Anzeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. . Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 14. Samstag, den 17. Februar 1906. 6. Jahrgang Aendert ſich das Klima? (Schluß.) Gerade ſo ſteht es mit Italien und allen Mittelmeer⸗Ländern. Theobald Fiſcher be⸗ hauptet, das Klima von Nordafrika ſei trockener geworden und beweiſt dies mit dem Hinweis auf die zahlreichen Spuren einſtiger Cultur⸗ ſtätten mitten in der Wüſte Sahara, mit früheren Wäſſenläufen, Ueberreſten von Ele— phanten, Krokodilen, Nilpferden, in Gegenden, wo heutzutage alle Exiſtenzbedingungen für dieſe Tiere mangeln. Allein auch hierzu hat Partſch nachgewieſen, daß keine Klima⸗Aende⸗ rungen vorliegen, daß namentlich der Waſſer⸗ reichtum kein größerer war wie heute. Alle dieſe Verändernngen können auch durch ver⸗ heerrende Sandſtürme hergebracht worden ſein. Unſer Deutſchland war in grauer Vorzeit von dichten Wäldern und Sümpfen bedeckt, da wo jetzt Kornfelder und grüne Wieſen ſind. Auch da hat das Klima nichts geändert, ſondern die menſchliche Arbeit; wenn die Menſchenhand ſich nur 50 Jahre dieſer Arbeit entziehen würde, wäre Deutſchland bald wieder Wald und Sumpf. Man ſchließt auf Aenderung des Klimas, weil die Weinkultur nach Suden zurück⸗ gegangen iſt. Allein dieſer nachweisbare Rück⸗ ang kann auch damit begründet ſein, daß im üden Deutſchlands immer feinere Sorten ge⸗ baut wurden, deren Anbau im Norden Deutſch⸗ lands ſich nicht lohnte oder auch, weil im Norden bei Zunahme der Volksdichtigkeit der Anbau anderer Feldfrüchte wichtiger und lohnen⸗ der wurde; gegen den Klimawechſel, ſpricht ſogar ſchlagend der Umſtand, daß das natür⸗ liche Vorkommen des Weinſtocks noch heute die nämlichen Grenzen hat wie einſt. Das Re⸗ ſultat aller dieſer Unterſuchungen faßt Dr. Ule in Halle in Worte zuſammen:„in Wahrheit iſt das Klima ſeit Menſchengedenken ſich immer leich geblieben, erſt viele Jahrtauſende von 5 5 vermoͤge hierin neue Wandlung her⸗ vorzubringen. Darum war es auch ein treffen⸗ des, mit welchem Partſch auf dem achten deutſchen Geographentag ſeinen lehrreichen Vor⸗ trag über dieſes Thema ſchloß: Im Leben der Erde ſind tauſend Jahre nur wie ein Tag. Der Gang der Weltgeſchichte iſt das entſchei⸗ dende Moment, nicht das Klima; nicht die Natur hat ſich geändert, ſondern die Menſchen und mit ihnen zugleich haben die Pflanzen und Tiere im Laufe der Zeiten manche Wandlung erfahren. So ſcheint das Wort unſeres Dichter⸗ helden auch in dieſer Hinſicht ſich zu bewahr— heiten, der in prophetiſcher Vorausahnung die ewige Unveränderlichkeit der Natur beſingt mit den Worten: „Unter demſelben Blau, über dem näm— lichen Grün, wandeln die nahen, wandeln ver— eint die fernen Geſchlechter. Und die Sonne Homers, ſiehe, ſie lächelt auch uns.“ Aus Nah und Fern. Mannheim, 13. Febr. Die ſtädtiſchen Finanzen haben ſich vergangenes Jahr ſo günſtig geſtaltet, daß ein Ueberſchuß von rund ½ Million erzielt wurde. Der Stadtrat beſchloß, die Umlage von 53 auf 49 Pfg. herabzuſetzen. Manheim, 14. Febr. Die neue Walz⸗ mühle in Ludwigshafen wird eine der größten Mühlen Europas werden. wurde ein großes benachbartes Gelände ange— kauft, das vollſtändig verbaut werden wird. Auf den bisher brach liegenden Wieſen werden ſich im Laufe des Jahres mächtige, ſieben- bis achtſtöckige Getreideſpeicher erheben, die mit dem Rhein durch Getreide-Elevatoren verbunden ſein werden. Schwere Bedingungen wurden der Mühle ſeitens der Verſicherungsgeſellſchaften und der Brandverſicherungskammer geſtellt; ſo dürfen beim Neubau keine eiſernen Träger vewendet werden, ſondern nur Betonpfeiler und ⸗decken bis in die höchſten Stockwerke, da ſich herausgeſtellt hat, daß eiſerne Träger faſt gar keinen Widerſtand leiſten. Ebenſo wird die Mühle mit Patentvorrichtungen verſehen werden, um eine Wiederholung der jüngſten Kataſtrophen nach Möglichkeit zu verhüten. Mannheim, 13. Febr. Ein Veteran dreier Feldzüge, der Invalide Wilhelm Hennrich, iſt am Samstag hier beerdigt worden. Henn⸗ rich hat nicht weniger als 26 Jahre als Soldat gedient. Er war ein ſogenannter Einſteher, der gegen das ſogen. Einſtandsgeld für andere diente. Zu dieſem Zweck Geboren am 28. Februar 1825, ge⸗ hörte, er dem 3. Badiſchen Infanterie⸗Regi⸗ ment von 1846 bis 1872 an. Mannheim, 15. Fedr. Vor beinahe ſechs Jahren ging der bei der hieſigen Kolonial— warenhandlung engros Bachmann und Buri angeſtellte Reiſende Alois Laub aus Lands- hauſen flüchtig, nachdem er 95 Schuldpoſten ſeiner Firma im Geſamtbetrage von 3650 Mk. einkaſſiert und für ſich verbraucht hatte. Er beabſichtigte nach Amerika zu reiſen, wandte ſich aber, nachdem er ſich in Bremerhafen ge— fälſchte Ausweispapiere verſchafft hatte, nach Holſtein, wo er als einfacher Bauerknecht Dienſt nahm. Er war auf verſchiedenen Hofgütern tätig, bis er vor kurzem ſich entſchloß, nach ſeiner badiſchen Heimat zurückzukehren und dort die alte Rechnung abzumachen. Er war un⸗ umwunden geſtändig und erklärte, er werde nach Verbüßung ſeiner Strafe nach Holſtein zurückkehren und verſuchen, ſich dort als Bauer ſelbſtändig zu machen. Wenn nicht wegen einer Kontrollſtrafe Haftbefehl gegen ihn erlaſ— ſen worden wäre, ſo hätten zur Verjährung nur noch wenige Monate gefehlt. Das Gericht billigte dem Angeklagten Milderungsgründe zu und erkannte auf 7 Monate Gefängnis unter Anrechnung der ſeit dem 4. Januar erſtande— nen Unterſuchungshaft. Mannheim, 15. Febr. Zur Jubi⸗ läumsausſtellung 1907 wird der Friedrichsplatz mit den Anlagen am Waſſerturm wichtigen Beſtandteil der Gartenbau-Ausſtellung bilden. Mit der ſorgfältigen Inſtandſetzung des Platzes iſt in dieſen Tagen bereits be— gonnen worden. Die beiden quadratföͤrmigen Anlagen vor dem Waſſerturm ſind für die. großen Roſenanpflanzungen beſtimmt, die den Clou der Roſen⸗Sonderausſtellung bilden werden. Karlsruhe, 16. Febr. Heute nacht kurz nach 12 Uhr wurde in dem Warenhaus von Schmoller u. Co. ein Einbruchdiebſtahl verſucht. Zwei Männer waren in den Hof des Hauſes gelangt und hatten hier von der in die Ladenräume führende Tür mittelſt Diamanten eine Glasſcheibe herausgeſchnitten und waren dann in das Innere des Kontors eingedrungen. Durch das Klirren der Glas⸗ ſcheiben erwachte der im Haaſe wohnhafte Das Geheimnis der Brüder. Kriminal⸗Roman von J. Fichtner. (Nachdruck verboten). Gräfin Marie Charlotte ſtand im Be⸗ riff, eine ſtandesgemäße und zugleich ihr der befriedigende Ehe zu ſchließen, die als⸗ dann wegen Verluſt der Mitgift nicht zu Stande kam. Mit teilnahmsvollem Intereſſe hing jeder Blick an ihr und man begann gegen Herting lebhaft zu murren. Die anderen Zeugen hatten nur Nebenſächlichkeiten zu bezeugen, weshalb vorläufig keine vereidigt wurden. Die Haupt⸗ ausſagen hatte Herting ſelbſt zu leiſten und der Präſident begann nun ſeine Fragen an ihn zu richten. Bekennen Sie ſich des Diebſtahls an den im Jahre 188— im Monat April verſchwun⸗ denen Geldern und Koſtbarkeiten des nun ver⸗ ſtorbenen Grafen R. ſchuldig?“ fragte der Präſident. „Nein!“ antwortete der Angeklagte leiſe, aber feſt. „Sie geſtehen aber, in den Beſitz der be— treffenden Kassette gelangt zu ſein?“ .— und Nein!“ rklären Sie dieſe Antwort näher und * erzählen ſie der Wahrheit gemäß, was Ihnen davon bekannt iſt.“ Der Rechtsbeiſtand munterte Herting auf, alles, was er wiſſe, klar wiederzugeben. „Mein Chef, der verſtorbene Franke, be⸗ abſichtigte nach dem Ankauf ſeines Grundstückes ſeitens der Stadt zur Straßenerweiterung, das zur Subhaſtation geſtellte Palais des Grafen R. zu erwerben.“ „Beſaß er die Mittel dazu?“ warf der Präſident ein. „Ich glaube nicht. Er rechnete auf die Firmen, die er vertrat; ſie ließen ihn aber zuletzt im Stich.“ „Gut— weiter!“ „Er hatte es aber aus einem ganz be— ſonderen Grunde darauf abgeſehen.“ „Welcher Grund war dies Ihnen bekannt?“ „Ja,“ ſagte Herting zögernd,„ich möchte denſelben aber noch nicht nennen.“ „Sie werden uns denſelben mitteilen, wenn es zur Aufklärung der Sachlage nötig iſt. Fahren Sie fort!“ „Der Zuſchlagstermin wurde um einige Stunden vertagt. Ich befand mich in dem zu iſt er keiten. erkaufenden Palaſte und prüfte die Baulich⸗ Da kam Franke ganz außer ſich zu mir. ich befand mich gerade in den Hinterge— bäuden und wollte die Keller beſichtigen—“ „Frau Franke, erinnerg Sie ſich dieſes Tages?“ fragte der Präſident. „Gewiß, es war für die Famile von Be— deutung; mein Mann war ſehr erregt!“ „Was wollte Franke von Ihnen, Ange⸗ klagter?“ „Er wollte ſich mit min beraten, was zu tun ſei, da doch die Hauptſumme fehlte!“ „Wie konnten Sie ihm raten, Sie waren doch ſelbſt arm, in welchem Verhältnis ſtanden Sie überhaupt zu Franke?“ „Ich war ſein Werkführer in der Repa⸗ raturwerkſtatt.“ a „Sie nahmen aber eine Vertrauensſtellung ein, aus welchem Grunde?“ Herting zögerte. Der Verteidiger ermun⸗ terte Herting zum Sprechen. „Er machte mich zu ſeinem Vertrauten, weil ich— ſein Halbbruder war!“ Im ganzen Saale entſtand eine lebhafte n ich ſelbſt glaubte nicht recht zu ören. „Sprechen Sie die volle Wahrheit?“ fragte der Präſident. „Ja!“ bekräftigte Herting. „Frau Franke, was iſt Ihnen davon be⸗ kannt?“ Auch ſie konnte ihr Erſtaunen nicht ver⸗ bergen und Jeder fühlte es, daß ſie der Wahr⸗ heit gemäß bekannte: ſie wiſſe davon nichts und hätte auch nie etwas erfahren und geahnt, da Herting ihr gegenüber ſich ſtets als Unter⸗ gebener gezeigt, einige Vertraulichkeiten zwiſchen ihm und ihrem Manne habe hl bemerkt, einen RCCC Weinhändler Herr Joſeph Fiſcher, öffnete ein Fenſter, ſah ſofort den Einbruch und rief: Hier wird ja eingebrochen! Durch das Ge— räuſch wurden die Diebe aufmerkſam und ent⸗ flohen ſamt ihrem Komplizen, der an der Ecke der Kreuz⸗ und Kaiſerſtraße Wache geſtanden hatte. Die von Herrn Fiſcher ſofort benach— richte Polizei nahm mit Energie die Verfol⸗ gung auf und es gelang ihr auch, um 1 Uhr die drei Einbrecher auf dem Bahnhof zu ver⸗ haften. Wie ſich herausſtellte, ſind es ein Schloſſer und ein Maler aus Straßburg ſowie ein Lichtdrucker aus Colmar. Jeder von ihnen war mit einem ſcharf geladenen Revolver, Dolchmeſſer und ca. 40 Schlüſſeln und Diaman⸗ ten verſehen. Es handelt ſich anſcheinend um gewerbsmäßige Einbrecher; die Polizei hat auf jeden Fall einen guten Fang gemacht. Ge⸗ raubt hatten die Diebe noch nichts, da ſie ſich nur wenige Minuten im Kontor aufgehalteu hatten. Karlsruhe, 14. Febr. Die Eiſenbahn⸗ verwaltung ordnete die unentgeltliche Verab⸗ reichung von warmem Kaffee an ſämtliche Ar⸗ beiter ihrer Verwaltung an, wodurch dem Al— kohol entgegengewirkt und die Betriebsſicherheit erhöht wird. Der jährliche Aufwand iſt auf etwa 20000 Mk. beſtimmt. Pforzheim, 15. Febr. Beim Fällen eines Baumes in der Nähe des Hofgutes aidach wurde der Taglöhner Emil Prior vom tamme erſchlagen. Der Tot trat ſofort ein. Straßburg, 15. Febr. Im Infanterie⸗ Regiment Nr. 138 ſind mehrere Fälle von Genickſtarre vorgekommen. Ein Soldat iſt bereits geſtorben. Auch in Kolmar beim 14. Jägerbataillon iſt ein Totesfall infolge Genickſtarre zu verzeichnen. Villingen, 15. Febr. Eine„billige“ Belohnung wurde einem hieſigen Poſtboten zu⸗ teil, welcher am Samstag vormittag in der Nähe der Stadt eine Brieftaſche mit 10000 Mark fand. Der ſich bald meldende Verlierer nahm die wertvolle Brieftaſche mit einem ver⸗ bindlichen„Danke ſchön!“ wieder in Empfang. London, 14. Febr. Eine wunderbare Lebensrettung wurde von einem kleinen, kaum —̃————̃—,,,, dieſelben aber nur auf geſchäftliche Verbindung bezogen. „Warum haben Sie vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter dieſe Angaben nicht gemacht und womit begründen Sie Ihre Ausſage?“ fragte der Staatsanwalt. „Ich glaubte, es wäre nicht nötig, davon 1 ſprechen.“ Der Rechtsanwalt entnahm ſeiner ktenmappe einen alten vergilbten Brief und reichte ihn dem Staatsanwalt. Ich konnte be⸗ merken, daß dieſer den Brief mit großem immer wachſenderem Intereſſe durchlas, während der Präſident ſein Verhör fortſetzte. „Welchen Rat erteilte Sie ihrem Chef reſp. Bruder?“ „Ich riet ihm, von dem Kauf zurückzu⸗ treten.“ „Er tat dies aber nicht und kaufte dennoch — wo nahm er die Gelder dazu her?“ „Ich ſagte ſchon, daß ich die Keller be— ſichtigen wollte— er ſtieg mit mir, um unge⸗ ſtört zu ſprechen, hinunter; es war finſter, aber wir benützten die Laterne, die ich zu dem Zweck mitgenommen. Nach einer Weile merkten wir ein Geräuſch, ich ging demſelben ſofort nach, denn ich war ſtark und hatte keine Furcht. Herr Franke folgte mir!“ Er zögerte wieder; die Spanung im Saale war groß, nichts rührte ſich; man merkte, daß man an dem Hauptpunkt der Enthüllung ſtand. (Fortſetzung folgt.) 6 Jahre alten Mädchen ausgeführt. Dieſes Kind, deſſen Eltern in Scarborough leben, ſpielte mit ſeinem kleinen, noch jüngeren Bru⸗ der an einem Teiche, der eine dünne Eisdecke hatte. Der Knabe wagte ſich auf das Eis und brach in einer ziemlichen Entfernung vom Lande durch, ſofort unter dem Eis verſchwindend. Ohne ſich zu beſinnen, ſprang das kleine Mäd⸗ chen auf das Eis, das auch unter ihr brach und ſchlug ſich mit beiden Händen durch das— ſelbe durch, bis es an die Stelle kam, an welcher der Bruder verſchwunden war. Es gelang ihr, den Jungen beim Rock zu erfaſſen, und ſie zog ihn dann glücklich bis an das Ufer heran. Auszug aus den Standesregiſteru der Gemeinde Seckenheim. Geborene: Dezember. 1. Eliſabetha Luiſe, T. d. Landwirts Hermann Bühler u. ſ. E. Anna Suſanna geb. Seitz. 2. Michael Albert, S. d. Taglöhners Adam Falter u. ſ. E. Eliſabetha geb. Spengler. Roſa Barbara, T. d. Maurers Valentin Grimm u. ſ. E. Barbara geb. Blümmel. Leonhard Otto, S. d. Taglöhners Leonhard Seitz u. ſ. E. Liſette geb. Gruber. Emma, T. d. Maurers Ludwig Hauck u. ſ. E. Karoline geb. Fedel. Wilhelm, unehelich. Eva Emma, T. d. Cigarrenmachers Anton Huber u. ſ. E. Margaretha geb. Benzinger. Georg Friedrich, S. d. Fabrikarbeiters Leonhard Weißling u. ſ. E. Sophie geb. Kammerer. 15. 15. Getraute: Dezember. 7. Adam Sohn, Seitz. 12. 0 Schmitt, Bahnarbeiter und Marie rny. Bäckermeiſter und Anna Geſtorbene: Dezember. 5. eine Totgeburt. 15. Anna, T. d. Taglöhners Michael Gra⸗ benauer, 2 Jahre 4 Monate 24 Tage alt. 14 Georg Philipp Rohr, Landwirt, 44 Jahre 2 Monate alt. 17. Nong Maier, Taglöhner, 71 Jahre 10 onate 1 Tag alt. 17. Maria Ding, ledig 36 Jahre 10 Monate 20 Tage alt. i 18. Guſtav Hugo, S. d. Werkmeiſters Paul Krüger, 6 Monate 18 Tage alt. 20. Georg Philipp, S. d. Magazinarbeiters Johann Georg Schmich, 1 Jahr 14 Monate 14 Tage alt. 31. Marie, T. d. Hafenarbeiters Nikolaus Gramlich, 3 Jahre 15 Monate 18 Tage alt. Vermiſchtes. Aus dem Schwarzbachtal, 15. Febr. wird dem„Pf. B.“ geſchrieben; Ein lehrreicher Vorfall ſpielte ſich in der Schramberger Gegend ab. Vor 22 Jahren übergab ein begüteteter Landwirt ſein Anweſen ſeinem Sohne zum Anſchlag von 6000 Mk. mit der Klauſel, daß er auf Lebenszeit verpflegt werde. Der Sohn heiratete, ſtarb aber nach wenigen Jahren, ohne daß der Ehe Kinder entſproſſen waren. Nach dem Ehevertrag erbte die Frau, die ſich bald darauf wieder verheiratete, das geſamte Be⸗ ſitztum. Beide Eheleute behandelten den Alten ſehr ſchlecht und trieben ihn vor einiger Zeit ganz aus dem Hauſe. Der Alte ging zum Anwalt, der ihm wenig Troſt geben konnte, aber doch den Uebergangsvertrag, wie er im Grundbuch ſtand, nachſah. Da fand ſich denn, daß der Alte ſich vorbehalten hatte, daß er, wenn er Urſache hätte, die Güter jederzeit gegen Zahlung von 12000 Mk. an ſich ziehen könnte. Das Anmweſen iſt aber jetzt 40000 Mk. wert und die undankbaren jetzigen Inhaber müſſen es gegen die 12 000 Mk. herausgeben. Sie hatten keine Ahnung von der verhängnis⸗ vollen Klauſel, ſonſe hätten ſie den Alten wohl beſſer behandelt. i — Eine 30 Jahre alte Ehefrau in Han⸗ no ver vergiftete ihre beiden Kinder und dann ſich ſelbſt mit Lyſol. — In Höchſt(Main) ſtarb ein 10⸗ jähriges Mädchen an Vergiftung durch den Genuß von Orangenſchalen. — In Frankfurt a. M. wurde eine Spielhölle ausgehoben und 9 Perſonen ver⸗ haftet. — Zwiſchen Kaufering und Buchloe brach im Schlafwagen des Nachtſchnellzugs München⸗Lindn⸗Genf durch Selbſt⸗Entzündung von Holzwolle und Putzwoll-Abfällen Feuer aus. Der Schlafwagenwärter ſtellte den Zug mittelſt der Notbremſe, worauf das Feuer gelöſcht wurde. Der Zug erlitt 50 Minuten Verſpätung. — Der antiſemitiſche„Dreſch“-Graf Pückler iſt zum Aufenthalt in einer Nerven⸗ heilanſtalt bei Konſtanz eingetroffen. — In Luſtenau(Vorarlberg) wurden 6 Fälle von Blattern amtlich feſtgeſtellt. Sämtliche Schulen wurden geſchloſſen. — Hochtour. Führer:„Wir ſind jetzt etwa 1255 Meter geſtiegen, Herr Profeſſor!“ — Profeſſor:„Ja, wie berechnen Sie denn das, lieber Mann?“— Führer:„Jo, daran, was ich noch in meiner Flaſchen hab'.“ — Ein Schwerenöter. Leutnant:„Draht⸗ loſe Telegraphie— grandioſe Erfindung! Doch gibt's noch viel, viel ſchönere Sachen, die vor fünfundzwanzig Jahren noch gar nicht exiſtier⸗ ten!“— Fräulein:„Zum Beiſpiel, Herr Leutnant?“— Leutnant:„Sie, mein Fräulein!“ A, 13 Mannheim A4, 13 Wittelsbacher Hof an der Halteſtelle der Nebenbahn. Tel. 2 319. Heute Eröffnung. Prima Grport- und Lagerbier von der Brauerei zum„bad. Hof“ in Seckenheim. Reine Weine. Gute Küche. Bockwürste. Spezialität: bayr. Knödel. Recht zahlreichem Beſuche ſieht entgegen unter Zuſicherung beſter Bedienung. Adolf Vohmann. Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Nächſten Sonntag, 18. ds. Mts., findet das Retour-Wettspiel der 1. Mannſchaft gegen Mann⸗ heimer Fußball⸗Geſellſchaft 1896 II, auf unſerem neuen Platze ſtatt. Beginn ½3 Uhr. Der 1. Spielführer. Frauen⸗Verein Seckenheim. Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte werden hiermit zur Verſammlung auf Dienstag, den 20. ds. Mts., abends 8 Uhr freundlichſt eingeladen. Seckenheim, den 17. Februar 1906. Die 1. Präſidentin: M. Volz. abhalten. Sammeſ-Anzeiger. Aur für Mitglieder der Ein⸗ und Perkaufsgeuoſſenſchaft Seckenheim. N E. G. m. b. H. Kräftige, einjährige Spargelſetzlinge per Hundert 1.50 Mk. hat zu verkaufen Gg. Wilhelm Söllner, Luiſenſtraße 9. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Wir beehren uns, unſern werten aktiven und paſſiven Mitgliedern anzuzeigen, daß wir unſern ö Turner-Ball verbunden mit turneriſchen Aufführungen am Fonntag, den 18. Februar 1906, Abends 7 Uhr im Lokal„zum gold. Hirſch“ Zu zahlreichem Beſuch ladet ergebenſt ein Der Vorſtand. NB. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 1. Meiner werten Kundſchaft zur Nachricht, daß die neuen Tapeten- Muster für 1906, in großer Auswahl eingetroffen ſind. a Joſeph Spies, Sattler und Tapezierer. daß ich mein Geſchaͤft als * Jr Bekanntmachung. Die Verwiegung des Tabaks vom Erntejahr 1905 betr. Bezugnehmend auf§ 14 des Tabakſteuergeſetzes und§ 21 der Dienſtvorſchriften hiezu erſuchen wir hiemit, in dortiger Gemeinde in ortsüblicher Weiſe bekannt machen zu laſſen, daß diejenigen Tabak— pflanzer, welcher ihr Tabakerträgnis der 1905 Ernte noch nicht oder nicht vollſtändig zur Verwiegung geſtellt haben, aufgefordert werden, dasſelbe bis längſtens 28. Februar l. Js. unter Angabe der Menge bei der dortigen Steuereinnehmerei anzumelden, welche alsdann den Verwieg— ungstermin bekannt geben wird. Mannheim, 13. Februar 1906. Gr. Hauptſteneramt. Nr. 1081. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 15. Februar 1906. Fürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Die Vornahme des Vorfeuerſchau im Landbezirk betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in der nächſten Zeit mit der Vorfeuerſchau im Landbezirk begonnen wird, die Hausbe⸗ ſiter und Hausbewohner haben dem Feuerſchauer den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung aller Räulichkeiten zu geſtatten. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks werden beauftragt, dieſe Bekanntmachung in ortsüblicher Weiſe zur öffentlichen Kenntnis zu bringen und den Feuerſchauern jede zum ordnungsmäßigen Vollzuge des Geſchäfts erforderliche Untecſtützung zu gewähren. Gr. Bezirksamt 4 Freiherr v. Rotberg. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Nr. 1097. Kenntnis. Seckenheim, 15. Februar 1906. HBürgermeiſteramt. Volz. Ländl. Creditverein Seckenheim. (Eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeschränkter Haſtplicht.) Einladung zur Generalverſammlung am Jamstag, den 24. Februar 1906, abends ½8 Uhr im Gaſthaus zum„Prinz Max“ hier. Um zahlreiches Erſcheinen wird erſucht. Tages-Ordnung: „Rechenſchaftsbericht pro 1905. N „Entlaſtung des Vorſtandes und Rechners. Verwendung des Reingewinnes pro 1905. Mitteilung des Reviſionsbeſcheids für 1904. . Wahl des Vorſtandes. „Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Die Rechnung liegt zur Einſicht beim Rechner auf. Der Vorſtand. Gtſchäfts⸗Grüſfnung und Empfehlung. Der verehrl. Einwohnerſchaft Seckenheims ergebenſt zur Nachricht, Mr— S Tüncher im Hauſe Riedſtraße Nr. 36 eröffnet habe. 5 Ich halte mich in allen, in mein Fach einſchlagenden Arbeiten, 9 Lgb. 9 3 WW Montag, den 19. Februar, Vormittags 10 Uhr Straße. Mittelweg. Mittelweg. Lgb.⸗No. 4167, 13 a Lgb.⸗No. 4 529, 14 a Lgb.⸗No. 3 893, 10 a Ogb.⸗No. 3 289, 10 a Lgb.⸗No. 3 184, 12 a läßt Philipp Volz, Seifenſteder in Reineckendorf, auf dem Rathaus hier 79 28 26 35 81 Lgb.⸗No. 2619, 12 à 63 und Schlittweg Säß. und Schlittweg. Lgb.⸗No. 1754, 17 a 88 Lgb.⸗No. 826, 15 a 31 qm im Niederfeld Lgb.⸗No. 1224, 18 a 99 qm im Niederfeld beim Eſelspfad. No. 6340, 13 à 86 qm im Senfeld in der Frühmeß. nachbezeichnete Aecker, zu Eigentum öffentlich verſteigern. Lgb.⸗No 4070, 11 4 39 qm im Oberfeld auf die Heidelberger qm qm qm qm im Oberfeld Klettengewann. im Oberfeld Langgewann. im Oberfeld, im Häuſemer Feld. im Mittelfeld zwiſchen Rüd- und am im Mittelfeld zwiſchen Rüd- und am im Mittelfeld zwiſcken Mittel— Lgb.⸗No. 2 676, 17 a 84 qm im Mittelfeld zwiſchen Mittel- qm im Niederfeld beim Heremgarten. Pfadgewann. 10 a 51 qm in der Rohrlach Gemarkung Neckarau. Jeden Tag friſche Gemüſe Blumenkohl Endiviensalat Kopfsalat Rot kraut Schwarzwurzel Merrettig. + Dank. Herrn F. M. Schneider in Meißen i. S. ſage ich hiermit Dank, daß ich durch ſeine briefliche Behandlung ohne Berufsſtörung von meinem ſchweren Leiden in kurzer Zeit vollſtändig geheilt worden bin. 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