e 5 Anzeigeblatt für Seckenheſm und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Nerlag von J. Helfrich in geckenheim. Nr. 73. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Samstag, den 10. September 1904. 4. Jahrgang. Ausland. London, 8. Sept. General Meyendorff verteidigt unter äußerſter Anſtrengung mit 2 Armeekorps den Uebergang über den Hunhofluß im Süden von Mukden gegen Kuroki, der ver⸗ geblich den Uebergang im Weſten von Mukden verſuchte und jetzt Verſtärkungen heranzog. General Bilderling hält die Forts bei Mulden. Kuropatkin konzentriert die ruſſiſchen Truppen bei Tieling, 70 Werſt= 65 Kilometer nörd⸗ lich von Mukden. London, 8. Sept. Die Blätter veröffent⸗ lichen Drahtungen aus Mukden, wonach Kuro⸗ patkins Rückzug unter den beklagenswerteſten Umſtänden vor ſich ging. Ein Gußregen hatte die Straßen in Moraſte verwandelt. Es fehlte an Ambulanzen. Die Verwundeten mußten preisgegeben werden. Viele von ihnen ſtarben an Hunger und Durſt. Man befürchtet den Ausbruch von Seuchen.— In Petersburg verlautete geſtern, daß Kuropatkins jetzt noch bei Mukden ſtehenden kampffähigen Truppen drei Diviſionen nicht überſteigen. Man iſt in der ruſſiſchen Hauptſtadt geſtern auch beunruhigt geweſen wegen des Schickſals mehrerer ſtbiriſcher Regimenter. Petersburg, 8. Sept. Von hier wird berichtet, daß jetzt eine Art Waffenruhe zwiſchen den beiden Armeen vorzugsweiſe infolge der mangelhaften Lebensmittelzufuhr während der jüngſten Gewaltmärſche eingetreten ſei. Kuro⸗ patkin ſcheine noch ſicher zu ſein, in den nächſten 48 Stunden nicht angegriffen zu werden. Die 17 angeordnete Mobiliſierung von 100 000 e 25 Kiew, Wilna und Haſan iſt Ruß⸗ Veri ntwort auf da und dort auftauchende echten g cge u, 8. Fluchtunge berichten de ngriff der Japaner auf Port Arthur von den Ruſſen nicht mehr abgeſchlagen werden könne. — Die chineſiſche Bevölkerung beklagt ſich hef⸗ tig darüber, daß die Japaner das Holz, wel⸗ ches ſie für den Brückenbau am Jalufluß ihnen abkauften, noch nicht bezahlt haben.— Gerücht⸗ weiſe verlautet, eine japaniſche Granate habe die einzige in Port Arthur befindliche Mühle in Brand geſetzt. Dieſelbe war chineſiſches Eigentum. Hier eingetroffene berichten, daß der nächſte große Aus Nah und Fern. Seckenheim, 9. Sept. Bei dem am letzten Sonntag in Hockenheim abgehaltenen Gauturnfeſt des bad. Pfalzturngaues beteiligte ſich der hieſige Turnerbund„Jahn“. mit 25 Mann am Vereinswetturnen. Der Verein ſtand in der 2. Abteilung und errang ſich in derſelben mit 57 Punkten den 1. Preis. Im Einzelnturnen errangen ſich die Turner Viktor Tranſier den 9. Preis mit 63 Punkten und Jakob Wolf den 19. Preis mit 56 Punkten. Gewiß ein ſchönes Reſultat und ein Beweis, daß ſich Turner und Vereinsleitung alle Mühe geben, die Turnſache auf der Höhe der Zeit zu halten und immer noch zu vervollkommnen. Turnfreunde, welche obigem Verein betreten wollen, können ſich jederzeit bei dem Vorſtande, Herrn Rieſenacker, oder im Vereinslokale an⸗ melden. „ Seckenheim, 9. Sept. Die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung der Rheinau macht erfreuliche Fortſchritte, was wieder folgende Mitteilug des „M. G.⸗A.“ illuſtriert: Der Kaufvertrag zwiſchen der Anilinfabrik Berlin⸗Treptow und der Geſellſchaft Rheinau iſt nunmehr definitiv abgeſchloſſen worden vorbehaltlich der Geneh⸗ migung der Einleitung der Abwaſſer in den Rhein. Zunächſt hat die Anilinfabrik Berlin⸗ Treptow 180,000 Quadratmeter käuflich von der Rheinaugeſellſchaft erworben und ſich weitere 170,000 Quadratmeter reſerviert. Das Zu⸗ ſtandekommen des Kaufvertrags iſt freudigſt zu begrüßen, nicht nur im Intereſſe Rheinaus, ſondern auch in demjenigen Mannheis. Die Niederlaſſung einer ſo bedeutenden hochange⸗ ſehenen Weltfirma, wie die Anilinfabrik Berlin⸗ Treptow ſie iſt, wird auf die induſtrielle Ent⸗ wicklung Rheinaus und Mannheims den günſtigen Einfluß ausüben und mit dazu bei⸗ tragen, daß die Folgen der früheren Ereigniſſe auf die Rheinau allmählich völlig überwunden werden und die Geſundung der ganzen Ver⸗ hältniſſe daſelbſt ſehr beſchleunigt wird. Mannheim, 8. Sept. Die Reviſions⸗ verhandlung im Prozeß Böhm wird vor dem Reichsgericht am 13. November ds. Is., genau ein Jahr nach der Verhandlung vor dem hie⸗ ſigen Landgericht beginnen. Wie man ſich erinnert, hat der Staatsanwalt gegen das Ur⸗ teil, ſoweit es Böhm von verſchiedenen Punk⸗ ten der Anklage freiſprach, Reviſion eingelegt. Mannheim, 7. Sept. Ein unglaublich „verwickelter“ Fall kam hier vor: In der Wirtſchaft„Zur Landkutſche“ übten zwei Kell⸗ nerinnen an einem ungetreuen Liebhaber, einem dort beſchäftigten Kellner, der ſie gegenſeitig be⸗ trogen hatte, ihre Rache. Er erhielt ſeine ge⸗ hörige Lektion; dann aber gerieten die beiden ſtreitbaren Amazonen einander in die Haare. Wie Furien gingen ſie aufeinander los und riſſen ſich buchſtäblich die Kleider vom Leibe. Der Kampf dauerte ſo lange, bis beide, an⸗ ſcheinend von hyſteriſchen Krämpfen befallen, ſich ſo ineinander mit Beinen und Armen ver⸗ ſchlangen, daß ſie nicht mehr auseinander zu bringen waren. Es blieb nichts anderes übrig, als die beiden„Unzertrennlichen“ in eine Droſchke zu packen und nach dem Krankenhauſe zu verbringen, wo mittels ärztlicher Hilfe die Löſung des„verwickelten Verhältniſſes“ er⸗ folgte. Heidelberg, 6. Sept. Ein Mechaniker in Schlierbach hatte mit ſeiner Frau Streit und wollte ihr eine Bierflaſche an den Kopf ſchlagen. Der Schlag ging aber fehl und traf ſeine 7jährige Stieftochter ſo heftig auf den Kopf, daß ſie lebensgefährlich verletzt in die Luiſenheilanſtalt überführt werden mußte. Der Täter wurde verhaftet. Heidelberg, 7. Sept. Bei Kanali⸗ ſierungsarbeiten in der Bergheimerſtraße ſtieß man auf eine Straße aus der Römerzeit. Dieſelbe iſt mit roh zugerichteten Sandſtein⸗ platten gedeckt, von welchen eine Anzahl zutage gefördert wurden.— Geſtern abend wurde in der Römerſtraße das zwei Jahre alte Kind des Pfläſterers Sommer, als es über die Straße ſpringen wollte, von einem Poſtwagen überfahren. Das Kind, das erhebliche Ver⸗ letzungen an der Bruſt erlitt, wurde in die Luiſenheilanſtalt verbracht. St. Georgen(im Schwarzwald), 3. Sept. Ein ſonderbarer Kirchhofſtreit wurde hier geſtern friedlich beigelegt. Durch den vielen Schnee des letzten Winters kamen an den Grabeshügeln Verſchiebungen vor, welche der jetzt entlaſſene Totengräber im Frühjahr ſehr oberflächlich aus⸗ beſſerte, ſo daß mehrere Grabeshügel fehlten. Der Berghof. Volks⸗Roman von J. Oberparleiter. 18)(Nachdruck verboten.) „Hm,“ meinte Gregor ſinnend,„wirklich ſonderbar— unbegreiflich— ſollte man ſo etwas denken?— Und Du ſagt, di ſei ſei wertvoll?“ ſagt, die Sache „Nun, beurteile ſel iſt i wn 1 4. Du biſt in ſolchen amit ging Margareta raſch ins Gebäude ab, um das in Rede ſtehende ſCeſchwelde zu holen. Furtner ſtand eine Weile ſinnend ſich vom Thale herauf laute fe en Er wurde dadurch aus ſeinen Gedanken ge⸗ riſſen. Unwillkürlich blickte er nach der Richtung, woher, die Rufe kamen. Da erkannte er ſeine eigenen Dienſtboten, die in Eile von der Thalwieſe heraufkamen. Allen voran war der Großknecht, der in auffälliger Weiſe einen Hut in der Luft chwenkte, als er des Herrn anſichtig wurde. fein Es mußte etwas Beſonderes vorgefallen Ein Unglück! Ein Unglück!“ rief der Großknecht von Weitem, ident er 1 8 den Hut hoch emporhielt. Bevor jedoch das Geſinde den Berghof erreicht hatte, kam Margareta aus dem Ge⸗ höpfe und reichte ihrem Manne den fraglichen Goldſchmuck. f „Hier,“ ſprach ſie,„überzeuge Dich ſelbſt. In dem Augenblicke war der Großknecht herangekommen. „O Frau Furtner, jammerte er,„ein fürchterliches Unglück iſt geſchehen!“ „Margareta erkannte ſofort, daß der Hut, den der Großknecht ihr hinreichte, ihrem Sohn Georg gehörte.— Eine ſchrecklich Ahnung befiel ſie. „Sprecht, ſprecht!“ drängte ſie,„wie ſeid Ihr zu dem Hute gekommen?“ „Wir waren mit dem Wegräumen des Unrates auf der Thalwieſe beſchäftigt,“ ant⸗ wortete der Gefragte,„als wir unterhalb des weggeriſſenen Steges, vom Schlamme bedeckt, den Hut fanden.“ „Jeſus, Maria!“ rief Margareta entſetzt, „Gregor, hörſt Du? Georgs Hut im Schlamme der Thalwieſe aufgefunden— da muß ein Unglück geſchehen ſein!“ Fiurtner aber ſtand in einiger Entfernung wie traumverloren, die Augen auf das Kreuz gerichtet; er ſchien nicht zu hören und zu ſehen, was um ihn vorging. „In ihrer Verzweiflung trat Margareta an ihn heran und rüttelte ihn: „Ein Unglück, hörſt Du nicht?“ ſeufzte er:„O Staſi! Frau Furtner!“ wird ſchon ſo ſein— es muß auch über den Berghof kommen, wie's über den Stiftshof gekommen iſt.“ Mit unterdrückter Stimme Staſi!“ Margareta war empört über die Gleich⸗ giltigkeit ihres Mannes. „Du Hartherz!“ ſchrie ſie, nicht was geſchehen iſt? „hörſt Du Meinen armen Schurſch hat wahrſcheinlich ein Unglück be⸗ „Ein Unglück?“ murmelte er wie geiſtes⸗ abweſend,—„ein Unglück?— Ja, ja,— es troffen.— Solche Nichtsnutze, die gar nicht hierher gehören auf die Welt, die bleiben anderen Leuten zur Laſt da, und mein Kind muß ſolch' ein Loos treffen.—— Komm Gregor! da iſt keine Zeit zu verlieren, da heißt es ſchnell das Ufer unterſuchen oder nachfragen, ob er ſich nicht doch irgendwo gerettet!“ „Ich— ich bin zu angegriffen,“ ſtam⸗ melte der Angeredete,— ich bin nicht im Stande, Euch zu folgen— geht, geht ohne mich— ich komme nach!“. Wie eine Megäre ſtürzte ſich Margareta auf ihn. „Du, Du!“ wütete ſie,„warſt nicht um⸗ ſonſt ſein Stiefvater!— Damit ſtürzte ſie mit dem Geſinde ab. Im Hofraume befand ſich ein einfacher, ſchmuckloſer Tiſch, an dem das Geſinde bei ſchöner Witterung zur Sommerszeit Mittags⸗ tiſch hielt. Hier ließ ſich Greogor nieder— die Füße ſchienen ihn verlaſſen zu haben.— f 5 —— 8 2 . 1 5 9 V 3 3 5 ......——.......—......————..— Verſchiedene Familien machten auf ein und dasſelbe Grab, als das ihres verſtorbenen Familiengliedes Anſpruch. Die nun geſtern vorgenommenen Gräbereröffnungen hatten zur Folge, daß ein Sarg mehr gefunden wurde, als Grabeshügel vorhanden waren. Waldshut, 7. Sept. Im benachbarten Orte Leibſtatt machte der heilige„Hermandad“ einen guten Fang. Vor einiger Zeit hatte ſich in Albrück und Dogern eine freche Ein⸗ brecherbande bemerkbar gemacht. Acht Poli⸗ ziſten durchſtreiften am Tage die Grenzwälder Badens. Vergangene Woche wurde nun die ganze Geſellſchaft 15 an der Zahl, auf der Bahn Stein⸗Koblenz abgefaßt und nach Laufen⸗ burg gebracht. Neſſelwangen(A. Ueberlingen), 6. Sept. Ein ſchwerer Unglücksfall traf geſtern den Beſitzer Frei. Der 80jährige Mann ſtürzte aus zehn Meter Höhe von einem Obſt⸗ bäume herab und und erlitt ſo ſchwere Schädel⸗ verletzungen, daß er bald darauf ſtarb, obſchon ärztliche Hilfe binnen kurzer Zeit an Ort und Stelle war. Baden⸗Baden, 7. Sept. Was einem alles paſſieren kann! Ein Reiſender vermißte auf dem hieſigen Bahnhof ſein Rundreiſeheft „Stuttgart—Baden—Schweiz“ ꝛc. und beſchul⸗ digte den Schaffner, er habe das Heft behalten und verloren. Zu guter letzt ſtellte ſich heraus, daß der Reiſende ſein Rundreiſeheft mit einem Brief zugleich in einen Poſtbriefkaſten geworfen hatte. Die Poſt war ſo liebenswürdig, das Heft dem Reiſenden wieder zuzuſtellen. Rüppurr, 7. Sept. Bei dem geſtrigen Gewitter ſchlug der Blitz in die reichgefüllte Scheune des Adolf Schelling, welche im Nu in hellen Flammen ſtand. Trotzdem die Feuer⸗ wehr raſch zur Stelle war, griff das Feuer auch auf das Wohnhaus über, welches voll⸗ ſtändig niederbranute. Die Fahrniſſe konnten gerettet werden. Die Brandgeſchädigten ſind verſichert. St. Georgen(Schwarzwald), 7. Sept. Die Brände in unſerer Umgebung mehren ſich gerade unheimlich. Geſtern früh gegen 2 Uhr brannte das Wohnhaus des Mechanikers L. Wößner am„Kohlbühl“ ſamt dem neuen Anbau total nieder. Der Brandbeſchädigte iſt nur teilweiſe verſichert. Der Schaden beträgt 15 000 Mk. Es wird auch hier Brandſtiftung vermutet. Freiburg, 7. Sept. Geſtern abend iſt auf offener Landſtraße von Freiburg nach Hexenthal einer der vor wenigen Wochen in Betrieb geſetzten Motorwagen verbrannt. Nach der einen Verſion vermutet man Warmlaufen, nach der andern Exploſion als Urſache. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Lambsheim, 7. Sept. Ein Gauner⸗ ſtück wurde anläßlich des Marktes dahier aus⸗ geführt. Der Wirt Franz Reudelhuber, bei r—— K.. Den Kopf in die Hände geſtützt, ſaß er wie trämend da. (Fortſetzung folgt.) dem Tanzmuſik ſtattfand, hatte ſeine ganze Tageseinnahme, beſtehend in einigen hundert Mark, in Tellern auf der Einſchenke aufbe⸗ wahrt. Durch Rückſprache mit einem Gaſte war er veranlaßt, den Tellern kurze Zeit den Rücken zuzuwenden. Als er ſich wieder um⸗ wandte, waren Teller und Geld verſchwunden. Ein Dieb hatte dieſen Augenblick benützt, um ſich die Teller mit der Tageseinnahme anzu⸗ eignen, ohne von jemand bemerkt zu werden. Straubing, 7. Sept. Auf den gräflich von Bray⸗Steinburg'ſchen Jagden in Irlbach wurden in 11 Tagen nicht weniger als 2163 Rebhühner zur Strecke gebracht. Ein ähnliches Reſultat iſt heuer noch nirgends auch nur an⸗ nähernd erreicht worden. Rottach⸗Egern, 7. Sept. Ein teures Fleckchen Erde. Ein nicht ganz 15 Tagwerk großes, an der Kreutherſtraße gelegenes Grund⸗ ſtück, bisher der Prinzeſſin zu Sayn⸗Wittgen⸗ ſtein gehörig, ging käuflich um die anſehnliche Summe von faſt 200 000 Mk. an den Fürſten Henckel⸗Donnersmarck über, damit dasſelbe nicht etwa von anderer Seite behufs Bebauung ge⸗ kauft wird, weil anſchließend an dieſes Stück Wieſe des Fürſten Landhaus, die ehemalige Villa Korn, ſich befindet. Haigerloch(Hohenzollern), 7. Sept. Ende letzter Woche wurde der 34jährige Nacht⸗ wächter Anton Linz im Hofe der Spinnerei Karlsthal mit eingeſchlagenem Schädel tot im Hofe der Fabrik aufgefunden. Die Uhr des Ermordeten fehlt. Im Kontor der Fabrik wurde ein Einbruch verübt. Die Krontrolluhr des Wächters zeigt /%1 Uhr. Man ſchließt daraus, daß das furchtbare Verbrechen etwa um 1 Uhr nachts verübt worden iſt. Der Täter iſt entkommen. Poſen, 8. Sept. In dem Dorfe Role⸗ witz bei Tirſchtigel ſind 60 Häuſer niederge⸗ brannt. Berlin, 8. Sept. Der 76jährige Ren⸗ tier David Heſſe in Großlichterfelde wurde Nachts im Schlafzimmer ſeiner Villa von dem arbeitsloſen Maler Otto Kegel überfallen, ſcher verletzt und beraubt. Der Täter iſt ent⸗ flohen. Der Ueberfallene iſt lebensgefährlich verletzt. New⸗ Mork, 8. Sept. (Alabama) wurde ein deutſcher Hauſierer von Negern ermordet. Hierauf begab ſich eine Menſchenmenge von etwa 1000 Perſonen nach dem Gefängnis und ſtürmte es. Drei Solda⸗ ten wurden getötet und die Mörder aufge⸗ knüpft. ö Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Seckenheim. f Geborene: Auguſt. 1. Heinrich, S. d. Rangierers Amandus Moſer u. ſ. E. Amalie geb. Wirthle. 7. Georg Jacob, S. d. Maurers Jacob Hauck u. ſ. E. Maria geb. Volk. In Huntsville 17. Eliſab etha, T. d. Landwirts Georg Volz, Gg. Lhd. S. u. ſ. E. Anna geb. Marzenell. Marie, T. d. Landwirts Karl Kaſpar Seitz u.. E. Margareta geb. Volz. Philipp Hermann, S. d. Landwirts Georg Sponagel u. ſ. E. Margareta geb. Böhles. Karl Friedrich, S. d. Malers Michael Weiß u. ſ. E. Roſine Magdalena geb. Horlacher. Friedrich, S. d. Grundarbeiters Wilhelm Stern u. ſ. E. Maria geb. Maier. Maria,(unehelich.) Emilie,(unehelich.) Wilhelm Otto, S. d. Maurers Philipp Erny u. ſ. E. Margareta geb. Weſch. Suſanna, T. d. Bahnarbeiters Georg Rudolf u. ſ. E. Anna Maria geb. Gruber. Anna, T. d. Fabrikarbeiters Johann Helbig u. ſ. E. Wilhelmina geb. Jennekens. Vermiſchtes. — Der Ortsvorſteher zu R. telegraphirte an das Infanterie⸗Regiment zu Paderborn, man habe einen Strolch aufgefangen, der ſich als Deſerteur des Paderborner Regiments entpuppt habe. Da die Sache ſeine Richtigkeit hatte, erhielt der Ortsvorſteher die Antwort, er ſolle den Feſtgenommenen an die nächſte Polizeibehörde abliefern. Der Deſerteur aber kam nicht. Nach einigen Tagen des Wartens fragte das Kommando bei dem Ortsvorſteher an, wo der Deſerteur ſei. Die Antwort lautete: „Wir haben ihn mit Reiſegeld verſehen und nach Paderborn entlaſſen.“ — Die Geßlerburg bei Küßnacht iſt für einen Spottpreis an einen Baumeiſter ver⸗ kauft worden. Die durch Schillers Tell berühmt gewordene Burgruine ſoll in eine— Fremden⸗ penſion verwandelt werden. — Ein Gattenmord aus nichtiger Urſache wurde in Börnig in Weſtfalen verübt. Dort vergiftete ein Bahnwärter ſeine Frau, weil ſie gegen ſeinen Willen ihr— beſtes Kleid ange⸗ legt hatte. 14. 17. 20. 22. 23. 26. 30. 27. 31. Unſerer heutigen Nr. liegt eine Empfehlung der Firma Johannes Aleckler, Zpezial⸗ Tarbeugeſchäft, Mannheim bei worauf wir unſere geſchätzten Leſer beſonders aufmerkſam r Sigmund Oppenheimer Verlobte. 9 1 Bertha Weil Geſchäfts- Empfehlung. Der verehrl. Einwohnerſchaft von Seckenheim mache hiermit die ergebene Mitteilung, daß ich an hieſigem Platze ein Sängerbund Seckenheim. Einladung 1 Maler⸗ und Tünchergeſchäftf eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, nur gute und ſolide Arbeit auszuführen und bitte um geneigten Zuſpruch. J. Katzenmaier, Maler und Tüncher, 5 geprüfter Meiſter. Aufträge wollen im Geſchäftslokal, Riedſtraße Nr. 19, bei Jean Eder abgegeben werden. u der am Sonntag, den 11. ds. Mts., nachmittags ½3 Uhr im Lokal(Adler) ſtattfindenden General-Verſammlung anläßlich des 40 jährigen Stiftungsfeſtes verbunden mit Geſangswett⸗ ſtreit, wozu alle aktiven und paſſiven Mitglieder, ſowie Freunde und Eertige Hoſen. 2 empfiehlt ſein reichhaltigs Lager in D 8 Tuch, Buxkin, Hemdenstoff, Cölsch, 2 8 Baumwallzeug, Cattun u. Kurzwaren.& Ferner empfehle: Prima Fruchtsäcke, Wachstuch, zu Schürzen in bekannt guter Qualität. ö Arbeiter-glouſen. Gönner des Vereins höflichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. bei hohem Lohn geſucht. gau Scherer, Rheinau. Volz. 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Oktober loo, vormittags lo Uhr an den Planken in enheim und nachmittags auf dem Marktplatze in Rheinau ſtatt. in R Die Plätze für Aufſtellung eines Rarussels in Seckenheim und eines ſolchen ſchri heinau an den obigen Kirchweihtagen werden im Submiſſionswege vergeben; bis zlche Angebote für den Platz in Seckenheim und Rheinau getrennt ſind dei chen. 27. September ds. Js. an den unterzeichneten Gemeinderat einzu⸗ Seckenheim, 2. September 1904. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. E Die Liſte der Geſchworenen und Schöffen betr. Die Liſte der Geſchworenen und Schöffen iſt gefertigt und liegt vom 9. ds. Mts. an 8 Tage lang zu Jedermannes Einſicht auf dem Rathauſe(Zimmer Nr. 6) hier offen und können Einſprachen gegen dieſelbe innerhalb 115 Friſt. ſchriftlich oder mündli i i ü i borgebrach e zu Protokoll bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt Spätere Einſprachen finden keine Berückſichtigung mehr. Seckenheim, den 10. September 1904. Bürgermeisteramt: Volz. 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