Anzeigeblatt für Secuenheim ung Noesheim. 2 Erſcheint Mittwoch und Samstag. bonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 2 Redaktion, ruck und Verlag von J. Velfrich in geckenheim. Die Iſpaltige Garmondzeil⸗ oder Anzeigen: deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 43. Mittwoch, den 31. Mai 15055 5. Jahrgang Uational-militäriſche Bedeutung des Furnens. „ In einer leſenswerten und lehrreichen Broſchüre: die wehrpflichtige Jugend Bayerns don Dr. Anton v. Vogl, Generalſtabsarzt a. D.(München, J. F. Lehmanns Verlag 1905) wird die Beteiligung der Bevölkerung an der ehrpflicht nach Erwerbstätigkeit, das Aus⸗ hebungsrefultat nach Wehrkraft und Wehr⸗ ähigkeit in den Erſatzjahren 1896 und 1902, e Beteiligung der Stadt⸗ und Landesbe⸗ völkerung an der Wehrpflicht nach Wehrkraft und Wehrfähigkeit und manches, was damit zuſammenhängt, klar und überzeugend behandelt. zit Recht ſagt der Verfaſſer: Der Waffen⸗ dienſt iſt eine mächtige Säule der Volkskraft: ein Volk, das nicht in Waffen übt, geht der ntartung entgegen. Die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit an Stelle der drei⸗ ährigen war am erſten in Deutſchland dank dem beſſeren Schulunterricht möglich; den oͤheren Anforderungen der zweijährigen Dienſt⸗ zeit an die körperliche Ausbildung aber iſt kein ausgleichender Erſatz zur Seite geſtellt. Mag auch der Anſpruch an die körperliche Kraft des Wehrpflichtigen bis zum Abſchluß ſeiner Aus⸗ bildung mit dieſer Umwandlung der Dienſtzeit nicht im Verhältnis von zwei auf drei geſtiegen ein; ein viel höherer Kraftaufwand iſt doch unwiderleglich erforderlich geworden, insbeſondere zur Erreichung einer beſtimmten Marſchleiſtung, em Schwerpunkt der militäriſchen Ausbildung; kann dieſer wohl noch wo ſie Individualiſterung weniger als vordem zugemutet werden, Den Stand der heutigen körperlichen Verfaſſung der wehr⸗ ſozuſagen mit Hochdruck arbeitet. pflichtigen Jugend verrät am beſten deren dußere Erſcheinung bei der Muſterung und das aß ihrer körperlichen Fertigkeit beim Antritt des Dienſtes. Beides geſtattet ganz beſonders dem Ofſtzier und dem Arzt ein lurteil über 8 die heutige körperliche Erziehung. Die Wehr⸗ Zlichtigen vom Lande bekunden zum größten Teile ſchon durch ihre Haltung mit vorge⸗ geigtem Rumpf und gebeugten Kniegelenken, daß noch keine Erziehung Hand angelegt hat an ihren Urwuchs; ihr Gang iſt ſchwerfällig, l G and nan. ungewollten maßen begleitet; ein Sprung über den kleinſten Graben ſetzt alle Muskeln in Aktion, die Ge⸗ ſichtsmuskeln nicht ausgenommen. Es fehlt noch jede Herrſchaft über den Körper und ſeine Kräfte. Die Wehrpflichtigen der Induſtrie, des Gewerbes bieten im allgemeinen in Bezug auf körperliche Vorbildung günſtigere Ver⸗ hältniſſe, beſonders da, wo tüchtige Lehrer körperlich erzieheriſch tätig geweſen ſind oder wo Schulentlaſſene ſich Turnvereinen ange⸗ ſchloſſen haben. Der Verfaſſer beſpricht weiter⸗ hin die Tauglichkeit der Wehrpflichtigen des Handelsſtandes und der Studierenden der Mittelſchulen und kommt dann auf die ver⸗ dienſtliche Tätigkeit des Vereins zur Förderung der Volks⸗ und Jugendſpiele in Deutſchland zu ſprechen. Dieſer Verein unter Führung v. Schenckendorffs und hervorragender Schul⸗ männer und Aerzte hat den Deutſchen die Spiele wiedergebracht und damit die körper⸗ lichen Uebungen aus der ſtaubgefüllten Turn⸗ halle in das Freie verlegt. Der ethiſche Ein⸗ fluß des Turnens als Faktor in der Erziehung zur Wehrfähigkeit wird viel zu gering ange⸗ ſchlagen; ſchon die einfachſte Uebung erfordert Selbſtbeherrſchung und Willenskraft. Das deutſche Turnen hat ſich in bedrängter Zeit als Vorſchule für den Krieg bewährt, und auch an den Erfolgen des letzten Krieges darf dem Turner ein Verdienſt zuerkannt werden. In einer turnfachkundigen Arbeit:„Ueber Körper⸗ übungen in Schule und Volk und ihren Wert für die militäriſchen Uebungen“ berichtet Prof. Hueppe in Prag, daß in dem großen Ringen 1870/71 nach ſtatiſtiſchen Ausweiſen von den Turnern weniger krank waren, als von den anderen, daß die Zahl der an Turner ver⸗ liehenen Eiſernen Kreuze faſt doppelt ſo groß war und daß das deutſche Turnen für die nationale militäriſche Ertüchtigung Außer⸗ ordentliches zu leiſten ſcheint. Ausland. 5 Tokio, 29. Mai. Das Reuterbüreau meldet offiziell: Die Flotte des Admirals Roſchdeſtwenzky iſt zum größten Teil ver⸗ nichtet. Zwölf Kriegsſchiffe ſind geſunken oder genommen. Zmei Transportſchiffe und Tokio, 29. Mai. In der Schlacht mit der japaniſchen Flotte ſind folgende ruſſiſche Schiffe geſunken:„Die Panzerſchiffe„Borodino“ und„Imperator Alexander III.“, die Panzer⸗ kreuzer„Admiral Nachimow“,„Dmitrij Dons⸗ koi“ und„Wladimir Mononach“, das Panzer⸗ ſchiff„Admiral Uſchakow“, die geſchützten Kreuzer„Swetlana“ und„Shemtſchug“, die Transportſchiffe„Kamtſchatka“ und„Irteſſim“ (Irtiſch?).— Die Panzerſchiffe„Orel“ und „Nikolaus II.“ und die geſchützten Panzerſchiffe „Admiral Sſenjawin“ und„General⸗Admiral Apraxin“ ſind von den Japanern genommen worden.— Im ganzen ſind 10 Schiffe ge⸗ ſunken und vier Schiffe genommen worden. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 30. Mai. Auf Veran⸗ laſſung des hieſigen Frauenvereins hielt Herr Dr. Landfried am verfloſſenen Sonntag im Bürgerausſchußſitzungsſaal einen Vortrag über „Bekämpfung der Tuberkuloſe.“ Leider war die⸗ ſer beſonders für die breiteren Schichten der Bevöl⸗ kerung äußerſt wichtige Vortrag nur mäßig be⸗ ſucht. Herr Pfarrer Roth eröffnete als Stell⸗ vertreter des Vorſitzenden des Tuberkuloſenaus⸗ ſchuſſes, Herrn Bürgermeiſter Volz, die Ver⸗ ſammlung und erteilte nach Begrüßung der Anweſenden dem Herrn Redner das Wort. Herr Dr. Landfried verbreitete ſich in eingehen⸗ der und leichtverſtändlicher Weiſe über die Entſtehung und den Verlauf dieſer verheeren⸗ den Krankheit, um ſodann über deren Bekäm⸗ pfung einzugehen. Zum Schluſſe richtete Red⸗ ner einen warmen Appell beſonders an die Ge⸗ ſunde, kräftig mitzuwirken im Kampfe gegen dieſes allgemeine Volksübel durch thätige Durch⸗ „führung aller gegebenen Schutz⸗ und Heilmittel. Herr Pfarrer Roth dankte dem Herrn Redner für ſeine belehrenden Worte und richtete die Bitte an die Anweſenden, die ſoeben gehörten Mahnungen allgemein zu befolgen. Nach Schluß der Verſammlung wurde noch ein Flugblatt betr.„Belehrung zur Verhütung und Bekämpfung der Lungentuberkuloſe“ verteilt, und werden wir den Inhalt desſelben in einer unſerer nächſten Nr. zum Abdruck bringen. geſangverein errang bei dem am 28. Mai in Dudenhofen b. Speyer ſtattgefundenen Wett⸗ geſang in der zweiten Landklaſſe den höchſten Ehrenpreis nebſt goldener Medaille und Diplom. Wir gratuliren dem Verein zu dieſem ſchönen Erfolge, der ſich würdig an die ſeit einer Reihe von Jahren erhaltenen durchweg erſten Auszeichnungen anreiht und wünſchen, daß der Verein unter ſeinem jetzigen vortrefflichen Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Stein aus Mannheim, auch weiter wachſen, blühen und gedeihen möge⸗ *Seckenheim, 30. Mai. Der verfloſſene Sonntag brachte eine Menſchenmenge in unſern Ort, wie ſie hier wohl ſelten geſehen wurde. Der Konſum⸗Verein Mannheim feierte im Schloß dahier ein Sommer⸗ und Volksfeſt, an welchem zwiſchen 5— 6000 Perſonen teilnahmen. Konnte auch im allgemeinen die rieſige Menſchen⸗ menge durch die umſichtige bewährte Leitung des Schloßwirts, Herrn Karlein, im Schloſſe ſelbſt bewirtet werden, ſo waren doch auch die meiſten hieſigen Wirtſchaften bis ſpät abends gut beſetzt. s Secken heim, 29. Mai. Ein ſchwerer Exzeß wurde geſtern vormittag in der Nähe der Feudenheimer Fähre verübt. Polizeiſergeant Sylveſter Weingärtner hatte einige Burſchen, die auf einer Maitour böswilliger Weiſe Bäume beſchädigt hatten bis zur Feudenheimer Fähre verfolgt. Hier wollte er die Perſonalien aufnehmen. Dabei wurde er von einem der Burſchen überfallen und mit dem Meſſer lebensgefährlich verletzt. Die Schlagader des rechten Armes wurde ihm durchſtochen, und ihm außerdem der linke Unterarm aufgeſchlitzt. Die Burſchen wurden im Laufe des Tages verhaftet. 5 Doſſenheim(A. Heidelberg), 27. Mai. Das 5jährige Knäblein des Heinrich Miltner hier wurde von einem Zuge der ſüddeutſchen Nebenbahn überfahren und ſchwer verletzt ins Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg ver⸗ bracht. Kehl, 28. Mai. Einen ſchweren Unfall erlitt der Kantinenwirt des hieſigen Pionier⸗ bataillons, Herr Martin Frei. Er war in Begleitung eines Unteroffiziers nach ſeiner im Hohnhurſter Wald gelegenen Jagd gefahren. Maährend der Unteroffizier vorn am Wagen das Pferd hielt, krachten hinten plötzlich zwei d Schüſſe, deren Schrote Frei ſo ſchwer verletzten, daß ſeine Ueberführung in die Klinik nach Straßburg notwendig war. Wie die Schüſſe losgingen, ob durch Unvorſichtigkeit des Ver⸗ letzten oder durch einen unglücklichen Zufall, iſt bis jetzt noch nicht aufgeklärt. RNaſtatt, 28. Mai. Die Landesaus⸗ Jußſitzung der badiſchen Gewerbe- und Hand⸗ erkervereinigung ſprach ſich gegen die Ein⸗ hrung des Befähigungsnachweiſes aus. 5 Offenburg, 28. Mai. Der Mörder der 13jährigen Cäcilie Baumann von Ober⸗ entersbach iſt in der Perſon des kaum 17⸗ jährigen Dienſtknechts Wilhelm Braig von. Oberharmersbach, zurzeit in Unterharmersbach. ermittelt und feſtgenommen worden. Braig, welcher zuerſt hartnäckig leugnete, hat bei der Einlieferung in das Amtsgefängnis dem Gendarmeriewachtmeiſter Hirn das Verbrechen eingeſdanden. Ueber die Tat ſelbſt berichtet der „Ort. Bote“ folgendes: Der Täter verübte den Mord mit großer Raffiniertheit. Etwa um 7 Uhr abends überfiel er ſein Opfer ungefähr 300 Meter vom Wald auf freiem Feld neben dem Feldweg. Die Fußſpuren dort deuteten auf einen der Tat vorausgegangenen Kampf hin. Außerdem fand man da einen Laib Brot und eine Photographie, welche das Mädchen in Zell geholt hatte. An der betreffenden Stelle ſcheint Braig ſein Opfer durch Hiebe auf den Kopf betäubt und dann die Tat in einem Kornfeld vollendet zu haben. ö ö Neben der Leiche lag eine Strohtaſche mit Inhalt. ö Als geſtern das Gericht am Tatort die Unter⸗ ſuchung einleitete, umſtand eine große Men⸗ ſchenmenge die Stelle. Es wurde zum Verhör der im alten Wald mit Wellenmachen be⸗ ſchäftigten Arbeiter geſchritten, wobei ſich der 17⸗jährige aus Oberharmersbach ſtammende in Unterentersbach bedienſtete Bauernknecht Wilhelm Braig dadurch verdächtig machte, daß er ein blutiges Taſchentuch und ein blutiges Meſſer hatte, auch wurden Blutſpuren an ſeinen Fingern gefunden. Er leugnete aber die Tat und be⸗ hauptete, er hätte Naſenbluten gehabt. Er wurde verhaftet. Abends durchlief die Kunde unſere Stadt, daß der Mörder ein Geſtändnis abgelegt habe, was ſich auch beſtätigt hat Braig ſtand hier in gutem Ruf. Er war ſeit zwei Jahren Knecht auf dem Eſpenhof in Oberharmersbach. Der jungendliche Verbrecher, iſt zunächſt in das Amtsgefängnis Gengenbach eingeliefert worden. Knielingen(b. Karlsruhe), 29. Mai. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich hier am letzten Samstag nachmittag. Einige Kinder im Alter von 3—6 Jahren ſpielten unter Anfſicht eines einige Jahre älteren Mädchens in einer ausgegrabenen Bauſtelle, als ſie plötzlich durch herabſtürzende Erde ver⸗ ſchüttet wurden. Durch die Hilferufe eines verſchont gebliebenen Knaben eilten die Nach⸗ barn herbei und gruben die Kinder aus. Das jährige Söhnchen des Landwirts Adolf König blieb lt.„Volksfreund“ ſofort tot, während es gelang, deſſen 5jähriges Schweſterchen, das eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt, ins Leben zurückzurufen. Das Zjährige Söhnchen des Schriftſetzers Max König erlitt einen Oberſchenkelbruch. 8 Offenbach am Main, 28. Mai. Die „Offenburger Zeitung“ meldet durch Extra⸗ blatt: Ein grauenhaftes Verbrechen iſt heute Mittag in unſerer Stadt verübt worden. Die 11jährige Roſa Lücker zog gleichzeitig mit ihrem Onkel, dem Kaſſierer des„Neuen Ver⸗ eins Ceres“, Fleck, in der Biebererſtraße Mit⸗ gliederbeiträge ein. Fleck, der ſich immer in der Nähe ſeiner Nichte hielt, bemerkte gegen Mittag, daß das Mädchen nicht mehr auf der Straße arch e e e eee e ee e Verbleib des Kindes angeſtellt. heraus, daß das Mädchen zuletzt im Hauſe bei dem Mord unterſtützt. Brückners iſt nicht feſtgeſtellt. nicht zeigte, wurden Nachforſchungen nach dem Es ſtellte ſich Biebererſtraße 69 bei dem Glaſer Lotz kaſſtert hatte, der dort eine Manſarde bewohnt. Hier fand man um 10 Uhr abends die Leiche des Mädchens auf dem Boden unter dem Dache; es war erwürgt und beraubt worden. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf die etwa 30jäh⸗ rige Frau des Glaſers Lotz, die verhaftet wurde und die furchtbare Tat bald eingeſtehen mußte. Der Mord war durch Erdroſſeln mit einem Handtuch geſchehen; etwa 87 Mark, die dem Mädchen abgenommen hatte, fand man bei der Mörderin. Der Glaſer Lotz, der wäh⸗ rend der Tat nicht zu Hauſe war, iſt ganz verzweifelt. Frau Lotz behauptet, ihr Bruder, namens Brückner aus Ludwigshafen, habe ſie Der Aufenthalt Frau Lotz hat ſelbſt drei Kinder; das jüngſte iſt erſt 11 Wochen alt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 26. Mai 1905.) Die Tüncherarbeiten am Sandgruben⸗ aufſeherhäuschen werden Herrn Philipp Reffert um 19.75 Mk. übertragen. Dem Antrag der Schulkommiſſton Rheinau entſprechend wird genehmigt, daß die 1. Klaſſe der Rheinauer Schule wegen der großen Schüler⸗ zahl(121) in 4 Abteilungen unterrichtet werde. 2 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungen geben zu keinen Ausſtellungen Anlaß. Herr Werkmeiſter Schröder in Rheinau wird anſtelle des Herrn Stabhalters Wöllner zum techniſchen Mitglied der Ortsbaukommiſſton ernannt. Die amtliche Schätzung der Grundſtücke von 4 Seckenheimer Beſitzern wird vorge⸗ nommen. Zum Geſuch des Stefan Fedel in Rheinau um Erlaubnis zum Betrieb der Cantine der Anthrazit⸗Kohlen und Kokswerke in Rheinau als Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank wird die Bedürfnisfrage bejaht. Der vorgelegte Entwurf einer Freibank⸗ ordnung wird gutgeheiſen.. An Herrn Jakob Würthwein und Johann Friedel wird die Lieferung von je 20 Zentner Hafer übertragen. Die mit einem Erlös von 4663.60 Mk. abgeſchloſſenen Verſteigerungen des Graserträg⸗ niſſes vom Wörtel und den Feldwegen werden genehmigt. Die Wohnung im zweiten Stock des Ge⸗ meindehauſes in Rheinau wird an Ratſchreiber Ries um 400 Mk. vermietet. Die Lieferung von 100 Stück Grabſtickeln wird an Wilhelm Neubrand um das Angebot von 50 Mk. übertragen. 0 0 0 b b 1 2 d 0 9 k. r 7 2 U n di 9 5 Prüfung unterzogen und zur Zahlung ange⸗ wieſen. — Vermiſchtes. Görwihl(A. Waldshut), 29. Mai. Heute nachmittag brach in dem Ortsteil Winkel roßfeuer aus. Das Feuer griff mit raſender Schnelligkeit um ſich, ſo daß im Nu 6 Ge⸗ bäude in Flammen ſtanden. Während die hieſige Feuerwehr und die bereits erſchienene Löſchmannſchaft von auswärts mit aufopfernder Tätigkeit ihrem Beruf nachgingen, kehrte ſich as Feuer und bis etwa 4 Uhr waren zehn Gebäude dem verherenden Element zum Opfer gefallen. Menſchenleben ſind glücklicherweise keine zu beklagen auch konnte das Vieh ge⸗ rettet werden. Etwa 17 Familien mit gegen 0 Köpfen ſind obdachlos, die bei hieſigen euten bis auf weiteres Unterkunft fanden. kirch). noch nicht geländet. unbekannt. Nordhauſen, 27. Mai. Die hieſige Polizeiverwaltung hat eine neue Polizei⸗Ver⸗ ordnung gegen das Schleppen der Kleider auf der Promenade erlaſſen,„zur Verhütung von Geſundheitsgefahren und Beläſtigung durch Staubentwicklung“. Zuwiderhandlungen wer⸗ den mit 30 Mk. Geldſtrafe oder entſprechender Haft belegt. a a — Durch einen Spinnenſtich vergiftet. Ein Ladendiener zu Metz wurde vorletzten Sonntag von einer Spinne im Geſicht geſtochen. Zuerſt ließ er die kleine Wunde ganz unbeach⸗ tet. Am folgenden Tage ſtellte ſich eine Ent⸗ zündung des Geſichts und Nackens ein, und erſt am dritten Tage, als keine Beſſerung ein⸗ trat, holte man den Arzt. Jedoch die Blut⸗ vergiftung, die zu weit vorgeſchritten war, Die Leiche der Bedauernswerten wurde Das Motiv der Tat it ſich bei dieſer Lotterie darum, bedürftigen In⸗ validen⸗Kranken und deren Familien zu helfen, welche durch die Strapatzen des Krieges ihre Geſundheit geopfert haben, wodurch deren Familien in den meiſten Fällen in ungünſtige Verhältniſſe gerieten. Gewiß wird mancher es als Pflicht und Anerkennung betrachten, die⸗ ſelben zu unterſtützen. Nicht ſchwere pekuniäre Opfer ſind dazu erforderlich, nein, ſchon eine Mark genügt, um ein Los der Invaliden⸗Geld⸗ Lotterie zu erwerben. Jedoch nicht allein aus dieſem Grunde iſt dieſe Lotterie ſehr empfehlens⸗ wert, wovon der Hauptgewinn 20,000 Mk. beträgt; es iſt dieſelbe im Hinblick des geringen Einſatzes, ſehr günſtig. Loſe à 1 Mk., 11 Loſe 10 Mk. ſind beim General-Agenten J. Stürmer Straßburg i. Elſ. und in allen Los-Verkaufsſtellen zu haben. Die Inſeraten beſagen Näheres.— g Dru Arbeſtern eber die Brandurſuche iſt bis dahin weiteres nicht feſtgeſtellt. Baſel, 25. Mai. Im Rheine ertrank die hier wohnhafte 19 Jahre alte Emma aria Müller von Heinſtetten(Amt Meß⸗ führte den Tod des Geſtochenen herbei. — Wir erhalten ſoeben die Mitteilung, daß die Loſe der 2. großen Invaliden-Geld⸗ Lotterie zur Ausgabe gelangt ſind. — Die ſichere Ueberraſchung. Braut: „Ich möchte meinen Bräutigam noch vor unſerer Hochzeit mit irgend etwas überraſchen. Was rätſt Du mir?“— Freundin:„Setz' mal Deine falſchen Zähne nicht ein!“ Es handelt Bekanntmachung. Die Pferdemuſterung betr. Nr. 3092. Am Moutag, den 19. Juni 1905, Mittags 11 Ahr findet auf dem Rathausplatz hier die diesjährige Pferde⸗ muſterung ſtatt. Die im hieſigen Ort und Nebenort Rheinau anweſenden Pferde⸗ beſttzer werden angewieſen, ihre Pferde eine halbe Stunde vor der uſterungszeit, d. i. um ½11 Uhr pünktlich anf genanntem Platze auf⸗ zuſtellen und zwar der Nummer nach, welch letztere jedes Pferd an der linken Backenſeite der Halfer trägt. „Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 4 der Pferdeaushebungsvor⸗ ſchriften beſtraft. i Seckenheim, 27. Mai 1905. Bürgermeister Volz. Bekanntmachung. Die Verhütung von Waldbränden betr. Nr. 3808. Gemäߧ 368 8 R.⸗Str.⸗G.⸗B. und 8 23 Ziff. 2 P. Str.⸗G.B. wird hiermit verfügt, daß für die Zeit bis 1. Oktober ds. Js. bei anhaltender Trockenheit das Rauchen in den Waldungen der Gemarkung Seekenheim verboten iſt. . Zuwiederhandlungen werden— vorbehaltlich etwaiger ſtrafrecht⸗ licher Verfolgung wegen fahrläſſiger Brandſtiftung— polizeilich mit eld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, 29. Mai 1905. i gürgermeiſteramt: Ratſchreiber . Volz. Ritter. — Bekanntmachung und Einladung. Am Freitag, den 2. Juni 1905, Nachmittags 7 Uhr findet im Rathhausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die erren Mitglieder werden dazu, mit dem Erſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1. Die Abänderung der Begräbnis⸗ und Friedhofordnung(nebſt Taxordnung) der Gemeinde Seckenheim, ſowie des Nebenorts Rheinau. 2. Die Herſtellung der Fabrikſtraße(Backofenweg) hier, den An⸗ kauf von Gelände zur Verbreiterung der Straße. 3. Die Herſtellung der Wilhelmſtraße in Seckenheim hier den 8 Beizug der Angrenzer zu den Herſtellungskoſten. 4. Die Genehmigung zum Verkauf von Gelände an die Deutſche Steinzeugfabrik in Friedrichsfeld. 5. Genehmigung des mit Ziegeleibeſitzer Georg Müller in Mann⸗ heim wegen Legung eines Erdtransportgeleiſes auf einem Feld⸗ wege, Gewann Bärloch, abgeſchloſſenen Vertrags. 6. Genehmigung zur Verwendung von Grundſtocksmitteln für die Erſtellung einer elektriſchen Uhr auf dem Schulhauſe zu Rheinau. 7. Die Errichtung weiterer Hauptlehrerſtellen an der Volksſchule in Seckenheim. 8. Die Genehmigung zur Ausſtockung der an die Eiſenbahnver— waltung für die Zufahrtslinie Schwetzingen-Rangierbahnhof verkauften Waldfläche. 9. Die Genehmigung zur Behandlung des Aufwandes für die Gänſehut in Seckenheim als Genoſſenſchaftsausgabe. 10. Die Verkündung der Gemeinde-, Gemeindekrankenverſicherungs⸗ und Rechnung der Ortsviehverſicherungsanſtalt vom Jahre 1904. Erläuterungsbericht zu obiger Tagesordnung liegt bis zum Sitzungs⸗ e in Seckenheim auf dem Rathauſe Zimmer Nr. 6 in Rheinau auf Gemeindehauſe zur Einſicht auf. ö Seckenheim, 27. Mai 1905. Gemeinderat: Volz. tag Ratſchreiber Ritter. lun Behörden und Private liefert in hübſcher Ausführung ligt die 0 a Buchdruckerei J. Helfrich. Bekanntmachung. 8 Die Hundetaxe betr. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß fuͤr alle über 6 Wochen alte Hunde in der Zeit vom 1. bis 15. Juni die Hunde⸗ taxe bei der Großh. Steuereinnehmerei zu entrichten iſt. Wer die rechtzeitige Anmeldung eines Hundes und zugleich die Entrichtung der Taxe unterläßt, hat neben der Taxe den doppelten Betrag derſelben als Strafe zu entrichten. Seckenheim, den 11. Mai 1905. Bürgermeiſteramt: Volz. Waschbleiche. Nr. 3 642. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß das Grasſtück am Neckar zwiſchen Bierkeller und Fähre als Wasch- bleiehe verpachtet iſt und die Benützung als ſolche Jedermann gegen Zahlung einer Gebühr von 30 Pfg.(für einen Tag und eine Nacht) an den Pächter Herrn Wilhelm Jakob hier geſtattet iſt. Seckenheim, 27. Mai 1905. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Kirchenneubau Seckenheim. Die Grund-, Maurer- und Schloſſerarbeiten für Ent⸗ wäſſerung und Einfriedigung des Kirchenplatzes werden zur Bewerbung ausgeſchrieben. Die Bedingungen und Zeichuungen liegen auf dem Ratſchreiber Ritter. Bauburau zur Einſicht auf. Angebote wollen bis 4. Juni beim kathol. Stiftungsrat hier gein⸗ gereicht werden. Seckenheim, den 26. Mai 1905. Kathol. Stiftungrat: Val. Pfenning, Pfr. Wir verzinſen Spareinlagen mit 4%, . vom Tage der Einlage ab. Nichtgekündigte Gelder werden bei günſtigem Kaſſenſtand auf Wunſch jederzeit ſofort zurückbezahlt; doch erleiden die zur Erhebung gelangenden Gelder in dieſem Falle einen Zinsabzug 5 von 14 Tagen. a Schwetzingen, 1. Januar 1905. Volksbank Schwetzingen. eingetragene Genoſſenſchaft m. unbeſchr. Haftpflicht. Panorama Mannheim. Nen ausgeſtellt! Koloſſalrundgemälde Erstürmung der Spicherer höhen (6. Auguſt 1870.) e Täglich geöffnet. Eintritt 50 Pfg., Kinder 30 Pfg., Vereine Preisermäßigung. Wer liebt Erklärung. ein zartes, reines Lesicht? roſiges, jugend-] Die gegen Herrn Fritz Seykert friſches Anssehen! weiße, ſaimmetweiche] in Ilvesheim gemachte beleidigende Haut? und blendend ſchönen Teint? 9. i f it b Der gebrauche nur Kadlebeuler Aeußerung. nehme ich hiermit be⸗ reuend zurück und erkläre denſelben Steckenpierd-Lilienmilch-Seife und ſeine Familie als ehr⸗ und 20 8 E 55 2 4 rechtlich. mit echter utzmarke: eckenpfer 22 à St. 50 Pfg. bei Georg Röser und in Mich. Grohmüller. 5 der Apotheke. eee eee Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lagerbuchs der Ge⸗ markung Ilvesheim iſt Tagfahrt auf Mittwoch, den 21. Juni 1905, Vormittags 9 Uhr in das Rathaus zu Alvesheim anberaumt. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem Anfügen in Kennt⸗ nis geſetzt, daß das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 13. Juni v. Is. eingetretenen, dem Grundbuchamte be⸗ kannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum während 1 Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts aufliegt und etwaige Einwendungen gegen die Eintra⸗ gung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswert und Lagerbuch in der Tagfahrt vorzutragen ſind. Die Grundeigentümer werden gleichzeitig aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Ver⸗ änderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturver⸗ änderungen anzumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkun⸗ den) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fortführungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von Amtswegen beſchafft werden. e Auch werden in der Tagfahrt Anträge der Grundeigentümer auf Aufertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſt⸗ ſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken entgegen genommen. Ilvesheim, den 26. Mai 1905. a gürgermeiſteramt: Hoefer. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Seckenheim, den 27. Mai 1905. gürgermeiſteramt: Volz. Spezial-Verkauf von eleganten Neuheiten in Herren- Anzügen! 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