Setken 0 eil Anzeigeblatt für Seckenbeim und Npoesheim. — Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von 2. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeil« oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 75. Mittwoch, den 4. Oktober 1905. 5. Jahrgang Aus Nah und Fern. Seckenheim, 4. Okt. Am Sonntag, den 1. Oktober, nachmittags 2½ Uhr fand in Neckarau die Schlußübung der drei Sanitäts⸗ kolonnen des Rhein⸗Neckargaues ſtatt. Der Uebung war folgende Vorausſetzung zu Grunde Eidg. In der Rheiniſchen Gummi⸗ und elluloidfabrik in Neckarau ereignet ſich Sonn⸗ tag Nachmittag 1½ Uhr eine Keſſelexploſion, wobei ungefähr 25 Perſonen mehr oder minder chwer verletzt werden. Die 3 Sanitätskolonnen des Rhein⸗Neckargaues: Mannheim, Neckarau und Seckenheim werden telephoniſch zur Un⸗ glücksſtätte beordert. Unſere Seckenheimer Ko⸗ lonne hatte die Aufgabe eine Landfuhre zum eitertransport von drei Verwundeten zu ſtel⸗ len und rückte um 2 Uhr von hier ab. Der Kolonnenarzt, Herr Dr. Bruch, hatte ſich um 2 Uhr mit Wagen zur Unglücksſtätte begeben. Die Seckenheimer Kolonne gelangte um ½3 Uhr auf dem Uebungsterrain an. Der 1. Kolonnen⸗ führer, Herr Jakob Herdt, meldete ſofort nach em Eintreffen Herrn Generalmajor z. D. imberger, dem Vorſitzenden der badiſchen Sanitätskolonnen, daß die Seckenheimer Ko⸗ lonne vollzählig zur Stelle ſei. Alsbald ging es an das Aufſuchen und Verbinden der Ver⸗ wundeten und deren Verbringung nach dem Sammelplatz. Dort beſichtigte Herr General⸗ major Limberger die Verbände und die Kolon⸗ nenärzte prüften die Sanitäter eingehend über die Art der vorliegenden Verletzungen und die erſte Hilfeleiſtung bei denſelben. Hierauf brach⸗ ten die Mannheimer und Neckarauer Sanitäter ihre Verwundeten in zwei Eiſenbahnwagen unter, während die Seckenheimer die ihrigen auf die Landfuhre zum Weitertransport ver⸗ luden. Damit war die Uebung beendigt. Herr Generalmajor Limberger ergriff alsdann das Wort zur Kritik, in welchen er den drei Kolon⸗ nen ſeine wärmſte Anerkennung ausſprach. nter den Gäſten, die zur Uebung erſchienen waren, bemerkten wir unter anderen den Herrn Landeskommiſſär Pfiſterer, Herrn Geh. Reg.⸗ at Lang, den Großh. Bezirksarzt Herrn Medizinalrat Dr. Behrle, Herrn Oberſt Winter⸗ eld und Herrn Bürgermeiſter Ritter(Mann⸗ heim). Nach der Kritik zogen die Kolonnen auf den Neckarauer Marktplatz, woſelbſt ſie noch einmal im Parademarſch an den Gäſten vorbeimarſchierten. Ein gemütliches Beiſam⸗ menſein im Gaſthaus„zum Ochſen“(Neckarau) vereinigte hierauf die Teilnehmer noch lange in fröhlichſter Stimmung. Seckenheim, 29. Sept. Die Reſer⸗ viſten machen wir darauf aufmerkſam, daß ſie nicht unterlaſſen dürfen, ſich innerhalb 14 Tagen nach ihrer Entlaſſung bei dem Bezirksfeldwebel deſſen Kontrolle ſie angehören, anzumelden, ſonſt ſetzt es Strafe. Portofrei ſind an das Bezirkskommando oder den Bezirksfeldwebel ſchriftlich einzuſendende militäriſche Meldungen nur dann, wenn ſie in unverſchloſſenem, mit dem Vermerk„Militaria“ verfehenen Kouvert abgeſandt werden. Geſchloſſene Kouverts ſind zu frankieren. Auch die Landwehrmänner wollen ſich dieſes merken. Ladenburg, 29. Sept. Ein Sohn des Steueraufſehers Hübler hier dient ſeit November 1904 als Matroſe auf S. M. Schiff„Kaiſer Karl der Große“ und befand ſich zurzeit bei den Manövern in Pillau. Geſtern traf ein Telegramm hier ein, nach welchem der junge Mann bei einer Nachtwache durch einen Fehltritt in die See fiel und ertrank. Mannheim, 30. Sept. Ein für Fuhr⸗ werksbeſitzer intereſſanter Zivilprozeß ſchwebt ll.„Frkf. Ztg.“ zur zeit am hieſigen Land⸗ gericht. Bei einem Fabrikbrand requirierte ein Schutzmann die beiden Pferde einer Fuhr⸗ halterin zum Beſpannen eines Feuerwehrfahr⸗ zeuges. Der allein zu Hauſe weilende Knecht weigerte ſich, weil ſeine Dienſtherrin nicht zu Hauſe war und weil ſeine Pferde dem ſchnellen Tempo auf eine ſo weite Strecke nicht gewachſen ſeien. Als dann der Schutzmann auf die Strafandrohung des§ 360 Ziff. 10 R⸗St.⸗G.⸗B. verwies, ſchirrte der Knecht die Pferde doch an, und im Trab fuhr man davon. Aber bereits an der Neckarbrücke hatte die Reiſe ein Ende. Eins der Pferde brach tot nieder. Wie die Sektion ergab, war dem auf 1500 Mk. geſchätzten ſchweren Arbeitspferde infolge der ungewohnten Anſtregung das Zwerchfell geplatzt. Die Fuhrhalterin klagte nun gegen die Stadtgemeinde auf Schadener⸗ ſatz, weil das Pferd für die ſttädtiſche Feuer⸗ wehr requiriert worden ſei. Das Landgerich wies aber die Klage ab, da der Schutzmann nicht als Vertreter der Stadt, ſondern in ſeiner Eigenſchaft als badiſcher Staatsbeamter ge⸗ handelt habe. Darauf wurde die Klage gegen den Fiskus gerichtet, der nunmehr beim Ver⸗ waltungsgerichtshof eine Entſcheidung darüber beantragte, ob der Schutzmann ſeine Amts⸗ befugniſſe überſchrittten hat oder nicht. Von dem Ausfall dieſer Entſcheidung würde der Fiskus ſeine Stellung zu der Klage abhängig machen. Im Fuhrgewerbe ſieht man der Entſcheidung mit Spannung entgegen, da die Fuhrhalter, wenn ihnen nicht die Gewähr für den Schadenerſatz geboten wird, vorziehen werden, ſich wegen Uebertretung beſtrafen zu laſſen als ſo bedeutende Schädigungen auf ſich zu nehmen wie in dem ſtreitigem Falle. Heidelberg, 2. Okt.„Die neue Neckarbrücke iſt eingeſtürzt!“ So lautet eine Alarm⸗Nachricht, die heute morgen die Stadt durcheilte. Seit Frühjahr iſt in der Nähe des Tonnenhofes an der Straße nach Wieblingen eine eiſerne Brücke über den Neckar im Bau, in einer Breite von vier Bogen und nahezu vollendet. Von dieſen iſt der dritte Bogen vom linken Ufer aus, der größte, der ſich über den Fluß erhebt, heute morgen zwiſchen/ und 47 Uhr eingeſtürzt und liegt mit der unteren Hälfte im Fluß, während der Reſt aus der Waſſerfläche ragt. Das Geräuſch des Ein⸗ ſturzes glich dem eines heranbrauſenden Eiſen⸗ bahnzuges. Die Trümmerſtätte bietet einen großartigen Anblick. Menſchenleben ſind glück⸗ licherweiſe nicht zu beklagen, da zu dieſer Zeit noch niemand auf dem Bau beſchäftigt war. Der Materialſchaden läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen. Der Schiffahrtsverkehr dürfte auf längere Zeit geſperrt ſein. Ueber den Einſturz der Brücke teilt das„Hdlb. Tagebl.“ noch folgendes mit: Eingeſtürzt iſt heute früh halb 7 Uhr der die Fahrbahn des Neckars über⸗ ſpannende Bogen der neuen Brücke über den Neckar, die von der Nebenbahn Mannheim⸗ Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheim erbaut wird. Die Spannweite des Bogens beträgt 14 Meter, iſt alſo eine außerordentliche große. Ein Ab⸗ ſprießen des Bogens war, wenn die Schiffahrt Der rote Kaſpar. Criminalnovelle von Carl Caſſau. 6)(Nachdruck verboten.) Da es Vroni inzwiſchen nicht erlaubt wurde, Sepp zu beſuchen, ſchrieb ſie ihm einen offenen Brief, den das Gericht zu be⸗ ordern übernahm. Sie verſicherte ihm darin des Glaubens an ſeine Unſchuld Seitens der Mutter, wie auch ihrer ſelbſt, und ermahnte ihn, an — 85 Hülfe zu glauben, die nicht ausbleiben ürde. Der Aſſeſſor ſchüttelte zu dieſem Briefe den Kopf verwundert. Der rote Kaſpar hatte ſich bisher Zwang angetan, als er ſich aber ſicher glaubte, begann er, ſich etwas Geld bei Nacht aus ſeinem Ver⸗ ſteck zu holen, wie er auch für dieſen ſeinen aub einen geeigneteren Platz aufſuchte. Von da an begann ſein Lodderleben auf's Neue, ſo aß Nottopp, der ihn, wie geſagt, als Boten verwendete, viel über Unpünktlichkeit zu klagen hatte, desgleichen auch über des roten Kaſpar runkſucht und Völlerei. „Kaſpar aber ward der Boden doch zu heiß unter den Füßen, er beſchloß, nach Amerika caiszuwandern; aber mit den paar tauſend een war es nicht wohl möglich. Er be⸗ chloß, noch einen tüchtigen Coup zu machen, denn, ſagen die Franzoſen, der Appetit kommt während des Eſſens. Um aber ganz ſicher zu gehen, kündigte der rote Kaſpar regelrecht und ging dann in Frieden mit dem Bahnmeiſter auseinander. Er hatte genug gelernt, um zu wiſſen, wann Nottopp genügend Geld in ſeinem Bureau hatte, um die Schichtmeiſter auslöhnen zu können. Einen ſolchen Zeitpunkt ſuchte er ſich aus, um in Nottop's Raum, in dem derſelbe zu ſolcher Zeit auch übernachtete, einen Beſuch abzuſtatten. Hier, wo er jeden Schritt kannte, mußte er ſich die Beute leicht aneignen können, wenn er Nottopp mit Chlo⸗ roform betäubte, denn das Geld lag in einem einfachen Pulte von Tannenholz mit ganz ſimpelm Schloſſe verwahrt. Nottopp beſaß einen großen Hund, Pluto, der bei ſolchen Ge⸗ legenheiten vor der Thür lag. Er gab, als er in der Nacht heranſchlich, dem Tiere, das ihn erkannte und deshalb nicht anſchlug, ver⸗ giftetes Fleiſch, woran das Tier ſofort krepirte, dem ſchlafenden Nottopp aber warf er eines von Sepp's geſtohlenen Taſchentüchern, welches mit Chloroform getränkt war, über das Geſicht. Aber Nottopp beſah ſtarke Nerven; er kämpfte gegen die Betäubung und rief um Hülfe und verjagte ſo den feigen Kaſpar. Man fand Nottopp am anderen Morgen völlig abgeſpannt vor; wohl aber konnte man nun ſein Abenteuer von ihm erfahren. Das aufgefundene Taſchentuch wurde der Staats⸗ anwaltſchaft abgeliefert und ſetzte dieſe in nicht geringe Verlegenheit, denn darin ſtanden auch die Buchſtaben J. B., und es konnte nunmehr nicht weiter die Rede davon ſein, den Verdacht eines Raubmordes gegen Sepp Bichtel aufrecht zu erhalten. Da alle Verhöre Sepp's ſtets dasſelbe Reſultat hatten, beſchloß man, ihn durch die Haft mürbe zu machen. Aber auch das Mittel erwies ſich als völlig vergeblich. ** * Harry Goldſchmidt hatte ſeinen Plan, Vroni mit ſammt ihrem Erbe zu gewinnen, jetzt definitiv aufgegeben, denn er war bei einem erneuten Beſuche des Rainhuber'ſchen Hofes einfach abgewieſen worden. Er ging zähnekniſchend davon; von Bauern abgewieſen zu werden, das war doch zu ſchrecklich! Aber Deckung für ſeine Schulden mußte geſchafft werden, da der Geldverleiher Schwarzkopf, der ihn bis dahin über Waſſer gehalten, nunmehr Schwierigkeiten machte. Der„Goldene Vock“ war ein Wirtshaus und der Inhaber des ſehr geſuchten Lokales war Herr Michael Höffel, der ſeine hübſche, aber leichte Tochter Theres als Lockvogel benutzte, ſtets neue Gäſte anzuziehen. Harry Goldſchmidt hatte ſich in jener Zeit ebenfalls nach dem„Goldenen Bock“ gewöhnt, und da er ein anſehnlicher Menſch und ein großer Frauenfreund war, bei der ſchönen * 6 1 Auzeiger T 8 5 2 2 8 7 nicht gehindert werden ſollte, außerordentlich erſchwert oder faſt ganz unmöglich. Dies und der Umſtand, daß ein ſchwerer Dampfkran auf der Spannung ſich befand, verurſachte, daß die Eiſenkonſtruktion der eigenen und der Laſt des Krans nicht ſtand halten konnte. Die eiſernen Trägern brachen an den Pfeilern, als ob ſie von Holz geweſen wären, durch und der ganze Brückenbogen ſtürzte mit dem darauf befindlichen Kranen in den Neckar. Aus Bayern, 28. Sept. Dem Bauern Ziegler in Ernſtfeld ging beim Gewehrputzen ein noch im Laufe ſteckender Schuß los, der Zieglers Frau ſo unglücklich traf, daß ſie tot niederſank. Düſſeldorf, 28. Sept. Im Verlaufe eines Wortwechſels ſtieß der Invalide Frinken ſeinem Sohne ein Meſſer in die Bruſt und verletzte ihn tötlich. Der Täter wurde ver⸗ haftet. Berlin, 2. Okt. bruchsdiebſtahl in die Kaſſe des Steglitzer Stadtpoſtamts wurde in der Nacht zum Sonntag durch die Wachſamkeit der Polizei vereitelt. Es kam zu einem hartnäckigen Kampfe mit einem der Verbrecher, wobei dieſer und ein Beamter durch Schüſſe verwundet wurden. Ein ſchwerer Ein⸗ Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 29. September 1905.) Zwei hier eingereichte Fahrnisverſicherungs⸗ verträge blieben unbeanſtandet. Zur Herſtellung eines Straßenhydranten, einer Gartenwaſſerleitung und zwecks Verlegung der Aichſtelle wird ein Credit aus Wirtſchafts⸗ mitteln im Betrage von 1750 Mark bewilligt. Dem Geſuch der Terraingeſellſchaft Sporr⸗ wörth in Rheinau um Bewilligung zur Ton⸗ ausbeutung des Gemeindegrundſtücks Lgb.⸗ No. 6 655 wird unter folgenden Bedingungen ſtatt⸗ gegeben: a zahlende 1. pro Quadratmeter des in Angriff ge⸗ nommenen Geländes ſind 80 Pfg. zu bezahlen. 3 2. Die ausgehobene Fläche muß wieder bis zur früheren Hoͤhe mit Sand auf⸗ gefüllt und mit 50 em. Mutterboden überdeckt werden. 3. Der Pächter iſt abzufinden.. Dem Polizeidiener Volz wird an Stelle der geordneten Gebühren für auswärtige Dienſt⸗ verrichtungen mit Wirkung vom 1. Januar 1905 ein Averſum von 100 Mark bewilligt. Im Hinblick auf die beſonderen Verhält⸗ niſſe wird der Betriebsgeſellſchaft in Rheinau zu den Koſten der Anlage einer elektriſchen Straßenbeleuchtung nach Sporrwört und Diamant ein Beitrag in Höhe der Hälfte dieſer Koſten bewilligt. g Ein in Seckenheim belegenes Grundſtück wird amtlich geſchätzt. Die an einen Hauptlehrer in Rheinau zu mit Wirkung vom 1. Oktober 1905 von 500 auf 600 Mark erhöht. Der Anſtrich eines Fußbodens im Unter⸗ lehrerzimmer wird an Philipp Weißling um das Angebot von 10.40 Mark übertragen. Mietzinsentſchädigung wird Mitteilungen aus der Seckenheimer Bürgerausſchuß⸗Sitzung. (Vom 29. September 1905.) Kurz nach 7 Uhr eröffnete der Vorſitzende, N Herr Bürgermeiſter Vokz, die Verſammlung, zu welcher von 75 Mitgliedern 51 erſchienen waren und veranlaßte die Ernennung der Ur⸗ kundsperſonen. Als ſolche wurden durch Akla⸗ mation gewählt: die Mitglieder Herr Georg Joſef Volz⸗Seckenheim und Herr Do. Fiſcher⸗ Rheinau. s 89 ö Der Antrag Beizug zu den Straßenkoſten wird in zwei Vorlagen zerlegt und zunächſt die Hafenſtraße behandelt; gegen den Beizug zu den Koſten dieſer Straße liegt eine Eingabe eines Angrenzers vor, in welcher dieſer hinweiſt, daß die Koſten für den erſten in der Straße eingelegten Kanal auf die Geländekoſten ge⸗ ſchlagen wurden und nur techniſche— in der Geſamtanlage liegende— Urſachen die Einle⸗ gung eines zweiten größeren Kanals und die Entfernung des erſteren für die Zwecke der Angrenzer genügenden Kanals bedingt hätten. Dieſe Umſtände könnten jedoch unmöglich einen nachträglichen Beizug begründen. ſitzende giebt die Richtigkeit der in der Einrede vorgebrachten Behauptungen zu und ſtellt die Annahme oder Ablehnung der Vorlage in das Ermeſſen der Verſammlung. Die darauf vor⸗ genommene Abſtimmung brachte die Ablehnung der Vorlage mit 3 gegen 39 Stimmen; nach⸗ dem zu ſolcher die Mitglieder Gund, Gemeinde⸗ rat Seitz, Th. Herdt, Knecht und Hartmann ſich geäußert hatten 5 Die weitere Vorlage betr. Schwetzinger⸗, Bismark⸗ und Luiſenſtraße wird durch den Vorſitzenden aufs eingehendſte erläutert; an der Diskuſſion beteiligten ſich die Mitglieder Brüſtle, welcher anſchließend an die bekannt gegebenen Einſprachen die Voclage bis zur Klärung eini⸗ ger ſchwebender Rechtsfragen zurückgeſtellt wiſſen will, ferner Th. Herdt, Bräunig und Hart⸗ mann. Der Vorſitzende erwidert auf die An⸗ frage des Herrn Brüſtle, daß das vorliegende Verfahren am beſten geeignet ſei, auch dieſe Zweifel zu beſeitigen und empfiehlt die An⸗ nahme der Vorlage, die ja noch der Staatsge⸗ nehmigung unterliege. Ratſchreiber Ritter weiſt darauf hin, daß die Argumente der Ein⸗ ſprachen zu einem Civilverfahren eignen, indem ſich die Beſchwerdeführer bei erwaiger öffentlich rechtlicher Verpflichtung zur Betragsleiſtung an die die Laſtenfreiheit gewährleiſtenden Vorbeſitzer der Grundſtücke zu halten hätten. Herr Brüſtle erkundigt ſich nach dem Stande des Kanaliſa⸗ tionsprojekts, worauf ihm der Vorſitzende von den ſeit der letzten Bürgerausſchußſitzung ge⸗ pflogenen Verhandlungen Kenntnis giebt. Der Vor⸗ Die nächſte Vorlage Bewilligung von Pachtnachlaß an die durch Hagel vom 25. Juli 1905 beſchädigten Pächter von Gemeindegrund⸗ ſtücken wird nach ausführlicher Begründung durch Herrn Gemeinderat Schmich einſtimmig angenommen; desgleichen die die Anſtellung eines ſtändigen Ratſchreibergehilfen in Rheinau bezweckende Vorlage nach einem von Stabhal⸗ ter Herrn Wöllner der Verſammlung erſtatten⸗ den Vortrag. Herr Brüſtle weiſt bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß der Gemeinderat die verſprochene Vorlage betr. die Dienſt⸗ und Gehaltsordnung für Gemeindebeamte, Bedien⸗ ſtete und Arbeiter noch nicht eingebracht habe, was der Vorſitzende mit der ſtets reichhaltigen Tagesordnung entſchuldigt und für die nächſte Sitzung nachzuholen verſpricht. Die weiteren Gegenſtände der Tages- ordnung: Freigabe eines Grundſtückes, Geneh⸗ migung einer Vereinbarung wegen Legung eines Schuttabfuhrgeleiſes auf der Fabrikſtraße in Rheinau, Bewilligung eines Credits von 17 Mark zur Verlegung der Aiche, Aufſtellung eines Hydranten, und Anlage einer Garten- waſſerleitung in Seckenheim, ſowie Errichtung einer Rats⸗ und Polizeidienerſtelle, welch letz⸗ tere Vorlage durch Herrn Gemeinderat Schröder“ Rheinau vertreten wurde, fanden debattenloſe un einſtimmge Annahme. Hierauf wurde die Verſammlung um 9 Uhr durch den Vorſitzen⸗ den geſchloſſen. ö Vermiſchtes. Seckenheim, 3. Okt. „Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, vergolden!“ a ö Storms feucht⸗fröhliches Lied erklingt all — jährlich in froher Zecher Kreiſe, beſonders am Rheine, im Lande des Weins. Wenn uns auc Oktober ſo manches nimmt, das der Sommer uns bereitet und hinterlaſſen, der Bäume Grün, den ſüßen Duft der Blumen, den lieben Vogel⸗ ſang, des Himmels blaues Band und die Kraft der Sonne, ſo gibt er uns dafür auch wiede mit offener Hand reichliche Gaben im Feld und Garten, vor allem aber im Weinberge und an der Rebenlaube die köſtlichen Trauben, den ſüßen Moſt, den„Federweißen“, den goldenen Wein. Dem Jäger iſt er der liebſte Mond er bietet die reichſte Beute. Sein Kleid ist bunt, ſein Begleiter der rauhe Wind,„und wie er ſpricht ein einzig Wort, fliegt raſch das Grün der Blätter fort, und Scharlach hängt am Laube.“ Seine Schmetterlinge ſind fal⸗ lende Blätter, ſeine Blume die Roſalilia Zeit⸗ loſe, die er auf alle Wieſen ſtreut. Auf unſern abendlichen Gängen bewundern wir das herr, liche Abendrot, das die früh ſcheidende Sonne in die Wolken gießt. Die Abendglocke klingt früher als ſonſt und auch feierlicher in de Stille ringsum. Bald überraſcht uns die Dunkelheit. Der Mond ſcheint ſilbern, die gol⸗ denen Sternlein prangen——— Jetzt machte er dem Theres Eindruck gemacht. Aber Theres Mädchen auffällig den Hof. ſagte ſchnippiſch: i 0 „Gehn's doch, Ihr machtet ja lieber der Vroni Rainhuber den Hof!“ „Meinſt Du, Dirndel?“ lachte er dazu. „Nicht die Bohne! Glaubſt etwa, ich nehm' eine, von der ſolche Dinge geredet werden? Gibt's nicht Leute, welche ſagen, ſie habe mit dem Sepp unter einer Decke geſpielt, den unbe— quemen Vater bei Seite zu ſchaffen?“ Theres ſah ſich ſcheu um: „Um Gottes Willen, wenn's Jemand hört, Ihr kämt in des Teufels Küchen!“ „Pah,“ meinte Goldſchmidt,„noch lange nicht! Wenn das Gericht den Bichtel für un⸗ ſchuldig hielte, warum läßt man ihn den nicht frei? Nein, Theres, wenn ich wüßte, daß Du mich gern hätteſt und Dein Vater Dich an⸗ ſtändig ausſteuerte, Dich wollt' ich ſchon zur Frau!“ . Theres lachte, loſen Zähne ſah: d „Iſt's Euer Ernſt?“ „Mein völliger Ernſt!“ „Ich will mit dem Vater reden!“ Als Harry Goldſchmidt das nächſte Mal im„Goldenen Bock“ erſchien, nahm ihn Herr Michael Höffel auf die Seite und ſagte: „s iſt nicht recht, Herr, daß Ihr mein Mädel ſo zum Narren habt!“ „Inwiefern, Herr Höffel?“ „Schw daß man die weißen tadel— ihm den Kopf voll vom Höffel ſelber. f ſtätigung der Sache aus dem Wirt heraus, ſo „Das war mein Ernſt!“ „Wirklich? Nun wißt, ich hab' zwei Kinder! Der Sohn, Alois, bekommt einmal Haus, Wirtſchaft und Gut, die Theres be⸗ 1 eine nette Ausſteuer und 10000 Gulden azu!“ „Wollen Sie mir das ſchriftlich geben?“ „Gewiß!“ ö „Dann können wir Verſpruch feiern!“ „Kommt her, ich ſchreib's gleich: friſche Fiſche, gute Fiſche!“ Harry Goldſchmidt ſchwamm in einem Meere von Seligkeit, er erhielt ſeinen Schein und verlobte ſich nun in aller Form mit Theres Höffel. An Herrn Adam Schwarzkopf, gewöhnlich in der Stadt nur„der Blutegel“ genannt, ſchrieb er, daß er ſich reich verheirate und Herr Schwarzkopf ſelbſt ſich davon über⸗ zeugen könne. Er möge nur kommen und ſich die Verhältniſſe anſehen. a Herr Adam Schwarzkopf, ein geiziger, gieriger Menſch, war in ſolchen Geldgeſchäften doppelt vorſichtig. Er traute weder den Worten des als ſehr leicht bekannten Herrn Goldſchidt, noch dem Schein Höffel's, ſondern ging kluger Weiſe den ſichereren Weg bei Herrn Michael Auf Umwegen lockte er die Be⸗ daß der Goldſchmidt fragte: „Was habt Ihr denn mit dem Kerl?“ „Das will ich Euch ſagen, Schwiegervater,“ gab Goldſchmidt leicht zurück,„der Menſch iſt ein„Blutegel“. Auf der Univerſität hab' ich iel Geld v„„ 8 „Ah, da hat Adam Schwarzkopf vorge“ ſchoſſen?“ f ö „Jawohl!“ „Wie viel kriegt er denn von Euch?“ „Mit Zinſen 2000 lumpige Gulden!“ Höffel beſann ſich und ſagte dann: „Na, s iſt nun einmal ſo! Die Theres ſolls nicht wiſſen, denn der Mann muß Her im Hauſe bleiben und darf am Reſpekt 505 ſeinem Weibe nichts einbüßen! Verſprechet mit, mein Kind gut zu halten, ſo will ich dem. egel ſeine Forderung auszahlen! b „Das wolltet Ihr, Schwiegerpapa? 55 ſeid ein Staatskerl! Laßt Euch küſſen! Un die Theres will ich halten wie mein Beſten. „as iſt brav!“ lachte der Alte gerührt ging an ſeinen Schrank und ſagte:„Da 15 die Zweitauſend, gebt ſie dem Wärwolf un 17 7 „ Blutegel! Könnt ihn auch zur Feier der Be lobung heut' Abend mit einladen! 1 auch noch einen guten Freund, bringt ihn mil! der Wein iſt heuer halt billig!“ „Da hole ich den Grimpner heran!“ „Wer iſt das?“ „Mein erſte Kerl!“ „Gut! Alſo um 8 Uhr!“ „Schön!“ 5 Er ging in die Gaſtſtube, Schwarzkopf ſaß und auf Harrys Wi Theres gut verpflegt wurde. FFortſetzung folgt. Zeichner, ein ſolider, a guter Habt Ihr * „Der Wald iſt ſchwarz und ſchweiget Und aus den Wieſen ſteiget Der weiße Nebel wunderbar. Mannheim, 30. Sept. Ein Wechſel in der Beſetzung des hieſigen Polizeidirektoriums ſteht in nächſter Zeit bevor. Ueber die Perſon des Nachfolgers des Herrn Direktor Schäfer, der von hier verſetzt wird, iſt noch nichts bekannt. Siegen, 2. Okt. Beim Verladen von Geld durch die Reichsbankſtelle auf dem Bahn⸗ hofe geriet ein mit 20⸗Markſtücken gefülltes Säckchen im Werte von 45,000 Mk. unter die Räder einer Lokomotive. Das Säckchen wurde von der Lokomotive glatt durchfahren, wodurch eine Anzahl Goldſtücke platt gepreßt, andere umhergeſchleudert wurden. Doch fanden ſich alle Stücke wieder. Berlin, 2. Okt. Die„Vereinsmeierei“ treibt mitunter ſonderbare Blüten. So be⸗ findet ſich in der letzten Nummer der in Oranienburg erſcheinenden„Zeitung für Nieder⸗ barnim“ folgende Anzeige:„Verein kinder⸗ loſer Eheleute. Zur Gruͤndung obigen Vereins werden Mitglieder geſucht. Meldungen beim kinderloſen Wirt, Breiteſtraße 6.“ L Am Hundewurm geſtorben. Ein 43⸗ jähriges Mädchen Sch. zu Berlin beſaß ein Pinſcher, von dem ſie ſich oft, trotz aller Warnungen, Geſicht und Hände lecken ließ. Vor einiger Zeit erkrankte Fräulein Sch., doch gelang es den Aerzten nicht, ſofort die Art des Leidens feſtzuſtellen. Der Zuſtand der Dame verſchlechterte ſich von Tag zu Tag, ſo daß ſchließlich ihre Ueberführung nach dem Kranken- hauſe notwennig wurde. Hier wurde die Er⸗ krankung am Hundewurm feſtgeſtellt. Die Dame iſt geſtorben. — Hundert Jahre deutſcher Männergeſang. Rektor E. Starcke weiſt im„Schulblatt für die Provinz Brandenburg“ darauf hin, daß der deutſche Männergeſang in dieſem Jahre ein Jubiläum begehen kann. Seit dem Jahre 1805 nämlich wurden in der Berliner Sing⸗ akademie, die damals von Zelter geleitet wurde, als Feſtlichkeiten für neu eintretende oder aus⸗ ſcheidende Mitglieder gemütliche Herrenabende veranſtaltet und ſie ſind als Anfang des deutſchen Männergeſanges zu betrachten. Um dieſe Abende anregender zu geſtalten, komponierte Zelter kleine Männerchöre, meiſt heiteren In⸗ halts. Und alle Mitglieder, ob Dichter oder Komponiſten, waren zu Beiträgen für dieſe Abende verpflichtet. Die Geſänge wurden mit Klavierbegleitung ausgeführt, denn Zelter konnte ſich anfangs mit dem Männergeſang ohne Be⸗ gleitung nicht befreunden. Bei der Abſchieds⸗ feier von Otto Grell, dem Oheim des ſpäteren Profeſſors Eduard Grell, mußte das Klavier aus räumlichen Grunden entfernt werden. Eine Guitarre ſollte ſtellvertretend aushelfen. Dieſe gab den Ton an, und kräftig⸗friſch⸗ Männerſtimmen ſetzten ein, ſodaß das Ge— klimper in den Tonmaſſen ganz verſchwand und der Geſang auch ohne hörbare Begleitung ſich ganz glockenrein und taktfeſt hielt. Von dem Abend an war Zelter für den Geſang ohne Belgleitung gewonnen.„Liedertafel“ nannte er fortan den Männergeſangverein, weil er jetzt das alte Sängerweſen, König Arthurs Tafelrunde, wieder erwecken wollte. Auch die Herren fanden Gefallen am Männer⸗ geſange und verſammelten ſich uun regelmäßig alle vier Wochen zu einem Uebungsabende. Einmal im Jahre, zum Stiftungstage, ſollten auch Gäſte eingeladen werden. Indeſſen war die neue Schöpfung nicht in der Lage, die ſchönen Früchte, deren Keime ſie in ſich barg, ſo ſchnell zur Reife zu bringen und ſie öffent⸗ lich kundzugeben. Dazu fehlte es beſonders an hinreichendem und geeigneten Uebungsmaterial. Es wurden Preiſe, goldene und ſilberne Me— daillen, für gute Kompoſitionen ausgeſetzt. Vor allem mußte damals der Dirigent eines Männergeſangvereins ſelbſt ein tüchtiger und produktiver Komponiſt ſein. Erſt am 24. Januar 1809 konnte das erſte größere Stiftungsfeſt begangen werden. Starcke tritt bei dieſer Gelegenheit auch der Meinung ent⸗ gegen, daß der deutſche Männergeſang eine Nachahmung des ruſſiſchen Militärgeſanges ſei. — Ein aufregender Kampf zwiſchen drei Löwen ſpielte ſich unlängſt in einer großen Pariſer Menagarie ab. In einem Käfige waren neben einem gewaltigen abeſſiniſchen Löwen zwei Löwen aus dem Kaplande unter⸗ gebracht. Die Tiere vertrugen ſich ſehr ſchlecht, ſollten ſich aber mit der Zeit aneinander ge⸗ wöhnen, weil ſie zuſammen vom Bändiger dreſſiert werden ſollten. Um die Beſtien auf mildere Gedanken zu bringen und an liebens⸗ würdige Sitten zu gewöhnen, hatte man dieſer Tage noch eine Löwin in den Käfig eingeſperrt, die auf den poetiſchen Namen Sappho hörte. Durch dieſe Maßnahme ſchien man aber das Unglöck noch vermehrt zu haben; denn nun brach auch noch die Eiferſucht unter den Löwen aus. In einer der letzten Nächte erſcholl ein fürchterliches Gebrüll in der Menagerie. Als die Wärter herbeeilten, bot ſich ihnen ein furcht⸗ bares Bild. Der eine der Löwen war von den beiden anderen an die Eiſenſtäbe des Käfigs gedrückt worden und blutete aus un⸗ zähligen Wunden. Als es dem Perſonal end⸗ lich gelungen war, die wütenden Beſtien zu trennen, war der ſchwer verwundete König der Tiere, der einen Wert von 12000 Frank repräſentiert und ein Geſchenk König Meneliks an den Direktor der Menagerie darſtellt, bereits verendet. Aber auch die beiden anderen Tiere hatten ſo ſchwere Verletzungen bei dem Kampfe davongetragen, daß ſie getötet werden mußten. Die Löwin hatte während des blutigen Streites in einer Ecke des Käfigs gekauert und dem Ringen zugeſchaut. f — Die zwölf Urſachen zum Heiraten. Der Erſte tut's um die Dukaten; Der Zweite um ein hübſch Geſicht; Der Dritte will nicht länger warten; Der Vierte weil Mama ſo ſpricht; Der Fünfte um ſich zu ergötzen; Der Sechſte iſt nicht gern allein; Der Siebente will ſich ruhig ſetzen; Der Achte denkt:'s muß einmal ſein; Der Neunte tut's aus Mitleidstriebe; Der Zehnte bloß aus wahrer Liebe; Der Elft' und Zwölfte ſind ſo dumm. Die wiſſen ſelber nicht, warum. — In Nitſch wurde ein Hauptmann, der zu den Verſchwörern und Königsmördern gehört, mit abgeſchnittenem Kopf ermordet auf: Auf ſeiner Bruſt war ein Zettel gefunden. befeſtigt mit der Aufſchrift„Nr. 1. gen folgen.“ — Unter eigenartigen Umſtänden ver⸗ ſchwunden iſt ſeit dem 15. Dezember v. F. der 29 Jahre alte, zu Oſchatz geborene Tech⸗ niker Otto Stephan, der in Berlin in der Mauerſtraße 2 wohnte. Der etwa 1,60 Meter große, unterſetzte Mann hatte ſeinen Bekannten erzählt, daß er ſich augenblicklich in guter Lage befinde und mit einem Freunde, deſſen Namen er aber nicht nannte, eine Reiſe nach Italien und Frankreich unternehmen wolle. Später, wenn er ſich verheiratet habe, würde ihm dies unmöglich ſein. Nach Angabe ſeiner Wirtin iſt Stephan am 15. Dezember unter Mitnahme eines größeren Geldbetrages nach Frankfurt (ob Frankfurt a. M. oder a. O. hat er nicht geſagt, abgereiſt, um noch bei den Eltern ſeines Freundes eine Woche zuzubringen. Nun haben ſeine Verwandten bei der Kriminalpolizei an⸗ gezeigt, daß er im Herbſt v. J. gegen 12 000 Mk. in der Lotterie gewonnen habe. Dies Kapital konnte auch noch nicht aufgefunden werden. — Dilemma. Vagabund(nachdem er eine alte Jungfer total ausgeplündert hat, ihr eine Roſe überreichend): Der ſchönſte Schmuck für ein junges hübſches Mädchen iſt und bleibt eine Blume!“ — Geſicherte Zukunft. Geheimrätin: „Ich hoffe, daß der Aufenthalt in unſerem Die übri⸗ Hauſe für Ihr ferneres Fortkommen von Nutzen ſein wird!“— Zofe:„O gewiß, gnädige Frau— ich habe hier viel erlauſcht!“ — Familiäre Behandlung. Junge Haus⸗ frau(zur Köchin):„Marie, wir haben jetzt, wo die Gäſte eintreffen, ganz vergeſſen, für eine Vorſpeiſe zu ſorgen.“— Köchin:„Ach Jotteken, Madame, det is ooch wahr, wat ſind wir doch een paar Kamele!“ g Tüncher⸗Arbeit⸗Oergebung. 4 Den Friedhof in Seckenheim betr. No. 10 390. Das Anſtreichen und Nummeriren von 300 Grab⸗ ſtickel ſoll vergeben werden. Angebote ſind innerhalb 8 Tagen an den unterzeichneten Gemeinderat, von welchem auch die näheren Bedingungen in Erfahrung gebracht werden können, einzureichen. N Seckenheim, 3. Oktober 1905. Gemeinderat: Volz. Ratſchreiber Ritter. Bekanntmachung. erhielten. Bekanntmachung. Bei der letzten Reviſion unſeres Leitungsnetzes in Seckenheim muß⸗ ten wir die Wahrnehmung machen, daß bei verſchiedenen Anlagen Nachinſtallationen und Erweiterungen ausgeführt wurden, ohne daß wir eine Benachrichtigung darüber „So, da nehmen Sie! Die Abhaltung von Kochkurſen an der 8 Volksſchule Seckenheim betr. No. 10 402. Die Gemeinde beabſichtigt mit Beginn des Sommer⸗ halbjahres an der hieſigen Volkſchule Kochkurſe einzuführen und erſucht üdchen, welche ſich als Kochlehrerinnen ausbilden wollen, binnen 10 Tagen ſich anher zu melden. f Die Lehrerin wird eventuell auf Koſten der Gemeinde ausgebildet, pi ſich jedoch zur Erteilung des Kochunterrichts auf 3 Jahre ver⸗ pflichten. Seckenheim, 29. September 1905. Gemeinderat: Ratſchreiber 5 Volz. Ritter. Gellügelzucht⸗ Genossenschaft Seckenbeim. i „ Mittwach, den 10. d. Mts., abends 8 Uhr findet im Lokal „Pfälzer Hof“ Alonats-Verſammlung ſtatt, wozu die Mitglieder höflichſt eingeladen ſind. Tagesordnung: betr. Ausſtellung in Feudenheim. Der Vorſtand. Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir verſchiedene Inſtallatio⸗ nen gefunden haben, welche geradezu feuergefährlich ſind und weiſen darauf hin, daß die Benützung derartiger Inſtallationen für die Be⸗ nützenden mit erheblichen Gefahren verbunden iſt und hierdurch gleich⸗ zön große pekuniäre Schäden für die betr. Eigentümer entſtehen önnen. Wir ſehen uns deshalb veranlaßt, bei allen derartigen Anlagen die Stromlieferung künftig ſo lange zu unterbrechen, bis die von uns bezeichneten Mängel beſeitigt ſind. N Rheinau, 28. September 1905. klektricitätswerk. Sammel⸗Anzeiger des Bauern-Vereins. Zwetsehgen hat zu verkaufen. Jah. Phil. Volz, Gemeinderat. „„ en, Wohnung Fal, ee 1 1098 Papierſervietten mi wei imme 15. 2 ö im 3. 1 Bahnhofftraße 13 7„ ruhig t ieten. f Ns. 3 1 E. Werber. 3 J. Helfrich. . N 0 . c 5 9.— 3 8 2 2 5 rTTTTdTTT—T7T7T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T———......— 8 222. ͤ„ Zur Rirchweihe große Auswahl in: Cravatten, Manschetten, Kragen, Hosenträger, Spitzen, Seiden- und Sammtband, Broschen eto. 2110 i„ üthen auben Jaſchentüther 8 Lätzchen Aae g 0 10 trlige Hemden ö eppiche Socken in allen Farben. Strümpfe Bei Bedarf bitte um geneigten Zuſpruch. E. Werber. Kohlen-, Koks und Briketshandlung Heinrich Kuby Hildaſtraße 33. Lager am gierkeller empfiehlt in anerkannt vorzüglicher Qualität zu billigen Tagespreiſen: Ia. Ruhr-Lettnußkahlen, 1. und 2. Körnung Ia. Ruhr-Fettſchrot Ia. 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