Anxeigeblatt für Seckenbeim und Noesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 80 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Nr. 43. —— Redaktian, Jruck und Verlag von J. Belfrich in Feckenheim. rr Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. — K Mittwoch, den 30. Mai 1906. 6. Jahrgang Leier der Einweihung der hatholiſchen Kirche. Die Einweihung der neuen katholiſchen Kirche am Sonntag, welche unter großer Opfer— willigkeit der hieſigen katholiſchen Gemeinde und dem nimmermüden Wirken des Ortsgeiſt⸗ lichen, Herrn Pfarrer Pfenning, an Stelle der alten Kirche entſtanden, wird ſtets ein goldenes Denkblatt bilden in der Geſchichte der katholi— ſchen Gemeinde. Trotzdem die evang. Kirchen⸗ gemeinde ſich im Jahre 1869 ein eigenes Gotteshaus erſtellte und die bisherige Simultau— kirche vollſtändig der kathol. Gemeinde verblieb, erwies ſich dieſelbe bei der zunehmenden Bevöl⸗ kerung von Jahr zu Jahr zu klein und dem lange gehegten Wunſche nach einem größeren Gotteshauſe Rechnung tragend, entſchloß ſich der Stiftungsrat zu einem Neubau. Das ſchöne Gebäude macht beſonders vom Rathaus aus geſehen einen majeſtätiſchen Ein⸗ druck und iſt es nur ſchade, daß dasſelbe nicht durch Ankauf der vorderen Häuſer freigelegt werben konnte. Die ganze Gemeinde ohne Unterſchied der Konfeſſionen wetteiferte im Schmücken der Häuſer und Straßen, um das Feſt der Ein⸗ weihung zu einem erhabenen zu machen und war es wohltbuende Befriedigung durch die im Feſtſchmuck prangenden Straßen des Orts zu gehen. a Am Samstag Abend traf in es feld der zur Conſeeration der neuen Kirche von d kommende Hochw. Herr Weihbiſchof r. Knecht ein, wo derſelbe von den Herren des Stiftungsrates begrüßt wurde. Unter Be⸗ gleitung von Vorreitern fuhr derſelbe dann per Wagen bis zur Johannesſtatue am Eingang des Ortes. Hier hatte ſich die kathol. Kirchen⸗ gemeinde in Prozeſſion aufgeſtellt, um den Oberhirten zu empfangen. Herr Pfarrer Pfen⸗ ning hielt eine Begrüßungsanſprache, nach wel⸗ chem die kleine Anna Huber ein ſinniges Ge⸗ dicht ſprach, worauf ſich der Zug unter Glocken⸗ geläute und Böllerſchießen zur neuen Kirche bewegte, wo der Hochw. Herr Weihbiſchof eine ergreifende Predigt hielt, welche mit dem biſchöf⸗ lichen Segen ſchloß. An dem am Abend durch die Hauptſtraße gehenden Lampionzug beteilig⸗ ten ſich ſämttiche kathol. Vereine. Die Serenade vor dem Pfarrhauſe wurde eingeleitet durch ein Muſikſtück, welchem das vom Cäcilienverein unter Leitung des Herrn Hauptlehrers Gersbach vorgetragene Lied:„Gott grüße dich“ folgte. Hierauf begrüßte Herr Kirchen- und Gemeinde— rat Schmich den Hochw. Herrn Biſchof in herz— lichen Worten. Der Redner führte in ſeiner Anſprache aus, wie dieſe abendliche Ovation ein äußerer Ausdruck der Freude ſein ſoll, die die kathol. Einwohnerſchaft Seckenheims heute erfülle, die ſtets in Treue und Gehorſam zu ihrer Kirche gehalten und zu den von Gott geſandten Ober— hirten geſtanden ſei. Der Anlaß, der Se. Biſchöfl. Gnaden heute hierher geführt, ſei ein ſchon ſeit Jahren von allen Gutgeſinnten ge— hegter Wunſch, der durch die Erſtellung des neuen würdigen Gotteshauſes nun in Erfüllung gegangen ſei. Und wenn ſich das Sprichwort bewahrte:„Geteilte Freud ſei doppelte Freud“, ſo empfinden das bei dieſem Anlaß die Katho— liken Seckenheims beſonders, denn auch die evang. Mitbürger hätten in dankeswerter und toleranten Weiſe viel zur Verſchönerung und Verherrlichung des Feſtes beigetragen, wofür ihnen ſchon bei dieſer Gelegenheit namens der ganzen kathol. Gemeinde Seckenheim der herzl. Dank geſagt ſei. Als vor 37 Jahren die alte Simultankirche in den alleinigen Beſitz der Katholiken überging, habe wohl niemand geahnt, daß man in einem verhältnismäßig ſo kurzem Zeitraum zum Bau einer neuen Kirche ſchreiten müſſe. Und wenn man ſich frage, wie es unter den obwaltenden Verhältniſſen möglich geweſen ſei, unter großen pekuniären Opfern ein ſolch ſchönes Gorteshaus zu erſtellen, ſo müſſe die Antwort lauten, das ſei nur möglich geweſen, durch die unverwüſtliche Arbeitskraft und ausdauernde Beharrlichkeit, des hochw. Herrn Pfarrers, durch das einträchtige Zu⸗ ſammenwirken der kathol. Einwohnerſchaft und durch das wohlwollende Entgegenkommen der hohen Kirchenbehörde. Mit dem herzl. Dank an den hohen Kirchenfürſten für ſeinen Beſuch und mit einem von der großen Menſchenmenge jubelnd aufgenommenen Hoch auf denſelben klang die Rede aus. Nunmehr ergriff der Hochw. Herr Weih⸗ biſchof Dr. Knecht das Wort, um ſeinen herzl. Dank zu ſagen für die ſchöne Ovation, die er jedoch nicht für ſeine Perſon, ſondern nur aus ſeinem Amte geltend, hinnehmen könne. Es gereiche ihm zur Freude und zum Troſte ein ſolch herrliches Gotteshaus hier zu finden, eine Gemeinde, die beſtrebt ſei, ihre Opferwilligkeit immer wieder zu betätigen und ihren Glauben und ihre Religion hochzuhalten. Es ſei das nicht zum mindeſten ein Verdienſt des Herrn Pfarrer Pfennig. Er heiße zwar Pfennig, ſo wie die geringe unſcheinbare Münze, er ſei aber Goldes wert, ja noch mehr, die Achtung ſeiner Pfarrkinder verdiene er in ganz beſonderem Maße. Dank gebühre auch den Andersgläubigen, die durch ihre Anteilnahme zu der Erhöhung der Feſtesfreude ſehr vieles beigetragen. Notwendig ſei es ja heutzutage, daß alle gläubige Elemente in einer Gemeinde zuſammenſtehen und ſo eine feſte Burg bilden gegen die zunehmende Gottloſigkeit und die ſich immer mehr breit machende ſoziale Unordnung. Dank gebühre allen Konfeſſionen, der ganzen Gemeinde. Möge das ſchöne Eintrachtsver— hältnis, das hier beſteht, nie verſchwinden, ſondern auch in Zukunft fortdauern. Die Wünſche des Biſchofs gelten dem Gedeihen und Blühen der ganzen Gemeinde Seckenheim. Wo lebendiger Glaube und treue Liebe herrſcht, ſteht die Geſellſchaftsordnung noch auf gutem Boden. Das Hoch des Hochw. Herrn Biſchofs am Schluſſe ſeiner Rede galt der ferneren Entwicklung der Gemeinde Seckenheim. Während nun der Geſangverein„Sänger— bund“ das Lied:„Das iſt der Tag des Herrn“ zum Vortrag brachte, erſtrahlte Pfarrhaus und Kirche in bengaliſcher Beleuchtung. Als Boöͤllerſchüſſe und Glockengeläute den eigentlichen Feſttag begrüßten, begann leider ein ſtändiger Regen, welcher bis nach⸗ mittags dauerte und beſonders den erwartrten großen Fremdenzuzug fernhielt, doch konnte er die eigentliche Feſtesfreude nicht beeinträchtigen. Nach der biſchöflichen Meſſe begann die Ein⸗ weihung des Innern der Kirche, während wel cher die Thüren derſelben geſchloſſen blieben. In der Zeit der Einweihung hielt Herr Courat Biehler von der Liebfrauenkirche in Mannheim die Feſtpredigt. In ergreifenden Worten ſchil⸗ derte derſelbe die Bedeutung des Gotteshauſes Vierundzwanzig Stunden in der Gefangenſchaft der Hereros. Eine Erzählung von dem deutſchſüdweſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz. Nach mündlichen Berichten eines Mitkämpfers. Von Joſef Martl. 5)(Nachdruck verboten.) Mit einem Wutſchrei, ſeine lange Flinte hoch in der Luft ſchwingend, ſetzte er zum Laufe an, und in gewaltigen Zickzackſprüngen, wohl um den ihm nachgeſandten Gewehrkugeln auszuweichen, kam er auf mich zu. Ich wußte nun, wenn Gott im letzten Augenblick kein Wunder tat, war ich verloren, das Geringſte war, daß mir der ſchwarze Teufel mit dem Gewehrkolben den Schädel einſchlug. Ich ſchloß die Augen und empfahl meine Seele dem Schöpfer, aber ich mußte die ſchweren Lider wieder öffnen. Da gewahrte ich, wie etwa zehn Schritte hinter dem Herero einer von unſeren Leuten einherrante. Nun begann zwiſchen den beiden ein Wettlauf auf Leben und Tot, und ich war der Siegespreis, um den es ſich handelte. Der kreuz- und querſpringende Schwarze verlor mit jeder Sekunde ſichtlich an Vorſprung, da ſein Verfolger gerade Richtung hielt, immer— hin aber war er ſchon ſo nahe, daß es ihm noch gelingen konnte, mir den Garaus zu machen. Kaum zwanzig Schritte war er noch ent— fernt, ich hörte deutlich das Röcheln, das aus ſeiner Bruſt kam, und konnte auch den weißen Schaum auf den ſchwarzen Lippen ſehen; noch ein paar ſolche Sprünge, wie er ſie jetzt tat, und aus war es mit meinem bischen Menſchen⸗ leben. Schon erhob ich meinen Arm zur Abwehr für den auf mich herniederſauſenden Kolben— ſchlag; da ſollte das Wunder geſchehen, mein Sterbeſtündlein hatte noch nicht geſchlagen. Als mein Kamerad ſah, daß er den Schwarzen nicht mehr einholen konnte, nahm er ſein Gewehr mit dem aufgepflanzten Bajonett als Wurfgeſchoß und ſchleuderte es dem auf mich eindringenden Gegner mit ſolcher Wucht in den Rücken, daß er durchbohrt zuſammen⸗ brach und mit ſeinem Geſicht auf meine ge⸗ feſſelten Füße zu liegen kam. Tief aufatmend ſank aber auch der brave Lebensretter neben mir zu Boden. „Teufel auch, Sergeant“, keuchte er nach einer Weile,„wahrhaftig Zeit, die höchſte Zeit war es, daß ich dieſer ſchwarzen Beſtie das Lebenslicht ausgeblaſen habe. Er war der letzte von der Bande. Was nicht gefallen iſt, befindet ſich in der Gefangenſchaft.“ Ich war nicht fähig, auch nur ein Wort zu ſprechen. Mit Tränen reichte ich dem 3 9 3 ——— tapferen Helden die Hand, der aber meinte abwehrend:„Laßt es gut ſein, Sergeant, Sie hätten es ja ebenſo gemacht!“ Gar bald kamen nun auch die anderen Leute und der Zugoffizier heran, die ſämtlich hocherfreut waren, mich noch am Leben zu finden. Warm legte der Leutnant ſeine Rechte auf meine Stirn, ließ mir die Feſſeln ab⸗ nehmen und traf ſofort Anſtalt, mich unge⸗ ſäumt nach Karibib ins Stationslazaret bringen zu laſſen, da das Marſchieren bei mir ſelbſt⸗ verſtändlich ausgeſchloſſen war; von der Ver⸗ folgung der Hereroweiber wurde Abſtand ge⸗ nommen, da der Zweck der Expedition, meine Auffindung, erreicht war. Während des Transportes erfuhr ich nun von meinen Begleitern, was ſich im Verlaufe der Nacht und des folgenden Tages abge- ſpielt hatte. Der Gefreite Jürgas hatte wirklich glücklich Karibib erreicht und ſofort wurde eine Loko⸗ motive mit zwei Wagen Mannſchaft abge⸗ ſchickt, um Leutnant Steffinger zur Hilfe zu kommen. Dieſer hatte unterdeſſen einen gar harten Kampf mit den Feinden zu beſtehen gehabt. Mehr wie die Hälfte ſeiner Mannſchaft war verwundet worden, er ſelbſt hatte einen Schuß durch die linke Schulter erhalten, keine Stunde mehr hätte es gedauert, und ſämtliche* für die Gemeinde. Die Kirche ſei eine War⸗ nungstafel, ein Wegweiſer und ein Raſthaus. Gegen ¼12 Uhr fand ein levitiertes Hochamt ſtatt, zu welchem ſich auch die Ortsverwaltung und der evangel. Kirchengemeinderat eingefun⸗ den hatte, welches durch eine Aſtimmige Meſſe des Cäcilienvereins verſchönert wurde. Unter Anweſenheit des Hochw. Herrn Biſchofs und einer großen Anzahl Gläubigen fand um 3 Uhr eine Herz⸗Jeſu⸗Andacht ſtatt. Gegen 6 Uhr war die Abreiſe des Kirchenfürſten nach Mann— heim, bei welcher Herr Gemeinderat Schmich ein Hoch auf denſelben ausbrachte, welches bei bei den zahlreichen Anweſenden donnernden Widerhall fand. Trotz der ungünſtigen Witterung den Tag über konnte das Bankett am Abend im Bier— keller dennoch abgehalten werden und war der geräumige Garten bis auf den letzten Platz ge— füllt. Herr Pfarrer Pfenning begrüßte die Anweſenden, worauf Herr Pfarrer Pfiſter⸗ Friedrichsfeld die Feſtrede hielt. Herr Haupt⸗ lehrer Gersbach gedachte der Verdienſte des Herrn Pfarrers Pfenning um den Kirchen— neubau und der Gemeinde, während Herr Pfarrer Pfenning allen denen dankte, welche zum Gelingen des Baues und des Feſtes bei— Leute wären der ſicheren Vernichtung anheim⸗ gefallen. Die zur Unterſtützung herbeigeeilten zwei Züge ergriffen ſofort die Offenſive und drängten den Feind, der keine andere Abſicht hatte, als ſich mit den jenſeits der Eiſenbahn ſtehenden Stammesbrüdern zu vereinigen, wieder in die Berge zurück. Auch eine halbe Kompagnie des auf helio⸗ graphiſchem Wege benachrichtigten Abteilungs⸗ chefs Major v. Eſtorff erſchien ſofort im Eil⸗ marſch von Oſten her, aber die Arbeit war bereits getan. Sie löſte jedoch unſere Leute in der Suche nach meiner Perſönlichkeit ab und ſtieß dabei auf die Eigentümer jener Herde, die von den Weibern ſo eiligſt in Sicherheit gebracht worden war. In dem ſich nun entſpinnenden Kampfe wurde die Mehrzahl der Hereros gefangen genommen und über vierzig Mann getötet oder verwundet. Jener, der mir auf der Wieſe den Schädel einſchlagen wollte, war tatſächlich der letzte von dem Trupp geweſen, der ſich noch vor der Feuerlinie befunden hatte. Mich hatten die Schwarzen nach meinem Sturze über zwei Stunden in die Berge hineingeſchleppt, wohl zu dem Zweck, um mich ſpäter in aller Gemächlichkeit zu Tote martern zu können, ein Plan, der ihnen aber zu meinem Glück durch eine gütige Fügung des Schickſals vereitelt wurde. Fünf Stunden nach meiner Erlöſung lag ich wohlgeborgen im Lazeret zu Karibib, wo ſich bei näherer Unterſuchung herausſtellte, daß ich mir einen komplizierten Armbruch zugezogen hatte, an dem ich heute noch nach meiner Rückkehr in die deutſche Heimat zu leiden habe. Meinen tapferen Lebensretter habe ich leider bisher nicht wiedergeſehen, und es iſt 918 fraglich, ob dies jemals der Fall ſein wird. Sicherlich aber werde ich dieſes braven Kameraden zeitlebens mit wärmſter Dankbarkeit gedenken. Ohne ſein Eingreifen läge ich heute als toter Mann weit draußen in der fremden ſüdafrikaniſchen Erde. getragen. Abwechſelnde Liedervorträge des Cäcilien- Vereins und des Geſang-Vereins „Sängerbund“, ſowie turneriſche Aufführungen der Turnerbundes„Jahn“ trugen zur Verſchö⸗ nerung des Abends in beſter Weiſe bei. Die Arbeiten am Kirchenbau wurden in der Hauptſache von Seckenheimer Handwerks⸗ meiſtern ausgeführt und zwar: Die Grund— und Maurerarbeiten von Th. Herdt und J. Kettner, die Zimmerarbeit von Hch. Zwingen⸗ berger, die Schloſſerarbeiten von J. Spannagel und Ruf, Schwetzingen, die Blechnerarbeiten von Aug. Schmidt, die Verputzarbeiten von J. Klumb und A. Heckmann, Rheinau, der Bodenbeleg von J. Kettner, die Schieferdecker⸗ arbeiten und die Blitzableiteranlage von J. Hecker, Mannheim. Das Geſtühl der Kirche lieferte Schreinermeiſter Eder, Brühl. Die Beichtſtühle ſtammen aus der Werkſtätte von Allert, Schwetzingen, die Glaſerarbeiten wurden von der Mannheimer Firma Kriebiſch und Voe ausgeführt. 1 Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 25. Mai 1906) Die Lieferung einer Brückenwaage im Nebenort Rheinau wird an die Firma Butz und Leitz in Rheinau um das Angebot von 1750 Mark übertragen. Mit den Vertretern der Rheinau Geſell— ſchaft wird vorbehaltlich der Staatsgenehmigung und der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes wegen Ankauf des Pumpwerkes bei der Altripper Fähre in Rheinau eine Vereinbarung abge— ſchloſſen. Ein in Rheinau belegenes Grundſtück wurde amtlich geſchätzt. Mit der Großherzgl. Waſſer und Straßen⸗ bauinſpektion wird wegen Herſtellung von Plaſterübergänge über die Landſtraße No. 3 innerhalb des Orts Seckenheim eine Verein⸗ barung abgeſchloſſen. Die auf Grund des Brandes in der Holz— warenfabrik Beißbart und Hoffmann ſtattgehabte Brandſchadenſchätzung wird anerkannt. Vier hier eingereichte abgeſchloſſene Fahr⸗ nisverſicherungsverträge blieben unbeſtandet. Die aufgeſtellten Verzeichniſſe der Angrenzer und deren Beiträge zu den Straßen und Kanalkoſten im däniſchen Tiſch werden beſtätigt. Die Ausführung der zum Verſetzen der Randſteine erforderlichen Arbeiten bei Herſtellung des Gehwegs an der Hildaſtraße wird an Friedrich Weiß um das Angebot von 206 Mk. übertragen. Dem Geſuch der Induſtrielehrerin Barbara Otte in Rheinau um Ueberlaſſung der Wohnung im 2. Stock des Gemeindehauſes Rheinau gegen Zahlung eines jährlichen Mietzinſes von 400 Mark wird entſprochen. Es wird beſchloſſen bei Feſtſetzung der Zahl der Bürgerausſchußmitglieder auf 72 dieſe mit 45 auf den Hauptort und 27 auf den Nebenort zu verteilen. Verſchiedene Verwaltungsangelegenheiten wurden erledigt und Rechnungen zur Zahlung angewieſen. Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 29. Mai. Bei dem am Sonntag in Edingen ſtattgehabte Geſangs⸗ Wettſtreit errang ſich, wie nicht anders zu er— Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten, Herrn Stein, einen 1. A-Preis, beſtehend in ſilbernem Pokal, ſowie goldener Medaille und Diplom. Wir gratulieren. 26 Seckenheim, 29. Mai. Bei dem am Sonntag in Edingen veranſtalteten Wett— geſange iſt es dem Geſangverein„Liederkranz“ hier unter der Leitung ſeines tüchtigen Dirigen⸗ ten, Herrn Lehrer Pfeifer, gelungen, einen unerwarteten Erfolg zu erringen, indem er unter 17 Vereinen der unterſten Landklaſſe den Ja und Ehrenpreis erſang. Dieſe gute Leiſtung verdient umſomehr Anerkennung, da der Verein infolge der Jugendlichkeit ſeiner Mitglieder nur über beſcheidene Stimmmittel verfügt. Dem Vereine aber gratulieren wir zu dieſem Erfolge mit ganzem Herzen und nehmen, an den Beſtrebungen der Vervollkomm— nung der Leiſtungen des Liederkranz auch für die Zukunft lebhaften Anteil. “ Seckenheim, 29. Mai. Geſtern ge abend fuhr ein hieſiger Radfahrer aus der Neckarauer ſtraße kommend in das Automobil eines Mannheimer Herrn. Der Radfahrer kam glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon, während das Rad zertrümmert wurde. Der Mannheimer Herr erklärte ſich ſofort bereit für den Schaden aufzukommen. * Seckenheim, 28. Mai. Durch den hochgehenden Neckar wurde im Wörthel eine unbekannte weibliche Leiche angeſchwemmt. Die Ertrunkene dürfte in den 60er oder 70er Jahren geſtanden haben. Mannheim, 29. Mai. Unſer Groß⸗ herzogspaar gedenkt aus Anlaß ſeines goldenen Ehejubiläums im Oktober d. J. unſerer Stadt einen Beſuch abzuſtatten. Dies ſoll in Erinne⸗ rung an den denkwürdigen Tag geſchehen, an welchem der Großherzog nach ſeiner in Berlin erfolgten Vermählung an der Seite ſeiner jugendlichen Gattin hier in Mannheim zuerſt den badiſchen Boden betreten hat. Wie ver⸗ lautet, iſt ein großes Feſtkonzert im„Roſen⸗ garten“ geplant, wozu die vereinigten Mann⸗ heimer Männergeſangvereine bereits ihre Mit⸗ wirkung zugeſagt haben. Mannheim, 26. Mai. Ein ſchwerer Unglückfall ereignete ſich heute früh 6 Uhr in der ſechſten Sandgewann auf der Material⸗ bahn eines hieſigen Bauunternehmers, die zur Anfuhr von Sand zur Straßenherſtellung dort angelegt worden war. Es ſollten elf beladene Materilalwagen von zwei am Ende des Zuges angekoppelten Maſchinen einen Abhang mit ſtarkem Gefälle hinuntergeſchoben werden. Dabei entgleiſte eine der Maſchinen mit zwei Wagen und fiel den Damm hinunter. Die hinterſte Maſchine wurde dadurch ebenfalls umgeworfen, wobei der auf derſelben ſtehende 21 Jahre alte Heizer Arno Pfeiffer in den Sand gedrückt wurde, ſodaß er erſtickte. Der Maſchinenführer Auguſt Cluhartz erlitt erhebliche Brandwunden am ganzen Körper und mußte ins allgemeine Krankenhaus gebracht werden. Teplitz, 26. Mai. Die Frau des am 15. Mai ermordeten Privatier Schneider aus Bilin geſtand, ihren zukünftigen Schwiegerſohn Göbel gedungen zu haben, Schneider zu er⸗ morden. Beide wurden verhaftet. Hohenſalza, 26. Mai. Auf dem Koploſee bei Konnewitz ertranken beim Baden 2 junge Leute. Ein Dritter, der ſie retten wollte ertrank ebenfalls. Seckenheim, 29. Mai. Der heutige Ferkelmarkt war mit 56 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 30—40 Mk. — Ende.— warten war, der Männergeſangverein unter der[pro Paar abgeſetzt. 3 0 ti ti Sffondürgor 8 Eine Anzahl junge belgiſche Uferde-Laſe à 1 Mn. U. u ige Aurer f ee 1 1 1 0 tlelen⸗ E orteilhafte Gewinnchancen 259 4 geſucht. Bahn⸗Neubauten n. Rangierbahnhof bei Neckarau. Die e wird 0 Kaninchen Martin Mayer, Hangeſchüft, Mannheim. 7 Mk 25000 0 hat zu verkaufen Ordentliches Setkenheimer 5 f a 1 6 7 5 95 2 g f 16 Pferde Mk. 1200“ LAkrabe 3. Mädchen Zimmerſchüßzengeſellchaſt. S434 fer)„ 85000 Jchntelter Freitag, den I. Juni 1906, Su. 350 Gew. 5300ʃ= Th. 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Nach dem ſo herrlichen Verlauf des denkwürdigen Feſtes der Einweihung der neuen katholiſchen Kirche dahier liegt uns die angenehme Pflicht ob, der Geſammtheit der hieſigen Einwohnerſchaft für ihre all⸗ ſeitige Anteilnahme und die ſchöne Dekoration der Häuſer und Straßen unſern 277 tiefgefühlteſten, geziemendſt auszuſprechen. Seckenheim, den 29. Mai 1906. innigſten Dank Kathol. Stiftungsrat. Bekanntmachung. Die ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſtuten, die Erteilung von Freideckſcheinen und die Ge— währung von Kaufpreisnachläſſen betr. Nr. 71810. Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 9. April 1905 Nr. 51837 1 Mannheimer Journal Nr. 175 vom 14. April 1904 bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß die Muſterung der zur Bewerbung um Prämien, Freideckſcheine und Kaufpreisnachläſſen angemeldeten, ſowie zur Vorführung pflichtigen Stuten bezw. Stutfohlen und Deckhengſte am Moautag, den 9. Jnli d. J., Vormittags 5/10 Uhr in Ladenburg bei der Realſchule und am gleichen Tage nachmittags ½4 Uhr in Seckenheim beim Rathaus ſtattfindet. Wir bemerken ausdrücklich, daß nur gemäß unſerer oben bezeichneten Verfügung rechtzeitig angemeldete Stuten bei der Prämiierung berück— ſichtigt werden können. Die Beſitzer der zur Prämiierung angemeldeten Stuten ferner die Beſitzer derjenigen Stuten bezw. Stutfohlen, welche zur letztjährigen Pferdeprämiierung hätten vorgenommen werden ſollen, aber nicht zur Vorführung gelangten, haben zur Prämiierungstagfahrt die zur Er⸗ bringung der verlangten Nachweiſe erforderlichen, vollſtändig ausgefüllten und vom Bürgermeiſteramt beglaubigten Beſchälkarten bezw. Geburts- ſcheine mitzubringen; es empfiehlt ſich, etwa vorhandene Nachzucht mit den Stuten zur Vorführung zu bringen. Mannheim, 17. Mai 1906. Gr. Bezirksamt: Lang. Nr. 3 758. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 25. Mai 1906. gürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Blutlaus und Spinnraupe betr. Das häufige Vorkommen der Spinnraupe und Elutlaus ver⸗ anlaßt uns, die Beſitzer von Obſtbäumen zur Vertilgung dieſer ſchäd⸗ lichen Tiere aufzufordern. Die Vertilgung der Blutlaus kann dadurch geſchehen, daß Stämme und Aeſte von alter Rinde, Mooſen und Flech⸗ ten geſäubert werden, damit der Blutlaus möglichſt wenig Schlupfwinkel zur Eierablage geboten ſind. Von der Blutlaus befallene Stellen, welche ſich durch weiße Filzflocken ſchon aus einiger Entfernung kenntlich machen, ſind mit Neßler'ſchem Inſektengift in etwa 3-—öfacher Verdün⸗ nung mittelſt einer Stahl- oder Wurzbürſte gründlich abzureiben. An Hochſtämmen läßt ſich die Blutlaus, da ſie ſtets an der unteren Seite der Aeſte und Zweige ſitzt, mittelſt eines auf einer Stange befeſtigten und mit der Neßlerſchen Flüſſigkeit getränkten Schwammes vertilgen. Sind Aeſte und Zweige ſtark von der Blutlaus beſchädigt, dann iſt es das einzige und ſſcherſte Mittel, die getroffenen Teile vorſichtig zurück— zuſchneiden, die Abſchnitte ſorgfältig zu ſammeln und ſogleich an Ort und Stelle zu verbrennen. Auch müſſen die oberen Wurzeln der in⸗ fieirten Bäume unterſucht eventuell aufgegraben, mit Gift überſpritzt und zuletzt mit gelöſchtem Kalk hart am Stamme etwa 5 em hoch be— deckt werden. Das Neßer'ſche Mittel kann von der Gemeinde unentgeltlich be— zogen werden. Seckenheim, 26. Mai 1906. Hürgermeiſteramt: Volz. Radfahrer-Gesellschaft Seckenheim. Morgen Donnerstag Abends ½9 Uhr Mitglieder⸗Oersammlung im Vereinslokal zum„Reichsadler“ betreffs Regelung der Anzüge, wozu ſämtliche Mitglieder hierdurch eingeladen werden. Der Vorſtand. Ratſchreiber Ritter. PPP —. Ländlicher Credit⸗Oerein Seckenheim. g Einladung. Teier des 25jährigen 0 des Vereins findet Samstag, den 2. Juni, Abends 6½ Ayr im Reichsadler ein gemeinſchaftliches Abendeſſen der Mit⸗ glieder ſtatt und darauf 8¼ Uhr, bei einem Glaſe Bier ge- J mütliches geiſammenſein. Perſönliche Einladung hat ſtatt⸗ gefunden, ſollte Jemand übergangen ſein, ſo laden wir hiermit dazu ein und bitten nochmals um zahlreiches Erſcheinen. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein Seckenheim. Sonntag, den 3. und Mautag, den 4. Juni findet im Gaſt⸗ haus zum„Kaiſerhof“ unſere 3. Lokalausſtellung verbunden mit Verloosung von Gebrauchsgegenſtänden und Zuchttieren ſtatt, wozu jedermann freundlichſt eingeladen iſt. Das Ausſtellungkomitee. Eintritt 20 Pfg. Caffee in hervorragender Qualität und da ſtets friſch, feinſtes Aroma bedingt. Noh und gebrannt a Pfund von 70 Pfg. an bis zu 2 Mk. Candiszucker, ſchwarz a Pfund 35 Pfg. 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