. liget s Anzeigeblatt für Seckenbeim und oesbeim. 1. 8 Erſcheint Mittwoch und Samstag. bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt Redaktion, Druck und Verlag von J. Relfrich in Setenheim. „Anzeigen: Die 1ſpaltige Garmondzeil⸗ oder deren Raum 10 Pfa bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 103. Mittwoch, den 27. Dezember 1905. 5. Jahrgang Der deutſche Soldat. Einige herrliche und ergreifende Zeug⸗ niſſe von dem Heldenmut unſerer Truppen hat der vor kurzem aus Südweſtafrika zurück⸗ gekehrte evangeliſche Feldgeiſtliche, Diviſions⸗ pfarrer Schmidt, in einem Vortrage mitge⸗ teilt; ſie verdienen, in den weiteſten Kreiſen unſeres Volkes bekannt zu werden. Herr Paſtor Schmidt hat bereits an der China⸗ expedition als Feldgeiſtlicher teilgenommen und in Afrika neben anderen ſchweren Käm⸗ pfen jenes ſchreckliche dreitägige Gefecht in der Kolonne Meiſter im Auob⸗Gebiet(2. bis 5. Januar 1905) mitgemacht, bei dem unſere Soldaten vor Durſt dem Wahnfinn nahe waren. Er berichtet: Das Gefecht dauerte am erſten Tage von ſechs Uhr früh bis abends elf Uhr, am zweiten von vier Uhr früh bis abends zehn Uhr, am dritten von früh fünf Uhr bis nach⸗ mittags drei Uhr. Die furchtbare Felſenfeſte der Feinde wurde dann bekanntlich im Sturm genommen. Am erſten Tage war die Stim⸗ mung gut, teilweiſe humoriſtiſch, obwohl die Soldaten die große Uebermacht und vorzüg⸗ liche, ſichere Stellung des Feindes kannten. Die einſchlagenden Kugeln wurden mit Witz jedes nach dem Kaliber beſtimmt, ja, die Töne unterſchieden. Nach drei Stunden hör⸗ ten die Geſchütze auf zu feuern, um Munition zu ſparen. Den ganzen Tag gab's nichts zu trinken, die Hitze war fürchterlich. Die Mannſchaften verſuchten zu eſſen; aber der ausgedörrte Gaumen konnte nicht mehr ſchlucken. Auf den heißen Steinen konnten es die Glieder nicht mehr aushalten. Die Qualen wurden größer und ſtärker. Die Nacht verging, aber kein Waſſer! Am zwei⸗ ten Tage wurde der Durſt eine Todesgefahr. Viele waren der Verzweiflung nahe. Der Pfarrer hörte in der Linie einen Soldaten für ſich ſagen:„Mein Gott, warum haſt du mich verlaſſen?“ Sein Nachbar ſagte un⸗ wirſch:„Ach was, ſchieß mal da rechts rüber!“ Ein Soldat rief:„Mutter, Mutter!“ Ein dritter ſagte feierlich:„Er führet mich zum friſchen Waſſer!“ Nie, bemerkt der Feldprediger dazu, hat mich dieſes Wort des herrlichen 23. Pſalms ſo ergriffen wie bei dieſer Gelegenheit. g Ermattung im ſtärkſten Feuer ein, bis ſie eine aufprallende Kugel wieder aufſchreckte. Diviſionspfarrer Schmidt hat ſpäter einige Soldaten gefragt, wie's ihnen hierbei er⸗ gangen ſei. Sie erzählten, daß ſie die wun⸗ derpöllſten Träume gehabt hätten— nämlich von Waſſerſäcken, und wie ſie dann wieder entſetzt geweſen wären, als die Waſſerſäcke eben— nur Träume waren. Manche aßen in der Verzweiflung Ameiſen, ſpät abends nahmen ſie kühle Steine in den Mund, Blut von Pferden wurde verſucht zu trinken und andere Dinge, die ſich nicht erzählen laſſen. Bei der Batterie ſah es ſchlimm aus. Der Offizier, beſonders beherzt, ſprang mit dem Fernglaſe vor, um die beſte Stelle zum Zielen zu ſuchen. Er bekam gleich einen Herzſchuß; es war ein geliebter Kamerad. An ſeiner Stelle ſpringt ein Major vor: er bekommt einen Schuß in den Unterleib und muß noch eine Stunde im Feuer liegen, ehe ihm ärztliche Hilfe zuteil werden kann. Auch ſein Adjutant wird verwundet. Am zwei⸗ ten Tage wurden auch die Richtkanoniere ſehr knapp. Ein braver Gefreiter wird getroffen, geht aber nicht zurück, ſondern ſetzt ſich auf die Lafette, um ſich zu ſtützen und ſein Geſchütz zu bedienen— bis ihn ein Kopfſchuß verſtummen macht. Die Hotten⸗ totten merkten die Gefahr und verſuchten einen Sturmlauf, um die Geſchütze zu nehmen. Mit letzter Kraft wurde der Sturm abge⸗ ſchlagen. Auf dem Verbandplatz, der nicht völlig geschützt lag, ſah es traurig aus. Der Major mit dem Schuß in dem Unterleib(der kurz darauf an der Wunde geſtorbene Major Frhr. von Nauendorf,) liegt hier und leidet entſetzliche Qualen auch vor Durſt. Er ruft mich— erzählt Paſtor Schmidt— und ſagt:„Bringen Sie meiner Mutter die letzten Grüße und ſagen Sie ihr, daß ich im Glauben an meinen Erlöſer ſterbe!“ Die Mutter, die auch ihren zweiten Sohn auf ſo traurige Weiſe verloren hat, werde ich nun beſuchen und ihr mündlich die letzten Grüße bringen. Als ihm die Schmerzen unerträglich wurden, gab ich ihm Morphium, das ihn wieder zur Klarheit brachte. Schluck Waſſer!“ ſchrie er. Nach einer Weile Unſere Leute ſchliefen vor ſchrie er noch einmal auf: Zehntauſend Mark für einen einzigen Schluck Waſſer!“ Es half natürlich nichts. Aber nun folgte etwas, was wert iſt, daß man es in die Schulbücher aufnimmt, damit unſere Jugend lernt, was unſere Soldaten und Offiziere für Helden ſind. Auf den letzten Ruf des Majors kommt ein ſchwer verwundeter. Sergeant herange⸗ krochen, der noch ein bischen Rotwein in der Flaſche hatte. Er ſchleppt das ſeinem Major heran und bittet ihn, zu trinken. Der Mvjor ſieht den Soldaten an; man merkt, wie er mit ſich ringt, wie er aber dann entſchloſſen den Trunk zurückweiſt.„Sie müſſen zurück zum Geſchütz“, ſagt der Mojor,„trinken Sie darum ſelbſt; mit mir iſt es ja doch vorbei!“ Der Mojor wollte lieber verdurſten, als einem noch Kampffähigen die notwendige Labung entziehen! Ja, ſagt Diviſionspfarrer Schmidt mit erhobener Stimme, unſere Soldaten und Offiziere ſehen anders aus als in den Zerr⸗ bildern, die man mit deutſchen Lettern ge⸗ druckt ſehen kann zur Schande unſeres Volkes! Ein anderer Soldat wimmerte: er war faſt zur Unkenntlichkeit zerſchoſſen und lag auf der Bruſt. Kann ich Ihnen noch einen Liebdienſt tun? fragte der Feldprediger. „Sorgen Sie dafür“, war die Antwort,„daß dieſer letzte Gruß an meine Eltern nach Leipzig komme!“ Es war ein Notizbuch, in dem geſchrieben ſtand:„Herzlichen Gruß von Eurem ſterbenden Sohn! Ich habe hier drauße im Kriege bei den Gottesdienſten meinen Gott und Erlöſer wiedergefunden. Euer Sohn.“ Es iſt nicht der einzige ge⸗ weſen; es haben viele draußen ihren Herrn wiedergefunden. Es iſt bekannt, wie am Abend des zweiten Tages von Schwarzen aufgeſtautes Regenwaſſer gefunden wurde. Herrliche Szenen von Pflichttreue ſpielten ſich ab, als die erſten Waſſerſäcke wieder in die Schützenlinien kamen. Ein Oberleutnant, der kurz vorher ſelbſt faſt zuſammengebrochen war, brachte ſie an. Einige von den Ver⸗ ſchmachteten ſagten aber:„Jetzt können wir nicht weg! Nach dieſer Labung war das Schlimmſte vorbei. Die ſchlimmſte Stunde „Tauſend Mark für einen war nach Ausſage der Aerzte, als einige ins Hitzedelirium gerieten. Das Geheimnis der Brüder. Kriminal⸗Roman von J. Fichtner. 21)(Nachdruck verboten). „Sie hat es Fräulein Franke zu Liebe ge⸗ diet denn ihre Nachbarin iſt keine andere als eſe. „Ich mag ihn darauf wohl entſetzt ange⸗ ſehen haben, denn dieſe Spürkraft ſchien mir faſt unheimlich. Er lächelte mich aber ſo liebenswürdig an, daß man darüber ſchon wieder den Polizeibe⸗ amten vergaß. Mir war aber die Laune nun ziemlich verdorben und ich fand keine Freude mehr an fernerem Verlauf des Konzerts, das ſich aller⸗ dings zu einem wahren Triumph für den Künſtler geſtaltete. So weit war es nun gekommen, daß in der Familie Heimlichkeiten und Hintergehungen ſtattfanden, an welche früher nie zu denken ge⸗ weſen. Da lag zwiſchen den Familiengliedern alles klar und offen, es gab weder Neigungen, noch Wünſche, viel weniger Geheimniſſe, die nicht jedes gekannt hätte. Ich zweifelte nicht mehr daran, daß es wirklich meine Schwägerin war, die dem Drängen der Freundin nachge⸗ geben und ſie hierher begleitet hatte, wo ſie ja, verzeihlicher Weiſe, unerkannt dem Debut des Geliebten beiwohnen wollte. Die ganze Ge⸗ ſchichte war mir aber doch etwas fatal. Mir kam der ſchadenfrohe Gedanke, die Beiden überraſchen zu können, im Salon durfte dies jedoch nicht geſchehen. Eine Unruhe er⸗ griff mich, die mich gar nicht mehr zum Genuß kommen ließ. Dabei fragte mich Heidorn ſo beiläufig, obwohl ich wußte, daß es ganz abſichtlich geſchah, nach dem Befinden Franke's. „Es iſt ein ganz beſonderer, man könnte ſagen verzweifelter Zuſtand, der den Arzt zu keiner Entſcheidung kommen läßt“, beſchied ich ihm. Sein Geſichtsausdruck verriet einige Span⸗ nung, als er weiter fragte:„Meinen Sie, daß irgend eine Kataſtrophe antreten könnte?“ „Das iſd durchaus nicht ausgeſchloſſen“, zeugt war; jedenfalls wollte ich ihn in ge⸗ höriger Entfernung halten und ich ſchien dies auch, wie die Folge lehrte, erreicht zu haben. Ich wandte mich zu meiner Frau, ſie ſah erregt und bewegt aus, die wunderbaren Gei⸗ genklänge nahmen ſie vollſtändig gefangen, ich beſchloß deshalb, ihr von der Entdeckung, die Heidorn gemacht, nichts zu ſagen. konnte ich nicht umhin, hier und da rückwärts oft minutenlang hinter dem Schutz der Säule verſchwand. Eben verneigte ſich der Künſtler, ſeine Gaben waren für heut zu Ende. Da erwiderte ich, obwohl ich gar nicht davon über⸗ 1 . Selbſt aber zu ſchauen, wo die eine der weiblichen Geſtalten durchbrauſte ein Beifallsſtuim den Saal; das nimmerſatte Publikum verlangte nach den ſtundenlangen Anſtrengungen auch noch eine Zugabe. Er trat noch einmal vor. Ein Taranielle von Rubinſtein ſprühte wie in tauſend farbigen Funken aus dem Inſtrument und begeiſterte die Zuhörer beinahe bis zum Wahnſinn. Kränze und Blumen aller Art flogen auf das Podium— die tiefſte Erregung lag auf den nun geiſterhaft blaſſen Zügen des Künſtlers— ſo hatte er es ſich wohl nicht gedacht! Auch ich atmete ſchwer unter der mich beklemmendeu Atomosphäre von Duft, Glanz und ſinnver⸗ wirdem Beifall, obwohl mich derſelbe doch gar nichts anging. Wenn wir nur ſchnell hinaus⸗ kommen könnten, das war mein nächſter Ge⸗ danke. Ich erhob mich und ſah prüfend nach den Ausgängen. Es wogte und wehte in dem weiten Raume, mit dem Hinauskommen ſchien noch niemand Eile zu haben— nur die beiden Damen waren verſchwunden— mit einer Ueberraſchung war es alſo nichts. Als ich mich umwandte, ſah ich wie eben noch ein herrlicher Lorbeerkranz abgegeben wurde. Eine prachtvoll ſchimmernde blaue Seiden⸗ ſchleife mit ſilbergeſtickten Initialen ſchmückte denſelben. In das blaſſe Geſicht des Künſtlers ſtieg eine Blutwelle— dieſen einen Kranz hielt er feſt— mit ihm trug er nebſt dem Liebeszeichen auch den Preis der Liebe davon— ich hätte —.— Am dritten Tage, dem 4. Januar, ge⸗ lang uns der Sturm mit der letzten Kraft. Die Waſſerſtelle war unſer. Nun konnten auch die armen Pferde getränkt werden. Schrecklich war es geweſen, wie die Tiere vor Durſt gebrüllt hatten. Vom 1. Januar früh bis 4. Januar nachmittag drei Uhr hat⸗ ten ſie keinen Tropfen bekommen. Als die Tiere jetzt Waſſer witterten, zitterten ſie am ganzen Leibe. In dieſen Tagen hat mancher gelernt, was eigentlich Durſt heißt. Als Leute der 7. Kompagnie drankamen zu der Waſſerſtelle, ſtellten ſie ſich erſt zuſammen, und die halb verſchmachteten Leute ſtimmten an:„Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen!“ Dann kochten ſie ab. Ein Kreis von Verwundeten ſitzt beiſammen. Ein Unteroffizier reicht einem Kameraden das kleine Feldgeſangbuch und ſagt:„Du, in ſolchen Zeiten gewinnt man das Buch lieb!“ Unſeren Kirchhof mußten wir zurück⸗ laſſen. Sobald der Tod ſicher war, wurde der Kamerad in die Grube geſenkt und ihm der Hut auf das Geſicht gelegt; man ſang das Schutztruppenlied, aber das„Hurra“ dabei wollte nicht recht aus den Kehlen. Was iſt eine Kilowattſtunde? (Schluß.) — e Seine Spannung, d. h. den Druck, unter dem die elektriſchen Teilchen ſich bewegen, mißt man nach Volt, einer Einheit, die zu Ehren eines berühmten, um die Elektrizität hoch ver⸗ dienten italieniſchen Phyſikers, Aleſſandro Volta ihren Namen erhalten hat. Was demnach bei einer Waſſerkraft das Gefälle in Metern, iſt bei dem elektriſchen Strom vergleichsweiſe die Spannung, ausgedrückt in Volt. Und wie wir die Stärke des Waſſerlaufes nach der in der Sekunde abfließenden Waſſermenge in Litern oder Kilogrammen beſtimmen, ſo gilt als das Maß für die Stärke des elektriſchen Stromes die Elektrizitätsmenge, welche er in der Sekunde durch die Leitung befördert. Die Einheit iſt das ebenfalls nach einem berühmten Phyſiker benannte Ampere. Das Produkt aus Span⸗ nung in Volt und Stromſtärke in Ampere gibt uns nun i. A. ganz analog den Verhält⸗ niſſen beim Waſſer die Größe der in der Sekunde vom elektriſchen Strome geleiſteten Arbeit. Um wieder mit beſtimmten Zahlen zu rechnen, ſo betrage die Spannung 100 Volt, die Stromſtärke 10 Ampere: dann bewertet ſich die elektriſche Leiſtung zu 100410= 1000 Volt⸗Ampere. Haben wir an die Leitung dieſes Stromes beiſpielsweiſe einen Elektro⸗ motor angeſchloſſen und benutzen wir dieſen, wie beim Waſſerfall die Turbine, täglich 5 Stunden lang in unſerer Werkſtätte, ſo ver⸗ brauchen wir pro Tag 551000= 5000 Volt⸗ Ampeère⸗Stunden Arbeit der ſtrömenden Elek⸗ tizität. Statt der etwas umſtändlichen Be⸗ zeichnung Volt⸗Ampere nennt man die Einheit der elektriſchen Leiſtung Watt in ehrender Er⸗ innerung an den großen Förderer der Dampf⸗ r —. maſchine, den Schotten James Watt. Unſer Tageskonſum beträgt alſo 5000 Wattſtunden oder 5 Kilowattſtunden, wenn wir, wie beim Kilogramm oder Kilometer, für das Tauſend⸗ fache der Einheit die übliche griechiſche Kürzung nehmen. Die Kilowattſtunde iſt ſomit das Maß für die von uns— in dem gewählten Beiſpiel zum Antrieb eines Elektromotors— verbrauchte Arbeit des aus dem Kabelnetz eines Elektrizitäts⸗Werkes entnommenen elektriſchen Stromes, die wir als Abnehmer nach dem Tarif des Werks zu bezahlen haben. Auszug aus den Standesregiſteru der Gemeinde Seckenheim. Getraute: November. 4. Maſchinenarbeiter Jakob Emil Eder und Barbara Schreck aus Seckenheim. 4. Bahnarbeiter Konrad Bächtel und Maria Erhard geb. Fath aus Seckenheim. Schmied Martin Albert Spannagel und Helene Erhardt aus Seckenheim. Packer Auguſt Walz aus Mannheim und Margaretha Klumb in Seckenheim. Kaufmann Georg Wilhelm Heidenreich und Anna Regina Zwingenberger, Seckenheim. „Töpfer Friedrich Schmitt und Anna Hirſch, Seckenheim. Werkführer Gottlieb Wilhelm Ebſer, Todt⸗ nau und Margareta Erny, Seckenheim. Zimmermann Auguſtin Stegmeier, Mann⸗ heim und Suſanna Barbara Saam, Seckenheim. Gypſer Mathäus Hennesthal, Ilvesheim und Magdalena Seitz, Seckenheim. Geſtorbene: f November. 2. Anna, T. d. Maurers Georg Fuchs u. ſ. E. Katharina geb. Eiſenhauer, 7 Monate 6 Tage alt. 5. Luiſe, T. d. Bahnarbeiters Peter Möll u. ſ. E. Katharina geb. Riegler, 1 Jahr 9 Monate 28 Tage alt. 10. Katharina Studer geb. Pfläſterer, Witwe, 60 Jahre 10 Monate 26 Tage alt. 10. Eva Reuther geb. Halblaub, Witwe, 60 Jahre 11 Monate 13 Tage alt. 15. Wilhelm Steinert, Werkmeiſter, 60 Jahre 3 Monate 5 Tage alt. 23. Töpfer Wilhelm Gebauer, 31 Jahre 6 Monate 27 Tage alt. 26. Anna, unehelich, 7 Monate 15 Tage alt. Aus Nah und Fern. S Seckenheim, 27. Dez. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, veranſtaltet der Männergeſang⸗Verein auch dieſes Jahr eine Weihnachtsfeier für ſeine Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins, und zwar findet dieſelbe am Sonntag, 31. Dezember, Abends ½8 Uhr im roten Löwen ſtatt. Das Programm iſt, wie allzährlich, ein äußerſt reichhaltiges und verſpricht Freunden frohen Geſangs und friſchen Humors einige genuß⸗ reiche Stunden. Pforzheim, 23. Dez. Auf einem Neubau in der Erbprinzenſtraße ſind geſtern nachmittag zwei Arbeiter von einem ſechs Meter hohen Gerüſt abgeſtürzt, der eine mit Hautabſchürfungen und einer verſtauchten Hand davon kam, erlitt der andere, der Steinhauer Ernſt Epple, einen Schulterblattbruch und Verletzungen im Geſicht. Mosbach, 23. Dez. Der Taglöhner Flicker war mit einem Strohtransport be⸗ ſchäftigt. Dabei brach das Seil, das den Wiesbaum ſpannte, dieſer ſchlug um und traf Flicker ſo unglücklich, daß ihm ein Bein entzwei geſchlagen wurde. Straßburg, 23. Dez. In Rollweiler wurde an der 80 Jahre alten Witwe Melcher ein Raubmord verübt. Der Mörder, der drei⸗ bis viertauſend Mark Geld raubte, konnte bisher nicht feſtgenommen werden. Stuttgart, 22. Dez. Auf dem Güter⸗ bahnhofe zwiſchen hier und Cannſtatt wurde geſtern abend ein Bahnaufſeher, der ſeinen Mantel offen trug, durch eine vorüberfahrende Rangierlokomotive an dieſem gepackt und ſo. wuchtig bei Seite geſchleudert, daß er mit zerſchmettertem Schädel auf der Stelle tot liegen blieb. Baſel, 24. Dez. Sonntag abend um 8 Uhr wurde eine Frau auf den St. Johan⸗ nespoſten verbracht, welche angab, von einem Italiener geſtochen worden zu ſein. Während ſie verbunden wurde, liefen Berichte ein, daß noch vier weitere Frauen durch Meſſerſtiche verletzt worden ſeien. Sofort wurde auf den Unhold gefahndet; er wurde noch iu der gleichen Nacht in der Perſon des 18jährigen Livio Ferlin dingfeſtfeſt gemacht. Von den Verletzten hat eine Frau einen Stich in die Lunge und ein Mädchen einen Stich in die Gedärme erhalten. Ihr Befinden gibt zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß. Berlin, 23. Dez. Das Kriegsgericht der 1. Garde⸗Diviſion verurteilte wegen Miß⸗ handlung eines Rekruten den Gefreiten Sturm zu 18 Tagen Mittelarreſt, und den Unter⸗ offizier Tietz zu 3 Monaten Gefängnis und ſofortiger Berhaftung.. Braunſchweg, 23. Dez. Der 1894 zum Tote verurteilten und zu lebensläng⸗ lichem Zuchthauſe begnadigten Kindesmör⸗ derin Pienczak wurde vom Regenten Prinzen Albrecht von Preußen der Reſt der Strafe auf dem Gnadenwege erlaſſen: f — Umſchrieben:„Der Meier iſt wohl ein ſehr eifriger Sonntagsreiter?“—„Und ob! ... Wiſſen Sie, freiwillig hat er den Sattel überhaupt noch nie verlaſſen.“ 5 Einen gelungenen Witz hat ein Schüler der 1. Klaſſe in Mosbach ge⸗ meine rechte Hand verwettet, daß, dieſer Kranz eine Gabe von Erika war. Erſt jetzt merkte ich, daß Heidorn bereits verſchwunden war; mir kam bald der Gedanke, daß er dieſelbe Abſicht gehabt wie ich, und daß es ihm vielleicht gelungen war, die beiden Damen zu überraſchen. Als wir endlich aus dem dichtgefüllten Saale heraustraten, war er aber ſofort wieder zur Stelle und fragte, ob wir nicht gleich ihm die Abſicht hätten, in einer nahen Weinſtube eine Erfriſchung zu uns zu nehmen. Mich aber hatte eine ſonderbare Un⸗ ruhe gefaßt, weshalb ich dankte und mich nach einer Fahrgelegenheit umſah. Er ſchien etwas verſtimmt, vielleicht bezog er meine Weigerung auf perſönliche Rückſichten; grüßend trat er beiſeite, als wir einen Wagen ſtiegen und froh waren, dem naſſen Wetter, das noch immer vorherrſchte, zu entgehen. In einer kurzen Viertelſtunde waren wir vor unſerm Hauſe angelangt. Ich lohnte den Kutſcher ſchnell ab und wir traten ein. Es war bereits zehn Uhr vorüber und das Gas ſchon abgeſtellt. Aus unſerm Entree aber brach heller Lichtſchein, und erregte Stimmen drangen heraus. Bei unſerm Eintritt wurde es plötzlich ſtill. Wir ſtanden den drei weib⸗ lichen Hüterinnen gegenüber, augenſcheinliche Verwirrung und Ratloſigkeit lag auf ihren Ge⸗ ſichtern; nichts Gutes ahnend, begann ich ſofort ein Verhör. Zunächſt haftete mein Blick auf Sophie, die noch vollſtändig angekleidet, kurz vor uns eingetreten ſein mußte. Ich ſah ſie ſcharf an; ſie errötete heiß; in Rückſicht auf die Dienſt⸗ boten berührte ich jedoch die uns geſchehene Täuſchung nicht. Zögernd öffnete Sophie und zog meine Frau mit hinein. Nur meine Frau begann verwundert aus⸗ zurufen! „Aber Sophie, wo kommſt du denn her?“ „Laß das,— bitte,— geht indeß ins Zimmer:“ „Es iſt etwas vorgefallen,— war jemand hier, Hanna?“— Sie zitterte und hob die Schürze vors Geſicht. „Ich bin wirklich nicht ſchuld!“ begann die Köchin,„es iſt Hanna ihre Sache“— „Wer wird denn aber ſo etwas denken— hätte ich das gewußt, ſo wäre Ich! „Waren Sie fort? Etwa ausgegangen, während unſerer Abweſeuheit?“ „Ach Gott— nur auf ein paar Minu⸗ ten.“— Sie begann zu heulen und mir riß nun erſt recht die Geduld. „Kurz und gut, was iſt geſchehen!“ „Sie ſind fort!“ ſagte die Köchin lakoniſch. „Sie lagen doch aber beide ſchon zu Bett, als ich fortging?“ heulte Hanna. „Wer?“ ſchrie ich und in dieſem Augen⸗ blicke fiel es mir auch ein. Ich lief durch das Wohnzimmer, rieß die Tür des Kinderzimmers auf, wo meine Jungens arbeiteten und ſchlie⸗ fen— meine Ahnung hatte mich nicht getäuſcht, beim Schein der Nachtlampe ſah ich zwei leere Betten, die augenſcheinlich nur kurze Zeit und nur zum Schein benutzt geweſen. Die Schläfer daraus aber waren verſchwunden. Einen Augenblick war ich ſtarr. Dann bemerkte ich, daß die Alltagskleider auf den neben dem Bett ſtehenden Stühlen lagen; das brachte mich wieder in Bewegung. „Um Gotteswillen, Richard, Sophie er⸗ zählt mir eben, daß— es iſt ja aber gar nicht möglich— ſie werden doch nicht nach Amerika ausgerückt ſein— ſchluchzte meine Frau neben mir. „Bedanke dich bei Sophie für die gute Aufſicht, die ſie uns verſprochen.“ Ich fühlte, daß ich ſehr blaß geworden war. Sophie ſah mich entfetzt an:„Haſt du wirklich keine nung, Schwager? Ich glaubte ſie wären beide ins Konzert, auf die Gallerie— aber die guten Sachen ſind da, ſie hängen im Schrank.“ „Die allerſchlechteſten haben ſie ange⸗ zogen!“ heulte Hanna, während die Köchin immer wieder repetierte:„Ich bin nicht ſchuld!“ „Haben Sie denn nicht gemerkt, ob und wann ſie das Haus verlaſſen haben.“ Ich hatte mir von der Rätin ihrer Köchin ein Buch geborgt und da bin i darüber eingeſchlafen; erſt wie Hanna zurück kam, bin ich wieder wach geworden,“ geſtand ſie offen. 5 (Fortſetzung folgt.) Während Ah⸗ 3 8 8 betr. Perſonal merkte ſehr bald, daß im Winter eine Taſſe heißen, im Sommer eine die Zahl der Fälle von Maul⸗ und Klauen⸗ ordnet, um Einſchleppungen vorzubeugen. wollte; hierauf gab er auf das hinzukommende macht. Der Junge hatte ſich trotz ſtrengen Verbotes an den letzten Wagen der Neben⸗ bahn gehängt. Als ihn der Lehrer darüber fragte, ruft der Knirps verzweifelt:„Herr Lehrer, i hab gſchowe.“ — Die badiſche Eiſenbahnverwaltung hat im Winter 1904/05 wie auch im ver⸗ gangenen Sommer Verſuche damit gemacht, an Perſonal verſchiedener Dienſtzweige, das bei anſtrengendem Dienſte in beſonderem Maße den Unbilden der Witterung ausgeſetzt war, alſo bei Hitze und Kälte, bei Regen und Schnee draußen zu arbeiten hatte, Kaffee unentgeltlich verabreichen zu laſſen. Dieſe Verſuche hatten ein durchaus günſtiges Er⸗ ebnis. Sie führten zu einer erheblichen inſchränkung des Alkoholgenuſſes. Das Taſſe kalten Kaffees nutzbringender wie der Alkoholgenuß war. Mit Rückſicht auf die günſtigen Erfahrungen hat die badiſche Generaldirektion verfügt, daß die beſprochene Einrichtung von jetzt ab difinitiv werden ſoll. Bern, 21. Dez. In der Lombardei iſt ſeuche auf nahezu 5000 geſtiegen. Die Seuche nimmt in der Provinz Como noch zu. Zwei Grenzgemeinden ſind völlig verſeucht. Der Bundesrat hat die ſtrengſte Grenzaufſicht ange⸗ Berlin, 20. Dez. Heute vormittag er⸗ ſchoß Dr. Arthur Thieler den Hotelbeſitzer Grethe weil er ihm kein Geld mehr borgen Dienſtmädchen mehrere Schüſſe ab, ohne ſie zu treffen und ſchoß ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Er wurde in die Charite verbracht. — Wegen Milchfälſchung wurde ein Land⸗ wirt bei Munchen zu einem Monat Gefängnis verurteilt. e Den größten Bevölkerungszuwachs in Bayern dürfte der Markt Miesbach mit ſich in den letzten 25 Jahren mehr als ver⸗ doppelt und zählt jetzt weit über 4000 Ein⸗ wohner. — Während des Tanzes erblindet. Ein tragiſches Ereignis unterbrach dieſer Tage jäh die Fröhlichkeit einer Tanzgeſellſchaft in Newark, New Jerſey. Es wurde gerade flott Walzer getanzt, als plötzlich eine Tänzerin, Miß Anna Schaub, die Schönheit des Feſtes, laut aufſchrie und ohnmächtig wurde. Man mühte ſich um ſie und; brachte ſie wieder zum Bewußtſein. Da fragte ſie:„Warum iſt es hier ſo dunkel?“ Als jemand aus⸗ rief:„Aber alle Flammen brennen ja,“ ſchrie ſie verzweifelt auf:„Mutter, ich bin blind.“ Man brachte ſie nach Hauſe und rief Aerzte herbei, aber dieſe erklärten, die Blindheit nicht heilen zu können. — 100000 Pfund Sterling für die Heilsarmee. Man ſchreibt aus London: General Booth überraſchte am Dienstag eine von ihm einberufene Verſammlung von Preß⸗ vertretern mit der Nachricht, daß ihm von Seiten des bekannten Philanthropen Mr. George Herring eine Summe von 100000 Pfd. St. zur Verfügung geſtellt worden ſei, damit er ſeinen Plan der Arbeitsloſigkeit durch Anſiedlung Arbeitsloſer auf dem Lande ein Ende zu machen, verwirklichen könne. Die Heilsarmee wird die Durchführung dieſes Unternehmens überwachen. Sollte der Plan erfolgreich ſein, ſo zahlt die Heilsarmee die genannte Summe in jährlichen Raten von 400 Pfd. St. nicht an Mr. Herring, ſondern an den königlichen Hoſpitalfonds zurück. General Booth wird jeden Arbeitsloſen, den er für geeignet erachtet, mit 5 Morgen guten Ackerlandes nebſt einer Hütte ſowie mit Vieh, Saat und landwirtſchaftlichen Geräten aus⸗ ſtatten. Die Familie der Anſiedler wird ſo lange verſorgt, bis das Land ſie ſelbſt er⸗ nähren kann. Alle Ausgaben werden mit 3 Prozent Verzinſung dem Anſiedler zur Laſt geſchrieben, und er hat, ſobald er dazu im⸗ ſtande iſt, mit kleinen jährlichen Abzahlungen zu beginnen. Sobald er die ganze Summe zurückgezahlt hat, wird das Land ſein Eigen⸗ tum, er hat ſich jedoch zu verpflichteu, auf dem betreffenden Grund und Boden keine geiſtigen Getränke zu verkaufen. Der etwaige Gewinn aus den Zinſen wird zur Bildung eines neuen Fonds benutzt werden, der dazu beſtimmt iſt, neues Land für Anſiedlungs⸗ zwecke zu gewinnen. General Booth teilte der Preſſe mit, daß er ſeit 18 Jahren dieſe Beſiedelungsfrage erwogen habe. Der Hauptzweck des Unternehmens ſei der, zu verhindern, daß die Bevölkerung aus den Dörfern in die großen Städte ſtröme und die bereits in die Städte gewanderten Landleute auf das Land zurück⸗ zubringen. General Booth hofft, mit der ihm zur Verfügung geſtellten Summe zunächſt 500 Anſtedler anſäſſig machen zu können. — Durſch Telephon. Moritz(telephoniert an ſeinen Tate):„Bitte um Einwilligung zur Verlobung mit Netti Taufſtein, hundertund⸗ fünfzigtauſend.“— Kohn:„Kronen?“— Moritz:„Nein Gulden.— Kohn:„Segen!“ — Niederbayriſch.„Um Gottes willen, Sie werden dieſen Schweinskopf doch nicht allein eſſen?“—„Na, na! J krieg no Knödeln dazu und a Kraut!“ Glückwunſch⸗ Inſerate zum Jahreswechſel 8 wollen möglichſt ſofort aufgebeben werden. Die Expedition. *Seckenheim, 27. Dez. Der heutige Ferkelmarkt war mit 75 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 25—27 Mk. pro Paar abgeſetzt. VVT 2—õ zu verzeichnen haben. Miesbach hat Bekanntmachung. Die Friedhof⸗ und Begräbnis⸗ ordnung für Seckenheim betr. Nr. 11840. Mit Wirkung vom 1. Januar 1906 tritt die nach⸗ ſtehende Taxordnung für Sterbefälle im Hauptort Seckenheim in Kraft: J. Klasse J II. Klasse III. lasse 5 3 f 5 ö U 8 Bezugs berechtigte 885 8 8 8 88 2 9 5 8 28 2 personen Se ee Se Se en 5 3 25 2 2 8 231238 8 —— 8——— 1— 2 8 I eee 11 Für den Geiſtlichen 6— 3—1 4 2—3— 150 2. Für den Meßner oder Kirchendiener 2— 1050 150 1— 1— 79 3. Für den Glöckner 2— 1150 14 4 Für den Begräbnisordner 2— 1050 1— 5 Für die Leichenfrau 3 500 3— 2500 2— 1 2.— 50 60 Für den Totengräber 3 2— 1 3— 2- 3— 15 7, Für die 4 Leichenträgern 8 6.— 3 8 Für den Wagen des Geiſtlichen a. im Ort Seckenheim 3 b. in den abgeleg. Fabriken. 4— Für den Leichenwagen a. im Ort Seckenheim. 3— 55 b. in den abgeleg. Fabriken 2 N 5 N 2 5 b. . 1 und Rangierbahnhof 4—— 4.— 10 Für den Leichenſchauer. 150 150 150 150 1500 1 1 Sa. Seckenheim 34 50014 27 5011 5024 50 96 Sa. abgelegene Fabriken und Rangierbahnhof 36 5015— 129 5012 50265010601 Seckenheim, den 22. November 1905. Fgürgermeiſteramt Volz. Aufforderung. Nr. 11855. Alle diejenigen, welche Forderungen an die Gemeinde zu machen haben, werden aufgefordert, die diesbezüglichen Rechnungen alsbald unter Benützung der vorgeſchriebenen in der Buchdruckerei von J. Helfrich hier erhältlichen Formulare(getrennt für jede Rechnungs- rubrik) an den unterzeichneten Gemeinderat einzureichen. Seckenheim, den 18. Dezember 1905. emeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Nr. 12 580. Nachdem in mehreren Hausſtänden dahier Diphterie ausgebrochen iſt, bringen wir nachſtehend die zur Verhütung der Verbrei⸗ tung von Diphterie und Scharlach vorgeſchriebenen Maßregeln zur öffentlichen Kenntnis: N Verordnung. Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Erkrankung an Diphtherie oder Scharlach vorkommt, iſt verpflichtet; a. für thunlichſte Abſonderung des Erkrankten zu ſorgen; b. die zu ſeinem Hausſtand gehörende Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen, ohne Unterſchied des Alters— vom Beſuche der Schule und der Kirche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieſer Kinder mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und Plätzen, tunlichſt beſchränkt werde; c. die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen gemäß der beige⸗ druckten Anweiſung(Anlage J) zu bewirken.. Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen ſeit Beginn der Erkrankung abgelaufen ſind und eine ſorgfältige Reini⸗ gung des Kranken entſprechend der Anweiſung über das Desinfektions⸗ verfahren ſtattgefunden hat. 5 Wird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden ge⸗ ſunden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter b auf die letzteren bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung Anwendung zu finden. Wenn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt die Maßregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der letzten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung in Abſatzung 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphtherie kann auf Grund einer ärztlichen Beſcheinigung, daß die vollſtändige Geneſung des Erkrankten eingetreten, die vorſchriftsmäßige Reinigung und Desinfektion vorgenom⸗ men und kein neuer Erkrankungsfall im Hausſtande vorgekommen iſt die Beobachtung der Maßregel unter a und b durch den Bezirksarzt ſchon nach 14 Tagen ſeit Beginn der Erkrankung nachgelaſſen werden. Der Zutritt zu Leichen der an Diphtherie oder Scharlach Geſtor⸗ benen iſt tunlich zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu geſtatten. Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder nicht beigezogen werden. Seckenheim, den 22. Dezember 1905. gürgermeiſteramt: Volz. ö Erny. Zugelaufen und abzuholen iſt bei dem Wirt Joſef Karlein z. Schloß dahier, eine junge weiße Gaus. Seckenheim, 23. Dezember 1905. ürgermeiſteramt Volz. Erny. FPPCCCCCCCCCVCVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVUVUVÄÄWW—WAWAAA (alte Zeitungen) billigſt i Makulatur„ J. 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