Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Jruck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 13. Mittwoch, den 15. Februar 1905. 5. Jahrgang Ein Cuberkuloſe⸗uſeum in Karlsruhe. Bekanntlich machten im November des Jahres 1903 eine Anzahl badiſcher Arbeiter unter Leitung des Ober⸗Regierungs⸗Rates, Herrn Dr. Bittmann, Vorſtand der großh. bad. Fabrikinſpektion, eine Studienreiſe nach Berlin⸗Charlottenburg, um die dortige Aus⸗ ſtellung für„Arbeiterwohlfahrt“ zu beſichtigen. Das Intereſſe der Arbeiter war ein überaus großes. Ueberaus konnte man ſehen, daß auch der Arbeiter Verſtändnis für wiſſenſchaftliche Fragen hat. Es muß nur geweckt werden. Ganz beſonders war es das dortige Tuber⸗ kuloſe⸗Muſeum, das einen großen Teil der Arbeiter gänzlich feſſelte. Hier konnten ſich die Arbeiter gar nicht ſatt ſehen. Gleichzeitig verſtand es Herr Dr. Kaiſerling⸗Berlin, die Arbeiter über alle einſchlagenden Fragen zu be⸗ lehren und ſo Aufklärung zu ſchaffen und ein Bekämpfen der Ktankheit zu ermöglichen. Eine derartige Bildungsſtätte betrachteten die badiſchen Arbeiter auch füß ihr engeres Heimatland, für Baden, als notwendig. Sie gingen dabei von dem Gedanken aus, den Dr. Knopf ſeiner Preisſchrift„Die Tuberkuloſe als Volkskrank⸗ heit und deren Bekämpfung“ vorausſchickt. Dieſe Gedanken teilten die badiſchen Arbeiter teils mündlich, l ſchriftlich dem Leiter der Reiſe, Herrn Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Bittmann mit. Auch dieſer Herr ſtand dem Gedanken ſehr freundlich gegenüber, ja man darf ſagen, es war auch ſein Wunſch, ein derartiges uſeum in Baden geſchaffen zu ſehen. Die Anregung und Aufgreifung dieſes Gedankens von Seiten der Arbeiter war daher doppelt willkommen. Seinem Eifer und dem Ent⸗ gegenkommen des badiſchen Fücſtenhauſes, ſowie anderer edel geſinnter Menſchenfreunde gelang es, am 29. Novomber des Jahres 1904 die Eröffnung eines derartigen Muſeums in den Räumen des Markgräflichen Palais in Karls⸗ ruhe vornehmen zu können. vorher hatte eine Vorbeſichtigung von Seiten eines Teiles der an der Berliner Reiſe beteiligt geweſenen Arbeiter ſtattgefunden. An der Eröffnung ſelbſt beteiligten ſich wiederum eine Anzahl Arbeiter, die Fahrt, erſäumnis und Reiſeſpeſen erſetzt erhielten. Etliche Tage. An der Feierlichkeit beteiligte ſich das das Erbgroßherzogspaar, Prinz Karl und Ge⸗ mahlin, die Herren Miniſter von Duſch und Dr. Scheukel, ſowie mehrere geladene Gäſte. Von Charlottenburger Muſeum war Herr Dr. Kaiſerling herbeigeeilt. Ebenſo waren die Herren Geh. Reg.⸗Rat Werner⸗Berlin und Profeſſor Dr. Sommerfeld⸗Berlin von den Arbeitern wieder erkannt und auch aufs leb⸗ hafteſte begrüßt worden. Nachdem alles Platz genommen, ergriff der Leiter und Aufſteller des Muſeums, Herr Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Bittmann, das Wort zur Eröffnungsrede. Beginnend mit Dankesworten an die Protektoren und Förderer des Muſeums wies er dann auf das Umſichgreifen und die Ge⸗ fährlich der Tuberkuloſe hin, die ſeit Jahr⸗ tauſenden auf der Erde wütet und ſchonungslos Siechtum und Tot verbreitet. g Dieſem Uebel muß Einhalt geboten werden. Baden verfügt bis heute über 55 Tuberkuloſen⸗ Ausſchüſſen, die unter der hohen Leitung des badiſchen Frauen⸗Vereins errichtet wurden. All den Kämpfern gegen die Tuberkuloſe ſoll das Muſeum eine Waffe, eine wiſſenſchaftliche Fundgrube ſein. Dr. Knopf ſtellt an den Kopf ſeiner Preisſchrift als Motto;„Um die Schwindſucht erfolgreich zu bekämpfen, bedarf es des gemeinſamen Wirkens einer weiſen Re⸗ gierung, tüchtig geſchulter Aerzte und eines intelligenten Volkes.“ Den breiteſten Bevölkerungsſchichten Badens ſoll das Muſeum diejenigen Anſchauungen ver⸗ mitteln, die nötig ſind, um aus eigener Ueber⸗ zeugung zu Mitkämpfern gegen die Tuberkuloſe zu werden. Mit nochmaligen Dankesworten an die hohen Protektoren, an die Prinzen Karl und Max, die durch zur Verfügung ſtellen der prächtigen Räume an dem Zuſtandekommen mitwirken, ſowie an alle Förderer des In⸗ und Auslandes, aber auch an die 77 Arbeiter, die die erſte Anregung gegeben, ſchloß die Er⸗ öffnungsrede mit den Worten:„Möge aus dem Muſeum reicher Segen hervorſprießen! Das walte Gott!“ Hierauf ergriff Se. Kgl. Hoheit der Großherzog das Wort, dankte für die Begrüßung, für das Protektorat und ver⸗ Großherzogspaar, als Protektoren des Muſeums, ſicherte, zur Wahrheit werden zu laſſen, ſoweit als möglich, was das ſchöne Wort Protektorat in ſich ſchließt. An die Arbeiter richtete Se. Kgl. Hoheit folgende Worte: „Aber auch die hier anweſenden Arbeiter begrüße ich mit aufrichtiger Teilnahme und freue mich, daß Sie alle hierhergekommen ſind, um bei der Aufgabe ſich zu beteiligen, die ja für Ihre Kreiſe, für Ihre Familien und für ſo viele Tauſende beſtimmt iſt. Möge auch Ihnen reicher Segen zu Teil werden. Das walte Gott!“ Ein Arbeiter der Firma⸗Lanz Mannheim ſprach hierauf dem Großherzogspaar den Dank der Arbeiter aus, worauf ſich Ihre Kgl. Hoheiten mit jedem Arbeiter unterhielten. Die Antworten der Arbeiter verfolgten die hohen Herrſchaften mit ſichtlichem Intereſſe. Nun folgte ein Rundgang durch das Muſeum. (Fortſetzung folgt.) Ausland. Paris, 13. Febr. Aus Petersburg meldet„Petit Pariſten“, die Möglichkeit eines Friedenſchluſſes werde in gewiſſen Kreiſen nicht mehr als unwahrſcheinlich hingeſtellt. Man verſichert, daß der Zar entſchloſſen ſei, den Frieden zu verlangen. Das„Petit Journal“ weiß zu berichten, daß man in Petersburg die Friedensidee nicht mehr grundſätzlich zurückweiſe. Landon, 13. Sept.„Daily Chroniele“ meldet aus Odeſſa, die ruſſiſche Regierung denke ernſtlich an einen Friedensſchluß und führt als Beweis die Tatſache an, daß die militäriſchen Vorbereitungen im Süden und Südoſten von Rußland bereits eingeſtellt ſind. Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 14. Febr. Am ver⸗ floſſenen Sonntag Abend gerieten die verhei⸗ rateten Taglöhner Georg Fuchs und Georg Bauder in einer hieſigen Wirtſchaft in Wort⸗ wechſel, welcher ſich noch auf der Straße fort⸗ ſetzte, Der flüchtende Bauder wurde durch Fuchs verfolgt und mit einem Stich in die Herzgegend derart verletzt, daß in kurzer Zeit der Tod eintrat. Fuchs wurde noch in derſel⸗ ben Nacht verhaftet und am Montag Morg en In letzter Stunde. Original⸗Roman von W. Spangenberg. 40) f(Nachdruck verboten.) Er ſetzte ſeine Wanderung fort, von einer großen Stadt zur anderen, bis ihm nach vielen ühen und Beſchwerden in Baltimore das Glück lächelte. Entſprach auch die Stellung, die ſich ihm dort in einem der größten kauf⸗ männiſchen Etabliſſements, deſſen Beſitzer lanulſcher war, bot, nicht ganz ſeinem Ver⸗ angen, ſo hatte er doch wenigſtens eine Grund⸗ age gefunden, auf der er weiter bauen konnte, zumal die meiſten Angeſtellten des Hauſes ebenfalls eingewanderte Deutſche waren und ſich ſegenſeitig mit Rath und That hilfreich zur Seite ſtanden. dei Mit großem Eifer widmete ſich Haller f 98 geſchäftlichen Obliegenheiten und erwarb Chefs ſo ich das Vertrauen und die Gunſt des 255 0 ſchnell, daß er nach kaum zwei Jahren 4 5 10 erſten Poſten einnahm. Durch die e trüben Erfahrungen, die er gemacht, fahne eic nahezu menſchenſcheu geworden, 1 e er ein ſehr zurückgezogenes Leben. Mit ſchloſſe nur hatte er treue Freundſchaft ge⸗ oſſen, ſeinem Kollegen John Barkly, der aus Deutſchland ſtammte und eine an ſalen weit reichere Vergangenheit hatte, 5 Haller, obwohl beide ſich im Alter ziemlich ch ſtanden. Die geſicherte Stellung Hallers erweckte allmählich auch wieder Lebensfreude und trieb ihn, ſeinen allzu engen Verkehrskreis zu erweitern. „John“, ſagte Haller, während ſie auf einem Spaziergange begriffen waren,„wir führen eigentlich ein Daſein, wie Einſiedler. Aus unſeren vier Pfählen heraus wandern wir nach dem Bureau, nach vollbrachtem Tage⸗ werk wieder auf demſelben Wege zurück und wenn uns nicht ausnahmsweiſe, wie heute, be⸗ ſonders ſchönes Wetter einmal ein Stückchen weiter lockt, geht das ewige Einerlei ſo fort.“ „Ich bin ganz Deiner Anſicht, aber dieſe einförmige, ſimple Lebensweiſe iſt doch nur unſer eigenſtes Werk. Wir brauchen ja nur zu wollen, und das Bild verändert ſich, mache mal einen Vorſchlag, auf welche Weiſe wir unſer Daſein verſchönern können.“ „Nun, ich meine ſelbſtverſtändlich nicht, daß wir uns in jedes Vergnügen ſtürzen ſollen, unſerem Zweck dürfte es zunächſt genügen, wenn wir einem der deutſchen Klubs oder Vereine beitreten. Man lernt dort immer weitere Kreiſe von Landsleuten kennen, findet die verſchiedenſten deutſchen Zeitungen und erfährt ſo doch, was in unſerem Vaterlande vorgeht.“ „Einverſtanden, ich werde die Anmeldung bei unſerem Direktor beſorgen, derſelbe iſt Vorſtand eines der erſten Klubs.“ Bald zählten die beiden Freunde zu den fleißigſten Beſuchern einer Vereinigung, die den Sammelpunkt von Landsleuten aller deutſchen Stämme bildete und wo das Deutſchtum eine hervorragende Pflegeſtätte hatte Hier wurden alte Bekanntſchaften aufgefriſcht, neue ange⸗ knüpft, man ſchwelgte in den Erinnerungen an die ferne Heimat, beſprach die politiſchen und ſonſtigen Ereigniſſe im Vaterlande und freute ſich, wenn von dort erfreuliche Botſchaften ein⸗ gelaufen waren. Eines Abends trafen Haller und Barkly dort mit einem Herrn zuſammen, der ſich als Baron von Altheim vorſtellte und, wenngleich er zum erſten Male in dem Klub erſchieuen war, durch ſeine Wichtigthurei die allſeitige Aufmerkſamkeit auf ſich zog. „Wie lange ſind Sie von Deutſchland fort?“ fragte Barkly. „Sechs Jahre, die ich in Auſtralien ver⸗ lebte; erſt vor drei Wochen bin ich in Baltimore angekommen, um mich hier dauernd niederzu⸗ laſſen, da das deutſche Pflaſter, wie man zu ſagen pflegt, mir zu heiß unter den Füßen ge⸗ worden iſt.“ Haller und Barkly warfen ſich verſtänd⸗ nißvolle Blicke zu; dies bemerkend, fügte der Baron ergänzend hinzu: „Es iſt keine entbehrende Sache, wegen der ich den deutſchen Staub von den Fußen geſchüttelt habe. Ich hatte in Hannover ein Duell mit einem Regierungsaſſeſſor und traf meinen Gegner ſo unglücklich, daß er an dem⸗ ſelben Tage ſtarb. Das Gericht verurteilte durch Herrn Gendarm Brenner dem Mann⸗ heimer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Heute vormittag wurde im Beiſein des Täters der verſtorbene Bauder ſecirt. Zu derſelben waren der Staatsanwalt, 2 Bezirksärzte und das Gericht eingetroffen. Fuchs ſtammt aus Wall⸗ ſtadt und wurde bei den Eltern Bauders groß⸗ gezogen. 0 * Ilvesheim, 13. Febr. Beim Kies⸗ führen mit einem Nachen auf dem Neckar iſt am Samstag gegen Abend der verheiratete Heinrich Müller von hier ertrunken. Müller, welcher von dem hieſigen Kiesplatz Kies nach Seckenheim fuhr, konnte bei dem ſtarken Wind ſein Fahrzeug vor den hochgehenden Wellen nicht ſchützen und wurde dasſelbe in kurzer Zeit mit Waſſer gefüllt und ſank ſofort. Müller wurde mit in die Tiefe geriſſen und kam nicht mehr zum Vorſchein. Am Sonntag mittag gegen 5 Uhr wurde die Leiche des Ertrunkenen dicht beim geſunkenen Fahrzeug geländet. Der Ertrunkene war ein ruhiger und ſehr fleißiger Mann und findet die Familie desſelben allſei⸗ tige Teilnahme. i Mannheim, 13. Febr. Der Stadtrats⸗ ſitzungsbericht enthält folgende Mitteilung: Nachdem die Stadtgemeinde die ihr angeſonnene Einverleibung des Rheinaugebietes unter den von den Intereſſenten und dem Miniſterium geſtellten Bedingungen abgelehnt hat, erörterte die Regierung die Frage, ob mit Rückſicht auf die Verkehrsverhältniſſe im Rheinauhafen es angezeigt ſei, die Eingemeindung auch gegen den Willen der Stadt Mannheim aus gewich⸗ tigen Gründen des öffentlichen Intereſſes jetzt noch durchzuführen. den beteiligten Miniſterien verneint, weshalb es das Miniſterium des Innern nicht mehr für geboten hält, die baldige Durchführung der Eingemeindung weiter zu verfolgen. Der Stadtrat beſchloß, die bereits eingeleiteten Ver⸗ handlungen über die Vorbedingungen, unter denen Mannheim die Einverleibung vollziehen könnte, mit den Beteiligten weiter zu führen. Mannheim, 13. Febr. Eine gräßliche Szene ſpielte ſich geſtern abend auf der Rhein⸗ brücke ab. Der Inſtallateur Karl Achilles, Inhaber eines der bekannteſten Geſchäfte der Stadt, warf ſich beim Herannahen des Zuges 5.34 Uhr vor den Augen zahlreicher Paſſanten auf die Schienen und wurde getötet. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Er war vorher in guter Unterhaltung mit dem Gummifabrikanten Hutchiſon über die Rhein⸗ bank gekommen und nichts habe verraten, welch furchtbare Abſicht er in ſich trug. Der Zug hielt auf der Strecke. Rettung erwies ſich jedoch als unmöglich. Mannheim, 12. Febr. Großes Auf⸗ ſehen erregt die geſtern abend erfolgte Ver⸗ haftung eines jüngeren hieſigen Malermeiſters, welcher einer angeſehenen Mannheimer Bür⸗ gersfamilie entſtammt unter dem Verdacht der Wechſelfälſchung. Es ſoll ſich die Höhe der Wechſelbeträge auf nahezu 23000 Mk. belaufen, welche Summe bereits durch die Familie ge⸗ Dieſe Frage wurde von deckt worden iſt. Erſchwerend ſoll die Art und Weiſe der vorgenommenen Fälſchungen dadurch erſcheinen, daß auf den inkriminierten Wechſeln nicht nur gefälſchte Unterſchriften, ſondern auch nachgemachte Firmenſtempel figurieren. Ladenburg, 14. Febr. Wie ſchon ſeit längerer Zeit im Intereſſe der Hebung einzel⸗ ner landwirtſchaftlicher Zweige, wie Obſt⸗ und Weinbau, Molkereiweſen, Bienenzucht, Hufbe⸗ ſchlag u. a. m. praktiſche Kurſe abgehalten werden, ſo ſoll dies in Zukunft nun auch mit Bezug auf Förderung der Geflügelzucht ge⸗ ſchehen und macht Großh. Miniſterium des Innern in Nr. 6 des landw. Wochenblattes folgendes bekannt: In der Zeit vom 20.— 30. März d. Is. wird in der landw. Kreiswinter⸗ ſchule zu Ladenburg a. N. ein Geflügel⸗ zuchtkurs für junge Landwirte abgehalten werden. Die Teilnehmer haben die Reiſe⸗ und Aufenthaltskoſten ſelbſt zu beſtreiten; dagegen erfolgt die Unterrichtserteilung unentgeltlich. Minder bemittelten Teilnehmern kann der Er⸗ ſatz der nachgewieſenen Reiſeauslagen(Fahr⸗ karte 3. Klaſſe) und eine Beihilfe zu den Ver⸗ pflegungskoſten im Betrage von 1 Mk. täglich gewährt werden. In den Anmeldungen, welche ſpäteſtens bis 10. März d. Js. an den Wanderlehrer für Geflügelzucht, Herrn Land⸗ wirtſchaftslehrer Hermann Doll in Karlsruhe (Schloßplatz Nr. 19) zu richten ſind, iſt anzu⸗ geben, ob von dieſer Vergünſtigung Gebrauch gemacht wird. Auf Anſuchen wird den zuge⸗ kaſſenen Teilnehmern Wohnungs⸗ und Koſtbe⸗ zugs⸗Gelegenheit nachgewieſen werden. Hoffen wir, daß die Landwirte der hieſigen Gegend von dieſer ihnen ſo bequem dargebotenen Ge⸗ legenheit, ihre Söhne in der Geflügelzucht unterweiſen zu laſſen, recht zahlreichen Gebrauch machen. Weinheim, 13. Febr. Heute nacht entſtand im Hotel„Diana“ in Heddesheim eine große Schlägerei und Stecherei. Die beiden Brüder Wilhelm und Peter Vierling wurden ſchwer verletzt, der erſtere tötlich. Noch in der 2 Nacht wurden verſchiedene Verhaftungen vor⸗ genommen. N 11. Febr. Geſtorben iſt der Lahr, Heizer Adolf Herzog, der von dem Maurer Streite ſchwer miß⸗ Wickert von Sulz im handelt wurde. Frau und 6 Kinder trauern um den Ernährer. Konſtanz, 12. Febr. Vor dem Schwur⸗ gericht ſtanden geſtern wegen Meineids und Anſtiftung hierzu der ledige 24jährige Bürſten⸗ macher Gottlieb Bläſi von Villa, ſowie die 34jährige verwitwete Fabrikarbeiterin Marie Anna Schäuble geb. Durſt von Schöneberg vor den Geſchworenen. Das Urteil lautete gegen Bläſi auf 1½ Jahr Zuchthaus(ab 3 Monat Unterſuchungshaft) und gegen die Schäuble auf 3 Jahr Zuchthaus und gegen beide auf 5 Jahr Ehrverluſt und Tragung der Koſten. Ludwigshafen, 11. Febr. Vorgeſtern wurde plötzlich der Poſtbedienſtete Boppert ver⸗ haftet. Boppert betrieb ſchon längere Zeit das Unterſchlagen von Einſchreibebriefen und ſtahl auf dieſe Art dem Fiskus nach und nach ca. 6000 Mark. Hiervon hatte er 2000 Mk. auf der Sparkaſſe und einen anderen Teil privat ausgeliehen. Boppert iſt penſ. Feldwebel und verheiratet. Aus Elſaß⸗Lothringen, 11. Febr. Unter die Oſfſiziere der einſt vielgenannten „kleinen Garniſon“ gehörte auch Leutnant Block. Dieſer hat nach ſeinem Austritt aus dem Heere in Argentinien ein großes Landgut angekauft und iſt dort nun Farmer. Zum Verwalter ernannte er ſeinen ehemalligen Burſchen Offland aus Markirch. Solingen, 11. Febr. Während des nächtlichen Schlafes gänzlich erblindet iſt hier eine bereits bejahrte Witwe. Sie hatte ſich am Abend völlig geſund ins Bett gelegt, während der Nacht trat grüner Star ein. München, 8. Febr. Wer trinkt das meiſte Bier? Im Jahre 1903 iſt Belgien der ſtärkſte Konſument mit 45 Gallonen(1 Gallone gleich 4,54 Liter), dann folgen England mit 29,7 Gallonen, Deutſchland mit 25, Gallonen pro Kopf der Bevölkerung. Aber im Deutſchen Reich iſt der Bierkonſum in einzelnen Bundes⸗ ſtaaten weit ſtärker. In Bayern kommen auf den Kopf 51 Gallonen, in Württemberg 37.2 in Baden 34,5 Gallonen. * Seckenheim, 14. Febr. Der heutige Ferkelmarkt war mit 62 Stück befahren und wurden 60 zum Preiſe von 24— 28 Mk. pro Paar abgeſetzt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 10. Februar 1905.) Die Prüfung von 6 Fahrnisverſicherungs⸗ anzeige mit einer Geſammtverſicherungsſumme von 345 165 Mk. wird vorgenommen. Man nimmt zur Kenntnis, daß Herr Rentmeiſter Bühler den Rechnerdienſt für Seckenheim behält. Die Stelle eines Rechners für Rheinau ſoll ausgeſchrieben werden. Der Seitens der Betriebsgeſellſchaft für den Rheinauhafen in dem ſchwebenden Schieds⸗ gerichtsverfahren gemachte Vergleichsvorſchlag wird abgelehnt. Mit Dr. med. Reh in Rheinau werden bezüglich der Behandlung von Mitgliedern der Gemeindekrankenverſicherung, ſowie der Orts⸗ armen in Rheinau Verträge abgeſchloſſen. Die Schätzung eines Grundſtückes von Seckenheim wird vorgenommen. Das Zeugnis des Bezirksbauſchätzers über den Brand in der Deutſchen Steinzeugwaaren⸗ fabrik am 11. Juni 1904 wird dem Gr. Be⸗ zirksamt Mannheim mit dem Antrag auf Alen der geſamten Entſchädigung vor⸗ gelegt. Ein Reklamationsgeſuch von Seckenheim wird befürwortet. Die mit einem Erlös von 1 Mk. ſtattge⸗ habte Verſteigerung von 2 Looſen Schlagraum wird genehmigt. mich zu zwei Jahren Gefängniß und ich zog es vor das weite zu ſuchen.“ f„Mit einem Regierungsaſſeſſor haben Sie ſich duellirt?“ fragte Haller ſcheinbar gleich⸗ giltig. „Ja, Bertram hieß er, er war erſt einige Monate verheiratet.“ Wie ein elektriſcher Schlag durchzuckte es Hallers Körper, nur mühſam konnte er ſeine Erregung verbergen, als er fragte „Das war vor ſechs Jahren 20 „Nun, ja, etwa ſechs einhalb Jahre ſind's.“ Haller hätte gern noch Näheres über das Duell und ſeine Urſache erfahren, ſowie darüber, wo die Wittwe des erſchoſſenen Aſſeſſors geblieben, allein er wollte weder ſeinen Freund noch den Baron wiſſen laſſen, welches Intereſſe er an dieſem Fall hatte und begnügte ſich mit der Bemerkung: „Die arme hinterlaſſene Frau beklage ich, den gefallenen Duellwüterich nicht.“ An dieſem Abend kehrte Haller höchſt mißgeſtimmt nach ſeiner Wohnung zurück. Die letzten Jahre waren für ihn friedlich und ruhig dahingegangen, er hatte eine ſorgenfreie Exiſtenz und nur äußerſt ſelten einmal waren einzelne Bilder aus ſeiner bewegten Vergangen⸗ bliit flüchtig an ſeinem geiſtigen Auge vorüber⸗ gezogen. Die Mitteilungen des Barons Alt⸗ bdiim hatten die langſam vernarbte Wunde in ſeinem Herzen wieder aufgewühlt, ſeine leiden⸗ ſchaftliche Liebe zu dem Weſen, das ein andrer ihm entri ufs Neue entfacht; all Sehnen wandte ſich wieder der Heimat zu, wo ſie weilte und, wie er glaubte, als junge Wittwe lebte. 8 Er empfand einen mächtigen Drang, mit dem nächſten Dampfer über den Ozean zu eilen, ſie anfuzſuchen, daß Mißgeſchick, welches ihr letzter Brief erfahren, aufzuklären und dann — doch, wo ſollte er ſie finden, würde nicht inzwiſchen ein Anderer an ihrer Seite glücklich geworden ſein? Auffallend ernſt betrat Haller am folgenden Morgen um die übliche Zeit das Bureau, kramte nachläſſig hier und da herum, ſtatt wie ſonſt ſeine Thätigkeit friſch aufzunehmen, und ſtützte, an ſein Pult tretend, den Kopf auf beide Hände. Er war unluſtig zu allem, übel aufgelegt und jede Frage, die von der einen oder anderen Seite an ihn gerichtet wurde, fand eine kurze mürriſche Antwort. Barkly, deſſen Arbeitsplatz ſich dem Hallers gegenüber befand, beobachtete mit Befremden das ſonderbare Be⸗ nehmen des Freundes und verſuchte mehrfach zu ergründen, was denſelben in eine ſo trübe Stimmung verſetzt habe, allein auch er wurde kurz abgefertigt. So kam die Stunde des Bureauſchluſſes heran. „Richard, was iſt Dir denn in die Quere gekommen, daß Du heute ſo völlig ungenießbar biſt? fragte Barkl), als ſie ihrem Speiſehauſe zuſchritten. „Ich weiß es ſelbſt nicht,“ brummte er; g etwas freundlicher ſetzte er hinzu:„Man hat mitunter Stunden oder Ta 5 ſich vor Wut zerreiße chte.“ „Dann muß aber immer etwas Unange⸗ nehmes vorausgegangen ſein. Du warſt doch böſen Traum gehabt?“ „Ach, dummes Zeug! Ich bin kein altes Weib, das eines Traumes wegen ſich Sorge macht. Nein, ich will es Dir ſagen, John, mich hat über Nacht eine rieſige Sehnſucht nach Deutſchland gepackt.“ Barkly ergriff den Arm des Freundes und ſah ihm ins Geſicht. „Du ſcherzeſt!“ rief er lachend. „Nein, es iſt mein voller Ernſt. Ich gehe nach Deutſchland zurück und würde mich unge⸗ mein freuen, wenn Du Dich mir anſchließen wollteſt.“ „Ich? Was ſoll ich drüben, der ich als vollſtändiger Fremdling nach mehr als zwanzig⸗ jähriger Abweſenheit hinkäme?“ „Du haſt doch Verwandte in Deutſchland!“ „Aber ich weiß ja nicht einmal mehr, wie ſie heißen, geſchweige denn, wo ſie wohnen! Wüßte ich das, wäre ich längſt dort.“ „Laß das, verſuchen wir unſer Glück, vielleicht gelingt es doch, Deine Verwandten ausfindig zu machen.“ „Das iſt einfach unmöglich, es müßte denn geradezu ein Wunder geſchehen.“ ortſetzung folgt.) ge, in denen man 1 bis geſtern Abend noch ſo fidel; haſt Du einen Georg Adam Gropp wird zum Antritt ſeines angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. Eine Anzahl Rechnungen werden zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. — Ein ruſſiſcher Steppenwolf wurde am letzten Sonntag in der oſtpreußiſchen Ober⸗ förſterei Lyck geſchoſſen. Bisher iſt feſtgeſtellt, daß elf Rehe und einige Haſen ſowie ein Hund dem Wolfe zum Opfer gefallen ſind. — Eine Erbſchaft von 120 Millionen Mark wird jetzt einer Frau Sarah Eleonor Flower in Pittsburg(Nordamerika) zufallen. Ihr Vater war der bekannte Multimillionär Charles Lockhart, deſſen Hinterlaſſenſchaft jetzt auf 150 Millionen Dollar geſchätzt wird. Lockhart beſaß eine große Familie, ſo daß das Vermögen in viele Teile geht; dennoch betrug das im Teſtament ausgeſetzte Erbteil eines jeden Kindes noch immer viele Millionen; nur für ſeine Tochter Sarah, die jetzige Frau Flower, ſetzte Lockhart das Erbteil auf bloße 300,000 Dollar feſt, da er in den letzten Jahren mit ihr in Zwietracht gelebt hatte. Die Geſchwiſter nun, ungleich manch anderen Erben, erblickten in dieſer Benachteiligung ihrer Schweſter eine arge Ungerechtigkeit und beſchloſſen, entgegen der Beſtimmung des väterlichen Teſtaments aus dem Nachlaß des Vaters der Frau Flower das ſchöne Erbteil von 30 Millionen Dollar zu laſſen. — In der Nacht vor ſeiner Hochzeit ſprang ein 25jähriges Mädchen in Zainingen in den Brunnen hinter dem Hauſe ſeiner Eltern und wurde am andern Morgen als Leiche gefunden. Das Mädchen hat die Tat wahrſcheinlich in einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung ausgeführt. — Eine Meuterei iſt bei dem in Lötzen [Oſtpr.] in Garniſon ſtehenden Füſilier⸗Bataillon des Infanterie⸗Regiments Nr. 44 vorgekom⸗ men. Ende letzter Woche iſt die geſamte Mannſchaft, die am 28. Jan. zum Wachtdienſt kommandiert geweſen war, verhaftet worden, um wegen Aufruhrs und Meuterei vor das Kriegsgericht geſtellt zu werden. — In der ſtaatlichen Schweine⸗Zucht⸗ ſtation des Adolf Vogel in Staad bbei Mainau) warf ein Mutterſchwein 18 Stück kräftige, lebende Ferkel. Gewiß eine Sel⸗ tenheit! —. Dem Reichskanzler Grafen Bülow iſt eine größere Erbſchaft zugefallen. Von Gode⸗ froy in Hamburg wurden ihm drei Millionen ark vermacht. — Schlächtermeiſter Philipp Dreſſer in der Gardiſtenſtraße zu Darmſtadt hatte ge⸗ N legentlich der Hochzeitsfeierlichkeit an der Front ſeines Hauſes einen Schwartenmagen im Ge⸗ wicht von 34 Pfund und 234 Centimentern Länge und daneben eine kleine Wurſt von 1½ Centimeter Länge und 15 Gramm Ge⸗ wicht aufgehängt, unter der ſich folgender Vers befand:„Ich bin die größte unter den Würſten — Wie der Kaiſer unter den Fürſten!“ Panorama in Maunheim. Am Frei⸗ tag, den 10. ds. Mts. fand die Wiedereröffnung des Panoramas mit dem neuen Koloſſal⸗Rund⸗ gemälde„Erſtürmung der Spicherer Höhen“, 5. Auguſt 1870, ſtatt. Das Gemälde ent⸗ ſtammt der Hand der Münchener Kunſtmaler S. Reisacker und H. Nisle, welche dasſelbe nach einem Entwurfe des Kunſtmalers Patz in einjähriger Arbeit auf die Leinwand zauber⸗ ten. Ueber die in München erfolgte Erſtaus⸗ ſtellung entnehmen wir einem dortigen Blatte folgenden Bericht:„Spicherer“ iſt ein Rund⸗ gemälde, dem man das Prädikat„künſtleriſch“ zuſtellen darf. Es iſt der Moment des mörde⸗ riſchen Kampfes zur Darſtellung gewählt, wo der letzte entſcheidende Vorſtoß der Deutſchen zum Durchbruch der ungemein günſtigen und ſtarken Stellung der Franzoſen unternommen wird. Der Beſchauer ſteht inmitten des Ge⸗ tümmels auf einer Anhöhe, er überblickt das ganze Terrain, um deſſen Beſitz mit Anſpan⸗ nung aller Kräfte gerungen wurde. Der Mit⸗ telpunkt des Ganzen iſt eine Waldecke, von der aus die Feinde in der Flanke gefaßt werden konnten. Mit unglaublicher Anſtrengung ſchaff⸗ ten die Preußen hier eine Batterie herauf und zwangen die Gegner zum Weichen. Die Grup⸗ pen, in die ſich die anſtürmenden Deutſchen, durch das kroupirte Terrain gezwungen, aufge⸗ löſt haben, ſind mit trefflicher Charakteriſtik behandelt und förmlich plaſtiſch in die land⸗ ſchaftliche Umgebung hineingeſtellt, die in Be⸗ leuchtung und treuer Wiedergabe der Einzel⸗ heiten äußerſt wirkſam iſt. Man ſieht dieſen Soldaten Mann für Mann aus Miene und Haltung ab, daß jeder weiß, was auf dem Spiele ſteht und daß er entſchloſſen iſt, den letzten Reſt von Kraft einzuſetzen, um den Sieg erringen zu helfen. Ganz prächtig iſt der Uebergang vom Gemälde zur plaſtiſchen Deko⸗ ration, die förmlich unkenntlich ineinander übergehen. Die Truppenführer ſind mit Porträt⸗ treue wiedergegeben. Ein Verdienſt muß es genannt werden, daß die ausführenden Künſt⸗ ler ſich davon ferngehalten haben, den blutigen Greuel kraſſer zu ſchildern, als dies unumgäng⸗ lich nötig war, dafür aber manch' einer präch⸗ tigen Epiſode Raum gönnten, die inmitten der entfeſſelten Kampfleidenſchaft menſchlich ſchön und verſöhnend wirkt. So iſt die naturaliſtiſche Treue gewahrt und doch zugleich der recht künſtleriſche Zug: nicht abſtoßend zu werden. Das Panorama wird vielen eine Er⸗ innerung an den furchtbar heißen Tag vom 6. Auguſt 1870 ſein. Literariſche Notiz. Recht praktiſch zu wirtſchaften, erſcheint zurzeit, wo der Lebens⸗ unterhalt täglich teurer wird, doppelt geboten. Jede Hausfrau iſt darm bemüht, in dieſer Be⸗ ziehung immer mehr„zuzulernen“ und erreicht dies am ſicherſten durch fleißige Lektüre eines Blattes, welches die Erfahrungen vieler gern den einzelnen übermittelt. In dem im Verlage von Robert Schneeweiß, Berlin W. Eiſenacherſtr. 5, erſcheinenden Wochenblatte„Häuslicher Rat⸗ geber“ findet man in jeder Nummer zahlreiche Rezepte zur Bereitung ſchmackhafter Speiſen und Getränke, zur Inſtandhaltung von Garderobe und Hausrat und dgl. nützliche Winke mehr; auch wird in der Rubrik„Antworten auf die Fragen“, aus dem Kreiſe der Leſerinnen ſelbſt prompte Auskunft gegeben. Im übrigen bietet die uns vorliegende, neuerſchiene Nummer 7 wieder viel des Intereſſanten, und nennen wir in dieſem Sinne nur die ſpannenden Fort⸗ ſetzungen der Romone:„Die Tochter des Schloßverwalters“ von A. von Tryſtedt und „Der glücklichſte Mann auf Erden“ von Mary Albert Das Moden⸗Panorama ſteht wie immer auf der Höhe der Zeit und des guten Geſchmacks, und werden die einfachen und kleidſamen Modelle gewiß gern nachgearbeitet werden. Abonnementspreis vierteljährlich 1,40 M. Man verlange Probenummern, welche oben⸗ genannter Verlag auf Wunſch an jedermann gratis und franko verſendet. Abonnementspreis vierteljährlich 1,40 Mk. Probenummern ſtets gratis und franko. — Naheliegender Zweifel. Erſter Reiſen⸗ der:„Ich warte alſo etwa eine Stunde im Kontor auf den Chef des Hauſes... endlich höre ich einen Fußtritt...“— Zweiter Rei⸗ ſender:„Wirklich bloß gehört?“ — Verfehlte Spekulation. Sagen Sie, Frau Doktor, können Sie bei ihrem Mann mit Ohnmachten nichts ausrichten?“— Nein! Der ſchreckliche Menſch fällt allemal ſelbſt mit in Ohnmacht! — Widerſpruch.„Daß der alte Herr Rat gar nicht aus dem Wirtshaus nach Hauſe geht, begreife ich abſolut nicht. Es hat doch ſolch trautes Heim!“—„Ja, aber er traut ſich nicht heim!“ Bekanntmachung. Die Verhütung von Feuersgefahr für Gebäude betr. Nr. 1123. In letzter Zeit wurde die Wahrnehmung gemacht, daß tragbare, mit Feuerung verſehene Keſſel zum Waſchen und dergl. in Hofräumen häufig in gefährlicher Nähe von Gebäuden, insbeſondere auch Scheunen, Ställen, Holz⸗ und anderen Vorratsſchuppen aufgeſtellt, auch unbeaufſichtigt ſtehen gelaſſen werden oder daß die Keſſelfeuerung nicht derart verwahrt iſt, daß eine Verſtreuung des Feuer⸗ ſtoffs nicht ſtattfinden kann. i Wir machen darauf aufmerkſam, daß in ſolchen Fällen Beſtrafung auf Grund des§ 368 Ziffer 6 und Ziffer 8 R.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen, im Falle aber ein Brand an Gebäuden entſteht, Beſtrafung auf Grund des§ 309 R.Str.⸗G.⸗B. wegen fahrläſſiger Brandſtiftung eintreten kann und daß die Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt zur Vergütung des Brandſchadens in ſolchen Fällen S nicht verpflichtet iſt, wenn der Eigentümer des Gebäudes das Entſtehen S des Feuers aus grober Fahrläſſigkeit verurſacht hat. Bekanntmachung. Nr. 1117. Die Waſchbleiche ſowie der bei derſelben gelegene Zimmerplatz gelangt am Donnerstag, den 16. Lebruar 1905, Vormittags 10 Uhr auf dem Rathaus öffentlich auf eine Zeitdauer bis Martini 1909 zur Verpachtung. f 6 Seckenheim, den 10. Februar 1905. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. — 2 — Seckenheim, 13. Februar 1905.— Bürgermeiſteramt: Ratſchreiber z N 0 0 0 0 Volz. Ritter. ll. Hauptg. Bekanntmachung. 85 Raum Die Vornahme der Vorfeuerſchau g 1 in Landbeht ber. 5949 Gen. zus I. 35,000 Nr. 16 082 J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß 40 u. Lete 90 in der nächſten Zeit mit der Feuer⸗Vorſchau im Landbezirk begonnen Eirten die Hausbeſitzer und Hausbewohner haben dem Feuerſchauer den fta in das Haus und die Beſichtigung aller Räumlichkeiten zu ge⸗ n. 8 Großh. Bezirksamt: Neff. Beſchluß. Kenntnis. f Seckenheim, 13. Februar 1905. Bürgermeisteramt Volz. Nr. 1122. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Grosse Wohltätigkeits⸗ Ge 1 8 Copirstifte, Lotterie d. Krankenpflege-Anstalten vom Roten Kreuz, Strassburg J. E. Ziehung in kurzer Zeit 8 6052 Baargewinne ohne Abzug M. versendet das Ceneral-Debit J. Stürmer, Strassburg i. E. Koh- I. Noor-Stifte u. Torten-Papier neu eingetroffen III J. Helfrich. Schön möbliertes Zimmer baldigſt zu vermieten. 5 4 Zr os 1 M.(rang ret o 18 Näheres in der Exped. ds. Blattes. für alle Gelegenheiten empfiehltt Gratulationskarten J. Helfri.. 4 Wollstaub 10 Verkaufen a ab Station Friedrichsfeld fardwäh⸗ 2 Kühe, 1 Rind, 1 zweiſpän⸗ rend zu kaufen per Ctr. 1 Mk. ner Bordwagen mit Ernte⸗ leitern, 1 Sack'ſcher Pflug, ein⸗ und zweiſchaarig nebſt⸗ Hack⸗Körper, Kartoffel⸗ und Zuckerrübenheber, 1 Egge bei Joh. Löſch Wtw., zu verkaufen. a N Ladenburg. Carl Arnold. Ein ächtes belgiſches Saugfohlen Näheres bei Th. 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Nichtgekündigte Gelder werden bei günſtigem Kaſſenſtand auf Wunſch jederzeit ſofort zurückbezahlt; doch erleiden die zur Erhebung gelangenden Gelder in dieſem Falle einen Zinsabzug a von 14 Tagen. Schwetzingen, 1. Januar 1905. Volksbank Schwetzingen. eingetragene Genoſſenſchaft m. unbeſchr. Haftpflicht. Druck- Arbeiten Fabrik⸗Niederlage der Chemischen Lack- und Farb-Werke [Anton Peter Cie., Ladenburg a. h. von ſämmtlichen el⸗ und trockenen Farben, ele, Spiritus, Bernsteinlacke, fertig zum Anstrich. (taubfreies Bodenöl, Parquetwichse Verkauf zu Fabrikpreiſen durch Herrn Georg Röſer, Secenbeim. Reklame Ver Kauf bedeutet für Schuh und Kleider dasselbe, was die Weise Woche für Weisswaren ist! noch ne dagewesene billige Preise! erren-Anzüge zhnli eee außergewöhnlich weit Herren-Hoſen im Preiſe herabgeſetzt! Kinderſtiefel, Größe 31—35, Wichsleder, holzgenagelt 2,25, eiſengenagelt 2,65, Box⸗Calf im., ſehr haltbar und elegant 3.48, II. Qualität nur 3.—. Kleinere Nummern bedeutend billiger. 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