— Aneigeblatt für Seckenheim und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Üſpaltige Garmondzeil« oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. g Nr. 85. Mittwoch, den 25. Oktober 1905. 5. Jahrgang Verjährungen. Zum Jahresſchluß ſei auf folgendes hin⸗ gewieſen: N Es verjähren in zwei Jahren: 1. Die Anſprüche der Kaufleute, der Fa⸗ brikanten, Handwerker und derjenigen, welche ein Kunſtgewerbe betreiben(nicht der Künſtler), für Lieferung von Waren, Ausführung von Arbeiten und Beſorgung fremder Geſchäfte, mit Einſchluß der Auslagen. Derartige Anſprüche der genannten Perſonen verjähren erſt in 4 ahren, wenn die Leiſtung für den Gewerbe— betrieb des Schuldners erfolgt. Letzteres z. B. iſt der Fall, wenn ein Großhändler an den Kleinhändler verkauft, oder wenn der Maurer für einen Bauunter⸗ nehmer arbeitet. 2. Die Anſprüche derjenigen, die Land⸗ und Forſtwirtſchaft treiben, für Lieferung von land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, ſo⸗ fern die Lieferung zur Verwendung im Haus⸗ halte des Schuldners erfolgt. Iſt dies nicht der Fall, ſo verjährt der Anſpruch erſt in 4 Jahren. Z. B. die Hausfrau verkauft Eier in eine Familie zum Hausgebrauch; oder ſie verkauft ſie an einen Eierhändler oder an eine Nah⸗ rungsmittelfabrik. Der Bauer verkauft Brenn⸗ holz an einen Privaten; oder er verkauft es an einen Holzhändler, eine Fabrik, eine Eiſen⸗ bahngeſellſchaft. 3. Die Anſprüche der Eifenbahnunterneh⸗ mungen(auch der Staatsbahnen), der Fracht⸗ fuhrleute(auch der Poſt), Schiffer, Lohnkutſcher und Boten wegen des Fahrgeldes, der Fracht, des Fuhr⸗ und Botenlohns, mit Einſchluß der uslagen. 4ð§᷑. Die Anſprüche der Gaſtwirte und der⸗ jenigen, die Speiſe oder Getränke gewerbsmäßig verabreichen(z. B. Speiſe⸗ und Schankwirte, zeſitzer von Kaffeeſtuben, Sodawaſſexverkäufer) ür Gewährung von Wohnung und Beköſtigung, owie für andere Leiſtungen, die zur Befriedi⸗ gung des Bedürfniſſes der Gäſte dienen, mit Einſchluß der Auslagen. 5. Die Anſprüche der Lotteriecollecteuce aus dem Vertrieb der Loſe an das Publicum. — Kliniken u. dgl. Erwirbt der andere Teil die Loſe zum Weiter⸗ vertrieb, ſo tritt die Verjährung erſt in 4 Jah— ein. 6. Die Anſprüche derjenigen, die Fahrniſſe gewerbsmäßig vertreiben, wegen des Miet⸗ zinſes. N Beiſpiele: Leihbibliotheken, Vermieter von Muſikalien, Muſikinſtrumenten, Fahrrädern, Möbeln, Maskenkoſtümen und dergl. 7. Die Anſprüche derjenigen, nicht bereits oben unter Ziff. 1 inbegriffenen Perſonen, welche die Beſorgung fremder Geſchäfte oder die Leiſtung von Dienſten gewerbsmäßig be— treiben, wegen der ihnen aus dem Gewerbe— betrieb gebührenden Vergütungen, mit Einſchluß der Auslagen. Beiſpiele: Mäkler. Agenten, die nicht Kaufleute ſind, Stellenvermittler, Lohnbediente, Dienſtmänner, Wäſcherinnen u. dgl. 8. Die Anſprüche der Privatbedienſteten wegen des Gehalts, des Lohnes oder anderer Dienſtbezüge mit Einſchluß der Auslagen, des⸗ gleichen die Anſprüche des Dienſtherrn wegen der auf den Gehalt ꝛc. geleiſteten Vorſchüſſe. Beiſpiele: Privatbeamte, Angeſtellte in Fabriken, Handlungsgehülfen, Erzieherinnen, Geſellſchafterinnen, Vorleſer, Privatſchreiber, Dienſtboten. 9. Die Anſprüche der gewerblichen Arbei ter(Geſellen, Gehülfen, Lehrlinge, Fabrikarbei⸗ ter), der Taglöhner und Handarbeiter wegen des Lohnes oder anderer Leiſtungen, die anſtelle des Lohnes oder als Teil desſelben vereinbart ſind, mit Einſchluß der Auslagen; desgleichen die Anſprüche der Arbeitgeber wegen der auf den Lohn geleiſteteten Vorſchüſſe. 10. Die Anſprüche der Lehrherrn und Lehrmeiſter wegen des Lehrgeldes und anderer im Lehrvertrag vereinbarter Leiſtungen, ſowie wegen der für den Lehrling beſtrittenen Aus⸗ lagen; N 11. Die Anſprüche der öffentlichen Anſtal⸗ ten für Unterricht, Erziehung, Verpflegung oder Heilung und für die damit zuſammenhängenden Aufwendungen. Beiſpiele: Gymnaſien, Kadettenanſtalten, Convicte, Spitäler, Irrenanſtalten, Penſionen, Die Volksſchulen gehören an ſich ebenfalls hierher; das Schulgeld hat aber öffentlich⸗rechtlichen Charakter und unterliegt dieſer Verjährungsbeſtimmung nicht. (Schluß foltg.) Aus Nah und Fern. Mannheim, 21. Okt. Geh. Kom⸗ miſſionsrat Karl Reiß und Schweſter, die ſich entſchloſſen haben, der Stadt Mannheim ein Muſeumsgebäude zu ſtiften, betrauten den Profeſſor Kuno Schmitz in Charlottenburg, den Schöpfer des„Roſengartens“ und des„Fried⸗ richgarten“ mit der Fertigſtellung der Pläne für dieſes Gebäude. Das Muſeum wird den Halbkreis der Gebäude, mit dem Schmitz den Friedrichsplatz umgeben hat, abſchließen. Mannheim, 23. Okt. Die Induſtrie⸗ börſe Mannheim richtete eine Eingabe an das Miniſterium, in der die Gr. Regierung erſucht wird, bei den Landſtänden bereits in der näch⸗ ſten Seſſton die erforderlichen Mittel für die Errichtung einer Baugewerkeſchule in Mann⸗ heim anfordern zu wollen. Heidelberg, 21. Okt. Ein Schloſſer wollte geſtern in der Krahnengaſſe eine ſchwere Eiſenſchiene auf den Schultern aus dem Hauſe tragen, hatte dabei aber das Unglück, zu ſtürzen, und die Eiſenſchiene fiel dem Bedauernswerten auf den Kopf. Schwerverletzt wurde derſelbe in die hieſige Klinik verbracht. 5 Bruchſal, 23. Okt. Die Ueberſiedelung des Dragoner-Regiments aus der alten Kaſerne und dem Bauhof nach der neuen Kaſerne hat heute früh begonnen. Die neue Kaſerne iſt ein ſehr ausgedehntes Bauwerk. Entgegen dem früheren Gebrauch, die einzelnen Eskadronen je auf einem Stockwerk unterzubringen, geht jetzt jede Eskadron vom Keller bis zum Speicher (Kammer) durch alle Stockwerke. In jedem der beiden burgartigen Gebäude rechts und links der Hauptwache ſind zwei Eskadronen untergebracht. Früher wurde in jedem Mann⸗ ſchaftszimmer gegeſſen, geputzt, gewaſchen und geſchlafen, und dabei waren es meiſt große Säle mit ſtarker Belegſchaft; in dem neuen Kaſernement dagegen ſind dem„Br. B.“ zu⸗ folge die Schlafräume, in dem durchgehends etwa 12 Mann liegen, von den beſonders ein⸗ gerichteten Waſch-, Putz- und Speiſeräumen vollſtändig getrennt, auch hat jede Eskadron Das Geheimnis der Brüder. Klriminal⸗Roman von J. Fichtner. 8)(Nachdruck verboten). Die hohen Bogenfenſter waren von pur⸗ purnen Sammetdraperien, mit Goldfranzen reich verziert, umgeben. Eben ſolche reich⸗ wallende Portieren in künſtleriſcher Anordnung umgrenzten die weitgeöffneten Flügeltüren. oſtbare Gemälde an den Wänden, reichblühende rangerien in den Ecken und alte, in allen egenbogenfarben glitzernde Kriſtallkronen bil⸗ eten die Ausſtattung der weiten, mit Eichen⸗ olz getäfelten Räume. Einen ungemeſſenen eichtum aber präſentieren die Anzahl der ver⸗ ſchieden geformten Inſtrumente, die in ſpiegelnder zeuheit die Säle derart ausfüllen, daß nur ziemlich ſchmale Durchgänge freigeblieben waren. Die Sonne warf im Widerſchein der um⸗ hüllten Fenſter purporrote Lichter in dis glanz⸗ erfüllten Räume. Die Klänge eines Harmon iums, von prüfender Hand hervorgelockt, ſchwebten 5 leiſer Geſang durch die feierliche Stille— 5 muß geſtehen es wurde mir ſonderbar zu ute und ich mußte beim Anblick der ſtummen unſtwerke an eben ſo viele gefeſſelte Geiſter enken, die nur der erlöſenden Hand warteten, um in Jubel oder Klage auszubrechen. Auch meine Frau mochte von ähnlichen Gefühlen durchſchauert werden; ſie drängte ſich näher an mich heran und ließ wie verträumt die faſt furchtſam blickenden Augen umherſchweifen. „Ich bin erſtaunt“, mußte ich bekennen. „Bei ſolcher Auswahl dürfte man leicht ratlos werden!“ „Doch nicht; verehrter Herr, dürfen mir nur volles Vertrauen gewähren. Wenn ich die Höhe des Satzes weiß, den Sie ſich für den Ankauf gemacht haben...“ Herr Franke öffnete bei dieſen Worten ein äußerlich reich ausgeſtattetes Piano und ſeine, wie ich bemerken konnte, mit Ringen reichgezierten Hände glitten ſpielend über die Taſten. „So an tauſend Mark wollen wir anlegen, meinſt du nicht, liebe Frau“, erwiderte ich auf die Anſpielung. „Da könnten wir wohl ein recht künſt⸗ leriſch ausgeführtes Inſtrument bekommen, nicht wahr, Herr Rat?“ fiel meine Frau nun ein, nachdem ſie die eigene Befangenheit über⸗ wunden. Ich ſah zu Herrn Franke hinüber, ein eigentümliches Leuchten ſeiner Augen fiel mir auf. „Gnädige Frau ſind muſikaliſch gebildet, natürlich?“ warf er halb fragend hin und eilte beſchäftig zu einem anderen Inſtrument. „Allerdings bin ich das, aber auf die innere Technik verſtehe ich mich nicht; wie mein Mann ſchon bemerkte, iſt der Ankauf völlig Vertrauensſache“, bekundete meine Frau nun 9 auch ihrerſeits ihre Unkenntnis in dem vorzu⸗ nehmenden Geſchäft. „Tut gar nichts zur Sache! Bitte kommen Sie, ich habe die wertvollſten Firmen im letzten Saal!“ Er ging voraus und wir folgten. Im zwiten Saal zögerte ich; mir kam die trauliche Mitteilung Hertings in den Sinn. Wäre die Auswahl nicht hier groß genug, — ich glaube, es hat keinen Zweck, noch mehr zu ſehen“— bemerkte ich und verſuchte den Eifer des Geſchäfts-Inhabers zu mäßigen. „Nicht doch,“ wehrte er, ich zeige Ihnen mein Beſtes, bitte folgen Sie mir.“ Trotz dem leiſen Mißbehagen, welches ich verſpürte, folgte ich doch, indem ich die rechte Seite, wo ich wählen ſollte, noch einmal ins Auge faßte. In edler Einfachheit ſtanden dort ſechs bis acht kurze Konzertflügel von dunklem Holz und ſchmuckloſer Ausführung. Ich ſuchte im Vorübergehen die Firmen zu erſpähen, es ge⸗ lang mir aber nicht. „Richard!“ hörte ich meine Frau rufen, ſie war ſchon im nächſten Saal verſchwunden und zögernd folgte ich ihr. Immer weiter ging es und dann ſtand ich wie gebannt. Ein mittelgroßer runder Salon, durch eine kronenartig geformte Kuppel von buntem Glas mit magiſchem Licht übergoſſen, öffnet ſich meinen Blicken. Rings herum ſtanden die ſtummen Geſellen mit Purpurdecken überkleidet ihre beſondere Schreibſtube, beſondere Unter⸗ offiziers⸗ und Krankenzimmer. Die Küche mit ihren modernen Kochapparaten gleicht mehr einem Maſchinenſaal; neben ihm befindet ſich ein ſehr geräumiger Speiſeſaal mit großen Bogenfenſtern, in dem die geſamte Mannſchaft des ganzen Regiments gleichzeitg die Mahlzeit einnehmen wird. Riehen, 23. Okt. Bei einer Kurve an der Riehener Landſtraße wurden einige Inſaſſen eines Automobils herausgeſchleudert. Zimmermann, Beſitzer eines Kleidergeſchäfts aus Lörrach, erlitt einen Schädelbruch und liegt tot in der Klinik in Baſel, ſein Kompagnon, Herr Reichert aus Lörrach, erhielt einen Becken⸗ riß. Der Chauffeur ſoll ungewöhnlich ſchnell gefahren ſein. 7 8 ö Hilzingen, 22. Okt. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich auf hieſiger Gemarkung. Landwirt Schmid von hier war am Staufen⸗ berg mit Ackern beſchäftigt und hatte ſein 53/jähriges Töchterchen Berta zum Kartoffel- aufleſen mitgenommen. Da es das Kind zu frieren begann, machte der Vater beim Veſper⸗ eſſen aus Kartoffelkraut ein Feuer an und hieß das Kind, als er wieder an die Arbeit ging, noch beim Feuer zu bleiben, bis er einmal herumgeflügt habe. Der Acker zieht ſich um den Berg herum, ſo daß Schmid an deſſen Ende das Kind nicht ſehen konnte. Plötzlich hörte er Hilferufe, und als er zu dem Platze zurückſprang, ſah er ſein Kind in Flammen ſtehend, ihm entgegenſpringen. Bis es möglich war, die durch das Laufen des Kindes noch mehr angefachten Flammen zu löſchen, war das arme Weſen ſo fürchrerlich mit Brandwunden bedeckt, daß es trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe noch in der Nacht ſtarb. Laudenbach(A. Weinheim) 23. Okt. 47 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Zipp von hier war am 19. d. M., mittags gegen 1 Uhr, im Hauſe des Gr. Bezirksarztes Dr. Thomen in Weinheim, den er wegen eines Katarrh konſultiert hatte, infolge eines Fehl- trittes auf den unterſten Stufen der gut zu begehenden und hell gelegenen Treppe geſtürzt. Zipp hatte dabei einige äußerliche, unbedeutende Verletzungen erlitten, die er ſich ſofort von Herrn Dr. Thomen verbinden ließ, worauf er ſich zur Arbeit begab. Dort wurde er von ſeinen Mitarbeitern auf ſein ſchlechtes Ausſehen aufmerkſam gemacht und bewogen, nach Hauſe zu gehen, was er auch tat. Trotz alsbaldiger ärztlicher Hilfe verlor er ſchnell das Bewußt⸗ ſein und ſtarb, ohne dieſes wieder erlangt zu haben, am 21. d. M., zwei Tage nach dem Unfalle, infolge von Gehirnerſchütterung. Mainz. Der Fuhrmann Müller wurde geſtern beim Füttern von einem biſſigen Pferde derart in die rechte Hand gebiſſen, daß der Ringfinger vollſtändig abgetrennt war. a Mainz, 21. Okt. In Gonſenheim ſpielten geſtern Mittag zwei 13jährige Knaben in einem großen Sandhügel hinter der Kaiſer⸗ ſtraße, durch den ſie einen Tunnel bauten. In der Mitte ſtrebte ein ſchlanker Waſſerſtrahl zu dem hohen Glasgewölbe empor, in tauſend⸗ farbigen Perlen leiſe zurückſträubend auf das große, mit ſeltenen Blattpflanzen umwucherte Herbarium. An der runden, dunkelrot tape⸗ zierten Wand präſentierten ſich auf weißen Konſolen die Meiſter der Tonkunſt in über⸗ lebensgroßen Büſten; darunterhin lief ein niederer Divan, ebenfalls rot, vor welchem kleine Marmortiſchchen gruppiert waren. „Entzückend!“ rief meine Frau, inmitten der Farbenglut ſtehend, die Hände vor Ver⸗ gnügen zuſammenſchlagend. . Mir flimmerte es vor den Augen. Das viele Rot verwirrte mich; ich mußte die Lider ſenken und nun war es mir, als ob der kühle, erquickende Waſſeeſtrahl in dunklen Blutstropfen zurückfalle. Von leiſem Schauer erfaßt, öffnete ich die Augen, um ſie voll und pröfend in der Runde umherſchweifen zu laſſen. a „Wahrhaft bezaubernd!“ rief meine Frau noch in voller Extaſe und ich mußte ihr im geheimen recht geben. Es lag etwas Be⸗ ſtrickendes, ungemein Feſſoͤlndes in dieſer An⸗ ordnung und Ausſtattung und der elegante Herr, der mir gegenüber ſtand und leicht prä⸗ ludierend die Hände über die Taſten gleiten ließ, beobachtete mit befriedigtem Lächeln die Wirkung an uns beiden unbefangenen Menſchen⸗ kinderu. N 5 8 * en nicht wieder ſort!“ ren Umhang ab Kind von einem von Herr bieten könne. Dieſe verfrühte Als ſie hineingekrochen waren, rutſchten die Erdmaſſen zuſammen. Trotzdem ſofort Hilfe zur Stelle war und Militär aufgeboten wurde, konnten die beiden Kinder nur als Leichen hervorgezogen werden. n Darmſtadt, 23. Okt. Die Arbeiterfrau Lutz in Offenbach, die ann 3. Oktober vom Darmſtädter Schwurgericht wegen Raub⸗ mordes, begangen an einem elfjährigen Mäd⸗ chen zum Tote verurteilt worden war, iſt vom Großherzog zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Zwickau, 18. Okt.(Zwiſchenfall bei einer Trauung.) Als am Samstag Vormittag in Zwickau ſich ein Brautpaar mit ſeinen An⸗ gehörigen am Altar der Paulus ⸗Kirche ver⸗ ſammelt hatte, bereits ein Teil des Trauungs⸗ liedes geſungen worden war und der Geiſtliche ſich anſchickte, die heilige Handlung zu voll⸗ ziehen, ſank plötzlich der Bräutigam an der Seite ſeiner Braut ohnmächtig zuſammen. Ein tieferſchütterndes Wehgeſchrei der Braut und aller mit anweſenden Freunde und Ver⸗ wandten erfüllte die Kirche.— Die Orgel und der Geſang mußte verſtummen. Zufälliger⸗ weiſe befanden ſich unter den Anweſenden frühere Soldaten, die ſich in ſolcher Lage Rat wußten, ſie öffneten ſofort die Oberkleider des Bräutigams und wandten die beim Militär üblichen Maßregeln an. Nach und nach erholte ſich der Bräutigam, mußte aber noch in den Wagen getragen werden. Der herbeigerufene Arzt ſtellte feſt, daß die Ohnmacht lediglich durch zu enge Halsbekleidung herbeigeführt worden iſt.(Daher der Name Zwickauh Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 20. Oktober 1905.) Sechs hier eingereichte abgeſchloſſene Fahr⸗ nisverſicherungsverträge blieben unbeanſtandet. Der Gemeinde Ilvesheim wurde auf Anfrage der durch Anſchaffung eines größeren Wagens entbehrlich gewordene kleine Schlamm⸗ abfuhrwagen zum Kauf angeboten. Von der erfolgten Entſchädigungsſchätzung des Brandes in Rheinau am 23. Juli 1905 wird Kenntnis genommen. Die Einladung der freiwilligen Feuerwehr Rheinau der morgen ſtattfindenden Schlußprobe anzuwohnen, wird bekannt gegeben. Die Ausführung der Arbeiten zur Er⸗ richtung der elektriſchen Beleuchtung im Schul⸗ hauſe in Rheinau werden an H. Barber in Mannheim übertragen. Zur Unterhaltung der Straßen und Wege werden übertragen. Die Lieferung für Seckenheim von 1000 ebm. Abraum und 150 ebm. Schotter wird an das Porphyrwerk Doſſenheim und die Lieferung für Rheinau von 200 ebm. Abraum und 50 ebm. Schotter an Herpel, Wilhelm und Hildebrandt in Weinheim übertragen. Schuhmacher Georg Michael in Weinheim, Karl Martin Seitz und Karl Söllner dahier werden zum Antritt des angeborenen Büc⸗ gerrechts zugelaſſen. i i Verſchiedene Verwaltungsangelegenheite: wurden erledigt und Rechnungen zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. Göttingen, 23. Okt. Der Pferdemetzger Vogel in Uslar wurde als Leiche vollſtändig verbrannt auf der Landſtraße aufgefunden. Anſcheinend hat er in angetrunkenem Zuſtand eine Zigarre angezündet, durch die dann ſein Gummimantel in Brand geriet. — In Triberg iſt das Anweſen des Architekten Willibald durch Feuer zerſtört worden. Schaden etwa 10,000 Mark. Der Brand wurde duich einen 11jährigen Knaben— aus Rache angelegt. a — 2000 Japaner durch Deutſchland. Die japaniſchen Gefangenen in Rußland, 2000 Mann, werden ſämtlich über Deutſchland in ihre Heimat zurückbefördert werden. Die Reiſe wird über Wirballen nach Hamburg und Bremen gehen, wo von der japaniſchen Regie⸗ rung gecharterte Sonderdampfer die Leute auf⸗ nehmen werden. — Was raucht der Kaiſer? Mäßig auf jedem Gebiet des Lebensgenuſſes, verſchmäht Kaiſer Wilhelm II. den Tabaksgenuß keines⸗ wegs, ohne ihm aber ſo leidenſchaftlich anzu⸗ hängen, wie z. B. ſein königlicher Oheim Eduard VII. von England, dem die Zigarre ein unzertrennlicher Begleiter iſt. Der Kaiſer bevorzugt die Zigarette, die er von einer be⸗ kannnten Berliner Fabrik bezieht und die dort auch jedem anderen Käufer zugänglich iſt. Es iſt die Marke„Salon“, die aus mittelſtarkem Tabak hergeſtellt wird und den ziemlich hohen Preis von 15 Pfg. das Stück koſtet, der ſich aber durch das für Zigaretten ungewöhnlich große Format erklärt. Namentlich im Manöver, aber auch in Berlin auf ſeinen Spazierritten im Tiergarten kann man den Kaiſer oft mit der Zigarrete im Mundwinkel ſehen. Vor einigen Jahren paſſierte es einmal, daß bei einer dieſer Gelegenheiten der Kaiſer das Mundſtück ſeiner fertig gerauchten Zigarette gerade vor dem Cafe Bauer fortwarf, ein fixer Junge es auflangte und den Gäſten des Richtig fand ſich ein Cafes zum Kauf anbot. Engländer, der es für zwanzig Mark erſtand. Des Kaiſer gewöhnliche Zigarrenſorte iſt die leichte Holländer Zigarre, die unter Brüdern nicht mehr als zehn Pfennig wert iſt und wohl zu den nikotinfreieſten ihrer Gattung gehört. Bei den Hoffeſtlichkeiten fehlt es natürlich auch nicht an den beſten und koſtſpieligſten Importen, und unter dieſen iſt eine beſonders edler Art, die nur für den Kaiſer aus der beſten kuba⸗ 4 niſchen Ernteproduktion fabriziert wird und deren Herſtellungspreis daher ziemlich hoch iſt, von der er ſelbſt aber nur noch wenig Ge⸗ brauch macht. vor. Des Kaiſers Pfeife unterliegt der Obhut eines Dieners, der dafür verantwortlich iſt, Inſtrument zum andern voll und keck in die Taſten greifend ſodaß ich bald wie berauſcht mich auf dem Divan hinlehnen und dem kon⸗ fuſen Tongewirr lauſchen mußte. Es waren volle, glockenartige Klänge, die wie vervielfacht von der ſonderbaren Akuſtik des Glasgewölbes wiederballten. „Hier wählen wir! Mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen nickte ſie zu mir herüber, die ſonſt ſo gleichmütige und ruhige Gefährtin meiner Tage. Ich kannte ſie kam wieder in ihrer ſie prächtig kleidenden Er⸗ regung und auch ich fühlte mich gehoben— begeiſtert. War es die vornehme Geſellſchaft der gottbegnadeten Künſtler, die mit lorbeer⸗ umſäumten Stirnen auf uns niederſchauten? War es der edle Geiſt verſunkener Ahnen⸗ geſchlechter, die einſt dieſe Hallen belebt und beherrſcht? 7 e „Aus der wohligen Träumerei erwachend, fand ich mich plötzlich vor einem„Tiſchlein deck dich“—, goldklarer Wein perlte in Kriſtallkelchen und drüben winkte einladend das lächelnde Geſicht des Kommiſſionsrates, der das Glas erhob und meine Frau zu fröhlichem Gruß einlud. 8 Im erſten Augenblick ernüchterte mich gerade dieſe ungeſuchte Gaſtfreundſchaft; etwas fkeptiſch und mißtrauiſch von Natur, fand ich dieſelbe noch nicht am Platze. Es fuhr mir durch den Sinn, daß man wohl ein Glas Wein nach einem abgeſchloſſenen Geſchäft an⸗ 5 nd, daß neben den nkaraffen muß mit etwas Exquiſitem Tatſache und der 8 auch noch je ein Körbchen mit köſtlichem Obſt und feinſten Konfituren ſtand, gab mir etwas zu denken. Ich richtete den Blick voll auf unſeren 5 Wirt, in ſeinem Geſicht etwas ſuchend, was meinen augenblicklichen häßlichen Gedanken übereinſtimmte, aber ich fand nichts, das mich unangenehm berührt hätte. Volles, leichtmeliertes Haar umſchattete eine edle Stirn und zwei braune ſchalkhaft blickende Augen leuchteten durch die goldene Brille. Ein reicher Vollbart umrahmte den unteren Teil des Geſichts, einen etwas genuß⸗ frohen Mund, der in angenehm klingender Stimme zu uns redete. Die eleganten Be⸗ wegungen der ſtattlichen Geſtalt, die taddelloſe feine Gewandung muteten wohltuend an— mit einem Wort, dieſer Mann bot eine jener Erſcheinungen, zu denen man ſich rückhaltlos hingezogen fühlt. Dieſe Wahrnehmung fand ich auch ſofort durch meine Frau beſtätigt— ſie lachte dieſem Herrn da entgegen, als ge⸗ höre er zu ihrem intimſten Bekanntenkreiſe. „Die Ehre, die Sie Herr Doktor, als Fremdling der Stadt meiner Firma erweiſen 172 begoſſen werden!“ lächelte er mir zu und freudig gab ich ihm Beſcheid. a (Fortſetzung folgt.) 1— 7 Zur Jagdzeit aber zieht der Kaiſer der Zigarre und Zigarette die Pfeife —— 22 8 D Pre- S 2—— daß ſie in ſeinem Jagdgepäck niemals fehlt. Sie iſt nach den eigenen Angaben des Kaiſers von einem Berliner Drechsler angefertigt worden. Ihr Rohr beſteht aus Weichſel, das Mundſtück aus Horn. Der Kopf iſt aus 9 eerſchaum gearbeitet und mit einem feinen orbgeflecht überzogen. Auf der Mitte des opfes bemerkt man einen balzenden Auer⸗ ahn aus Silber, auf Zweigen ſitzend. Dieſer uerhahn iſt ein eigenartiges kleines Kunſtwerk. zm Magen des lebenden Auerhahns nämlich inden ſich öfter kleine Kieſelſteine, die mit der Aeſung verſchluckt wurden und durch die Magen⸗ aure einen ganz eigenartigen Schliff erhalten. . ine größere Anzahl ſolcher Steinchen iſt zur ildung des Kopfes und der Flügel des Auer⸗ 0 einen leichten Blättertabak, der durch Zuſatz von einigen Weichſelblättern einen angenehmen Geſchmack erhält und ein feines Aroma ent⸗ wickelt. — Großmütig.„Wenn ich ſo viel Mit⸗ gift zahlen ſollte, als Sie verlangen, müßte ich mein ganzes Vermögen hingeben; wovon ſollte ich dann leben?“— Bewerber:„O, ich würde Sie nachher ſchon unterſtützen!“ 5 — In den letzten 9 Johren wurden vom Landesausſchuß in Tirol für 6200 Köpfe von Giftſchlangen Prämien bezahlt. — Sonntagsjäger. Jagdgaſt:„Diesmal gehe ich aber nicht eher aus dem Revier, als bis ich einen Haſen geſchoſſen habe!— Förſter: Sie haben ſich wohl auf längere Zeit Urlaub biger.“— Student:„Und was iſt ihr Glaubt?“ — Stimme:„Daß Sie mich bezahlen werden!“ — Student:„Sie ſind abergläubiſch, mein Herr!“ — Der heutigen Auflage unſeres Blattes iſt eine reich illustrierte Beilage für Conkectlon, Costumes, Blousen ete. der Firma Geschw. Alsberg in mannheim beigefügt. Die rühmlichſt bekannte Firma gibt darin ein bequemen Ueberblick über die verſchiedenen Artikel, die in grosser Auswahl und in ſeder Geschmacks- richtung ſtets vorrätig ſind, und können wir eine Beſichtigung der in dieſem Jahre beſonders reichhaltig ausgestatteten Läger aufs wärmſte empfehlen. ahns verwandt worden. Der Abguß der[geben laſſen?“ feife beſteht wie das Mundſtück aus Horn e nn Seckenheim, 24. Okt. Der heutige — Aberglaube. Student(an deſſen ver- Ferkelmarkt war mit 48 Stück befahren und und zeigt ein aus Auerhahnſteinen zuſammen⸗ ſchloſſene Zimmertür geklopft wird):„Wer iſt] wurden alle zum Preiſe von 16—24 Mk. pro geſetztes W. Der Kaiſer bevorzugt übrigens[da?— Stimme vom Korridor:„Ein Gläu⸗ Paar abgeſetzt. N — Bekanntmachung. Nach der gemäߧs 62 ff. des Landtagswahlgeſetzes heute vorge⸗ nommenen Ermittelung hatte die Wahl am 19. d. Mts. im 57. Land⸗ tagswahlkreis folgendes Ergebnis: f a 5 Von den 4092 abgegebenen gültigen Stimmen entfielen auf: 1 Gaſtwirt F. Bechtold in Edingen 1769 oder 430%, 1 Redakteur O. Kraus in Mannheim 1071 oder 26%, Eiſenbahnaſſiſtent K. Raupp in Mannheim 860 oder 21%, * Landgerichtsrat a. D. O. von Stockhorner in Freiburg A 5 390 oder 10%. 4 Da kein Kandidat ſomit die abſolute Mehrheit der in dem Wahl⸗ 0 keeiſe abgegeben Stimmen auf ſich vereinigt, hat ein zweiter Wahlgang fſlanttzufinden, für welchen Termin auf N 1 Samstag, 28. Oktober d. J. . biermit anberaumt wird. i 75 In dieſem II. Wahlgang kommen als Kandidaten nur in Betracht: 3 Gaſtwirt F. echtald in Edingen. 1 Redakteur O. Kraus in Mannheim. 3 Eiſenbahnaſſiſtent A. Raupp in Maunheim. Alle auf andere Kandidaten entfallenden Stimmen ſind ungültig. 17 Mannheim, 23. Oktober 1905. a Der landesherrl. Wahikeenigar für den 57. Wahlkreis: 8 amm. No. 11023. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur 5 öffentlichen Kenntnis, daß nach 8 66 des Landtagswahlgeſetzes die Wahl⸗ 1 bezirke, die Wahllokale und die Wahlvorſteher der Wahlkommiſſionen unverändert bleiben und die Wahl wie beim erſten Wahlgang in er Zeit vom 11 bis Abends 8 Uhr vorzunehmen iſt. Seckenheim, 24. Oktober 1905. N Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. 5 Ritter. Bekanntmachung. Nr. 4230. Nachdem in mehreren Hausſtänden dahier Diphterie ausgebrochen iſt, bringen wir nachſtehend die zur Verhütung der Verbrei⸗ ung von Diphterie und Scharlach vorgeſchriebenen Maßregeln zur Fffentlichen Kenntnis: Verordnung. . Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Erkrankung an . Diphtherie oder Scharlach vorkommt, iſt verpflichtet; „ a. für thunlichſte Abſonderung des Erkrankten zu ſorgen; 8 b. die zu ſeinem Hausſtand gehörende Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen, ohne g Unterſchied des Alters— vom Beſuche der Schule und der 9 Kirche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr * dieſer Kinder mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen f Straßen und Plätzen, tunlichſt beſchränkt werde; i c. die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen gemäß der beige⸗ 3 druckten Anweiſung(Anlage J) zu bewirken.. 1 fei Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen beit Beginn der Erkrankung abgelaufen ſind und eine ſorgfältige Reini⸗ * gung des Kranken entſprechend der Anweiſung über das Desinfektions⸗ verfahren ſtattgefunden hat. . 1 Wird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden ge⸗ funden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter b 5 auf die letzteren bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung Anwendung zu finden. di Wenn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt Allie, Maßregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der 0 ſedten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung m e Abſatzung 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. 3 Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphtherie kann auf Grund einer * eistlichen Beſcheinigung, daß die vollſtändige Geneſung des Erkrankten Agngetreten, die vorſchriftsmäßige Reinigung und Desinfektion vorgenom⸗ dien und kein neuer Erkrankungsfall im Hausſtande vorgekommen iſt N sch Beobachtung der Maßregel unter à und b durch den Bezirksarzt gon nach 14 Tagen ſeit Beginn der Erkrankung nachgelaſſen werden. b Der Zutritt zu Leichen der an Diphtherie oder Scharlach Geſtor⸗ enen iſt tunlich zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu geſtatten. a Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder nicht beigezogen werden. i Seckenheim, den 23. Oktober 1905. N gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Nr. 10927. Wir bringen zur Kenntnis der Herren Landwirte, daß das Proviantamt Mannheim den Haferſtroh⸗ und Heu⸗Ankauf auf⸗ genommen hat. Für Heu werden erhöhte Preiſe gezahlt. Mannheim, 21. Oktober 1905. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Ritter. Wegsperre. l Den Einzug des Bahnübergangs im Zuge des ſogenannten Hallenwegs betr. No. 10964. Der Wegübergang über den Bahnhof Rheiuau iſt ſeit 23. d. Mts. geſperrt und an deſſen Stelle der Uebergang der Schwetzingerlandſtraße, zu welcher ein Verbindugsweg vom Hallenweg ab hergeſtellt iſt, zu benützen. f Seckenheim, 23. Oktober 1905. Hürgermeiſteramt: Ratſchreiber 5 Ritter. Hals, und Artzerverſteigerung. Donnerstag, den 26. Oktober 1905, vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe dahier ſein Anweſen in der Roſenſtraße ſowie eine Anzahl Aecker öffentlich verſteigern. Seckenheim, 24. Oktober 1905. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Zahlungs-Anfforderung. Die umlagenpflichtigen Einwohner von Seckenheim werden hiermit erinnert, daß am 1. November d. J. das 4. Quartal Umlagen fällig iſt und bis zum 15. November bezahlt ſein muß, bei Vermeidung per⸗ ſönlicher Mahnung. Ferner wird bemerkt, daß wer noch mit dem 3. Quartal Almendauflage im Rückſtand iſt, dasſelbe binnen 8 Tagen zahlen ſoll bei Vermeidung der Mahnung. Seckenheim, den 23. Oktober 1905. Gemeindekaſſe: Bühler. Sammel⸗Anzeiger des Bauern⸗Vereins. Tochter kalb zu kaufen geſucht. Jos. Volz. — ———— Ich habe mich in Mannheim als Rechtsanwalt niedergelaſſen. d Mein Geſchäftszimmer befindet ſich im Hauſe B 2, 6 part., Fernſprecher Nr. 1802. 1 August Marx, 6 Rechtsanwall. ee ine ein kräftiger 0 0 6 n u n 9 Bur ſche mit zwei Zimmern und Vorplatz 8 zum Ausfahren von Kohlen geſucht. im 3. Stock, Bahnhofſtraße 18 an Kuby, Kohlengeſchäft. ruhige Leute zu vermieten. . Werber. 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Oktober 1905. Zm Namen der krauernden Hinterbliebenen: Leonhard Rudolph, Kanurad Rudolph, Georg Rudolph, Math. RNaufelder. 105 Die Beerdigung findet Donnerstag, den 26. Oktober 1905, nachmittags 3 Uhr ſtatt. Für i Schweinemast: Erdnußkuchen Seſamkuchen Welſchkorn Welſchkornſchrot Weizenfuttermehl Reismehl Haferflocken Bruchreis Maſtpulver empfiehlt billigſt Erſte Mannheimer Aahrungenittearſelſchaſt Filiale Seckenbeim. Restaurant Lugloch, Mannheim. R 7, 10. e Freunden, Bekannten, ſowie der Einwohnerſchaft von Seckenheim Mein Geschäft hier in Seckenheim wird in unverändeter Weiſe weitergeführt. reine Pfälzer Naturweine pro Ralte und Warme Speiſen. Ungenirtes Nebenzimmer. neigten Zuſpruch erſucht Aufmerkſame Bedienung. zur Nachricht, daß ich die Wirtſchaft in meinem Hauſe wieder ſelbſt übernommen habe. Empfehle 15 Pfg. an. % Li pon Um ge⸗ Jakob Sponagel. .. von Elegante Mode-Paletots in wirklich unvergleichlicher Auswahl für jede Figur. 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