A ecenheiner Amzeiger Anzeigeblatt für Seckenbeim und Noesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Nerlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeil“ oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. —— Mittwoch, den 25. April 1500. Nr. 33. Elektriſche Bahn H erg⸗ Mannheim. Zu dieſer Frage wird dem„Heidelberger Wieblingen geſchrieben: m Gelegenheit gegeben war, zu beob— achten, wie die in den 1 Jahren ſo rapid wachſenden Großſtädte beſtrebt waren, in erſter Linie die elektriſchen Bahnverbindungen mit den Vor⸗ und Nebenorten auszubauen, der wird mit Freuden die Nachricht begrüßt haben, welche in den Tagesblättern der letzten Woche publiziert wurde; nämlich, daß die Gemeinden Seckenheim, Edingen und Wieblingen es ſich gallen Ernſtes angelegen ſein laſſen, für eine bequeme und rache Bahnverbindung dieſer Orte mit den Städten Heidelberg und Mann⸗ 18702 einzutreten. Gemeinſam richteten dieſe rte an die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft das Erſuchen, die jetzige Dampfſtraßenbahn in eine elektriſche umzuwandeln, denn der heutige, langſame Betrieb iſt alles, nur nicht mehr zeitgemäß. Die Bewohner der die Bahn be⸗ rührenden Orte, welche die Anlegung der Dampfſtraßenbahn peſſimiſtiſch beobachteten, ſie haben nicht unrecht gehabt. Die Erfahrungen, die gerade die Landorte machen mußten, ſie waren nicht die ſchönſten. Die erhoffte ſchnelle bequeme Fahrgelegenheit blieb aus, der Ver⸗ kehr war nicht das, was man ſich verſprochen hatte. Wer einigermaßen ſchnell und ſicher reiſen wollte, ſcheute den/—/ ſtündigen Weg nach der Staatsbahnſtation nicht. Wer das Idyll einer Sekundärbahn ſo recht auskoſten will, der fahre nur einmal mit der Dampfſtraßenbahn nach Mannheim oder Heidelberg. Nach langem Warten, bis die Trempelbahn kommt, ſteigt man ein und es eht los, nachdem man noch mehrere Male l und hergeſchoben und geſtoßen wurde. 90 langen, vielen Aufenthalten kommt man endlich zum Bahnhof Heidelberg und glaubt nun glücklich am Ziele ſeiner Fahrt zu ſein. Aber welche Enttäuſchung! Der Bahnhof Heidelberg hat nicht mit Unrecht den Beinamen „Hockenheim“ erhalten, denn hier ſitzt man feſt, oft eine halbe Stunde lang. Die Maſchine wird abgekoppelt, ſie faßt friſches Waſſer, man an“ let e den Geleiſen hin und her, die Maſchine fährt Porphyrwagen auf die Brücke und man bringt die Mitreiſenden bald zur Verzweiflung. Wären die Leute l ſie hätten gewiß den Weg per pedes bis Bis⸗ marckplatz ſchneller retour gelegt als die Dampf⸗ ſtraßenbahn. Und wie ſieht es in hygieniſcher Hinſicht aus? Was haben nicht die Anwoh⸗ ner der Straßen, welche die Bahn durchfährt, unter dem Rauch und Qualm zu leiden? Und das iſt auch einer der Hauptgründe zur Ver⸗ werfung dieſer Bahn. Dies alles wird hinfäl⸗ lig bei elektriſchem Betriebe, abgeſehen von einer viel ſchnelleren Beförderung der Reiſen⸗ den. Wie viele ſchwere Unglücksfälle ſind durch die Unvorſichtigkeit der Führer der Nebenbahn ſchon verurſacht worden, ſpeziell an der Berg⸗ ſtraße. Dies kann wiederum vermindert wer— den bei der Elektriſchen, weil der Motormann ſeinen Wagen viel ſchneller zum Halten bei etwaiger Gefahr bringen kann, als dies bei einem Bahnzug der 55 iſt. So ſind auch in dieſer Hinſicht die Vorteile einer Elektriſchen nicht zu widerlegen. Deshalb ſollte die Süddeutſche Eiſenbahn⸗ geſellſchaft nicht ſäumen, den Wünſchen des Publikums ſofort entgegenzukommen, zumal ja nach Fertigſtellung der neueſten Brücke Heidel⸗ bergs der geſamte Güterverkehr über dieſe Strecke geleitet wird, und dann die Läſtigkeit dieſer Dampfbahn noch mehr empfunden wer⸗ den wird. Kein Menſch wird dann mehr die 1 1 10 ab Schlachthaus Heidelberg bis Doſſenheim benützen, und ſomit die Nebenbahn auf dieſer Strecke ſo wie ſo hinfällig werden. Mögen dieſe Orte nur in energiſchſter Weiſe darauf dringen für Einführung des elek⸗ triſchen Betriebes dieſer Bahn, denn die For⸗ derung iſt gerecht, und die Verwaltung der Nebenbahn wird ſich bei richtiger 3— kate Wunſche gewiß nicht mehr verſchließen nnen. Ausland. Petersburg, 23. April. Baſhenow, ein ausgezeichneter Kenner des fernen Oſtens, über⸗ reichte dem Generalſtabschef eine Denkſchrift, worin er einen zweiten Krieg mit Japan als unvermeidlich bezeichnet. 6. Jahrgang Aus Nah und Seckenheim, weihung der neue 5 mitgeteflt 24. Mai(Chriſti Himmel⸗ f. Aus dieſem Anlaſſe wurde uns von Herrn Maurermeiſter Herdt ein Gedicht zur Einweihung der hieſigen evangel. Kirche aus dem Jahre 1869 zur Verfügung geſtellt, mit dem Wunſche, es möge auch obiges Feſt Veranlaſſung zu ähnlichem Andenken für die Nachkommen geben. Feſt⸗Gedicht zu der Einweihung der evangel. Kirche in Seckenheim am 21. April 1869. Var Ihr der Glocke feierliches Läuten, as 258 die Luft 0 unſren Herzen dringt, Wie ihr Getön den nan Kent begleiten, Wo dann das Herz zum Schöpfer auf ſich ſchwingt? Seht Ihr die Häuſer in dem Schmucke prangen m fr 0 Grün, mit Blumen reich geziert, ie mit Guirlanden ſie ſo ſchön erührt! en, Daß es die Bruſt ſo wonnevoll berührt Es gilt dem Feſt: der Kirche 150 Weihe, Die neu erbaut zum Menſchenwohl und Glück, Wo durch's Gebet ein Gott uns Kraft verleihe um großen Kampf im menſchlichen Geſchick enn oftmals wird auf unſren Lebenswegen Der Fuß verirren ſich auf fremden Pfad, Dann flehen wir zu unſres Himmels Segen Uns zu beſchützen bei der neuen That! Und wie ſo mächtig ſtehet das Gebäude: Dem Sturme trotzend ragt es ſtolz hinan, Und jede Mühe, die die Hand 10 ſcheute, Tritt vor dem Blick in ſchönſter Weiſ' heran! Drum Dank den Männern unſerer Gemeinde, Die ſich im Kirchenrathe ausdauernd beste Das uns lab hier das Gotteswort vereinte, Zu dem ein frommes Herz ſich gerne neigt. Und wie ſo ſchön geſchweift im Der Technik Hand die Formen a Wo ſich das Aug ergötzt an dem Profile, Und man die„ der eit nur bewundern kann! Doch nicht allein der Schönheit Meiſterwerke Steht hier vereinzelt vor dem 8 en Blick: Sie iſt 1 7 5 mit Weisheit und mit Stärke, Denn ſie vollendeten den Bau mit Glück! So mög' auch ſtets das Wort, das hier gelehret, oth'ſchen Style ewann, Und jede Bitte in 1 gehn, Daß ſich die Güte unſ'res Goktes auch bewähret Und wir die Menſchen 2 5 70 drinnen ſehn; So reichen wir dem Geiſtlichen mit Liebe ür's ſtete Wirken All' die Freundſchaftshand, aß uns um chlinge durch d e ſchönſten Triebe Ein vie 2 5* 3 1 4 2 5 15 Und alle Die, die aus der Ferne kommen, m mit uns am Feſte zu erfreun, Auch ihnen bleibt es allen unbenommen: 2 Freundſchaftsbunde auch ein Theil zu ſein! enn weit genug ſind unſrer Kirche Räume, Sie ſchließt den Andersdenkenden nicht aus, Läßt Jedem ſeine Fantaſie und ihre Träume— Und nur die Liebe füll' dies Gotteshaus! Dann wird der Eintracht Band uns All' umſchlingen . 8000 eeuc lol idee durch—5 ion, n Hochgefühl ſoll jedes Herz durchdringen: Wer Mc ch nennt, gehört zu 85 Thron!!! Denn Gottes Sonne füllt die weite Erde, Der ganzen 1 8 ihr gold'ner Schein So muß 1 8 Chriſtus Spruch zur Wahrheit werden: Es ſoll ein Hirt und eine Heerde ſein! 8 . Sulzer. Oftersheim, 23. April. em Tag⸗ löhner Georg Uhrig hier wurde vom Groh⸗ herzog ein Patengeſchenk von 30 Mark anläßlich der Taufe des 7. Knaben überwieſen. Donaueſchingen, 23. April. Dem Schnellzug, der um 10 Uhr 05 Min. Singen verläßt, widerfuhr zwiſchen hier und Villingen ein Unheil, das leicht ſehr ſchlimme Folgen hätte haben können. Unweit Donaueſchingen muß am Bahngleis in Waggonhöhe irgend ein Gegenſtand herausgeragt haben. gab plötzlich längs des Zuges mehrmals ein ſchuß⸗ ähnliches Krachen und die Fenſterſcheiben ſplitterten auseinander. Die Sitzplätze im Raucherabteil dritter Klaſſe Konſtanz⸗Mainz waren mit tauſenden von Splittern beſät. Im Nebenabteil 3. Klaſſe ſprangen die Scheiben, während die des Abteils 2. Klaſſe desſelben Wagens unbeſchädigt blieben. Reiſende wurden lt.„Seeb.“ glücklicherweiſe nicht verletzt. Es iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden. Bruchſal, 23. April. In der Reſtau⸗ ration zur Pfalz hier ſpielte geſtern abend ein aus Braunſchweig zugereiſter Hausburſche namens Erich Feig mit einem Flobertgewehr. Dabei ging der Schuß los, der ihm die Lunge durchbohrte. Der Verletzte ſtarb kurze Zeit darauf im Hoſpital. München, 23. April. Der Tagearbeiter Pöltl, deſſen 18 Kinder jedesmal gleich nach der Geburt geſtorben ſind und dem man nach— weiſen konnte, daß er mindeſtens vier dieſer Kinder vergiftet hatte, ſollte morgen vor dem hieſigen Schwurgericht abgeurteilt werden. Er hat ſich aber heute Nacht in ſeiner Zelle erhängt. Haßloch, 21. April. a Eine Seltenheit im Tierleben iſt bei Herrn Schreinermeiſter Dambach hier zu ſehen. Dieſer beſitzt eine große Angora⸗Katze, welche zur Zeit zwei junge — Marder ſtillt. Dieſelben wurden in der Scheuer des Herrn Dambach gefunden und ſind noch blind, befinden ſich aber in der liebe⸗ vollen Pflege ihrer Schenkamme recht wohl. Die gleiche Katze hat im vorigen Jahre zwei kleine, mutterloſe Zwergpintſcher ernährt, die aber ſo fett wurden, daß ſie der Pflegemutter weggenommen werden mußten. Wiesbaden, 23. April. Der Schnellzu Köln⸗Frankfurt, der geſtern abend 9 Uhr 5 Minuten die Station Biebrich-⸗Mosbach verließ, iſt bei Staion Curve mit dem von Wiesbaden ſeine Würdigkeit zum Eintritt in den Verein 9 Ne N 8 W ö 8 N 2 9 n 8** N 3 9** 8 4 1 9 N N 22*. 9 A 1 N * kommenden Schnellzug 192 Wiesbaden⸗Mainz zuſammengeſtoßen. ie Maſchine des Wies⸗ badener Zuges fuhr dem anderen Zuge in die Flanke. Glücklicherweiſe konnten beide Züge zum Stehen gebracht werden, ſo daß Men⸗ ſchenleben nicht zu beklagen ſind. Der Material⸗ ſchaden iſt jedoch beträchtlich. Straßburg, 20. April. Das große Los der badiſchen Invaliden⸗Lotterie Mk. 20,000 fiel an eine in der Nähe von Karlsruhe ge⸗ borene, ſeit einiger Zeit in Neudorf bei Straß⸗ burg wohnende arme Witwe, welche das Gld in ganz richtiger Weiſe verwendet. Dieſelbe wurde ſeit einigen Jahren durch Krankheit und Unglücksfälle in der Familie heimgeſucht und iſt nun in überraſchender Weiſe für ihre Sorge belohnt worden. Die Ziehung der Colmarer Gewerbe⸗Lotterie hat pünktlich am 7. April ſtattgefunden und fiel der erſte Haupttreffer Mk. 10 000 a. No. 23067 nach Niederbronn, der zweite Mk. 2000 a. No. 28 954 nach Straßburg und der dritte Mk. 1000 a. No. 29 305 nach Colmar. Zur Zeit ſind die Loſe der ſehr günſtigen Badener Geld⸗Lotterie im Verkauf, deren Hauptgewinne Mk. 20000 be⸗ trägt. Es verſäume daher Niemand dieſe Gelegenheit und ſichere ſich durch ein oder mehrere Loſe eine Ausſicht auf obigen Gewinn. Loſe à 1 Mk., 11 Loſe 10 Mk., Porto und Liſte 30 Pfg. ſind bei General⸗Agent J. Stürmer, Straßburg i. Elſ. Langſtraße No. 7 und bei den bekannten Losverkaufsſtellen zu haben. Näheres beſagen die Inſerate. Berlin, 23. April. Gegen einen Re⸗ ſtaurateur in Charlottenburg iſt ein polizeiliches Ermittelungsverfahren eingeleitet worden, weil er nach Aachen, Elberfeld, Mannheim, Ham⸗ burg, Nauheim, Duͤſſeldorf, Dortmund und anderen Städten einen ſchwungvollen Handel mit Pferdewurſt betrieben haben ſoll. London, 20. April. Der Pantoffel⸗ helden⸗Klub von Leeds, der 43 Ehemänner dieſer Stadt und benachbarter Orte umfaßt, hielt dieſer Tage in Todmorden ſein Jahres- mahl ab. Nach dem Mahl wurden acht neue Mitglieder aufgenommen, von denen jeder, um nachzuweiſen, beſchwören mußte, daß er: 1. ſeiner Frau das Fröhſtück einholte, 2. kochte und Beſtecks putzte, wenn kein Dienſtmädchen da war, 3. regelmäßig Kohlen zutrug und 4. nachts, während die Ehefrau ausging, das Kind verſorgte. San Franeisco, 22. April. Das Feuer iſt geloͤſcht, nur die heiße Aſche raucht noch. 25 Quadratmeilen ſollen in Trümmern liegen. Bemerkenswert iſt, daß die Stahl⸗ bauten faſt alle den Erſchütterungen wider⸗ ſtanden haben. San Franeisco, 23. April. Um Mitternacht iſt nördlich des Fährhauſes das euer von neuem ausgebrochen und hat in der ichtung der Werftanlagen eine gefährliche machte Ausdehnung angenommen. San Faneisko, 24. April. Die Bürger wieder aufzubauen. Die aufgefundenen Leichen werden verbrannt, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Die Flüchtlinge im Preſidio und Goldenen Gate Park müſſen binnen 3 Tagen die Stadt verlaſſen. Die Eiſenbahn gewährt freie Beförderung. Aus Nah und Fern. — Ein ergötzliches Diebesgeſchichtchen. Der Landwirt M. aus Breitenbach hörte in der Küche ein verdächtiges Geräuſch, von dem er anfänglich glaubte, daß es von der Katze errührte. Als er aber das Klirren von Fensterscheiben hörte, ſtand er auf und bemerkte einen Dieb, der gerade an der Arbeit war. Er ſchlug Lärm, und im Nu waren zwei Nachbarn dabei, um die Verfolgung des fliehenden Schelmes aufzunehmen. In ſau⸗ ſendem Galopp ging es über Stock und Stein, worauf ſich der Flüchtling auf die Straße begab und die Richtung nach Münſter ein⸗ ſchlug. Unſere drei Helden waren ihm immer dicht auf den Ferſen und verurſachten ihm große Atembeſchwerden. Endlich in Münſter der Ausreißer in der Nähe eines Gartens Halt und ergab ſich ruhig in ſein Schickſal. Doch nun fiel auch unſeren, drei herzhaften Verfolgern das Herz in die Hoſen. Einer ſchickte den andern vor, um den Dieb feſtzunehmen. Doch alle drei hatten gleich ge⸗ waltigen Reſpekt vor Revolver und Dolch, ſo⸗ daß ſie ſich begnügten, den Dieb zu beobachten. Endlich begaben ſich alle drei(denn keiner wollte allein auf dem Poſten bleiben) zur e e Doch als dieſe herankam, 8 der Einbrecher längſt unerkannt über alle erge. — Ein neue Submiſſionsblüte! Bei der Verdingung von Kanaliſationsarbeiten im Stadterweiterungsgebiet Metz war die höchſte Forderung 135 362 Mk., die niederſte 36 003 Mark. Der Nächſthöchſte fordert 94 816 Mk, der Nächſtniederſte 54 257 Mk. Spaziergang eines Wahnſinnigen. Einen Spaziergang in Adamskoſtüm unternahm dieſer Tage in Zerbſt in Anhalt ein Fremder. Er beſichtigte, nur mit einem Hut bekleidet, am hellen lichten Tage die alten Wahrzeichen der Stadt, den am Marktplatz aufgeſtellten Roland und die Butterjungfer. Hierauf begab er ſich, gefolgt von einer großen Menſchen⸗ menge, nach dem Rathauſe, wo er ſich dem Wachtmeiſter vorſtellte. Wie bald feſtgeſtellt werden konnte, iſt der ſonderbare Wanderer identiſch mit dem früheren Jockey Schirmer, der infolge eines Sturzes mit ſeinem Pferde geiſtig nicht mehr ganz normal iſt; er war in der Landesirrenanſtalt zu Neu⸗Ruppin inter⸗ niert, von wo er kürzlich entwich. Der Kranke wurde in Zerbſt mit Kleidern verſehen und dann der Anſtalt wieder zugeführt. — Erſchreckend groß iſt die Zahl der Unfälle, die in London während dieſes Jah⸗ res auf das Automobil zurückzuführen ſind. Sie betrug im Januar 301, Februar 263 und —— ſind entſchloſſen, die Stadt ſchöner und größer * März 385. Der Motoromnibus richtete eben⸗ falls viel Unheil an; durch ihn ereigneten ſich im Januar 211, im Februar 235 und im März 331 Unglücksfälle, ſo daß die Geſamt⸗ zahl all dieſer Fälle 1726 beträgt. — Vor 35 Jahren zogen zwei Brüder in eine armſelige Hütte in Bexlexheath, wo ſie ſeit dieſer Zeit hauſten. Sie ließen niemand ihr Heim betreten. Als vor einigen Tagen in der Hütte der beiden alten Leute, von denen der eine 80, der andere 70 Jahre alt war, kein Lebenszeichen zu ſpüren war, beſchloſſen die Nachbarn, in dieſelbe einzudringen. Sie fanden die Inſaſſen in einem unbeſchreiblich der beiden Leute ſtarb kleine eiſerne Kaſſette. 17000 Mk. und aus mehr als 1000 Mk. — Aha! ſchmutzigen Raume auf einem Bündel Federn erſchöpft auf dem Boden liegend. Einer von ihnen jammerte, daß er verhungere. man dazu überging, den Ueberlebenden in ein Armenhaus zu überführen, Kaſſette beſtand aus Wertpapieren im Werte von 230 000 Mk., ferner aus Quittungen der Parr's Bank über Einzahlungen in Höhe von „Aujuſt, de biſt ja braun und blau in de Viſage.“— „Ick leide an die Nikotinkrankheit; meine Frau Der eine] hat mir jeſtern vertobakt!“ am Freitag und als Seckenheim, 24. April. Der heutige Ferkelmarkt war mit 34 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 40—46 Mk. pro Paar abgeſetzt. fand man eine Der Inhalt dieſer In dem Berichte über die Gemeinderats⸗ ſiung vom 18. April muß es heißen, daß in Rheinau anſtelle der ſeitherigen 20 Bürgeraus⸗ ſchußmitglieder in Zunkunft 23 zu wählen ſind. Gold im Werte von wie ſiehſte denn aus, Bekanntmachung. Den Vollzug der Friedhofordnung betr. Nr. 2752. Die Abteilung des alten Friedhofs dahier vom Haupt⸗ eingang links, vom Kreuzpfad bis zur Leichenhalle, enthaltend die Gräber aller vom September 1858 bis Januar 1873 Verſtorbenen gelangt demnächſt zur Umgrabung und Wiederverwendung als Begräbnisſtätte. Wünſchen Beteiligte, daß ein in dieſer Abteilung belegenes Grab bis zur nächſtfolgenden Umgrabungszeit übergangen, alſo erhalten werde, ſo it dies bis längſtens 1. Auguſt beim Gemeinderat anzumelden und hiefür gemäߧ 19 Abſ. 2 det Friedhofordnung die Verſchonungs⸗ taxe mit 25 Mk. auf Anweiſung an die Gemeindekaſſe zu bezahlen. An die Angehörigen von Verſtorbenen, auf deren Gräbern in der obengenannten Abteilung Denkmäler ſich befinden, ergeht gleichzeitig die Aufforderung, ebenfalls binnen obenbezeichneter Gan die Entfernung des Denkmals anzuordnen, falls ſie nicht deſſen Erhaltung und Ueber⸗ gehung des Grab uf eine weitere Begräbnisperiode durch Zahlung der obigen Tax wollen. Nach Abl riſt wird der Gemeinderat über die nicht von den Gräbern ſbeggebrachten Denkmäler verfügen. Seteuhe 18. April 1906. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die Förderung der Rindviehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Nr. 2914. Der Verband der mittelbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften für die Zucht des großwüchſigen, milchreichen, arbeitstüchtigen und maſt⸗ fähigen Simmentaler Rindes veranſtaltet am Vienstag, den 8. und Mittwoch, den 9. Mai 1906 in Offenburg ſeinen diesjährigen Zentral⸗Zuchtviehmarkt. Auf dieſem Markte können Landwirte und Gemeinden ihren Be⸗ darf an gezüchteten Jung⸗ und Großvieh(Farren, Kühe, Kalbinnen und Jungrinder) decken. Die Kreisverwaltung Mannheim wird, falls eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen. darunter einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Offenburg ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und weibliche Zuchttiere angemeſſene Areisprämie bewilligen. Die Frachtkoſten wird die Staatskaſſe übernehmen. Anmeldungen ſind bis längſtens 2. Mai bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt zu machen, das auch zur näheren Auskunft gerne bereit iſt.— Seckenheim, 21. April 1906. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die Unterhaltung der Straßen und Wege in Seckenheim betr. f No. 2890. Das Fuhren von 100 Kubikmeter Abraum vom Lauer auf den ſogenannten Langlacher Weg wird vergeben. Angebote ſind ſchriftlich bis Mittwoch, den 2. Mai 1906, Mittags 12 Uhr, anher einzureichen. Seckenheim, 18. April 1906. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. DDD Sammel- Anzeiger. nur für Mitglieder der Ein⸗ und Perkaufsgenoſſenſchaft Seckenheim. E. G. m. b. H. Ein Mutterkalb 1 Heinrich Volz, Hildaſtraße No. 63. Dickrüben Georg Sauer, Heumarkt und J. Gg. Seitz Witwe, Friedrichſtraße. Erdnußkuchen hat zu verkaufen haben zu verkaufen iſt elfen ö urch den Verband b. l. Konſumvereine können die Vereinsmit⸗ glieder ſich gegen die Folgen der geſetzlichen Haftpflicht Anmeldungen nimmt dle Genoſſenſchaft entgegen. verſichern. Bekanntmachung. Walzarbeiten an Landſtraßen im Jahre 1906 betr. Die Strecke von Km. 10200 bis Km. 11400 der Landſtraße Nr. 2 auf Gemarkung Seckenheim iſt in der Zeit vom 28. April bis 4. Mai d. J. für den Verkehr polizeilich geſperrt. aaf Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 10 R.⸗St.⸗G.⸗B. be⸗ raft. Mannheim, den 23. April 1906. Groh. gezirksamt: Freiherr v. Rotberg. Nr. 2872. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenhenheim, 24. April 1906. gürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Leichenträgerdienſt betr. No. 2890. Infolge freiwilligen Rücktritts des Ernſt Wilhelm Hauck iſt die Stelle eines Leichenträgers in Erledigung gekommen. Bewerber ſind gebeten, ſich binnen 8 Tagen bei dem unterzeichneten Gemeinderat zu melden. Seckenheim, 18. April 1906. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Den Einwohnern von Seckenheim wird hiermit bekannt gegeben, daß alle Rückſtände an die Gemeindekaſſe, welche bis zum 1. Mai d. J. nicht bezahlt ſind, betrieben werden, ebenſo das letzte Quartal Umlagen, welches bis zum 1. Mai nicht bezahlt iſt. Seckenheim, den 23. April 1905. Gemeindekaſſe: Bühler. Cognac Scherer In allen Preislagen. Hervorragende deutsche Marke. ö preise auf den Etiketten. Soßeref q Co. Langen,(mat... u Alleinige Verkaufsſtelle: Aug. 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Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim(Schloß). Jahresklaſſen 1893 bis 1905 der Infanterie von Seckenheim, Rheinau und Stengelhof Donnerstag, 3. Mai 1906, vormittags 9½ Uhr. Jahresklaſſen 1893 bis 1905 aller übrigen Waffen. Jahresklaſſen 1893 bis 1905 der Waffen und Erſatzreſerve aller Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften von Leckenheim, Rheinau und Stengelhof Donnerstag, 3. Mai 1906, nachmittags 2 Uhr. Militär-, Erſatzreſervepäſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer un⸗ richtigen Rontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Beſchluß. Nr. 2591. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 12. April 1906. f gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Der Unterzeichnete empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen Pinsel-Waren en gros- u. detail-Verkauf. 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Wir bringen nachſtehend die zur Zeit giltige Taxordnung für Sterbefälle im Hauptort Seckenheim zur öffentlichen Kenntnis: I. Rlasse II. Klasse III. Rlass e 3 s sI s s e Berugsberechtigte 8 5 5 S2 85 8 38 S S 2 Personen Sehe SS ee 6 3 36 O 2s 9. 28 2 E Ae J Für den Geiſtlichen 6— 3—1 4 21.81 150 2 Für den Meßner oder Kirchendiener 2— 150 1/50] 1— 16-] 70 30 Für den Glockner. 2.— 1050 12 4 Für den Begräbnisordner 2— 1050 1— 5. Für die Leichenfrau 3.500 3 2500 2— 2— 1040 60 Für den Totengräber 7 3— 2—18— 105 7. Für die 4 Leichenträger 8— 60.— 8 Für den Wagen des a Geiſtlichen 5— 3— 3.— 9. Für den Leichenwagen 5— 3— 100 Für den Leichenſchauer. 150 1501 1 19 37 50 26 50 960 Seckenheim, den 11. April 1906. gürgermeiſteramt Volz. Malztreber ſind bis auf Weiteres abzugeben in der Brauerei z.„bad. Hof“, Philipp Pfiſterer. Deutscher Tabakarbeiter-Verband. Zahlstelle Seckenheim. Mittwoch, den 25. April, abends 8 Uhr im Gaſt hau zum„Lamm“ öffentl. Verſammlung wozu ſämmtliche Tabak⸗Arbeiter und Arbeiterinnen, ſowie Intereſſenten freundlichſt eingeladen ſind. Referentin: Frau Kieſel- Berlin. Um zahlreiches Erſcheinen wird erſucht. Der Vorſtand. Radfahrer- Gesellschaft Seckenheim. Morgen Donnerstag, Abends ½9 Uhr außerordentliche General- Jerſammlung wozu ſämtliche aktiven und paſſiven Mitglieder, ferner der Ehrenaus⸗ ſchuß, ſowie ſämtliche Vorſtände der hieſigen Vereine freundlichſt einge⸗ laden ſind. Der 1. Vorſitzende. 16. Hartmann, Architekt Bureau für Architektur u. Bauausführung Mannheim, Friedrichsring U 3, 17 Telephon ho. 2980. Uebernahme tech. Arbeiten jeder Art zu koulanten Bedingungen. Rat und Auskunft in gauſachen koſtenfrei. erönnet Restaurant„Kaiserhütte“ Mannheim, Setkenheimerſtraße 11. Ausſchank der Brauerei J. H. Nau, wilder Mann, hell u. dunkel. Reine Weine erſter Firmen. Vorzügliche Küche. Mittag- und Abendtiſch auch im Abonnement. 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