Auzeigeblatt für Seckenbeim ung Jpesbeim. kiger Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt 5 bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 5 Redaktion, Pruck und Verlag nou J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: 6 5 850 Iſpaltige Garmondzeil⸗ oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 96. Samstag, den 2. Dezember 1905. 5. Jahrgang Erſtes Blatt. Ausland. Petersburg, 30. Nov. Ueber die Lage in Sebaſtopol, wo jetzt 21000 Mann Artillerie konzentriert ſind, werden außerordentlich beun⸗ ruhigende Gerüchte verbreitet, welche beſagen: Geſtern um 3 Uhr nachmittags wurde das Schwarze Meer⸗Geſchwader, welches mit dem meuternden Kreuzer„Otſchakow“ unter dem revolutionären Leutnant Schmidt jetzt ge⸗ meinſame Sache machte und die Andreasflagge durch eine rote Fahne erſetzte, durch Uferſignale aufgefondert, ſich zu ergeben. Die Antwort lautete ablehnend. Hierauf erhielten die Batterien auf der Nordſeite den Befehl, gegen das Geſchwader Feuer zu eröffnen. Doch die Batterien machten mit dem Geſchwader ihrer⸗ ſeits gemeinſame Sache und begannen ein ge meinſames Bombardement der Stadt, haupt⸗ ſächlich gegen die Batterie auf der Südſeite. Leutnant Schmidt kommandierte das Ge⸗ ſchwader. Die Hälfte der Stadt iſt zerſtört, aber auch das Geſchwader hat ſtark gelitten. Die Schiffe„Otſchakow“ und„Duyjeſter“ ſind in den Grund gebohrt. Der ehemalige meuteriſche„Potemkin“, jetzt„Panteleimou“ genannt, iſt ſtark beſchädigt; einige Torpedos ſind aufgelaufen. Das Regiment„Breſt“ ſtürmte gegen die Batterie, um ſie zum Schweigen zu bringen. Um 5 Uhr abends wurde Leutnant Schmidt tötlich verwundet, darauf ergaben ſich die Meuterer. f Petersburg, 1. Dez. Ein unkontrollier⸗ bares Gerücht erregt die Gemüter, wonach ein Großfürſt auf den Zaren geſchoſſen haben ſoll. Angeblich habe der Zar eine Verwundung an der rechten Hand erlitten. Aus Nah und Fern. Mannheim, 30. Nov. Auf der vom Bezirksamt veröffentlichten Fundliſte befindet ſich diesmal ein Scheck auf die Summe von 635 Pfund Sterling, für die ſich bisher ein Verlierer noch nichl gemeldet hat. b Heidelberg, 30. Nov. Ein Heirats⸗ ſchwindler, der durch falſche Vorſpielungen eine hieſige Verkäuferin um 1000 Mark gebracht hat, wurde von der Polizei verhaftet. Der Ver⸗ haftete, der ſich ſchon mehrfach ſolche Schwindeleien zu ſchulden kommen ließ, iſt ein Zahntechniker aus Ludwigshafen. Heidelberg, 30. Nov. Der ſchon in der hieſigen Irrenklinik untergebracht geweſene aber kürzlich entlaſſene Küfer Daub bekam am Dienstag abend plötzlich einen neuen Anfall geiſtiger Umnachtung, in dem er die große Spiegelſcheibe eines Friſeurs auf der Berg⸗ heimerſtraße zertrümmerte und einer vorüber⸗ gehenden Frau mit einem Holzſcheit auf den Kopf ſchlug, daß dieſe einige Verletzungen davontrug. Daub wurde ſofort wieder in die Irrenklinik verbracht.— An der Ecke der Römer⸗ und Bergheimerſtraße wurde geſtern ein Radfahrer von einem ſchweren Fuhrwerk überfahren. Der Radfahrer, der unter das Fuhrwerk kam, erlitt ſehr ſchwere Verletzungen. Aus dem Odenwald, 29. Nov. Ein ſchauerlicher Anblick bot ſich dieſer Tage ge⸗ legentlich einer Treibjagd einer Offenbacher Jagdgeſellſchaft im Haingrund im Odenwald. Als ſich die Jäger zur Veſper niedergelaſſen hatten, entdeckte ein Treiber in einem Hochſitz hängend den Leichnam eines Taglöhners namens Kulmbacher, der ſich während der Nacht dort aufgehängt hatte. Klumbacher hatte einige Tage zuvor verſucht, in einer in der Nähe ge⸗ legenen Ortſchaft das Haus ſeines Bruders in Brand zu ſtecken, wurde jedoch dabei ertappt ſtehen zu können. darauf hätte kommen können. kaſſe nur durch eine Kaution von 40000 Mk. und entfloh in den Wald. Um den Händen der Gendarmerie zu entgehen, die ſeit einigen Tagen nach ihm ſuchte, machte er ſeinem Leben ein Ende. Leuters hauſen(A. Weinheim), 29. Nov. In der Bierbrauerei von Gebrüder Förſter hier wurde der 17 Jahre alte Georg Kanzler von dem Treibriemen erfaßt, herumgeſchleudert und ſchwer verletzt. Heute mittag iſt er ſeinen Verletzungen erlegen.— Der 6 Jahre alte Knabe des Maurers Gräf in Leutershauſen ſpielte in Abweſenheit der Eltern am Ofen. Die Kleider fingen Feuer und das Kind zog ſich dabei ſchwere Brandwunden zu. n Mos bach, 30. Nov. Ein Mann aus Sattelbach, der irrſinnig geworden und morgen in eine Anſtalt verbracht werden ſollte, ſtürzte ſich heute aus dem Fenſter des Bezirksſpitals und zog ſich dadurch einen Schädelbruch zu, ſo daß er nun hoffnungslos darniederliegt. Breiſach, 29. Nov. Die Reedereifirma Knipſcheer in Ruhrort, die in den beiden ver⸗ gangenen Sommern die Probefahrten auf dem Oberrhein unternommen hat, ſtellte in dieſen Tagen in Ruhrort einen neuen Dampfer in Dienſt, der eigens für die Schiffahrt auf dem Oberrhein beſtimmt iſt und daher entſprechende Maßverhältniſſe aufweiſt; das Schiff, das den Namen„Stadt Baſel“ erhalten hat, iſt 72,50 Meter lang, 19,50 Meter breit und beſitzt nur einen Tiefgang von 1,14 Meter, ſo daß es auch bei niedrigem Waſſerſtande fahren kann. Konſtanz, 29. Nov. Einer großen Gefahr ſind drei Wallhauſer Schiffer auf dem See entgangen. Sie führten von Bregenz mit ihrem Motor⸗Segelboot eine Fracht. In der Nacht echob ſich raſch ein heftiger Sturm; das Waſſer ſchlug an das Fenſter des Motor⸗ behälters, zertrümmerte die Scheiben und be⸗ ſchädigte den Motor, daß er nicht mehr in Betrieb zu bringen war. Das Schiff konnte nicht mehr weiter und wurde von den hoch⸗ gehenden Wogen nach dem Lande getrieben. Schon nahten ſich auf die Hilferufe der Be⸗ mannung Fiſcher in Gondeln, als ein Kurs⸗ dampfer herankam und das bedrängte Boot nach Immenſtaad ſchleppte, wo der Schaden am Motor ausgebeſſert wurde. Kipppenheim, 30. Nov. Geſtern vor⸗ mittag erhielt der 12jährige Pflegeſohn des Herrn Schell auf dem Heimwege von der Schule von einem Kameraden einen ſolchen Stoß, daß er zu Boden fiel, ohne wieder auf⸗ Der Verunglückte wurde ins Spital gebracht, wo die Unterſuchung ergab, daß er die Wirbelſäule verletzt hat. Kappel bei Freiburg, 27. Nov. Das vor eine Kutſche geſpannte Pferd ging auf dem ziemlich ſteilen Wege im Schauinsland durch. Der Inſaſſe, Herr Grubenverwalter Köſter, wurde in einen Bach und Kutſcher Laule vom Bock geſchleudert. Während Herr K. mit dem N davon kam, brach der Kutſcher ein ein. Ludwigshafen, 29. Nov. Im Stadt⸗ rat wurden die Uunterſchlagungen des in Unter⸗ ſuchungshaft ſitzenden Stadteinnehmers Lieb klar geſtellt. Insgeſamt hat Lieb 51000 Mk. unterſchlagen. Mit 15000 Mk., dem Reſt eines Anlehens, begann er ſeine Verfehlungen, die dann durch Schiebungen aus neueren An⸗ lehen in höherem Betrage wieder gedeckt wur⸗ den. Schließlich mußten auch die Zinskoupons und der Kontokorrentverkehr zu den Fälſchungen dienen. Die Fälſchungen wären derart geweſen, daß ſelbſt eine genaue Reviſton nicht ſo leicht Da die Stadt⸗ gedeckt iſt, laſſen. Frankenthal, 29. Nov. ſo muß auch ſie einige Haare Ein ge⸗ fährlicher Angriff wurde vergangene Nacht in einer hieſigen Wirtſchaft von einem Metzger⸗ burſchen auf einen Schutzmann verübt. Als letzterer zum Zwecke des Feierabendbietens in die Wirtſchaft eintrat, wurde er plötzlich von dem Meggger angegriffen, an die Wand gedrückt und ſeines Säbels beraubt, worauf der ſich wie ein Raſender geberdende Metzger auf den durch den unerwarteten Angriff überraſchten Beamten mit blanker Waffe eindrang. In dieſem Augenblicke der höchſten Gefahr betrat ein zweiter Schutzmann das Lokal, der dem Metzger mehrere Säbelhiebe verſetzte, ſodaß er kampfunfähig wurde und in Haft genommen werden konnte. Rodalben(Pfalz), 27. Nov. Vor dem Hauſe des Bahnwärters Auguſtin am Tunnel beim Neuhof hielt nachts nach 11 Uhr ein Unbekannter um ein Stück Brot an. Nachdem ihm das Brot übergeben worden war, verlangte der Burſche von der Frau 100 Mk. Als ihm das Geld verweigert wurde, ſchlug er eine Scheibe ein, drang in die Wohnung und nahm alles vorhandene Geld mit ſich. Außerdem benahm er ſich ſehr gewaltätig. Auf den Hund, der ihn anbellte, ſchoß er zweimal. Die ſofort vorgenommene Verfolgung verlief nach der„Pirm. Ztg.“ reſultatlos. 3 St. Martin, 27. Nov. Der 18 Jahre alte Jakob Schwab im Tal war damit beſchäf⸗ tigt, aus einem mit Treſter gefüllten Faß Fut⸗ ter für das Vieh zu holen, und war zu dieſem Zwecke in das Faß eingeſtiegen. Durch die dem Treſter entſtrömenden Gaſe wurde er be⸗ täubt, konnte ſich nicht mehr aus dem Faſſe entfernen und mußte erſticken. Hechingen(Hohenz.), 27. Nov. Vor etwa 1½ Jahren wurde ein Nachtwächter der Maccoſpinnerei Carlsthal bei Haigerloch auf einem Rundgange um die Fabrikgebäude erſchla⸗ gen; der Täter blieb unbekannt. Auf den Nach⸗ folger wurde ein Attentat verſucht, das gericht⸗ lich nicht aufgeklärt werden konnte. In der verfloſſenen Nacht wurde der Wächter, der mit Revolver verſehen worden war, wieder ange⸗ griffen. Er erhielt einen Schlag, konnte ſich aber noch rechtzeitig wenden und ſtreckte den Angreifer durch einen wohlgezielten Schuß nieder. f Kreuznach, 29. Nov. Der hieſige langjährige Bahnarzt hat das ihm verliehene Erinnerungszeichen für 25jährige Dienſtzeit anzunehmen verweigert, da er kein Eiſenbahn⸗ beamter ſei, vielmehr lediglich in einem Ver⸗ tragsverhältnis zur Eiſenbahndirektion ſtehe. Mit dieſen Ausführungen hat er das Erinne⸗ rungszeichen ſamt Diplom an die Eiſenbahn⸗ direktion Mainz zurückgeſchickt. Oberndorf a. N., 28. Nov. Vor einiger Zeit fand man bei der Karlstaler Fabrik bei Oberndorf einen Arbeiter morgens tot auf. Man konnte ſeither nicht feſtſtellen, wer der Mörder iſt. Jetzt hat man abermals morgens bei der Fabrik einen Toten gefunden, den Arbeiter Stehle von Hettelbronn. Er war durch 5 Revolverſchüſſe getötet worden. Wie dies zuging, weis man wiederum nicht. Der Fabrikwächter Felix Beck wurde als verdächtig verhaftet, mußte aber wieder entlaſſen werden. München, 30. Nov. Ein eigenartiger Beweis von Dankbarkeit wurde einem hieſigen Rechtsanwalt von einem Klienten zuteil. Es wurde ihm nämlich in ſeiner eigenen Kanzlei ſein Ueberzieher entwendet. Welcher von ſeinen Klienten der Dieb war, konnte der Anwalt noch nicht eruieren, 25 Zürich, 30. Nov. Auf dem Transport von St. Gallen nach Bern verſchwand aus einem Poſtſack eine Geldſendung von 100,000 Franken, welche die Kreiskaſſe der Bundesbah⸗ nen in St. Gallen an die Zentralkaſſe in Bern ſandte. 5 ö —— 322722. ĩ76.ſſ— n. 8. 2 1 3 b 2 Karlsruhe, 30. Nov. Nachdem der Umbau des Ständehauſes in den letzten Tagen ſo raſch gefördert worden iſt, daß der Zu⸗ ſammentritt der Landſtände möglich geworden iſt, iſt die Eröffnung des Landtags auf den 12. Dezember geplant. Sigmaringen, 30. Nov. In Hohen⸗ zollern wurde geſtern früh ein kurzer von donnerähnlichem Getöſe begleiteter Erdſtoß wahrgenommen. Vom Main, 28. Nov. Ein bösartiger Streich wurde dem Prinzregenten von Bayern in ſeinem Speſſarter Jagdgrunde kurz vor ſeinem am Sonntag erfolgten Eintreffen zur Wildſauenjagd geſpielt. Durch Wilderer wurde nämlich im Altenbuchener Revier der Wildpark erbrochen und ſämtliche zum Abſchießen bei den Hofjagden eingefangenen Wildſauen herausge⸗ laſſen. Zwei Sauen wurde am Platze erſchoſ⸗ ſen aufgefunden.— In Hof(am Leithaberge) wurde der Korbflechter Johann Tromet von ſeiner Ehefrau und ſeinem erwachſenen Sohne in unmenſchlicher Weiſe zu Tode geprügelt, weil er einen Korb zu billig verkauft hatte. Die Unmenſchen wurden verhaftet. Berlin, 30. Nov. Durch aus Kapſtadt eingeführte Ochſen iſt bei Lüderitzbucht⸗Kubub und Ketmanshop die Rinderſeuche eingeſchleppt worden. Es iſt daher die Tötung des ſämt⸗ lichen im Seuchengebiet befindlichen Großviehs (etwa 700 Stück) angeordnet worden. Dömnitz a. d. Elbe, 29. Nov. Infolge des Sturmes ſind von einem Schleppzuge von 11 Kähnen hinter dem Dampfer Magdeburg ſechs untergegangen. Die Mannſchaft konnte nur das nackte Leben retten. Von den unter⸗ gegangenen 6 Kähnen hatten vier eine Ladung von zuſammen 20 000 Zentner Gaskohle für Berlin an Bord. London, 29. Nov. Bei dem großen Sturm im Kanal, mußten die drei trans⸗ atlantiſchen Dampfer„Graf Walderſee“,„Pa⸗ tercia“ und„Kroonland“ mehrere Stunden vor Dover liegen bleiben. Die Zwiſchendecks⸗ Paſſagiere ſtanden im Toben der Elemente furchtbare Schrecken aus, und einer von ihnen, ein Deutſcher namens Peter Reinbold, wurde vor Furcht wahnſinnig. Er mußte in eine Zwangsjacke geſteckt und nach Tagesanbruch an Land gebracht werden. Vermiſchtes. — Der ſchwarze Schellenbaumträger. Ben Aſſai, der ſchwarze marokkaniſche Schellenbaum⸗ träger des 1. Garderegiments zu Fuß, iſt mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand bis zum Frühjahr nach ſeiner Heimat beurlaubt worden. Er konnte die in dieſem Jahre be⸗ ſonders frühzeitig auftretende Kälte nicht ver⸗ tragen und hatte zuletzt ſtändig unter Erkäl⸗ tungen zu leiden. Der Schwarze bleibt aber auch während ſeines Urlaubs in Reichsdienſten, denn er hat während dieſer Zeit in Tanger bei der Geſandtſchaft und dem Generalkonſulat Dienſt zu tun. Ben Aſſai hat die Reiſe nach Tanger bereits angetreten, — Auf der Strecke Frankfurt⸗Bockenheim wird kommendes Jahr der viergleiſige Betrieb eingerichtet, da die jetzt vorhandenen Gleisan⸗ lagen manchmal kaum den Perſonenverkehr be⸗ wältigen können. — Kubeliks Finger. Aus New⸗York wird berichtet: Der bekannte Geigenvirtuoſe Kubelik, der ſich jetzt nach New⸗York begibt, ſoll ſeine beiden Hände gegen Unfall ein Enga⸗ gement aufzugeben, dann muß ihm nach dieſer Abmachung die Verſicherungsgeſellſchaft 250 Mark für den Tag bezahlen; verliert er einen Finger, ſo erhält er eine Summe von 200,000 Mark. — Die Guillotine als— Spielzeug. In einer der letzten Nächte ſahen mehrere Schutz⸗ leute in der Rue du Temple in Paris ungefähr 15 bis 20 Perſonen, Männer und Frauen, mitten auf dem Damm ſtehen, die lebhaft geſtikulierten und laut lachten, ohne daß man von weitem erkenen konnte, was die Heiterkeit der zweifelhaften Geſellſchaft erregte. Als die Beamter näher traten, bot ſich ihnen ein ebenſo ſeltſamer wie abſtoßender Anblick. In der Mitte der Menge ſtand ein junger Burſche, der ſpäter als ein gefährlicher „Apache, von der Polizei erkannt wurde, mit aufgekrempelten Jakett⸗ und Hemdärmeln. Vor ſich hatte er eine Guillotine von ganz kleiner Konſtruktion ſtehen und machte zum Gaudium der Umſtehenden die Manipulation des Köpfens an einer Puppe vor. Die Schutz⸗ leute jagten die Zuſchauer auseinander, verhafteten den„Henker“ und nahmen die „Witwe“, wie die Guillotine im Volksmunde in Paris heißt, mit ſich. Nach Ermittelungen der Polizei war die Guillotine bei einem Einbruch geſtohlen worden, der bei einem Antiquitätenhändler vor einiger Zeit unter⸗ nommen worden war. l — Noch eine Cholerageſchichte. Ein Freundespaar hatte an einem der letzten ſchönen Herbſttage eine Wanderung um den herrlichen Schwielowſee bei Potsdam gemacht und ließ ſich von einem braven„Hol über!“ zum Schloß von Kaputh nach Charlottenhof rudern. Auf die Frage:„Habt Ihr hier auch Cholera⸗ bazillen?“ kam die treuherzige Antwort:„Die Dinger kenne ich nicht. Hier gibts nur Enten und Litzen(Waſſerhühner).“ a — Hereingefallen. A.:„Ich fühle mich heute abend ganz unglücklich. Vergaß meinen Klemmer mitzubringen. Wer iſt jene aufge⸗ gedonnerte Dame da beim Klavier?“— B.: „Das iſt meine Frau.“— A.:„Entſchuldigen Sie. Und wer iſt die Vogelſcheuche von einem Mädel, die da bei ihr ſteht?“— B.:„Das iſt meine Tochter.“— A.:„Himmel wie dumm! Und ſagen Sie mir doch bitte, wer iſt jener alberne Menſch mit den großen Ohren uns hier gegenüber?“— B.:„Das iſt ja Ihr eigenes Bild im Spiegel, Sie Hanswurſt!“ — Nie verlegen. Baron:„Mit dem Pferde, welches Sie mir vorige Woche ver⸗ kauften, haben Sie mich wieder mal ſchön angeführt! Meinen Stallburſchen, der es ſpa⸗ zieren geritten, hat es viermal, und mich heute dreimal abgeworfen! Sie ſehen, daß das Pferd alſo für mich völlig wertlos iſt!“ Pferdehändler: „Wie haißt wertlos? Erlauben Se, Herr Baron, alles was gut iſt, werft viel ab!, Alle Zeitſchriften können bezogen werden von J. Helfrich. Waldarbeit. Die Bewirtſchaftung der Gemeindewaldungen betr. 8 urchforſtun 59 87 0 eld im Me Gemeindewald wird am montag, den 4, Dezember ds. 95 1 5 auf dem Rathauſe(Zimmer No. 6) öffentlich vergeben, woſelbſt auch die Be⸗ No. 12048. Das Aufbereiten des Aae eingeſehen werden können. eckenheim, 24. November 1905. 5 Gemeinderat: Volz. ormittags Uhr Ratſchreiber Ritter. Goldpörsen u. Messer a, als Weihnachtsgeschenke geriguet empfiehlt J. hellrich. eröfnet Re Staurant„Kaiserhütte“ Mannheim, eckenheimerſtraße 11. Ausſchank der Brauerei J. H. Nan, wilder Mann, hell u. dunkel. Reine Weine erſter Firmen. Vorzügliche Küche. auch im Abonnement. Großer und kleiner Saal für Feſtlichkeiten jeder Art, ſpeziell für Vereine, ſchöner ſchattiger Garten. Mittag- und Abendtiſch E. Metz, KReſtaurateur. ieee ⁰ d e J. 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