. üs bände zu ſchützen n ſchädlich(am beſten euht Anxeigeblatt für Seckenbeim und Moes heim. — Ab Erſcheint Mittwoch und Samstag. onnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt 5 bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag non J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 45. Mittwoch, den 7. Juni 1905. 5. Jahrgang Tuberkuloſe⸗Merkblatt. earbeitet im Kaiſerlichen Geſundheitsamte. C. Wie ſchützt man ſich vor Tuberkuloſe? Bei keiner Volkskrankheit hat der Menſch, dad der Schwächſte und Aermſte, es ſo in Tu Hand, ſich ſelbſt zu helfen, wie bei der beuberkuloſe, wenn er nur Einſicht mit Selbſt⸗ eherrſchung verbindet. 4 Maßregeln gegen den Erreger der Tuberkuloſe. fü 1. Jeder, Geſunder wie Kranker, ſorge 55 gefahrloſe Beſeitigung des Auswurfs, weil einem Auswurf angeſehen werden kann, ob er tuberkulös iſt oder nicht. Alſo nicht ausſpucken f den Boden geſchloſſener Räume leinſchließ⸗ 0 traßen⸗ und Eiſenbahnwagen) oder ver⸗ ehrsreicher Wege! Aufſtellen von Spuck⸗ ſen mit feuchter, in kurzen Zeiträumen un⸗ durch Auskochen) zu be⸗ eitigender Füllung! Beim Huyſten iſt die and vor den Mund zu halten! Andernfalls wende der Nachbar ſich ab! Kleidungsſtücke ſind ſtets ſauber zu halten, Kleiderſchleppen nicht zu dulden! Kleider, Betten, Wäſche von irnberkulöſen dürfen erſt nach gründlicher Des⸗ nfektion von Andern in Gebrauch genommen perden. Trockenes Fegen werde durch naſſes ufnehmen, nöthigenfalls durch Scheuern mit heißer Soda oder heißer Schmierſeifenl öſung erſetzt. Jede Staubentwicklung in der Wohnung, er Arbeitsſtätte und auf der Straße iſt auf das eringſte mögliche Maß zu beſchränken. Meide wird Haften in denen auf den Boden geſpuckt 2. Peinlichſte Sauberkeit herrſche bei der Jübereitung und Aufbewahrung(Schutz gegen liegen), ſowie beim Genuß der Speiſen, namentlich ſolcher, welche roh genoſſen werden! ilch und Fleiſch ſind vor dem Genuß gründ⸗ zu kochen; die gekochte Milch iſt geſchützt und möglichſt kühl aufzubewahren! 3. Die Hände einſchließlich der Nägel, die 8 Zähne nebft der Mundhöhle ſind häufig und gründlich zu ſäubern! Das Einführen von enger in Mund oder Naſe, ſowie das Kratzen Geſicht ſind zu unterlaſſen! Jede Wunde gegen Verunreinigung durch geeignete Ver⸗ angedeutet, daß ſie bei Rindern meiſt als f Lungen⸗, bei Schweinen meiſt als Halsdrüſen⸗ oder Darmtuberkuloſe auftritt, bei jenen alſo durch Einathmung, bei dieſen durch das Futter, namentlich dur ö Erſt nach Beſtreitung dieſer unumgänglich notwendigen Sachen darf an andere Ausgaben gedacht werden. Centrifugenſchlamm der Molkereien und nicht abgekochte Magermilch aufgenommen wird. Geeignete Til gungsmittel ſind: allmähliche Ausmerzung der tuberkulöſen Rinder, vor allen der mit ſichtbaren Zeichen der Krankheit(tuberkulöſe Euterknoten, Huſten mit Abmagerung und rauhem Haar u. dgl.) behafteten, bei Kindermilchwirtſchaften und für die Zucht aber auch aller ſonſt auf Tuberkulin⸗ einſpritzung ſiebernden Thiere; Trennung der Kälber von den tuberkulöſen Müttern; reichliche Bewegung der Kälber und des Jungviehs, möglichſt auch der älteren Thiere in freier Luft; Verwendung nur gekochter Milch und 5 Molkereirückſtände zur Fütterung der Schweined); Ausſchließung tuberkulöſer Perſonen, namentlich ſolcher mit Auswurf, von der Viehwartung; Reinhaltung der Ställe. II. Maßregeln zur Kräftigung des Körpers. Niemals wird es gelingen, alle Tuberkel⸗ bazillen abzutöten; deshalb iſt es unerläßlich, den Körper ſo zu kräftigen und abzuhärten, daß der eindringende Keim ihn nicht krank machen kann. Die Hauptmittels) ſind: Einfache und kräftige Nahrung, die bei richtiger Auswahl nicht teuer zu ſein braucht. Leckereien und berauſchende Getränke ſind zu meiden; 5 5 eine dem Zutritte von Luft und Licht zu⸗ gängige Wohnung; lieber vor der Stadt als inmitten derſelben; das beſte Zimmer zur Schlafſtube gewählt; 5 i 5 haltbare, einfache Kleidung aus nicht zu dicht gewebten Stoffen, weder zu warm noch zu kühl, bei ruhigem Körper oder bei ſitzender Thätigkeit wärmer als bei Bewegung; Unter⸗ laſſung von Modethorheiten, welche die freie Bewegung des Körpers beeinträchtigen, z. B. Korſett und Leibriemen. 2 ſammte Vollmilch vor der Verarbeitung ſo, daß jede Gefahr beſeitigt wird. 3) Näheres im„Geſundheitsbüchlein“. Bear⸗ beitet im Kaiſ. Geſ undheitsamte. 8. Abdruck. Berlin, Viele große Molkerein erhitzen bereits die ge⸗ Bei der ganzen Lebensunterhaltung ſtehe Reinlichkeit und Ordnung voran! Waſche täglich den ganzen Körper mit mäßig kaltem Waſſer oder reibe ihn ſchnell mit einem rauhen feuchten Tuche ab, bade in reinem Fluß⸗ oder Seewaſſer, oder nimm ein Brauſebad(unter Schonung des Kopfes), halte Haare und Bart, Zähne und Mund, ſowie Nägel ſauber! Athme unter Schließung des Mundes durch die Naſe; dieſe iſt das natürliche Filter für Unreinigkeiten und Schädlichkeiten. Iſt die Naſenathmung dauernd erſchwert, ſo laſſe Dich durch den Arzt unterſuchen: das Hinderniß iſt oft leicht zu beſeitigen.. Deine Arbeit verrichte ganz und mit voller Kraft; ſie giebt wieder Kraft; ſuche ſie aber, ſoweit es mit ihrem Zwecke vereinbar iſt, der Geſundheit entſprechend auszuführen. Benutze gebotene Schutzvorrichtungen! Meide gebückte Stellung bei Geiſtesarbeit! Biſt Du Arbeit⸗ geber, ſo ſei darauf bedacht, Schädlichkeiten zu beſeitigen oder doch tunlichſt einzuſchränken (Staub, Rauch u. ſ. w.)! Arbeits⸗ und Ruhezeit ſollen im richtigen Verhältniß ſtehen! Die arbeitsfreie Zeit wende an zur Kräftigung der Körperteile, welche bei der Arbeit ſelbſt weniger Gelegenheit hatten ſich zu üben! Bewege Dich außerhalb der bewohnten Orte! Mache in freier Luft oft langſame tiefe Athemzüge mit in die Seiten geſtemmten Händen! Gewöhne Dich auch an ungünſtige Witterung im Freien! Wechſele durchnäßte Kleider und Schuhe! Turneriſche Uebungen— namentlich Freiübungen—, den Körperverhält⸗ niſſen angepaßt, je nach den Mitteln unterſtützt durch Fußmärſche, Ballſpiele, mäßiges Rad⸗ fahren, Rudern, Schwimmen und dergl. ſind die beſten Bundesgenoſſen im Kampfe gegen die Tuberkuloſe. N 5 Suche rechtzeitig das Bett auf! Meide Ausſchweifungen jeder Art! Sie zerſtören in Kurzem, was in Langem errungen wurde. So wenig ein Glas nicht zu kühles Bier, eine Taſſe nicht zu ſtarker Kaffee oder Thee, eine Ciaarre erwachſenen Körper ſchadet, ſo ſehr ſchadet jedes Zuviel. Meide endlich Verkehr mit Perſonen, die an anſteckenden Krankheiten leiden; wenn Pflicht oder Beruf ſolchen Verkehr fordern, ſo laſſe die gebotenen Vorſichtmaßregeln nicht aus dem Auge! Beziehſt du eine Wohnung, in welcher vorher ein Tuberkulöſer gelebt hat, ſo laſſe ſie zuvor desinfiziren! (Fortſetzung folgt.) Ausland. Tokio, 5. Juni. Admiral Togo beſuchte am 3. Juni Admiral Roſchdjeſtwensky im Marinehoſpital in Saſebo, drückte ihm ſeine Sympathie aus, lobte die Tapferkeit und zähe Ausdauer der Ruſſen, welche ſie im Kampfe an den Tag legten, und ſprach die Hoffnung aus, daß Roſchdjeſtwensky bald nach Rußland werde zurückkehren können. Tief bewegt dankte Roſchdjeſtwensky und beglückwünſchte Japan zu dem Mut und dem Patriotismus der See⸗ leute. Der edle Charakter der Sieger vermin⸗ dere den Kummer der Niederlage. London, 5. Juni. Der japaniſche Marineminiſter ſandete an Admiral Roſchd⸗ jeſtwenski, mit einem Blumenſtrauß n Rheinau wird ein Dienſtvertrag abgeſchloſſen, Georg Wilhelm Treiber z. Zt. Soldat wird zum Antritt ſeines angeborenen Bürger⸗ rechts zugelaſſen. a Das Großh. Bezirksamt Mannheim teilt mit, daß Mathias Schwarz in Rheinau in den badiſchen Staatsverband aufgenommen wurde. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zahlung angewieſen. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 6. Juni. Die geſtrige Monatsverſammlung des hieſigen Gewerbever⸗ eins war wohl eine der ſchönſten, welche bisher abgehalten worden iſt. In derſelben wurde dem Gründer und Vorſtand des Vereins, Herrn Bäckermeiſter Seitz, zu ſeinem am 7. Juni ſtattfindenden 69. Geburtstag ſeitens der An⸗ weſenden herzlich gratuliert. Herr Seitz, wel⸗ cher ſich durch ſeine aufopfernde Thätigkeit nicht allein um die Erfolge, ſondern überhaupt um das Beſtehen des Vereins ſehr verdient ge⸗ macht hat, dürfte wohl der älteſte Handwerker, welcher noch praktiſch thätig iſt, nicht allein am hieſigen Platze, ſondern der ganzen Umge⸗ bung ſein. Möge es demſelben vergönnt ſein, in 2 Jahren ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum ein Schreiben, in welchem er für die Wiederher⸗ ſtellung des Admirals ähnliche Wünſche wie Togo und dieſelben Hoffnungen äußert. Admiral Togo ſelbſt ſchreibt, wie üblich, ſeinen Sieg der Tugend des Mikado zu.„Daß wir über unſer eigenes Erwarten Erfolg errungen haben“, ſagt er in ſeinem Dankſchreiben auf die Bot⸗ ſchaft des Kaiſers,„iſt der hervorragenden Tugend Ew. Majeſtät und dem Schutze, den uns die Geiſter der kaiſerlichen Vorfahren ge⸗ währt haben, zuzuſchreiben: nicht aber der Tat irgend eines menſchlichen Weſens.“ Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 2. Juni 1905.) Die Schätzung von 5 Grundſtücken wird vorgenommen. f Der Dienſt eines Schweinehirten dahier, welcher in Erledigung gekommen iſt, wird an Thomas Bauder übertragen. Gegen die Zuläſſigkeit des Unternehmens der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleumgeſellſchaft zur Errichtung einer Bezinfabrik in Rheinau wird unter der Vorausſetzung nichts eingewendet, daß Vorſchriften in die Genehmigungsverfügung aufgenommen werden, durch welche geſundheit⸗ liche Schädigungen des Wohngebietes infolge Ausdünſtung ausgeſchloſſen bleiben. i f Der Vertrag zwiſchen Johann Schmitt und Johann Friedel wegen Verpachtung eines Allmendgrundſtücks wird genehmigt. a Die vom Gemeinderechner mitgeteilte Dar⸗ ſtellung über den Stand der Gemeindekaſſe auf Schluß des Monats Mai wird bekannt ao aohon als Bäckermeiſter in gleicher Rüſtigkeit zu feiern. Seckenheim, 5. Juni. Ueber das Wetter im Monat Juni ſagt der hundertjäh⸗ rige Kalender— und diesmal faſt ganz über⸗ einſtimmend mit anderen Wetterpropheten, daß der Anfang des Monats ſchön ſein wird. Vom 6. bis 10. ſoll dann unbeſtändiges Wetter ein⸗ treten, die Zeit vom 11. bis 14. ſoll ſogar Werds kühl werden, der 15. Regen bringen, dann kommt wieder ſchönes Wetter bis zum 22. ds. Mts., während die letzten Tage, vom 24. ab 1 ſollen. i annheim, 5. Juni. Beim Baden im Neckar iſt geſtern nachmittag der des Schwim⸗ mens unkundige Taglöhner Friedrich von hier ertrunken. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden.— Am linken Neckar⸗ ufer beim Neubau hier wurde geſtern abend die Leiche eines noch unbekannten 16— 18 Jahre alten Burſchen geländet.— Am 3. ds. Mts. vormittags verunglückte der verheiratete Zuſchläger Jakob Lehmann von Giſſigheim, wohnhaft hier, in einer Fabrik auf dem Linden⸗ hof dadurch, daß das freie Kettenende eines elektriſchen Schiebekranens, welches mittelſt einer Spannvorrichtung in einer Höhe von 9—10 Metern befeſtigt war, auf bis jetzt unaufge⸗ klärte Weiſe herunterfiel und dem Lehmann die Schädeldecke einſchlug. Der Schwerver⸗ letzte iſt am gleichen Nachmittag ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Durlach, 3. Juni. Hier ereignete ſich geſtern abend ein ſchreckliches Eiſenbahnunglück. Kurz vor 10 Uhr paſſterte ein von Heidelberg kommender Güterzug die Station, ohne anzu⸗ halten. Der von Pforzheim kommende, um dieſelbe Zeit fällige Perſonenzug hatte Ver⸗ ſucht und befanden ſich ſchließlich im„Fürſten⸗ ſpätuno Infolgedeſſen wurde für den übten des Güterzugs überſah das Signal und fuhr dem den Bahnhof verlaſſenden Perſonenzug in die Flanke. Etwa 25 30 Wagen von beiden Zügen wurden bei Seite geworfen und zum Teil zertrümmert, zum Teil erheblich beſchädigt. Ebenſo wurde eine der Lokomotiven übel zuge⸗ richtet. Heizer Bart von Heidelberg wurde ge⸗ tötet; Lokomotivführer Arnold von Heidelberg wurde ſchwer verletzt, ebenſo ein Reiſender namens Holz. Leicht verletzt wurden Wagen⸗ wärter Schick und Friſeur Karl Weber von Freudenſtadt. Der Materialſchaden iſt erheb⸗ lich und dürfte den Betrag von 100,000 Mk. überſteigen. Konſtanz, 3. Juni. Heute Nachmittag ertranken in Ueberlingen ein zehnjähriges Mäd⸗ chen und in Meersburg zwei am See ſpielende Kinder eines Arbeiters. Mainz, 4. Juni. Einen ſonderbaren Gedanken hatten die Gonſenheimer Stadtväter ausgeheckt, um ihrem Geldſäckel aufzuhelfen. Wie dem„Mainzer Journal“ ein Berichter⸗ ſtatter meldet, faßten ſie den Plan, die vielen 1 Sommerfriſchler, die den Ort beſuchen, mit einer Sonderſteuer zu belegen. Es ſei deshalb eine Gonſenheimer Abordnung bereits bei dem Finanzminiſter geweſen, doch dieſer habe den Herrn erklärt, daß es erſtens nicht klug ſei, wenn die Gonſenheimer ihre Sommergäſte be⸗ N ſteuerten, und zweitens ſei es nicht angängig, da die Leute bereits alle verſteuert ſeien. Seckach(A. Mosbach), 5. Juni. Heute abend 5 Uhr wurde der Bahnarbeiter Biſchoff aus Zimmern bei Adelheim, als er auf der Bahnſtrecke Zimmern zu gegangen war, von einem Zug erfaßt und getötet. Biſchoff war ein braver und fleißiger Mann, ſtand im 44. Lebensjahr und hinterläßt eine Wittwe mit 5 Kindern. Baden, 5. Juni. wurde auf dem ſogenannten Herrenacker die Leiche eines gutgekleideten Mannes aufgefunden, welche ſchon ziemlich in Verweſung überge⸗ gangen war, alſo dort ſchon längere Zeit ge⸗ legen ſein muß. In den Taſchen der Kleider fand ſich dem„Bd. Tgbl“ zufolge an Geld von 210 Mk. und eine goldene Uhr vor. Ueber die Perſönlichkeit des Toten konnte bis⸗ her nichts in Erfahrung 8 0 weeden. Dogern(Amt aldhut), Heute vormittag wurde die Frau des Bahn⸗ wartes Schwarber von Schnellzug 9.07 zwiſchen Waldshut und Dogern überfahren und ſchrecklich zerſtümmelt. Die Frau war längs des Bahn⸗ dammes mit Heuen beſchäftigt und wollte das Schienengleiſe überſchreiten, in dieſem Augen⸗ blicke ſauſte der Zug heran die Bedauernswerte wurde von ihm erfaßt und getötet. Hirſchhorn, 5. Juni. Zu ſchweren Ausſchreitungen ließen ſich Mitglieder des Petersthaler Kriegervereins geſtern bei einem Beſuch unſeres Städtchens hinreißen. Die Leute hatten ſchon verſchiedene Wirtſchaften be⸗ — in 5. Juni. eke A t eee Am Samstag abend 4 2 * die Wirtſchaftseinrichtungen demolierten. Unſer 76 Jahre alter Bürgermeiſter, Herr Zipp, wollte Ruhe gebieten, worauf die Zurechtgewie⸗ ſenen auf ihn eindrangen und mit einem ſchweren Bleiknüppel verſehenen Stock auf den Kopf ſchlugen. Die Schädeldecke zerſprang und das Gehirn wurde bloßgelegt. Vier der rohen Burſchen wurden verhaftet, jedoch ſoll ſich der Täter nicht darunter befinden. Der Zuſtand des Bürgermeiſters iſt lt.„Heidelb. Tabl.“ ſehr bedenklich. Köln, 5. Juni. In verfloſſener Nacht entſtand im Vorort Niehl zwiſchen Bauern⸗ burſchen Streit, der ſich ſchließlich auf eine große Menge Perſonen übertrug. Eine Perſon wurde durch einen Revolverſchuß ins Herz andere wurde durch Stichwunden tötlich und zahlreiche Perſonen wurden leicht verletzt. Die Polizei war machtlos. Erſt als Kölner Schutzleute zur Verſtärkung eintrafen, gelang es, dem wüſten Treiben ein Ende zu machen. Aus Rheinheſſen, 5. Juni. Am Donnerstag wurde im Walde bei Wendelsheim ein neunjähriges Mädchen ermordet aufgefun⸗ den. Der Täter, ein Maurer, der erſt vor 14 Tagen eine ihm wegen Sittlichkeitsverbrechen zuerkannte Gefängnisſtrafe verbüßt hat, wurde verhaftet. 8 5 Meißen, 5. Juni. Infolge Verſagens der Bremſe überfuhr geſtern Mittag der von Dresden um 11.31 hier eingetroffene Zug die Drehſcheibe und durchbrach die den Bahnhof zum Stehen kam; von dem erſten Perſonen⸗ wagen wurde die Stirnwand eingedrückt. Etwa 10 Perſonen erlitten Kontuſionen, doch war nur bei 4 ein Verband nötig. Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der Firma P.& B. Edelmann Nachf., Fahrradhandlung in Mannheim bei, worauf wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. Zu verkaufen: gohnenſtecen(geſchält) pro 100 5 Mk. bei ee ee ne getroffen und blieb tot auf dem Platze, eine von der Straße trennende Mauer, worauf er Bekanntmachung. Die unentgeltliche Am pfung der impfpflichtigen Kinder und Schüler wird in der Gemeinde Seckenheim am Freitag, den 9. juni 1905, im Rathause durch den Großherzoglichen Bezirksarzt vorgenommen. Geimpft muß werden: N. a 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgendes Kalender⸗ jahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Blattern überſtanden hat, 5 5 2. jeder Zögling einer öffentlichen Lehranſtalt oder einer Privatſchule innerhalb des Jahres, in dem er das zwölfte Lebensjahr zurückgelegt, ſofern er nicht nach ärztlichem Zeugniß in den letzten fünf Jahren die natürlichen Blattern überſtanden hat oder mit Erfolg geimpft worden iſt, 3. ältere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder oder Pflegebefohlene dem Geſetze zuwider der Empfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, 5 zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vorzulegen. Die geipften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. ö Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. 5 Die Kinder müſſen zum Ipftermine mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Mannheim, den 6. Juni 1965. Der Grossherzogliche Bezirksarzt Il. Behrle. Bekanntmachung. 8 Die Pferdemuſterung betr. Nr. 3092. Am Mautag, den 19. Juni 1905, Mittags 11 Ahr findet auf dem Nathausplatz hier die diesjährige Pferde muſterung ſtatt. 5 Die im hieſigen Ort und Nebenort Rheinau anweſenden Pferde- beſitzer werden angewieſen, ihre Pferde eine halbe Stunde vor der 5 Muſterungszeit, d. i. um ½11 Uhr pünktlich anf genanntem Platze auf⸗ zuſtellen und zwar der Nummer nach, welch letztere jedes Pferd an der linken Backenſeite der Halfer trägt. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 4 der Pferdeaushebungsvor⸗ ſchriften beſtraft. a Seckenheim, 27. Mai 1905. gürgermeiſter Volz. Sensen, beste Uualität Sensenwürfe Sensenringe ſowie alle Geräte für die Landwirtſchaft empfiehlt Sigm. Oppenheimer. . G. W. Söllner, Luiſenſtr. 9. Heugras-Verstoigerungen. Das Großherzogliche Domünenamt Mannheim verſteigert den diesjährigen Heugraserwachs von den ärariſchen Wieſen ſeines Bezirks wie folgt: Dienstag, den 13. und Mittwoch, den 14. Juni l. Is. jeweils Vormittags 9 Uhr zn Brühl von 338 ha der Gemarkungen Brühl und Donnerstag, den 15. Juni l. Is., Vormittags 9 Uhr im„Nelaishaus“ zu Rheinau von 35 ha Backofen⸗ und Riedwieſen der Gemarkung Seckenheim, ſowie von 9 ha in den Gewannen„alte und neue Nachtweide“,„Dammſtücker“ und„Wieſen außer dem Damm“ auf der früheren Gemarkung Rohrhof. 5 Mannheim, den 1. Juni 1905. Großh. Domänenamt: Vierling. im„Pflug“ Edingen; Habe mein Bureau nach O 1, 25(Hofapotheke)[ Treppe 5 verlegt. Dr. Hartmann, Rechtsanwalt, 5 Mannheim. Rartoffen ſr Sen Mittwoch, 7. Juni 9 Uhr Singprobe. Pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Gefunden ein Rad für Hackpflug. Abzuholen gegen Einrückungsgebühr bei hat zu verkaufen Gg. Sauer, Heumarkt. von Seckenheim in ſehr ſchöner Ausführung per Stück nur 5 Pfg. Billige Preise. Reiche Auswahl. empfiehlt. J. Helfrich. e Spezial- Ver von eleganten Neuheiten in Herren-Anzügen! Um meine Spezial⸗Garderoben⸗Abteilung noch zu vergrößern, verkaufe der Propaganda wegen für die nächſte Zeit tatsächlich ſoweit n nter ert bd cee 2. 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