2 Un.. %% 7. N* Setkenh Anzeigeblatt für Seckenheſm und Noesheſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, ruck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 53. Samstag, den 2. Juli 1904. Deutſches Reich. a Berlin, 29. Juni. Der Bundesrat will die für erforderlich angeſehene Prägung von neuen Fünfzigpfennigſtücken unabhängig von der nicht genehmigten Münznovelle vornehmen und damit auch eine Aenderung in der Aus⸗ prägung der Fünfmarkſtücke verbinden. Durch das beſtehende Münzgeſetzt iſt er bei der Her⸗ ſtellung von Reichsmünzen hinſichtlich der Form desſelben nicht gebunden. Nur weil das neu⸗ geplante Fünfzigpfennigſtück eine andere als die geſetzlich vorgeſchriebene Miſchung erhalten ſollte, hat eine Novelle dem Reichstage vorge⸗ legt werden müſſen.. e Berlin, 28. Juni. In„ glaubt man, darauf rechnen zu können, daß d neuen Handelsverträge dem Reichstag ſämtlich im Laufe des nächſten Winters zugehen und daß ſich die Wirkung des Inkrafttretens des neuen Zolltarifs vom 1. Oktober 1905 ab werde geltend machen können. Breslau, 30. Juni. Der„Schleſ. Ztg.“ zufolge gehen am 10. Juli mit dem Dampfer „Kronprinz“ 500 Mann und 6 Pferde und am 26. Juli mit dem Dampfer„Gertrud Wörmann“ und„Montevideo“ 500 Mann und 800 Pferde nach Deutſchſüdweſtafrika ab. Ferner ſind für den 6. und 30. Auguſt weitere Truppentransporte vorgeſehen. Ausland. London, 20. Juni. Wie der„Stand⸗ ard“ und„Daily Telegraf“ übereinſtimmend melden, fand am 25. Juni bei Kaiping ein heftiges Gefecht ſtatt, infolgedeſſen der Ort am 26. Juni beſetzt wurde. London, 30. Juni. Die„Morning Poſt“ meldet aus Lianyang: Hier ſind unter Eskorte eine Anzahl Chineſen eingetroffen, die der Spionage zu Gunſten der Japaner überführt ſind. Sie haben den Japanern in der Schlacht bei Wafangou mittelſt Signalen die Stellung der fruſſiſchen Batterien und die des Armee⸗ Kommandos angezeigt. Das Kriegsgericht hat ſofort über ihr Geſchick entſchieden und der Urteilsſpruch, der auf Tot durch Erhängen lautet, wurde ſofort vollſtreckt. Die ſtrengen Verfügungen in dieſer Hinſicht ſind ſpeziell von General Kuropatkin erlaſſen worden. Tientſin, 30. Juni. Wie verlautet, haben die Ruſſen 25 Werſt öſtlich von Haitſcheng eine Niederlage erlitten. Wegen des raſchen Vorrückens der Japaner ziehen ſich die Ruſſen ſchnell nach Norden zurück, da ſie befürchten, abgeſchnitten zu werden. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 1. Juli. Peter und Paul der Geſchichte der kathol. Kirchenge⸗ e Seckenheims ein Gedächtnistag für ge Zeit bleiben. War es ihr doch vergönnt, einer neuen Kirche. Bei dem raſchen Empor⸗ blühen der Gemeinde erwies ſich die im Jahre 1736 erbaute Kirche, welche bis 1865 als Simultankirche diente, zu klein und ſo entſchloß man ſich zu einem Neubau, welcher(1200 Sitz- und 800 Stehplätze zählend) für lange Zeiten dem regiöſen Bedürfniſſe der Pfarrge⸗ meinde genügen dürfte. Ein feierlicher Gottes⸗ dienſt ging dem Feſtakt voraus, welch' letzterer einen ſehr erhebenden Verlauf nahm. Die Grundſteinlegung zur neuen Kirche erfolgte gegen halb 11 Uhr. Das Baugerüſt der Kirche war mit friſchen Grün, Blumen und Fahnen reich geſchmückt. Nach einem vom Cäcilienchor unter Leitung des Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Karle, vorgetragenen Liede hielt Herr Pfarrer Pfenning die Weiherede, welcher er die 3 wichtigſten Gedenktage, nämlich den Tag des erſten Spatenſtiches(30. Juni 1903), jenen des letzten Gottesdienſtes(10/11. April 1904) und den Tag der Grundſteinlegung (29. Juni 1904) zum Gegenſtand ſeiner Predigt machte. Seit jenem erſten Gedenktage ſei nunmehr ein Jahr harter, ernſter Arbeit ver⸗ floſſen, und manche von denen, welche einſtens der Feier anwohnten, weilten heute nicht mehr unter den Lebenden. Der zweite Gedenktag, nach welchem das altehrwürdige Gotteshaus dem Abbruch übergeben wurde, ſei beſonders für die Erſtkommunikanten ereignisreich, denn ſie waren die letzten, welche ihren weißen Sonntag in der alten Kirche feiern durften. Aber auch allen Uebrigen war dasſelbe eine liebgewordene Stätte geiſtiger Erholung; Viele haben „* 4. Jahrgang hier die Taufe empfangen und den 5 Bund für's Leben geſchloſſen. Die wehmütige Stimmung, welche die Gemeinde beim Scheiden aus dem alten Gotteshauſe ergriff, müſſe jetz 2 beim Anblick des ſchon ſehr weit vorgeſchrittenen 47 Neubaues, wovon ein Teil bereits zur Ab⸗ haltung des Gottesdienſtes hergerichtet ſei, weichen und dürfte das Werk mit Gottes Hilfe noch in dieſem Jahre ſeiner teilweiſen Vollendung entgegengehen. Möge dieſes Gotteshaus ſtets ein Born ſein für alle im ſchweren Kampfe des Lebens Troſt und Frieden Suchenden und auch den kommenden Geſchlechtern Zeugnis geben von der Opferwilligkeit und Anhänglich⸗ keit zu ihrer Mutter, der Kirche. Im Anſchluß hieran erfolgte die Verleſung der Urkunde, in welcher hervorgehoben iſt, daß die Kirche im Jahre 1904 als Pius X. Papſt, Wilhelm II. Deutſcher Kaiſer, Dr. Th. Nörber Erzbiſchof von Freiburg, Friedrich Großherzog von Baden war, erbaut wurde, und daß folgende Firmen dabei betätigt waren: Maurerarbeiten: Thomas Herdt und Jakob Kettner, Seckenheim, Zimmer⸗ arbeiten: Heinrich Zwingenberger, Seckenheim; Glaſerarbeiten: Kriebitzſch u. Voege, Mannheim und Beiler ſen., Heidelberg, Schloſſer⸗ und Schmiedearbeiten: Gebrüder Ruf, Schwetzingen und Joſeph Spannagel, Seckenheim, Spengler⸗ arbeiten: Auguſt Schmidt, Seckenheim, Gyſer⸗ 5 arbeiten: A. Heckmann, Rheinau, Dachdecker und Blitzableiterarbeiten: Johann Herter, Mannheim, Mahlerarbeiten: L. Rüger, Lauten⸗ bach(Renchthal), Steinhauerarbꝛiten: Müller und Kempf, Wehrbach a. Tauber, Schneiner⸗ arbeiten: Bernhard Eder, Brühl. Bauleitender Architekt iſt Philipp Hölzer vom Erzbiſchöfl. Bauamt Heidelberg. Die Urkunde wurde als⸗ dann in einer Kaſpel mit diverſen Zeitungen, Poſtwertzeichen, Situatiosplan der Kirche ꝛce. in den Grundſtein verſenkt. Hierauf folgten unter kirchlichen Ceremonien die üblichen drei Hawimerſchläge durch den Geiſtlichen, die Mit⸗ glieder des Kath. Stiftungsrates und der Lehrerſchuaft. Nach einem weiteren Liede des Cäcilienchors und dem Te deum war die er⸗ hebende, allen Anweſenden zu Gemüt gehende Feier beendet. g Mannheim, 30. Juni. Vermißt wird der 36 Jahre alte Matroſe Aug. Schäfer aus Mannheim. Schäfer iſt ſeit dem 21. d. M. Nachbarskinder. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 35)(Nachdruck verboten.) Dieſe Offenheit glaubte ſie ihm ſchuldig zu ſein. Er aber tobte und fluchte und ſeine rohe Natur kam vollends zum Durchbruch, als Eva möglichſt ruhig erklärte, daß nichts im Stande ſei, ihren Entſchluß zu ändern. Er ſchwur, Himmel und Erde in Bewegung ſetzen zu wollen, ſie mit Gewalt an den Altar zu ſchleppen. Dies Alles hätte Eva kaum einge⸗ ſchüchtert, aber der Anblick ſeines wutverzerrten Geſichtes erregte in ihr ein Grauen. Er glich in jenem Augenblick einem gereizten Tiere. Wäre Evas Mutter nicht dazwiſchen getreten, es hätte wahrſcheinlich noch lange gedauert, bis er ſich entfernt hätte. Aber Frau Abend⸗ roth wies mit ſolcher Beſtimmtheit nach der Thur, zeigte eine ſolche Energie, daß er erkannte, es war ſeines Bleibens nicht mehr. Am anderen Morgen in aller Frühe reiſten die beiden Frauen ab, nachdem ſie in der Nacht ihre Sachen gepackt. Eva fühlte ſich damals wie von einem Alp befreit, als ſie die Gegen⸗ wart des verhaßten Menſchen nicht mehr zu dulden brauchte. Es war ihr beinahe zur Unmöglichkeit geworden, mit ihm zu verkehren, und ſeine täglichen Beſuche wurden ihr zur Qual. 5 g Eines bereitete dem jungen Mädchen bitteres Weh: Der Abſchied von ihrer treuen, mütterlichen Freundin. Frau Linde wollte es gar nicht begreifen, daß Eva fort müſſe, zumal dieſe die Gründe, die ſie zur Abreiſe zwangen, nicht angeben konnte. Die alte Frau zürnte ihr damals und klagte ſie der Falſchheit an. „Das verſtehe, wer kann,“ hatte ſie immer wieder geſagt.„Wenn Du den Menſchen, den Kloßmann nicht heiraten willſt, deshalb brauchſt Du doch wirklich nicht davonzulaufen! Er wird ſich mit der Zeit beruhigen,— bleibe doch Eva! Jetzt wo ich mich ſo an Dich ge⸗ wöhnt habe, jetzt willſt Du fort! Was fällt Dir denn eigentlich ein? Du wirſt mir überall fehlen, ich weiß es! Wen ich einmal ſo recht lieb habe, an den ſchließe ich mich auch ganz an. Denkſt Du denn nicht ein klein wenig an mich? Du warſt mir wie eine Tochter! Und jetzt willſt Du fort?— Wenn ich nur einſehen könnte, weshalb!“ Eva hatte dann in aufwallendem Gefühl die Arme um den Hals der alten Dame ge⸗ ſchlungen und verſichert:„Ich kann nicht bleiben, Frau Linde,— ich kann nicht! Be⸗ halten Sie mich lieb, und wenn Ihnen etwas zu Ohcen kommt, vielleicht etwas Schreckliches, — Schlechtes,— ſo dürfen Sie mich deshalb der Wagenecke lehnend, noch einmal den von etwas Schlechtes reden können,“ polterte Frau Linde, wie ſie immer tat, wenn ſie ihre Rührung verbergen wollte.„Denkſt Du etwa, der Menſch, der Kloßmann könnte Dich in meinen Augen herabſetzen? O, er ſoll es nur wagen, ich werde ihm gehörig heimleuchten, dieſem—“. Es ſchien ihr kein paſſender Ausdruck einzu⸗ fallen, deshalb begnügte ſie ſich damit, die Hände zu ballen, als hätte ſie den Gegenſtand ihres Zornes zwiſchen den Fingern. Dann war das Mädchen gegangen. Als ſich am anderen Morgen die Lokomotive ſchnaubend in Bewegung ſetzte, und Eva in Thränen verſchleierten Blick über die Stadt hinſchweifen ließ, als im blauen Morgenduft die Türme auftauchten, da trat die bange Frage an Eva heran:„Was wird die Zukunft bringen?“— Wird ſie auch ſo traurig und freudenarm ſein, wie die Vergangenheit?!“ In dem jungen Herzen Evas ſah es gar öde und traurig aus. Sie wußte es, des Lebens Freude war für ſie dahin, weil ſie den einen nicht ver⸗ geſſen konnte, der ihre Sonne geweſen. Und oft in trüben, einſamen Stunden, wenn ſie eifrig bei der mühevollen Arbeit ſaß, und ſich die Finger beinahe wund nähte an der feinen Stickerei, legte ſie ſich die Frage vor:„Wäre es nicht beſſer geweſen, Sigmund ſeinerzeit alles zu ſagen? Vielleicht, daß ſeine Liebe nicht verachten, ich bin ja unſchuldig!“—— „Ach was,— wer wird denn über Euch „— groß genug geweſen wäre, um ſich über den von ſeinem der Anilinfabrik gehörenden vor Anker liegenden Schiffe„Ludwig“ abgängig. Es wird vermutet, daß dem Mann ein Unglück zugeſtoßen iſt. Rettigheim(b. Wiesloch), 30. Juni. Hier ſtürzte ein ¼ Jahre altes Kind in ein offenſtehendes Pfuhlloch und verletzte ſich tötlich. Ketſch(A. Schwetzingen), 29. Juni. Der ſeit einiger Zeit verſchwunden geweſene Akziſor Keilbach iſt vergangene Nacht wieder zu ſeiner Familie zurückgekehrt. Waibſtadt(A. Neckarbiſchofsheim), 28. Juni. Geſtern abend hatte der 13jährige Sohn des Schuhmachers Ph. Schäfer von hier das Unglück, beim Kirſchenpflücken an der alten Neckarbiſchofsheimer Straße vom Baume herunter zu fallen und ſich dabei ſo ſchwer zu verletzen, daß er bewußtlos nach Hauſe getragen werden mußte. Der Bedauernswerte iſt in⸗ » zwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. i Raſtatt, 29. Juni. Als heute vor⸗ mittag der Burſche das Pferd des Herrn Stabsarztes Weber an eine Breack einſpannte, ging dasſelbe durch, ſprang durch die Wall- ſtraße, wo der hintere Teil der Breack an einem Gartenzaun hängen blieb. Das Pferd raſte mit dem Vorderteile weiter über die Ankerbrücke, ſprang beim Gaſthaus„zum Dreikönig“ durch die Furte am Murgdamm und kam ſo ſchließlich in die Murg hinein. Das Pferd, welches einen Wert von 800 Mk. hat, hat ſich dabei an beiden hinteren Füßen die Flechſen abgeriſſen und wird deshalb ge— tötet werden müſſen. Auch der Wagen, welcher einen Wert von 600 Mk. repräſentiert, iſt größtenteils zertrümmert. Ein weiterer Unfall kam zum Glück nicht dabei vor. Lahr, 29. Juni. Die hieſige zweite Abteilung des Artillerie-Regiments Nr. 66 ſcheint dieſes Jahr von Unglück verfolgt zu ſein. Nachdem ſchon während der Abfahrt ins Schießgelände ein Artilleriſt ſchwer verun⸗ glückt war, wurde am zweiten Marſchtage ein Fahrer, den der Hufſchlag eines Pferdes ver⸗ letzt hatte, zurückgebracht und ins Garniſonla⸗ zarett geſchafft. Geſtern wiederum verun⸗ glückten beim Remontereiten ein Vizewacht⸗ meiſter, ein Unteroffizier und ein Fahrer, wobei der Unteroffizier von einem ſtörriſchen Pferde Tritte auf die Bruſt erhielt und die beiden anderen an den Beinen und Armen Ver⸗ letzungen erlitten. Ettlingen, 30. Juni. In dem An⸗ weſen des Gemeinderats Keßler brach heute nachmittag Feuer aus. Dasſelbe konnte bald gelöſcht werden, jedoch iſt der Schaden be— deutend. Nordheim(Württemberg), 30. Juni. Mittwoch abend gerieten zwei 17jährige Mäd⸗ chen beim Baden im Neckar in ein Baggerloch und ertranken. Germersheim, 27. Juni. Am 7. Juli hält das 2. badiſche Dragoner-Regiment Nr. 21 in Bruchſal eine Schwimmübung mit Pferden im Rheine bei Germersheim ab. Das 1 Regiment wird ungefähr um 8 Uhr vormittags eintreffen. Die Uebungen dauern vorausſicht⸗ lich bis nachmittags 1 Uhr. Bayreuth, 28. Juni. Vor einiger Zeit ſtürzte ein Ingeneur eines hieſigen Etabliſſe⸗ ments in einen ſiedenden Keſſel und verbrühte ſich das eine Bein derart, daß das Fleiſch in Fetzen weghing. Als keine Beſſerung eintrat, wollte man zur Amputation des Beines ſchreiten und ſchaffte den ſchwerkranken Mann in das ſtädtiſche Krankenhaus, wo der 17jährige Sohn ſich entſchloß, um das Bein ſeines Vaters zu erhalten, ſich aus Arm und Bein Fleiſchteile entnehmen zu laſſen, die dem kranken Bein ſeines Vaters aufgeheilt wurden. Hoffentlich iſt das heroiſche Opfer des Sohnes nicht ver⸗ gebens. 5 Nürnberg, 29. Juni. Das Automobil des Baumeiſters Nikol geriet zwiſchen zwei Wagen der elektriſchen Straßenbahn. Das Automobil wurde zertrümmert. Nikol konnte abſpringen, ſeine Frau wurde ſchwer verletzt. Tanger, 29. Juni. Marokkaniſche Räuber plünderten bei Tetuan das Haus eines engliſchen Oberſten und nahmen große, wert⸗ volle Beute mit. Der Ueberfall ſteht im Zu⸗ ſammenhang mit dem von marokaniſchen Räubern allen Europäern erklärten Kriege. Vermiſchtes. — Ein Mittel gegen die Raupenplage. Zu dem gegenwärtig leider ſehr zeitgemäßen Thema: Vertilgung der Raupen an Obſtbäumen, Stachel⸗ und Johannisbeeren, Kohlrauben, Schnecken uſw. iſt das radikales Mittel eine Löſung von fünf Pfund— zweieinhalb Kilo⸗ gramm— Schmierſeife in 100 Liter Waſſer zu empfehlen. Die Schmierſeife muß zuerſt in heißem Waſſer aufgelöſt und tüchtig umge⸗ rührt werden. Die Löſung darf nur bei tro⸗ ckenem Wetter, nicht bei Regenwetter, ange⸗ wandt werden, läßt ſich mit der gewöhnlichen Rebſpritze ſpritzen und iſt ohne Nachteil für Blätter und Blüten. Die Wirkung iſt eine überraſchend vollſtändige. — Was iſt eine Aktiengeſellſchaft? Dieſe Frage iſt von einem Berliner Schuſterjungen ſeinem Kollegen folgendermaßen erklärt worden: „Ick habe 2 Pfennige und Du haſt 2 Pfen⸗ nige. Die legen wir zuſammen, dat is das Aktienkapital. So, jetzt gehen wir und kaufen für 4 Pfennige eine Zigarre. Nun rocke ich die Zigarre. Nach einer andern Weile möchte der andere ock mal rocken, erhält aber zur Antwort:„Nee, dat is nur für mich, denn ick bin der Verwaltungsrat und rocke janz alleene, Du biſt nur Aktionär und kannſt dazu ſpucken?“ — Auf dem Schlachtfelde zu Waterloo wurde zur Erinnerung an die hier gefallenen franzöſiſchen Soldaten ein Denkmal errichtet, deſſen Enthüllung am Mittwoch der franzöſiſche Geſandte Gerard mit zahlreichen franzöſiſchen und belgiſchen Offizieren, ſowie Abordnungen von Geſellſchaften mit Fahnen beiwohnten. — Geſtern hat in Moskau und in der Umgegend ein ſehr heftiger Orkan unter ſtarkem Hagelſchlag gewütet, Fabrikſchornſteine in großer Zahl umgeworfen und beſchädigt, im Bau be⸗ griffene Häuſer zerſtört und von einigen Kirchen die Kuppeln herabgeweht; bis 10 Uhr waren in die Krankenhäuſer 85 Verletzte eingeliefert; 3 ſind umgekommen. In den umliegenden Dörfern ſollen 150 Menſchen umgekommen ſein. — Racheakt gegen eine Schulreiterin. Ein Racheakt iſt mutmaßlich aus Konkurrenzneid gegen die Schulreiterin Margot von Sutterheim vom Zirkus Sarraſani, der ſich zurzeit in Charlottenburg befindet, verübt worden. Die Reiterein beſitzt eigene Pferde. Als ſie am Donnerstag früh den Stall betrat, bemerkte ſie, daß ihr beſtes Schulpferd im Wert von 3000 Mark auf dem linken Hinterfuß lahmte. Bei näherer Beſichtigung ergab ſich, daß dem Tiere ein acht Zentimeter langer Nagel ſenk— recht in den Fuß geſchlagen worden war, wo⸗ durch das Tier für alle Zeiten für den Zirkus unbrachbar geworden iſt. Der Verdacht der Täterſchaft lenk ſich auf die Kollegin Juliette L. Dieſer iſt wegen minderwertiger Leiſtungen gekündigt worden, und man glaubt, daß ſie die Tat mit Hilfe ihres Kutſchers, der gleich⸗ zeitig ihr Liebhaber ſein ſoll, verübt hat. Leider ſind beide bereits abgedampft, und ihr Aufent⸗ halt iſt unbekannt. 5 — Ein Storch mit einem Pfeil im Halſe (der Haut) hat ſich in einem mecklenburgiſchen Gute eingeſtellt, fühlt ſich aber trotz des Hinder⸗ niſſes augenſcheinlich ganz wohl, denn er geht ebenſo emſig, wie die anderen Störche, auf die Futterjagd und klappert luſtig. Eine peinliche Angelegenheit, von welcher der Bezirkshauptmann in Mürzzuſchlag uud frühere Miniſterialrat von Hervay becroffen wurde, erregt nach dem„Fränk. Kurier“ in Wien Aufſehen. Hervay lernte vor einem Jahre eine Dame kennen, die ſich als Baronin von Lützow und Hofdame einer ruſſiſchen Groß⸗ fürſtin ausgab. Er heiratete ſie. Jüngſt jedoch ſtellte es ſich heraus, daß alle ihre Do⸗ kumente gefälſcht waren und daß Hervay eine Abenteurin ſchlimmſter Art zum Altar geführt hatte. Die angebliche Baronin entpuppte ſich als eine mehrfach verheiratet geweſene Baronin Singer aus Berlin. — Vor dem Balle. Frau(zum Mann): „Du kannſt doch eine rechte Freude haben an deinen vier Töchtern— eine hübſcher wie die andere!“— Mann(verdrießlich):„O ja, aber auch eine lediger als die andere!“ — Verkälrung.„Ja, was iſt's denn, Jungfer Köchin, ſind Sie nicht recht wohl?“ —„Nein, gar nicht. Schaun S', ich muß mich ſtark verkältet haben— ich hab' geſtern ſechzig Eier zu Schnee geſchlagen!“ Jede Hausfrau ſpart, wenn ſie ihre Einkäufe bei Georg Röſer macht. 5 Flecken hinwegzuſetzen, der auf dem Namen „Abendroth“ ruht. Doch dann ſchüttelte ſie auch wieder heftig den Kopf. „Nein,— nein,— für mich giebt es kein Glück, ich darf mich keiner Täuſchung hingeben, die Tat des Vaters kann nichts aus meinem Leben hinwegwiſchen, ſie wirft ihren Schatten auf mein Daſein!“ Und machmal packte ſie ein furchtbarer Zorn. N „O Vater,— Vater, warum tateſt Du das? Haſt Du nicht bedacht, wie unglücklich Dein Kind durch Dein Vergehen werden mußte?“ Der Mutter gegenüber ließ Eoa nie der⸗ gleichen laut werden. Seit die alte Frau einmal geäußert, daß ſie den Toten ſo ſehr geliebt, daß ſie ihm ver⸗ ziehen habe, was er geſündigt, da mochte die Tochter nicht mehr an die Sache rühren. Von Frau Linde, welche die Einzige war, die den Aufenthaltsort der Beiden kannte, war nach einiger Zeit ein Brief eingetroffen, worin dieſe mitteilte, daß Kloßmann plötzlich aus der Stadt verſchwunden ſei. Manche behaupteten ſogar mit Beſtimmtheit, er wäre nach Amerika ausgewandert. Weiter hieß es in dem Brief: „Du hätteſt gar nicht fortgehen ſollen, und wean es Dir in deiner neuen Heimat nicht gefällt, ſo komme wieder, ich nehme Dich mit Freuden auf. Ich bin ja ſo allein, habe faſt Niemand, der ſich um mich bekümmert. Mein Sohn kommt auch ſehr ſelten, ſeine Praxis nimmt ihn jetzt ſehr in Anſpruch. Auch glaube * 2 8 blieb. ich, daß Hilda ihm eine Scene macht, wenn er ſeine alte Mutter beſucht. Ich begegnete ihr neulich, ſie ſah mich gar nicht an. Iſt das nicht furchtbar traurig? Wärſt Du doch Sig⸗ munds Frau geworden, könnten wir leben. Mein guter Junge dauert mick ſo ſehr———“ ſchrieben,— ſcheinbar ohne Wiſſen der Mutter, — ſtanden die Worte: Ich weiß nun alles,— Kloßmann, dem ich eines Nachts auf dem Heimweg begegnete, hat es mir im Rauſch erzählt.— Alſo deshalb wieſen Sie mich ab! O arme,— arme Eva! Was mögen Sie gelitten haben! Warum vertrauten Sie mir nicht?——— Sigmund.“— Wohl hundert mal las Eva dieſe Paar Zeilen. Der Brief blieb ihr ſteter Begleiter, oft drückte ſie die Lippen darauf. Die Schrift war deshalb ſchon ganz verwiſcht und undeut⸗ lich geworden, aber ſie konnte die Worte ja auswendig. Sie blieben ihr ein Troſt in ein⸗ ſamen Stunden. Konnte die Wunde ihres Herzens auch nicht vernarben, ſo hatte ſie doch jetzt die unumſtößliche Gewißheit: Die Schande des Vaters wurde von denjenigen, an deſſen Meinung ihr ſo unendlich viel lag, nicht auf die Tochter übertragen. Man verachtete ſie deshalb nicht! O wie wohl ihr das tat! Eva erwog auch eine Zeit lang die Frage, ob ſie mit der Mutter nicht dem Rufe der alten Freundin folgen und zurückkehren ſollte, doch fühlte ſie: Es war beſſer, wenn ſie hier 8 2 8 8 Eva, wie glücklich das gemahnt, was doch nun einmal unwieder⸗ bringlich für ſie verloren war. Jede Begeg⸗ nung mit dem, den ſie nicht vergeſſen konnte, riß die Wunde von Neuem wieder auf. Verdienſt hatte Eva reichlich gefunden, es zwang ſie alſo nichts, den friedlichen Ort wieder 8 zu verlaſſen. Und unten, ganz klein mit Bleiſtift ge⸗ ihren und der Mutter Unterhalt, denn die Hier wurde ſie nicht fortwährend an So blieb ſie denn und arbeitete eifrig für ſchwächliche Frau konnte wenig mehr verdienen. Die Augen hatten vom vielen Weinen ſehr ge⸗ litten und waren nicht mehr hell genug für feine Stickereien. f Eines Tages kam Eva von einem kleinen Spaziergang zurück, und als ſie eben ins Haus treten wollte, rief ihr der Briefträger, ein alter, freundlicher Mann, zu:„Für Sie habe ich auch etwas, Fräulein— hier— nehmen Sie den Brief nur gleich mit, dann ſpare ich das Treppenſteigen! Es wird mir ohnedies ſchon ſauer genuin? Damit reichte er ihr ein weißes Couvert, und Eva nahm ſich kaum Zeit, droben in ihrem Zimmerchen Hut und Sonnenſchirm ab⸗ zulegen. f 2 „Von Frau Linde,“ ſagte ſie, das Schreiben entfaltend. „Mein liebes Kind!“ ſtand da in großen, etwas ungelenkten Schriftzügen der alten Frau. „—— Schnell tritt der Tot den Menſchen an! Die Alten läßt er ſtehen, und die Jungen rafft er hin! 5 (Schluß folgt.) nicht beigezogen werden. Bekanntmachung. 5 Nach 8 3 und 24 des Tabakſteuergeſetzes muß jeder Tabakpflanzer, d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes, die bepflanzten Grund⸗ 5 l Dies iſt auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen beſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch einen andern anpflanzen oder behandeln läßt. Die Anmel⸗ ſtücke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. dung iſt bei der Steuerbehörde vor dem 16. Juli ſchr bang einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen können für alle au adiſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke bei der ortes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Die erſt nach dem 15. Juli bepflan dritten Tage nach dem Beginn der Bepflanzung angemeldet werden. 8 cba 3 lt eine beſond 1 1 flanzer die Grundſtücke mit Taba 1. e beſondere e zugeben. 9 Die Anmeldungen, dis bi nmeldung abzugeben 5 g is zum 15. Juli erfolgen, können alle bei der Steuereinnehmerei des Wo nortes 10 f 0 0 Nach 255 U r Steuereinnehmerei nur noch Grundſtücke der be 9 5 Wohnortes date dae angemeldet werden, während die An⸗ meldungen über Grundſtücke mit Ta alkpflanzungen auf benachbarten Gemar⸗ 5 8 8 f E gebe 2 dleſem Zeitpunkte können bel diese s des Pflanzers abgegeben werden kungen bei der Steuereinnehmerei des Pflanz ungsortes abzugeben fi 2 1 8 geben ſind. Für die von badiſchen Pflanzern 1*. f ür einem andern B g 5 hörden. undesſtaate gelten die A Die ini f. 555 Steuererheber chain die der Tabakpflanzer über ſeine Anmeldung vom er erhält, iſt forgfältig au ubewahren. annheim, den 27. Jun 70045 5 Grossh. Hauptsteueramt: Frech. Nr. 4206. Beſchluß. . Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 29. Juni 1904. 5 g Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Nr. 4230. Nachdem in dem Hausſtand des Maurers Georg Kilz dahier, Diphterie ausgebrochen iſt, bringen wir nachſtehend die zur Ver⸗ hütung der Verbreitung von Diphterie und Scharlach vorgeſchriebenen aßregeln zur öffentlichen Kenntnis: Verordnung. Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Erkrankung an Diphtherie oder Scharlach vorkommt, iſt verpflichtet; a. für thunlichſte Abſonderung des Erkrankten zu ſorgen; b. die zu ſeinem Hausſtand gehörende Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen, ohne Unterſchied des Alters— vom Beſuche der Schule und der Kirche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieſer Kinder mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und Plätzen, tunlichſt beſchränkt werde; c. die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen gemäß der beige⸗ druckten Anweiſung(Anlage J) zu bewirken. . Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen ſeit Beginn der Erkrankung abgelaufen ſind und eine ſorgfältige Reini⸗ gung des Kranken utſprechend der Anweiſung über das Desinfektions⸗ verfahren ſtattgefunden hat. ird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden ge⸗ ſunden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter b auf die letzteren bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung nwendung zu finden. 5 enn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt die Magregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der letzten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung in Abſatzung 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. A Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphtherie kann auf Grund einer arztlichen Beſcheinigung, daß die vollſtändige Geneſung des Erkrankten eingetreten, die vorſchriftsmäßige Reinigung und Desinfektion vorgenom⸗ men und kein neuer Erkrankungsfall im Hausſtande vorgekommen iſt, die Beobachtung der Maßregel unter a und b durch den Bezirksarzt ſchon nach 14 Tagen ſeit Beginn der Erkrankung nachgelaſſen werden. Der Zutritt zu Leichen der an Diphtherie oder Scharlach Geſtor⸗ benen iſt tunlich zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu geſtatten. Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder Seckenheim, den 1. Juli 1904. Hürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Ritter. rtskramtenas8e Socken. Bekanntmachung und Einladung Laut Beſchluß d zur Generalverſammlung. 1 er V 8 Sonntag, den 3. Juli Na. Je g vom 13. ds. Mts. wurde auf General-Verſammlung anberaumt und findet dieſelbe an die em Tage a 7—*3 Uhr im Bürgerſaal auf hieſigem Nathan ſtal, e 5 g ö Tages⸗Ordnung: Erhöhung der Beiträge zur Krankenverſicherun von 3 auf 40%, Wie Großh. Bezirksamt Mannheim in 2 85 Verfügung 855 September v. Irs., die Abänderung der Statuten betreffend, bereits erwähnte, ſind durch das am 1. Januar ds. Js. in Kraft getretene Geſetz, wonach ſtatt 13 jetzt 26 Wochen geſteuert werden muß, Vechältniſſe geſchaffen, nach denen der alte Satz von 3% nicht mehr ausreicht, die laufenden Ausgaben zu decken und noch einen Reſerevefond zu ergänzen. 555 Die Herren Vertreter zur Generalverſammlung werden hiermit höflichſt eingeladen und erſuchen wir um pünktliches und recht zahlreiches Erſcheinen.. Seckenheim, den 24. Juni 1904. zten Grundſtücke müſſen ſpäteſtens am mit Tabak bepflanzten Grundſtcke in nordnungen der dort zuſtändigen Be⸗ Liegenschafts-Versteigerung. Im Auftrage der Eigentümer Phil. Hoff Eheleute in Neckarau werden wir am iftlich und gegen 1 Montag, den 4. Juli 1904, Steuereinnehmerei des Wohn— Vormittags 9 Uhr die nachbezeichneten Liegenſchaften auf dem Rathauſe in Seckenheim öffentlich zu Eigentum verſteigern. Saarzahlung iſt erforderlich. Gemarkung Neckarau. Lagerbuch⸗Nummer 14899 Flächeninhalt 12 à 81 m Ackerland im Kloppenheimer Feld Rindszunge Anſchlag 1000 Mk. Lagerbuch-Nummer 15280 Flächeninhalt 19 àa 66 m Ackerland im Hermsheimer Bösfeld⸗Neumorgenge⸗ wann Anſchlag 1500 Mk. Lagerbuch⸗Nummer 15868 Flächeninhalt 14 à 33 m Ackerland beim Mühlweg— Hafenfahrt Anſchlag 1050 Mk. Seckenheim, 28. Juni 1904. k gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Geſuch des Kaufmanns Philipp Kegel in Seckenheim um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗Wirtſchank mit Branntwein⸗ ſchank in dem Hauſe Riedſtraße Nr. 24 in Seckenheim betr. Nr. 4210. Herr Kaufmann Philipp Kegel dahier hat um die Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank in ſeinem Hauſe Riedſtraße Nr. 24 dahier nachgeſucht. Wir bringen dieſes mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, das Einſprachen gegen Gewährung des Geſuchs innerhalb 8 Tagen nach erfolgtem Anſchlag bei Ausſchlußvermeiden bei dem unterzeichneten Ge⸗ meinderat vorgebracht werden können. Seckenheim, 1. Juli 1904. Gemeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem ſo ſchweren Verluſte unſeres nun in Gott ruhenden teuren, unver⸗ geßlichen Gatten, Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels Balthasar Sichler ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden und die große Leichen⸗ begleitung ſprechen wir unſeren innigſten Dank aus. Seckenheim, den 1. Juli 1904. Die trauernden Hinterbliebenen. Ueber Sonntag prima Kirſchen (ſog. Napoleonskirſchen, rot) per Pfund 15 Pfg. bei Traugott Arnold, und Fräulein Seitz. Gleichzeitig mache ich darauf aufmerkſam, daß ich meine Kelterei in das Wohnhaus von Frl. Seitz (Hundsrück) verlegt habe. Ein wohl⸗ wollendes Publikum bitte ich Be⸗ ſtellungen dortſelbſt oder bei mir aufzugeben. Der Obige. Schönheit verleiht ein zartes, reines Gesicht, roſiges, jugendfriſches Aussehen, weiße ſammet⸗ weiche haut und blendend ſchöner Teint. Alles dies bewirkt nur: Radebeuler Steckenpferd-Lilienmilch-Seife won Bergmann 8 go., Radebeul mit echter Schutzmarke: Steckenpferd à St. 50 Pf. bei: Georg Röser. Gefunden wurde ein Hackpflugrad. Abzuholen gegen Einrückungsge⸗ bühr bei JT Gewerbe verein Seekenheim. a Nächſten Montag, den 4. d. Mts., abends 8 Uhr Monaks⸗Merſammlung im Gaſthaus zum Prinz Max. Um zahlreiches Erſcheinen wird erſucht. Der Vorstand. Eine f 8 Varterre⸗ Wohnung oder kleines Hans zu mieten geſucht. Von wem? ſagt die Exped. ds. Bl. Ein braver Junge der die Schreinerei erlernen will, kann unter günſtigen Bedingungen eintreten. Wo? ſagt die Expedition ds. Blts. 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