* — loeshriner Auzeiger Anzeigeblatt für Seckenheim ung Moes beim. —— 0 Erſcheint Mittwoch und Samstag. i. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeil' oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Redaktian, Druck und Verlag von 2. Helfrich in Seckenheim. Nr. 64. 3— Samstag, den 12. Auguſt 1905. 5. Jahrgang Ausland. F Warſchau, 9. Aug. Einigen 150 Mann des Walhmniſchen Regiments aus Warſchau, die in dieſem Herbſt ihre aktive Dienſtzeit er⸗ bedigt hätten, war bekannt gegeben worden, Daß ſie als Zeichen des beſonderen Vertrauens des Kaiſers nach dem fernen Oſten abgeſandt werden ſollten. Die Leute weigerten ſich, dieſem Befehl Folge zu leiſten, und wurden vom AKtriegsgericht zum Tote verurteilt. Das Totes⸗ urteil ſoll an je dem zehnten Manne durch Erſchießen vollſtreckt werden. Zur Exekution des Urteils war eine Kompagnie des litauiſchen egiments kommandiert worden. Dieſelbe weigerte ſich, auf dem Exekutionsplatze einge⸗ troffen, den Befehl auszufuͤhren. Zwiſchen den nun telephoniſch herbeigerufenen Koſaken und den Soldaten des litauiſchen Regiments ent⸗ ſpann ſich ein regelrechtes Gefecht, bei dem auf beiden Seiten zahlreiche Opfer fielen. ie Koſaken waren jedenfalls nicht im ſtande, en Widerſtand der Litauer zu brechen. Mitt⸗ Lerweile war ein anderes Infanterie-Regiment herbeigeholt worden, das die Meuterer zwang, die Waffen zu ſtrecken. Was ſpäter erfolgt tt, davon wiſſen nur die Mauern der Warſchauer Zitadelle zu erzählen. —— Aus Nah und Fern. ö Seckenheim, 11. Aug. Ein Unwet⸗ ter, wie ſich ſelbſt ältere Leute nicht erinnern können, zog geſtern um die Mittagsſtunde über unſere Gegend und hat beſonders in unſerer Demarkung übel mitgeſpielt. Nach kurzer un⸗ heimlicher Windſtille beim Herannahen der dunkelgelben Wolken ſetzte plötzlich ein Orkan mit furchtbarer Heftigkeit ein, vermiſcht mit wolkenbruchartigem Niederſchlag. Während desſelben herrſchte eine beängſtigende Dunkel⸗ heit, welche um ſo unheimlicher wirkte, als bläötzlich gegen die Fenſterſcheiben klirrende Hagelkörner den bang auf den Ausgang des ö Unwetters harrenden Landmann fragen ließen: Wie ſteht es mit den in üppiger Pracht und zu ſchönſten Hoffnungen berechtigten Tabak⸗ und Hopfenpflanzungen. Ca. 20 Minuten wütete das Unwetter mit rückſichtsloſer Gewalt und maſſen, welche die Canaliſation unmöglich aufnehmen konnten, durch die Ortsſtraßen dem Neckar zu, viele Keller mit Waſſer füllend. Erſt nach Aufhören des raſenden Sturmes und des ſtrömenden Regens konnte man den angerichteten Schaden einigermaßen überſehen. Im Orte ſelbſt waren viele Häuſer und Scheunen zum großen Teile abgedeckt und eigentümlicherweiſe beſonders die Gebäude mit den ſchweren Falzziegeln am meiſten beſchädigt. Im Schloß nnd im Bier⸗ keller ſind die ſchönſten Zierbäume ſchwer be⸗ ſchädigt und bildeten die abgeriſſenen Aeſte ein Bild unbeſchreiblichen Durcheinanders. Auch im Feld wütete der Sturm ſchrecklich und ſoll beſonders die Hofſtett mit den abgeriſſenen Obſt⸗ bäume einem Schlachtfeld gleichen. Auch der Wald hat ſchwer gelitten. Die Hopfenanlagen wurden zumeiſt umgeriſſen und die einzelnen Hopfenäſte und Hopfen abgeſchlagen und iſt der Schaden um ſo empfindlicher, da der dies⸗ jährige ſchöne Hopfenſtand mit nächſter Woche ſchon die Hopfenernte erwarten ließ. Der em⸗ pfindlichſte Schaden, welcher für unſere Ge⸗ meinde von weitgehender Bedeutung iſt, hat das Unwetter unſtreitbar an den Tabakpflan⸗ zungen angerichtet. Trotz der Trockenheit der letzten Woche ſtand der Tabak in einer Pracht wie ſelten in einem Jahre und ließen die breiten, ſaftigen Blätter eine prima Ernte ver⸗ ſprechen. Eine Viertelſtunde der entfeſſelnden Elemente hat genügt, um die Arbeit unſerer Landleute von langen Monaten zunichte zu machen. Beſonders die ſchönen breiten Tabak⸗ blätter ſind von dem wütenden Sturm abge⸗ knickt, und von dem Hagel zerfetzt. Der Scha⸗ den iſt um ſo empfindlicher, da nur ein einzi⸗ ger hieſiger Pflanzer verſichert iſt. Auch aus der Umgegend werden ſchwere Unwetterſchaden gemeldet und ſoll beſonders Edingen und Wieb⸗ lingen ſtark mitgenommen ſein. Wie wir erfah⸗ ren, wird der Schaden auf dem Felde(ohne Gebäudeſchaden) in hieſiger Gemarkung auf über 100 000 Mk. geſchätzt. 2 Rheinau, 11. Aug. Das geſtern Mittag hier niedergegangene Unwetter forderte laut„M. G.⸗A.“ leider ein Menſchenleben zum Opfer. Die Ehefrau des Brikettmeiſters Boizinski war im Begriffe, ihrem Mann das Mittageſſen zu bringen, wobei ſie von dem Sturmwind erfaßt und zu Boden geworfen wurde, gerade in dem Augenblick, als zwei ebenfalls von dem Winde ins Rollen geratene Eiſenbahnwagen daherkamen, welche der un⸗ glücklichen Frau beide Beine abfuhren und dieſelbe ſonſt noch erhebliche Verletzungen er⸗ litt, ſo daß deren Tot innerhalb kurzer Zeit eintrat. f Mannheim, 10. Aug. Wie die„N Bad. Edsztg.“ hört, wurde Feldwebel Fritſch vom hieſigen Grenadierregiment, der auf dem Scheibenſtand einen Soldaten erſchoß, geſtern vom Kriegsgericht zu drei Wochen Arreſt verurteilt. 8. Mannheim, 9. Aug. Bei einer Dach⸗ reparatur fiel heute mittag der Spenglermeiſter Mosburger von der Leiter und erlitt ſchwere Verletzungen, welchen er erlag. Mannheim, 9. Aug. Ein 15 Jahre altes Dienſtmädchen, welches ſich geſtern Abend auf das Fenſterbrett des Küchenfenſters ſetzte und offenbar dabei einſchlief, fiel aus dem 3. Stock hinunter in den Hof und erlitt einen Arm und Unterkieferbruch und innere Ver⸗ letzungen. Mannheim, 9. Aug. Das Inter⸗ nationale Statiſtiſche Inſtitut wählte anläßlich ſeiner ſoeben in London ſtattgehabten Tagung den Vorſtand des Mannheimer ſtatiſtiſchen Amtes, Dr. Schott, zu feinem ordentlichen Mitglied. Dem Inſtitut, das ſeinen Sitz in Rom hat, gehören die namhafteſten Vertreter der Volkswirtſchaft und Statiſtik aller Länder an. Die Wahl in die ſehr exkluſive Körper⸗ ſchaft gilt als hohe Auszeichnung. Schwetzingen, 10. Aug. Verhaftet wurde geſtern Abend ein in Stengelhof in Arbeit ſtehender verheirateter Tüncher wegen ſchweren Sittlichkeitsverbrechens, begangen an ſeiner 11½ jährigen Tochter. Doſſenheim(A. Heidelberg), 8. Aug. Auf Anordnung der Gemeinde Doſſenheim wird die im Jahre 1894 erbaute Waſſerleitung er⸗ weitert. Bei den Arbeiten ſtieß man auf eine guterhaltene, mit Quadern ausgemauerte Brun⸗ nenſtube. Sie iſt 2 Meter lang, 1,20 Meter breit und ungefähr 1,50 Meter tief. Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt von dieſer Quelle aus reſp. von dieſer Brunnenſtube in der aller⸗ früheſten Zeit, als die Schauenburg bewohnt war, die Burg geſpeiſt worden. Entweder wurde das Waſſer von der Burg aus hier ge⸗ holt, denn die Burg iſt nur etliche 100 Meter von hier entfernt, oder man hat das Waſſer durch Zuleitungsröhren. die man aber bis jetzt noch nicht aufgefunden hat, der Burg zugeleitet. Letzteres dürfte aller Wahrſcheinlichkeit nach der Fall geweſen ſein, denn die Quelle entſpringt mindeſtens ebenſohoch, wenn nicht noch höher als die Burg liegt. g Baden⸗Baden, 7. Aug. Die Ange⸗ legenheit der hieſigen Ortskrankenkaſſe, bei der bekanntlich Unregelmäßigkeit entdeckt wurden, die zur Verhaftung des Vorſtandes und Kaſ⸗ ſiers führten, beſchäftigt die öffentliche Meinung noch lebhaft. Der verhaftete Vorſtand, Kunſt⸗ gärtner H., galt allgemein als Ehrenmann; er war aber mit Ehrenämtern überhäuft und offenbar nicht im ſtande, den ihm dadurch er⸗ wachsenden Verpflichtungen nachzukommen und zugleich ſein Geſchäft ordnungsgemäß zu betrei⸗ ben. Schon manches Mal hat es ſich, ſo be⸗ merkt die„Straßb. Poſt“, gezeigt, daß Ehren⸗ ämter, deren es ja in unſerer Zeit ſo viele gibt, unter Umſtänden für ihre Inhaber gefähr⸗ lich werden können. N Kehl, 9. Aug. Ein ſchweres Unglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereig⸗ nete ſich geſtern in Legelshurſt. Der 36 Jahre alte verheiratete Maurer Michael Wilhelm aus Legelshurſt fiel beim Dachumdecken aus einer Höhe von 8 Metern auf die Straße. Der Schwerverletzte ſtarb wenige Stunden nach dem Unfall. i Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 8. Auguſt 1905.) 5 Die Prüfung von 13 Fahrnisverſicherungs⸗ verträgen wird vorgenommen. Die mit einem Erlös von 22 Mk. ſtatt⸗ gehabte Farrendungverſteigerung wird geneh—⸗ migt. i 5 Mit Herrn Architekt Fritz Frey, dahier, werden wegen Herſtellung der Kanaliſation in der Hildaſtraße und wegen Herſtellung der Wil⸗ helmſtraße Bauleitungsverträge abgeſchloſſen. Mit der bisherigen Verteilung, nach wel⸗ cher für Seckenheim und Rheinau 4 Arbeit⸗ geber und 4 Arbeitnehmer zu den Gewerbege⸗ richtswahlen zu wählen ſind, erklärt man ſich einverſtanden und beſchließt im Einvernehmen mit dem Stabhalteramt Rheinau, daß von den 8 in der Gemeinde zu beſtellenden Beiſitzern 4 in Rheinau und 4 in Seckenheim zu wählen ſind. f b Die zur Unterhaltung des Rheinauſchul⸗ hauſes erforderlichen Tüncherarbeiten werden an Adolf Scherer in Rheinau um das Ange⸗ bot von 138.22 Mk. übertragen. 5 Die von den Rechnern in Seckenheim und Rheinau vorgelegten Darſtellungen der Ge⸗ meindehaupt⸗ und Nebenkaſſe auf Schluß des Monats Juli werden zur Kenntnis gebracht; darnach befinden ſich die Kaſſen in Ordnung. Ein Reklamationsgeſuch wird, da Aende⸗ rungen ſeit der Vormuſterung nicht eingetreten ſind, als verſpätet eingereicht abgelehnt. Die zur Herſtellung eines Karzers im Stengelhofſchulhauſe in Rheinau erforderlichen Schreinerarbeiten werden an Hch. Kropp um das Angebot von 108.75 Mk. übertragen. Die von den Schätzern über den Brand⸗ ſchaden bei Beißbart und Hoffmann in Rheinau aufgenommene Schätzung wird anerkannt. Man nimmt zur Kenntnis, daß Rheinau am 1. Juli 1905 nach dem ſtatiſtiſchen Buch 3529 Einwohner zählte. Der Empfang des Beſcheids zur kathol. Armenſtiftungsrechnung für 1902/4 wird be⸗ ſcheinigt und der Vollzug am Rande nachge⸗ wieſen. Zum Geſuch des Friedrich Herold in Rheinau um Erlaubnis zum Betrieb einer Wirtſchaft im Hauſe Stengelhofſtraße Nr. 26 in Rheinau wird die Bedürfnisfrage verneint. Zu den Geſuchen des Philipp Frey in Rheinau und der Chriſtian Schweiß Ehefrau ebendaſelbſt um Wirtſchaftserlaubnis wird die Bedürfnisfrage bejaht, da es ſich um beſtehende Wirtſchaften handelt. Das Bezirksamt teilt mit, daß Polizei⸗ diner Bauſch als Waagmeiſter verpflichtet wurde und zu den vorgeſchlagenen Aenderungen der Friedhof⸗ und Begräbnisordnungen die ſtaatliche Genehmigung erteilt wurde. Das Gehalt des Schuldieners Hermann Keilbach in Rheinau als Badmeiſter wird auf 18 9 500 Mk. vom 1. September 1905 ab ixirt. 7 a a Die am 3. d. Mts abgehaltene Obſtver⸗ ſteigerung, welche eiuen Erlös von 149 Mk. brachte, wird genehmigt. Gegen die Aufnahme des Karl Alexander Herdt dahier in den badiſchen Staatsverband werden keine Bedenken erheben. ö Das Geſuch eines Bürgers um vorzeitige Entlaſſung ſeines Sohnes vom aktiven Militär⸗ dienſte wird in Anbetracht der vorliegenden Gründe befürwortet. i 5 Für den Nebenort Rheinau ſoll vorbehalt⸗ lich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes eine Polizei⸗ und Ratsdienerſtelle auf 1. Okto⸗ ber 1905 errichtet und zu dieſem Zwecke mit einem Anfangsgehalt von 850 Mk. ausgeſchrie⸗ ben werden. Gegen die Errichtung von Arbeiterwohn⸗ häuſern durch die Deutſche Zündholzfabriken in Rheinau außerhalb der genehmigten Baufluch⸗ ten wird Einſprache erhoben. Ferner wurden mehrere Verwaltungsange⸗ legenheiten erledigt und eine Anzahl Rechnungen zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. D Seckenheim, 11. Aug. Wie wir hören, ſind die Vorbereitungen zu dem vom Männergeſangverein zu veranſtalten⸗ den Gartenfeſt im Schloß im vollen Gang; die Vereinsleitung läßt es ſich ange⸗ legen ſein, ſowohl auf geſanglichem als auch auf muſikaliſchem Gebiet das Beſtmögliche zu leiſten und die Arrangements derartig zu treffen, daß den Beſuchern des Garten⸗ feſtes zweifellos einige genußreiche angenehme Stunden bevorſtehen. Außer mehreren vom Männergeſangverein vorzutragenden Chören und einigen Muſikſtücken der Seckenheimer Kapelle ſind in dem nächſtens zur Ausgabe kommende Programm verſchiedene Soli, ferner Klavier⸗ und Violin⸗Vorträge, Feuerwerk dc. vorgeſehen und, wenn die diesbezüglichen mit den beiden hieſigen Turnvereinen eingeleiteten Verhandlungen zum Ziele führen, wird auch unſere wackere Turnerſchar durch einige turneriſche Aufführungen zur allgemeinen Unterhaltung beitragen. Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat bereits begonnen und bis jetzt ein befriedigendens Reſultat ergeben; es würde zur glatten Abwickelung der Kaſſen⸗ geſchäfte und zur Erleichterung der Kontrolle 1 g weſentlich beitragen, wenn diejenigen ver⸗ ehrlichen Einwohner, welche ihren Bedarf an Eintrittskarten noch nicht gedeckt haben, dies in Bälde tun wollten; zur Bequemlichkeit der Intereſſenten wurden noch mehrere „Karten⸗Verkaufsſtellen errichtet, welche in dem in der gleichen Nummer befindlichen Inſerat — bekannt gegeben werden. Zur Wohltätigkeits⸗ lotterie wurden ſchon verſchiedene Gegenſtände 1 geſtiftet, und bittet der Verein, wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, weitere Gaben freund⸗ lichſt ſpäteſtens bis Donnerstag, den 17. „Auguſt, im Vereinslokal abzugeben; es wäre im Intereſſe der guten Sache zu wünſchen, daß der beſſer ſituirte Teil der hieſigen Ein⸗ wohnerſchaft ſich die Gelegenheit, an ihren von Krankheit und Not heimgeſuchten Mit⸗ menſchen ein Werk der Nächſtenliebe zu üben, nicht entgehen läßt. Jede, auch die kleinſte Gabe, erfüllt ihren Zweck. Möge die in unſeren früheren Artikeln hinſichtlich der Be⸗ teilung der hieſigen Einwohnerſchaft ausge? ſprochenen Erwartung in Erfüllung gehen, und möge die Veranſtaltung von guter Witterung begünſtigt werden, damit wir in unſerem ſchönen Seckenheimer Schloß ein Gartenfeſt, ein Volksfeſt feiern können, in deſſen gelungenem Verlauf einerſeits die Ver⸗ anſtalter für die aufgewandte Zeit und Mühe, andererſeits die Feſtteilnehmer für ihre Opfer⸗ 70 8 den gebührenden Lohn finden werden. Mosbach, 10. Aug. Am 30. Juli d. J., nachts gegen ¼11 Uhr, wurde, wie jetzt erſt bekannt wird, auf der Straße zwiſchen Haag und Neckarhauſen bei der ſogenannten Todeswieſe am Waldeingang von 3 bis jetzt noch unbekannten Perſonen auf den Bier⸗ brauer Guſtav Jakob in Heidelberg, der an dieſem Tage in Haag auf Beſuch war, ein walſchaft verübt. Die hieſige Staatsan⸗ waltſcha alle drei mit Prügeln bewaffnet maren. Gunten fahndet nun nach den Tätern, die Jahre alte Aſſiſtenzarzt Dr. Franz Ulrich, der bei ſeinem Vater, Dr. Ulrich⸗Nierſtein, zu Be⸗ ſuch weilte, iſt geſtern nachmittag im Altrhein, en er durchſchwimmen wollte, ertrunken. Seine eiche wurde bereits geländet. Hof a. d. Saale, 9. Aug. In einem hieſigen Hotel verübte ein verheirateter Reiſen⸗ er der Lokomobilfabrik Lanz in Mannheim, einen Mordverſuch an einer Fabrikantenfrau aus Plauen, die er durch eine Schußwunde am Kopfe leicht verletzte. Hierauf entleibte er ſich ſelbſt. Der Beweggrund iſt unbekannt. Pegnitz, 8. Aug. Die 20jährige Bauerntochter Eliſabeth Wölfel wurde geſtern rüh bei Weidenſees, wo Kirchweih war, er⸗ ochen aufgefunden. Eine Gerichtskommiſſion traf geſtern noch zur Inaugenſcheinnahme ein. ls mutmaßlicher Täter wurde der Liebhaber Bochum, 10. Aug. Auf der Straßen⸗ bahnſtrecke Bochum⸗Wattenſcheid ſtieß ein Fahr⸗ gaſt, der wegen Ausgabe falſchen Geldes vom Schaffner zur Rede geſtellt wurde, dieſem ein ſcharf geſchliffenes Meſſer in den Unterleib und verletzte ihn tötlich. Der Täter wurde ver— haftet. — Ein Augsburger Schenkkellner hatte bei einer auswärtigen Feſtlichkeit als Afterpächter mit einem Kollegen zuſammen eine Bierbude inne. Für das Bier, das um 30 Pfg. pro Liter verkauft werden mußte, mußten die beiden dem Pächter 33 Pfg. pro Liter zahlen. Trotzdem hatten ſie in zwei Tagen 280 Mk. Reingewinn. Das„Geſchäft“ muß ver— ſtanden ſein. — Ein luzerniſcher Volksdichter klagt; „Maſchine zum Mähe Zum Futterbreche, Maſchine zum Nähe Maſchine zum Dreſche Maſchine zum Wäſche Maſchine zum Mahle, Nur keine zum— Zahle.“ Der älteſte Bürger in Buchloe (Schwaben) Johann Kramer, iſt, 91 Jahre alt, geſtorben. Er war ein Studiengenoſſe Napoleons III., mit dem er die Studienanſtalt St. Anna in Augsburg beſuchte. — Einen ſehr guten Erfolg hat die Schwarzwälder Uhreninduſtrie auf der hiſtoriſchen Uhrenausſtellung in Nürnberg errungen. Die goldene Medaille erhielten die Uhrenfabrik von Math. Bäuerle in St. Georgen und die Aktien⸗ geſellſchaft für Uhrenfabrikation in Lenzkirch; 3 83 der Ermordeten, der Bauernſohn Walther von a Maſchine zum zeidenſees, vom Tanzplatze weg verhaftet. Maſchine zum die ſilberne Medaille die Firma C. Werner⸗ Reche Villingen, Bauer und Kuhn⸗Villingen und Sähe Karl Kohler Neuſtadt. 5 Bekanntmachung. Die Tabakfelderaufnahme betr. Nr. 5772. Nach Mitteilung des Hauptſteueramts Mannheim be⸗ ginnt die Aufnahme der Tabakfelder mit Einſchluß der amtlichen Feſt⸗ ſetzung der zu vertretenden Gewichtsmenge auf der hieſigen Gemarkung om Montag, den 14. d. Mts. Indem wir dies den Tabakpflanzern der Gemeinde bekannt geben, machen wir auf folgenges aufmerkſam: 1. Bis zu dem bezeichneten Tage muß die zur Regelung der Blattzahl erforderliche Behandlung der Tabakpflanzen(das Köpfen und eizen) vollſtändig bewirkt und müſſen etwa vorhandene Erſatzpflanzen entfernt ſein. 2. Die Pflanzer ſollen den amtlichen Ermittelungen auf ihren Grundſtücken tunlichſt anwohnen oder ihre Grundſtücke in geeigneter eiſe bezeichnen(etwa durch Aufſtellen von Stäben, auf denen der ame des Pflanzers angegeben iſt, an den beiden Grundſtücksenden). 3. Den Pflanzern iſt bis zum Beginne der Aufnahme Gelegenheit gegeben, Unrichtigkeiten in der Anmeldung zu verbeſſern Seckenheim, 10. Auguſt 1905. Bürgermeisteramt: Volz. Ratſchreiber Ritter. Lisgenschafts-Vorstoſgerung. Im Auftrage der Eigentümer werden am Montag, den 14. Auguſt 1905, Vormittags 10 Uhr die nachbezeichneten Liegenſchaften auf dem Rathauſe in Feckenheim öffentlich verſteigert. Zieler und Baarzahlung iſt geſtattet. Gemarkung Neckarau: Lagerbuch⸗Nr. 5100, 9 a 67 qm Acker im Hermsheimer Bösfeld Bösheck neben Gg. Joſ. Volz und Eva Katharina Sponagel. Anſchlag 700 Mk. Lagerbuch⸗Nr. 5214, 9 a 34 qm Acker im Hermsheimer Bösfeld bei der Bösheck neben Marie Fuhr und Andreas Tranſier Anſchlag 550 Mk. Lagerbuch⸗Nr. 4781, 10 a 04 qm Acker im Kloppen⸗ heimerfeld auf den Breitenweg neben Valt. Seitz Wwe. und Gg. Leonh. Sturm. Anſchlag 600 Mk. Seckenheim, 7. Auguſt 1905. gürgermeiſteramt. Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Kriege betr. Nr. 5761. Hiermit bringen wir nachſtehend das Reichsgeſetz, betr. den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Mare vom 28. Mai 1894(R⸗G. Bl. 1894 S. 463) zur öffentlichen untnis. Seckenheim, 9. Auguſt 1905. Bürgermeisteramt Volz. .. Die Vorſchriften der Landesgeſetze, nach welchen das Recht, Tauben zu halten, beſchränkt iſt, und nach welchen im Freien be⸗ roffene Tauben der freien Zueignung oder der Tötung unterliegen, nden auf Militärbrieftauben keine Anwendung. N Dasſelbe gilt von landesgeſetzlichen Vorſchriften, nach welchen deuben, die in ein fremdes Taubenhaus übergehen, dem Eingentümer es letzteren gehören. 9. 2 d Inſoweit auf Grund landesgeſ. Beſtimmungen Sperrzeiten für en Taubenflug beſtehen, finden dieſelben auf die Reiſeflüge der ilitärbrieftauben keine Anwendung. Die Sperrzeiten dürfen für höaltärbrieftauben nur einen zuſammenhängenden Zeitraum von öͤchſtens 10 Tagen im Frühjahr und Herbſt umfaſſen. Sind längere bis zehntägige Sperrzeiten eingeführt, ſo gelten für Militärbrieftauben mmer nur die erſten 10 Tage. ö 3 Als Militärbrieftauben im Sinne dieſes Geſetzes gelten Brief⸗ ſeltben, welche der Militär⸗(Marine)⸗Verwaltung gehören oder der⸗ ben gemäß den von ihr erlaſſenen Vorſchriften zur Verfügung ge⸗ ellt und welche mit dem vorgeſchriebenen Stempel verſehen ſind. Privatperſonen gehörende Militärbrieftauben genießen den Schutz dieſes Geſetzes erſt dann, wenn in ortsüblicher Weiſe bekannt gemacht worden iſt, daß der Züchter ſeine Tauben der Militärver⸗ waltung zur Verfügung geſtellt hat. 4 Für den Fall eines Krieges kann durch Kaiſerliche Vekbrdnung beſtimmt werden, daß alle geſetzlichen Vorſchriften, welche das Tödten und Einfangen fremder Tauben geſtatten. für das Reichsgebiet oder einzelne Teile desſelben außer Kraft treten, ſowie daß die Verwendung von Tauben zur Beförderung von Nachrichten ohne Genehmigung der Militärbehörde mit Gefängnis bis zu drei Monaten zu be⸗ ſtrafen iſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 28. Mai 1894. . 8. gez. Wilhelm. gez. Graf v. Caprivi. Fuhrleistungen. Die Herſtellung der Wilhelmſtraße in Seckenheim betr. No. 5821. Das Führen von ca. 200 cbm. 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Für den Vorverkauf von Einkrittskarten ſind folgende Verkaufs⸗ ſtellen errichtet: Heinrich Seitz zum roten Löwen, Karl Berlinghof, Hauptſtraße 98, Albert Bühler, Hauptſtraße 90, Albert Volz, Bäcker, Hauptſtraße 107, Josef Karlein zum Schloss. Eintritt zum Gartenfest beim unteren Schlosseingang. Der Haupteingang bleibt geschlossen. Kaſſeneröffnung am 19. Anguſt, Abends 8 Uhr. Mit dem Gartenfeſt wird eine Wohlthätigkeits⸗Lotterie ver⸗ bunden, und bitten wir die verehrl. hieſigen Einwohner, welche geneigt ſind, zur Verloſung geeignete Gegenſtände zu ſpenden, ſolche freundlichſt im Vereinslokal„roten Löwen“ bis ſpäteſtens Donnerstag, 17. Auguſt abgeben zu wollen, damit die Vorarbeiten zur Lotterie rechtzeitig erledigt werden können. Der Vorſtand. Für Herbst und Winter 1905 empfehle meine reichhaltige Muster kollektion für Herrengarderobe. Die Mode für Herbst und Winter bringt apart karri rte und fielfarbige Cheviots und Kammgarne, als letzte Neuheiten bräunliche und grünliche Farben. 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