revolver ab in die Schläfe und ſtürzte ſofort tot zuſammen. Rhodt, 28. Mai. Schon zum zweiten Male ſeit kurzer Zeit mußte der Bäckermeiſter Entzminger die Entdeckung machen, daß er einen Ochſen beſitzt, der nicht allein Gras, ſondern auch Mützen vertilgen kann. Beim Aufladen von Gras legte Entzminger ſeine Mütze auf einen Grashaufen und der dumme „Fritz“, dem wohl die Mütze ſeines Herrn, welche er vor kurzer Zeit in ſich aufnahm, keinen Schaden brachte, verſchlang auch geſtern eine ſolche, ſo daß ſein Herr barhäuptig nach Hauſe mußte. Würzburg, 26. Mai. Der Weinhänd⸗ ler und griechiſche Konſul Friedrich Karl Ott hat ſich in der nächſten Schwurgerichtſeſſion wegen Meineids zu verantworten. Ott war gegen eine Kaution von 200,000 Mk. auf freien Fuß geſetzt. Ott iſt zur Zeit verreiſt. Bitſch, 27. Mai. Ein beklagenswerter Unglücksfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, hat ſich hier ereignet. Ein Soldat des Infanterie⸗Regiments Nr. 97, das zur Zeit auf dem hieſigen Truppenübungsplatz Schieß⸗ übungen obliegt, hat einen Knecht des Brauerei⸗ beſitzers Leck aus Saarburg, durch einen Schuß getötet. Der Soldat traf den Knecht und fragte dieſen im Scherz:„Michel, ſoll ich ſchießen?“ worauf dieſer geantwortet haben ſoll:„Ja ſchieß.“ Der Soldat legte an, ohne ſich vorher über den Zuſtand des Gewehres vergewiſſert zu haben, und ſchoß. Der Getötete hinterläßt Frau und Kinder. Stuttgart, 28. Mai. Geſtern gingen in ganz Württemberg ſchwere Gewitter nieder, die vielfach großen Schaden angerichtet haben. Das nieder. Zwiſchen Heilbronn und Weinsberg zerſtörte der ungeheure Regen den Bahndamm auf eine Länge von 12 Metern. Aus dieſem Grunde wurde der Verkehr zwiſchen Weilsheim und Heilbronnn vorläufig eingeſtellt. In Heil⸗ bronn ſelbſt ſtand das Waſſer in den Straßen und in den Gärten 1 Meter hoch. Auch in den Weinbergen wurde großer Schaden ange⸗ richtet. Zwiſchen Tübingen und Balingen ſind große Ueberſchwemmungen eingetreten, welche noch größer waren, als die im Jahre 1895, bei der 47 Perſonen umkamen. Dank der Kanaliſation und Flutregulierung iſt diesmal kein Menſchenleben verloren gegangen. Doch verlautet, bei Tahilbingen werde eine Frau vermiß. Im Unterkirchberg, O.⸗A. Laupheim wurde der Schultheis von einem Blitz erſchlagen am Schreibtiſch. In Harthöfen bei Bauſtetten äſcherte der Blitz einen Stall ein. In der Gegend des Bodenſees ging ebenfalls ein von ſchwerem Hagelſchlag begleitetes Gewitter In Mekkirch vernichtete ein Wolken⸗ bruch die ganze Ernte. Das Waſſer lief dort in die oberen Stockwerke. Aus Stockach, Sig⸗ maringen liegen ähnliche Nachrichten vor. In mehreren Orten in Hohenzollern und im oberen Baden zündeten Blitzſchläge. Walsheim, 29. Mai. Der Handels⸗ mann Eugen K. aus B. hatte das Unglück, ſeine Taſchenuhr auf ſeltene Art zu verlieren. Im Geſpräch mit einem Bauersmann, der ſeinem Hofhund ab und zu ein Stück Brot zuwarf, glaubte K., eine Uhr würde das Tier doch nicht verſchlingen können und hielt ſeine Uhr dem Hunde hin, der ſie auch erwiſchte. Die Uhr war und blieb im Rachen des Hundes verſchwunden. Herr K., der nun einige Stunden auf ein Wiederſehen mit ſeiner Uhr wartete, mußte ſchließlich den Heimweg vhne ſie antreten. Löffingen, 29. Mai. Mitte voriger Woche hätte hier ein ſchweres Unglück entſtehen können. Zwei Pferde, die an einen Wagen geſpannt waren, ſcheuten in der Nähe der Schneekreuz⸗Kapelle und raſten gegen die Bahn⸗ linie und durchbrachen die Harriere. Das eine Pferd ſtürzte und lag quer über den Schienen, das andere blieb ſtehen. Jeden Augenblick konnte der Zug von Neuſtadt daherbrauſen. Die Frau des Bahnwarts erkannte ſofort die große Gefahr und ſprang dem Zug entgegen. Der Zug konnte glücklicherweiſe wenige Schritte vor den Pferden zum Stehen gebracht werden. Von der Schweizer Grenze, 29. Mai. Der Leiter der kantonalen Handelsſchule in Bellinzona, Wilhelm Wenig, wurde vom Ober⸗ gericht Zürich wegen Wuchers zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte einer in Not geratenen Jugendfreundin 4900 Fr. geliehen, wogegen ſie ihm eine Quittung für 10,000 Fr. (zu verzinſen mit 5 Proz.) ausſtellen und eine Forderung von 30,000 Fr.(), die ſie an ihre Schweſter zu ſtellen hatte, abtreten mußte. Budapeſt, 30. Mai. Der Offiziers⸗ Ehrenrat hat den Reſerveleutnant im 2. Honved⸗Regiment, Emil Frank, zum Verluſt Schwiegerſohn nochmals bei ſich zu ſehen. Sein Eifer rührte ſie beinahe. bar ſehr zerſtreut. Die Schwiegermutter war dagegen ſehr ſchweigſam. Sie ſprach nur gerade, was ſie wußte, und ſchien in einiger Verlegen⸗ heit. Sie hieß dem Doktor die Lampe herab⸗ ſchrauben, weil ihr das Licht Augenſchmerzen verurſache. Er wanderte im Zimmer hin und her, plötzlich ſchien er gefunden zu haben, was es ſuchte. An der Längswand, dem Bette gegenüber, befand ſich der Waſchtiſch, auf deſſen Marmorplatte ein Glas ſtand, und darin lag — das falſche Gebiß der Schwiegermutter. Darauf hatte der junge Mann es abgeſehen. Mit raſchem Griff holte er die wie Elfen⸗ bein ſchimmernden Zähne heraus und ließ ſie in der Taſche verſchwinden, während er ſchein⸗ bar angelegentlich ein großes Gemälde be⸗ trachtete, das über dem Waſchtiſch hing. Das im Zimmer herrſchende Halbdunkel kam ihm trefflich zu ſtatten. Seltſam eilig empfaht er ſich dann. Am andern Tage,— Frau Sennebach Er war offen⸗ hatte lange geſchlafen, ſie ſtand immer erſt Uhr auf,— bringen, Leſens ließ ſie ſich die ſchlummerte aber nochmals ein wenig. negen zehn Morgenzeitung während des Plöglich richtete ſie ſich auf, ihr war, als härte Sie rief — ein Frühaufſteher von jeher, bereits beim zweiten Frühſtück ſaß. Er b und atmete erleichtert auf,„wenns weiter nichts iſt,— Du wirſt ſie verlegt haben.“ 5 Jemand die Thür leiſe zugemacht. ihren Mann, der, kam, auf zwei Backen kauend, herein. ( 0 f 128 1 5 „War nicht eben Jemand in meinem Zimmer?“ fragte die Frau. ö Glas mit Waſſer in die Höhe: Sie war ſehr ängſtlich und fürchtete ſich ſchrecklich vor Dieben. f „Wer ſoll denn hier geweſen ſein? Ich habe keinen Menſchen geſehen, Du haſt wieder etwas geträumt.“ „Es kann ſein, daß ich mich getäuſcht habe. Der Alte kehrte zu ſeinem verlaſſenen „muß denn die ganze Welt erfahren, daß ich falſche Zähne trage?— Sie ſind mir geſtohlen, ich wußte es ja, daß Jemand hier war, aber von Euch paßt ja Niemand auf. Wenn Du frühſtückſt, haſt Du überhaupt für nicht Anders Sinn und dieſe Dienſtboten, o, wenn man ſich auf dieſe verläßt,— das ganze Haus könnte ihretwegen ausgeraubt werden.“ Frühſtück zurück und war eben im Begriff, das Glas mit dem perlenden Wein zum Munde zu führen, als im Schlafzimmer ſeiner Frau ein lauter Schrei ertönte, ſo daß Sennebach bei⸗ nahe das Glas hätte fallen laſſen. Er nahm ſich auch nicht Zeit, es auf den Tiſch zu ſtellen, krampfhaft hielt er es feſt und lief hinüber. „Alle Wetter,“ rief er unmutig, als er ſeine Frau mitten im Zimmer ſtehen ſah; er hatte geglaubt, daß mindeſtens ein paar Ein⸗ brecher ſie mit dem Meſſer bedrohten,„wes⸗ halb erſchreckſt Du mich denn ſo? Nicht mal in Ruhe frühſtücken kann man. Was haſt Du denn wieder?“ Sie hob mit leichenblaſſem Geſicht ein „Sieh hier, — was man mir angethan hat,“ ſtotterte ſie. Was haſt Du denn wieder?“ „Was denn?“ „Ja, weißt Du denn nicht,— in dem Glaſe hier—“ „Ach ſo, Deine Zähne?“ unterbrach er ſie raunte ſie ihm zu, „Schrei doch nicht ſo,“ „Mach', nicht ſo viel Lärm, Alte, geh zum Zahnarzt und laß Dir andere Zähne machen,“ ſagte Sennebach ſeelenruhig. „Ja, aber bis heute Abend bekomme ich ſie ſicher nicht!“ „Nun, dann warteſt Du halt bis morgen.“ „Und der Kaſinoball?— Mein neues, rotes Seidenkleid?“ Das ziehſt Du ein anders Mal an“ Frau Sennebach war außer ſich, daß ihr Mann ſo ruhig blieb, während ſie beinahe vor Aerger platzte. Der Alte rieb ſich heimlich vergnügt die Hände. Nun war Ausſicht, am Abend an ſeinem Stammtiſch ſitzen zu können, ſtatt gezwungen zu ſein, einen ſolch langwei⸗ ligen Ball mitzumachen. Das war ihm von jeher ein Greuel geweſen und er begriff nicht, wie man an dem faden„Gehopſe“ Geſchmack finden konnte. Im Stillen verwünſchte er oft denjenigen, der das Tanzen erfand. Für heute wenigſtens hoffte er, ſeinen Abendſchoppen in Ruhe trinken zu können. Frau Sennebach machte eilig Toilette und ging zum Zahnarzt, kam jedoch wieder mit finſterem Geſicht zurück. (Fortſetzung folgt.) der Offiziers⸗Chargen verurteilt, weil er anläß⸗ lich der Militär⸗Debatte im Abgeordnetenhauſe ge⸗ äußert hatte, die ungariſche Militärſprache gleiche einem Hundegebell. Frank wurde als gewöhnlicher Infanteriſt in ein anderes Regiment verſetzt. Ludwigsburg, 30. Mai. Heute nacht wurde die Wirtsfrau Grabherr zum„Hirſch“ hinter dem Schanktiſch durch einen Stich in den Unterleib ermordet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 27. Mai 1904.) Verſchieden Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungsverträge und Aenderungen an ſolchen bleiben unbeanſtandet. Die von der Geſellſchaft Einfamilienhaus beantragte Abänderung des Ortsbauplans heinau an der Moltkeſtraße wird gutgeheißen. Tagesordnung für die auf 10. Juni ds. Js. ſtattfindende Bürgerausſchußſitzung wird feſtgeſetzt. Zu der durch die Eber⸗ und Bockſchau⸗ kommiſſion beantragte Anſchaffung von 3 Ebern und 2 Ziegenböcken wird beſchloſſen: Die Haltung zwei weiterer Eber ſollen ausge⸗ ſchrieben; die beantragten zwei Ziegen⸗ böcken ſind bereits angeſchafft. Da bei den älteren Gebäuden die Brand⸗ verſicherungsanſchläge nicht mehr dem Bau⸗ werte entſprechen wird eine Reviſion der An⸗ ſchläge dieſer Gebäude beantragt. Die amtliche Schätzung von 4 Grund⸗ ſtücken wird vorgenommen. er Entwurf für eine neue Bauordnung wird durchberaten und gutgeheißen. Mit Uhrmacher Ludwig Schmitt in Mannheim wird ein Vertrag über Unterhaltung der elektriſchen Uhrenanlage im Stengelhof⸗ ſchulhauſe in Rheinau abgeſchloſſen. Landwirt Heinrich Marzenell Wilh. S. wird zum Antritt ſeines angeborenen Bürger⸗ rechts zugelaſſen. f Vermiſchtes. — Wie ſchwer iſt eine Million? Eine Dr. Braunſtein, der beſchuldigt iſt, ſeine Frau Million Mark kann man in 1000 Mark⸗ Scheinen bequem bei ſich tragen, denn ſie wiegt nur 2 Kg.; in 500 Mark⸗Scheinen beträgt das Gewicht bereits 3½ Kg., in 100 Mark-⸗Scheinen 13 Kg., in 20 Mark⸗Scheinen faſt einen Zentner (genau 46,44 Kg., und in 5 Mark⸗Scheinen weiſt ſie das reſpektable Gewicht von 145 Kg. oder beinahe 3 Zentnern auf. — Ein Reiſeabenteuer des Königs von Schweden in der Schweiz erzählt„La Suiſſe.“ Es war in Genf. Der König ſollte für ſeinen Salonwagen den Eiſenbahnfahrpreis im voraus entrichten, der Kammerherr erklärte jedoch, ſo⸗ viel bares Geld im Augenblick nicht zu beſitzen. Der Zug ſetzte ſich in Bewegung. In Lauſanne aber wurde der Wagen abgekoppelt, und man ſtellte feſt, daß 463 Fr. 20 Cis. zu entrichten ſeien, ferner 473 Fr. für Gepäck. Der König telegraphierte an den ſchwediſchen Vizekonſul in Baſel, die Summe zu bezahlen. Das ge⸗ ſchah den auch und der König konnte weiter⸗ reiſen. Originelle Bierempfehlung. Der Reſtaurateur Bernecker in Königsberg empfiehlt im Jahre 1860 das bayeriſche Bier in fol⸗ gender originellen Weiſe: Brauchbare Bier⸗ brauerburſchen bereiten beſtändig bitteres braunes bayeriſches Bier, bekanntlich beſonders billiges Bedürfnis begnügſamer brüderlich be⸗ häglich beiſammenſitzender Bürger. Betörte bierfeindliche Baechus⸗Brüder behaupten bis⸗ weilen beſtimmt: Bayeriſches Bier berauſche bald, befriedige blos Bauern, beraube beſſeren Bewußtſeins, beſchränke blühende Bildung, be⸗ gründe breite Bäuche, befördere blinden Blöd⸗ ſinn.— Begeiſtert Bacchus beſſer, bleibt beim Beſſeren; beſingt Burgunder, Bordeaux, Brauſe⸗ wein, beſchimpft boshaft bayeriſches Bier. Biedere Biertrinker! Bevor Beweiſe beſſeres bewähren, bleibt beigeſellt beim braunen Becherblinken, bleibt bayeriſche Bierfreunde beim bayeriſchen Bierwirt Bernecker. — Die Auslieferung des praktiſchen Arztes in Italien vergiftet zu haben, iſt jetzt, wie dem „B. T.“ aus München telegraphiert wird, erfolgt. Dr. Braunſtein wurde in die Angerer Fronfeſte in München eingeliefert. kürzlich in einem Dorf bei Ignau zugetragen. Ein Maurermeiſter ſollte eine Zementmauer aufführen. In ſeinem Eifer erwiſchte er ſtatt Zementſäcke ſolche mit Thomasmehl, das er zur Mörtelbereitung verwendete. Die Mauer wurde dann mit dieſem Mörtel aufgeführt; wie groß ihre Haltbarkeit iſt und wie die Wieſen ſich zu dem neuen Düngermittel ſtellen werden, falls er den Zement als ſolches ver⸗ wendet hat, bleibt noch abzuwarten. — Dieſer Tage wurden vom neuen Gym ⸗ naſium in Nürnberg zwei Schüler der 8. und 9. Klaſſe dimittiert, die nach einer ſolennen Kneiperei in einem Gaſthaus der Umgegend die Entgleiſung eines Eiſenbahnzuges verſucht hatten. — Ein etwa 6 Jahre altes Kind in Reutlingen trank das Waſſer aus einem Glaſe, in dem Maiblumen aufbewahrt waren, aus. Nach kurzer Zeit verlor es die Beſinnung und in der Nacht verſchied es, trotz der ſofort in Anſpruch genommenen ärztlichen Hilfe. — Gräfin und Kutſcher. Die etwas ältliche Witwe des engliſchen Grafen Ravens⸗ wort hat ihren 28 Jahre alten Kutſcher William Wadswork geheiratet. Acht Tage vor der Hochzeit ſchlief Wadswork noch im Stalle und ſtriegelte und fütterte die Pferde ſeiner Herrin. Graf Ravenswort ſtarb im vorigen Jahre und hinterließ ein Vermögen von vier Millionen Mark. — Schulhumor. Der„Tägl. Rundſchau“ wird berichtet: Es iſt in einer der oberen Klaſſen ein Aufſatz zu machen geweſen, über den bekannten Vierzeiler von Rückert: Willſt du, daß wir mit hinein In das Haus dich bauen, Laß es dir gefallen, Stein, Daß wir dich behauen. Darüber ſchreibt ein Mädchen unter anderem den Satz:„Die Behauungen eines Kindes fangen ſchon zu Hauſe an und werden dann in der Schule fortgeſetzt. — Eine originelle Verwechslung hat ſich Seckenhe im, 31. Mai. Der heutige Ferkelmarkt war mit 95 Stück befahren und wurden 80 zum Preiſe von 20 24 Mk. pro Paar abgeſetzt. Bekanntmachung. Die Errichtung einer Anilinfabrik durch die Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation in Berlin auf Gemarkung Brühl betr. Die Aktiengeſellſchaft für Anilinfahrikatin in Berlin beabſichtigt auf Gemarkung Brühl beim ſogenannten„Rohrhofer Wald“ angrenzend an die Gemarkung Seckenheim und weſtlich der Landſtraße Filiale ihrer Fabrik zu errichten, in welcher Azofarben und Naphtol⸗ reſp. Naphty⸗ Schwetzingen⸗Mannheim eine in erſter Linie Schwefelfarben, laminſulfo⸗Säuren hergeſtellt werden ſollen. Wir bringen dies mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntnis, werden. f 5 Bekanntmachung. Nr. 3597. Die Haltung von 2 Zuchtebern wird für die Zeit vom 15. Juli 1904 bis 31. Dezember 1910 vergeben. Angebote ſind ſchriftlich bis 15. Juni 1904 anher einzureichen. Die Vertragsbedingungen können auf dem Rathauſe eingeſehen etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen bei dem Bezirksamt oder dem Gemeinderate Brühl binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages, an welchem dieſe Bekanntmachung im Amtsblatt erſcheint vorzu⸗ bringen, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 5 Pläne und Beſchreibungen liegen während obiger 14 Tage auf dem Rathauſe in Brühl ſowie bei unterzeichneten Bezirksamt zur Einſicht der Beteiligten offen. Ueber die waſſerpolizeiliche Genehmigung wird ſ. Zt. der Bezirks⸗ rat in Mannheim in beſonderem Verfahren entſcheiden. Schwetzingen, 21. Mai 1904. N Groh. Bezirksamt: Wendt. Nr. 3571. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 28. Mai 1904. Bürgermeiſteramt Volz. 1 Heugras⸗-Vorsſeigerungen. Das Großh. Domänenamt Mannheim verſteigert den dies⸗ jährigen Heugraserwachs von den ärariſchen Wieſen ſeines Bezirks wie folgt: Montag, den 6. Juni l. J., Vormittags 11 Uhr auf ſeiner Kanzlei im linken Fchloßflügel von 5 ha Herzogenried⸗ wieſen(Loſe 83 bis mit 91) auf Gemarkung Mannheim; Mittwoch, den 8. Juni l. J., Vormittags 9 Uhr im„Rarpfen“ zu Fandhofen von 121 ha auf der Frieſenheimer Inſel; 8 5 Donnerstag, den 9. Juni l. J., Vormittags 9 Uhr im„Nelaishaus“ zu Rheinau von 35 ha Backofen⸗ und Riedwieſen der Gemarkung Seckenheim, ſowie von 9 ha in den Gewannen„alte und neue Nachtweide“,„Dammſtücker“ und„Wieſen außer dem Damm“ auf der früheren Gemarkung Rohrhof“. 1 8885 5 Seckenheim, 27. Mai 1904. f Gemeinderat n Versteigerungszurücknahme. Die auf i Samstag, den 4. Juni 1904, Vormittags 9˙ſ% Uhr beſtimmte Verſteigerung von Grundſtücken aus dem Nachlaſſe des Jakob Seitz, Johann Sohn, Ehefrau Katharina geb. Sturm in Seckenheim findet a ni c ht ſtatt. Mannheim, den 31. Mai 1904. Gr. Notariat IX. Breunig. 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