Mänteln. * dhe n Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Krdaktian, Druck und Verlag von A. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: 5 Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 4. Samstag, den 13. Januar 1906. 6. Jahrgang Der Monat Jauuar im Krieg 1870— 71. 3. Die Schlacht bei Le-Mans. Nun mußte man die Schlacht auf der zweiten Stellung, nahe bei nehmen. Strenge beſtrafen, jeden Offizier kaſſieren, mit dem er unzufrieden ſei, er werde die Flücht⸗ linge auf die erſte Schützenlinie ſtellen und ſie niederſtechen, wenn ſie von Sturm fliehen ſollten. Er kündigte an, im Fall einer Flucht werde Le⸗Mans an⸗ Chanzy befahl den äußerſten Wieder ſtand, er werde jede Schwäche mit äußerſter ſchon desorganiſtert, auß er die Brücke abbrechen laſſen, um die Soldaten Es iſt ſchlimm, Am II. zu nötigen, ſich zu verteidigen. wenn ſolche Drohungen nötig ſind. Januar morgens durchritt er die Stellungen der Truppen mit ſeinem Generalſtabe und ſeiner Eskorte von Spahis mit langen roten Die Vorpoſten warfen ſich vergnügt mit Schneeballen, bald aber begann ein mörderiſches Gewehrfeuer. Es galt einige feſte Stellungen auf langgeſtreckten und kürzeren Hochebenen zu verteidigen. Die Franzoſen ſchlugen ſich während des ganzen Tages tapfer, und nur langſam konnten die Deutſchen auf die Hochebenen hinaufrücken. Aber das Feuer der die Franzoſen die Höhen auf den Hochebenen. Da wurde der halbe Erfolg des Tages durch ein außerordentliches Ereignis in Frage geſtellt. Die Franzoſen hatten bis 6 Uhr abends in der Umgegend von Pontlieue(ſprich: Pongliö) ſtandgehalten. Aber bei Anbruch der Nacht eſchienen die Vortruppen 8 3 warr der Flüchtlinge war unbeſchreiblich und einem Armeekorps nach Marſch und erſtürmten entſchloſſen 2 befeſtigte Dörfer unter den rollenden Feuer der Franzoſen. Inmitten der Dunkelheit rückte eine preußiſche Kompagnie unter dem Leutnant Caſimir zur linken am Fuße der Tuilerie vor und näherte ſich nach und nach der mobiliſierten National garde, welche die Schlacht für beendigt glaubte und ihre Suppe kochte. nieder!“ rief der Leutnant. Feindes, der ſo plötzlich und unerwartet vor ihnen erſchien, wurde die Nationalgarde von einem tollen Schrecken erfaßt und floh nach Le⸗Mans. Chanzy hatte ſie an ihrem Platze aufgeſtellt, weil ſie an dieſer Stelle ſich nur „Legt die Waffen Beim Anblick des ſtill und ruhig zu verhalten hatte. 3 preußiſche Bataillone beſetzten ſogleich den Platz. Die Flucht der Mobiliſierten hatten das Signal zur Auflöſung der Armee gegeben. Das Zentrum gab ebenſo nach wie der rechte Flügel und alles ging rückwärts, denn N Armee war vorher und zu jedem dauernden Widerſtand unfähig geworden. Der franzöſiſche Obergeneral befahl den Rückzug. tages verließ Chanzy die Stadt Le-Mans mit Thränen der Wut in den Augen und be⸗ obachtete von einer Kapelle auf einer Anhöhe aus den verworrenen Rückzug ſeiner geſchlagenen Kolonnen. Das war das Schickſal der Loire— Armee. Der franzöſiſche ſchließ ſeine Darſtellung mit folgenden Worten, ordentlich geſchwächt Um ½3 Uhr des letzten Schlacht- Geſchichtsſchreiber die faſt wie ein Troſt für ſeine Landsleute ausſehen:„Sie hatten ihre Gegner bis zum, äußerſten ermüdet; es gab preußiſche Regimenter, welche nur noch 15 oder 20 Offiziere anſtatt 63 beſaßen und Kompagnien, welche von einem Feldwebel kommandiert wurden. Einjährig⸗ Freiwillige taten Offiziersdienſte, die Uniformen der Soldaten gingen in Fetzen, viele hatten die blauen Hoſen der Mobilgarde angelegt, nachdem Deulſchen war furchtbar, trozdem behaupleten ſie die roten Streifen von denſelben abgeriſſen hatten, oder Leinwandhoſen, welche ſie den Bauern abgenommen hatten, andere marſchierten lappen.“ waren tief entmutigt. Manche legten ſich am Rande des Weges nieder, den Kopf auf ihre Torniſter und gingen nicht weiter. Der Wirr⸗ auch Chanzy leugnete nicht, daß ſeine Truppen am Ende ihrer Kräfte angelangt waren. Mit der Loire-Armee verſchwand das große und machtvolle Werkzeug der nationalen Verteidi⸗ gung.„Wenn ſie geſchlagen wird“, ſagte mit Recht ein engliſcher Kriegskorreſpondent,„ſo iſt für Frankreich jede Hoffnung verloren.“ (Fortſetzung folgt.) Deutſches Reich. Berlin, 10. Jan. der öffentlichen Arbeiten von Thielen iſt ge— ſtorben. Karl v. Thielen war am 30. Januar 1832 zu Weſel geboren. 1891 am 20. Juni Der frühere Miniſter wurde Thielen zum Miniſter der öffentlichen Arbeiten ernannt. Genau 11 Jahre lang hat er dieſen hohen und verantwortungsreichen Poſten bekleidet, er trat am 23. Juni 1902 in den Ruheſtand. 1900 war Thielen in den erblichen Adelsſtand erhoben. Dar-es-Salaam, 12. Jan. Seifried meldet aus Lindy, daß er die Auf— ſtandsgebiete des Waponde-Plateaus mit ſtarken Patrouillen abgeſtreift und dabei die Wege in dem außerordentlich dichten Buſch ſtark ver— hauen gefunden hat. Hauptmann Nigmann meldet aus Jringa, daß Oberleutnant v. Krieg anläßlich eines Munitionstransports nach Mohenge ein ſiegreiches Gefecht gegen große Maſſen Aufſtändiſcher bei Lohembero,7 Stunden öſtlich von Station Mohenge, ausgeführt hat. Der Bezirk JIringa iſt jetzt ruhig und geſichert. An der Grenze beginnen zahlreiche Unter— werfungen. Die bedeutenden Bewegungen der Truppen können daher vorderhand als abge— ſchloſſen gelten. Ausland. Japan. Japans Wehrmacht wird in dieſem Jahre eine bedeutende Erweiterung er⸗ fahren. Die Armee, einſchließlich der Garde, 1 2 11 1 in Holzſchuhen oder hatten nur leinene Fuß⸗ ſoll auf 20 Diviſſonen gebracht werden, fünf Die Ueberbliebenen der Loire⸗Armee und zwei neue ſollen binnen Jahresfriſt errich⸗ neue Diviſtonen ſind bereits aufgeſtellt worden tet werden. 198 wird beabſichtigt die Bil⸗ dung einer Luftſchifferabteilung und eines Eiſen⸗ bahnregiments, Formationen, die Japan vor Beginn des Krieges teils in Anſätzen, teils gar nicht hatte und erſt im Laufe der Operationen mit geringen Mitteln improviſieren mußte. Auch die Zuteilung von Maſchinengewehren an jedes Infanterie-Regiment iſt bereis ziemlich weit vorgeſchritten, nachdem ſich dieſe Waffe im Feldzug außerordentlich bewährt hat und allmählich ſchon auf die Zahl 320 Stück ge⸗ bracht worden iſt. Vom Auslande ſoll geeig— netes Zuchtmaterial eingeführt und gleichzeitig die Zahl der Staatsgeſtüte erhöht werden. Beabſichtigt iſt ferner die Einteilung des Heeres in 20 Armeekorps zu 12000 Mann anſtatt Diviſtonen, die Aufſtellung einer Kavallerie-⸗ zweijährigen Diviſion, die Einführung der Das Geheimnis der Brüder. Kriminal-Roman von J. Fichtner. 26) b(Nachdruck verboten). Die Erfolge ſeines Sohnes mochten wohl nicht wenig dazu beigetragen zu haben; auch die Aehnlichkeit zwiſchen Vater und Sohn trat bedeutend hervor. Als ich eben wieder einmal die Zimmer verließ, trat aus einer Tür Frau Franke her⸗ vor. Sie winkte mir und bat mich leiſe, einen Augenblick mit einzutreten. Gewiß war es ihr Wohnzimmer, aber ich war einen Augen⸗ blick ganz erſtaunt über die große Einfachheit, die darin herrſchte. Jedenfalls war es die Einrichtung, ihrer früheren Wohnung, die hier Platz gefunden— vielleicht ihre Mädchenaus⸗ ſtattung. Dieſe Möbel paßten ſchlecht zu dem herrſchaftlichen Raume, mit den goldbraunen Sammettapeten. Dieſe Frau liebte jedenfalls nicht äußere Pracht und Luxus, von Anfang an war ſie mir ſo erſchienen und darin bot ſie wohl einen auffallenden Gegenſatz zu ihrem Gatten. i „Bitte, Herr Doktor, haben Sie einen Augenblick Zeit?“ Sie lud mich zum Sitzen ein. „Gewiß, gnädige Frau; die bevorſtehende Reiſe macht ja zwar auch an mich ihre An⸗ glühenden Wangen und glänzenden Augen be⸗ ſprüche—“ ö „Eben dieſe Reiſe! fiel ſie mir ins Wort, „darüber möchte ich gern mit Ihnen ſprechen! Ich bin eigentlich erſtaunt über den ſchnellen Wechſel zum Beſſern, meinen Sie, Herr Doktor, daß dies gute Befinden andauern wird?“ „Ich ſehe eigentlich keine Gründe, das Gegenteil zu fürchten. Die Reiſeſtrapazen ſind nicht gar zu große, wenn man etwas dran wenden kann.“ „Er iſt lange nicht gereiſt, obwohl es ihm oftmals ſo verlockend dünkte.“ N „Um ſo mehr wird er Genuß davon haben, beſonders auch, da Ihr Fräulein Tochter ſich entſchließt.“ „Oh— da dürfte er keine ſehr fröhliche Reiſegefährtin haben— es iſt mir übrigens ſehr ueb, daß Ihr Fräulein Schwägerin ſich entſchloſſen hat, ſie zu begleiten.“ Frau Franke ſagte das in herzlich überzeugendem Tone und ich war ihr dankbar dafür, denn im Stillen hatte ich ſchon ihr Mißfallen darüber ge— fürchtet. „Wirklich? Das iſt mir lieb zu hören. Sophie wird ſich erlauben, Sie heut zu be⸗ ſuchen und das Nötigſte noch zu beſprechen. Sie iſt ſchon viel gereiſt und Sie dürfen ihr ruhig das Wohl Ihrer Tochter anver⸗ trauen.“ Ich empfahl mich mit dem beruhigenden Bewußtſein, daß nun alles in Ordnung ſei. Endlich waren die Koffer gepackt. Mit trachtete Sophie ihr Werk; ſie war ſehr tätig geweſen in dieſen Tagen, aber die Ausſicht, aus dem tötlichen Einerlei des grauen, ſchnee— ſtöbrigen Novembers in das ſonnenbeglänzte, immergrüne San Remo zu fliehen, machte ſie jetzt ſchon froh und ſpornte alle ihre Tatkraft an. Heute ſchon ſollte es ja fortgehen, meine Frau ließ den Kopf hängen und Trudchen weinte. zurück ſein?“ forſchte meine Frau. „Das hängt nicht von mir Schweſter, du weißt, daß ich da nicht ſelbſtändig handeln kann.“ „Ich denke wohl, daß er ſein Geſchäft 5 0 nicht länger im Stich laſſen wird; mit der Krankheit iſt ſchon viel verſäumt worden!“ „Es iſt kein rechtes Feſt, wenn wir dich nicht hier haben— was würden wohl die. Kinder ſagen?“* „Hierbleiben Tantchen— gar nicht reiſen!“ ſagte mein Töchterchen und zog Sophie zu ſich nieder. Wir hatten nicht gehört, daß jema doch wie feſtgebannt blieb ſein Blick an Sophie U ung ihres Lieblings nicht befreien 22 Das anziehende Bid, das die kleine bot, ſchien ihn ſofort zu beſänftigen. 8 800 kiget Hauptmann „Späteſtens Weihnacht wirſt du wieder ab, liebe kam, anklopfte und ſchnell und ohne ſich erſt an⸗ melden zu laſſen, trat der Polizeiinſpektor ein. Er ſah aufgeregt aus, ſein Geſicht war dunkel, hängen, die niedergekniet war und ſich aus der 7 * . 2 1* 1 13 1 1198 1 1 * 1 4 45 128 3 . f . N. 7 1 —————— r, N re! — ——— „ ae e e de Dienſtzeit und damit im Zuſammenhang ſtehende Erhöhung des jährlichen Rekrutenkontingents. In ſeiner Flotte hat Japan im Kriege 19 Schiffe verloren, 24 Schiffe dagegen aus Fein⸗ desland gewonnen. Die Flotte zählt jetzt 105 Kriegsſchiffe. Im Baue ſind gegenwärtig 8 große modernſte Schlachtſchiffe, 11 kleinere und 25 Torpedoboote. Die Flotte wird alſo in nicht allzuferner Zeit um 44 neue Schiffe ver⸗ ſtärkt ſein. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 12. Jan. Der Lehrer⸗ geſangverein Mannheim-Ludwigshafen feiert Sonntag, den 21. Januar ds. J. den 150⸗ jährigen Geburtstag unſeres unvergeßlichen Tonmeiſters Mazart mit einem Konzert, wobei nur Werke dieſes großen Muſikers zum Vor— trage kommen. Die Veranſtaltung nimmt nachmittags 3 Uhr ihren Anfang und findet im Nibelungenſaal der Roſengarten zu Mann— heim ſtatt. Als hervorragende Soliſten ſind Frl. Fladnitzer⸗-Mainz, Opernſängerin, Herr Fenten, Hofopernſänger Mannheim, Herr Köhler, Hofſchauſpieler Mannheim, gewonnen; am Klavier ſitzt der wohlbekannte Pianiſt Herr Jung, an der Orgel das wackere Mitglied Herr Dapper. Da die guten Leiſtungen des großen Chores bekannt ſind, ſo kann ein ge— nußreicher Nachmittag in ſichere Ausſicht ge— ſtellt werden. Die Einheitspreiſe ſind äußerſt nieder gehalten, um allen Freunden der Mo— zartmuſik das Konzert zugänglich zu machen; ſie betragen für alle Sitzplätze nur 50 Pfg., für Stehplätze 30 Pfg. Karten ſind erhältlich in Seckenheim bei Herrn Hauptlehrer Gersbach, Zähringer Hof. )(Seckenheim, 12. Jan. Wie alljähr⸗ lich, ſo veranſtaltete der hieſige Männergeſang⸗ verein auch in dieſem Jahre und zwar am Sonntag, 7. Januar, einen Vereinsball, wel— cher ſich eines äußerſt ſtarken Beſuches erfreute und einen wohl gelungenen Verlauf nahm. Küche und Keller des Löwenwirts boten Vor— treffliches und trugen weſentlich zur feſtesfrohen Stimmung der Ballteilnehmer bei. Irgend— welche Störungen, wie ſie bei ähnlichen Ver⸗ anſtaltungen leider manchmal zu Tage treten, wurden Dank dem, wenn auch überaus fröh— lichen, ſo doch nicht ausartenden Verhalten der ſämmtlichen Ballbeſucher vollſtändig vermieden. Wie wir hören, hat der Vorſtand des Männer- geſangvereins den Beſchluß gefaßt, den Vereins⸗ ball in Zukunft alljährlich zu der gleichen Zeit, nämlich jeweils am erſten Sonntag nach Neu— jahr abzuhalten. Ilvesheim, 12. Jan. Heute verſchied dahier der in weiten Kreiſen durch ſein meiſter— haftes Klavierſpiel wohlbekannte hieſige Ein— wohner Herr Leonhard Bühler. Seit Spät⸗ jahr fühlte er ſich unwohl und war in letzter Zeit ſtändig bettlägerig. Ee fiel der Schwind— ſucht zum Opfer. Alle, die je ſeinem gefühl— vollen Spiele gelauſcht, werden ihm ein gutes Andenken bewahren. Wertheim, 10. Jan. Durch eine hef⸗ tige Detonation wurden heute nachmittag die Bewohner der Eichelſtraße hier in nicht geringen Schrecken verſetzt. Das in dem Packhauſe der Gebrüder Langguth aufgeſpeicherte Pulver ex— plodierte auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe. Infolge des koloſſalen Luftdruckes wurden die Fenſter der umliegenden Häuſer zertrümmert. Wie man hört, ſoll Langguth jr., ſowie ein Lehrling des Geſchäftes ziemlich verletzt wor den ſein. Neuſtadt, 10. Jan. Auch in Ober⸗ bränd und anderen hochgelegenen Orten des Amtsbezirks wurde Mitte Dezember noch Oehmd eingeheimſt, das ſogar als Futter brauchbar ſein ſoll. Selbſt Hafer wurde noch gebunden. Im Oktober wurde auf Gemarkung Löffingen Oehmd mit dem Schlitten heimgeführt. Das gehört wohl ebenſo zu den Erntekurioſitäten des Jahres 1905. Konſtanz, 10. Jan. Die hieſige Straf⸗ kammer verurteilte den Papierhändler Joſeph Heydl von Habronov wegen Vergehens gegen § 184 R.⸗St.⸗G.⸗B.(Verkauf unzüchtiger Schriften, Bilder, Karten) zu 1 Jahr Gefäng— nis(höchſtes Strafmaß) unter Anrechnung von 5 Monaten Unterſuchungshaft, 1000 Mk. Geld⸗ ſtrafe, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Ludwigshafen, 10. Jan. Geſtern fand vor der Strafkammer zu Mannheim die Verhandlung gegen die wegen Schwindel, Be— trug und Kuppelei uſw. angeklagte Witwe Voltz aus Oggersheim, genannt die„Tante“ ſtatt. Es waren 37 Zeugen geladen. Die „Tante“ hatte es verſtanden, längere Jahre hindurch von verſchiedenen kleinen Leuten und Gewerbetreibenden im Ganzen 38 000 Mk. zu erſchwindeln. Sie erhielt 4 Jahre und 8 Mo- nate Gefängnis. Ludwigshafen, 9. Jan. Welch un⸗ geheure Eiſenvorräte die Einrichtung der hieſigen Walzmühle erforderte, wird erſt jetzt bekannt. Das durch den Brand unbrauchbar gewordene Eiſen iſt dieſer Tage in Submiſſion vergeben worden und zwar zum Höchſtgebot von 57000 Mk., d. i. pro Eiſenbahnwagen zu 10000 Kilogramm 570 Mk. Die Eiſenmaſſen erfordern alſo 100 Eiſenbahnwagen zum Trans— port. Um die ausgedehnte Kundſchaft bedienen zu können, hat die Direktion der Walzmühle mehrere Mahlmühlen im Schwarzwald ge— pachtet, die auf die Dauer eines Jahres nur für die Walzmühle zu arbeiten haben. Zu dieſen gepachteten Mühlen hat die Walzmühle zum größten Teil ihr kaufmänniſches und tech⸗ niſches Perſonal abbeordert. Nachdem mit den Aufräumungsarbeiten in den letzten Tagen in lebhaftem Tempo verfahren wird, iſt man auch zur Beſeitigung des Brandherdes gekommen, der in der letzten Zeit einen geradezu unaus⸗ ſtehlichen Geruch verbreitete. Nürnberg. Ein ſeltſamer Unfall hat ſich auf einem Neubau ereignet; im Eifer der Arbeit nagelte ein Schreiner ſich ſelber mit an. Er trieb einen langen Nagel derart ſich durch halten. die Hand ins Holz, daß es der Hilfe eines Mitarbeiters bedurfte, ihn wieder zu befreien. Die ſchmerzhafte Verletzung erforderte ärztliches Eingreifen. Lübeck, 8. Januar. Von dem Angriff eines Rekruten auf einen Offizier, worüber ſchon kurz berichtet wurde, erhalten wir noch eine ausführliche Schilderung, die den Anſchein erweckt, als ob es ſich um die Tat eines Geiſtesgeſtörten handelt. Auf dem Kaſernen⸗ hofe der neuen Kaſerne ſtürzte ſich am Sonn⸗ abend nachmittag ein Rekrut der zweiten Kompagnie des Regiments Lübeck, namens Gloy aus Kellinghuſen, beim Paradeſchrittüben plötzlich auf den das Kommando führenden Leutnant Heerlein und ſchlug ihn mit dem Kolben ſeines Gewehres nieder. Der erſte Hieb traf die linke Geſichtsſeite, das Fleiſch vom Knochen reißend, einige weitere Hiebe parierte der halb zuſammenpebrochene Offizier mit dem erhobenen Arm, der hierbei gleichfalls arg verletzt wurde. Der Raſende wurde nun⸗ mehr von Kameraden entwaffnet und feſtge⸗ Die Verletzungen des Leutnants ſind ſehr ſchwer, doch nicht unmittelbar lebensge— fährlich. Leutnant Heerlein iſt erſt ſeit kurzem Offizier. Er hatte den Attentäter in ruhigem Tone aufgefordert, den von ihm ſchlecht geübten Schritt noch einmal auszuführen. Darauf er⸗ erfolgte ohne weiteres der Ueberfall. Es dürfte ſich deshalb wohl auch um die Tat eines geiſtig nicht normalen Menſchen handeln. Die An⸗ nahme gewinnt um ſo mehr an Wahrſcheinlich⸗ keit, als, wie ſich beim Verhör herausſtellte, der Soldat auch ſchon am Morgen in der Inſtruktionsſtunde einen Unteroffizier ohne jede Veranlaſſung mit Ohrfeigen traktiert hatte. Der Unteroffizier hatte hierüber jede Meldung unterlaſſen.() Leutnant Heerlein iſt ein bei der Mannſchaft allgemein beliebter Offizier. — Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiſer ſich über den Vorfall Bericht erſtatten laſſen Elbing, 9. Jan. Trotz dringender Warnung verſuchten zwei junge Leute, Rudolf Ohm und Samuel Getzki aus Stuba, bei dem Dorfe Zeyer(Kreis Elbing) die infolge Tau wetters ſchon morſch gewordene Eisdecke der Nogat zu überſchreiten. Als ſie etwa die Mitte des Fluſſes erreicht hatten, brach das Eis unter ihren Füßen, und die jungen Menſchen ver⸗ ſanken in die Tiefe, obgleich von zahlreich am Ufer ſtehenden Menſchen die größten An⸗ ſtrengungen zur Rettung der Unglücklichen ge⸗ macht wurden. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Baſel, 10. Jan. Das Unwetter am Samstag hat nicht allein in Baden, ſondern auch in der Schweiz große Verwüſtungen an⸗ gerichtete, In Keßwill ſchlug der Blitz ein, ohne zu zünden, ebenſo in Neuhauſen, in Ar⸗ bon warf der Sturm eine Mauer um. Aus dem Berner Lande und vom Vierwaldſtätter See wird gleichfalls über das Gewitter be⸗ richtet, Auf dem Genfer See ſanken 3 Laſt⸗ ſchiffe. In der ſchweizeriſchen March ſoll nach „Verzeihen Sie, daß ich ungeſchickt ſtöre, ich wollte nur ein paar Worte mit Ihnen, Herr Doktor, ſprechen— da ſehe ich ja aber auch hier Reiſe vorbereitungen.“ „Sie wiſſen?“ fragte ich. „Gewiß— weiß ich, daß Herr Franke heut abend elf Uhr nach San Remo verreiſt.“ Er ſah mich ſcharf an. Und ich habe das Vergnügen, ihn mit ſeiner Tochter zu begleiten, gratulieren Sie mir doch, Herr Heidorn!“ rie Sopho lachend. Er verneigte ſich förmlich und ſah plötzlich wieder ſehr ernſt aus. „Freuen Sie ſich wirklich ſo auf dieſe Reiſe?“ fragte er. „Ganz außerordentlich! Sehen Sie doch hinaus, wer möchte jetzt nicht fort?“ Sie haben Recht— ich wünſche Ihnen, von Herzen das, was Sie ſuchen— Erholung Laſſen Sie ſich durch nichts die und Genuß! ſchönen Eindrücke trüben“, erwiderte Heidorn und bot Sophie die Hand zum Abſchied. „Ich würde Ihnen recht dankbar für ihre guten Wünſche ſein, wenn ſie dabei nicht gar Ahnen Sie ſo ernſt darein blicken möchten. etwa irgend welches Unheil?“ lächelnd und ſcherzend, denn ſie hatte von ſeinen Abſichten um ihre Hand noch keine Ahnung. Es machte ihn aber nicht heiterer, vielmehr ſchien er mir etwas verlegen und in ſein Ge ſicht ſtieg dunkle Röte. i 3 „Für Sie, verehrtes Fräulein, gewiß nicht. Möchten Sie recht frohe Erinnerungen mit zu- rückbriugen.“ Sie ſagte es „Das wird mir nicht viel Mühe bereiten, denn der beſte Weg dazu iſt vorhanden!“ „So reiſen Sie mit Gott!“ ſagte er noch, worauf wir beide in mein Zimmer gingen. „Nun?“ fragte ich, ihm einen Seſſel an— bietend. ö Er lehnte ab.„Nur auf ein paar Worte, ſagte er und ſtützte die Hand auf meinen Schreibtiſch. „Sie hatten mir doch verſprochen, Herr Doktor, mir Mitteilung zu machen, ſobald Herr Franke von ſeiner Krankheit geneſen würde,“ hob er an. J„Hatte ich das? davon iſt mir eigentlich nichts bewußt!“ a N„Ich fragte Sie doch über ſeinen Zuſtand und Sie teilten mir mit, daß derſelbe der größten Schonung bedürfe.“ „Gewiß tat ich das. Eine beſtimmte Friſt aber konnte ich nicht geben.“ „Und nun— warum will er plötzlich reiſen?“ 1 „Weil er plötzlich geſund geworden—“ „Sie ſcherzen— ſo überraſchend ſchnell konnte das nicht geſchehen—“ „Sie haben das rechte Wort gefunden. Es ging wirklich überraſchend ſchnell— ſelbſt f ich, der Arzt, konnte mir das nicht erklären.“ „Dann hätten Sie mir aber Mitteilung machen ſollen.“ ö„Dazu habe ich mich doch nicht verpflichtet, was hat denn auch— verzeihen Sie— die Polizei damit zu ſchaffen?“ Er ſchwieg und ſtrich ſich ſinnend mit der Hand über ſeinen ſchönen, vollen Bart. „Werden Sie heut abend auf dem Bahn⸗ hof ſein?“ „Gewiß! Ich werde doch meine Schwägerin hinbegleiten.“ „Ihre Frau, Herr Doktor, bleibt doch zurück— es iſt ſchlechtes Wetter?“ 5 „Sie wird wohl wenig Luſt verſpüren, ihren Trennungsſchmerz in die Oeffentlichkeit zu tragen“, ſagte ich, amüſtert über die Sorg⸗ ſamkeit des Inſpektors. Ich ſchrieb ſein ſonder⸗ bares Intereſſe den Gefühlen zu, die er für Sophie hegte, es ging ihm ganz gegen den Strich, daß ſie überhaupt mitreiſte. „Wir ſtanden immer noch und es kam mir vor, als ob er mir immer noch etwas zu ſagen hätte. Endlich richtete er ſich auf; „Sind Sie mir nicht böſe, daß ich Sie geſtört,— ich bin unruhig und zerſtreut— es liegt eine ſchwere Pflicht vor mir— vielleicht ſehen wir uns heute noch— auf alle Fälle bleiben Sie mir wohl geſinnt wie bisher, Herr Doktor, und nun Adieu!“ Er ging und ich begleitete ihn, ſeltſam berührt von ſeiner Bitte. Als ich wieder in mein Zimmer trat, ſah ich auf meinem Schreibtiſch ein Zeitungsblatt liegen. (Fortſetzung folgt.) der„Thrg. Ztg.“ ſchon am Freitag ein Ge⸗ witter niedergegangen ſein. — Die Reichsbank verbraucht jährlich etwa 250 000 Stück Geldbeutel aus grauem Linnen. — Von der Strafkammer Göttingen wurde ein Student aus Minden i. W. wegen zweier Einbruchs⸗ und diverſer anderer Dieb— ſtähle zur Gefängnisſtrafe von 10 Monaten verurteilt. Mildernde Umſtände hat das Ge— richt nur ſchwer finden können bei einem gebil⸗ deten Mann. Immerhin ſei mit Rückſicht auf bisherige Unbeſcholtenheit von einer Zuchthaus⸗ ſtrafe Abſtand genommen worden. — Auf Helgoland ſind über 500 Kubik— meter Geſtein 50 Meter tief herabgeſtürzt in⸗ folge Sinkens einer Höhle. Die Abſturzſtelle befindet ſich in der Nähe der Negelſignal— ſtation. — Ueber einen Kampf mit Wölfen wird dem„Peſter Lloyy“ aus Szaäßregen berichtet: Der Haduker Inſaſſe Vaſo Csobaän befand ſich in der Sylveſternacht von der Stadt aus auf dem Heimwege, als er von zwei Wölfen ange— fallen wurde. Ohne ſeine Geiſtesgegenwart zu verlieren, zog Csoban ſein Meſſer und traf damit einen auf ihn zuſpringenden Wolf ſo glücklich ine Herz, daß das Tier ſich überſchlug und tot niederſtürzte. Das andere kleinere Untier packte der Angefallene an der Kehle und ſchleppte es ſo in das nahe Dorf, wo es von den Einwohnern erſchlagen wurde. Gewiſſenhaft.(Im Reſtaurant.) Gaſt: Kellner, was bin ich ſchuldig?— Kellner: Was Sie ſchuldig ſind, kann ich nicht wiſſen: Ihre Zeche aber macht 2 Mark 1 Pfg. Der Barometer.„Papa, der Baro— meter iſt gefallen.“—„Viel?“— Ja, er iſt ganz entzwei!“. — Abgeblitzt. Herr(will am Stamm⸗ tiſch von einem Arzt ein Rezept gegen Huſten herauslockenj:„Was tun denn Sie, Herr Doktor, wenn Sie ſo arg huſten müſſen, wie ich?“— Arzt:„Huſten!“ — Friſch verheiratet.„Nun wie iſt dir?“ „Großartig; weißt du, wenn ich meine Frau bloß anſehe, bin ich ſchon wie berauſcht.“ —„Ja, ja— du haſt nie viel vertragen können.“ — Drollige Notiz über Reklameweſen. In einem auswärtigen Blatt finden wir nach— ſtehende Notiz: Eine alte Fabel mit neuer Moral. Eine Krähe, welche am Abend vorher in nicht ganz einwandfreiem Zuſtand nach Hauſe gekommen war, erwachte mit ſtarken Kopfſchmerzen und Durſt. Sie ſuchte in der ganzen Umgegend umher und fand endlich eine Flaſche, die halb mit Waſſer gefüllt war. Aus anatomiſchen Gründen war es der Krähe unmög— lich, durch den engen Hals mit ihrem Schnabel das Waſſer zu erreichen. Noch weniger war es ihr möglich, die Flaſche zu heben oder um⸗ zuwerfen. Aber ſie war eine weiſe Krähe und hatte Ausdauer. Sie nahm kleine Kieſelſteine und warf ſie in die Flaſche, bis das Waſſer bis zum oberſten Rande geſtiegen war. Nun wurde es ihr leicht, ihren Durſt zu löſchen. Moral: Hätte die Krähe, nachdem ſie den erſten Stein in die Flaſche geworfen hatte, damit aufgehört, bloß weil ſie noch kein Reſultat ſah, ſo würde ſie heute noch durſtig herumlaufen. Darum, o Inſerent, verliere nicht den Mut, wenn die erſten paar Inſerate nicht gleich Er— folg bringen. Inſeriere mit Verſtand und Ueberlegung weiter, und der Erfolg wird ſich beſtimmt einſtellen.—— — Steuervorſchläge für das Jahr 190 6. Beſteuert den Hochmut, beſteuert den Neid, Beſteuert das Protzen und Prahlen, Den Geiz und die Unbarmherzigkeit, Das perſönliche Schimpfen bei Wahlen; Beſteuert die Faulheit, den Müßiggang, Beſteuert zumal jene Stümper, Die täglich uns peinigen ſtundenlang Mit ödem Klaviergeklimper! Beſteuert vor allem die Schleppen auch ſtark, Die ſchmutzigen Fegemaſchinen, Ein jeder Zoll koſte bar zwanzig Mark— Hei wär' da ein Geld zu verdienen; 8 Beſteuert das Tragen von Vogelbrut* Auf Damenhüten und Mützen! 587 a Beſteuert die Junggeſellen gut... Es bleiben viel Jungfrauen ſitzen! Beſteuert den Zopf und den Schlendrian, Beſteuert die Schreier und Schwätzer, Beſteuert die Selbſtſucht, den Größenwahn, 1 Die Schmeichler, Krakehler und Hetzer! Die Heuchler, die gleißend die Augen verdrehn, Beſteuert die Splltterrichter, Die ehrabſchneidend auf Schleichwegen geh'n, Und ſonſtiges ſchnödes Gelichter! Beſteuert die Pantſcher, die uns den Wein Und andere Getränke verderben, Die Tauſende, welche durch Kurpfuſcherei'n 5 Und Schwindel ſich Reichtum erwerben!— Beſteuert die Gigerl, die Simpelei, Beſteuert auch die Koketten, 1 7 1 2 129 Beſteuert die Pferdeſchinderei, 4 Das Spielen, Rennen und Wetten! J Beſteuert die Falſchheit, den Lug u. den Trug, 4 Beſteuert das Wechſelreiten—— 5 Dann habt ihr Geldmittel übergenug, 3 Die Koſten des Reichs zu beſtreiten! 3 (Deutſche Warte.) 8 Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militär— pflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1906 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſche, welche im Jahre 1906 das 20. zurücklegen, alſo im Jahre 1886 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueber- weiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine— Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1906 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat desjenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufent⸗ halt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien- und Vornahme des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzu⸗ legen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Looſungs⸗ ſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 3. Januar 1906. Der Gemeinderat: Volz. Schmitt. —... ² ͤũ:u!:. ꝛðꝛð E. Hartmann, Architekt Bureau für Architektur u. Bauausführung Mannheim, Friedrichsring U 3, 17 Telephon No. 2980. Uebernahme tech. Arbeiten jeder Art zu koulanten Bedingungen. Rat und Auskunft in gauſachen koſtenfrei. Lebensjahr (alte Zeitungen) billigſt Malulatur Buchdruckerei J. Helfrich. Bekanntmachung. J Nr. 223. Das Heimführen und Kleinmachen des Schul- und f Gemeindeholzes für Seckenheim 8 Rheinau wird am Mittwoch den 7 17. Januar 1906, Vormittags 10 uhr in öffentlicher Steigerung auf 3 dem Rathauſe Zimmer No. 6 vergeben. a Seckenheim, den 12. Januar 1906. 15 Gemeinderat: Ratſchreiber 0 Volz. Ritter. 7 Sammel-Anzeiger. Uur für Mitglieder der Ein⸗ und. Seckenheim. E. G. m. b. Mutterkalb hat zu verkaufen Jakob Volz, Luiſenſtraße Nr. 16. Ein Mutterkalb zu verkaufen 3 Heinrich Seitz, Luiſenſtraße 25. l Bestellungen f in Saatgetreide und Saatkartoffeln ſind bald gefl. bei der Verkaufsſtelle aufzugeben. Gesucht f ein kleines Quantum hieſiges Welſchkorn zur Saat. Muſter⸗Offerten ſind beim Vorſtand einzureichen. pfaff-Aühmaſchinen sind die besten. Zum hähen, Stleken, Stopfen und für alle gewerbliche Zwecke. Striok maschinen das beste Erwerbsmittel für allein- stehende Personen. Unterricht gratis, reelle Garantie. Zahlungserleichterung. Eigene Reparaturwerkstätte. Niederlage bei Martin Decker, Mannheim A 3, 4 A 3, 4 8 Schweineschwalz garantirt rein per Pfund 55 Pfg. Palmi ptr Pfund 62 Pfg. Zucker, gem. per Pfund 21 Pfg. Tafeläpfel per Pfund 18 Pfg. Prima gelbe Kernseife per Pfund 21 Pfg. Bis marocheringe Estol 25 Pilialen. Rollmops Zucker, gem. ſehr große Auswahl, billigſte Preiſe Prima weisse Kernseife per Pfund 22 Pfg. Margarine Vitello vorzügl. Qualität per Pfund 80 Pfg. Russ. Sardinen Filiale Seckenheim: Hauptſtraße 72. Lehrergeſang-Verein Mannheim⸗-Ludwigshafen.] Sonntag, den 21. Januar 1906, nachmittags 3 Uhr im hibelungens aal des Rosengarten Großes Volkskonzert (Moꝛartleier) des vollſtändigen Chors(über 200 Sänger) unter Mitwirkung Mann- heimer und auswärtiger Künſtler bei ſehr ermäßigten Einheitspreiſen. Karten ſind in Seckenheim zu haben bei Herrn Hauptlehrer Gersbach, Zähringer Hof. Sängerbund Seckenheim. Sonntag, deu 14. d. Mts., nachmittags 3 Uhr findt im Gaſthaus zum„goldenen Adler“ unſere General-Cersammlung ſtatt. Tages-Ordnung: 1. Geſchäftsordnung, 2. Kaſſenbericht, 3. Vorſtandswahl, 4. Verſchiedenes. Aktive, ſowie paſſive Mitglieder werden freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Gewerbe-Verein Seckenheim. Sonntag, den 14. Januar, nachmittags 3 Uhr hält Herr Gewerbeſchulvorſtand Feuerſtein aus Weinheim in unſerem Lokale zum Vortrag über das Thema: 7 5 5 „Wie ſchützt ich der Handwerker gegenüber der Großinduſtrie?“ Hierzu iſt Jedermann freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. e Restaurant„Kaiserhütte“ Mannheim, Setzenheimerſtraße 11. Ausſchank der Brauerei J. H. Nau, wilder Mann, hell u. dunkel. 8 Reine Weine erſter Firmen. Vorzügliche Küche. Mittag- und Abendtiſch auch im Abonnement. 2 Großer und kleiner Saal für Feſtlichkeiten jeder Art, ſpeziell für Vereine, ſchöner ſchattiger Garten. E. Metz, Beſtaurateur. f Eduard Ulerklein empfiehl für die jetzige Bedarfszeit ſein Lager in ſämtlichen Wollwaren, Unterhoſen, Hemden, Socken, Strümpfen, Jagdkappen, Knabenmützen, Handſchuhen ꝛc. Lerner Hemdeuſtoffe in Wolle und gaumwollt, Bieber und Halbwollſtoffen zu Anterröctn und Jacken, Druckkattune, Blauleine, ferlige Arbeiteranzüge, ferlige Hoſen. Cattune, Cölſch, gettücher, Lome, Chals, Bettfedern, Drell, Barchend etc. zu billigſten Preiſen. 9 tägl. friſch aus Molkerei S hοe Hildenbrand geb. Künzig Johann Crönlein Bäckermeiſter Verlobte Ilvesheim Januar 1906. Hehe Erste Mannheimer Dahrungsmittelgesellschaft m. b. H. Süssrahmbutter per Pfund 1.40 per Pfund 62 Pfg. Speiseôl ptr Liter 68 Pfg. per Pfund 20 Pfg. Wurfelzucker ptr Pfund 23 Pfg. Conserven Wein. per Flaſche von 40 Pfg. an Sparkernseife per Pfund 25 Pfg. Ochsenmaulsalat Zahn-Atelier Mosler Mannheim Q, 3, Breitestrasse Künstliche Zähne und Gebisse. Spezialität: Kronen- und Hrückenarbeiten. plombieren in Gold, Amalgam, Porzellan und Emaille. . Schmezloſes Jahnziehen. Reparaturen ſchuellſtens. Heute eingetroffen: Pariſer Kopfſalat, Blumenkohl, Rotkraut, Scehwarzwurzel, Orangen 10 Stück 38 Pfg. 10 Stück 45 Pfg. 10 Stück 70 Pfg. 10 Stück 95 Pfg. Mandarinen Maronen(Caſtanien) Trauben Tafeläpfel Backäpfel große Citronen Stück 6 Pfennig. Merrettig Zwiebeln Knoblauch Coeosnüsse Datteln Feigen. Täglich friſche Zufuhr in Gemüse Obst Süssrahmbutter. Au guſt Jericho. In meinem neuerbauten Wohn⸗ hauſe, Schloßſtraße 21, iſt eine ſchöne mit 2 Zimmern, Küche, Speicher, Keller und Gartenanteil, ſofort zu vermieten. Jakob Kettuer, Maurermeiſter. Im 2. Stock meines neuerbauten Wohnhauſes, Ecke Hilda- u. Neckar⸗ auerſtraße iſt eine ſchöne confortable 5 Zimmer⸗ Wohnung mit Küche und Zubehör per 1. April preiswert zu vermieten. Jakob Mürthwein. Zahuatelier Th. Beisser p 4, 15 Mannheim P 4, 15. In Seckenheim jeden Samstag bei Herrn Georg Volz(in der Nähe des Rathauſes) von 9—3 Uhr Sprechſtunde. Vetter vom Rhein, 30 Pf Flotten-Kalender 1 Mark J. Helfrich. empfiehlt