5 1 * auf die enge dunkle Gaſſe. * 9 9 RRR 8* 3 9 4 Setzerhrin 7 er Auftiket Anzeigeblatt für Seckenbeim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Leckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeihe oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 47. Mittwoch, den 13. Juni 1906. 6. Jahrgang Zur Hygiene der Milchgewinnung und des Milchhandels. Von Dr. med. Fr. Bruch. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Die leichte Zerſetzbarkeit der Milch hat ſchon ſeit Jahren dazu beigetragen, Mittel und Wege ausfindig zu machen, um dieſe Zerſetzung hintanzuhalten. Das Sauerwerden der Milch war das hervorſtechendſte Zeichen, daß die Milch einen Umwandlungsprozeß durchmache. Man dachte nun durch Zuſatz von Alkalien wie z. B. Soda die Milch haltbarer machen zu können; hierbei hatte man aber Urſache und Wirkung verwechſelt. Die Milch wird ſauer durch die Tätigkeit des Milchſäurebazillus. Die Alkalien verdeck⸗ ten nun allerdings den ſauren Geſchmack, aber ſie zerſtörten die Bazillen nicht. Im Gegenteil, der Cholerabazillus gedeiht in der Milch viel beſſer, wenn ihr Soda zugeſetzt iſt. Andrerſeits können Zuſätze wie Salieyl— ſäure oder Benzoeſäure in ſolchen Quantitäten, in welchen ſie zur Milch zugeſetzt werden müſſen, um die Bakterienentwicklung zu hemmen, dem menſchlichen Organismus ſchaden. Wir bedürfen aber auch der Konſervirungs⸗ mittel wie Soda, Salicylſäure, Formalin uſw. garnicht, um die Milch vor einer ſchnellen Zer⸗ ſetzung zu bewahren. Es gibt hiefür ein unſchädliches und einfacheres Mittel, nämlich das Kühlverfahren. So reinlich auch die Milch gewonnen werden mag, es gelangen doch von der Hand des Mel⸗ kenden, von dem Kuheuter und aus der bak— terienreichen Stalluft Mikroorganismen hinein. Die Temperatur, in welcher die Milch das Euter verläßt, iſt nun gerade günſtig für die Entwicklung dieſer Bakterien. Durch niedrige Temperaturen aber wird dieſe Entwicklung ge⸗ hemmt Wird alſo die Temperatur der Milch gleich nach dem Abmelken nahe dem Gefrier— punkt gebracht, ſo ſchiebt man die Zerſetzung der Milch hinaus. Es wird angegeben, daß der ſchwediſche Gutsbeſitzer Swartz zuerſt auf die Bedeutung des Kühlverfahrens in der Milchwirtschaft hin⸗ gewieſen hat. Früher beſtand das Kühlverfahren darin, daß die mit Milch gefüllten Eimer entweder in den Ziehbrunnen oder in Eiswaſſer hinein gehängt wurden. In neuerer Zeit ſind eine Reihe von Milch-Kühlapparaten konſtruirt worden; der verbreiteſte iſt der Laweveneeſche Kühler. Eine weitere Vervollkommnung iſt das Eismilchverfahren, welches eine Däne, namens Gaſſe, in die Praxis einführte und um deſſen Verbreitung in Deutſchland ſich der Ingenieur Helm verdient gemacht hat. Das Eismilchverfahren beſteht darin, daß die gereinigte Milch zuerſt erwärmt wird, um die in derſelben enthaltenen, entwicklungsfähigen vegetativen Keime zu vernichten. Dann wird ſie durch die Kaltluftmaſchine auf 0 Grad C abgekühlt. Für den Transport wird der Milch 15— 30 Prozent gefrorene Milch hinzugeſetzt. Soſchlet hat nachgewieſen, daß Milch, welche ſofort nach dem Melken auf 10 Grad Celſius abgekühlt und bei dieſer Temperatur gehalten wird, ſiebzig Stunden lang ohne nach⸗ weisbare Veränderung bleibt. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, von weit her Milch in einem einwandfreien Zuſtande nach den großen Städten zu transportieren. Das Ziel aller Beſtrebungen der Milch— hygiene ſieht Soſchlet darin, daß der Konſument rein gehaltene, gekühlte und kühl erhaltene Milch aus landwirtſchaftlichen Betrieben be— kommt. Das Kühlverfahren hindert die Entwicklung der Keime, aber es macht die ſchon in der Milch vorhandenen nicht unſchädlich. Um letz⸗ teres zu erreichen, gibt es nur ein ſicheres Mit⸗ tel, nämlich die Erhitzung. Damit die bei dem Milchkonſum in Frage kommenden Krankheitskeime abgetötet werden, genügt es, die Milch zwei Minuten lang auf einer Temperatur von 85 Grad Celſius zu halten. Dieſes Verfahren nennt man Paſteuriſieren. Die Dauerformen mancher Bakterien wer— den durch das Paſteuriſieren nicht getötet, hierzu iſt eine langdauernde Erhitzung der Milch auf Temperaturen von 100 bis 102 Grad Celſius nötig. Dies letztere Verfahren nennt man Steriliſteren. Hiebei geht aber die Milch Veränderungen ein, welche ſich durch den ſoge⸗ nannten Kochgeſchmack dokumentieren. Eine ſolche Milch wird nicht gerne getrunken. Man hat vorgeſchlagen, es ſolle nur paſteuriſierte oder ſteriliſterte Milch im Verkehr zugelaſſen. Dadurch erführe die Milch eine ſolche Verteuerung, daß die ärmere Bevölkerung für welche die Milch eines der wichtigſten Nahrungsmittel iſt, in ihrem Milchverbrauch ſich Einſchränkungen auferlegen müßte. Wozu ſoll man auch von Staatswegen eine Schutz maßregel durchführen, wenn ſich der Einzelne dieſen Schutz jederzeit ſelbſt gewähren kann, indem er die Milch genügend kocht? Die Mißſtände, wie ſie ſich in dem Ver⸗ kehr mit Milch nach der hygieniſchen Seite hin entwickelt haben, hat man dadurch aus der Welt zu ſchaffen geſucht, daß man vorſchlug, man ſolle den Verkehre mit Milch genau ſo centraliſteren, wie man den Fleiſchverkehr im Schlachthaus centraliſtert hat. Dies geht bei der Milch deshalb nicht, weil ſie möͤglichſt raſch in unverdorbenem Zuſtande in die Hände des Konſumenten gelangen ſoll. Die Frage einer einheitlichen Regelung des Verkehrs mit Milch wurde ſchon im Jahre 1879 ohne Erfolg ventiliert. Heute dürfte die Sache doch anders liegen. Die chemiſche Zu⸗ ſammenſetzung der Milch mag ja in den ein⸗ zelnen Teilen Deutſchland verſchieden ſein. Dem kann Rechnung getragen werden. Aber alle Forderungen, welche ſich auf die geſund⸗ heitliche Ueberwachung der Milchkühe, die Rein⸗ lichkeit in ihrer Aufſtallung, die Reinlichkeit in der Gewinnung und dem Betrieb mit Milch beziehen, ſind einheitlich zu regeln durch ein Reichsgeſetz. Rekruten⸗Prüfungen. Es war eigentlich ein ſehr nahe liegender Gedanken, die erſte beſte Gelegenheit zu be— nützen, um zu prüfen, was aus dem Schul⸗ unterricht haften geblieben, was verlernt oder zugelernt worden iſt. Man hat deshalb die eingeſtellten Rekruten jeweils einer Prüfung unterzogen und die Reſultaten dieſer Prüfungen feſtgeſtellt; auf dieſe Weiſe konnte genau der Erſolg der Schulbildung in den verſchiedenen Ländern des deutſchen Reiches und der einzelnen Die schöne Aruscha. 9 Roman von O. Oelſter. „So ſehen wir uns wohl am Viktoria Dpa wieder. Lebe wohl und Allah behüte ch.“ Er reichte Bernhard die Hand und ver— neigte ſich würdevoll. Bernhard dankte ihm nochmals für ſein Entgegenkommen und folgte dann Abdullah, der ihn mit freundlichem Grinſen zur Pforte geleitete. „Bana Said war ſehr guter Laune heute“, flüſterte der Schwarze vergnügt Juſſuf zu. Dein weißer Herr hat ihm ſehr gefallen. Ihr könnt ſtolz darauf ſein, die Freundſchaft Banna Sald's ſo raſch erlangt zu haben.“ Ehe Bernhard die Beſitzung Said's ver— ließ, blickte er ſich forſchend um, ob er nicht es Arabers Tochter nochmals erblickte. Aber ll und öde lag der Hof da, nur der Spring⸗ runnen im Garten plätſcherte leiſe und ein leichter Windhauch trug die balſamiſchen Düfte er tropiſchen Blumen herüber. Tief aufatmend trat der junge Deutſche Dröhnend ſchloß ſich hinter ihm die Pforte und es war Bern— hard, als läge hinter ihr das Paradies mit einem goldenen Sonnenſchein, ſeinen duftenden, errlichen Blumenkelchen, ſeiner balſamiſchen uft, der feierlichen Stille und der Märchen- geſtalt des jungen Weibes, das ihn mit den großen, unergrüͤndlich tiefen Augen ſo fragend, 3 ſo erſchreckt und doch ſo zärtlich ange⸗ ehen. In dieſen Gedanken verſunken, ſchritt er ſeinem Hotel zu. Mit Anſtrengung raffte er ſich auf, um die letzten Vorbereitungen zu der Fahrt nach Dar-es⸗Salaam zu treffen. 2. Da lag ſie wieder vor ihm, die faſt endlos erſcheinende Savanne. Der laue Südwind raſchelte in den dürren Halmen des ſtacheligen, faſt meterhohen Graſes, deſſen graugelbe Wellen daherrollten gleich den Wogen des vom leiſeſtem Winde bewegten Oceans. Eine ſchwüle drückende Luft ruhte über der Savanne und ein wolken— loſer Himmel ſpannte ſich über die Ebene gleich einem zur Weißglut erhitzten ehernen Gewölbe, ſich aufſtützend auf die Höhenzüge, welche in Süden und Norden die Ebene begrenzten, während ſich die Steppe im Weſten im blau⸗ grauen Nebeldunſt verlor. Lautlos, leblos faſt lag die Grasſteppe da; die Tierwelt hatte ſich in ſchattige kühle Schlupfwinkel zurückge⸗ zogen; der Jaguar, der Löwe, der Schakal und die Hyäne lagerten in den Dickichten des Waldes, welcher die Uſagara-Berge mit dichtem Schatten bedeckte, die Antilopenheerden ruhten in tiefem Graſe, die Elefanten hatten die Wälder aufgeſucht und das Nashorn und die Flußpferde wühlten ſich tiefer in den Schlamm ** 3 1* 2 1 9 3 1 n 1 der träge dahinſchleichenden Gewäſſer ein. Nur einige Straußenherden weideten auf der Ebene und flohen ſchnell wie die Windsbraut bei dem Nahen der Karwane davon, in wenig Augenblicken in der Ferne verſchwindend. Aus dem graugelben Graſe ragten die künſtlichen Hochbauten der Termiten hervor, gleich Hütten kleiner Zwergvölker, am hohen Himmelsge⸗ wölbe ſchwebte auf regungsloſem Fittiſch ein Geier, mit ſcharfem Aug' hinabſpähend auf die Ebene. Jetzt ließ der Raubvogel einen gellenden Pfiff ertönen, regte die mächtigen Schwingen und verſchwand im Nebel, den Bergen und Wäldern des Kilimandſcharogebirges zuſteuernd. Die Karawane Breitenbach's ruhte unter dem Blätterdach des Waldes nach einem an— ſtrengenden Marſch durch die Uſagaraberge. Breitäſtige Affenbrotbäume, Tamarinden, Fächer⸗ und Dompalmen wöͤlbten ſich über der er— müdeten Mannſchaft, der Bernhard hier in dem herrlichen Schatten des Waldes, am ſprudelnden Quell, am Rande der ſonnendurch⸗ glühten Savanna ſelbſt einen Raſttag gönnen wollte, ehe er die Savanne ſelbſt durchquerte, um ſich in die Wälder des Kilimandſchoro's zu vertiefen. Das Lager hatten die braunen Träger und Askaris Bernhard's bald aufge⸗ ſchlagen. Viel brauchten ſie nicht, um ſich häuslich einzurichten und jetzt hockten ſie um die kleinen Feuer, auf denen ſie ſich ihre Ma⸗ tama⸗Hirſe kochten, um ſie ſpäter mit einigen Bananen und einen Trunk friſchen Quell⸗ Provinzen oder Bezirke dieſer Länder ſtatiſtiſch dargeſtellt werden; auch das Ausland hat ſich dieſe Art der Feſtſtellung der Volksbildung nicht entgehen laſſen und hat ſie nachgeahmt. Da wird dann in jedem Jahre aufgezeigt ſo und ſo viele Rekruten ſind eingeſtellt worden; aus dieſem Lande ſo viele, aus dieſer Provinz die beſtimmte Zahl. Von dieſen Rekruten waren im Deutſchen ſo viele tauſende, in einer anderen Sprache ſo viele unterrichtet; es wird ange⸗ eben, wie viele nicht leſen, wie viele nicht chreiben, wie viele noch ihren Namen ſchreiben konnten. Wer nicht einmal das letztere mehr fertig bringt, wird zu den ſog. Analphabeten gerechnet, das ſind die Leute, die das A⸗bee nicht mehr ſchreiben können oder es nie gelernt haben. Natürlich wird das dann auch auf die Bewohner der Länder oder auf die Einge⸗ ſtellten aus den Provinzen nach Prozenten aus⸗ gerechnet. Wenn dann in einem Lande, in einem Bezirk nur 1 Analphabete iſt, ſo nimmt es ſich auf der ſtatiſtiſchen Tabelle ganz häßlich aus und dieſen Makel mag ſich Niemand und kein Bezirk nachſagen laſſen. Daran denken bar viele nicht, denen es mit dem Leſen bis n die letzten Schuljahre hinein etwas ſchwierig hält, üben ſie ſich nicht außerhalb der ſchul⸗ pflichtigen Zeit, dann können ſtie leicht zu denen gehören, die ihrem ganzen Lande zu einer ſchlechten Note verhelfen. Das wird doch keiner ſich zu ſchulden kommen laſſen wollen. Dieſe Statiſtik weiſt für die Jahre und das Jahrzehnt der ſiebenziger bis in die achtziger Jahre hinein eine ſtets zunehmende Beſſerung auf namentlich in Preußen. Es gab damals— 1875/6— noch Bezirke, wo Mannſchaften ohne Schulbildung eingeliefert wurden. So kamen z. B. auf je 100 eingeſtellte Rekruten im Regierungsbezirk Gumbinnen 9,62 Anal⸗ phabeten, im Bezirk Poſen 15,26, im Bezirk Marienwerder 11,90, im Bezirk Bromberg 1130; in 12 Jahren hatte ſich das ſchon gebeſſert auf 4,58— 3,51— 4,52— 1,28 — alſo eine ſehr anerkennenswerte Beſſerung; die Erkenntnis des Mangels hat eben da auch gebieteriſch darauf hingedrängt, dieſen Mangel zu verkleinern, womöglich ganz zu tilgen. Vergleicht man nun die Tabellen der Erſatz⸗ jahre 1890/1 bei dem Landheer und Marine, ſo beſtätigt ſich die Tatſache, daß von Jahr zu Jahr die allgemeine Schulbildung in er⸗ freulichem Maße fortſchreitet, ſo daß in abſeh⸗ barer Zeit von eingeſtellten Mannſchaften ohne hinlängliche Schulbildung kaum mehr die Rede ſein wird. In Preußen giebt es eine ganze Reihe von Provinzen und Regierungsbezirken, in denen von Anfang an keine Analphabeten vorkamen; ſolche ſind Erfurt, Hildesheim, Lüne⸗ burg, Osnabrück, Aurich, Münſter, Wiesbaden und Sigmaringen. Allein man darf ſich in dieſer Beziehung nirgends einer Einbildung hin⸗ geben, als ob dies nicht wieder vorkommen könnte, uns iſt ein Fall aus unſerem Lande Baden bekannt, wo 2 aus einem Dorfe ſich als mit viel Ueberfluß an Unwiſſenheit be— haftet herausſtellten und wo dann der Ge— meindebehörde die Weiſung gegeben wurde, dieſen 2 Früchtchen auf Gemeindekoſten das Leſen und Schreiben beizubringen. Alſo jede Gemeindebehörde und jeder Hausvater ſehe zu, daß ſein Sohn, wenn er 20 Jahre alt wird, nicht zu den Analphabeten tabelliert wird. Etwas ähnliches iſt in der Schweiz ein⸗ geführt. Dort bekommen die geprüften Rekruten, die in 4 Fächern geprüft werden, 5 Noten in Zahlen; dieſe Zahlen werden dann berechnet und aus ihnen die Durchſchnittszahl für jeden Canton feſtgeſtellt. Auch dort nehmen die ſchlechten Prufungspraedikate immer mehr ab; die am beſten ſtehenden Cantone ſind Baſel und Genf, die am tiefſten ſtehenden Wallis, Uri und Appenzell; auch da wird es beſſer. Alles dies mahnt uns zu immer energiſcherem Streben nach Hebung der Volksbildung; Stehen⸗ bleiben iſt auch da Rückſchritt. Wenn andere vorwärts kommen und wir bleiben ſtehen, wird das Nachkommen und Einholen immer ſchwieriger. Aus Nah und Fern. „ Seckenheim, 10. Juni. Der ver⸗ heiratete Färber Theodor Suchanek aus Znaim (Oeſterreich) erſtickte am Samstag abend im Benzinkeller der Färberer Kramer. Der Ver⸗ lebte hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern, von denen das eine erſt 3 Wochen alt iſt. (Seckenheim, 12. Juni. Schäfer's Kinomatografß der wegen Apparatdefektes nur mittelmäßige Vorſtellungen geben konnte, bleibt noch Donnerstag und Sonntag hier und wird von 3 Uhr ab ſtündlich Vorſtellungen geben. Da Herr Schäfer keine Koſten ſcheute einen neuen tadellos funktionierenden Apparat ſich anzuſchaffen und durchwegs neues Programm geboten wird, wünſchen wir dem ſtrebſamen Unternehmen beſten Zuſpruch, damit der Ein⸗ nahme-Ausfall vom Sonntag und Montag einigermaßen gedeckt wird. des von Heiligkreuzſteinach Maurers Joh. Göckel wurde am Samstag hier geländet. a Schwetzingen, 11. Junl. In der Nähe von hier wurde der Werkführer Matthäus Vetter geſtern abend von einem Automobil überfahren und ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ohne ſich um den Verletzten zu küm⸗ mern, fuhren die Autler fort. Der Wagen hatte blaugrauen Anſtrich. Hoffentlich gelingt es, die Herren ausfindig zu machen. Hockenheim, 11. Juni. In Neuluß⸗ heim fielen am Samstag während eines Ge⸗ witters Schloſſen in dem Umfange, daß die Straßen das Bild einer Winterlandſchaft boten. Im Schulhauſe ſchlug der Blitz ein. Ein Schuljunge wurde im Walde durch einen Blitzſchlag betäubt. Bruchſal, 11. Juni. Herr Oskar Pallauf, Reiſender der Firma Anton Bopp, fiel einem verhängnisvollen Irrtum zum Opfer. In Zaiſenhauſen war ein Verbrechen verübt worden und Herr Pallauf wurde bei ſeiner ſchlag eingeäſchert. Ankunft hier ohne weiteres wie der größte Verbrecher geſchloſſen zur Wachtſtube gebracht, mußte aber auf ein Telegramm aus Zaiſen⸗ hauſen ſofort entlaſſen werden. Es wäre dringend zu wünſchen, wenn die betreffenden Beamten empfindlich zur Rechenſchaft gezogen würden. Eine Veranlaſſung zu einem derartigen Vorgehen der Schutzleute hat nicht im mindeſten vorgelegen. Krozingen(A. Freiburg), 12. Juni. Am Freitag abend ſtieß ein Automobil mit einer Lokomotive eines Rangierzuges beim Paſſieren eines Bahnübergangs zuſammen. Das Automobil wurde von der Lokomotive erfaßt und über den Straßenbord in den Graben geworfen. Der Inhaber und gleichzeitige Führer des Autobils wurde herausgeſchleudert, an⸗ ſcheinend ohne erhebliche Verletzungen erlitten zu haben. Singen, 12. Juni. Das Fljährige Mädchen des Maurers Stumpf geriet an einem Neubau zwiſchen einige ins Rollen gekommene Balken, wurde erdrückt und war ſofort tot. Schopfheim, 11. Juni. Während eines ſchweren Gewitters, das über das große und kleine Wieſental zog, wurde das Wohnhaus des Landwirts Pfeifer in Burchau durch Blitz⸗ Außer den Fahrniſſen ver⸗ brannten mehrere Stück Großvieh. Das 18. jährige Dienſtmädchen Frieda Wild, welches ſich in das brennende Haus begeben hatte, um zu retten, erhielt dabei, namentlich im Ge⸗ ſicht, ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie geſtern abend ins hieſige Krankenhaus gebracht werden mußte. St. Goarshauſen, 11. Juni. Der von Biſchofsheim nach Köln fahrende Güterzug Nr. 6701, der fahrplanmäßig in St. Goars⸗ hauſen nicht halten ſoll, iſt heute Nacht, da der Lokomotivführer das auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal nicht beachtete, in voller Fahrt g ö auf einem im Bahnhof rangierenden Güterzug (Ilvesheim, 10. Juni. Die Leiche verſchwundenen geſtoßen. Infolge des furchtbaren Zuſammen⸗ pralls ſind 26 Wagen entgleiſt und zum großen Teil zertrümmert worden. Was nicht durch den Anprall zerſtört wurde, vernichtete das 5 5 das vermutlich durch in Brand geratene hemikalien entſtanden iſt. Ein Bremſer wurde getötet; je ein Zugführer, Lokomotivführer und Bremſer wurden verletzt. Feldkirch(Vorarlberg), 9. Juni. Der Schriftſetzer Arnold Sippel, der eingeſtanden hat, am 30. Juli 1905 den ſchottiſchen Sprach⸗ lehrer Thomas Reid bei Heidelberg erſchoſſen und beraubt zu haben, iſt wegen dieſes Raub⸗ mordes zu 20 Jahren Kerker mit Verſchärfung verurteilt worden. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung (Vom 8. Juni 1906) 5 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungsverträge werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. waſſers mit beſtem Appetit zu verzehren. Juſſuff und Ramaſſon, der Befehlshaber der Askari, ein rabenſchwarzer, herkuliſcher Neger aus dem Sudam, der in der deutſchen Schutz— truppe einige Jahre diente und nicht wenig ſtolz auf das Verdienſtkreuz war, welches der deutſche Kaiſer ihm für ſeine Tapferkeit ver— liehen hatte, waren damit beſchäftigt, das Zelt für Bernhard unter einem mächtigen Affen⸗ brotbaum aufzuſchlagen, während Bernhard ſelbſt auf ſeinem Reiteſel noch eine Strecke in die Savanne hinausgeritten war, um die Umgegend unter prüfenden Augenſchein zu nehmen. Wenn auch dieſer Teil des deutſchen Ge— biets vollkommen ſicher zu ſein ſchien, da die Häuptlinge der verſchiedenen Stämme ſich gut— willig der deutſchen Oberherrſchaft unterworfen hatten, ſo ſtreiften doch zuweilen aus den weiten Gebieten der räuberiſchen Maſſai, weſtlich und noͤrdlich des Kilimandſcharo, zahl⸗ reiche Horden jenes kriegeriſchen und blut⸗ dürſtigen Volksſtammes durch die Wälder, die Karawanen mit ihren Keulen und blitzenden, ſchaufelförmigen Speeren bedrohend. Bernhard durchſuchte deshalb die Umgegend ſorgfältig, ob er Spuren der Maſſai fände. Indeſſen be⸗ merkte er nichts Verdächtiges und kehrte be— ruhigt nach dem Lager zurück. Juſſuf hatte inzwiſchen das Abendeſſen bereitet, Reis und den ſaftigen Braten eines Perlhuhns, das Bernhard auf dem heutigen Marſche geſchoſſen hatte. Der junge Gelehrte ließ ſich das Mahl trefflich munden, dabei nachdenkend über die mancherlei kleinen Aben⸗ teuer ſeiner bisherigen Reiſe. Vierzehn Tage ſchon war er unterwegs. In den Dörfern der Eingeborenen war er freundlich aufgenommen worden. Zwei Stationen der deutſchen Schutz— truppe hatte er beſucht und fröhliche Tage mit den deutſchen Landsleuten verlebt; jetzt lag die große Savanne vor ihm, die er durchqueren mußte, um den Kilimandſcharo zu erreichen, an deſſen Fuße, zu Taveta, er den erſten längeren Aufenthalt zu nehmen gedachte. Aber nicht nur an ſeine Reiſepläne dachte er! Seit er Sanſibar und Dar-es-Saalam verlaſſen, umſchwebte ihn in den einſamen Stunden ſeiner Reiſe beſtändig ein liebliches Bild und erfüllte ſeine Gedanken mit eigenem märchenhaftem Zauber. Er konnte Aruſcha, die Tochter Bana Said's nicht vergeſſen! Ihr ſanftes, roſig an— gehauchtes Antlitz, ihr ebenholzſchwarzes Haar, die großen, unergründlich tiefen, melancholiſch und doch feurig blickenden dunklen Gazellen⸗ augen hatten es ihm angetan und Tag nnd Nacht mußte er des einen langen, vorwurfs⸗ vollen, halb zärtlichen Blickes denken, den die Tochter Bana Said's ihm zugeworfen. Auch jetzt träumte er wieder von ſchönen, arabiſchen Maid, als Ramaſſan ſich ihm näherte. „Was willſt Du, Ramaſſan?“ fragte ihn Bernhard freundlich. „Verzeih, Herr“, entgegnete der Schwarze höflich,„daß ich Dich in Deinem Nachdenken ſtöre. Indeſſen ſcheint es mir im Walde nicht der entdeckt hätten.“ „Ich bin in die Ebene hinausgeritten, ich habe keine Spuren geſehen.“ „O Herr, die Krieger der Maſſai ſind ſehr ſchlau. Sie verbergen ihre Spuren und folgen den Karawanen oft unbemerkt mehrere Tage lang, bis ſie den günſtigen Augenblick des Ueberfalls gefunden haben. Mir iſt dieſe Gegend hier bekannt. In jener Oaſe dort, deren Bananenhaine Du herüberſchimmern ſiehſt, wohnt ein reicher Sklavenhändler Ben Mohamed. Er iſt ein Feind der Deutſchen und verbündet ſich gern mit räuberiſcheren Volksſtämmen, um die Karawanen der Deutſchen zu überfallen, die er haßt, weil ſie ihm ſeinen grauſamen Sklavenhandel zerſtört haben.“ „Iſt Ben Mohamed nicht ein Verwandter Bana Said's?“ fragte Juſſuf, der beſchäftigt war, ſeinem Herrn den Tee zu bereiten. „Freilich“, entgegnete Ramaſſan,„iſt er ein Verwandten des reichen Sanſibariten.“ „Nun“, meinte Bernhard lächelnd,„dann haben wir gewiß nichts von ihm zu befürchten, denn Bana Said iſt mir freundlich geſinnt.“ „Traue den Arabern nicht zu ſehr, Herr“, mahnte Ramaſſan.„Sie ſind ſchlau wie die Schakale und heimtückiſch wie die Hyänen.“ (Fortſetzung folgt.) 22 5 2 * * . — 2 2 8 8 * 1 8 8 3 Arbeiten werden dem Baumeiſter 8883 N 9 22 5 5 Die Tagesordnung für die am Mittwoch, den 13. Juni 1906, Nachmittags 7 Uhr ſtatt⸗ findende Bürgerausſchußſitzung wird bekannt gegeben. Nachdem die Umlage dahier den Betrag von 40 Pfg. erreicht hat und die Beſchaffung von Wirtſchaftseinnahmen wünſchenswert er— ſcheint, wird beſchloſſen mit Wirkung vom 1. Juli 1906 ab einen Zuſchlag von! /2 ¾ zur ſtaatlichen Verkehrsſteuer gemäߧ 77a der Gemeindeordnung zu erheben und zu dieſem Beſchluſſe die Zuſtimmung des Ausſchuſſes und die Staatsgenehmigung einzuholen. Der gemeinderätliche Beſchluß vom 5. Auguſt 1898, der unterm 3. September 1898 die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erhielt wird aufgehoben und erſtmals die Rechnung für 1905 der Abhör durch die Staatsbehörde entzogen. Die mit einem Erlös von 2616 Mk. 90 Pfg.(gegen 4663 Mk. 60 Pfg. im Vorjahr) abgeſchloſſene Verſteigerung des Graserträgniſſ es von den Feldwegen und vom Wörtel wird genehmigt. Die amtliche Schätzung von 2 Anweſen in 2 wird vorgenommen. ie zur Verlegung der Aiche erforderlichen Thomas Herdt um das Angebot von 89 Mk. 60 Pfg. übertragen. a Mit Moritz Gundersheimer wird wegen Miete eines Schulſaales Vertrag abgeſchloſſen. Zum Geſuch der Ehefrau des Ratſchreibers Ries in Rheinau um Erlaubnis zum Betrieb der Wirtſchaft zum Ratsſtübl in Rheinau wird die Bedürfnisfrage bejaht. Desgleichen zum Geſuch des Peter Neu⸗ brecht um Erlaubnis zum Betrieb der Cantinen— wirtſchaft beim Hallenweg. Gegen die Aufnahme des Karl Todnan Troſt in Seckenheim in den badiſchen Staats⸗ verbandes werden keine Bedenken erhoben. Die Darſtellungen der Rechner über den Stand der Kaſſen auf Schluß des Monats Mai werden zur Kenntnis gebracht. Nach dem ſtat. Buch zälte Seckenheim auf 1. Juni 1906 4900, Rheinau 3375 Einwohner. Verſchiedene Rechnungen Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. — Ueber Pfingſten fuhren Studenten mit einem Ruderboot von Tübingen nach Heidel- berg. Die Abfahrt in Tübigen erfolgte Samstag früh. Die Fahrt bis Heilbronn dauerte 2½ Tage, nicht weniger als 33 Stauanlagen mußten überwunden werden. Am Pfingſtmontag wurde die Heilbronner Schleuſe paſſiert, von wo die Fahrt raſcher ging und Heidelberg am Dienſtag glücklich erreicht wurde. werden zur ö. r R * 3 89 1 Wien, 9. Juni. In Weikendorf(Nieder⸗ g öſterreich) hat ein wütender Hund elf Kinder gebiſſen und meiſtens im Geſicht verletzt. Peſth, 9. Juni. Die Diäten von 172 Abgeordneten wurden mit Beſchlag belegt. Bei 13 Abgeordneten erfolgte die Pfändung wegen Wahlſchulden, bei den übrigen 150 wegen anderer Schulden; 26 Volksvertreter wurden wegen nicht bezahlter Alimente gepfändet, 20 wegen Spiel⸗ und 20 wegen alter Wechſel— ſchulden. — Selbſtmord eines ganzen Volksſtammes. Troſtloſe Nachrichten kommen vom Oberlaufe der Flüſſe Omolon und Opoja. Die hier wohnenden Tſchukſchi verloren vor zwei Jahren durch die Viehſeuche ihre ganzen Herden und gerieten in ſchreckliche Not. Unter den größten Entbehrungen, halb verhungert, ſchlugen ſie ſich bis zum erſten Grün, Mitte Juni v. J., durch. Da von nirgends Hilfe kam und allen der ſichere Hungertot vor Augen ſtand, beriefen ſie eine allgemeine Verſammlung des ganzen Omolon⸗opojsker Stammes. Nach einer zwei Tage dauernden Beratung wurde beſchloſſen: Jedes Familieoberhaupt muß ſeine Familie und dann ſich ſelbſt töten.. Am Morgen des nächſten Tages war dieſer Beſchluß zur Aus— führung gebracht. Auf dem gewählten Platze lagen die Toten, dicht aneinandergereiht. — Eine 25jährige Urgroßmutter. In Peine führte ein Bräutigam, der noch ſehr rüſtig iſt, ſeine Braut, die erſt 25 Jahre zählte, heim. Da der Mann, ein Witwer, bereits fünf Urenkel beſitzt, iſt die junge Frau mit ihren 25 Jahren alſo ſchon Urgroßmutter ge— worden. Ihre bezw. ihres Mannes Enkelin iſt zwei Jahre älter als die junge Großmutter, die es wohl noch zur Ururgroßmutter bringen wird. — Weltkarten. Wer jemals eine kleine Strecke in Deutſchland reiſte und Fahrkarte, Schnellzugzuſchlagkarte und Platzkarte dazu löſen mußte, der wird nicht ohne Gefühl der Verwunderung hören, daß man für eine Reiſe um die Erde nur zwei Karten mehr gebraucht! Wer im Reiſebureau der Hamburg-Amerika Linie ein Billet um die Welt nimmt, der be— kommt 5 Fahrkarten: eine für die Fahrt von Hamburg nach New⸗-PYork; eine zweite für New⸗York bis Vancouver; eine dritte für die Strecke Vancouver⸗Hongkong; eine vierte für Hongkong⸗Genua; die fünfte fur Genua-Ham⸗ burg. Dabei hat natürlich der Touriſt die Freiheit, die Reiſe zu unterbrechen und nach allen Orten, die er beſuchen will, Abſtecher zu machen. Die unſcheinbaren Billette, die dem glücklichen Touriſten den Schienen- und Schiffahrtsweg um den Erdball erſchließen, ſind bis auf eins nicht größer als die Hälfte einer Reichspoſtkarte und können bequem in der Weſttaſche untergebracht werden. quelle. Vor den Pariſer Geſchworenen ſtanden jüngſt acht Männer verſchiedener Nationalität und Herkunft. Sie ließen ſich abwechſelnd bei verſchiedenen Verſicherungsgeſellſchaften gegen Unfall verſichern und führten dann mit Abſicht Unfälle herbei, indem ſie ſich von Straßen— bahnzügen oder Wagen überfahren ließen. Dabei litten ſie mehr oder minder ſchwere Ver⸗ letzungen und hoben dann die Verſicherungs⸗ ſummen ein. bei ſolch einem Unfall zugegen, um die notige Zeugenſchaft ablegen zu können. Jeder aus der Geſellſchaft mußte ſich dieſer gefährlichen Prodezur unterziehen, ſobald die Reihe an ihn kam. Einige von ihnen hatten es auf fünf bis ſechs dieſer Unfälle gebracht, zwei hatten in den letzten zwei Jahren durch drei Kopf— verletzungen allein fünfzehntauſend Franes „erworben“. Die Bande iſt wegen Betrugs angeklagt und verurteilt worden. — Unangenehm. Wachtmeiſter:„Sie ſind der Dümmſte in der Schwadron. Haben Sie eigentlich noch Geſchwiſter?“— Rekrut:„Ja, einen Bruder.“— Wachtmeiſter:„Iſt der denn auch ſo dumm wie Sie.“ Rekrut:„Der iſt noch dümmer als ich!“— Wachtmeiſter: „So, was iſt er denn?“— Rekrut:„Der iſt — Wachtmeiſter!“ — Auf dem Käaſernenhofe. „Warum haſt du den Sergeanten nicht ge— grüßt?“— Soldat:„Er iſt mein Bruder, Herr Leutnant.“— Offizier:„Und wenn er dein Vater wäre; du haſt vor ihm Reſpekt zu haben.“ — Wir erhalten vom Gr. Bezirksamt Mannheim folgende Zuſchrift: In Nr. 35 des Seckenheimer Anzeigers vom 2. Mai 1906 fand ſich das beigefügte mit der Ueberſchrift „Ein Notſchrei“ betitelte„Eingeſandt“, das unrichtige Angaben enthält. Die in dem Ar— tikel beſprochenen ärztlichen Unterſuchungen des Brunnenwaſſers im Anſchluß an Typhuser⸗ krankungen fanden überhaupt nicht ſtatt, viel⸗ mehr erfolgte lediglich in 2 Fällen infolge von Beanſtandungen des hieſigen Tiefbauamtes die Auflage an die betreffenden Hauseigentümer, ihre Brunnen mit Pflaſterſteinen zu umgeben oder ringsum zu cementiren und mit den nöti⸗ gen Rinnen für Ableitung des Waſſers zu ver⸗ ſehen. Außerdem iſt, wie ſich aus unſeren Feſtſtellungen ergiebt, in der Nähe des früheren Foßloches nur ein Fall von Typhuserkrankung im Herbſt 1905 eingetreten und nicht deren drei, wie im„Eingeſandt“ geſagt iſt. Seckenheim, 12. Juni. Der heutige Ferkelmarkt war mit 92 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 30—40 Mk. pro Paar abgeſetzt. l Bekanntmachung. . Am Sonntag, den 17. Juni 1906, Vormittags 7 findet eine Uebung der geſammten Feuerlöſchmannſchaft(Spritze 1, 2 und 3 und Saugpumpe ſowie beide Handſpritzen) und der übrigen Hilfs⸗ mannſchaft(Einreiſer, Steiger u. ſ. w.) ſtatt, zu welcher die Beteiligten pünktlich am Spritzenhaus zu erſcheinen haben. Außer dieſem erfolgt noch perſönliche Ladung. Ausbleiben wird beſtraft. Seckenheim, den 12. Juni 1906. Hürgermeiſter: Volz. Ahr Unentſchuldigtes Bekanntmachung. Den Wochenmarkt in Rheinau betr. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß vom 15. Juni l. Js. an jeweils Dienstag und Freitags von vormittags? bis 12 Uhr auf dem hieſigen Marktplatz wieder Wochenmarkt ſtattfindet, wozu wir Verkäufer von Gemüſe, Obſt und Geflügel ꝛe. zum Beſuche desſelben freundlichſt einladen. Rheinau, den 8. Juni 1906. Stabhalteramt: Wöllner Bekanntmachung. Das Steuer-Ab-⸗ und Zuſchreiben 85 für das Steuerjahr 1907 betr. Das Ab- und Zuſchreiben der Grund-, Häuſer-, Gewerb-, Ein⸗ kommen- und Kapitalrentenſteuer für das Steuerjahr 1907 wird für den Stadtteil Neckarau im Rathauſe daſelbſt am Freitag, den 15. und Samstag, den 16. Juni 1906, vormittags von 8— 11 und nachmittags von 3—5 Uhr vorgenommen werden. Seckenheim, 12. Juni 1906. Bürgermeisteramt Volz. Ries. Bekanntmachung. ie Wahl der kathol. Kirchengemeindevertretung betr. 5 In der am Sonntag, den 10. d. Mts. ſtattgehabten Wahl der kath. Kirchengemeindevertretung wurden die ſeitherigen Mitglieder, deren Namen aus dem Anſchlag an der Kirchentüre zu erſehen ſind, wieder— Es wird dies mit dem Anfügen bekannt gegeben, daß die gewählt. Wahlakten am 18., 19. und 20. ds. Mts. zu jedermanns Einſicht im kath. Pfarrhaus dahier aufliegen, und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl binnen 8 Tagen, vom 18. Juni an ge⸗ rechnet, unter gleichzeitiger Bezeichnung der Beweismittel beim Vor⸗ ſttzenden des Stiftungsrates oder beim Bezirksamt Mannheim mündlich du Protokoll oder ſchriftlich anzubringen ſind. a Seckenheim, 12. Juni 1906. r Kathol, Stiftungsrat: 2 5 Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme an dem ſo plötzlichen Verluſte meines innigſtgeliebten Gatten, unſeres lieben Vaters, Bruders, Schwiegerſohnes und Schwagers Theodor Suchanek ſowie für die Leichenbegleitung und die Kranzſpenden ſage ich Allen herzlichen Dank. Mitarbeitern und Arbeiterinnen des Verſtorbenen für die großen Geld- und die ſchönen Kranzſpenden. Seckenheim, den 12. Juni 1906. Im Hamen der trauernden hinterbliebenen: Beſonders Dank dem Arbeitgeber, den die Gattin: Eliſe Suchanek mit ihren zwei unmündigen Kindern. * 255. 3 3 8 e r 8 8 n 2 Selbſtverſtümmelung als Erwerbs⸗ 8 Einige Komplizen waren ſtets Offer: gasthaus zum m Lamm. Nächſten Sonntag, den 17. d. Ats. Gastspiel Solisten- und Posgen E embles A. GGLZ aus Mannheim. Anfang: nachmittags 3 Uhr und abends 8 Ahr. Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein L. Schaffner, ölz, Konzertmeister. z. Lamm. N Schloss wirtschaft. Am Fronleichnamsfeſte, Donnerstag, 14. cr. findet in meinem Wirtſchaftsgarten von 3 Uhr Uachmittags ab grosses Militär⸗Konzert bei freiem Eintritt und ohne Erhöhung der Preiſe Getränke ſtatt. Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein Joſef Karlein, 3.„Schloß“. Mmännergesang⸗Oerein Seckenheim. Samstag, 16. Juni, Abends 9 Uhr gemütliches Beisammensein im„roten Löwen“. Geſangſtücke, muſikaliſche und humoriſtiſche Vorträge. Aktive und paſſive Mitglieder nebſt Familienangehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins ſind freundlichſt eingeladen. 5— Vorſtand. für Speiſen und 1 Seckenheim. chäfer's 8 Einemalograf 88 Donnerstag und Sonntag jeweils von 8-10 stündlich Grosse Vorstellungen.? Durchweg neues Programm. Erntewein Badische und Pfälzer Kaiserstühler unter Garantie, von 30 Pfg. an per Liter ſowie Badische Oberländer Weisswe 0 Ne Pfälzer in allen Preislagen 15 G. L. Bühler, Weinhandlung. Geflügelzucht⸗ Genossenschaft Seckenheſm. Die Mitglieder werden auf morgen Donnerstag, Abends ½% Uhr in den roten„Löwen“ zu einer Besprechung ſreundlichſt eingeladen und wird um zahlreiches Erſcheinen erſucht. Der Vorſtand. 8 R 5 o Mitteilung, daß ich mein Wobnungswechſel. Einer verehrlichen Einwohnerſchaft von Seckenheim die ergebene Geschäft in die Ackerſtraße No. 13 verlegt habe. Für das mir bisher geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, halte ich mich auch in Zukunft bei Bedarf beſtens empfohlen. Hochachtungsvoll Leonh. Moog, Jchneider. Senſen, billigſt bei Sicheln, Wetzſteine, Hacken in großer Auswahl Sig. Oppenheimer. Neu eröffnet Restaurant„Kaiserhütte“ Mannheim, Fethkenheimerſtraße 11. Ausſchank der Brauerei J. H. Rau, wilder Mann, hell u. dunkel. Vorzügliche Küche. au Reine Weine erſter Firmen. Mittag- und Abendtiſch ch im Abonnement. Großer und kleiner Saal für Feſtlichkeiten jeder Art, ſpeziell für Vereine, ſchöner ſchattiger Garten. E. Metz, Veſtaurakeur. Schöne friſch gebrochene Kirſchen empfiehlt J. Hilsheimer. Das Futtererträgnis in unſerem Fabrikgelände iſt billig abzugeben. Blechfabrik, Feudenheimer Fähre. Freitag, nachmittags 4 Uhr werden in meinem Garten IO Kirschbäume (Baum, Parzellen oder insgeſamt) verſteigert. Liebhaber ladet hierzu ein Traugott Arnold. Genehmigung wird vorbehalten. Acker hat zu verpachten G. L. gühler. Wenne Sie 2 f U 0 KE Weine dieselben 3 tür: Kranke, für: Wöchnerinnen für: Blutarme für: Kinder zan woblthuender Wirkung. Aledizinal⸗Progerie z. Jamhof Inh. Friedrich Stenz, Ladenburg. Hauszinsbücher zu haben bei J. Helfrich. Offeriere frei ins Haus: CLackirte Bettstellen Ja. 17 Mk. Muschelbetten, lack.. pol. 8 Bettstellen, engl. pol. a5 u: 40„ Eisenbettstellen mit Roſt 1 muschelschrank, lack 1 Chiffonſer, poliert 40 u. 50„ Sopha 92„ Kameltaschendivan 489 80 Vertikov mit Spiegel 15„ Waschkommode mit Marmor 88„ Seegrasmatratzen 1 steil. K.-Wollmatratzen 18 Stoffrost 8 Küchenschrank 20 u. 28 Kompl. Schlaf- und Wohnzimmer mit Rücheneinrichtung, alles pol. la. Ware 455 Mk. Brautleute, ſowie ſolche, welche ſich einzelne Möbel zulegen, beſte Bezugsquelle Möbelkaufhaus „zur guten Quelle“ S 2, 4 Mannheim S2, 4. Jahnatelier Th. Beisser p 4, 15 Mannheim P 4, 5. n Seckenheim jeden Samstag bei Herrn Georg Volz(in der Nähe des Rathauſes) von 9—3 Uhr Sprechſtunde. Reppapier und Seidenpapier in allen Farben eng offen. Schmirgelpapier Bogen 10 mne allin zum Saen en aller Gegen ſtände. Per Carton 40 Pfg. In⸗ halt des Cartons: ein Brief Gold⸗ bronce, ein Fläſchchen Tinktur, ein Pinſel und ein Tellerchen empfiehlt J. Helfrich.