A Erſcheint Mittwoch und Samstag. bonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeil⸗ oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 49. Mittwoch, den 21. Juni 1905. 5. Jahrgang Die Frage der Schaffung eines Großſchiffahrts⸗ weges auf dem Neckar. Stuttgart, 18. Juni. Die württem⸗ ergiſche Kammer der Abgeordneten genehmigte am letzten Freitag einſtimmig 50000 Mk. für die Vorarbeiten zur Herſtellung eines Groß⸗ ſchiffahrtsweges auf dem Neckar von Mann⸗ heim bis Heilbronn. Ans dieſem Anlaß wurde im Hauſe eine rege Erörterung über die Kanal⸗ frage gepflogen, wobei ſich die erfreuliche Tat⸗ ſache ergab, daß alle Parteien, wie die Re⸗ gierung ſelbſt von der Bedeutung eines ſolchen Verkehrsmittels völlig überzeugt und dem Pro⸗ jekt durchaus wohlwollend geſinnt ſind. Scharfe Angriffe mußte die badiſche Re⸗ gierung erdulden ob ihrer ablehnenden Haltung. er volksparteiliche Abgeordnete Käß meinte, mit ſolch freundnachbarlichen Geſinnungen, wie . ſie in der Erwiderung des badiſchen Miniſte⸗ riums des Innern zum Ausdruck gebracht wur⸗ en, könnten die Badener zu Hauſe bleiben. Als der Redner dann die Haltung Badens als einen„Krämerſtandpunkt“ bezeichnete, zog er ſich einen Ordnungsruf des Präſidenten zu. Der Zentrumsabgeordnete Rembold(Aalen) bielt den Kanalbau nur dann für zweckmäßig, wenn er bis Stuttgart gebaut werde. Hauß⸗ mann(Balingen) beglückwünſchte den Miniſter es Innern zu einem Landtag, der auf dem Gebiet des wiſſenſchaftspolitiſchen Fortſchritts ſo vorwärts dränge. Der Hafen, den der ſchiffbare Neckar uns bringen ſoll, ſei weit wichtiger als der Bau des Stuttgarter Bahn⸗ hofes und des Hoftheaters.(Sehr richtig!) n Amerika wäre der Kanal längſt gebaut. Staatsminiſter Dr. v. Piſchek äußerte ſeine lebhafte Freude über die ſo wohlwollende Aufnahme der Kanalfrage im Hauſe. Er ſtimme damit überein, daß die Rentabilitäts⸗ frage aufs genaueſte geprüft werden müſſe, unter Zugrundlegung des Gedankens einer Fortführung bis Stuttgart⸗Cannſtatt. Die Lage unſerer Industrie gebe uns allen Anlaß, einen möglichſt billigen Kohlenbezug anzuſtreben. enn aber der Waſſerweg einen Vorzug haben ſoll, dann müſſen mindeſtens 25% Erſparnis gegenüber dem Eiſenbahntransport in Ausſicht stoße. che der Schaffung dieſes Großſchiff⸗ fahrtsweges kommen verſchiedene für Württem⸗ berg ungünſtige Faktoren in Betracht. In erſter Linie der Umſtand, daß von 115 Kilo⸗ meter Länge 91 Kilometer auf badiſchem Ge⸗ biet liegen. Wenn wir auch hoffen können, daß Baden noch von dem Vorteil eines ſolchen Waſſerweges überzeugt werde, ſo dürfte doch freundſchaftliches Engegenkommen mehr wirken, als ſtarke Vorwüfe gegen die badiſche Regie⸗ rung. Weitere Schwierigkeiten liegen in den ſtarken Gefäll des Neckars, das von Mannheim bis Cannſtatt 45 Schleuſen nötig macht, wo⸗ von 23 auf badiſchem Gebiet, 22 in Württem⸗ berg liegen werden. Dazu komme, wenigſtens vorläufig noch, der Mangel einer erheblichen Talfracht. Die Flößerei könne in der bisheri⸗ gen Art nicht weitergeführt werden. Allerdings könnte ihr durch Aufſtellung eines beſonders billigen Schlepptarifs entgegengekommen wer⸗ den. Anderſeits glaube er, daß die Vorteile eines ſolchen großen Waſſerweges die Schwie⸗ rigkeiten und Nachteile weit überwiegen. Die Regierung, ſo ſchloß der Miniſter, werde in eine eingehende Prüfung der Frage eintreten und ſich dabei nicht vor kleinlichen Geſichts⸗ punkten leiten laſſen. Führen die Berechnungen zu einem günſtigen Ergebnis, ſo wird die Re⸗ gierung nicht zögern, in aller Bälde eine Vor⸗ lage einzubringen. Aus Nah und Fern. I Seckenheim, 19. Juni. Das 9. Kreisturnfeſt des 10. deutſchen Turnkreiſes (Baden, Elſaß⸗Lothringeu und die Pfalz) findet am 5., 6. und 7. Auguſt d. Js. in Pirmaſens ſtatt. Die entgültigen Anmeldeformularen über Beiteiligung am Feſt und den verſchiedenen Weltkämpfen ſind nun an die über 600 Kreis⸗ vereinen überſandt. Letztere haben dieſelben bis 1. Juli an die in Betracht kommenden Unter⸗ ausſchüſſe einzuſenden. Da die Gaſtfreund— ſchaft von Pirmaſens weit über die Grenzen der bay. Pfalz bekannt iſt, wird auch dieſes Feſt den vorhergegangenen quantitativ nicht nachſtehenden und da ſeit dem letzten Kreis⸗ turnfeſt in Pforzheim 1902 die turntechniſchen Errungenſchaften und Leiſtungen ſowohl der Einzelnen als auch der Vereinen nicht uner⸗ heblich geſtiegen ſind qualitativ um nicht un⸗ merkliches noch übertreffen. Mannheim. Das durch die Verlegung der Fabrik von Heinrich Lanz nach dem Lindenhof freiwerdende Terrain von 34,500 Quadratmeter in der Schwetzingervorſtadt wurde durch ein Konſortium, beſtehend aus der Rheiniſchen Kreditbank als Vertreterin der Firma Lanz, der Süddeutſchen Bank und den Herren Emil und Karl Noether übernommen. Durch den Block, der etwa 77 Bauplätze um⸗ faßt, wird eine neue Straße gelegt werden. Mannheim, 19. Juni. Der Stadtrat beſchloß, der hieſigen Ingeneur⸗Schule eine Baugewerkſchule anzugliedern. f Mannheim. Der Reingewinn der Sparkaſſe beträgt für das letzte Jahr beinahe 312 000 Mark. Davon ſollen 200,000 Mk. zur Beſtreitung des Aufwandes für die Hülfs⸗ kaſſe der erweiterten Volksſchule verwendet werden. 5 Mannheim, 19. Juni. Ein beklagens⸗ wertes Unglück traf am Samstag nachmittag die in der Schwetzinger Vorſtadt wohnhafte Familie des Taglöhners Johann Mörſinger. Der 13jährige Sohn vergnügte ſich mit andern Jungen damit, in einen Straßenhügel Höhlen zu graben. Mörſinger hatte ſich bis über Körperlänge in den Sand eingeſcharrt, als die lockere Maſſe über ihn zuſammenſtürzte, wodurch der bedauernswerte Junge den Er⸗ ſtickungstot fand. Wolterdingen(A. Donaueſchingen), 19. Juni. Einen ſchauerlichen Selbſtmord beging geſtern vormittag der verwitwete 50⸗ jährige Schuhmacher Heribert Held hier, indem er den Kopf durch das Schwungrad der Futterſchneidmaſchine ſteckte und dieſes dann antrieb, wodurch dem Manne der Kopf faſt ganz abgeſchnitten wurde. Am 3. ds. Mts. machte ſein Stiefvater ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende, während die Ehefrau des Unglücklichen im März ds. Js. den Tot im Waſſer ſuchte. Konſtanz, 19. Juni. Auf einem Spazier⸗ gang am Hafendamm iſt geſtern Abend 11 Uhr die ledige 29jährige Ladnerin Ida Venzler aus Sachſen⸗Altenburg in die See geſtuͤrzt n Afftiger Anxeigeblatt für Seckenbeim und Moesheim. und ertrunken. Die Verunglückte war ſehr kurzſichtig. Aus der Pfalz 18. Juni. Bei dem Gewitter am Freitag nachmittag flüchtete ſich die 20 Jahre alte Tochter Klara des Guts⸗ beſitzers Hoffmann von Rüſſingen bei Göll⸗ heim unter einen Baum. Der Blitz ſchlug hinein und tötete das Mädchen. Berlin, 17. Juni. In Groß⸗Lichterfelde hat heute Mittag der 26jährige Rohrleger Franz Sawatzki aus Steglitz nach einem Streit ſeine ihm untreu gewordene Frau Pauline durch einen Revolverſchuß getötet, ſein einjähriges Söhnchen durch einen zweiten Schuß ſchwer verletzt und dann durch eine dritte Kugel ſeinem eigenen Leben ein Ende gemacht. l Kalbe a. S., 17., Juni. Im Dorfe Dornbock entfloh ein Bär einem herumziehenden Bärenführer und zerfleiſchte zwei Kinder, ſo daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Die Beſtie wurde erſchoſſen. Elberfeld, 19. Juni. Zwei Töchter des Kaufmanns Clarerbach, im Alter von 8 und 12 Jahren, kochten in kupfernem Kinder⸗ ſpielzeug, in dem Grünſpan war, Reis. Beide ſind kurz darauf an Vergiftungsſymptomen geſtorben. 8 Köln, 17. Juni. In Abweſenheit der Herrſchaft wurde in einem Hauſe der Rheinau⸗ ſtraße ein ſchwerer Einbruch verübt. Die Diebe drangen in die Wohnung ein und er⸗ brachen den eiſernen Kaſſenſchrank, wobei ihnen Schmuckſachen und Brillanten im Werte von 20 000 Mark in die Hände fielen. Von den Spitzbuben fehlt jede Spur. Ottſtadt in Thür., 17. Juni. Während eines Unwetters wurde ein Tiſchlermeiſter nebſt ſeinen zwei Kindern vom Blitz getroffen und tötlich verletzt. Bielefeld, 17. Juni. Ein ſchweres Gewitter ging geſtern abend zwiſchen 5 und 6 Uhr öber Bielefeld und ſeine Umgegend nieder. In Vlotho tötete der Blitz einen 12⸗ jährigen Schüler, in Wallenbrück das Ehepaar Otto, in Lenzinghauſen und Bardüttingdorf zündete der Blitz und äſcherte zwei Häuſer ein. Breslau, 19. Juni. Der Regiſtrator Brunner, der als Angeſtellter der Filiale der Gasmoteren Deutz insgeſamt 2 Kaſſetten mit 150 000 Mark in Geld und Wechſeln geſtohlen hatte, wurde geſtern verhaftet. Es wurde nur wenig Geld bei ihm gefunden. Breslau, 19. Juni. Auf dem Riter⸗ gute Schönfeld bei Conſtadt in Oberſchleſien erkrankten zwölf Perſonen, darunter auch der Beſitzer von Watzdorf und ſeine Gattin, unter ſchweren Vergiftungsſymptomen, mutmaßlich infolge Genuſſes verdorbenen Fleiſches. Ein Stubenmädchen iſt geſtorben, alle anderen ſind außer Lebensgefahr. Hamburg, 19. Juni. Der 19jährige Bauarbeiter Bergeſt ſchoß in Groß⸗Moor bei Harburg auf mehrere Nachbarn, die ihm kein Geld borgen wollten. Die Ehefrau Heitmann N Gier murdon durch k Htbtes 1 Der Mörder iſt heute in Hamburg verhaftet worden. Kiel, 20. Juni. Bei der Sektion der Leiche eines 15jährigen Mädchens ſtellte es ſich heraus, daß es von der Sucht befallen war, Nägel zu verſchlucken. Die Sektion förderte 58 Nägel zu Tage. Detmold. Ueber hundert Perſonen, die an dem Feſteſſen der Landwirtsausſtellung in Blomberg keilnahmen, ſind unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen erkrankt. Bisher ſind drei ge⸗ ſtorben mehrere liegen im Sterben. Ob eine Vergiftung durch Konſerven oder ſonſtige Speiſen erfolgte, iſt noch unaufgeklärt. Lilienfeld(Nieder⸗Oeſterreich), 18. Juni. Die Arbeiter der Stahlgießerei der Firma Lenz überfielen geſtern den Beſitzer der Fabrik, von Lenz, als dieſer mit ſeiner Frau eine Spazierfahrt unternahm. Lenz wurde durch Steinwürfe ziemlich erheblich verletzt. Eine ganze Anzahl Arbeiter wurden verhaftet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 16. Juni 1905.) Die Herſtellung eines Blitzableiters auf dem Stengelhofſchulhaus wird an den Schiffer⸗ deckermeiſter Karl Auguſt Roth in Mannheim übertragen. Der Holzeementanſtrich am Feuerwehr⸗ ſteighaus in Rheinau wird an Johann Schäfer . 5 „Zu Schul⸗zwecken, Herr Schultheiß, zu Schulzwecken, zur Hebung und Förderung des Volksunterrichts, heißt es. Ihr ſeid ein Meiſter in der Auslegung, Herr Schultheiß!“ Der Schultheiß aber blieb ganz kühl und erwiderte:„Es kommt ja nur darauf an, wie man's lieſt.“ Und da hatte allerdings der Gemeindevorſtand auch recht. — Beim Paſſieren der Grenze auf einem Seitenwege hielt ein holländiſcher Zollbeamter den Führer eines kleinen, mit geſchmuggelten Waren beladenen Wagens an. Der Fuhrmann jammerte laut um den Verluſt ſeines Eigen⸗ tums, und in der mit großem ſchauſpieleriſchen Talent zu Tage gebrachten Aufregung ergriff er, noch ehe es der Zollbeamte Verhindern konnte, ein Taſchenmeſſer und brachte ſich am Halſe eine ſo ſchwere Verletzung bei, daß das Blut in Strömen floß. Schnell eilte der aufs tiefte erſchreckte Beamte nach dem über zwei Kiliometer entfernten nächſten Wohnhaus, um Hilfe zu holen. Als er mit dieſer nach der Stelle kam, wo er den Schmuggler gefaßt hatte, war dieſer mit Wagen, Waren und Pferd verſchwunden verſchwunden und blieb es auch in der inzwiſchen eingebrochenen Dunkelheit. Das in Strömen gefloſſene Blut entſtammte einer mit Blut gefüllten Blaſe, welche der geriebene Schmuggler unter ſeinem Halstuche trug und die er im Augenblicke der höchſten Gefahr öffnete, um den ahnungsloſen daſelbſt um das Angebot von 14 Mk. über⸗ tragen. ſtücken wird vorgenommen. gehabte Kirſchenverſteigerung werden genehmigt. Die Prüfung von 7 Fahrnisverſicherungs⸗ anzeigen mit einer Geſammtverſicherungs⸗ ſumme von 16 186 Mk. wird vorgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. — Auf die Ergreifung des Mörders der Familie Ballinger in Neckargartach hat der Unterſuchungsrichter in Heilbron eine Be⸗ lohnung von 500 Mk. ausgeſetzt. — In einem Dorf im Ulmer Winkel be⸗ ſtand lange Zeit eine wohltätige Stiftung. Der Schultheiß durfte Tag für Tag einen Wecken verrechnen, ob er ihn in den Kaffee tunkte oder zum Unterbrot oder auch gar nicht aß, dies war in der Urkunde nicht feſtgeſetzt. Da kam es nun einmal vor, daß ein Amt⸗ mann, welcher dieſe Stifung ſehr ſonderbar fand, die Stiftungsurkunde zur Prüfung ver⸗ langte. Der Schultheiß brachte das Akten⸗ ſtück, ſchlug es auf und ſagte:„Hier ſteht es!“ und er las, unter ſeiner Hornbrille hervor⸗ ſchauend, vor:„Zweihundert Gulden— jähr— licher Zins— zu verwenden zu Schulz— wecken.“ 5 9 haut lochto und ſaate: —— Zöllner zu täuſchen, was ihm auch glänzend gelang. — Einen Ehemann als Arbeitslohn hat Die amtliche Schätzung von 2 Grund⸗ 5 ein engliſcher Stramin⸗Fabrikant der fleißigſten Arbeiterin verſprochen. Die mit einem Erlös von 48 Mk. ſtatt⸗ f von 200 000 Mk. für die geſammten Ar⸗ gehabte Verſteigerung des Farrendungs, ſowie diejenige mit einem Erlös von 9.80 Mk. ſtatt⸗ 10000 Stück fertigstellen, Er ſetzt die Summe beiterin ien aus, wenn ſie in drei Monaten Mädchen, das für den hier gezahlten Lohn im Verhältnis das meiſte geleiſtet und wenigſtens 6 Monate im Dienſt der Firma geſtanden hat, werden 10000 Mk. zugeſprochen und die Er⸗ laubnis, ſich einen Angeſtellten der Firma zum Mann zu wählen. Weigert ſich dieſer, ſo wird er entlaſſen, und das Mädchen erhält noch 200 Mk. Schadenerſatz. — Ein„armer“ Reiſender. In Gneſen hatte ſich dieſer Tage in das Haus des Be⸗ ſitzers N. in der Poſtſtraße ein Mann auf den Boden geſchlichen, um dort zu übernachten. Er wurde von dem Dienſtmädchen geſehen. Als man den Fremden feſtnahm, erklärte er, man möge ihm ein Unterkommen verſchaffen, ſchließlich brachte man ihn auf die Polizei. Dort wurde der Fremde unterſucht. Bei ihm fand man ein Sparkaſſenbuch von 35 000 Mk. und 900 Mark bares Geld vor. Nach den angeſtellten Erhebungen ergab ſich, daß er ein in den Ruheſtand getretener Gerichtsſekretär war. Durch die krankhafte Sparſamkeit iſt der Mann auf die einfältige Lebensweiſe ge⸗ kommen. — Das letzte Spukhaus Berlins iſt jetzt von der Bildfläche verſchwunden. Die ſog. . und demjenigen 8 8 4 . 1 0 f 4 6 . 6 5 1 0 0 0 f . 0 . macht worden. 13 Jahre hindurch„umgegangen“ ſein ſoll und 1 13 Jahre hindurch infolge vollſtändiger zerwahrloſung allgemeines Aergernis hervor⸗ rief, iſt nun endlich dem Erdboden gleich ge⸗ . Einen wahrhaft kläglichen nblick bot die verlaſſene Stätte, in der die ganze Zeit hindurch verwilderte Katzen hauſten. In den Zimmern fand man einzelne Gerippe von Katzen vor. Es war weder ein Ofen noch Türſchlöſſer vorhanden, ja ſelbſt die asröhre waren bereits aus den Wänden eerausgeriſſen. Ein moderner Hotelpalaſt wird ich nun bald an jener Stätte, an welcher der Spukgeiſt ſein Unweſen ſo lange ungehindert reiben durfte, erheben. 1 Ein ungewöhnlicher Hilferuf. Der euchtturmwächter Uliſſe Zachela in Campo auf der Inſel Elba fing in der vorigen oche auf dem Leuchtturm eine müde Schwalbe, an deren rechtes Bein ein Zettel angebunden war. Er wickelte das Papier auf und las folgende, mit Bleiſtift geſchriebene Worte: Porto Longone, 14. Mai 1905, nachm. 3 * Dieſe Schwalbe kam ins Krankenhaus er Sträflinge hereingeflogen. Ich laſſe ſie wieder frei und binde der Schwalbe dieſen Zettel an den Fuß. Und wer dieſen Zettel det und ein Werk der Barmherzigkeit tun will, indem er mich aus meinem Elend zu be⸗ freien ſucht, der ſende eine Bittſchrift an Se. rzellenz den Juſtzizminiſter oder an den Deng um meine Begnadigung zu erwirken. enn ich bin unſchuldig zu lebenslänglicher wangsarbeit verurteilt worden unb bin ſchon ſeit 20 Jahren in dieſem Grabe, nämlich ſeit dem 16. April 1885. Ich heiße Bruno Cataldo aus der Gemeinde San Cataldo.“ Der Leuchtturmwächter beeilte ſich, dieſe Bot⸗ ſchaft aus dem Zuchthauſe dem Unterpräfekten von Porto Ferraja zu überbringen, der den Zettel ſogleich nach Rom ſandte. Der Vorfall erweckt lebhaftes Intereſſe. Das Publikum iſt geneigt, den unter ſo romanhaften Umſtänden laut gewordenen Unſchuldsbeteuerungen des armen Bruno Cataldo Glauben zu ſchenken, und der Juſtizminiſter wird wahrſcheinlich Veranlaſſung nehmen, über den Prozeß Gataldos Erhebungen anzunehmen. — Brandſtifterin Sonne, die ſchon ſo manches unaufgeklärt gebliebeue Feuer auf dem Kerbholz hat, entzündete in einer Wohnung zu Nordhauſen ein Päckchen ſchwediſcher Streichhölzer, das auf dem Fenſter lag. Das Feuer hatte auf ein in der Nähe befindliches Stickkäſten mit Häckelarbeit übergegriffen, wurde dann aber zum Glück bemerkt und gelöſcht. — Blick in die Zukunft. Der kleine Max: Mama, wenn ich einmal groß bin, dann heirate ich ein ſehr reiches Mädchen.— Mama: Sprich nicht ſo naſeweis. Man heiratet nicht nach Reichtum, ſondern man heirat jemand, den man lieb hat!— Max (nach einigem Nachdenken): Mama, ich werde einmal ein ſehr reiches Mädchen liebhaben. — Draſtiſcher Vergleich. Führer(unge⸗ duldig, zum Touriſten, der ein eifriger Botaniker ſchon leichter a' hungrige Gais aufi, als Ihna!“ — Boshaft. Fräulein:„... Ach, Sie ſind Mediziner— da können Sie mir wohl entziffern, was mir hier mal ein junger Arzt ins Stammbuch geſchrieben hat!“— Studioſus (leſend:„Das, ja das ſind.. zwei Rezepte gegen rote Naſe und Sommer⸗ ſproſſen!“ — Eine Rarität. Junge Frau(zum Dienſtmädchen):„Eine Nähnadel wollen Sie? Warten Sie, ich glaube, mein Mann hat noch eine aus ſeiner Junggeſellenzeit!“ — Anzüglich. Student(auf der Lokal⸗ bahn):„Das iſt ja ſchrecklich, dieſe Bummelei!“ — Schaffner:„Nun, Sie ſind doch das Bummeln gewöhnt!“ — Kindermund. Der kleine Fritz:„Liebe Mama, ich möchte zu meinem Geburtstage auch ſo eine hübſche, rote Naſe haben wie Onkel Franz!“ — Im Wohltägkeits⸗Bazar. Alter Geck: „Na, gnädiges Fräulein, was koſtet es, mir einen Kuß zu geben?“— Dame:„Mich viel Ueberwindung, Sie zwanzig Mark!“ — Beweis. Richter:„Hat der Herr, als er an den Stammtiſch trat, zu Ihnen direkt geſagt, daß Sie ein Eſel wären?“— Kläger: „Ich wüßte wenigſtens Keinen, auf den ſich das beziehen könnte.“ eee Fllegen netze für Pferde 0 iſt und immer zurückbleibt:„Da führ' i fein Anstreicher⸗Arbeſt. Die Unterhaltung des Feuerwehrſteighauſes in Rheinau betr. 8 No. 4252. Das Herſtellen eines Carbolineumanſtriches der retterumwandungen des Steighauſes einſchließlich aller Ausbeſſerungen oll im Wege öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote können bis 30. Juni 1905 bei dem unterzeichneten Ge⸗ meinderat ſowohl als auch bei dem Stabhalteramt Rheinau, welches ie Angebotsformulare abgiebt, eingereicht werden. Seckenheim, den 16. Juni 1905. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Die Verſteigerung von Brennholz betr. 1 Nr. 4334. Die Gemeinde läßt am Freitag, den 23. Juni 1905, Vormittags 7 Uhr drei Loos Brennholz bei der Deutſchen Stein⸗ zeugwaarenfabrik an den Meiſtbietenden an Ort und Stelle verſteigern. Seckenheim, den 20. Juni 1905. gürgermeiſteramt. o lz. Bekanntmachung. Bekämpfung des Rotlaufs unter den Schweinen betr. 5 Nr. 4148. Es ſoll in letzter Zeit wiederholt vorgekommen ſein, aß Schweine an Rotlaufkrankheiten bezw. Schweineſeuchen oder an ſonſtigen verdächtigen Erkrankungen umgeſtanden ſind, ohne daß der rtspolizeibehörde hievon Mitteilung gemacht worden iſt. 9 Wir machen die Beſitzer von Schweinen darauf aufmerkſam, daß rankheiten dieſer Art nach 8 1 der Verordnung vom 21. Juni 1895 anzeigepflichtig ſind. Die Verpflichtung erſtreckt ſich auch auf diejenigen Perſonen, welche ſich gewerbsmäßig mit der Ausübung der Tierheilkunde beſchäftigen, ingleichen die Abdecker und Fleiſchbeſchauer, wenn ſie vom Ausbruch eimer derartigen Krankheit oder von den Erſcheinungen, welche einen Schmitt. Schmitt. euchenausbruch begründen, Kenntnis erhalten, bevor die in Abſatz 1 3 er genannten Verordnung vorgeſchriebenen Anzeigeerſtattung erfolgt iſt. Seckenheim, den 20. Juni 1905. gürgermeiſteramt. Volz. Schmitt. Saisoen-Neuheiten 5 in Herren- u. Damenkleiderstoffen Spec. Qualitäten für solide Werktagsanzüge große Auswahl Satin, Organdin, Kattun⸗Reſte, Kopftücher. dae an! ued de Hue auOE Stronhüte Baumw. Damenstrümpfe 5 Baumw. f ommermützen Bade-Hosen Larb. Finderstrümpte ommerhemden Kinderjäckchen ommerunterhosen Kindermützen Tbeitshosen a blaue Blousen 1 Kinderlätzchen destreifte Blousen I 14 Or Sämtl. 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Es haben zu erſcheinen, die Muſterungsgeſchäfte: A. für untauglich Erklärten, b. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, e. zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für untauglich gefundenen, Se. die von den Fruppenteilen abgewieſenen Ein⸗ fährig-Ereiwilligen, ferner F. diefenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur dies- jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Ladung perſönlich bekannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Militär⸗ pflichtigen entſchieden wird. Die Beteiligten werden zu den Terminen vorgeladen werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit in reinem und nüchternem Zuſtande im Aushebungslokale zu erſcheinen und ihre Militärpapiere(Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzu⸗ bringen. f Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäß 8 26 3. 7 W.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Ecſcheinen Verhinderten haben ein ärzt⸗ liches Zeugnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Mannheim, 5. Juni 1905. Der Civilvorſitzende der Grſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Maunheim: beim diesjährigen Eppelsheimer. Beſchlußz. Nr. 4121. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 10. Juni 1905. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. 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