R* ö* c Setlenhriner Autibe Nn Anxeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 3 Redaktion, Drum und Verlag von J. gelfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 46. Samstag, den 9. Juni 1906. 6. Jahrgang Zur Hygiene der Milchgewinnung und des Milchhandels. Von Dr. med. Fr. Bruch. (Nachdruck verboten.) (Fo rtſetzung.) Wenn die Rindertuberkuloſe identiſch mit der Menſchentuberkuloſe iſt und die Milch tuber— kulöſer Kühe in ſo häufigen Fällen, wie eben erwähnt, Tuberkelbazillen enthält, dann entſteht dem Menſchen in dem Genuß ſolch infizierter Milch eine große Gefahr. Vor allen Dingen müßten dort, wo viel ungekochte Milch genoſſen wird, die Fälle von primärer Darmtuberkuloſe häufig ſein, denn der Darm hätte in dieſem Falle als Eingangspforte für den Tuberkel— bazillus zu gelten. In Holſtein und in Mecklenburg wird die Milch meiſtens ungekocht genoſſen, trotzdem iſt dort primäre Darmtuberkuloſe ſelten. Im Laufe der Zeit hatte man den hygie— niſchen Stundpunkt in dieſer Frage dahin präziſtiert, daß die Möglichkeit der Ent⸗ ſtehung primärer Darmtuberkuloſe durch den Genuß an Rindertuberkelbazillen-haltiger Milch gegeben ſei, daß das Vorkommen allerdings ſehr ſelten beobachtet wird. Man verlangte deshalb, daß die Milch von Kühen, die an Eutertuberkuloſe oder an kliniſch er— kennbarer Tuberkuloſe leiden, unter keinen Um⸗ ſtänden in den Handel gelangen dürfe. Die Milch lediglich reagierender Kühe wollten einige Forſcher zugelaſſen wiſſen. Da änderte ſich mit einem Male die Sachlage, als Robert Koch auf dem inter— nationalen Tuberkuloſekongreß zu London im Jahre 1901 die bis dahin allgemeine aner⸗ kannte Uebertragbarkeit der Bazillen der Rinder- tuberkuloſe auf den Menſchen in Frage ſtellte. Koch hat bewieſen, daß die menſchlichen Tuber⸗ kelbazillen beim Rinde keine Tuberkuloſe her⸗ vorrufen. Den umgekehrten Beweis, ob Tuberkelbazillen des Rindes den Menſchen mit Tuberkuloſe infizieren können, konnte er natür⸗ lich nicht auf experimentellem Wege bringen. Wenn wir aber bedenken, wie enorm zahlreich Tuberkelbazillen in der Milch und Butter vor— kommen, daß aber trotzdem das Vorkommen primärer Darmtuberkuloſe ſelten iſt, ſo hat Kochs Anſicht, daß Rindertuberkuloſe mit der Menſchentuberkuloſe nicht identiſch iſt, in der That etwas ſehr Beſtechendes für uns. Bis zur Klärung dieſer Frage hat die Milch won Kühen, die an Eutertuberkuloſe oder an kliniſch erkennbarer Tuberkuloſe leiden, als verdorben im Sinne unſeres Nahrungsmittel⸗ geſetzes zu gelten. Von humanhygieniſchem Standpunkte aus muß deshalb auf Ausmerzung dieſer Kühe be— ſtanden werden. Vom tierhygieniſchen Stand— punkte aus muß noch gefordert werden, daß die Magermilch, welche zur Fütterung von Kälbern und Schweinen benützt wird, keine Tuberkelbazillen enthalten darf, die noch voulent ſind. Es ſoll deshalb dieſe Magermilch zuerſt genügend lang gekocht werden. Das beſte Mittel in der Bekämpfung der Tuberkuloſeübertragung durch die Milch iſt die Ausſcheidung der eutertuberkuloſen und kliniſch erkennbar tuberkuloſen Kühe. Durch rationelle Zucht müſſen die Milch— wirte den Geſundheitszuſtand ihrer Kühe he ben; es muß eine Sanierung der Milch in der Kuh angeſtrebt werden. Vorſchriften laſſen ſich da freilich keine geben, ſondern dies muß durch Belehrung der Milchwirte geſchehen. In den bisher beſprochenen Krankheiten der Kühe drehte ſich die Frage der Anſteckungs⸗ gefahr für den Menſchen darum, ob die Milch mit dem Krankheitserreger behaftet das Euter verläßt. In einzelnen Fällen muß dies bejaht, in anderen verneint werden. Eine noch größere Bedeutung als dieſe Fälle hat für den Menſchen die Möglichkeit, daß erſt nachträglich Krankheitserreger in die Milch gelangen konnen. Die Milch iſt ein guter Nährboden für eine Unmenge Nickroorganismen. Die Markt— milch enthält oft 1 bis 2 Millionen entwick— lungsfähige Keime im Kubikeentimeter. Ja, es finden ſich manchmal in zwanzig Tropfen Milch zehn bis dreißig Millionen Keime. In Dorpat fand man ſogar 116 Millionen Keime in einem Kubikeentimeter Marktmilch. Unter den Krankheitserregern, welche mit der Milch weiter geſchleppt werden, nimmt der Typhusbazillus ſicher die erſte Stelle ein. Die Typhusbazillen können ſich in der Milch nicht nur lebensfähig halten, ſondern ſie können ſich auch in der Milch vermehren. 1 Bekanntlich tauſchen die Milchhändler die Milch unter ſich aus. Hat nun ein Milch⸗ händler Milch, die mit Typhusbazillen infiziert iſt, ſo kommen die Bazillen durch den Aus⸗ tauſch in die Milch verſchiedener Händler und können nach allen Richtungen verſchleppt werden. Robert Koch hat nachgewieſen, daß der Cholerabazillus in der Milch vorzüglich gedeiht. Er iſt deshalb der Anſicht, daß die Milch ein häufiger Weg der Verbreitung der Cholera iſt.“ Der Diphtheriebazillus gedeiht und ver⸗ mehrt ſich in der Milch, ſodaß die Möglichkeit? der Verbreitung von Diphtherie durch die Milch! gegeben iſt. Wie e Neben dieſen, den Menſchen ſchädlichen, Keimen, welche verhältnismäßig ſelten in die Milch gelangen, finden ſich immer die ſoge⸗ nannten ſaprophytiſchen Keime in der Milch. Dieſe ſpielen bei der Ferſetzteng der Milch die Hauptrolle; ſie bewirken chemiſche Verände⸗ rungen, wie das Sauerwerden, oder ſie bilden Farbſtoffe, wie z. B. bei der blauen 1 9 0 Eine derartige Milch iſt nicht gefälſcht, ſte' iſt, verdorben, ſie hat, wie man zu ſagen pflegt, einen Milchfehler. ö e Früher glaubte man, die Milchfehler hät⸗ ten in Luftveränderungen, z. B. Gewitterluft, ihren Grund. Heute weiß man, daß dieſe; Zerſetzungen die Arbeit von Bakterien ſind, die um ſo häufiger in der Milch auftreten je unreinlicher man bei der Milchgewinnung ver⸗ fährt. N (Schluß folgt.) Aus Nah und Fern. [[Seckenheim, 8. Juni. Joſef Schäfer's Kinematograf wird zum Volksfeſte auf dem Platze im Gräfl. Schloßgarten hier ſtündlich große Vorſtellungen geben. Als Spezial⸗ Programm kommt u. a. zur Vorſtellung„Don Quichotte“, der Ritter von der traurigen Ge⸗ ſtalt“,„Der ſpaniſche Till Eulenſpiegel“. Außerdem das grandioſe Feſtprogramm. Die Eintrittspreiſe ſind außergewöhnlich mäßig, ſo daß wir den Beſuch der Vorſtellungen auf's beſte empfehlen können, zudem Herr Schäfer Die schöne Aruscha. 27 Roman von O. Oelſter. Auf dem Rand des ehernen Beckens, in deſſen Mitte der Brunnen plätſcherte, ſaß eine zierlich ſchlanke, weißverhüllte Frauengeſtalt und wand mit ihren ſchmalen, bleichen, gelblichen Händen Blumen zu einem Kranze. Augen⸗ ſcheinlich gehörte die Frau dem vornehmen Stande der Araber an. Denn ihr weißer Burnus zeigte eine gefällige Form und war aus dem feinſten Stoff gefertigt. Selten nur fand man in Sanſibar und an der Küſte Ge— legenheit, eine vornehme Araberin in ihrer Häuslichkeit zu beobachten. Man ſah nur dann und wann eine arabiſche Frau tiefver— hüllt, in Begleitung ihrer Dienerin oder einiger Sklaven über die Straße huſchen, das Antlitz der Frauen konnte man niemals erkennen. Dieſe am Brunnen ſitzende Frau hatte jedoch den weißen Schleier zurückgeſchlagen, der, durch eine goldene Spange auf dem tiefſchwarzen Haar befeſtigt, die Geſtalt in langen, gefälligen Falten umwallte. Bernhard erblickte das zarte, ovale, von wunderbar mattgelben und doch roſigem Schimmer überhauchte Antlitz eines jungen Mädchens. Wie eine purpurne Granat⸗ blüte leuchtete ihr kleiner, blühender Mund und in feingezeichneten Bogen wölbten ſich die ſchwarzen Brauen über den geſenkten Augen. ee r Der junge Deutſche entſann ſich nicht, ein ſolch liebliches Bild geſehen zu haben. Er ſtand wie von einem Traum umfangen, er wagte kaum zu atmen, er glaubte ſich in eines jener wunderſamen orientaliſchen Märchen aus Tauſend und einer Nacht verſetzt und vermied jede Bewegung, um das liebliche Bild nicht zu verſcheuchen. Da trat Juſſuf zu ihm. „Herr“, flüſterte er,„ſei vorſichtig, wenn man Dich hier ſieht, zürnt Bana Said. Das Geräuſch der Schritte Juſſufs mußte bis zu dem Ohr der jungen Araberin gedrungen ſein. Sie blickte von ihrem Kranze empor und Bernhard ſah in das tiefdunkle Meer zweier ſchwarzer Augenſterne, die ihn erſchreckt, wie die Augen eines Kindes oder einer aufgeſcheuchten Gazelle anſchauten. Er wollte raſch auf das Mädchen zutreten, um ſich zu entſchuldigen. Aber die Araberin erhob ſich, ſtreckte ihm wie abwehrend die Hand entgegen, zog mit der. anderen Hand den Schleier über ihr von tiefer Glut überflammtes Antlitz und verſchwand hinter dem nächſten Bananengebüſch, geräuſchlos, flüchtig, wie eine Erſcheinung aus dem Zauber— lande der Feeen. Bernhard atmete tief auf. Aengſtlich zog ihn Juſſuf in den anderen Hof zurück. „Du biſt zu kühn, Bana“, ſagte er leiſe und ſich beſorgt umſchauend, ob man ſie nicht bemerkt hatte.„Das Eindringen in die inneren Räume ſeines Hauſes verzeiht der Araber nicht. Und nun gar, wenn er. beobachtet ſieht! Du könnteſt Dir Bana Said zum. grimmigſten Feinde machen, wenn er Dich in ſeinem Garten getroffen hätte.“ i 4 „War es Bana Saids Frau, welche wir da drinnen am Springbrunnen ſahen“ „Ich weiß es nicht, Herr. Bana Said iſt alt. Möglich iſt es, daß es eine ſeiner Frauen iſt, möglich aber auch, daß es ſeine Tochter war. Bana Said ſoll, wie die Weißen, nur eine Gattin gehabt haben, alle ſeine anderen Frauen waren nur Sklavinnen. Er ſoll eine wunderſchöne Tochter haben, ſagte mir Abdullah einmal. Vielleicht war ſie es, die wir dort geſehen haben.“* „Weißt Du ihren Namen?“ „Aruſcha heißt ſie, Herr. Dich nicht, daß Du ſie geſehen haſt. kommt Abdullah zurück.“ Der Neger trat aus dem Hauſe. „Bana Said will Dich empfangen, Herr“, meldete er.„Folge mir.“ Durch die Säulenhalle und einen großen, leeren Saal, deſſen Fußboden mit moſaikar⸗ tigem Pflaſter belegt war, führte Abdullah den jungen Deutſchen in ein kleineres Gemach, deſſen Wände und Boden mit koſtbaren Teppichen bedeckt waren. Weiche Divans unde Polſter liefen ringsum an den Wänden ent⸗ lang. In der Mitte des Gemaches ſtand ein niedriger Tiſch und einige Tabourets. In Aber verrate Dort einem bequemen, europäiſchen Seſſel ruhte die . e ö 9 wohl der älteſte Fachmann der Kinemato⸗ grafie iſt. (Seckenheim, 8. Juni. Das letzten Sonntag ſtattgehabte Wettſpiel der Fußball⸗ geſellſchaft Seckenheim 1898 mit der Fußball⸗ eſellſchaft Ettlingen endigte mit einem Siege Seen eims von 7:2. Kommenden Sonntag beſchließt den Bruchſaler Fußballverein die diesjährige Frühjahrſaiſon, die wohl mit einer Nieder⸗ lage endigen wird, da Seckenheim mit mehreren Erſatzleuten gegen die ſchwere Bruchſaler Mannſchaft antreten muß. . Seckenheim, 8. Juni. Die Feier des Medizinalverbandes verſpricht der Glanz⸗ punkt aller bisher ſtattgefundenen Feſte zu werden. Seckenheim wird in ſeinen Mauern einen Fremdenzuzug bekommen, daß in dem großen Schloßhof kaum noch ein Plätzchen frei bleiben dürfte. Ein reges Leben herrſcht ſchon ſeit Anfang dieſer Woche durch Aufſchlagen diverſer Schaubuden. Der Feſtausſchuß war eifrig be⸗ müht, die Vorbereitungen zu dieſer großen Veranſtaltung auf's Glänzendſte zu geſtalten, ſo daß jeder Beſucher ſeine Bewunderung aus⸗ ſprechen wird über die Arrangierung. Für Vergnügen iſt beſtens geſorgt und der Eintritts⸗ preis von 10 Pfg. wird gewiß keinem ſchwer fallen. In Anbetracht des großen Verkehrs halten wir es für ratſam, daß die Eltern ihre Kinder im Auge behalten. Zu dem heute Abend ſtattfindenden Bankett iſt die Geſamt⸗ einwohnerſchaft zu zahlreichem Beſuch freund⸗ lichſt eingeladen und wollen wir nicht verfehlen, hinzuweiſen, daß am Montag, nachmittags ½6 Uhr Bretzelverteilung an die Kinder der Mitglieder des Medizinalverbandes ſtattfindet und abends bei eintretender Dunkelheit große Schloßbeleuchtung. Alſo auf zum Schloß! l Seckenheim, 8. Juni. Die vom hieſigen Männergeſangverein bei den kürzlichen Preiswettgeſängen in Bammenthal und Edingen errungenen erſten Ehrenpreiſe, eine von der Ge⸗ meinde Bammenthal geſtiftete äußerſt künſteriſch ausgeführte Kanne,„Wein, Weib und Geſang“ verkörpernd, ſowie ein ſchöner Pokal, Stiftung der Gräfl. v. Oberndorff'ſchen Brauerei in Edingen ſind in den Schaufenſtern des Herrn Ed. Merklein, Kaufmann, ausgeſtellt. Mannheim, 8. Juni. Heute Nacht eriet der Gaſtwirt Schepper mit 758 Frau n ſeiner Wirtſchaft in Streit und feuerte 6 Revolverſchüſſe auf ſie ab, von den 3 trafen. Sie wurde lebensgefährlich verletzt. Schepper wurde verhaftet. Der Grund zur Tat ſcheint in Eiferſucht zu liegen. Heiligkreuzſteinach, 7. Juni. Der 67 Jahre alte Maurer Johann Göckel von hier wird ſeit letzten Freitag vermißt. Auf einer Poſtkarte wünſchte der Lebensmüde ſeinen Angehörigen vergnügte Feiertage und bat, dieſelben ſollen nicht trauern für ihn. edenfalls hat der Vermißte ſeinen Tot im eckar geſucht. Villingen, 7. Juni. In Steinberg ſchug der Blitz in eine alte Eiche, unter der das Rückwettſpiel in Bruchſal gegen 9 Perſonen vor dem Regen Schutz geſucht hatten. 7 Perſonen wurden betäubt, eine alte Frau erlitt leichte Brandwunden. Stockach, 7. Juni. Die Frau des Kaminfegermeiſters Stemmle hier ging mit dem 4 Monate alten Kinde auf dem Arme im Garten ſpazieren und kam plötzlich zu Fall. Dabei ſchlug das Kind derart mit dem Köpfen auf den Boden, daß der Tot nach kurzer Zeit eintrat. Hornbach, 6. Juni. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich in der Nacht vom Sonntag auf Montag dahier. Der zwiſchen Zweibrücken und Hornbach befahrende Motor⸗ wagen eines Zweibrücker Konſortiums fuhr überſetzt mit Perſonen die ſteile Hauptſtraße herunter. Plötzlich verſagte die Bremſe des Wagens und derſelbe ſauſte auf das Trottoir und fiel unmittelbar vor der Gendarmerie⸗ ſtation um. Die Inſaſſen des Wagens, deren Zahl ungefähr 30 betrug, wurden vom Wagen herabgeſchleudert und alle trugen meiſtens leichte Verletzungen davon. Am ſchwerſten wurde der Tagner Heinrich Kennel mitgenommen, der unter den 80 Zentner ſchweren Wagen zu liegen kam. Derſelbe erlitt ſchwere Einige Perſonen erlitten Knochenbrüche. Aus der Pfalz, 3. Juni. Weil ihm der Salat nicht genug gewürzt war, mißhandelte ein Arbeiter in St. Ingbert die Kellnerin und ſchlug das Eßgeſchirr in Stücke. Hannover, 6. Juni. In Hammeln iſt aus Anlaß der Fahrkartenſteuer eine Pro⸗ teſtliga gegen die Fahrkartenſteuer gegründet worden, welche die Mitglieder zur Benützung einer niedrigen Wagenklaſſe als bisher ver⸗ pflichtet. Die Mitglieder tragen ein Ab⸗ zeichen. Karthaus(Weſtpr.), 7. Juni. Der königliche Förſter Jeske hat einen berüchtigten Wilddieb, den Arbeiter Tre pſchick, bei einem Zuſammenſtoß im königlichen Forſt erſchoſſen. Liegnitz, 7. Juni. Aus verſchmähter Liebe wurde auf den Kapellmeiſter des hier arniſonierenden Königsgrenadier⸗Regiments, uſikdirektor Mehring, ein Attentat verübt. Eine Reſtaurateurswitwe hatte ſich früh in deſſen Wohnung eingeſchlichen und feuerte auf ihn drei Schüſſe ab, von denen zwei das Ge⸗ ſicht trafen und einer eine Hand verletzte. Vermiſchtes. Straßburg, 6. Juni. In einem bei Rufach befindlichen Steinbruch eutgleiſte die Rollbahn, die nur Steine befördert, bei der Talfahrt. Die Arbeiter, die trotz Verbots die Rollbahn benutzt hatten, wurden heraus⸗ geſchleudert. Zwei Arbeiter, denen der Kopf zerſchmettert wurde, blieben tot, zwei andere wurden ſchwer verletzt. — Großes Aufſehen erregt, wie die „Deutſche Fleiſcherztg.“ erfährt, ein ſchwerer Mißgriff des Verbandes landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, durch den die ſchleswig⸗hol⸗ innere Verletzungen und ſchwebt in Lebensgefahr. 5 verſammelten ſich 700 Perſonen in dem großen ſteiniſchen Landwirte um enorme Summen ge⸗ ſchädigt worden ſind. Durch ihre Vermittelung ſind den Landwirten große Mengen Erdnuß⸗ kuchen als vorzügliches Viehfutter geliefert worden, die auf das Rindvieh ſo ſchädlich wirkten, daß man an das Auftreten einer neuen Seuche glaubte. Nunmehr hat das agri⸗ kulturtechniſche Laboratorium der Landwirt⸗ ſchaftskammer Fütterungsverſuche gemacht, die die Gefährlichkeit des Futters ergeben haben ſollen. Wie es heißt, ſind einem Beſitzer bereits 15,000 Mk. Entſchädigung gezahlt worden und viele Entſchädigungsanſprüche werden jetzt geltend gemacht werden. — Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat ſämtliche preußiſche Eiſenbahndirektionen angewieſen, dafür Sorge zu tragen, daß im Sommer durch die Bahnhofwirte ein glasweiſer Verkauf von Selterswaſſer zum Preis von 5 Pfennig an den Zügen zu erfolgen habe. — Eine Hochzeitsfeier von gewaltigen Dimenſionen hat dieſer Tage in der kleinen ungariſchen Gemeinde Szeged ſtattgefunden. Die Veranlaſſung zu dem Feſt ergab die Ver⸗ heiratung von drei Brüdern aus dem Dorf mit drei Schweſtern, Töchtern eines wolhabenden Ackerbürgers. Nach der kirchlichen Trauung Garten des glücklichen, dreifachen Brautvaters, um das Hochzeitsmahl einzunehmen. Um den Hunger der Hochzeitsgäſte zu befriedigen, wurden zwei Rinder, zwei Kälber, 180 Schafe, 130 Enten und Gänſe geſchlachtet ſowie 200 Schüſſeln mit kaltem Fleiſch und 80 Rieſen⸗ kuchen ſerviert. Während des Feſtes verteilten zwanzig junge Mädchen Blumen. Dann be⸗ gann der Tanz, der mit einem Czardas eröffnet wurde, an dem 200 Paare teilnahmen. Das Feſt wurde acht Tage und acht Nächte lang fortgeſetzt. Zum Tanz ſpielten abwechſelnd vier Orcheſter und fünf Zigeunerkapellen auf. Nach acht Tagen hatten von 700 Hochzeits- gäſten nur noch zwölf junge Leute das Feld behauptet. — Neue Erdſtöße in San Franeisco. In San Franeisco wurde ein heftiger Erd⸗ bebenſtoß verſpürt. Schaden iſt nicht ent⸗ ſtanden. Die heftige Erderſchütterung dauerte nur 10 Sekunden, erſchütterte aber das öffent⸗ liche Vertrauen in die Zukunft der Stadt da⸗ durch, daß verſchiedene Firmen, die Vorbe⸗ reitungen für Neubauten getroffen hatten, das Projekt aufgaben und erklärten, es ſei töricht, aufs neue Kapital und Arbeit zu riskieren. Die Wirkung des Erdbebens wird von den Be⸗ hörden verheimlicht. Auch in Oakland wurde die Erſchütterung heftig verſpürt und dauerte auch dort 10 Sekunden. — Vom Regen in die Traufe. Junger Wirt:(Das Eſſen ſervierend):„Nehmen Sie's nicht übel, wenn's noch nicht ſo recht ſchmecken ſollte; meine Frau kocht heute zum erſtenmal!“ — Gaſt(junger Ehemann):„O je, meine Frau auch... darum kam ich gerade zu Ihnen!“ Geſtalt eines alten, weißbärtigen Arabers, der aus einem Tſchibouk rauchte. Ein hellfarbiger Burnus umhüllte die Geſtalt, die weißen Locken bedeckte ein leichter, aus feinſter Seide gefertigter Turban. Forſchend maßen die ſchwarzen Augen den eintretenden Fremden. Dann erhob er ſich und verbeugte ſich leicht und würdig. „Sei willkommen in meinem Hauſe“, ſprach er auf engliſch.„Setze Dich und ſage mir, was Dich zu mir führt.“ „Ich ſpreche die Sprache Deines Volkes“, entgegnete Bernhard,„und bitte Dich, auch Du wolleſt Dich dieſer Sprache bedienen.“ Ein freundlicher Schein flog über das ernſte Antlitz des Arabers. „Nicht alle Fremdlinge“, ſagte er freund⸗ lich,„die hierher kommen, geben ſich die Mühe, unſere Sprache zu erlernen. Nur von den Deutſchen habe ich gehört, daß ſie mit Fleiß unſere Sprache und unſere Sitten ſtudieren. Das freut mich und ich bin deshalb ein Freund der Deutſchen geworden. Die Engländer zwingen uns, ihre Sprache zu lernen.“ „Ich bin der Meinung, daß es unſere Pflicht iſt, wenn wir in ein fremdes Land kommen, damit wir uns mit den Bewohnern des Landes verſtändigen können. Wir ſind ja nicht als Feinde gekommen, ſondern als Freunde, um mit den Bewohnern dieſes Landes Handel zu treiben, um ihnen unſere Erzeugniſſe zu bringen und von ihnen die Ihrigen einzu— tauſchen.“ „Du ſprichſt verſtändig, Fremdling. Wenn alle Deine Landsleute ſo geſprochen und dar⸗ nach gehandelt hätten, wäre niemals Feindſchaft zwiſchen ihnen und uns entſtanden.“ „Ich hoffe, daß dieſe Feindſchaft nunmehr für immer beendigt iſt und daß wir uns ver⸗ einigen, dem ſchönen Lande mit ſeinen in finſterer Knechtſchaft und Unwiſſenheit lebenden Bewohnern die Wohltaten der Geſittung, des Handels und des Verkehrs zu bringen.“ „Möge Dein Wunſch in Erfüllung gehen. Aber ſage mir, was Dich zu mir führt.“ „Eine gelehrte Geſellſchaft Deutſchlands hat mich hierher geſandt, daß ich das Gebirge des Kilimandſcharo und den Viktoria Nyanza erforſchen ſoll. Meine Reiſezwecke ſind durch⸗ aus friedlich und der Wiſſenſchaft gewidmet. Das deutſche Gouvernement unterſtützt mich, aber es vermag mir keine Träger zu verſchaffen, da mehrere große Karawanen vor Kurzem nach dem Innern aufgebrochen ſind und die meiſten brauchbaren Träger mit ſich genommen haben. Mein Diener Juſſuf ſagte mir nun, das Du vielleicht ſo gütig ſein würdeſt, mir Träger zu verſchaffen, da Du eine große Menge Arbeiter auf Deinen Beſitzungen an der Küſte beſchäftigſt Ich zahle einen guten Lohn und da meine Reiſe keine kriegeriſchen Zwecke verfolgt ſo ſind die Leute noch weniger Gefahren als ſonſt wohl ausgeſetzt. Ich werde für das Wohl der mir anvertrauten Leute die größte Sorge tragen.“ Bana Said ſah eine Weile ſinnend vor ſich nieder. „Deine Worte gefallen mir und flößen mie Vertrauen ein“, ſprach er dann.„Es iſt ſonſt freilich nicht mein Geſchäft, Träger an die Reiſenden zu vermieten, da ich meine Sklaven und Arbeiter ſelbſt ſehr nötig habe. Ich ſelbſt will in nächſter Zeit eine Reiſe nach dem Viktoria Nyanza unternehmen, um dort neue Geſchäfts verbindungen anzuknüpfen, da ja jetzt wieder geordnete Zuſtände dort einge⸗ treten ſind. Indeſſen bin ich nicht abgeneigt, Dir zu helfen, wenn Du nicht allzuviel Träger nötig haſt.“ „Ich bedarf nur noch etwa dreißig Leute.“ „Nun gut. Dieſe dreißig Leute ſollſt Du haben. Ich werde morgen nach Darseres- Salaam fahren und die nötigen Befehle geben. Du magſt dann in einigen Tagen nach⸗ kommen; mein Diener Abdullah, der Dich hierhergeführt, ſoll Dich am Hafen erwarten, mit ihm kannſt Du alle geſchäftlichen Ange⸗ legenheiten über Lohn, Koſt und Behandlung der Träger erledigen.“ „„Ich danke Dir, Bana Said. Werde ich Dich in Dar⸗res-Salaam wiederſehen?“ „Wer weiß es! Vielleicht befinde ich mich ſchon auf der Reiſe nach dem Innern. Vielleicht treffen wir uns in Dar⸗es⸗Salaam wieder. Wann gedenkſt Du am Viktoria Nyanza einzutreffen?“ „Das hängt von mancherlei Umſtänden ab. Ich werde mich einige Zeit am Kilimand⸗ ſcharo aufhalten und dann durch das Maſſai⸗ land nach dem Viktoria Nyanza ziehen. In einigen Monaten werde ich dort wohl eintreffen.“ (Fortſetzung folgt.) liche termin beantragt werden. 3 pflanzungen in Handelsgärtnereien, ſind mindeſtens einmal jährlich zu unterſuchen. Bekanntmachung. Die Aushebung der Militärpflichtigen betr. I. Zur öffentlichen Kenntnis: bie diesjährige Aushebung der Militärpflichigen des Aushebungsbezirks Mann- heim findet vom 13. bis 27. juni d. Js., jeweils vormittags halb 8 Uhr beginnend, im Jaale der Restauration„Zur Kaiserhütte“, Seckenheimerstr. 11 a dahier, statt. Es haben zu erscheinen, die belm diesjährigen Musterungsgeschäfte: „für untauglich Erklärten, „zum Landsturm Vorgeschlagenen, „ zur Ersatzreserve Vorgeschlagenen, „für tauglich Befundenen, „die von den Truppenteilen abgewiesenen Einjährig-Freiwilligen, ferner diejenigen Militärpflicntigen, wWelche sich zur diesjährigen Vormusterung nicht gestellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Ladung perſönlich bekannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamatlonsgesuche durch die verſtärkte Ober⸗ erſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem über die körper— Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Militärpflichtigen entſchieden wird. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des Reklamierten spätestens vormittags halb 10 Uhr im Aushebungslokal zu erscheinen. In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder leichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, ann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungs— Nr. 16091 M. S rn Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7 einviertel Uhr vormittags in reine und nüchternem Zuſtande im Aushebungslokale zu erſcheinen und ihre Militärpapiere(Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne G 8 Ausbleibenden werden gemäß 8 26 80 7 W.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch nnen ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſe als„vorweg Einzuſtel—⸗ lende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflich— tiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppen— teil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Pur einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Il. An die Bürgermeisterämter des Amtsbezirks: 6 Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürgermeiſterämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich bekannt zu machen und über den Vollzug inner— halb 8 5 5 Anzeige anher zu erſtatten.. Zu den Aushebungsterminen haben die Herren. Bürgermeiſter aus dem Landbezirke nur dann zu erſcheinen, wenn Reklamationen ihrer Ortsangehörigen zu verbeſcheiden ſind. Mannheim, den 29. Mai 1906. Der Ziollvorsitzende der Ersatzkommisslon des Aushebungsbezirks mannheim: Eppelsheimer. Beſchluß. Nr. 4101. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 31. Mai 1906. Bürgermeisteramt. Volz. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Reblaus betr. Nr. 74274 J. Nachſtehend bringen wir die wichtigſten Beſtimmungen der V.⸗O. vom 18. Oktober 1905(Geſ.⸗ u. B.⸗Bl. S. 450) die Bekämpfung der Reb⸗ laus betr. und des Reichsgeſetzes vom 6. Juli 1904, deren Beachtung wir allen Rebenbeſitzern, Handelsgärtnern und Gartenbeſitzern dringend empfehlen, zur öffentlichen Kenntnis: 8 15. Die Anpflanzung von deblauzfeſen Reben, d. h. der in Amerika heimiſchen Reben oder der Kreuzungsprodukte ſolcher Reben untereinander und mit anderen Rebarten, iſt, abgeſehen von den nach§ 16 geſtatteten Verſuchen, unterſagt. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auf ſämtliche reblausfeſte Reben, die ſeit dem 1. April 1905 angepflanzt worden ſind. 5 Die zur Nutzung eines Grundſtücks e auf welchem bei Verkün⸗ dung dieſer Verordnung in Amerika heimiſche Reben oder Kreuzungsprodukte ſolcher Reben bereits angepflanzt waren, haben unter Angabe der Stückzahl der betreffenden Reben, der Zeit ihrer erſten Anpflanzung und des Grundſtücks, wo ſie gepflanzt ſind, ſpäteſtens bis zum 1. März 1906 der Ortspolizeibehörde davon Anzeige zu machen. g Schmitt. . 8517. Der Marktverkehr mit Wurzelreben oder mit Blindreben iſt allgemein im Großherzogtum unterſagt. Hinſchtlich des Ankaufs und Feilbietens von Schnitt- und Wurzelreben im Umherziehen wird auf das Verbot in§ 56 Abſatz 2 Ziffer 10 der Gewerbe— ordnung verwieſen. 5 8 18. Vorbehaltlich der nach§ 10 der Verordnung zuläſſigen Ausnahme iſt es nach 8 3 des Reichsgeſetzes vom 6. Juli 1904 verboten, bewurzelte Reben oder Blindreben über die Grenzen des die Gemarkungen der Kreiſe Mannheim, eidelberg und Karlsruhe umfaſſenden 2. Weinbaubezirks zu verſenden, einzu— führen oder auszuführen. 1 Dieſes Verbot trifft auch zu auf die Verſendung von Reben aus und nach dem 1 8 5 9 705 und aus und nach einem Weinbaubezirk eines anderen deutſchen Bundesſtaats. Wer Reben neu anlegen will, gleichviel ob das Grundſtück bereits mit Reben bepflanzt war oder nicht, hat der Ortspolizeibehörde der betreffenden Ge⸗ markung mindeſtens vier Wochen vor, der Arbeit ſchriftlich oder durch protokollariſche Erklärung hiervon Anmeldung zu erſtatten, Als Neuanlage von Reben gilt es auch, wenn Reben in Rebſchulen oder Ziergärten gepflanzt und wenn vorhandene Rebſtöcke durch Nachpflanzung ergänzt werden, nicht aber die Ergänzung von Reben durch Vergruben. In der Anmeldung, iſt anzugeben; à. die Lage und Größe des Grundſtücks, womöglich unter Bezeichnung der Nummer, „der Zeitpunkt der beabſichtigten Anpflanzung, ob Wurzelreben oder Blindreben verwendet werden ſollen, und zwar: in welcher Vogl, in welchen Sorten, woher das Pflanzenmaterial bezogen wird. Die Ortspolizeibehörde ſtellt Beſcheinigung über die Anmeldung aus und hat eine Abſchrift derſelben dem Obmann der örtlichen Beobachtung skommiſſion oder örtlichen Vertrauensmann und 80 Bezirksobmann mitzuteilen 8 24 929 8§. 24. g Wenn Reben oder Rebteile im Widerſpruch mit den beſtehenden Vorſchrif— ten, insbeſondere der 88 15 bis 21 in Verkehr gebracht oder angepflanzt worden ſeud ſo ſind dieſelben zu vernichten und zwar auch dann, wenn ſie weder ver— eucht noch e(ogl. 8 27 Ziffer 1 und 2 dieſer Verordnung) ſind. u Anordnungen wegen Unterlaſſung der Anpflanzung von Reben und ernichtung vorſchriftswidrig, in den Verkehr gebrachter oder angepflanz— hörden und die Bezirksämter zuſtändig, in ſort dem Be— wegen ter Reben ſind die Ortspolizeibe dringenden Fällen auch die Bezirksobmänner, die aber alsdann ſo zirksamt Nachricht zu geben haben. g 8 Rebſchulen, in welchen Reben zum Verkaufe gezogen werden, ſowie Reb— der Gewinnung Mark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft: 8 Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu eintauſend 1. wer vorſätzlich dem Verbote des§ 8 zuwider Reben über die Grenzen eines Weinbaubezirkes verſendet, einführt oder ausführt; 1 2. wer vorſätzlich den nach Maßgabe des 8 2 oder§ 8, Abſ. 4 erlaſſenen Anordnungen oder den zum Schutze gegen die Reblaus für die Ein- und Aus⸗ fuhr über die Grenzen des Reichs erlaſſenen Vorſchriften zuwiderhandelt. Mannheim, den 21. Mai 1906. Grossh. Bezirksamt: Lang. Nr. 3900. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß für den Hauptort Seckenheim Wirt Mathäus Volz und für den Nebenort Rheinau Wirt Jakob Roßrucker als Vertrauensmänner der Reb⸗ beobachtungskommiſſion beſtellt ſind. Die Genannten ſind befugt, in Erfüllung ihrer Aufgaben jederzeit ohne vorherige Erlaubnis des Beſitzers die Rebgrund— ſtücke zu betreten und die dort erforderlichen Arbeiten vorzunehmen. Seckenheim, den 7. Juni 1906. Bürgermeiſteramt: Volz. Kirschenverstejgerung. Nr. 4128. Das Erträgnis der Kirſchbäume am Sand wie auf der Hochſtädt wird am Montag, den 11. Juni 1906, Vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe in Seckenheim gegen Baarzahlung öffent- lich verſteigert. Seckenheim, 8. Juni 1906. Gemeinderat: Vol z. Bekanntmachung und Einladung. Am Mittwoch, den 13. Juni 1906, Nachmittags 7 Uhr findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu, mit dem Erſuchen um pünkt⸗ liches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1. Die Gemeindeverhältniſſe von Seckenheim-Rheinau betr. 2. Genehmigung des mit Polizeidiener Seitz abgeſchloſſenen Mietvertrags. 3. Die Erhebung von Sprunggelder durch die Bockhalter. 4. Genehmigung des mit Ratſchreiber Ries bezw. Barbara Ott abgeſchloſſenen Mitvertrags. N 5. Die Einführung eines Verkehrsſteuerzuſchlags. 6. Zurücknahme der Beſtimmungen des Bürgerausſchußbeſchluſſes vom 20. Auguſt 1902, nach welchen der Aufwand für das Stengelhofſchulhaus in 35 Jahren vom Grundſtock ſeitens der Wirtſchaft zu erſetzen iſt. 8 Aufhebung des Bürgerausſchußbeſchluſſes vom 3. September 1898 nach welchem die Genehmigung des Voranſchlags und die Abhör der Rechnung der Staatsbehörde unterſtellt wurde. Seckenheim, den 8. Juni 1906. 5 5 Der gürgermeiſter Volz. Einer verehrl. Einwohnerſchaft von Seckenheim zur gefl. 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Ganz beſonders Dank auch Herrn Pfarrer Roth für die wohlthuenden Troſtes⸗ worte, den Kollegen des Verblichenen für die Verbringung zur letzten Ruheſtätte, ſowie den Herren Kleinmeiſtern für den präch⸗ tigen Kranz. 1 Seckenheim, den 9. Juni 1906. Im hamen der trauernden Hinterbliebenen: Die Gattin: Eliſe Zahn. :!:!!! v jm Schlossgarten Seckenheim. Zum Medizinal-Verbands-Feste am 9., 10. u. II. Juni a. o. Joſef Schäfers e Kinematograf Die lebenden Photographien. Neu! Neu! Don Quichotte der spanische Eulenspiegel. Sensationstableau in II Abteilungen o. 25000 photographische Momentaufnahmen außerdem das abwechslungsreijche Programm ernsten und heiteren Genre's. Stündlich Vorstellungen. Eintritts⸗Preiſe: 1. Platz 50 Pfg. inder unter 10 Jahren und 2. Platz 30 Pfg. Militär zahlen 1. und 2. Platz die 3. Platz 20 Pfg. Hälfle. Indem ich mein Unternehmen recht regem Beſuche empfehle zeichne Hochachtungsvoll ergebenſt Die Direction. Gewerbe-Verein Seckenheim. Ao kaufen Nächſten Montag, den 11. 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