Auxelgeblatt für Secbendeim und Aldesbeln. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Keckenheim. Die Iſpaltige Garmondzeil, oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Anzeigen: Nr. 27. Mittwoch, den 5. April 1905. 5. Jahrgang Aus Nah und Fern. U Seckenheim, 4. April. Mit dem Reſultate von 4 gegen 2 Punkte konnte die erſte Mannſchaft der„Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898, „Pfalz“ Ludwigshafen in einem Kampfe be⸗ zwingen, der, überaus reich an kritiſchen Mo⸗ menten und durchaus angenehm in ſeinem Verlauf, wohl würdig iſt, eine der erſten Stellen unter den für Seckenheim erfolgreichen Spielen einzunehmen. Denn vielleicht keiner der zahlreich erſchienenen Zuſchauer glaubte auf einen Sieg der Seckenheimer rechnen zu dürfen, als dieſe nur zehn Mann ſtark, und überdies mit Erſatz für Pfiſterer und Schnabel, der Ludwigshafener Mannſchaft gegenüber⸗ traten, die ſich als der weitaus beſte aller bisherigen Gegner Seckenheims entpuppen ſollte, beſſer ſelbſt als„Mannheimer Fuß⸗ ball⸗Geſellſchaft 1896“, der ſich Seckenheim kürzlich zweimal hatte beugen müſſen. Vor⸗ trefflich im Zuſammenſpiel und flink am Körper und im Entſchluß, zeigten die Lud⸗ wigshafener ein hervorragendes Können. Und doch fandeu ſie an der Seckenheimer Hintermannſchaft ihren Meiſter, bei der ſie außer zwei ſchönen, wohlverdienten Toren trotz verzweifelter Anſtrengung nichts weiter erzielen konnten. In der zweiten Halbzeit entfaltete auch die Seckenheimer Stürmerreihe ein prächtiges Spiel und 4 Tore waren das rgebnis ihrer raſtloſen Bemühungen. Wie bereits bemerkt, verfügt Ludwigshafen über eine famoſe, ausgeglichene Mannſchaft, bei er jeder Spieler, vom Torwächter bis zu den türmern, ſeinen Platz aufs beſte ausfüllt. och nun zur Seckenheimer Mannſchaft! Ueber die Verteidiger Lorentz und Sauer, owie über den Mittelläufer Meier ein Wort des Lobes zu ſprechen, iſt überflüſſig. Sie löſten die ihnen geſtellte, gewiß nicht leichte Arbeit in einem ſo glänzenden Stile, daß er über jedes Lob erhaben iſt. Sie ſpielten, wie man es von ihnen erwartete. Die beiden Seitenläufer Hartmann und der Erſatzmann öll fielen dagegen bebeutend ab. Auch die rmerreihe zeigte nicht jene Vollendung in ombination und Balltechnik, die ſie gewöhn⸗ die des Fußball⸗Vereins lich auszeichnet, woran jedoch lediglich dem Fehlen des fünften Stürmers die Schuld beizumeſſen iſt. Dagegen glänzte ſie durch Einzelleiſtungen. Merklein auf dem rechten und Friedel auf dem linken Flügel waren vorzüglich in Form, nur die Mitte ließ infolge einer Indispoſition die gewohnte Sicherheit vermiſſen. Dagegen hat ſich der Halblinke, Bühler, im Spiel derart vervoll⸗ kommnet, daß er ſich jetzt den übrigen Stür⸗ mern ebenbürtig au die Seite ſtellt. Auch der Torwächter zeigte ſich diesmal etwas zu⸗ verläſſiger. Die beiden für Ludwigshafen er⸗ zielten Toren waren für ihn unhaltbar. Von den 4 Toren zugunſten Seckenheims erzielte Bühler 2, Merklein und Friedel je eines. Nach dem Spiele vereinigte ein gemütliches Zuſammenſein im Lokal beide Gegner, die ſich eben in heftigem Kampfe gegenüberge⸗ ſtanden hatten, und waren auf dem Spiel⸗ felde die Seckenheimer überlegen, ſo beherrſch⸗ ten hier die Ludwigshafener Herren die Situation, wie denn auch die Seckenheimer ſelten angenehmere, liebenswürdigere Gäſte als dieſe Herren bei ſich aufzunehmen das Vergnügen hatte. Ueber das Wettſpiel der zweiten Mannſchaft folgt Bericht in nächſter Nummer. 0 i Mannheim, 4. April. Der Streik bei Benz u. Co. wurde laut„G.⸗A.“ in einer geſtern Abend abgehaltenen Verſammlung ein⸗ ſtimmig für beendet erklärt. Mit einer ca. 1½ſtündigen Unterbrechung fanden mittag von 12 Uhr ab zwiſchen der Fabrik. leitung und dem Streikausſchuß unter dem Vorſiz des Herrn Fabrikinſpektors Ober⸗ regierungsrat Dr. Bittmann Verhandlungen auf dem Bezirksamte ſtatt. Den energiſchen Bemühungen des Herrn Dr. Bittmann gelang es, die Firma gegen Abend zu einem Nach⸗ geben zu bewegen. Die in dem Abkommen zwiſchen dem Direktor Herrn Hammesfahr und dem Streikausſchuß den Arbeitern bewilligten, vom Aufſichtsrat aber abgelehnten Forderungen der Arbeiterſchaft wurden in allen weſentlichen Punkten erfüllt. Bei der Uebernahme des Akkordes wird die Liſte dem betreffenden Ar⸗ beiter vorgelegt, außerdem liegt die Liſte Mittwochs und Samstags von 11—12 Uhr geſtern bei dem Werkſtattſchreiber zur Einſicht der Ar⸗ beiter auf. Zu jeder Aenderung der Akkordſätze wird ein von den Werkſtätten deligierter Ver⸗ trauensmann zugezogen, falls der betreffende Arbeiter dies verlangt. Maßregelungen infolge des Streiks finden nicht ſtatt und ſämtliche Arbeiter treten wieder an ihre Plätze. Die In der Verſammlung der Ausſtändigen wurden der Anweſenden die Verdienſte des Herrn Dr. Bittmann um die Einigung anerkannt. Der Streik hat genau drei Wochen gedauert. Mannheim, 3. April. Sechs junge Beamte der Fabrik Brown und Co., die zu⸗ ſammen ein halbes Los der Mecklenburger Staatslotterie ſpielten, gewannen 3000 Mk. und die Prämie, zuſammen 84000 Mk. ſo kommt. i Mannheim, 3. April. Durch einen Wurf mit einer Selterwaſſerflaſche hat am Sonntag abend ein Burſche namens Sax in der Käfertalerſtraße drei Perſonen verletzt. Die Flaſche zerſplitterte an dem Kopf der einen Perſon; durch die Splitter wurden zwei weitere Perſonen verwundet. Die Tochter des Wirts erhielt eine ſchwere Halswunde. Ihr Zuſtaud iſt ſehr bedenklich. Weinheim, 2. April. Geſtern mittag kurz vor 12 Uhr wurde der in Sulzbach wohnhafte Steckenarbeiter Johannes Reinemuth von einer rangierenden Güterabteilung auf dem hieſigen Hauptbahnhof überfahren und ſofort getötet. Reinemuth hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. 5 5 Freiburg, 2. April. Der bekannte Champion Heinrich Eberle von hier ſtürzte dieſer Tage bei den Ringkämpfen im Me⸗ tropoltheater zu Bremen ſo unglücklich, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt. Eberle rang mit dem Franzoſen Jean Pierard und hob nach einem Kampf von 18 Minuten ſeinen Gegner mittelſt Untergriffs aus dem Stand. Hierbei blieb Eberle mit einem Fuß in dem hat, auf ihn fiel. Zwei ſofort hinzugezogene Aerzte ſtellten eine Verletzung des Blinddarmes, Treigesprochen. Familienroman von Lud w. Butzer. Wenn auch die Worte des Greiſes, ſeine fieberhafte Aufregung etwas beſchwichtigt hatten, 1 er die verworrenen Phantaſien des Mädchens eils auf zufälliges Erraten, teils auf Krankheit burückführte, ſo gaben ihm doch die letzte Worte zu denken. Er ſollte morgen hier bleiben! orgen war allerdings ein entſcheidender Tag! Hatten die Worte, die Ahnungen des Mädchens nicht doch eine Bedeutung für ſein künftiges Schickſal? Er gab ſich alle Mühe, über das ehörte nicht weiter nachzugrübeln, allein die chöne im weißen Kleide trat immer wieder 915 ihn. Ob er nun gegen die Wand oder in ie vom Monde matterleuchtete Kammer blickte überall begegnete er dem von rabenſchwarzen Haaren umrahmten Antlitz mit den ſteinernen 1 5 und den rätſelhaften träumeriſchen n. ſt Sobald es ſich im Hauſe zu regen begann, and er auf. Der Morgen dämmerte erſt ſchwach, als er ſich auf den Weg machte. Nach der zweiſtündigen Wanderung, auf der ihn de Erlebniſſe des vorhergegangen Abends be⸗ äftigten, gelangte er an eine Stelle, die einen größeren Rundblick gewährte. Er hielt auf dem ebenen, mit Waldungen vermiſchten Gelände kurze Umſchau und ge⸗ wahrte in weiter Ferne einen Mann, der ein Tannenbäumchen trug. Da fiel ihm ein, daß heute Chriſtabend war. Unwillkürlich beſchleu⸗ nigte er den Schritt. Wie ſehnte er ſich nach den glücklich leuchtenden Augen und dem ſeligen Jubel der Kleinen, die er ſeit drei Monaten nicht mehr geſehen! Gleich darauf aber befiel ihn wieder eine große Beklemmung, ein Angſtgefühl. Wie wird er wohl von Marie und ſeinem Schwieger⸗ vater empfangen werden? Er war ja kein Weihnachtsgaſt, den man mit Freude erwartet, der das Glück der ſchönſten Stunde des Stunde Jahres erſt voll macht. Er kam aus dem Gefängniſſe— freigeſprochen, aber doch geächtet. Gänzlich erſchöpft, erreichte er bei einge⸗ brochener Abenddämmerung ſein Ziel. Finſteren Blickes durchſchritt er die auf den Eis harrende Menſchenmenge auf der Donaubrücke, um nach dem kurzen Geſpräche mit Schweitzer ſeiner am Schliffelmarkt gelegenen Wohnung zuzueilen. 2. Oberſt von Seeberg ging gedankenvoll in ſeinem Arbeitszimmer auf und ab. Er war ein Mann von mittlerer Größe und kräftigem Körperbau, der trotz ſeiner überſchrittenen Sechszig noch über eine faſt jugendliche Ge⸗ ſchmeidigkeit in Haltung und Bewegung ver⸗ fügte. Buſchige, dunkle Brauen beſchatteten kleine, klug blitzende Augen und die Linien des feſtgeſchloſſenen Mundes ließen auf einen energiſchen Charakter ſchließen. Er hatte ſoeben ein großes Schreiben zuſammengefaltet und mit ſeinem Privatſiegel verſehen, die Ab⸗ ſendung desſelben ſchien ihm indeſſen ſchwer zu fallen denn ſo oft er an den Tiſch ge⸗ langte, betrachtete er es längere Zeit, und zu⸗ weilen zuckte es in ſeinen Zügen. Wiederholt blickte er empor zu den beiden Gemälden über dem Tiſche: Aus einfachen, ſchwarzen Holz⸗ rahmen ſahen Ludwig der Erſte im Krönungs⸗ ornate und Maximilian der Zweite mit ſeinen er ſchien dieſe Augen zu fragen, ob es auch recht ſei, was er ſoeben getan. Entſchloſſen ergriff er plötzlich eine kleine Glocke und läutete. Gleich darauf ſtand ein alter Soldat mit rot⸗ glänzendem, gutmütigem Geſicht vom ihm. „Trag dieſen Brief zur Brigade, Joſeph!“ „Sehr wohl, Herr Oberſt!“ ſein ſollte— s iſt ja heute Weihnachtsabend — dann gib den Brief direkt beim Herrn „Sehr wohl, Herr Oberſt!“ — wie lange ſind wir beide nun beieinander, Joſeph?“ f „Jofeph! rief der Oberſt den Diener, welcher bereits unter der geöffneten Türe ſtand, zurück,„ſage— na, was wollte ich fragen „Im Frühjahr werden's dreißig Jahr, Einſtellungen erfolgen von morgen bis Samstag. von allen Rednern unter einmütigem Beifall U daß auf jeden ein Anteil von 14000 Mk. Teppich hängen, ſtürzte rücklings zu Boden, wobei Pierard, der ein Gewicht von 330. Pfund milden, väterlichen Augen auf ihn nieder, und „Im Falle die Kanzlei bereits geſchloſſen General ab.“ 5 3 155 an dem der Verunglückte bereits von längerer Zeit operiert worden war, feſt. Konſt anz, 2. April. Die Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Dienſt erwarb ſich Bautechniker Otto Schönhagen, zurzeit hier, auf Grund der von ihm vorgelegten künſt⸗ leriſchen Entwürfe zu einer Villa und deren Innungsbau. Dieſer Erfolg iſt um ſo erfreu⸗ licher, als der Genannte nur die Volksſchule und die hieſige Gewerbeſchule beſucht hat und ſich ſeitdem nur privatim weiterbildet. Für kunſtfertige junge Handwerker ſollte dies ein Anſporn zur Nachahmung ſein. Säckingen, 2. April. Am Samstag ſtürzte der 41 Jahre alte Taglöhner Joſeph Eckert von Herriſcheid in einer Scheune von der zur Heubühne führenden Leiter und zog ſich Verletzungen zu, die den alsbaldigen Tot zur Folge hatten. Eckert war verheiratet und Vater von drei Kindern. daß der ſo ums Leben gekommene Mann ſchon zweimal Selbſtmordverſuche unternommen hat. Köln, 30. März. Vor dem Schöffen⸗ gericht erſchien ein Kohlenhändler aus Merheim wegen Diebſtahls. Da er in letzter Zeit ſchon in einer anderen Sache vor Gericht geſtanden, bemerkte der Richter:„Sie wollen uns, wie es ſcheint in jeder Sitzung beehren, Angeklagter?“ „Jawohl, ſonſt han Sie ja kein Arbeit,“ ent⸗ gegnete der Beſchuldigte unter allgemeiner Heiterkeit. München, 1. April. Bei dem Verſuche, Petroleum in das Feuer zu gießen, erlitt heute Vormittag ½11 Uhr die Schreinersfrau Pau⸗ line Fiſcher in ihrer Wohnung an der Drei⸗ mühlenſtraße ſo ſchwere Brandwunden, daß ihr Ableben ſtündlich erwartet wird. Die Verun⸗ glückte wurde in die chirurgiſche Klinik ver⸗ bracht. Aus Heſſen, 1. April. Die Koſten der Mainzer Straßenreinigung machen alljährlich ein Vermögen aus, denn ſie betragen nicht weniger als 177,535 Mk., wovon allein 105,300 Mark als Löhne für die Straßenkehrer zu zahlen ſind. Wiesbaden, 2. April. Wie ein Mit⸗ glied der Steuereinſchätzungskommtiſſion in der letzten Stadtverordnetenverſammlung mitteilte, gibt es jetzt hier 225 Millionäre gegen 197 im Vorjahre. Berlin, 3. April. Geſtern vormittag wurde in einem Hauſe der Skalitzer Straße der Kellner Alfred Ramm verhaftet, der bei einem Einbruch in die Grabowſche Gaſtwirt⸗ ſchaft am 11. März den 12jährigen Sohn des Wirtes tötlich und die 15 Jahre alte Tochter durch Meſſerſtiche ſchwer verletzte. Dortmund, 1. April. Die Unterbilanz bei der früheren Haupt⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft beträgt 1,300,000 Mk. Da der Konkurs⸗ verwalter annimmt, der Aufſichtsrat und der Vorſtand hätten fahrläſſig gehandelt, ließ er die Herren auf Zahlung der Summe ver⸗ klagen. 8 Bern, 1. April. Wie der„Bund“ aus authentiſcher Quelle vernimmt, ſind auf die Charakterſtiſch iſt, neue japaniſche Anleihe in der Schweiz fünfzig Millionen Franken gezeichnet worden. Auszug aus den Standesregiſteru der Gemeinde Seckenheim. Geborene: März. 1. Hermann Ernſt, S. d. Friſeurs Georg Klumb u. ſ. E. Margareka geb. Raufelder. 9. Friedrich, S. d. Taglöhners Nikolaus Hix u. ſ. E. Maria geb. Krämer. 11. Ernſt Albert, S. d. Landwirts Leonhard Seitz u. ſ. E. Anna geb. Seitz. 13. Eliſabetha, T. d. Bierführers Jakob Heß U. ſ. E. Eva geb. Reinhard. 13. Philipp, S. d. Bahnarbeiters Anton Braun u. ſ. E. Eliſabetha geb. Müller. 12. Ernſt(unehelich). 20. Emma Thereſia, T. d. Fabrikarbeiters Adam Burkhard u. ſ. E. Anna Barbara geb. Hirſch. a f 20. Luiſe, T. d. Bahnarbeiters Adam Moog U. ſ. E. Katharina geb. Loos. 23. Hermann Abraham, S. d. Cigarren⸗ machers Georg Hammer u. ſ. E. Barbara geb. Eckſtein. 24. Martin, S. d. Fabrikarbeiters Martin Greulich u. ſ. E. Eliſabetha geb. Böhm. 26. Anna, T. d. Bahnarbeiters Adam Berger u. ſ. E. Barbara geb. Hirſch. 27. Eliſabetha, T. d. Formers Anton Fedel u. ſ. E. Barbara geb. Schreck. 23. Maria, T. d. Maſchiniſten Wilhelm Schmitthänſer u. ſ. E. Maria geb. Volz. 29. Anna, T. d. Maurers Georg Fuchs u. ſ. E. Katharina geb. Eiſenhauer. 30. Eliſabetha, T. d. Schmieds Friedrich Dreſcher u. ſ. E. Barbara geb. Seitz. Getraute: 2. Landwirt Georg Adam Schmich und Eliſabetha Herdt. Geſtorbene: 1. Ernſt Jakob, S. d. Landwirts Georg Philipp Bühler u. ſ. E. Anna geb. Büh⸗ ler, 3 Jahre 9 Monate 8 Tage alt. 1. Anton Kreutzer Ehefrau Barbara geb. Ruf, 69 Jahre 3 Monate 11 Tage alt. 7. Karolina Blümmel Wittwe, 69 Jahre alt. 8. Barbara Gropp, ledig, 18 Jahre 1 Monat 28 Tage alt. 16. Bahnarbeiter Johann Spohn Ehefrau Eva Katharina geb. Engeldörr, 64 Jahre 1 Monat alt. 19. Totgeborenes Mädchen des Taglöhners Adam Würthwein. 25. Martin, S. d. Fabrikarbeiters Martin Greulich u. ſ. E. Eliſabetha geb. Böhm, 17½ Stunden alt. i 25. Emma, T. d. Arbeiters Johann Georg Bauſch u. ſ. E. Suſanna geb. Seitz, 10 Monate 5 Jage alt. 27. Martin Schreck, Taglöhner, 68 Jahre 11 Monate 2 Tage alt. 31. Grundarbeiter Adam Würthwein Ehefrau Barbara geb. Erny, 34 Jahre 8 Monate 4 Tage alt. Vermiſchtes. — Der älteſte Bürger Straßburgs, der Metzgermeiſter Farny, Vater des franzöſi⸗ ſchen Diviſtonsgenerals Farny, iſt am Donners⸗ tag in einem Alter von faſt 99 Jahren geſtor⸗ ben. Dem Sohn Farnys, einem der hervor⸗ ragendſten franzöſiſchen Militärs, auf den alle Patrioten große Hoffnungen ſetzen, wurde vom Zaren anläßlich ſeines Aufenthalts in Frank⸗ reich ein Ehrenſäbel überreicht. — Sonntag Vormittag gegen 5 Uhr fuhr eine Lokomotive auf eine in die Station Liegnitz einfahrenden Güterzug, der 3 Wagen Auswanderer beförderte. Ein Schaffner wurde tötlich, 4 Perſonen wurden ſchwer und 30 leicht verletzt. Die Leiche eines 6jährigen Mädchens wurde unter den Trümmern gefun⸗ den; ein 16jähriges Mädchen wird noch ver⸗ mißt. Außerdem iſt eine Frau ihren Ver⸗ letzungen erlegen. Durch Brand des Spiritus⸗ wagens wurden die Trümmer entzündet. — Ein Haftbefehl gegen einen Leutnant iſt vom Kriegsgericht in Glogau erlaſſen worden. Dort ſollte ſich der Leutnant Willi v. Homeyer vom Grenadierregiment in Liegnitz wegen Mißbrauchs der Dienſtgewalt verant⸗ worten. Da der zurzeit vom Dienſte ſuspen⸗ dierte Angeklagte zum Termine nicht erſchienen war, wurde beſchloſſen, einen Haftbefehl gegen ihn zu erlaſſen. — Der junge Rechtsanwalt.„Wie geht es Dir in Deiner jungen Praxis?“—„Ach von einer Ohrfeig leb' ich jetzt ſchon eine Woche?“ 5 — Frech.„Mein Freund hat mir eben geſagt, Sie haben ihm fünf Pfennig geſchenkt, weil er bloß ein Bein hat.“— Herr:„Ja, das iſt wahr.“— Bettler:„Na, dann geben Sie mir man zehn Pfennig, ich habe zwee.“ — Gaunerphiloſophie.„Dajegen habe ick eijentlich jar niſcht einzuwenden, dat der eine reich, der andere arm iſt, aber dat ick immer der andere ſein ſoll, dat paßt mir nich.“ Seckenheim, 4. April. Der heutige Ferkelmarkt war mit 95 Stück befahren und wurden 90 Stück zum Preiſe von 26—30 Mk. pro Paar abgeſetzt. a Se lachalmige Langschifk- Nähmaschine ö mit kussgestell d. Verschlusskasten ZSK, EAEIK Ab direkL AE Fabrik 1 3- jährige schriftl. Gerantie Garantie guter Ankunff 2 3 fuss betrieb e an Hand- u. fuss- Herr Oberſt; 1824 war's der Herr Oberſt waren damals noch Oberleutnant und ledig. Gerade vorhin hab' ich d'rangedacht, Oberſt! zur gnädigen Frau getragen habe, die damals noch ein Fräulein war. Und nun ſind ſchon wieder zwanzig Jahre vorüber, ſeit die gnädige Frau tot iſt. Nun, das wiſſen der Here Oberſt Alles noch beſſer ... Gott hab, ſie ſelig!“ Der Herr Oberſt war, die Arme auf der Bruſt verſchränkt, vor ſeinem Diener ſtehen geblieben. Bei den erſten Worten desſelben drückten ſeine Züge ein freundliches Wohlwollen aus, dann aber wurden ſie eigentlich weich. „Ja, das iſt lange her“, ſagte er nach einer längeren Pauſe,„und eine ſchöne glückliche Zeit war es. Nun werden wir alt, Joſeph, und im Alter entſchließt man ſich ſchwer zu etwas Neuem. Ich meine, es würde uns beiden ſchwer fallen, wenn wir uns trennen müßten?“ 5 Das Geſicht des Dieners war um einen Ton röter geworden. Seit Jahren hatte der Oberſt nicht mehr in dieſer Weiſe zu ihm ge⸗ ſprochen. Er fühlte, daß etwas Außergewöhn⸗ liches in der Luft liegen müſſe und antwortete verlegen:„Ich bin bereits fünfmal eingeſtanden und denke. und meine halt, daß ich über⸗ haupt nicht vom Herrn Oberſten fortkomme.“ „Wenn ich aber penſionirt werde, Joſeph, was dann?!“ „Das gibt's nicht, Herr Oberſt!“ Herr t! Heute ſind's achtundzwanzig Jahr, daß ich einen Blumenſtrauß und ein Packet die Türe öffnete, hörte man Jemanden die Treppe Hatte die eine Freude! erſchien Hartfeld auf dem Vorplatze. „Jedenfalls werde ich dann für dich ſorgen“, ſprach der Oberſt lächelnd.„Nun geh' und beſorge den Brief!“ In dem Augenblicke, als der alte Burſche und gleich darauf Der Diener ſtand ein paar Augenblicke wie ange⸗ wurzelt und ſtarrte auf den Ankommenden. Das eiſige an Hartfeld gerichtete„Darf ich bitten“ des Oberſten brachte ihn aber raſch zur Beſinnung und bedächtig ging er die Treppe hinab. „Guten Abend, Vater!“ grüßte Hartfeld etwas gedrückt, indem er dem Oberſten die Hand zum Gruße reichte. „Einen Augenblick... ich will erſt Licht machen“, entgegnete dieſer, ſich kühl von Hart⸗ feld abwendend.„Es iſt mir angenehm“, be⸗ gann er dann,„daß ich Sie treffe, bevor Sie — meine Tochter ſprechen. Erörterungen ſo peinlicher Natur, wie ſie unerbittlich an mich herantreten—“ „Wenn ich noch einen Augenblick ver⸗ weilen ſoll, dann einen anderen Ton, Vater!“ unterbrach in Hartfeld, ſich hoch aufrichtend, mit blitzenden Augen.„Sie haben ſich bereits bei meiner Verhaftung unverantwortlich gegen mich benommen, und das in Gegenwart eines Fremden!“ „Unverantwortlich?“ fuhr der Oberſt auf. „Ich bin gewohnt, für meine Handlungen jeder⸗ zeit einzuſtehen!“ heraufkommen, „In dieſem Falle können Sie das nicht! Sie vergeſſen, daß ich unſchuldigzbin!“ „Sie wurden freigeſprochen, ich weiß es“, ſagte der Oberſt etwas gedehnt:„Herr Lorenz war bereits bei mir. Das Ergebnis Ihrer Verhandlung hat mich übrigens veranlaßt, ſofort um meinen Abſchied einzukommen.“ „Das war jedenfalls ein übereilter Schritt, Vater! Meine Unſchuld kann jede Stunde an den Tag kommen— muß an den Tag kommen, wenn des einen Gott gibt!“ 8 Der Oberſt zuckte leicht mit der Schulter. „Herr Lorenz hat einen Brief für Sie zurück⸗ gelaſſen“, ſagte er dann;„hier! In der Hauptſache iſt mir ſein Inhalt bekannt.“ Hartfeld öffnete langſam das Siegel und überflog den Brief. In ſeinen Zügen machte ſich nicht die geringſte Bewegung bemerkbar. „Herr Hartfeld!“ las er,„Sie dürften gleich mir, zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß, ſo lange daß unglückliche Vorkommnis unauf⸗ geklärt bleibe, Ihre Tätigkeit in meinem Ge⸗ ſchäfte unterbrochen werden muß. Ich be⸗ daure ihr Ausſcheiden aufrichtig, finde aber in dieſer heikeln Angelegenheit keine andere Löſung. Am beſten wird es ſein, wenn Sie auf einige Zeit von hier fortgehen. Mit dem beigefügten Zeugniſſe in Händen dürfte es Ihnen nicht ſchwer werden, in den erſten Häuſern eine Ihren Kenntniſſen entſprechende Stellung zu erhalten. N (Fortſetzung folgt.) 75 Bekanntmachung. Das Steuer Ab- und Zuſchreiben betr. „Nr. 2239. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Grund⸗, Häuſer⸗, Gewerbe⸗, Einkommen⸗ und Kapitalrentenſteuer wird in Mannheim vom Montag, den 3. bis mit Mittwoch, den 19. April und vom Dienstag, den 25. bis mit Famstag, den 29. April 1905 je vormittags von 8—11 Uhr und Nachmittags von 3—5 Uhr im Schloß, weſtlicher Flügel vorgenommen werden. Seckenheim, 1. April 1905. Bürgermeisteramt Volz. Bekanntmachung. f Veterinär⸗polizeiliche Beobachtung des Handelsviehs betr. Nr. 39 680 1. Da der Amtsbezirk Mannheim ſeit längerer Zeit von Maul⸗ und Klauenſeuche frei iſt, wird die unterm 19. Dezember 1904 aufgrund des§ 33 der Verordnung vom 19. Dezember 1895 ge⸗ troffene Anordnung auf das von Händlern in das Großherzogtum eingeführte Rindvieh beſchränkt. Darnach unterliegen lediglich die von Händlern in das Großherzogtum eingeführten Rindviehſtücke einer verſchärften veterinärpolizeilichen Aufſicht in der Weiſe, daß die Händler und in deren Vertretung die Beſitzer von Gaſt⸗ und Privatſtällen verpflichtet ſind, von der Einſtellung von Tieren der bezeichneten Art der Ortspo⸗ lizeibehörde ſpätens im Verlaufe von 12 Stunden von der Einſtellung an Anzeige zu erſtatten. Die Ortspolizeibehörde hat hierüber eine Beſcheinigung auszuſtellen und dem Bezirkstierarzt von dem Tag der Einſtellung der Tiere unter Angabe der Zahl, des Alters, der Farbe, des Geſchlechts ſchriftl. Mit⸗ teilung zu machen. Am 5. Tage nach erfolgter Einſtellung nimmt der Bezirkstierarzt die Unterſuchung der Tiere vor. Ehe dieſe ſtattgefunden hat und die ere für ſeuchenfrei erklärt worden ſind, dürfen dieſelben nur zum Zwecke ſofortiger, am Aufſtellungsorte zu bewirkender Schlachtung aus dem Stalle entfernt werden. Schlachtvieh, welches nicht auf Aufſtellungsorte, ſondern auswärts geſchlachtet werden ſoll, darf jedoch vor Ablauf der Htägigen polizeilichen zeobachtung vom Aufſtellungsorte entfernt werden, wenn die Polizeibe⸗ hörde des Zeſtimmungsortes von dem Bezirkstierarzte oder der Poli⸗ zeibehörde des Herkunftsortes auf telegraphiſchem oder telephoniſchem ege von dem Eintreffen der Sendung in Kenntnis geſetzt wird. Sind während der Dauer der Beobachtung weitere der Beobachtung unterliegende Tiere in den Stall eingeſtellt worden, ſo dürfen auch die früher eingeſtellten, abgeſehen von den Fällen der beiden vorhergehenden ätze, aus dem Stalle nicht entfernt werden, bevor nicht die Beob⸗ achtungsfriſt der ſpäter eingeſtellten umlaufen iſt. Nach Umlauf der ötägigen Friſt iſt eine gründliche Reinigung der don den zuſammengebrachten Tieren jeweils benützten Stallungen, Buchten ꝛc. anzuordnen. Die Reinigung iſt nach Angabe des Bezirkstierarztes und unter polizeilicher Ueberwachung zu bewirken. Mannheim, 17. März 1905. Gr. Bezirksamt III: Zoeller. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 4. April 1905. gürgermeiſteramt: 3 Volz. Bekanntmachung. 10 Nr. 2348. Am Donnerstag, 6. April 1905, Vormittags Uhr wird ein zur Zucht untauglicher fetter Farren im Farren⸗ ſtall gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert. Seckenheim, 1. April 1905. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Stroh-Ankauf. Nr. 2373. Von hieſigen Landwirten werden einige Wagen Stroh Farrenſtall zu Tagespreiſen anzukaufen geſucht; Mitteilungen Herrn Gemeinderat Zahn erbeten. Seckenheim, 3. April 1905. Gemeinderat: Volz. Ratſchreiber Ritter. Rastatter schmiedeiserne Herde Röders gusseiserne Herde Georg Röser. Sammel- Anzeiger des Bauern-Vereins. Liſche Mobn- und Erdnusskuchen ſowie Welkersdörfer Gartoffeln) ſind eingetroffen. empfiehlt Der Vorſtand. Trühjahrs⸗Kontroll-Oersammlungen 100 im Landwehr⸗Bezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim. Es haben Zu erscheinen: In Seckenheim(Schloß). Jahresklaſſen 1892 bis 1904 der Rheinau, Stengelhof und den Relaishäuſern Infanterie von Seckenheim, Dienstag, 9. Mai 1905, vormittags 9½ Uhr Jahresklaſſen 1892 bis 1904 aller übrigen Waffen Jahresklaſſen 1892 bis 1904 der Erſatzreſerve aller Waffen, Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften von Feckenheim, Rheinau, Stengelhaf nnd den Relais ⸗ häuſern Dienstag, 9. Mai 1905, nachmittags 3 Uhr. Militärpässe und Ersatzreseroepässe, sowie die Kriegsbeorde⸗ rungen bezw. Passnotizen sind mitzubringen. Die Jahresklasse jeden Mannes befindet ſich auf der Lorder⸗ seite des Passes verzeichnet. Unentschuldigtes Fehlen und Erscheinen zu einer unrichtigen Kontrolloersammlung werclen bestraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Beſch Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Nr. 2 394. Kenntnis. Seckenheim, 30. März 1905. luß. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Die Musik⸗Kapelle Seckenheim. empfiehlt ſich den verehrten Gaſtwirten und Vereinen zum Abhalten don Teſtlichkeiten Gleichzeitig bemerken wir, daß Herr Kapellmeiſter Demgenski nicht mehr in unſerer Kapelle mitwirkt und infolge deſſen beliebe man Aufträge jeweils Montags und Donnerstags Abends im Lokal zum Deutſchen Hof an den Unterzeichneten ergehen laſſen zu wollen. Philipp Vordne, Kapellmeiſter. Wir verzinſen Spareinlagen mit 4% vom Tage der Einlage ab. Nichtgekündigte Gelder werden bei günſtigem Kaſſenſtand auf Wunſch jederzeit ſofort zurückbezahlt; doch erleiden die zur Erhebung gelangenden Gelder in dieſem Falle einen Zinsabzug von 14 Tagen. Schwetzingen, 1. Januar 1905. Volksbank Schwetzingen. eingetragene Genoſſenſchaft m. unbeſchr. Haftpflicht. Wohnung von 3 Zimmern und Küche mit Zubehör, eventuell ein ganzes Haus zu mieten geſucht. Offerten unter Angabe des Prei⸗ ſes an die Exped. ds. Bl. erbeten. Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Samstag, 8. ds. Mts. Zusammenkunft im Lokal. Der Vorſtand. Sonntag, den 9. April, nach⸗ mittags ½3 Uhr L + Vebungsspiel beider Mannſchaften. 5 Der 1. Captain. Magnum Bonum Steck⸗ und ßkartoffeln hat zu verkaufen 8 Ph. Schumacher. adchen d von 14—15 Jahren zur Hilfe im Haushalt ſofort oder ſpäter geſucht. Alb. Hoffmann, Obergärtner. Gürtnerei Roſenkränzer, Feudenheimer Fähre. Seckenheimer Zimmerſchützengeſellſchaft. Morgen Donnerstag, abends 8 Uhr Zusammenkunft 85 7 M. Volz zum Zähringer of. Das Schützenmeiſteramt. Union-Brikets kiſt wegen raſchem Kochen das ſpar⸗ ſamſte, beſte und billigſte Brennmaterial im Sommer und Winter. Preiſe für die Fommermonalt: Vom Lager ab per Zentner 1.10 frei ins Haus 1.15 Bei Abnahme von größeren Quantitäten entſprechend billiger. Beſtellungen nimmt gerne entgegen Briket⸗Herſandt⸗Geſchäft Kuby, Hildaſtr. Nr. 33. i . Aua für beide Confefftonen in ſchöner Auswahl mit Namenauf⸗ druek empfiehlt a J. Helfrich. — Bekanntmachung. f Die ſtaatliche Prämiirung von Rindvieh im Jahre 1905 betreffend. Die ſtaatliche Prämiirung von Rindvieh auf Grund der unten abgedruckten Beſtimmungen findet am Dienstag, den 11. April, d. J., vormittags 10 Uhr in Seckenheim ſtatt. N. Etwaige Anmeldungen zur Prämiirung ſind bis spätestens 7. April d. J., bei dem Bürgermeiſteramt dahier zu machen.. Seckenheim, 3. April 1905. f Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz, Ritter. Grundbeſtimmungen für die flaatliche Prämierung von Rindvieh. A. Allgemeine Bestimmungen. ür zur fend ausgeſtellte Farren und ebenſolche weibliche Tiere, welche der in den betreffenden Bezirk eingeſchlagenen Zuchtrichtung entſprechen und in Bezug auf den Bau und die äußeren Merkmale ſowie mit Rückſicht auf die Leiſtungsfähigkeit zu den vorzüglichſten Tieren des Bezirks zu rechnen ſind, werden unter den folgenden Bedingungen Preiſe ausgeſetzt: 1. In Gegenden, in welchen gute, einheimiſche Schläge(Wälder, Hinderwälder) gehalten werden, ſind Tiere des heimiſchen Schlages und wo es durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe geboten erſcheint, ausschließlich zu prämiieren. Die Prämienempfänger haben ſich durch einen Revers zu verpflichten, bei 5 des Rückerſatzes der Prämie die prämiirten Farren mindeſtens bis zum Ablauf des 4 Lebensjahres und die prämiierten Kühe während der zwei folgenden Jahre zur Zucht zu verwenden. 2. Von der en Be ein der Prämie wird Umgang genommen, wenn das Tier in den Beſitz eines anderen Viehzüchters übergeht, der in die von dem urſprünglichen Beſitzer übernommenen Verpflichtungen eintritt. 3. Im Falle des Umſtehens, der Notſchlachtung oder eingetretenen Zuchtun⸗ tauglichkeit kann der Prämienrückſatz ſeitens des Bezirksamts auf erfolgte rechtzeitige Anzeige ganz oder teilweiſe erlaſſen werden. 4. Ein und derfelbe Beſitzer ſoll in der gleichen Abteilung nicht mehrere Preiſe zugleich erhalten. f Für Tiere, welche als zuchttauglich nicht aber als prämiierungswürdig erkannt werden, können lobende Anerkennungen oder Weggelder im Be⸗ trage von 5—10 Mark nach dem Ermeſſen der Prämiirungskommiſſion zuerkannt werden.. 5. Vieh aus Wirtſchaften, in welchen dasſelbe zur Erzeugung von Milch oder Molkereiprodukten für den Handel oder zur Mäſtung aufgeſtellt iſt, ſowie Handelsvieh, bleibt von der Prämiierung ausgeſchloſſen. A. Besondere Bestimmungen. 3 a) Für Farren: 6. Die Prämien für 1 85 werden auf 75, 100 und 150 Mark feſtgeſetzt. Unter den zur Zucht aufgeſtellten Farren ſind vorzugsweiſe 1 einhalb bis Zjährige Tiere zu berückſichtigen, für welche der Nachweis erbracht iſt, daß ſie die Tuberkulinprobe beſtanden haben. Farren, welche mehr als 6 Schaufeln haben oder rückſichtlich welcher der erwähnte Nachweis nicht 9 geliefert werden kann, bleiben außer Betracht. Unter ſonſt gleichen Verhältniſſen erhalten die im Eigentum der Ge⸗ meinden befindlichen Farren den Vorzug. Die zur Prämiierung zuzuführenden Farren müſſen mit Naſenringen verſehen ſein. i Den Bezirksämtern iſt anheim gegeben, die Ueberweiſung des Prämien⸗ betrages oder eines Teils desſelben ſeitens der Gemeinde an die Farren⸗ halter zu unterſagen. 8 bh) Für weibliche Tiere: 7. Für Kühe, welche nicht mehr als 3 mal gekalbt haben, und unter dieſen vorzugsweiſe ſolche, welche friſchmelkend oder greifbar trächtig ſind, werden Preiſe von 30, 40 und 50 Mark aus eſetzt. f Die gleichen Preiſe können auch Kalbpinnen zuerkannt werden, jedoch er⸗ folgt die Auszahlung erſt, wenn der Nachweis geliefert iſt, daß die prä⸗ miterte Kalbin geboren Pz ö 8 Die Annahme einer Prämie verpflichtet den Empfänger, das prämiirte Tier nur von einem gelörten Farren der gleichen Raſſe decken zu laſſen und dasſelbe im folgenden Jahre der Prämiirungskommiſſion zur Kon⸗ trolle vorzuführen. Für die Wiedervorführung ſolcher Tiere kann die Muſterungskommiſſton Weggelder bewilligen, ſofern nicht die Beſtimmung in Ziffer 8 Platz greift. 82, 21 5 neben Gebr. Reis, Hofmöbelfabrik und Wirtſchaft z. Margarete. 8. Einem und demſelben Tier kann innerhalb 3 Jahren nach erfolgter erſt⸗ maliger Prämiirung der gleiche Preis ein zweites und drittes Mal ver⸗ liehen werden, wenn es in gut gehaltenem Zuſtand mit entſprechender Nachzucht vorgeführt wird. 9. Die prämiirten Tiere werden am linken Horn markiert. Ausnahme-Angebot. 3000 Meter Druck-RKattun-Reste außerordentlich billig je e Meter, ein Kleid, zu mk. 1.92. Salomon Hirsch II. Mannheim G2, 21 empfehle mein reichhaltiges Lager in: Tuch, Buxkin, Cheviot, weissen und farbigen Kleider- stoffe, Shirting, Hemdenstoff, Unterrockstoff eto. Hüte Cravatten Corsetts Handsehuhe Hosenträger Taschentücher Beſondere Beachtung verdienen meine reichhaltige Muster- colleetionen. Um geneigten Zuſpruch bittet E. 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