Anzeigeblatt für Seckenbeim und Npesbeſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktian, ruck und Nerlag von 2. Helfrich in Zeckenheim. 1 Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeil“ oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 51. Mittwoch, den 27. Juni 19506. 6. Jahrgang Auf nach Maſovien! Eine Gräfin von Lehndorff, geb. von Schlichting wurde ebenfalls von den Tataren mitgenommen und nach Conſtantinopel als Sklavin verkauft; von dort ſchrieb ſie einen rührenden Brief in die Heimat, aber ihre Familie war ſo verarmt, daß ſie nicht einmal 100 Thaler aufbringen konnte, um ſie loszu⸗ kaufen. Durch dieſe Einfälle wurden in Preußen 13 Städte, 249 Dörfer, 37 Kirchen verbrannt, 23 Tauſend Menſchen wurden erſchlagen, 3400 in die Tatarei geſchleppt und 80 Tauſend Menſchen gingen an Hunger und Peſt zugrunde, die unmittelbar auf dieſe Verheerungen folgten. Wie ſchrecklich dieſe Verheerungen waren, kann man aus folgender Geſchichte, welche die Chronik vom Kirchdorf Kutten erzählt, erſehen. Im Dorfe Kutten blieb der Pfarrer Drigalski, ein Söhnchen und ſein Knecht übrig; die anderen waren Alle geſtorben oder geflohen. Der Pfarrer ging mit ſeinem Knecht in die Häuſer und begrub die Toten. Dann bauten ſie ein Feld an, um im Winter Nahrung zu haben. Elnes Tages begab er ſich auf das benachbarte Gut Przytullen, um nachzuſehen, ob dort noch jemand am Leben ſei. Er betrat den herr— ſchaftlichen Garten und ſah dort eine Dame in koſtbarerer Kleidung ſitzen. Er erkannte in dieſer„Dame“ die Gänſemagd des Gutes, die allein von allen Bewohnern übrig geblieben war, von den Vorräten in Küche und Keller gelebt und ſich mit den Kleidern und Schmuck⸗ ſachen ihrer Herrſchaft geputzt hatte, ſonſt ge⸗ dankenlos dahin lebte. Sie ging mit dem Pfarrer und half ihm in ſeiner Haushaltung. In Angerburg lebte zu jener Zeit der Pfarrer und Magiſter Helwing. Er war als Natur⸗ forſcher weit und breſt berühmt. In ſeinem Hauſe ſtarben von 15 Perſonen an der Peſt nur eine, denn er hielt ſtreng darauf, daß jeder täglich ſeine Kleider wechſelte und die abgelegten mit Wachholder, Tabak und Wermut ausräucherte. Im Jahre 1709 ernannte ihn die Berliner Akademie der Wiſſenſchaften zu ihrem Mitgliede. Er war der erſte, der flanzen kunſtmäßig trocknete und Herbarien anlegte. Mehrere derſelben füllen 5—6 Folio⸗ bände, die Univerſitäten Königsberg, Petersburg und Dresden beſitzen von ſeinen Sammlungen. Auch eine Naturalienſammlung legte er an, die dem König Stanislaus von Polen ſo gut gefiel, daß er ſie ihm überlaſſen mußte. Auch Vogeleier ſammelte er; er legte auf ſeinem Gütchen Stüllichen einen botaniſchen Garten an; in der Damerau giebt es heute noch eine Menge fremder Pflanzen, die hoͤchſtwahrſchein— lich aus jenem Garten ſtammen, der ſelbſt nicht mehr exiſtiert. Helwing war noch im Amte, als König Friedrich Wilhelm J. Angerburg beſuchte und das Land bereiſte. Sehr bezeichnend für ſeine Regierungsart iſt, was aus dem Dorfe Buddern, das öſtlich von Angerburg liegt, erzählt wird. Der König hatte zum Bau einer Kirche eine Summe Geldes geſtiftet. Als er uun in's Dorf kam, fragte er den Amtmann und den Landkämmerer:„Wo iſt die Kirche?“ Sie entſchuldigten ſich, es ſei ihnen noch nicht möglich geweſen u. ſ. w. Da fuhr er ſie an und rief: „Wenn ich nächſtes Jahr wiederkomme und ich finde hier keine Kirche, dann hängt Er an dieſem Baum und Er an jenem!“ Im Jahre 1739 war auch der Kronprinz, der nachmalige Friedrich der Große dabei; der allerdings keine gute Meinung von dieſem Lande hatte. Trotzdem war er es, der ſpäter die maſuriſchen Seeen durch Kanäle verbinden ließ, um das Holz aus den großen Forſten bis nach Königsberg zu flöäßen. Friedrich Wilhelm IV. ließ dieſe Kanäle wieder aufräumen und erweitern. Es ſind die Kanäle, die wir jetzt befahren wollen. Wir ſteigen zu Angerburg auf ein Dampfboot, wie ſie ſonſt die Seeen befahren, und ſind ſofort im Mauer⸗See. Eine ſchöne Waſſerfläche von einem düſteren dichten Wald eingefaßt, am Rande Laubhölzer, darüber hinaus auf ſanft anſteigenden Höhen Nadelholz. (Fortſetzung folgt.) Aus Nah und Fern. . 2. Seckenheim, 26. Juni. Zum Berg⸗ feſt des 10. deutſchen Turnkreiſes(Baden, Elſaß und die Pfalz) ſammelten ſich am ver⸗ gangenen Sonntag, den 24. d. Mts. in Baden die Turner genannten Kreiſes zum vierten mal, um im edlen Wettſtreit um die Palme des Sieges zu ringen. Das Wetturnen beſtand in einem Fünfkampf, zuſammengeſetzt aus den Uebungen: Weitſpringen, Stabhochſpringen, Kugelſtoßen, Schnellaufen und Gewichtheben einarmig. Vorausgeſchickt muß werden, daß von Seiten des Kreisturnwarts die Be— dingungen zum Sieg etwas zu ſcharf gegriffen wurden. Es wurde beſtimmt, daß derjenige Turner, welcher den Eichenkranz und Ehren⸗ Urkunde erringen will, mindeſtens 40 Punkte (von 50 erreichbaren) erreichen muß und Der— jenige für eine Urkunde 35 Punkte. Gewertet wurde nach der deutſchen Wetturnordnung. Dieſe Umſtände waren es auch, welche zur Folge hatten, daß nur 79 Turner in die Schranken des Wettkampfes traten. Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß obiger Kreis über 30000 praktiſche Turner zählt, daß dieſe 79 die Elite der Volks— turner des Kreiſes bildeten. Und wer Gelegen⸗ heit gehabt hatte, dieſem Turnen zuzuſehen, der wird wohl den Worten des relsdetekten Herrn C. H. Wanner⸗Pforzheim, zuſtimmen, in welchen er am Ende des Turnens vor der Siegerverkündung ausführte, daß er ſchon lange im turneriſchen Leben ſtehe und an vielen Wetturnen teilgenommen habe, aber ein ſolch vorzügliches Material, wie es heute hier ange⸗ treten ſei, hätte er noch nie angetroffen. Vor allem ſei dies auch in der Ordnung und Dis⸗ ziplin zum Ausdruck gekommen. Mit Recht wies er darauf hin, daß nur dieſe Feſte allein vermögen, den wahren Geiſt des deutſchen Volksturnens in hervorragender Weiſe zu ver⸗ breiten. Daß Hervorragendes geleiſtet wurde, beweiſt zur Genüge, daß Stabſprünge über 3 Meter hoch und Weitſprünge von über 6 Meter keine Seltenheiten waren. Ebenſo wurde im Kugelſtoßen(eiſerne Kugel von 10 Kilo⸗ 1 Würfe bis zu 11,60 Meter erreicht. ieſe Zahlen erbrigen jedrigen weitern Komen⸗ tars. Erſter Sieger wurde der weit über die Grenzen Deutſchlands bekannte Pforzheimer Turner Adolf Schirmer, welcher im vorigen Jahr beim Nordamerikaniſchen Landesturnfeſt in Indianapolis 3. Sieger und bei den eben jetzt beendeten olympiſchen Spielen in Athen (Griechenland) als 2. Sieger hervorging. Von den Turnern des hieſigen Turnvereins haben 2 Turner teilgenommen und ging von denſelben Georg Volz J. als 16. und Karl Klumb als 19. Sieger hervor. Beide Leiſtungen wurden Die schöne Aruscha. 9 Roman von O. Oelſter. Aruſcha erbleichte. Sie hatte oftmals an die Begegnung mit dem jungen Deutſchen in dem Garten ihres väterlichen Hauſes zu Sanſibar denken müſſen. Das Bild des Fremden mit den hellen, treuen blauen Augen, die ſie bewundernd angeſehen hatten, ſtand lebhaft vor ihrer Seele, und gar oft überraſchte ſte ſich, daß ſie in Träumen verſunken an den Deutſchen dachte und darüber nachſann, wie herrlich es ſein müßte, in der Sonne, in Luft und Licht der Freiheit leben zu können, wie die Frauen und Mädchen der Weißen. Aruſcha hatte ihren Vater auf ſeinen weiten Reiſen begleitet; ſie kannte die Sitten des Abend— landes, ja, ſie hatte ſogar einige Monate in Paris zugebracht, wo ihr Vater ihr geſtattet hatte, ſich in ſeiner Begleitung frei zu bewegen, wie die Frauen der Weißen. Sie vermochte die ſchöne Zeit nicht zu vergeſſen, und die Er— ſcheinung des jungen Deutſchen hatte die Er— innerung an die genoſſene Freiheit, an all' das Schöne und Herrliche, das ſie in Europa eſehen hatte, lebhafter denn je erwachen laſſen. n Sanſibar wohnten auch bereits viele Frauen von Europäern. Sie beneidete ſie um kaum geſtattete, daß ſie ſich außerhalb des ihre Freiheit, während ſie ſich ſelbſt wieder der ſtrengen Sitte der Heimat fügen mußte, die! e 8 Hauſes zeigte.— Und jetzt ſollte ſie den jungen Deutſchen wiederſehen, mit dem ſie ein ge— heimes Band der Sympathie verband, ſeit dem Augenblick, da ſich ihre Augen in ſtummer Frage und ſcheuer Zärtlichkeit begegnet waren? Ihr Herz pochte ſtürmiſch, ſie preßte die Hände auf die wogende Bruſt und rang nach Atem. „Iſt das Alles wahr, was Du mir er— zählſt, Abdullah?“ fragte ſie in tiefer Er- regung. „Allah weiß es, Herrin, Alles iſt wahr.“ „Wir müſſen den Fremden warnen. Er darf nicht in die Boma... Ben Mohamed iſt ein grauſamer Feind der Weißen. Hah, Abdullah! Verſuche den deutſchen Reiſenden zu benachrichtigen, welcher Gefahr er ent— gegengeht.“ „Bedenke Herrin“, entgegnete der Neger ängſtlich„daß wir die Gaſtfreundſchaft Ben Mohameds genießen, daß ich zum Verräter an dem Gaſtfreund und Brudersſohn meines Herrn werden müßte. Das kannſt Du nicht fordern. Wenn ich dem Deutſchen Alles das mitteile, was ich Dir geſagt habe, wird er zu dem Gouverneuer in Dar⸗-es-⸗Saalam gehen, und dieſer wird ſeine Soldaten ſenden, und ſie werden Ben Mohamed gefangen nehmen und töten und ſeine Boma zerſtören.— Nein, Herrin, ich mag kein Verräter werden!“ „Aber wir können doch den Fremden nicht der Gefahr ausſetzen, von den wilden Kriegern Ben Mohameds ermordet zu werden.“ „Sprich mit Deinem Vater, Herrin. Bana Said iſt ein kluger Mann, er wird einen Ausweg finden. Er hat großen Einfluß auf Ben Mohamed, ſeines Bruders Sohn, und vielleicht läßt Ben Mohamed den Fremden un— geſchädigt von! dannen ziehen.“ „Und willſt Du meinem Vater erzählen, was Du mir erzählt haſt?“ „Ich bin nur ein armer Sklave, Herrin. Ich bitte Dich, ſetze mich dem Zorne Ben Mohameds nicht aus. Wenn er erfährt, daß ich ſeine Geheimniſſe erkundet habe, läßt er mich peitſchen oder gar töten. Sprich mit Bana Said, aber ſage ihm nicht, daß ich Dir 8 Geheimniſſe Ben Mohamed's erzählt abe.“ Aruſcha ſah ein, daß ſte Abdullah und Omar nicht verraten durfte. Sie kannte die Grauſamkeit und Racheſucht Ben Mohameds zu gut, als daß ſie hoffen durfte, die beiden Neger ſeiner Rache zu entziehen. Noch ſann ſie darüber nach, wie ſie mit ihrem Vater ſprechen könne, ohae Abdullah und Omar 1 verraten, als ein lautes Getöſe die Stille unterbrach. Wildes Geſchrei, Waffengeklirr und einzelne Schüſſe drangen in verworrenem Getöſe vom Tor der Boma her. Aruſcha erſchrak. Sollten die Krieger Ben Mohamed's bereits die Karawane ange- griffen haben? Doch Abdullah beruhigte ſie. * 000 5 2 mit der höchſten turneriſchen Auszeichnung, Eichenkranz und Ehrenurkunde, ausgezeichnet, da beide die Eingangs erwähnten, hierzu erforderlichen Bedingungen erfüllt haben. *Seckenheim, 25. Juni. Dem Enkel der Witwe Eliſabetha Bargeld wurden 50 Mk. geſtohlen. Da der Betrag nicht mehr beige⸗ bracht werden konnte, eirculiert gegenwärtig eine Liſte, um denſelben zu erſetzen. § Edingen, 25. Juni. Heute nachmit⸗ tag regiſtrirte der Seismograph in Heidelberg ein leichtes Erdbeben. Ein bekannter Geologe iſt der überzeugten Anſicht, daß das Erdkrüm⸗ men ſeine Urſache in dem heute ſtattgefundenen Laufenlaſſen der 27000 Liter Edinger Aus⸗ leſe der hieſigen Aktienbrauerei ſeitens des Ge⸗ richtes ſeine Urſache hat. Heidelberg, 24. Juni. Geſtern mittag iſt der 25 Jahre alte Taglöhner Adam Trutoſch, der mit noch 5 anderen jungen Leuten an der neuen Eiſenbahnbrücke im freiem Neckar badete, ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Wieblingen, 24. Juni. mittag wurde eine in eine Schachtel verpackte Kindesleiche aus dem Neckar geländet, die ſich vermutlich ſchon einige Tage im Waſſer be⸗ funden hat. Säckingen, 24. Juni. Einen guten Fang machte geſtern die hieſige Gendarmerie. 2 jugendliche Radler kamen geſtern hier an, ſtellten ihre Räder in einem Gaſthauſe ein und fingen an, in der Stadt zu fechten. Als die Gauner merkten, daß man ihnen auf der Spur war, wollten ſie flüchten, doch gelang es, ſie zu verhaften. Die beiden Früchtchen ent⸗ puppten ſich nun als Karlsruher; ſie hatten die Räder in der Amalienſtraße in Karlsruhe ge⸗ ſtohlen und machten die Tour über Raſtatt, Straßburg, Freiburg nach Säckingen. Der eine dieſer Geſellen heißt Eberle, der andere Mattis; einer iſt 18 Jahre, der andere 23 Jahre alt. 0 Ludwigshafen, 24. Juni. Die durch eiuen Teil der Preſſe gegangene Nachricht von der angeblichen Auffindung gefälſchter Noten der Badiſchen Bank im Betrage von 40000 Mark iſt, wie jetzt mitgeteilt wird, abſolut unzutreffend. Tatſache iſt dagegen, daß in Karlsruhe bei einer anſcheinend internationalen Diebesbande über 4400 Mk. Bargeld beſchlag⸗ nahmt wurde, das aber nach genauer Unter⸗ ſuchung als echt anerkannt wurde und wahr⸗ ſcheinlich von einem Diebſtahl herrührt. Aus der Pfalz, 21. Juni. Auf eine merkwürdige Art haben Weingutsbeſitzer am unteren Gebirg ihre Standesintereſſen ver⸗ treten. Im„Weinblatt“ war der Vorſchlag gemacht worden, die Winzertagner, deren Lage eine ſehr verbeſſerungsdürftige iſt und die daher an den verſchiedenſten Orten ſich zu Vereinen zuſammenſchließen, ſollten auf einen Teil des ihnen täglich zuſtehenden ſog. Tag⸗ löhnerweines verzichten und ſich das Geld dafür geben laſſen. Dieſer Vorſchlag wurde von den Arbeitern dieskutiert, und in einem ſie 10 Pfennig. ö Heute nach⸗ Pfennig. e bekannten Weinort ſtellten ſie einen entſprechenden Antrag an die Gutsbeſitzer. Für das Liter Trinkwein, das ſie weniger bekämen, verlangten Dieſer Antrag wurde von den Weingutsbeſitzern abgelehnt und in einer Neuſtädter Zeitung verteidigt nun ein Intereſſent dieſe Ablehnung damit, daß er ausführt, der Taglöhnerwein komme die Weingutsbeſitzer lange nicht ſo hoch zu ſtehen, man ſtelle für 60 Mk. ein Stück guten Trinkwein her— d. h. 1200 Liter—, das Liter komme alſo nur auf fünf Man darf geſpannt ſein, was die große Mehrheit der Weingutsbeſitzer zu dieſer Aufklärung ſagen wird. Daß mancher Wein⸗ gutsbeſitzer„Trinkwein“ herſtellt, der wirklich nicht mehr als fünf Pfennige per Liter koſtet, iſt bekannt, bisher nahm man aber an, daß das nicht bei der Mehrzahl der Beſitzer der Fall iſt. Poſen, 25. Juni. Die Kriminalpolizei verhaftete geſtern abend drei ruſſiſche Einbrecher in dem Augenblick, als ſie das Kellergewölbe eines polniſchen Bankgeſchäftes erbrochen hatten und das Geldgeſchäft auszuplündern begannen. Nimes, 25. Juni. Von hier wird ein furchtbares Ehedrama berichtet. Zwiſchen dem Ehepaar Alibert kam es infolge einer Familien⸗ ſzene zu einer Rauferei, wobei eine Petroleum⸗ lampe umgeworfen wurde. Die Kleider der Frau fingen Feuer. Anſtatt das Feuec zu löſchen, drückte der Mann ſeine Frau zu Boden, ſo daß die Frau entſetzliche Brandwunden erlitt, daß ſie bald darauf ſtarb. Allibert wurde verhaftet. Chikago, 20. Juni. Ein neuartiger Unterricht iſt in den Höheren Mädchenſchulen in Chikago eingeführt worden. Die Schülerinnen erhalten jetzt Unterweiſung, wie ſie im Falle der Verheiratung eine aus fünf Köpfen be⸗ ſtehende Familie mit 20 Mk. wöchentlich ver⸗ pflegen ſollen. Sie lernen den Nährwert billiger Nahrungsmittel und ihre appetitliche Zubereitung kennen und erhalten ferner An⸗ leitung, für den Einkauf ſowie für die Unter⸗ ſcheidung zwiſchen naturreinen und verfälſchten Lebensmitteln. Diejenigen Mädchen, die der Heiratsfrage kein Intereſſe entgegenbringen, er⸗ halten Anleitung zur Führung eines billigen Penſionats. Ferner werden alle Schülerinnen im Benehmen bei Tiſch und in den Pflichten der Wirtin unterwieſen. Vermiſchtes. John D. Rockefeller, der amerikaniſche Dollarkönig, ſteht, ſeitdem er Amerika verlaſſen und eine Reiſe nach Europa angetreten hat, bei ſeinen Landsleuten im Mittelpunkt des Intereſſes. Noch nie hatte ſich ja den Zeitungen ſo viel Gelegenheit geboten, den ſonſt in ſtrenger Zurückgezogenheit lebenden Mann ſo aus der Nähe zu beobachten, wie während dieſer Reiſe. Rockefellers Tun und Treiben füllt daher Blätter, und neben den tatſächlichen Mittei⸗ lungen finden ſich auch allerhand Spekulationen gegenwärtig die Spalten der amerikaniſchen — n N er 78 N über dieſen reichſten Mann der Welt und ſein Rieſenvermögen. So macht ſich ein Mitarbeiter des New⸗ Dorker„World“ das Vergnügen, einmal aus⸗ zurechnen, welches Vermögen Rockefeller haben könnte, wenn er hundert Jahre alt werden ſollte; die Rieſenhöhe der Zahlen, die in dieſem Zukunftsbilde gegeben werden, iſt aller⸗ dings geeignet, Schwindel zu erregen. Gründ⸗ lich, wie ein Amerikaner immer iſt, hat ſich der Mann zunächſt ein Zeugnis von dem Arzt Rockefellers ausſtellen laſſen, daß der Multi⸗ millionär ſich der beſten Geſundheit erfreut und auf die Schonung ſeiner Kräfte wohl bedacht iſt, ſodaß er bei ſeiner Konſtitution und ſeiner ſorgenfreien Lage beſſere Ausſichten als jeder andere hat, das hundertſte Lebensjahr zu erreichen. Wer alſo am 8. Juli 1938 noch lebt, der wird ſich ja überzeugen können, ob das drohende Schreckbild, das der amerikaniſche Statiſtiker vor uns aufrichtet, Wirklichkeit ge⸗ worden iſt. Wenn Rockefellers Millionen in demſelben Verhältnis weiter wachſen wie bisher, ſo wird er als Hundertjähriger 25 732 Millionen Dol⸗ lar alſo über hunderttauſend Millionen Mark „wert“ ſein. Das iſt faſt dreimal ſo viel Gold und Silber, als heute in den Banken, Schatzhäuſern und Münzen der ganzen Welt lagert und im Umlauf iſt. Der menſchliche Verſtand vermag ſich von einer ſolchen Summe keine rechte Vorſtellung zu machen. Wollte jemand ſie in Dollarnoten auszählen und er zählte drei Noten in der Sekunde, ſo hätte er, wenn er Tag und Nacht ohne jede Pauſe weiterzählte, 295 Jahre 5 Monate 2 Wochen 16 Stunden 25 Minuten und 33 Sekunden zu tun, bis ſeine Arbeit vollendet wäre. Die Rechnung hat allerdings keine ganz ſicher feſtzuſtellende Grundlage, da niemand genau ſagen kann, wie viel Rockefeller gegen⸗ wärtig„wert“ iſt. Auf Heller und Pfennig könnte er es ſelber nicht angeben. Nach ſorg⸗ fältige Schätzungen betrug ſein Vermögrn in den letzten Wochen 615 Millionen Dollar. Intereſſent iſt folgende Zahlenreihe, die ſein Vermögen in verſchiedenen aufeinanderfolgenden Zeiten angibt. 1855 beſaß er gar nichts, 1865: 5000 Dollar, 1870: 50000 Dollar, 1872: 1000 000, 1875: 5000 000, 1885: 100 000 000, 1899: 250 000 000, 1899: 400000000, 1905: 550000000 Dollar. Seit⸗ dem iſt ſein Vermögen um 65 000 000 Dollar gewachſen. — Von Bienen erſtochen. Ein eigenarti⸗ ger Unfall hat ſich in Charlottenburg ereignet. Ein Geſpann des Spediteurs Hertling ſollte einem Beſitzer in der Sophie Charlottenſtraße mehrere bevölkerte Bienenkörbe überbringen. Infolge des ſchlechten Pflaſters löſte ſich wäh⸗ rend der Fahrt der Verſchluß des Korbes. Die Bienen ſchwärmten aus und ſtürzten ſich auf Pferd und Kutſcher. Das von Schmerzen gepeinigte Tier ging mit dem Wagen durch; der Kutſcher ſprang, von den Stichen ſchwer verletzt, vom Wagen, um ſich zu retten. Das „Ben Mohamed iſt viel zu klug“, ſprach er lächelnd,„als daß er ſich der Gefahr eines offenen Kampfs ausſetzt, nachdem ſeine Maſſai⸗ krieger in letzter Nacht ſo unangenehme Be⸗ kanntſchaft mit den Hinterladern der Askaris gemacht haben. Mit dem Geſchrei und den Schüſſen wird die Karawane begrüßt und willkommen geheißen. Wenn Du auf das Dach des Hauſes ſteigſt, wirſt Du den Einzug der Karawane beobachten können.“ Auf den erſten Blick erkannte Aruſcha den Deutſchen wieder. Ihr Herz erbebte bei ſeinem Anblick in Furcht und auch in froher Hoffnung. Bernhard unterhielt ſich freundlich mit ihrem Vater, während Ben Mohamed in finſterem Schweigen ihm zur Seite dahinſchritt. Einen Freund ihres Vaters konnte Ben Mohamed nicht als Feind betrachten und be⸗ handeln. Die Beſorgniſſe Abdullahs waren daher überflüſſig. Der Reiſende ſtand gleichſam als Gaftfreund ihres Vaters unter deſſen Schutz, und wenn Ben Mohamed Böſes im Schilde führte, ſo mußte er jetzt, da er die Freundſchaft zwiſchen Bang Said und dem Deutſchen ſah, ſeine feindſeligen Pläne auf⸗ geben. Dennoch nahm ſich Aruſcha vor, ſcharf Obacht zu geben, ob dem Fremden Gefahr drohe, und wenn dies der Fall war, ihn auf irgend eine Weiſe zu benachrichtigen. Jetzt war der Zug auf dem freien Jlatz vor dem Hauſe Ben Mohamed's angelangt. Die Träger ließen die Verwundeten nieder, und die Laſten wurden zur Erde geworfen. Ben Mohamed gab Befehl, daß die Ver⸗ wundeten in einigen leerſtehenden Hütten unter⸗ gebracht wurden, und lud Bernhard ein, in ſein Haus einzutreten. Dieſer aber ſah zuerſt nach ſeinen Leuten, ſorgte für ein ordentliches Lager der Verwundeten und empfahl den As⸗ karis und den Trägern die größte Vorſicht; ſie ſollten ſich ſtets beiſammen halten und den Platz vor dem Hauſe, der ihnen als Lageſtätte angewieſen war, nicht verlaſſen. Dann folgte er Ben Mohamed und Bana Seid in das Haus, erfreut, eine ſo freundliche Aufnahme gefunden zu haben. 4 „Weißt Du, Bana“, ſagte Juſſuf am Abend zu ſeinem Herrn, als ſich dieſer zur Ruhe begeben wollte,„wer außer unſerem Freunde, dem Bana Said, noch in der Boma Ben Mohameds weilt?“ „Nun“, entgegnete Bernhard lächelnd, „ich denke, Dein Freund und Landsmann Aadullah; wenigſteus habe ich ſein ſchwarzes Geſicht vorhin in der Halle geſehen, in der ich mit Bana Said und Ben Mohamed zu Nacht ſpeiſte.“ „Abdullah iſt ebenfalls hier, aber ſeinet⸗ wegen würde ich Dich nicht gefragt haben, Herr. Was ſagſt Du aber, wenn ich Dich verſichere, daß Bana Said ſeine ſchöne Tochter mit hierher gebracht hat?“ Bernhard, der ſich bereits auf ſein Lager ausgeſtreckt hatte, ſuhr empor.„Die Tochter Bana Said's iſt hier?“ rief er.„Aruſcha, die wir in Sanſibar geſehen haben?“ „Dieſelbe, Herr. Freilich habe ich ſie noch nicht geſehen, aber Abdullah hat es mir geſagt. Aruſcha ſoll das Weib Ben Mohameds werden.“ „Unmöglich!“ rief Bernhard, jetzt voll⸗ ſtändig emporſpringend.„Dieſer finſtere Araber, dem ich nicht über den Weg traue, ſoll die ſchöne, liebliche Aruſcha in ſeinem Frauenge⸗ mach gefangen halten? Mit ſeinen anderen Weibern und Sklavinnen zuſammen? Nein, nein, ein ſolches Loos kann Bana Said, der ein aufgeklärter, kluger und redlicher Mann iſt, ſeiner Lieblingstochter nicht bereiten. Abdullah wird ſich geirrt haben.“ „Möglich iſt es, Herr. Aber Adullah hörte ſelbſt, wie Bana Said zu Ben Mohamed ſagte, er möge ſich um die Liebe Aruſchas be⸗ werben; willige ſie ein, dann werde er ſich der Vermählung nicht wiederſetzen.“ „Aruſcha wird niemals einwilligen!“ „Wer weiß es, Herr. Ben Mohamed iſt ein reicher und mächtiger Herr.“ Juſſuf zog ſich zurück und Bernhard ſank auf ſein Lager nieder. Aber vergebens ſuchte er den Schlaf. Die Worte Juſſufs hatten ſeine Gedanken ſo lehaft erregt, daß ſie während der ganzen Nacht nicht zur Ruhe kommen konnten. Schlaflos wälzte ſich Bernhard auf dem Lager hin und her und wenn ein leichter Schlummer ſich auf ſeine Augen ſenken wollte, dann ſchreckte er plötzlich empor, denn im Traume erſchien ihm das liebliche Bild Aruſchas, welche, fliehend vor dem finſteren Ben Mohamed, flehend ihm die Hände entgegenſtreckt. (Fortſetzung folgt.) WCWWWWWWWWWGGGG G66 ſcheuende Pferd wurde am Eiſenbahnübergang durch Beamte aufgehalten und mit Hydranten von den Inſekten befreit. Das Tier erlag aber bald darauf den Wirkungen der Stiche. — Der ſiebente Junge. Nach alter Sitte pflegen die regierenden Fürſten, wenn in einer Familie ihres Landes der ſiebente Knabe gebo— ren wird, bei dieſem eine Patenſtelle anzuneh⸗ men. Das Kämmereramt des Königs von Sachſen hat jedoch aus Anlaß des analogen Falles dem betreffenden Bittſteller kürzlich mit⸗ teilen laſſen, daß König Friedrich Auguſt Ge⸗ ſuche um Uebernahme von Taufpatenſtellen infolge der großen Anzahl derartiger Immediat— eingaben grundſätzlich ablehne.— Sollte in Sachſen wirklich ein ſolcher Ueberfluß an „ſiebenten Jungen“ herrſchen? 26 blinde Paſſagiere kamen in Montreal am 15. Juni an Vord des Dampfers Athenian aus Glasgow an. Es waren nur junge Leute, darunter Kaufleute und Studenten des Recht und der Medizin. Als die Leute, die ſich auf den Dampfer geſchlichen hatten, entdeckt wurden, ließ der Kapitän ſie als Kohlenzieher arbeiten. Die Paſſagiere des Dampfers hatten Mitleid mit den jungen Burſchen und erklärten ſich bereit, deren Ueber⸗ fahrt zu bezahlen. Der Kapitän lehnte dieſes Anerbleten ab mit der Aeußerung, er danke 8 E dafür, das in Glasgow ſein Schiff in den Ruf komme, ein Paradies för blinde Paſſa— giere zu ſein. — Von der Braut erdrückt. Auf ſelt⸗ ſame Weiſe kam ein junger Mann Condren in Morriſtown ums Leben. Er beſuchte ſeine Braut, ein Fräulein Mary Murray in New— Verſey. Fräulein Mary eilte die Treppe hinab, um ihren Bräutigam zu begrüßen. Dabei verfehlte ſie eine Stufe und ſtürzte auf ihren Verlobten, der die Treppe hinaufkam. Sie wiegt 231 Pfund, während ihr Bräutigam ſchlank und bedeutend leichter war. Der junge Mann wurde bewußtlos aufgehoben, während Frl. Murray ohne Verletzungen davonkam. Condren ſtarb bald darauf im Krankenhauſe an gebrochenem Genick. Fräulein Murray iſt natürlich untröſtlich über den Verluſt ihres Bräutigams, der durch ſie auf ſo tragiſch amerikaniſche Weiſe ums Leben kam. — Im Lagerplatz bei Zeiſt(Utrecht) ſchlu⸗ gen während eines Gewitters zwei Blitzſtrahlen in das Lager der Landwehrinfanterie, der andere in das der Pioniere. Von der Infan⸗ terie wurden 14 Perſonen getroffen, von denen drei ſehr ſchwer verletzt wurden; von den Pionieren wurden 3 Soldaten getötet und 13 Soldaten verletzt, darunter 7 ſchwer. — Hausherr(zu dem Handwerker, der 88 eine Avsbeſſerung in ſeinem Hauſe vornimmt): „Aber hören Sie'mal, einen ſolchen Leichtſinn habe ich noch nicht geſehen! Sie laſſen da ja eine ganze Menge Röhren und Schrauben und anderes Material herumliegen. Die können ja verloren gehen!“— Arbeiter:„Ach, Sie wer⸗ den ſie ſchon auf der Rechnung finden.“ — Erklärlich. Fremder(zum Oberkellner eines Gebirgshotels):„Sagen Sie'mal, wie kommt es denn, daß in Ihrem Reſtaurant da drinnen eine ſo auffallende Stille herrſcht? Das Lokal iſt doch dicht beſetzt.“— Oberkell⸗ ner:„Ja, wiſſen Sie, die Herrſchaften ſind eben alle mit dem Schreiben von Anſichtskarten beſchäftigt.“ — A.:„Sehen Sie den Herrn dort im Pelz?“ B.:„Ja.“— A.:„Dieſer Mann hat mitgeholfen viele Tränen zu trocknen!“— B.; „Alſo ein edler Wohltäter der Menſchheit!“ — A.:„Nein, ein Fabrikant von— Taſchen⸗ tüchern!“ — Ein Fremder fuhr mit einer Droſchke an das Hofbräuhaus in München. Am Por⸗ tale angelangt, fragte er den Kutſcher:„Iſt denn das die Pinakothek, wohin ich wollte?“ —„Nein,“ war die Antwort,„aber ich hab' glaubt, a Maßl Bräuhausbier könnt' Ihna vorher net ſchaden.“ Bekanntmachung. Wir bringen nochmals in gedrängter Form die ſeit 1. Oktober 1904 für die Gemeinde geltenden Beſtimmungen über Beſeitigung der Tier⸗ kadaver zur Kenntnis der Viehbeſitzer. a) Sämtliche Kadover größerer gefallener oder zur Beſeitigung be— ſtimmter Tiere müſſen an die Verbandsabdeckerei Ladenburg abgeliefert werden; die Abholung erfolgt unentgeltlich, die Be— nachrichtigung der Abdeckerei erfolgt durch das Bürgermeiſteramt, welchem zu dieſem Zweck unverzüglich Anzeige zu erſtatten iſt. kleineren Haustiere(Hunde, Lämmer, Zicklein, Milchſchweine, Ferkel, neugeborene Kälber und Fohlen obliegt den Beſttzern; auch dieſe Tiere können un— entgeltlich der Verbandsabdeckerei überwieſen werden, ſofern ſie auf dem Rathauſe angemeldet ſind und der Wagen der Ab— deckerei innerhalb 12 Stunden den Ort paſſiert; ſofern die angemeldeten kleineren Tiere innerhalb 12 Stunden nach erfolg- loſer Anmeldung nicht abgeholt werden, müſſen ſolche durch den Beſitzer auf dem bisherigen Waſenplatze in einer mindeſtens 1 Meter tiefen Grube verlocht werden. Wir bemerken, daß Ab⸗ decker Raufelder auch fernerhin gegen entſprechende Vergütung b) Die Beſeitigung der bereit iſt, die Beſeitigung vorzunehmen. Seckenheim, 23. Juni 1906. Hürgermeiſteramt Seitz. Nr. 4213. Ernte begonnen hat. Katzen, Güte des Heues. Bekanntmachung. Den Ankauf von Heu durch die Militärverwaltung betr. Wir bringen zur Kenntnis der Herren Landwirte, daß das Proviantamt Mannheim mit dem Ankauf von Heu der neuen Das zum Verkauf anzubietende Heu muß gut gewonnen und trocken ſein, eine friſche Farbe und einen kräftigen Pflanzengeruch haben; es darf nicht mit ſolchen Gräſern und Kräutern vermiſcht ſein, welche keinen oder nur geringen Nährwert beſitzen, oder den Pferden witterlich bezw. ſchädlich ſind, Der Preis richtet ſich nach den Mannheimer Marktpreiſen für neues Heu unter Berückſichtigung der Seckenheim, den 21. 1906. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Seitz. Ritter. hat zu verkaufen 2 Mutterſchweine Karl Eiermann, Schloſſermeiſter. hat zu verkaufen Ananas, Himbeeren, Johannis- u. Stachelbeeren Anguſt Hörner. Nr. 4321. Nachdem in letzter Zeit die Beſtimmungen hinſichtlich der An— achtung gefunden haben, bringen wir nachſtehend die mit Zuſtimmung des Gemeinderat Gr. Landeskommiſſärs vom 30. Dezember 1902, Nr. 7335 dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß wir jeden Uebe Seckenheim, 12. Juni 1906. § 1. Meldepflicht. Jeder Ein⸗, Um⸗ oder Bekanntmachung. Das gürgermeiſteramt Volz. Ortspolizeilichen Vorſchrift über das Aeldeweſen. Auszug in oder aus einer hieſigen Wohnung muß binnen drei Vorübergehende Beſuche von auswärtigen Verwandten oder Bekan § 2. Meldepflichtige Perſauen. Verpflichtet zu den§ 1 vorgeſ ausziehende Perſon als Mieter, Aftermieter, Dienſtbote, aufnehmen, bezw. aufgenommen hatten. Die Meldung hat ſich auf die Ehefrau des zu Meldenden und Hauseigentümer, welche nicht ſelbſt ihr Haus bewohnen, ihre Meldungen obliegen. Es haben ſomit zu melden: J. Die Hausbeſitzer bezw. die von ihnen beſtellten Verwalter jeden Ein⸗ a. ſie ſelbſt und ihre mit ihnen wohnenden Angehörigen, b. Die übrigen in ihrem Haushalt wohnenden Perſonen, wie Dienſtboten, Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge, Schlafleute, Pfleglinge, c. ihre Mieter und deren Angehörige berührt. 2. Die Mieter jeden Einzug, Um⸗ und Auszug ihrer eigenen Dienſtboten, ihrer Geſellen, (Aftermieter), ſowie der Angehörigen der Vorgenannten. § 3. Ort der Meldungen. Die Meldungen aus der Gemeinde Seckenheim ſind bei dem Bürgermeiſteramt(Rathaus), diejenigen aus dem Ortsteil Rheinau bei dem dortigen Stabhalteramt § 4. Form der Meldungen. Zu den Meldungen ſind die vorgeſchriebenen, bei den in mulare(bei Einzug gelb, bei Auszug grün) zu benützen. Jede Meldung iſt von den Meldepflichtigen und dem Gemeldeten zu unter Für jede Perſon iſt die Meldung auf ein beſonderes Formular zu ſchre haupt beziehen, können Ehefrauen und Kinder au § 5. Sicherung der Vollſtändigkeit und Nichtigkeit Maaßgabe dieſer Vorſchrift eine Meldung erſtattet werden muß, mäßigen Ausfüllung des Meldeformulars erforderlichen Angaben der Meldungen. zu machen. (Gemeindehaus) zu erſtatten. 8 8 Das polizeiliche Meldeweſen betr. und Abmeldung bei Ein⸗ und Auszug ſehr wenig Be⸗ s unterm 11. März 1902 e für vollziehbar erklärte Ortspolizeiliche rtretungsfall unnachſichtlich beſtrafen werden. rlaſſene und durch Erlaß des Vorſchrift obigen Betreffs wiederholt und mit Schmitt. Tagen gemeldet werden. nten ſind meldefrei. chriebenen Meldungen ſind jeweils diejenigen, welche die ein- oder Geſelle, Gehilfe, Lehrling oder in ſonſtiger Eigenſchaft in die Wohnung ſeine Kinder jeden Alters zu erſtrecken. haben einen im Hauſe wohnenden Stellvertreter zu beſtellen dem oder Auszug, welcher Gehilfen, Lehrlinge, Pfleglinge, Mieter 3 bezeichneten Meldeſtellen erhältlichen For⸗ ſchreiben. iben; nur bei Meldungen, die ſich auf ein Familien⸗ f das gleiche Blatt geſchrieben werden. Jeder in Bezug an deſſen Perſon oder Angehörige, nach iſt gehalten, dem zur Meldung Verpflichteten alle zur vorſchrifts⸗ Auf Verlangen der Meldeſtellen haben die Anzumeldenden die in ihrem Beſitz befindlichen, zum Ausweis über ihre Perſon dienlichen Papiere vorzulegen. Reichsausländer müſſen ſich durch Beurkundungen ihrer Heimatsbehörde über ihre Staatsangehörigkeit ausweiſen. Den Anmeldungen von zuziehenden Perf meldebeſcheinigung anzuſchließen. Befinden ſich in dem Haushalt der Zuziehenden, Kinder unter 12 Jahren, ſ 13 Impfung durch Vorlage der Impfſcheine zu erbringen. g 86. Strafbeſtimmungen. Zuwiderhandlungen gegen dieſe ortspolizeiliche Vorſchrift werden gemäߧ 40 Polizeiſtrafgeſetzbuches geſtraft. 1 P ee 2 8 1 1 * 2— 2 N onen iſt die am bisherigen Wohn- oder Aufenthaltsort des Gemeldeten erteilte Ab— o iſt außerdem der Nachweis über die erfolgte Vaters auch dem Stammtiſchgeſellſchaft zur Roſe. dieſen unſern herzlichsten Dank hiermit auch öffentlich auszuſprechen. Seckenheim, Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme an der 5 Krankheit und dem Ableben unſeres innigſtgeliebten Gatten und Anton Riesenacker ſowie die vielen Kranzſpenden und die überaus zahlreiche Leichen⸗ 81 begleitung ſagen wir Allen innigſten Dank. i Militärverein, dem kath. Männerverein und der Seckenheim, den 25. Juni 1906. Im namen der trauernden Hinterbliebenen: Thomas Rieſenacker. Feſſeuſliche Janſagang. Der hieſige ländliche Creditverein hat uns für ſchule den ſchöͤnen Betrag von 100 Mark geſtiftet. N ſelbſt ein ehrendes Denkmal zu ſeinem Jubiläum errichtet und unſern Verein zum wärmſten Danke verpflichtet. den 24. Juni 1906. Der Evangel. 1 für Kinderpflege: Beſonders Dank unſere! Kleinkinder⸗ Er hat damit ſich Roth Pfarrer. Bekanntmachung. Für Herbſt- und Wintervorrat in Kohlen, Koks u. Brikels erſuche ich die geehrte Einwohnerſchaft wegen pünktlicher Lieferung als⸗ bald Beſtellungen an mich gelangen zu laſſen. Reines Gewicht. Mit e Hochachtung! Heinrich Trockenes Lager. Prima Ware. uby, Kohlengeſchüft. Turn⸗Verein Einladung. Am Sonntag, den 1. Juli 1906 findet in Rohrbach bei Heidelberg unſer diesjähriges Gau-Turnfeſt verbunden mit Einzel- und Vereinswetturnen ſtatt. insbeſondere aber unſere verehrl. Lokal zum„Zähringer Hof“. Seckenheim. Der Turnrat. Mmedizinal-Cerband Seckenheim. Anläßlich des gut abgelaufenen Feſtes hat die Direktion der Edinger Aktien-Brauerei für alle an dem Feſt⸗ ausſchuß beteiligten Perſonen einen Hektoliter BI geſpendet und ſagen hierfür unſern beſten Dank und laden zugleich alle beteiligten Perſonen zu einem Glas Bier am Samstag Abend im Schloß punkt 8 Uhr freundlichſt ein. Der Reinüberſchuß des Feſtes wird dann bekannt gegeben. Suche für jede Woche Waſchen eine tüchtige Waschfrau. Frau Nätchen Kuhy. Verloren ging vom Gaſthaus zum Engel bis zum Deutſchen Hof ein schwarzer Schirm. Abzugeben gegen Belohnung in der Exped. ds. Bl. zum Große bella Geld⸗Kotterie d. Bad. Landes vereins v. Roten 1 Ziehung bereits 21. Juliſ Beste Gewinnchancen 3388 Baargewinne Mk. ohne Abzug 444, O00 1. Haupigew. Ak. 15,000 2. Hauptgew. k. 5,000 2 4 1000— Mk. 2000 4. 500— Me 8000]5 3380 Gew. zuſ. M. 20000, los 1 Al. 0 11 Lose 10 Mk. Porto u. Liste 25 Pf. versendet das General-Debit J. Störmer, Strassburg i. E. 2 Artes pee u A n Decken helm: Och. Mendel. 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