er Auzeiger Anzeigeblatt für Seckenbeim und Moesbeim. — Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mt. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeil, oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. SI. Mittwoch, den 11. Oktober 1905. 5. Jahrgang Wird die Zigarre teurer? Ueber die Tabakſteuerfrage hat der Heraus⸗ geber der„Vereinigten Tabakzeitungen“ den Staatsſekretär des Reichsſchatzamts Frhrn. v. Stengel interviewt. Auf die Frage, ob beabſichtig werde, aus dem Tabak eine größere Einnahme zu erzielen, und welcher Art die Vorlage ſein würde, ant⸗ wortete der Miniſter ausweichend, es beſtänden mancherlei Steuerpläne, indes verbiete ihm das Amtsgeheimnis, ſich über den einen oder anderen Plan ausführlicher zu äußern. Der Herausgeber des Blattes betonte, daß das deutſche Tabakgewerbe nicht auf Roſen gebettet ſei; es werde allgemein über ſchlechte Geſchäfte geklagt. Der Staatsſekretär meinte, ein jeder ſehe wohl ein, daß dem Reich größere Ein⸗ nahmen werden müßten, aber komme man zu den einzelnen Induſtrien und Branchen, um ſich zu informieren, ſo wehrten ſich alle nach beſten Kräften. Im weiteren Verlaufe der Unterredung erklärte der Miniſter auf Anfrage, daß das Reichsſchatzamt allerdings vor einiger Zeit mit den Inhabern erſter Firmen in der abakbranche in Verbindung getreten ſei. Zum Kapital„Luxusfabrikatſteuer“ und der Zoller⸗ höhung ausländiſcher Zigaretten bemerkte der Staatsſekretär, es ſei nicht zu verkennen, daß die deutſche Zigaretteninduſtrie in ihrer Ent⸗ wicklung große Schritte vorwärts getan habe, wenn auch der Import ausländiſcher Fabrikate beachtenswert geſtiegen ſei. Die Steigerung der Einfuhr der letzteren ſei alſo jedenfalls nicht in dem Maße vor ſich gegangen, daß die deutſche Zigaretteninduſtrie dadurch empfindlich benachteiligt ſei. Dies ſei ſelbſtredend eine ganz private Meinung. Es würden übrigens im Reichsſchatzamt neuerdings Erhebungen über den Umfang der Zigaretteninduſtrie an⸗ geſtellt. Auf die Zwiſcherfrage, ob wohl auf eine Vorlage betreffs der vielerörterten Ziga⸗ rettenfabrikſteuer zu rechnen ſei, anwortete der iniſter nur, das Amtsgeheimnis verbiete ihm, ſich darüber zu äußern. Der Herausgeber der„Ver. Tab.⸗Ztgn.“ hatte am Schluſſe der Unterredung den Ein⸗ druck, daß eine Tabakſteuervorlage ſicher einge⸗ bracht werden werde und daß, wenn die Re⸗ — gierung nicht auf die eine oder andere Weiſe zum Ziele gelange, mindeſtens die deutſche Zigaretteninduſtrie daran werde glauben müſſen. Dahingegen hatte er das Gefühl, daß der von Dredner Zigarettenfabrikanten ausgeſprochene Wunſch auf Zollerhöhung für auswärtige Fabrikate in der von ihnen angeſtrebten Weiſe unberückſichtigt bleibe. Es erſcheint nach Maßgabe deſſen, was die Regierung mit der Finanzreform bezweckt, ſo ziemlich ausgeſchloſſen, daß ſie ſich mit einer Zigarettenſteuer begnügen wird. Wenn nicht ſofort, ſo dürfte gleich hinterher nach der Be— laſtung der Zigaretteninduſtrie eine ſolche der Zigarreninduſtrie erfolgen. Aus Nah und Fern. Mannheim, 9. Okt. Der hier wohn⸗ hafte 33 Jahre alte Schaffner Wilh. Hippel von Ortenberg(Heſſen) ſtürzte letzte Nacht aus dem Zuge der Preußiſch⸗Heſſichen Staatsbahn und wurde lebensgefährlich verletzt. Schwetzingen, 8. Okt. Am Freitag nachmittag ſtürzte plötzlich ohne erſichtliche Ur⸗ ſache die dem Landwirt Jak. Lehr gehörige Scheuer in ſich zuſammen. Der Dachſtuhl, der nach der Seite hin abrutſchte, bildet ein wildes Chaos, während Teile des Mauerwerks den Boden bedecken. Die Scheuer war dicht mit Stroh und Heuvorräten gefüllt und mag wohl die ſchwere Laſt und das durch Stürme ge⸗ lockerte Dachgerüſt den Einſturz bewirkt haben. Verletzt wurde niemand. [] Ladenburg, 10. Okt. Die hieſige landw. Winterſchule wird Freitag, den 3. No⸗ vember d. Is. ihren 38. Unterrichtskurs begin⸗ nen. Der gute Beſuch der Schule beweiſt, daß man einſehen gelernt hat, wie notwendig der Beſuch einer landw. Fachſchule für unſere Bauernſöhne iſt, wenn ſie den Auforderungen welche die gegenwärtige Zeit an den Landwirt ſtellt, gewachſen ſein ſollen. Bei Aufſtellung des Lehrplanes unſerer Schule hat man nicht nur darauf Bedacht genommen, die Schüler in den eigentlichen landwirtſchaftlichen Fächern in den damit in engſtem Zuſammenhang ſtehen⸗ den Fächern der Naturkunde zu unterrichten, ſondern man hat es dem Beſucher der Anſtalt auch möglich gemacht, bei gutem Fleiß, ſich mit allgemeinen Kenntniſſen, die jeder Geſchäfs⸗ mann beſitzen muß, zu verſehen. Es iſt deshalb der Beſuch der landwirtſchaftlichen Schule nicht nur für den jungen Landwirt von großer Be⸗ deutung, ſondern auch für ſolche jungen Leute, die ſich ſpäter einem mit Landwirtſchaft ver⸗ bundenen Gewerbe widmen wollen. Ganz be⸗ ſonders iſt der Beſuch der landw. Schule dadurch erleichtert, daß die Unterrichtszeit auf nur wenige Wintermonate beſchränkt iſt, in denen der Sohn zu Hauſe am eheſten entbehrt werden kann. Die Zöglinge der landw. Win⸗ terſchule können von dem Beſuch der Fort⸗ bildungsſchule befreit werden. Die Unterrichts⸗ zeit dauert vom Anfang November bis Mitte März. Der Unterricht wird, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, täglich von 9—12 Uhr und von 1—4 Uhr erteilt. Die in den Nachbarorten wohnenden Schüler können täg⸗ lich zu Fuß, oder mittelſt Schülerkarte per Bahn, billig nach Hauſe zurückkehren. Für gute und billige Koſt und Wohnung zum Preiſe von 1.30— 1.50 Mk. pro Tag iſt Sorge ge⸗ tragen. Mittageſſen allein kommt auf 40 bis 50 Pfg. zu ſtehen. Das Schulgeld beträgt 10 Mark. Schüler, welche die Schule zum zweiten male beſuchen, ſind vom Zahlen desſelben be⸗ freit. Die Anmeldungen zum Beſuche der Schule ſind alsbald mündlich oder ſchriftlich an den Schulvorſtand in Ladenburg zu richten. Wünſchen wir, daß die Schule auch im kom⸗ menden Winter ſich eines recht zahlreichen Be⸗ ſuches zu erfreuen habe. Achern, 9. Ok. Eine Schlägerei, bei der das Meſſer wieder die Hauptrolle ſpielte, fand am Samstag abend in Hubers Keller ſtatt. In Streit geraten, ging einer der Streitenden nach Haufe, um einen Dolch zu holen, den er einem ſeiner Gegner in die Seite ſdieß, daß derſelbe ſchwer verwundet ins hieſige Krankenhaus gebracht werden mußte. Andere wurden durch Werfen von Biergläſern am Kopfe verletzt. Odenbach, 9. Okt. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich im Steinbruche der Firma Towae und Müller bei Vornahme von Sprengarbeiten. Wie dem„Allg. Anz.“ mitgeteilt wird, hat ein Sprengſchuß verſagt und erſt ſpäter, als die Arbeiter nachſehen wollten, erfolgte die Exploſion. Der rote Kaſpar. Criminalnovelle von Carl Caſſau. 8(Nachdruck verboten.) War das der Fall, ſo war er auch der Mörder und Einbrecher beim Rainhuber ſchen Falle und Sepp Bichtel unſchuldig. Der Staatsanwalt leitete dieſe Vorunterſuchung ſelbſt und zwar ſehr klug, ſehr vorſichtig; denn gegenüber einem ſo gewiegten Gauner, wie der rote Kaſpar ſein mußte, galt es ganz gewiß auf der Hut zu ſein. Er ward vorgeführt. Nachdem ſeine Perſonalien waren, fragte der Staatsanwalt: „Sie ſind dabei betroffen worden, wie Sie einen Raubanfall auf den Geldverleiher Adam Schwarzkopf gemacht haben!“ „Unmöglich!“ „Sie leugnen? Der unbeſcholtene Zeuge wird Sie überführen!“ 05 „Ich habe keinen Raubanfall begangen!“ „Sie haben doch den Schwarzkopf mit dem Meſſer angegriffen?“ „Ich habe geſpaßt!“ „Danke für ſolchen Spaß. iſt ja verwundet!“ „Gleichviel, es war Spaß!“ feſtgeſtellt Schwarzkopf Er ſchöpfte Mut, denn offenbar wußte der Staatsanwalt nichts von dem Uebrigen. Aber er irrte ſich. „Sie kannten beim Bahnmeiſter Nottopp im e Baubureau Schritt und Tritt?“ 7 a!“ „Sie ſuchten Nottopp mittels Chloroform zu betäuben?“ „Nein!“ „Auch das leugnen Sie?“ „Auf alle Fälle!“ „Sie hinterließen ju Ihr Taſchentuch!“ „Das iſt nicht wahr, ich beſitze ja gar keine Taſchentücher!“ „Nicht? Jetzt habe ich Sie! Wie geht es denn zu, daß man acht Stück gezeichnet J. B. in Ihrem Beſitze fand?“ Der rote Kaſpar erſchrak. Er ſchwieg. „Ich will es Ihnen ſagen,“ fuhr der Richter fort,„Sie haben ſie dem Sepp Bichtel geſtohlen!“ „Nein!“ „Das haben Sie doch!“ „Wer will's beweiſen?“ „Ich! Weil Sie noch mehr geſtohlen!“ „Nein!“ „Man fand in Ihrem Beſitze zwei Kittel, ebenſo gezeichnet!“ Wieder erſchrak der Böſewicht. Der Staatsanwalt ſah es und fragte ſchärfer: Wwollen Sie den Diebſtahl geſtehen?“ Heraus war's, er hatte ſich trotz aller Schlauheit verſchnappl. Der rote Kaſpar ſchwieg. „Wir wiſſen es auch ohne dieſes Ge⸗ ſtändniß!“ „Nein, ich geſtehe es!“ „Wann haben Sie die Sachen geſtohlen?“ „Voriges Jahr! Ich diente damals beim Rainhuber!“ „Damals, als Sie ſtahlen?“ g „Ja!“ Der Staatsanwalt fuhr nun fort: „Da haben Sie auch den Rainhuber er⸗ mordet und beraubt!“ d „Nein, ich habe mich nur verſprochen!“ „Machen Sie doch keine Winkelzüge! Ich will es Ihnen ſagen, wie es geſchehen iſt. Zuerſt haben Sie Sepp Bichtel's Koffer leichter gemacht. Einen Kittel haben Sie angezogen, falls Sie ſchmutzig würden vom Blute, ihn gleich abſtreifen zu können. In der Ueber⸗ raſchung des Augenblickes haben Sie ihn ſchon im Stalle, durch den Sie in das Haus ge⸗ ſchlichen, abgeworfen! Sie haben alſo den Mord geplant!“ „Nein, das habe ich nicht!“ „Sie haben Rainhuber nicht töten wollen?“ „Nein, es kam unwillkürlich, weil er er⸗ wachte!“ „Sie haben ihn aber geötet?“ das Meſſer auch „Nein, ja, nein!“ „Alſo, ja!“ Hierbei wurde der hier beſchäftigte Fritz Rollauer aus Breitenheim ſo ſchwer verletzt, daß bald darauf der Tot eintrat. Eiſenthal, 6. Okt. Ein Unfall wider⸗ fuhr einer der Weinhandlung Oberföll in Achern gehörenden Fuhre. Die genannte Firma ließ hier„Roten“ rappen. Als nun der mit zirka 2400 Liter beladene Wagen auf der Heimfahrt begriffen war, kam er an einer ſteilen Stelle in einen zu ſchnellen Gang und ſtürzte um. Durch die Wucht des Falles wurden beide gefüllte Fäſſer zertrümmert, wo⸗ durch der Inhalt in die beiden Straßenrinnen auslief. Durch Schwellen mit Raſen ſuchte man zu retten, was zu retten und zu ſchöpfen war. Immerhin erwächſt der Firma ein Schaden von etwa 800 1000 Mark. Die Pferde blieben unverletzt. St. Georgen(Schwarzwald), 8. Okt. Der Konſtanzer Staatsanwalt uud der Villinger Unterſuchungsrichter nahmen in Oberkirnach eine Hausdurchſuchung vor, weil der Verdacht, daß die beiden Kinder eines unverheirateten Mädchens eines gewaltſamen Totes geſtorben ſeien, neue Nahrung erhalten hat. wurden laut„Ort. B.“ abermals ausgegraben und ſamt den Särgen und der nächſten Erde nach Freiburg zu eingehender Unterſuchung ver⸗ ſchickt. Die Mutter der Kinder wurde ver⸗ haftet und nach Villingen eingeliefert, ſpäter wieder freigelaſſen. Badenweiler, 9. Okt. Ein Dragoner vom 22. Dragonerregiment aus Mülhauſen, der hier während des Manövers im Quartier lag, verkaufte in Müllheim ſein Dienſtpferd und flüchtete mit dem Erlös in die Schweiz. Der Deſerteur wird ſteckbrieflich verfolgt. Schwanheim, 5. Okt. Am hieſigen Poſtſchalter erſchien dieſer Tage ein Junge mit einer Poſtanweiſung über 6 Mark 42 Pfennige. Nachdem der Schalterbeamte den hingelegten Betrag nachgezählt hatte, bemerkte er:„Da fehlen ja 2 Mark.“ Treuherzig entgegnete der Junge:„Ei, en ſchene Gruß von meiner Mamme un die 2 Mk. will ſe am Samstag ſchick.“ Leider konnte der Beamte, da die Poſt keinen Kredit gewährt, auf die Zuſage des Kleinen nicht eingehen.. Köln, 7. Okt. ein Güterzug den Wohnungswagen einer Kunſtreitergeſellſchaft. Der Wagen wurde zer⸗ trümmert, ein Kind durch einen umſtürzenden Ofen verbrannt, ein Mädchen ſchwer, die übrigen Inſaſſen leichter verletzt. Außerdem wurden zwei Ponnies getötet. Hamburg, 8. Okt. Der heute vor⸗ mittag hier eingetroffene engliſche Dampfer „Cito“ ſichtete geſtern mittag in der Nordſee auf der Höhe von Borkum ein entmaſtendes, ſinkendes Wrack mit Notſignale; es war die norwegiſche Bark„Candeur“ aus Krageroe. Ein von dem Dampfer entſandtes Boot fand nur noch einen Mann an Bord des Wracks, der nebſt einer Katze von dem Boote geborgen wurde. Die Katze ſprang aber von dem Boote auf das Wrack zurück, der gerettete Mann Bei Ründeroth überfuhr Die Leichen ſprang ihr nach, worauf das Wrack mit dem darauf befindlichen Mann alsbald unterging. Harlem, 4. Okt. Ein Bauunternehmer iſt von der Baupolizei aufgefordert worden, 40 Häuſer, die er vor nicht langer Zeit vor dem Amſterdamer Tor aufgeführt hat, wieder abzureißen, weil die Grundmauern nicht den Vor⸗ ſchriften des— ſehr ſtrengen— holländiſchen Baugeſetzes entſprechen. Es gewährt einen eigen⸗ artigen Anblick, vor den vierzig nebeneinander liegenden, Häuſern eine Poſtenkette von eben⸗ ſoviel Schutzleuten auf Wache zu ſehen. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 6. Oktober 1905.) Zum Geſuch des Wirts Valentin Kunzel⸗ mann um Erlaubnis zum Betrieb des Deutſchen Hofs dahier wird die Bedürfnisfrage vejaht. Die Wahlkommiſſionen für die am Donners⸗ tag, den 19. Oktober ſtattfindende Landtags⸗ wahl werden gebildet. a Gegen das beabſichtigte Unternehmen der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik, ein neues Ofen⸗ gebäude mit 4 Brennöfen aufzuführen, wird nichts eingewendet. Zur Aufbewahrung von Heu wird die Scheuer des Leonhard Karl, hier bis 1. Juli 1906 zum Preiſe von 10 Mk. gemietet. Gegen das Geſuch des Sortiermeiſters Karl Wimmer, dahier um Aufnahme in den badiſchen Staatsverband werden keine Bedenken erhoben. Die neuerrichtete Rats- und Polizeidiener⸗ ſtelle für Rheinau wird an Karl Heer, dort— ſelbſt, übertragen. f Die Kaſſenſtandsdarſtellung des Haupt⸗ rechners Bühler und Nebenrechners Heß auf Schluß des Monats September werden zur Kenntnis gebracht. Die amtliche Schätzung eines Grundſtücks in Rheinau wird vorgenommen. Mit Vertretung der Gemeinde bei Ueber⸗ weiſung der infolge Herſtellung eines neuen Rangierbahnhofes auf Gemarkung Seckenheim beanſpruchten Wege und Waſſerläufe wird Herr Bürgerm iſter Volz e Mit Herrn Karl Kaſpar Seitz wird wegen Ueberlaſſung von Räumlichkeiten zu Schul⸗ zwecken Vertrag abgeſchloſſeu. Die mit Erlöſen von 115 Mk. bezw. 33 Mk. abgeſchloſſenen Verſteigerungen der Budenplätze in Seckenheim und Seckenheim werden geneh⸗ migt. 8 5 Die Beleuchtung von 4 Lehrſälen im Rheinauſchulhauſe wird beſchloſſen. Termin zur Verpachtung der Gemeinde- grundſtücke im Oberfeld wird auf Freitag, den 13. Oktober, vormittags 11 Uhr beſtimmt. Vermiſchtes. Mannheim, 9. Okt. Endlich ſcheint das Projekt, den Neckar von Mannheim bis Heilbronn für größere Fahrzeuge ſchiffbar zu machen, ſeiner Verwirklichung entgegenführt zu werden. Wie verlautet, tritt demnächſt eine Kommſſion von techniſchen Vertretern der drei Üferſtaaten: Württemberg, Baden und Heſſen zuſammen, un mit den Vorarbeiten für die Aufſtellung der Pläne zu beginnen. In den Kreiſen der Intereſſenten arbeitet man bringen. Die größten Schwierigkeiten, die dem bedeutenden Werke entgegenſtehen, liegen au finanziellem Gebiete. Heſſen ſcheint überhaupt nicht geneigt zu ſein, einen Zuſchuß für die Kanaliſation zu bewilligen und auch in Baden verhält man ſich noch ſehr kühl und reſerviert, da insbeſondere die Mannheimer fürchten, da durch die Neckarkorrektion die Intereſſen der großen Handels- und Induſtriemetropole ge⸗ ſchädigt werden. Es iſt zu erwarten, daß dur Mannheim als Stapelplatz eine erhöhte Be⸗ deutung erlangen wird. i Gießen, 9. Okt. Hier hat ſich ein Verein aufgetan, deſſen Mitglieder Tiernamen! Wolf, Bär, Katz, Hecht uſw. haben müſſen. — Den Gipfel der Gewiſſenhaftigkeit hat ohne Zweifel der Mann erklommen, von dem ein Leſer der„Augsburger Abdztg.“ dieſem Blatt folgendes erzählt:„Ich ſtieg vor einigen Zeit in Kaufering in den Abendzug ein, der nach München fährt. In dem Abteil zweiter Klaſſe, das mir der Schaffner öffnete, ſaß nur älterer Herr und neben ihm ein Knabe, offen⸗ bar ſein Sohn. Ich erzählte ihm dies un das, was ich ſo in letzter Zeit geleſen und ere fahren hatte. Er hörte mir anſcheinend ehr aufmerkſam zu, doch zeigte er in ſeinem ganzen Weſen eine gewiſſe Unruhe, die ich mir erklären konnte. Dabei hielt er es auch fü Da, auf einmal, ungefähr dreiviertel Stunden vor München, ſtand er plötzlich auf, nachdem er noch einmal recht angelegentlich das 3e blatt ſeines Chronometers ſtudiert hatte, un zog die Notbremſe. Ich wiederhole: er be lichſte Verrichtung von der Welt. Herr ſei plötzlich verrückt geworden, und 10 noch froh darüber, daß er die Notbremſe zuerſt gezogen, bevor bei einem eventuellen Tobſuchte, ausbruch ich ſie hätte ziehen müſfen. Mi einem fürchtenlichen Ruck hielt der Zug auch an, alle Köpfe ſteckten ſich durch die Koupees fenſter, Laternen wurden geſchwenkt und der atemlos herbeieilende Zugführer riß heftig die Wagentür auf.„Was iſt denn los?“ ſchrie er,„was giebt's?“ auf mein Gegenüber. Doch der lächelte den Schaffner aufs freundlichſte an und ſagte: iſt nichts paſſiert, was die Sicherheit der Rei ſenden gefährdet, beruhigen Sie ſich! Es“ Er iſt nämlich im Augenblick, 9 Uhr 30 Min zehn Jahre alt geworden. Da er mit ein halben Fahrkarte in Lindau eingeſtiegen iſt, 5 muß ich für die kleine Strecke nach Münch Er ſchwieg, er hatte ſich fangen laſſen! Was half das Lügen noch! „Ja,“ platze er trotzig heraus,„ich hab's ja ſchon getan, aber nicht mit Abſicht, nicht, mit Nachdenken!“ „Alſo im Affect?“ „Ja, im Affeect!“ „Es iſt gut!“ Es klingelte. Der Gerichtsdiener erſchien: „Bringen Sie den Gefangenenwärter!“ Der Mann trat ein: „Bringen Sie dieſen Kerl in die Mörder⸗ elle!“ 15 5 Der Gefängniswärter war überraſcht. „Gleichzeitig,“ fuhr der Staaatsanwalt fort,„bringen Sie mir den Sepp Bichtel!“ Zehn Minuten ſpäter ſtand Sepp Bichtel vor dem Geſtrengen. 0 „Herr Sepp Bichtel,“ ſagte darauf der Staatsanwalt,„Sie ſind frei und können ſo— fort heimgehen! Ihr Koffer wird Ihnen per Poſt geſandt!“ 7 7 Sepp ſtarrte ihn an: i „Frei! Und Sie glauben nicht mehr, daß ich Rainhuber—?“ Der Staatsanwalt entgegnete: 5 „Auch das Gericht kann ſich irren! Wir wiſſen aber jetzt, daß der rote Kaſpar der Mörder iſt! Gehen Sie mit Gott! Hier iſt der Schein für den Gefängnisinſpektor! Adieu!“ Sepp ging taumelnd vor Glöckſeligkeit 3 Wittwe Grete Rainhuber lag totkrank im 6 . frei? Bette. mehr. „Ach, Vroni,“ ſagte die Kranke,„wenn Gott meine Bitte erhört, daß der Sepp frei kommt, dann will ich gerne ſterben, daß ich mit meinem armen Ingnaz wieder vereinigt werde, der ſo früh daran mußte.“ „Gott macht noch alles gut!“ tröſtete Vroni, aber es war ihr ſelbſt recht weh um's Herz. In dieſem Augenblicke betrat Sepp den Hof. Er ſtürzte auf das Haus zu, ſtürzte in die Stube und fand ſie leer. Die Magd belehrte ihn, daß Frau Grete krank, und leiſe trat er in die Kammer. Da jubelte Vroni hell auf und hielt in in den Armen: ö „Mutter, hab' ich's nicht geſagt? Frei, Vroni verließ den Platz davor nicht „Ja,“ ſagte Sepp,„frei endlich!“ Und er küßte Frau Greten's Hand. Dann ſagte er: „Und wißt Ihr auch, wer der Mörder iſt?“ „Wer, wer?“ riefen beide Frauen. „Der rote Kaſpar iſt's; er hat's ge⸗ ſtanden! Und zur Stunde haben ſie mich heimgeſchickt!“! „Gott ſei Dank!“ rief die Alte. Und was keine Medizin der Aerzte bewirken konnte, das machte nun die gute Nachricht. 5 Frau Grete genas bald und ſetzte in aller Stille die Hochzeitsfeier feſt. Der Herr Pfarrer traute das Paar in aller Stille vor dem be⸗ kränzten Bilde des gemordeten Rainhuber. Das Paar war ſehr glücklich, denn Frau 1 Rainhuber ließ den Buchenhof auf den Namen ihres Schwiegerſohnes ſetzen. 1 „ war jedenfalls ein reſpektable erl! Es war ein ſonderbarer Zufall, daß c demſelben Tage im„Goldenen Bock“ au 1 Harry Goldſchmidtes Hochzeit mit Theres Höfe unter Pomp und Jubel gefeiert ward. b di Beiden aber ſo glücklich waren, wie Paar auf dem Buchenhof, das iſt die Sepp ließ ſeinem gemordeten Schwiege vater ein hübſches Denkmal auf dem Fri hofe ſetzen. ds nun auch der rote Kaſpar wegen Raubmoaz und zweimaligen Raubmordverſuches vor 1 Geſchworenengericht geſtellt; da er ſein geſtändniſſe alle widerrufen, wurden di handlungen in die Länge gezogen. ſo gaben die Zeugenausſagen aller Beteiligten 5 viel Belaſtendes für den roten Kaſpar, da als Frage nach dem Verdikt der Geſchworenen 3 eine überflüſſige erſcheinen mußte. ee hatte der Böſewicht einen ſehr geſchickten iben teidiger; dem war es auch vielleicht zuzuſchreibe daß der rote Kaſpar neuen Mut faßte. Aber der Präſident des Gericht nicht minder geſchickt. (Fortſetzung folgt) mit, Hochdruck, um die Angelegenheit in Fluß zu den lebhafter ſich geſtaltenden Schiffsverkehr nicht nötig, fortwährend auf ſeine Uhr zu ſehe Ich blickte etwas unſicher 925 4 1 5 1 nur wegen des Knaben hier, meines Sohnes Und der junge all Im Januar des nächſten Jahres wurde e Ein⸗ es war die Notbremſe, als ſei das die ſelbſtverſtänd? Im er 4 1 Augenblick dachte ich nichts anderes, als d? 3 * noch einen Zuſchlag für ihn bezahlen. Sie verſtehen. Um alſo ſpäter keine Unannehmlich⸗ keiten zu bekommen, will ich das gleich hier anmelden. Was muß ich zahlen, bitte?“ — Eine gemütliche Hochzeitsfeier fand in Mühlheim⸗Styrum ſtatt. Der Vater der Braut geriet mit ſeiner Frau in einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf die Frau ihrem Manne zwei Stiche beibrachte. Der Mann verſchied bald darauf. Die Frau wurde verhaftet. a — In Seulingen auf dem Eichsfelde las ein Bürgerſohn, der auf leichte Weiſe Geld zu verdienen gedachte, in einer Zeitung eine An⸗ zeige, worin„hochlohnender Verdienſt“ in Aus⸗ ſicht geſtellt wurde. Der junge Mann wandte ſich an das betr. Inſtitut, und es wurde ihm geantwortet, er müſſe für nähere Auskunft vorher 5 Mark einſchicken. Er ſandte das Geld ein und erhielt darauf auf einer Poſtkarte folgende Antwort: „Reinen Sand in die Stube ſtreuen, damit kein Staub entſteht, Spiegel und Bil⸗ der hübſch putzen und Fliegendreck entfernen, Teppiche und Kleidungsſtücke jeden Morgen ausklopfen, Schlaf⸗ und Wohnzimmer hübſch lüften, das iſt der lohnende Verdienſt.“ Man kann ſich vorſtellen, was für ein Geſicht der ſo ſchmählich Hereingefallene ge— macht hat. — Ein Selbſtmord zu dreien. Auf dem Mönchsberg bei Salzburg ſpielte ſich ein erſchüt⸗ terndes Drama ab. Drei Handwerksburſchen, namens Lechner, Griebernig und Butzmüller, hatten ſich verabredet, gemeinſam zu ſterben und legten dieſen Entſchluß in einer von ihnen unterſchriebenen Erklärung nieder. Sie hatten ſich von ihrer Barſchaft einen Revolver gekauft und den Reſt von 2 Kr. 40 H. vertranken ſie. Sie begaben ſich ſodann auf den Mönchsberg. Butzmüller gab erſt Schüſſe auf ſeine Kamera⸗ den ab und tötete dieſe, dann legte er die . Waffe gegen ſich ſelbſt an und verwundete ſich ſchwer. Butzmüller gab noch an, daß er und ſeine beiden Kameraden beſchloſſen hätten, ge— meinſam zu ſterben, weil ſie ſich in Not befan⸗ den und keine Ausſicht auf Arbeit hatten. — Ein ruſſiſches Intendanturſtückchen wird aus dem Kaſauſchen Gouvernement be— richtet. Das Gouvernements⸗Landſchaftsamt hatte von der Intendantur eine Beſtellung auf Filzſtiefel bekommen und darauf hin der Inten⸗ dantur Filzſtiefel zur Probe geſchickt. Die Proben wurden mit dem Gutachten zurückge⸗ ſandt, daß das Material gut ſei, die Arbeit aber nicht tauge. Das Landſchaftsamt ſandte darauf dieſelben Filzſtiefel noch einmal zur Prüfung ein und erhielt diesmal den umgekehr⸗ ten Beſcheid: die Arbeit ſei gut, das Material aber tauge nichts. Nun machte ſich das Land⸗ ſchaftsamt den Spaß, der Intendantur dieſel⸗ ben Stiefel zum dritten Male zuzuſenden; dies⸗ mal wurde das Gutachten abgegeben, daß weder das Material noch die Arbeit etwas tauge. Dabei blieb es. Hätte das Landſchafts⸗ amt ſich nicht beirren laſſen und die Filzſtiefel noch ein viertes Mal eingeſchickt, ſo wäre ihm der Abwechslung halber ſich der Beſcheid ge— worden, daß Arbeit und Material vortrefflich ſeien. Es geht doch nichts über ein Gutachten von„Sachverſtändigen“]— — Ein Geſchäft. Spät abends, als der Bäcker, gerade den Laden ſchließen will, kommt noch ein Student eilfertig in den Laden: „Sie Meiſter, haben Sie wohl noch fünfund— ſiebzig altgebackne Semmeln?“„Fünfund⸗ ſiebzig altgebackne... ich werd gleich nach- ſehen.“ Hocherfreut geht der Bäcker ans Aus⸗ zählen der altgebackenen Semmeln: eins— zwei— drei— vier— er zählt langſam und gewiſſenhaft. Der Student ſieht aufmerkſam zu. Endlich iſt die Zählarbeit beendet.„Das 5 „gerade noch fünfundſiebzig altbackne Semmeln hab' ich.“— In dem Geſicht des Bruders Studio ſpiegelt ſich innigſte Teilnahme, als er bemerkt:„Die werden Sie heut' auch nicht mehr los!“ — Ein 2 Meilen langes Fiſchnetz wurde unlängſt im Delaware-Fluſſe in Amerika be⸗ nutzt und damit folgende Gegenſtände ans Tageslicht gebracht: 80 Fiſche, 5 Baumſtämme, 45 Muſcheln, 1 Kinderwagen, 13 Krebſe, 3 Felſenlachſe, 2 Teppichbeſen, 4 Korſetts, 13 Karpfen und 1 Bettmatratze. — Lotterie. Die hohe Regierung hat auch in dieſem Jahre die Straßburger Lotterie ge⸗ nehmigt und ſind die beliebten 1 Mk.⸗Loſe bereits zur Ausgabe gelangt. Trotz geringer Loszahl kommen 1200 Gewinne im Geſamt⸗ wert von 39,000 Mk., Hauptgewinn 10000 Mk., zur Verloſung. kurzer Zeit ſtatt. Dieſelbe wird wie bisher ohne Verſchub gezogen werden. Es empfiehlt ſich bald mit Loſen zu verſehen, da kurz vor Ziehung die eingehenden Aufträge nicht prompt erledigt werden können, und die Loſe ſehr oft vergriffen ſind. Loſe à 1 Mk., 11 Loſe 10 Mk. ſind bei der General-Agentur J. Stürmer, Straßburg i. Elſ., und ſämtlichen Losverkaufs⸗ ſtellen zu haben. Bei Bezug iſt für Porto u. Liſte 25 Pfg. beizufügen. Seckenheim, 10. Okt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 68 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 10— 25 Mk. pro Paar abgeſetzt. Alle Zeitſchriſten können bezogen werden von J. Helfrich. Uerpachtung von Gemeindeäckern. Die Verpachung von Gemeindegut betr. Da die Pachtzeit für die Gemeindeäcker im Oberfeld, an Martini d. Is. umläuft, wird Termin zur Neuverpachtung auf Freitag, den 13. Oktober d. Js., vormittags 11 Uhr in den Nr. 10615. Rathausſaal anberaumt. Jeder Pachtliebhaber hat in Perſon zu erſcheinen und einen zahlungsfähigen Bürgen zu ſtellen. Seckenheim, 6. Oktober 1905. 0 Gemeinderat: f Vol z. trifft ſich aber“ ſchmunzelt der Bäckermeiſter, Hildaſtraße 33. Kalender für 1906 eme Lohlen., Koles und Briketshandlung Heinrich Kuby Lager am Sierkeller empfiehlt in anerkannt vorzüglicher Qualität zu billigen Tagespreiſen: Ia. Ruhr-Fettnufkahlen, 1. und 2. Körnung La. Ruhr-Fettſchrot Ia. Stückkohlen Ratſchreiber f Gaskoks vom Gaswerk Mannheim Ritter. zerkleinert und nachgeſiebt für iriſche Oefen per Zentner Mk. 1.35 Brechkoks 5 7„ 1.25 Frikets„ 1.15 billiger. J. Helfrich. Bei Abnahme von 25 Zentner bei allen Sorten 5 Einladung zur Wahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer. Nach unmittelbarer allerhöchſter Entſchließung Sr. Köni Kammer der Ständeverſammlung am Donnerstag, den 19. Oktober 1 a 5 Die Wahlhandlung findet in den nachbezeichneten Wahllokalen ſtatt. Sie beginnt um 11 Uhr vormittags und wird um s Uhr nachmittags geſchloſſen. 05 vorzunehmen. 90 Hoheit des Großherzogs vom 26. Juli 1905 iſt die Wahl der Abgeordneten zur Zweiten Bezeichnung Wahllokal Wahlkoammiſſion Bezirk I(Seckenheim) umfaſſend das Oberdorf(gegen Edingen) ausſchließlich Luiſen⸗ und Lauerſtraße Bezirk If(Seckenheim) umfaſſend das Anterdorf einſchließlich Luiſen⸗ und Lauerſtraße, ſowie ſämtliche außerhalb Ortsetter im Hauptort Seckenheim belegenen Gebäude Bezirk, III(Rheinau) umfaßt den alszhebenort Rheinau erklärten Teil der Gemarkung Seckenheim. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. die Wählerliſte aufgenommen ſind. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dür Umſchlag, der, ſonſt kein Kennzeichen haben darf, abzugeben. f 1 i Wahlberechtigt ſind alle männlichen Perſonen über 25 Jahre, welche im Zeitpunkt der Wahl im Großherzogtum einen Wohnſitz haben und ſeit mindeſtens zwei Jahren die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Jedoch genügt einjähriger Beſi i herzogtum vor der Wahl mindeſtens ein Jahr gedauert hat.(Bei Wahlen, we 1. Januar 1905 die badiſche Staatsangehörigkeit erworben oder i f wenn der Beſitz der badiſchen Staatsangehörigkeit oder der Wohn Die Befugnis zur Ausübung der Wahlberechtigung ruht: Rathaus Seckenheim Zimmer Nr. 6 (Bürgermeiſterzimmer) Rathaus Seckenheim Zimmer Nr. 7 (Ratſchreiberzimmer) Gemeindehaus Rheinau Stabhalterzimmer Bürgermeiſter Volz, Vorſteher, Gemeinderat Phil. Karl, Math. Volz, Joſef Sohn, Joh. Adam Heierling, Bürgermeiſteramts⸗ Sekretär Schmitt, Protokollführer. Bürgermeiſterſtellvertreter Seitz, Vorſteher, Gemeinderat Ad. Schmich, Joh. Georg Karl, Stefan Arnold, Ratſchreiber Ritter, Protokollführer. Stabhalter Wöllner, Vorſteher, Gemeinderat Joh. Schröder. Gemeinderat J. Roßrucker, Fritz Scherer, Gaſtwirt, Ratſchreiber Ries, Protokollführer. i Zur Stimmenabgabe werden nur Diejenigen zugelaſſen, welche in fen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſind in einem mit amtlichem Stempel verſehenen der badiſchen ee falls der Wohnſitz im Groß⸗ che im Jahr 1905 ſtattfinden, ren Wohnſitz im Großherzogtum genommen haben, die Wahlberechtigung, auch z noch nicht die oben bezeichnete Dauer erreicht.) 5 eſitzen Perſonen, welche vor dein 1. Wenn der Wahlberechtigte unter Wahlbereegle oder wegen geiſti er Gebrechen unter Pflegſchaft ſteht; ti 2. wenn über das Vermögen eines Wahlbere gten der Konkurs eröffnet iſt, während der Dauer des Konkursverfahrens; 3. wenn der Wahlberechtigte, den Fall eines vorübergehenden Unglücks ausgenommen, eine Armenunterſtützung aus eth öfen Mitteln bezieht, oder sim letzten der Wahl vorausgegangenen Jahr bezogen hat; die Befreiung von der Entrichtung des für den Be anſtalten ſchuldigen Entgelts und die unentgeltliche Beſchaffung der für die Beſucher ſocher Anſtalten erforderlichen Unterrichtsmittel gilt nicht als Armenunterſtützung; 4. wenn der Wahlberechtigte trotz rechtzeitiger Mahnung 5 ceeiner ihm für das vorausgegangene Steuerjahr gege Wählbar ſind alle wahlberechtigten Staatsangehörigen, welche im Zeitpunkt der Wahl das dreißigſte 8 bis 3 des vorigen Abſatzes Anwendung findet. 5 Seckenheim, den 6. Oktober 1905. 0 Gemeinderat Volz. und ohne Stundung erhalten zu haben, bei Abſchluß der Wählerliſte mit der Entrichtung nüber dem Staat oder der Gemeinde obliegenden direkten Steuer im Rückſtande iſt. Lebensjahr vollendet haben und auf welche nicht Ziffer 1 Rat chreiber iitter. „ 7 Die Ziehung findet bereits in Pfennig uch öffentlicher Unterrichts⸗ rale, 6 8 1 36 für Knaben i eee 10g 50 050 4 5 ˙᷑ß,!l 125 a f an Sehr große Auswahl uni und karierte 50 0 0 5 Kieler Facons 115/130 Baumwollene, Halbwollene und Reinwollene Gehrock-Anzüge in s Oualitäten, jede Grösse. für Herren Demi Qualitäten Winter⸗Qualitäten Sehr billige Preiſe Nur haltbare Stoffe für Burschen 8*⁵ 12 e eee halb und ganz ſchwere Qualitäten Stoffe g moderne Facons dunkelblau, marengo kariert in 6 Preislagen ſehr chike Sachen Hlerren-pellerinen i Knaben-Pellerinen„on Knaben⸗Anzüge: Eigene Fabrikate, dalannt billig Hoſen 2⁵⁰ 3 4 5 5 5 Fountagshoſfen 7 8“ 10 12 14 16 v. 5 Gebr. 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Erſtellung einer Dreſch halle in Benützung ſtück Lagerbuch No. 642 wird wegen Umlauf der Pachtzeit auf weitere Js Jahre bis Martini 1913 am Freitag, 13. Oktober 1905, Vor- mittags 10 Uhr unter den üblichen Bedingungen auf dem Rathauſe öffentlich verpachtete. Seckenheim, 6 Oktober 1905. Gemeinderat: Ratichreiber Volz. Ritter. Wähler⸗OGersammlung Sountag, den 15. Oktaber c., nachmittags 3 Uhr im Bad. Mittelſtandes und des Bundes der Herr Otto von Stockhorn, Landgerichtsrat a. D. aus Freiburg k. Br. wird ſich ſeinen Wählern vorſtellen. g Alle Freunde und Wähler dieſer Kandidatur werden höflichſt ein⸗ geladen. Der Ausſchuß der Mittelſtandsvereinigung f und des Bundes der Landwirte. Landwirtschaftliche Winter-Schule Ladenburg. a 8 Unterrieht beginnt Freitag, den 3. November d. J8., vormittags 10 Ahr. Anmeldungen nimmt der Vorſtand der Schule entgegen. Gegründet Gegründet 1855. Magde Urger 1855. Lebens-Versicherungs- Gesellschaft. f(Alte Madeburger.) f Lebens- und Unfall- Versicherung. 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