Anxeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Nedaktian, ruck und Verlag von A. Helfrich in Seckenheim. 0 Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeiſe oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 3. Mittwoch, den 10. Januar 1906. 6. Jahrgang der Monat Jannar im Krieg 1870— 71. 2. Wie es der Loire⸗Armee zuletzt ge⸗ gangen iſt. Nach den erwähnten Beſchlüſſen hatte die Loire⸗Armee keine andere Aufgabe mehr, als den Stoß der Deutſchen auf die Stellung von Le⸗Mans(ſpr.: Lehmang) aufzunehmen. Es begann ein hartnäckiger Kampf. Durch den Nebel und das Schneepeſtöber, zwiſchen den Weinbergen und Obſtgärten, den Gebüſchen und Hecken, ruinierten Gärten und Hohlwegen, in einem Land, das die Deutſchen an Schleswig erinnerte, konnten ſie nur langſam und mit Schwierigkeiten vorrücken, ohne die Franzoſen zu ſehen, welche ſich jedem Gefecht mit der blanken Waffe entzogen und einen wirklichen Parteigängerkampf führten, ſich in den Dickichten verbargen, hinter dem geringſten Hindernis deckten und nur zurückwichen, um von einer ſicheren Stellung aus wieder zu ſchießen, und nur durch den Rauch ihrer Gewehre ihre Gegenwart verrieten. Allein die Franzosen wurden durch verſchiedene Gefechte zurückge⸗ drängt und mußten ſich endlich gegen Le-Mans r s waren 5 Karl und der Großherzog von eklenburg, welche mit 58 000 ann Infanterie, 15000 Mann Kavallerie und mehr als 300 Kanonen heran⸗ rückten. Zwiſchen Le⸗Mans und den Deutſchen lagen 2 Linien, die man halten konnte. Am 9. Januar vertrieb der Großherzog von Meklen⸗ burg auf dem rechten Flügel der Deutſchen den linken Flügel der Franzoſen aus 2 befeſtigten Dörfern; im Zentrum erſtürmte General Al⸗ vensleben das Städtchen Ardenay(ſpr.: Ardnä) auf dem linken Flügel der Deutſchen wurde General Voigts⸗Rhetz mit dem zehnten Armee⸗ korps(ſpr.: kor) durch die ſchlechten Wege auf⸗ gehalten, die Kavallerie und Artillerie mußte vom Pferde ſteigen, er ſelbſt war gensͤtigt, ſich auf einen Protzkaſten zu ſetzen, während ſein Generalſtab um ihn her zu Fuß ging. Er blieb weit zurück, entſchied aber zwei Tage ſpäter den Sieg. Die erſte Lienie mußten die ranzoſen aufgeben. Obgleich aber Ohanzi am ieber erkrankt war, beſchloß er ſeine Divi⸗ ſionen durch einen kühnen Vorſtoß in die Stellung zurückzuführen, die ſie aufgegeben hatten. Er meinte, der Angriff wäre das einzige Mittel, um den Feind zurückzuhalten und er befahl ſeinen Generalen, ſich zu ſchlagen, ehe ſte zurückweichen, kräftig anzugreifen und die Stellung von Le-Mans nur als eine letzte Zuflucht anzuſehen. Armee auch war, ſo kämpfte ſie doch mit ihren letzten Kräften am 10. Januar von Morgens bis Abends und hielt auf mehreren Punkten hartnäckig ſtand. In einem Dorf, in dem die Preußen ein Haus um das andere erſtürmten, erſtach ein franzöſiſcher Offizier vor Wut einen ſeiner Leute, welcher um Pardon bat und durch das Fenſter ſpringen wollte. waren die franzöſiſchen Truppen ganz aufgelöſt. Mobilgardiſten weigerten ſich zu marſchieren. Die Deuſchen machten mehr als 5000 Ge⸗ fangene. (Fortſetzung folgt.) Aus Nag und Fern. Mannheim, 7. Jan. Die vereinigten Vereine der einzelnen Branchen der badiſchen Eiſenbahner hatten auf Donnerstag abend eine vertrauliche Beſprechung mit den hieſigen Ver⸗ tretern der beiden Kammern des Landtags ein— berufen. Von den Abgeordneten waren er— ſchienen die Herren Lehmann, Süßkind, Gießler, Ihrig, Mayer, Vogel, Beck und Lenel. Ein einleitendes Referat wurde von den Bahn— aſſiſtenten Rupp und Himmel gegeben. An der Debatte beteiligte ſich zunächſt der Vor⸗ ſitzende der Budgettkommiſſton der 2. Kammer, Herr Gießler, der eine genaue Prüfung der Petitionen zuſagte und offen zugab, daß die Eiſenbahner gegenüber den anderen Staatsbe— amten im Nachteil ſeien. Nur glaubt er, daß dieſer Landtag eine allgemeine Gehaltsregu⸗ lierung nicht mehr durchfuhren könne, dagegen vielleicht eine Teuerungszulage, die nach ſeiner Berechnung ungefähr 600000 Mk. für die Eiſenbahner ausmachen würde, und doch ſei die Finanzlage ja nicht gerade die beſte. Abg. Süßkind, der für die ſozialdemokratiſche Fraktion das Wort ergriff, beſtritt in längeren Aus⸗ führungen die traurige Finanzlage des Landes. Mannheim, 8. Jan. Der Tabakverein und die Abteilung 5 des Deutſchen Tabak- So ermüdet die Loire Am Abend aber vereins hielten geſtern hier eine Proteſtver— ſammlung gegen die geplante Erhöhung der Steuer auf Rohtabak ab, die auch von mehreren Reichs⸗ und Laudtagsabgeordneten beſucht war. Es kam eine Reſolution zur Annahme, in welcher ausgeſprochen wird, daß jede Mehrbelaſtung des Tabaks, ſowie die Beſteuerung der Zigaretten in der vorgeſchlagenen Form und Höhe eine ſchwere Schädigung des wichtigen Induſtrie⸗ zweiges zur Folge haben müßte. Karlsruhe, 7. Jan. Geſtern abend gegen 6 Uhr ging über das Land ein ſchweres Gewitter, verbunden mit ſtarkem Wolkenbruch und heftigem Orkan nieder. In Karlsruhe waren in wenigen Minuten die Straßen über— ſchwemmt. An den Bäumen und Häuſern hat der Sturm beträchtlichen Schaden angerichtet. So iſt abends zwiſchen 9 und 10 Uhr ein Teil eines Seitenbaues in der Markgrafenſtraße ein⸗ geſtürzt. Die Bewohner des Hauſes mußten anderweitig untergebracht werden, verletzt wurde niemand. Das ſeltene Naturereignis wurde, auch in anderen Landesteilen beobachtet. Pforzheim, 7. Jan. Ein unerhörter räuberiſcher Ueberfall fand am Samstag abend in einem Hauſe der kleinen Gerberſtraße ſtatt. Die 21 Jahre alte Oxydiererin Elſa B. war gerade nach Hauſe gekommen, als ploͤtzlich ein Mann ins Zimmer trat. Der unheimliche Beſucher fragte nach Geld. Das Mädchen er— widerte, ſie habe keins, worauf der Unbekannte das Mädchen ergriff, ihm ein Handtuch in den Mund ſtopfte, Hände und Füße band und ihm eiue Flüſſigkeit ins Geſicht ſpritzte, wodurch das Mädchen in Ohnmacht fiel. Der Räuber durchſuchte nun das Zimmer und entnahm einem auf dem Tiſche liegenden Portemonnaie drei einzelne Markſtücke. Um halb 8 Uhr erſt wurde das Mädchen von ſeinen Feſſeln befreit. Radolfzell, 7. Jan. Auf dem ſog. Böhringerſee ſind zwei Knaben im Alter von 11 und 13 Jahren des Landwirts Buck von Böhringen beim Schlittſchuhlaufen ertrunken. Konſtanz, 7. Jan. Geſtern abend wütete auf dem Bodenſee ein fuͤrchterlicher Sturm. Hier wurden Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. In Allmannshofen wurde eine Scheune eingeriſſen. Zwiſchen Radolfzell Das Geheimnis der Brüder. Kriminal⸗Roman von J. Fichtner. 25).(Nachdruck verboten). „Das wird ſich alles ſchon noch machen. Erſt werde ich mit den Meinigen ihm nach⸗ ziehen; er will es durchaus und ich bliebe auch keine Stunde länger hier als es gerade ſein muß!“ Er ſprach ſo froh und zuverſichtlich, als hm ein neues Leben winkte. „Daran tun Sie recht!“ ſagte ich zu⸗ ſtimmend. „Nicht wahr!“ Und wiſſen Sie Herr Doktor“,— er neigte ſich dicht zu mir,„mit dem Spuk hat es nun auch ein Ende,“ flüſterte er. Das kam ſo unerwartet von ſeinen Lippen, daß ich ganz ſprachlos war. Forſchend wollte ich ihm ins Geſicht ſehen, da wandte er ſich ſchnell, deutete freudig lächelnd mit der Hand nach dem Krankenzimmer und ſagte:„Er wartet gewiß ſchon auf Sie, Herr Doktor. Guten Morgen für heut und fort war er. Noch ſtand ich unter dem Eindruck der letzten Worte. Hatte nicht auch der Polizei⸗ 5 geſtern erſt geſagt, die Sache würde ſich in kurzem aufklären. Nun war es wohl ſchon geſchehen, wer weiß, ob ich da drinnen W e nicht noch mehr hören würde. fangen trat ich ein. Der Kranke hatte mich, wie es ſchien, gar nicht erwartet. Er lag ſtill, mit gefalteten Händen und halbgeſchloſſeneu Augen, einen Ausdruck ſtillen Gluͤckes auf dem Geſicht.“ Mir die Hand entgegenſtreckend, begrüßte er mich freudig. „Was meinen Sie, Doktorchen, ich fühle mich heut ganz geſund; iſt das nicht ein wah⸗ res Wunder?“ „Allerdings, vor zwei Tagen hätten Sie mir das nicht geſagt. Es iſt aber auch doch keine Täuſchung?“ Nun ſaß ich neben ihm und fühlte ſeinen 8 Noch ganz be⸗ Puls. „Das will ich nicht hoffen; ich möchte am liebſten heute ſchon hinaus!“ „Damit wird es nichts ſein. Wir haben den Winter vor uns— ja, wären wir in Italien—“ „Doktor,“ fiel er mir in die Rede und faßte meine Hand feſt, während ſeine Augen hell aufleuchteten,„Sie bringen mich auf eine Idee, es war ſchon längſt meine Abſicht, eine Reiſe zu machen, es hielt mich aber immer etwas zurück— nun will ich hinaus in Gottes ſchöͤne Welt! Schon Jahre lang hatte ich es Erika verſprochen, ſie nach Italien zu führen — ich war ja ſchon dort— aber nun werde ich das Kind etwas entſchädigen, wir werden reiſen, und das, je eher, deſto deſſer.“ Das alte jugendliche Feuer blitzte in ſeinen Augen, Energie und Lebensmut ſpannten ſeine Glieder— ich war im höchſten Grade über⸗ raſcht! „Sachte, ſachte!“ mahnte ich,„Wenn wir vom Reiſen ſprechen, ſo kann doch vor⸗ läufig nur davon die Rede ſein, daß Ihr näch⸗ ſtes Ziel höchſtens ein Luftkurort ſein könnte; ſagen wir Nizza oder auch San Remo!“ „Darüber will ich Ihnen ja die Beſtim⸗ mung überlaſſen, Hauptſache, ich komme hinaus und ſehe wieder Gottes Sonne ſcheinen. Als ein geſunder, ein anderer Menſch will ich wiederkommen!“ Er hatte die letzten Worte wie für ſich geſprochen. Nun richtete er ſich auf und ſah durch das Fenſter.* „Winter— hu— ich konnte ihn niemals leiden, machen Sie, Doktor, daß ich ihm aus dem Wege gehen kann. Erika muß mit.“ „Wenn es wirklich ihre ernſte Abſicht iſt, ſo kann ich dieſelbe natürlich nur gut heißen. Auch Ihrem Fräulein Tochter wird eine Luft⸗ veränderung ſehr zu ſtatten kommen. Von Sophie wird ſte freilich ſehr vermißt werden — ich ſoll Ihnen übrigens die beſten Grüße und Wünſche für Ihre Geſundheit über⸗ bringen—“ 5 „Danke herzlichſt. Wie geht es dem lieben Fräulein?“ f a „Nicht beſonders gut. Der Winter iſt auch kein erwünſchter Gaſt für ſie.“ Ein Weilchen lag mein Patient ſinnend Setkenheiner Auzeiger 9 N 1 4 e 3 8 4 A W Vmù * 9 und Ermatingen, wo im letzten Frühjahr während eines Sturmes 7 Perſonen ertranken, kenterte ein Gondel mit 5 Arbeitern, die nach Ermatingen zurückkehren wollte. Alle fünf, worunter 3 Geſchwiſter, ſind ertrunken. Neuſtadt a. d. H., 8. Jan. Die auf heute anberaumte Landtagswahl verlief aber⸗ mals ergebnislos. Der nächſte Termin iſt auf 11. Juni angeſetzt. Aus der Pfalz, 4. Jan.(Grober Unfug.) In Pirmaſens und in Zweibrücken wurden in den letzten Tagen Poſtkarten mit dem Bildnis des vor kurzem zum Tote verur⸗ teilten Raubmörders Hirtz verbreitet. Die Staatsanwaltſchaft iſt nunmehr gegen dieſen Unfug eingeſchritten, indem ſie die Vorräte an diefen Karten beſchlagnahmte. Hirtz hat ein Begnadigungsgeſuch an den Prinzregenten ein⸗ reichen laſſen. Straßburg i. E., 9. Jan.(Straß⸗ burger Rote 1 Lotterie.) Von glaubwürdiger Seite erhalten wir die Mitteilung, daß die für den 20. Januar er. feſtgeſetzte Straßburger Rote 1 Geld⸗Lotterie an genanntem Tage garantirt zur Ziehung gelangt. Wegen des guten Zweckes und der äußerſt günſtigen Ge⸗ winn⸗Ausſichten im Verhältnis des geringen Einſatzes von 1 Mk. iſt dieſe Lotterie ſehr be⸗ liebt, weshalb vorauszuſehen iſt, daß die Loſe frühzeitig ausverkauft ſein werden. Wer daher für das edle Wirken der Roten 1 Kranken⸗ pflege⸗Anſtalten ſein Schärflein beitragen will, der kaufe ſich baldigſt ein oder mehrere Loſe dieſer Lotterie bei der General⸗Agentur g. Stürmer, Straßburg i. G., was von der Glücks- göttin w. noch mit 20,000 Mk. oder 10,000 Mk. vergolten werden kann. Kurz vor Ziehung iſt der Andrang der Beſtellungen zu groß und eine prompte Erledigung dieſerhalb nicht möglich. München, 6. Jan. In einem Orte in der Nähe Münchens erzählt man ſich folgende Mär, die natürlich wahr ſein ſoll! Miniſter Graf Feilitzſch rief unlängſt einen Poſtadjunk⸗ ten telephoniſch an. Auf die Anfrage des letz⸗ teren, mit wem er ſpreche, lautete die Antwort: „Mit Miniſter Feilitzſch!“ Der Adjunkt, in der Meinung, es utze ihn ein Kollege, entgeg⸗ nete:„Mi ſtimmſt, der(fr)—ißt ja grad in Lindau.“— Nachdem der Miniſter dem Adjunk⸗ ten den Standpunkt gehörig klar gemacht hatte, wurde das Geſpräch weitergeführt. Der Poſt⸗ beamte ſoll hinterher mehrere Tage recht nervös Lübeck, 8. Jan. Ein Rekrut des Re⸗ giments Lübeck ſchlug auf dem Kaſernenhof beim Exerzieren einen Leutnant mit dem Ge⸗ wehrkolben nieder. Der Täter hatte bereits vorher einen Sergeanten bedroht. Hannover. Eine eigenartige Ueber⸗ gemweſen ſein. raſchung wurde dieſer Tage dem Gerichtsbe⸗ amten W. zu teil. Er verſpürte beim Hin⸗ ſetzen plötzlich im linken Oberſchenkel einen ſtechenden Schmerz. Als er ſich entkleidete, fühlte er an der ſchmerzenden Stelle einen harten Gegenſtand. Als er darauf drückte, kam ihm die Spitze einen ziemlich großen Nähnadel ent⸗ gegen. Dieſe wurde herausgezogen und erwies ſich als vollſtändig ſchwarz. W. erinnert ſich dunkel, als kleiner Junge einmal eine Näh⸗ nadel verſchluckt zu haben. Danach hatte dieſe eine länger als 30 Jahre dauernde Wanderung durch den Körper des W. gemacht. Vermiſchtes. — Findigkeit der Eiſenbahn. Aus Hei⸗ delberg wird der„Straßb. Poſt“ mitgeteilt: Gar viel wird über die Findigkeit der Reichspoſt geſchrieben, ſelten aber lieſt man etwas über die Findigkeit der Eiſenbahn. Daß aber auch dieſe findig, ſogar ſpitzfindig ſein kann, beweiſt beiter an den Fahrkartenſchalter einer Station der Kraichgaubahn und übergibt dem Beamten ein Kilometerheft mit der Bitte, er möge einen Eintrag nach Freiburg machen. Der Beamte ſieht ſich das Heft an und ſagt dann:„Lieber Mann, nach Freiburg ſind es 177 Kilometer und Ihr Heft enthält nur noch einen Reſt von 144. Ich gebe Ihnen den Rat, nach Grötzin— gen eine Fahrkarte zu löſen und von da das Kilometerheft zu benutzen.“ aber hört, daß eine Fahrkarte nach Grötzingen 1,20 Mek. koſtet, geſteht er, daß ſeine ganze Barſchaft nur 85 Pfg. betrage. Nun iſt guter Rat teuer; denn nach Freiburg ſoll er noch an dieſem Tage. Da er an dem Stationsorte unbekannt war, wollte und konnte er kein Geld leihen, und zudem mußte der Zug jeden Augen⸗ blick kommen. Da, als der Zug ſchon einfuhr, kommte dem Beamten der rettende Gedanke. Er gibt dem Manne den Rat, mit dem Kilo⸗ meterheft nach Ringsheim(Amt Ettenheim) zu fahren, bis wohin die Kilometerzahl gerade ausreichte. Dort ſolle er ausſteigen und das Heft abgeben, wofür er 50 Pfg. erhalte. Mit ſeiner Barſchaft habe er dann 1,35 Mk., wofür er eine Fahrkarte nach Freiburg löſen und mit einem eine halbe Stunde ſpäter gehenden Zuge weiter reiſen könne. Der gute Mann konnte dem zuvorkommenden Beamten nicht genug danken und ſtieg ſeelenvergnügt in den eben abgehenden Zug. — Eine neue Volksſeuche? Die Berg⸗ haben die Schäden der Wurmkrankheit, durch die ein ſehr erheblicher Teil von ihnen vor einigen Jahren befallen wurde, noch nich ver⸗ wunden, da naht ſchon wieder ein gefährlicher, vielleicht gefährlicherer Gaſt. Es iſt eine ſchon früher unter Bergleuten oft beobachtete Augen⸗ entzündung, Trachom, die in manchen Fällen mit Erblindung endet. Im Oſten der Mo⸗ narchie iſt dieſe böſe Krankheit ſeit längeren Jahrzehnten bekannt. Es iſt zu hoffen, daß die im Laufe langer Jahre geſammelten Er⸗ fahrungen der Aerzte eine erfolgreiche Be⸗ kämpfung möglich machen werden. Schon heute ſind weitausſchauende Vorbeugungsmittel ins⸗ beſondere gegen die ſehr leichte Anſteckung ge⸗ troffen worden. — Zwei Briefträgern in Engen, die ver⸗ folgendes Vorkommnis: Kommt da ein Ar⸗ Als der Mann leute des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenvereins pflichtet waren, eine vor etwa Jahresfriſt von einem noch unermittelten Täter aus der Poſt⸗ kaſſe geſtohlene Summe von 4000 Mark ge⸗ meinſam zu erſetzen, iſt dieſer Betrag geſchenkt worden. — Das Landgericht Bochum hat den Redakteur des„Volksblattes“ wegen Belei⸗ digung der Bergwerksgeſellſchaft Hibernia zu einer Geldſtrafe von 200 Mk. verurteilt. Auf die Reviſion des Angeklagten hob das Reichs⸗ gericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Aktiengeſellſchaften können nicht beleidigt werden, ſondern nur Menſchen! — Ein tapferer Bayer hat das Jahr- hundertfeſt auf eine ganz beſondere Weiſe be⸗ gangen. Er hat einen Spaziergang auf den Petersturm in München gemacht und iſt trotz Kälte an dem Blitzableiter des Blechdaches bis auf die höchſte Spitze geklettert und hat dort am Kreuze eine weiß⸗blaue Flagge angebunden. — In Dresden amtierte zum erſtenmal beim Schöffengericht ein Arbeiter— eine Folge der kürzlichen Verordnung des Juſtizminiſters, zum Schöffen und Geſchworenenamt auch Arbeiter heranzuziehen. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 5. Januar 1906.) Zwei hier eingereichte abgeſchloſſene Fahr⸗ nisverſicherungsverträge blieben unbeanſtandet. Die Lieferung einer vierrädrigen Druck und Saugpritze wird an Gebrüder Bachert in Karlsruhe übertragen. Es wird die Aufnahme eines Darlehens beim ländlichen Creditverem beſchloſſen. Dem Waldhüter Arnold wird für das Jahr 1905 eine Remuneration von 80 Mark und dem Waldhüter Erny eine ſolche von 50 Mark bewilligt(auch Vergütung für Botendienſte.) Den Briefträgern in Seckenbeim und 0 Nheinau wird je eine Gratifikation von 5 Mk. bewilligt. 0 Ein dahier belegenes Grundſtück wurde amtlich geſchätzt. Man nimmt Kenntnis, daß Seckenheim auf 1. Januar 1906 4744 Einwohner zählte. Wegen des Geſuchs des Zimmermeiſters Ludwig Loos dahier um Genehmigung zur Aufſtellung eines Kalkofens auf gemeinde⸗ eigenem Gelände wird zunächſt mit dem Ge⸗ ſuchsſteller Rückſprache gepflogen. Verſchiedene Verwaltungsangelegenheiten wurden erledigt und Rechnungen zur Zahlung angewieſen. Seckenheim, 9. Jan. Der heutige Ferkelmarkt war mit 17 Stück befahren und wurden alle zum Preiſe von 2830 Mk. pro Paar abgeſetzt. N da, plötzlich flog es wie ein freudiger Entſchluß über ſein Geſicht. Hand. „Geben Sie uns das Fräulein mit als liebe Reiſegefährtin. Ich glaube, ich könnte meiner Tochter keine größere Freude machen als in Geſellſchaft Ihrer Schwägerin ihr die herrlichen Genüſſe zu verſchaffen, die uns dort erwarten“. Ich mochte wohl ein etwas bedenkliches Geſicht gemacht haben.„Sie ſind doch nicht dagegen, lieber Doktor? Selbſtverſtändlich übernehme ich alle Auslagen, es iſt ja doch nur in unſerem Intereſſe. Bedenken Sie, ich bin doch erſt Rekonvaleszent und werde mich zurückhalten müſſen, da kann Erika eine ältere und umſichtige Führerin gar nicht entbehren.“ „Würde Ihre Frau Gemahlin nicht die Reiſe—“. „Gar nicht daran zu denken; ſie reiſt grundſätzlich nicht, iſt überhaupt nicht aus dem Hauſe zu bringen“ „Sie kennen ihre Eigentümlichkeiten noch nicht, nein— da iſt nichts zu erwarten. Leider!“ Mir war allerdings in dem Weſen Frau Jurbeh ſchon manches aufgefallen, ein gewiſſes urückziehen, ſich Abſondern— es mochte woht ſeine Richtigkeit haben.“ „Mögen die jungen Damen die Angelegen⸗ heit unter ſich ausmachen, ich habe gegen So⸗ puhiens Mitreiſe nichts einzuwenden.“ „Das iſt ſchön— ich danke Ihnen! Sie n 2 2 2 7 2 1 8 8 1 Er faßte wieder meine geben mir doch heut die Berechtigung, mich einmal außer Bett zu verſuchen?“ „Aber Vorſicht muß ich bitten. Ich werde übrigens über die geplante Reiſe erſt mit dem Sanitätsrat ſprechen!“ „Iſt das nötig? Ich will nicht viel Federleſen davon machen. Sie wiſſen, man hat ſo viel Freunde, ſagen wir Bekannte, welche ſofort herbeiſtürzen würden, um mir zu meiner Geneſung zu gratulieren. Das will ich nicht, es regt mich unnütz auf und hat keinen Zweck. Wenn ich wiederkomme, mögen ſie ſich alle wieder einfinden.“ Er hatte nicht Unrecht, wie ich ihm zuge⸗ ſtehen mußte; dennoch wollte ich meinen Herrn Kollegen zu Rate ziehen. In ſpäteſtens drei Tagen können wir reiſen; ich nehme Schlafwagen, meine Tochter und Fräulein Sophie Damenwagen; es läßt ſich in der Zeit alles regeln.“ „Es iſt eine kurze Friſt.“ „Nein, nein! Für meine Ungeduld viel zu lang! Was haben wir heut— rechnen wir einmal.“— Er war mit ganzer Seele bei der Sache. „Heute iſt der dreizehnte— gut— am ſechszehnten November mit dem Nachtſchnellzug fahren wir. Aber bitte nochmals— nicht erſt davon ſprechen.“ Das war nun nicht gut möglich. Zunächſt mußte ich es doch den meinigen ſagen. Es war für Sophie eine großartige Ueberraſchung, als ich ihr die vertrauliche Mitteilung in meinem Zimmer machte. Faſt mit demſelben Enthu⸗ ſtiasmus wie Franke ergriff ſie die Sachlage — dann aber kamen doch Bedenken hinter⸗ drein. Als aber am Nachmittag Erika kam und ſie ins Gebet nahm, hatte ſie keinen Wider⸗ ſpruch mehr. Ich Hauſe ging es nun etwas bunt durch einander; es wurde ſchließlich ungemütlich das viele hin⸗ und herlaufen, einkaufen, beſorgen, in ſtand ſetzen und packen. Unterdeſſen hatte ich mit meinem Kollegen, dem Sanitätsrat, Rückſprache genommen; er erklärte ſich dafür und freute ſich über die ſo plötzliche Wendung der Krankheit. Meine Beſuche bei Franke waren kaum mehr Krankenbeſuche zu nennen. Er war außer Bett und ſchon unausgeſetzt tätig; Geſchäfts⸗ bücher lagen umher, Leute gingen ein und aus und Herting verkehrte wohl ungeniert, aber reſpektvoll und wie es ſchien in recht gehobener Stimmung. „Wenn der Chef zurückkommt, dann gehe ich auf Reiſen, komme aber nicht wieder!“ ſagte er gelegentlich zu mir, wobei er ſo in ſich hineinlächelt, als hätte er ein frohes Ge⸗ heimnis hinter ſich. 2 f 6 Jetzt erſt ſah ich auch, wie ſtark und kräftig dieſer Mann war, denn er ging durch⸗ aus nicht mehr gebeugt, ſondern hob frei und ſtolz den Kopf. (Fortſetzung folgt.) — Einen zu ſchneidigen Zollbeamten beſitzt die Stadt Bordeaux in der Perſon eines Herrn Strub. Dieſer Herr leiſtete ſich folgenden eigen⸗ artigen Scherz: Als vor einigen Tagen ein Matroſe eines ſchwediſchen Schiffes mit einem Päckchen in der Bluſe ans Land ſtieg, wurde er von Zollbeamten abgefaßt, denen er ſehr naiv erklärte, er habe ein halbes Pfund Tabak durchſchmuggeln wollen. Er kam deshalb vor den ſtrengen Herrn Strub, der in ſeiner Herzens⸗ güte und Intelligenz von der braven Teerjacke eine Kaution von— hunderttauſend Frances verlangte. Der Matroſe war leider nicht in der Lage, dieſem Geſuch nachzukommen, wes⸗ halb er vorläufig im Gefängnis behalten wurde. Herr Strub wollte darauf ſogar das ganze Schiff benahmen, um ſich für den Zoll für das halbe Pfund Tabak ſchadlos zu halten, ihm wurde aber zu ſeiner Entrüſtung bedeutet, daß das doch nicht ſo ginge. — Vom Kriegsgericht Chemnitz wurde der Sergeant Zſchmirmel vom 32 Feldartillere⸗ Regiment wegen Mißhandlung Untergebener und anderer Dinge zu einem Jahr Gefängnis und Degradation verurteilt. Die Verhandlung, zu der zehn Zeugen geladen waren, fand wegen Gefährdung der Disziplin und militärdienſtlicher Intereſſe unter völligem Ausſchluß der Oeffent— lichkeit ſtatt. — Um 70000 Lire beſtohlen. Ein böſes Ende hat die Armerika-Tournee der Sängerin Borouskaia genommen. So war aus dem Dollarlande mit einem Schatz von 70000 Lire heimgekehrt und hatte auch ungefährdet San Remo erreicht. Dort ſind ihr nun ihre Pretio— ſen und eine größere Barſumme geſtohlen worden. — Dienſtbotenfrechheit. Hausfrau:„Lina, ich ſehe es nicht gern, daß Sie jeden Abend Ihren Bräutigam in der Küche haben!“— Mädchen:„Dann bleiben Sie doch in Ihrem Zimmer.“ — Flitterwochenküche. Gatte:„Warum ſo betrübt, mein Engel?“— Junge Frau: „Ach Gott, da ſoll ich Kartoffeln ſchälen, und 175 nicht, wo ſo ein Erdapfel eigentlich an— ängt.“ — Guter Appetit.(Im Reſtaurant.) Herr Dickerl(nach dem Eſſen):„Das war ein Stück Arbeit, die beiden Gänſekeulen; jetzt bringen Sie mir mal vier weichgekochte Eier ... zur Erholung!“ — Sächſiſches. Schulinſpektor(ruf einen Jungen auf):„Wandle mal das Zeitwort „Haben“ ab!“— Prompt ertönt von den Lippen des Kleinen:„Ich habe, du haſt, er hat, da hamerſch, da habt erſch, da hann ſes!“ Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militär⸗ pflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1906 meldepflichtig find, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſche, welche im Jahre 1906 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1886 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueber⸗ weiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗ Erſagreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1906 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat desjenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufent⸗ halt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vornahme des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzu⸗ legen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Looſungs⸗ ſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 3. Januar 1906. Der Gemeinderat: Volz. Zugelaufen und abzuholen iſt bei dem Landwirt Philipp Jakob Seitz, Hildaſtraße dahier, ein großer ſchottiſcher Fchäferhund. Seckenheim, den 2. Januar 1906. gürgermeiſteramt. Volz. Gabholz⸗Oerteilung. Das gürgergabholz für 1906 gelangt zur Verteilung. Die Looszettel werden gegen Entrichtung der Holzmacherlöhne mit 3 Mk. 05 Pfg. für das Loos am Donnerstag, den 11. Januar 1906, Vormittags von ½0 Uhr ab im Rathausſaale ausgeteilt. Voll⸗ zähliges Erſcheinen der Gabholzberechtigten in Perſon oder durch Ver⸗ tretung iſt erforderlich. Seckenheim, den 9. Januar 1906. Schmitt. Erny. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die Vertilgung der Raupen betr. Nr. 165. Alle Obſtbäume, Zierbäume und Geſträucher in Gärten und Höfen, auf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen ſind längſtens binnen 1 Woche von Raupenneſtern zu reinigen und 4 zu vertilgen. Nach Umlauf dieſer Friſt werden wir, wo dies nicht geſchehen, das Nötige auf Koſten der Säumigen vornehmen laſſen und gegen letz⸗ tere ſtrafend einſchreiten. Seckenheim, 9. Januar 1906. Stempelkissen ul. Jarbe zu haben bei J. Helfrich. 3 5 N r n e 7 2 1 8 9 nee Ar ee ee Frisch eingetroffen: Blumenkohl, Sehwarzkohl, Rotkraut, Orangen ſchüne rote Früchte 10 Stück 38 Pfg. 10 Stück 45 Pfg. 10 Stück 70 Pfg. 10 Stück 95 Pfg. Mandarinen Maronen(GCaſtanien) à Pfund 17 und 22 Pfennig. Trauben Jeden Freitag friſche Seefiſche blütenweiße Stockfiſche. Auguſt Jericho. eee eee ee Kalender! Uetter dom bein, N g. Regensburger Marien⸗ kalender, 50 Pfg. Flotten-Kalender 1 Mark 0 J. Helfrich. Jahnatelier Th. Beisser P 4, 15 Mannheim P 4, 15. in Seckenheim jeden Samstag bei Herrn Georg Volz(in der Nähe des Rathauſes) von 9—3 Uhr Sprechſtunde. Spielkarten französische, Cego u. Geigel empfiehlt J. Helfrich. Zum Wollwaren: Ohrwärmer, Wolle und Plüſch. Winterbedarf empfehle mein reichhaltiges Lager in Manufakturwaren ſpet. nalität in Werktagshosenstoffen. Lamachales, Damen- und Kinderhauben und-Mützen, Unterhoſen, Jagdkappen, Fauſthandſchuhe in Leinen, Umſchlagtücher, Jagdhemden, Wintermützen für Herren und Knaben. 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Mts., abends 8 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum„goldenen Stern“ dahier Belfortfeier mit muſikaliſchen und theatraliſchen Vorführungen ſtatt. Die verehrl. Kameraden werden erſucht, dieſer Erinnerungsfeier zahlreich beizuwohnen und mitzugedenken jener großen Tage, wo unſere lieben, tapferen Veteranen und Vereinskollegen in den kalten Januar⸗ tagen ſchwere und harte Kämpfe zu beſtehen hatten, unter Hingabe von Geſundheit und Leben für die Einnahme der faſt uneinnehmbaren Rieſenfeſtung Belfort. Der Vorſtand. Land wirtschaftliche Ein- und Cerkaulgenossenschalt Seckenheim. Bekanntmachung. Vom 1. Januar d. Js. ab führt unſere Vereinsfirma den Namen Landwirtſchaftl. Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft Lecken ⸗ heim. Alle Diejenigen, welche ihre Rückſtände beglichen haben, können noch bis heute Abend ſich in die aufliegende Mitgliederliſte einzeichnen. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß Diejenigen, welche ihren Namen noch nicht in die Liſte eingezeichnet haben, auch nicht als Mitglieder angeſehen werden können und keinen Anſpruch auf Waren⸗ bezug uſw. haben. Den Mitgliedern diene zur allgemeinen Kenntnis⸗ nahme, daß die Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Seckenheim im „Seckenheimer Anzeiger“ einen Sammelanzeiger errichtet hat für unent⸗ 5 ee der Mitglieder. Das Inſerieren hat nur ene auf andw. Inhalt. Anmeldungen für Inſerieren über An- und Verkauf ſind bei der Verkaufsſtelle einzureichen. Der Vorſtand: 4.5 h. Volz, . Hoerner. Setkenheimer Zimmerſchützen geſellſchaft. Nächſten Freitag, den 12. d. Mts., Abends 8 Uhr findet im Lokal Grosse Wohltätigkeits- Geld- 2 0 bad. Hof Nebenzimmer Zſu. Roten Straßburg i. E. 5 00 ehen 20. 06% General- 7 aargewinne 052 nn M. Versammlung tatt. 20 9 000 0 Tages-Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Neuwahl des Vorſtandes, 3. Beſprechung bezügl. Ball ze. Um recht zahlreiches und pünkt⸗ liches Erſcheinen wird höflich ge⸗ beten. Das Schützenmeiſteramt. 2. oa. M. 10,0005 9. Hauptg. M. 6049 zuſ. 35, 08 1 Al. 28890 8. 24e 0 Pr. versendet das General-Debit J. Stürmer, Strassburg i. E. Ein einſpänner Wagen preiswert zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped. ds. Bl. Ein großer, gut erhaltener Im 2. Stock meines neuerbauten 55 5 mit großem Kupferſchiff billig zu Wohnhauſes, Ecke Hilda⸗ u. Neckar⸗ verkaufen. iſt ei ö 9 15 d. ds. Bl. auerſtraße iſt eine ſchöne confortable Näheres in der Exped. d 5 Zimmer⸗ Eine ſchöne. ohnun 9 Wohnung mit Küche und Zubehör per 1. April mit 2 Zimmern zu vermieten. ö preiswert zu vermieten. heckarstrasse 14. Jakob Würthwein. In meinem neuerbauten Wohn⸗ 55 na 21, iſt eine Zwei ſchwere Wohnung Zugpferde mit 2 Zimmern, Küche, Speicher, 11- und 5jährig, gut im Zug, mit Keller und Gartenanteil, ſofort zu Geſchirr, ſowie Rolle wegen Fuhr⸗ 5 rmieten. 8 werksaufgabe zu verkaufen. 72 b Rettner, Jakob Pfliegensdörfer. . Sammel-Anzeiger. nur für mitglieder der Ein⸗ und Perkaufsgenoſſenſchaft Setkenheim. 9 E. G. m. b. H. Zu verkaufen: Eine junge friſchmelkende Kuh, einjähriges Rind. Tudwig Metz, Friedrichſtraße 43. Geſucht einige Wagen Dung. Von wem? ſagt die Exped. ds. Bl. Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗ Freiwilligendienſt Berechtigten betr. Nr. 25 M. Nachſtehend wird die Beſtimmung des§ 93 Ziff. 2 der Wehrordnung beſonders zur Kenntnis der Beteiligten gebracht: „Beim Eintritt in das militärpflichtige Alter haben ſich die zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigen, welche gemäß 8 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilli⸗ gendienſt bei der Prüfungs⸗Kommiſſion nachgeſucht haben, bei der Erſatznommiſſion ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder münd⸗ lich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſofern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorlegung des Befähigungszeugniſſes zum Seeſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aus⸗ hebung zu beantragen. 4 Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens his zum 1. Februar d. 28, nicht nachgekommen ſind, haben gemäß 8 23 Reichsmilitärgeſetz 8 93 Ziff. 4, 26, Ziffer 7 Wehrordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Ver⸗ fügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, 2. Januar 1906. Der Ziuilvorſthende der Erſatztommiſſion des Aushebungsbrzirks Mannheim: Eppelsheimer. i Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Nr. 113. Kenntnis. Seckenheim, 6. Januar 1906. Gemeinderat. Volz. Bekanntmachung. Den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt betr. Nr. 22 M. Bei der Prüfungs⸗Kommiſſion für Einjährig⸗Frei⸗ Schmitt. ligendienſt verſpätet oder unvollſtändig ein. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Berechtigung zum geſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Militär⸗ pflichtjahres(d. h. 1. April desjenigen Kalenderjahres, in welchem der Pflichtige das 20. Lebensjahr erreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs⸗Kommiſſion nach⸗ geſucht, in deren Bezirk der Wehrpflichtige geſtellungspflichtig iſt, (d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt hat). Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prüfungs-Kommiſſian für Einfährig-Freiwillige in Karlsruhe zu richten. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſion ſpäteſtens bis zum 1. Febrnar des erſten Militärpflichtjahres ſchriftlich zu melden. Diefer Meldung iſt beizufügen: a) ein Geburtszeugnis; b) ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über die Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen; c) ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zöglinge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiere ſind in Original einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaftliche gefähigung für den Einjqährigendienſt noch nachzuweiſen. Dies kann entweder durch Bei⸗ bringung von Schulzeugniſſen oder durch Ablegung einer Prüfung vor der Prüfungs⸗Kommiſſton geſchehen. 6 Mannheim, den 2. Januar 1906. 5 f Der Zivilvorſihende der Erſatkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Eppels heimer. Beſchluß. Nr. 113. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 6. Jannar 1906. Gemeinderat. 3 Volz. Schmitt. (alte Zeitungen) billigſt i N Makulatur Buchdruckerei J. Helfrieh. willige laufen zahlreiche Geſuche um Zulaſſung zum Einjährig⸗Freiwil⸗ Einjährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nach⸗