— mittelfreiheit durchgeführt wird. Anzeigeblatt für Seckenbeim und Noesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 80 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Nedaktian, Druck und Verlag von J. Helfrich in Zeckenheim. Nr. 57. ——— Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeilek oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Mittwoch, den 18. Juli 1906. 6. Jahrgang Unſer neues Volksſchulgeſetz. Wenn ich am Maßſtabe dieſer meiner prinzipiellen Auffaſſung den uns vorliegenden Entwurf prüfe, muß ich ſagen: Ge⸗ wogen und viel zu leicht befunden. Die ganze Volksſchulfrage wird zu einer reinen Finanz⸗ frage gemacht und iſt das verkehrteſtete, was man auf dieſem Gebiete überhaupt tun kann. Die Volksſchule iſt heute noch und bleibt auch für die nächſte Zeit das Aſchenbrödel des Staates ſowohl als der Gemeinden. Nur wenn es ſich um Kulturaufgaben und insde⸗ ſondere um die Volksſchule handelt, da ſteht man ratlos da und handelt und handelt und ſchachert und berät wochenlang. Die Ein⸗ reihung der Lehrer in den Gehaltstarif halten wir für notwendig. Der Staat hat die Schul⸗ pflicht eingeführt und aus der Einführung der Schulpflicht verwächſt mit Notwendigkeit die Konſequenz, daß auch die Lern⸗ und Lehr⸗ Wir haben immer noch die konfeſſionelle Lehrerbildung und Lehrererziehung und da wundern Sie ſich, wenn dann ſchließlich auch konfeſſionelle Lehrer⸗ vereine entſtehen. Wir haben heute zu wenig Lehrer⸗Seminare. Es wurde geſtern kon⸗ ſtatiert, daß Leute mit den denkbar beſten Zeugniſſen zurückgewieſen werden mußten, weil kein Platz vorhanden war. Iſt denn das ein 2 5 in dem Augenblick, in dem wir unſere olksſchule verbeſſern wollen ꝛc.? Die Ge⸗ meinden ſollen jetzt die Sünden der Regierung büßen und ſollen bezahlen— wenn man dieſe Vorlage unpopulär machen wollte, konnte man es nur damit tun, daß man den Gemeinden die Koſten aufhalſen will. Die Folge wäre, daß es mit der Volksſchule nicht beſſer würde, ſondern eher noch ſchlechter. Wir meinen, wir haben lange genug gewartet und auch die Lehrer haben lange genug gewartet. Wir— nun⸗ mehr den großeren Parteien je einem Ver⸗ treter das Wort gegeben. Es wurde auch ſonſt manch vortreffliches Wort z. B. von den „H. Wiedemann, Heinburger u. A. geſprochen. achlich neues aber wurde von ihnen nichts mehr vorgebracht. Man erinnert ſich, wie die Parteien bei * dem Widerſtand der Regierung„mutig zurück⸗ wichen.“ Endlich kam ein Geſetz zu Stande, welches der Hauptſache nach folgende Beſtim— mungen enthält.“ (Fortſetzung folgt.) Deutſches Reich. Berlin. Das neue Exerzier-Reglement für die Fußtruppen bringt neben vielen Aen⸗ derungen und Vereinfachungen auch dankes— werterweiſe manche Verdeutſchungen der bis— herigen Fachausdrücke. Nach einer Zuſammen⸗ ſtellung der Neuen Pol. Korreſpondenz iſt u. a. aus der früheren„Sektion“ die„Gruppe“ geworden. Anſtatt:„Bataillon ſoll chargieren — Geladen!“ heißt es entweder:„Zum— Schuß— Laden!“ oder, wenn nicht ſofort ge⸗ ſchoſſen werden ſoll:„Laden und Sichern!“, für„Chargiert— Fertig!“ iſt:„Zum— Schuß— Fertig!“ getreten. Die„Points“ werden in Zukunft„Richtungsunteroffiziere“ und„Richtungsoffiziere“ benannt.„Die„Pyra⸗ mide“ iſt in„Gewehrgruppe“, die„Teten“ ſind in„Anfänge“ verdeutſcht. Auch das Ankündi⸗ gungskommando„Bataillon“(vor„marſch!“, „halt!“ oder„kehrt!“) iſt durch das Ankündi⸗ gungswort„Abteilung“ erſetzt, das für einzelne Leute und alle Abteilungen unter Kompagnie⸗ ſtärke gilt, ſofern ſie nicht beſtimmte Teile der Kompagnie darſtellen, die dann beſonders— 3. B. mit„zweite Gruppe“,„dritter Zug“, „Ganze, Kompagnie“(kehrt! uſw.)— bezeichnet werden. Die Verdeutſchungen ſollen auf be⸗ ſonderen Wunſch und Anregung des Kaiſers durchgeführt worden ſein. Aus Nah und Fern. (0 Seckenheim, 18. Juli. Wie wir erfahren, wird der hieſige Männergeſangverein auch in dieſem Jahre und zwar im Laufe des Monats Auguſt ein Gartenfeſt veranſtalten. Wie im Vorjahre ſo wird ſich auch diesmal wieder der Männergeſangverein in lobenswerter Weiſe in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellen und einen Teil des beim Feſte etwa erzielten Reinüberſchuſſes zu gemeinnützigen Zwecken verwenden. Mit Rückſicht hierauf und ange⸗ ſichts der allgemeinen als vortrefflich aner— kannten Leiſtungen des Männergeſangvereins, wird deſſen Abſicht in der hieſigen Einwohner ſchaft wohl ausnahmslos ſympatiſchen Anklang finden, ſodaß ein gutes Gelingen dieſer Ver⸗ anſtaltung, auf welche wir demnächſt eingehender zurückkommen werden, mit Sicherheit zu er⸗ warten iſt. Manheim, 16. Juli. Wegen Beleidi⸗ gung des Richterkollegiums der 1. Strafkammer des Landgerichts wurde der Schreibgehilfe Ziegler aus Sandhauſen bei Heidelberg von der 3. Strafkammer zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Ziegler hatte die Richter ange⸗ griffen wegen des Freiſpruchs, der im Prozeß gegen den Bürgermeiſter und Gemeinderat von Sandhauſen am 5. Dezember v. Js. erfolgte. Er war auf Bürgermeiſter Hambrecht ſchlecht zu ſprechen, da ihn dieſer aus dem Gemeinde⸗ dienſt entlaſſen hatte. Mannheim, 15. Juli. Die Einwohner- zahl Mannheims berechnete unſer Statiſtiſches Amt am Ende Mai d. J. auf 166765.— Die ſtädtiſchen Straßenbahnen erzielten im Monat Mai d. J. eine Geſamteinnahme von 187 867,30 Mk. gegen 169 240,30 Mk. im gleichen Monat des Vorjahres. Im Berichts⸗ monat wurden 1977941 Perſonen befördert. Feudenheim(A. Mannheim), 14. Juli. Beim Ausſchalen einer Baugrube für die Kanaliſierung wurde geſdern nachmittag der 28 Jahre alte Erdarbeiter Jakob Krämer von dem durch die in der letzten Zeit niederge⸗ gangenen Regengüſſe aufgeweichten Erdreich verſchüttet. Nach einſtündiger angeſtrengter Tätigkeit gelang es, den Verunglückten wieder Lache. Tageslicht zu bringen, jedoch nur als eiche. Plankſtadt, 16. Jull. Geſtern, Sonn⸗ tag morgen, wurde am Edinger— Plankſtadter Uebergang bei der Blockſtation der Linie riedrichsfeld— Heidelberg ein Reiſender vom uge überfahren und ſofort getötet. Wie man hort, iſt es ein Reiſender aus Hamburg, wel⸗ cher in Friedrichsfeld den Zug verfehlte und nun auf dem Bahngebiete nach Heidelberg laufen wollte, um dort Anſchluß zu erreichen. Heidelberg, 16. Juli. Am Samstag nachmittag fiel der ledige Friedrich Spring aus Feudenheim, welcher mit dem Schlepper unent⸗ geltlich von Mannheim nach Heilbronn kommen wollte, aus Unvorſichtigkeit bei der Neckarmörth⸗ Die schöne Aruscha. Roman von O. Oelſter. 18) Raſch ſchritten ſie dahin, lautlos, ſchweigend, wie die Schatten der Nacht. Aber plötzlich ſchreckte Bernhard, der an der Spitze des kleinen Zuges ging, zuſammen. Er vernahm in dem hohen Gras ein leiſes Raſcheln, als ob ſich geſchmeidige Geſtalten durch die Halme ſchlangen⸗ gleich wanden. Feſter umkrafte ſeine Hand die Buͤchſe. Aufmerkſam ſpähte er nach der Stelle hin, wo das hohe Gras in zitternder Bewegung ſich regte. Und plötzlich ſprangen rechts und links von dem kleinen Zuge dunkle Geſtalten empor, ſtießen ein wildes, trium⸗ phirendes Geheul aus und ſchwangen die im Mondlicht blitzenden Speere. „Wir ſind verloren“, rief Juſſuf,„die Maſſais haben uns von allen Seiten umringt!“ „Nein“, entgegnete Bernhard haſtig, mit raſchem Blick die gefährliche Lage überblickend, „noch haben ſie uns den Weg zum Lager nicht abgeſchnitten. Vorwärts, Juſſuf! Bring Aruſcha und ihre Dienerin in Sicherheit! Wir halten Euch die Maſſais vom Leibe. Vorwärts! Raſch! raſch! So lieb Euch Euer Leben iſt!“ Juſſuf ſah, daß ſein Herr Recht hatte. Er ergriff die Hand Aruſcha's.„Kommt Herrin“, flüſterte er und zog das erſchreckte Mädchen mit ſich fort, während Ugalla und Abdullah eiligen Laufs folgten. Bernhard ſammelte die Askaris. Es waren ihrer nur ſechs, aber ausgeſuchte Leute, altgediente Sol⸗ daten aus dem Süden, die die Feuerprobe ſchon in den Kämpfen des Majors Wißmann gegen Buſchiri und Bana Heri beſtanden hatten. Sie ſchaarten ſich um Bernhard, die Gewehre zum Schuß bereit. Langſam wichen ſie, Schritt für Schritt zurück, den wilden Feinden kühn die Stirn bietend. Aufheulend ſtürmte die Schaar der Maſſai heran, aber vor den Schüſſen der Sudaneſen verſchwanden ſie blitzſchnell in dem hohen Graſe. „Schießt abwechſelnd“, befahl Bernhard ſeinen Leuten,„damit wir ein fortwährendes Feuer unterhalten.“ Die Maſſai wagten nicht, ſich auf die kleine, geſchloſſene Schaar zu werfen, deren vorzügliche Feuerwaffen ſie bereits vor Kurzem in dem nächtlichen Waldgefecht kennen gelernt hatten. Aus der Entfernung ſchleuderten ſie einige Wurfſpeere, die ohne jemanden zu ver⸗ wunden, über die Köpfe der Leute Bernhards hinwegflogen. Die Schüſſe hatten aber auch das Lager alarmiert, das nur noch einige hundert Schritt entfernt war. Ramaſſan ſandte ſeinem Herrn eine Verſtärkung entgegen, deren praſſelndes Schnellfeuer die Maſſais raſch in das zerſtreut auf der Ebene emporragende Gebüſch zurück⸗ trieb. Glücklich ward ſo das Lager erreicht, wäre. Voller Dankbarkeit ſtreckte Aruſcha Bernhard die Hände entgegen. „Sei auf Deiner Hut, Fremdling“, ſprach ſie dann.„Ben Mohamed wird jetzt meine Flucht ſchon bemerkt haben und uns verfolgen. Vielleicht iſt es ſchon zu ſpät zum Abmarſch.“ „So bleiben wir hier und verteidigen uns, bis Bana Said zurückkehrt. Er wird uns hilfreich zur Seite ſtehen gegen die Wut Ben Mohameds.“ Aruſcha ſenkte das Haupt. In ihrem Herzen ſtiegen Zweifel auf, ob ihr Vater ihren Schritt gutheißen würde. Aber jetzt war es zu ſpät, den Schritt zurückzutun. Vorwärts! war jetzt die Loſung und ſtolz richtete ſie ſich empor, feſt entſchloſſen, alle Gefahren zu tragen. Die Befürchtung Aruſcha's daß es zum Abmarſch zu ſpät ſei, war durchaus gerecht⸗ fertigt. Die Maſſaiſchaar, welche Bernhard vorhin angegriffen hatte, war nur der Vortrupp der Hauptmacht Ben Mohamed's geweſen, der jetzt mit allen ſeinen Kriegern aus der Boma hervordrang und die Ebene rings um das Lager überſchwemmte. Es wäre Wahnſinn ge— weſen, ſich mit der kleinen Schaar in die wohl tauſend Krieger zählende Mannſchaft Ben Mo⸗ hameds zu werfen; wie ein Schiff von den ſturmgepeitſchten Wellen wäre die kleine Schaar Bernhards verſchlungen worden. „Wir müſſen uns hinter unſeren Palli⸗ ohne daß ein Verluſt zu beklagen geweſen ſaden verteidigen, auf Tot und Leben“, er⸗ inſel in den Neckar und erlrank. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Doſſenheim a. d. Bergſtraße, 15. Juli. Eine Schreckenskunde durcheilte geſtern mittag 11 Uhr unſeren Ort. Im Gemeindeporphyr⸗ werk war ein Schuß zur unrechten Zeit losge⸗ gangen und ſchleuderte den 35 Jahre alten Johann Möll von einem Steinbruch in den andern, wo er mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen blieb. Sein Mitarbeiter Adam Eberle, im gleichen Alter ſtehend, wurde ſchwer verletzt in das akademiſche Krankenhaus nach Heidel- berg überführt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Pforzheim, 15. Juli. Jns ſtädtiſche Krankenhaus wurde dieſer Tage ein verheirateter Zementeur namens Jakob Weſch aus Wieb⸗ lingen eingebracht. Bald nach ſeiner Einlieferung erkannte man, daß der Mann geiſtesgeſtört iſt, weshalb er in einer Iſolierzelle untergebracht wurde. Hier rannte er wiederholt derart mit dem Kopf an die Wand, daß er an den Folgen der dabei erlittenen Verletzungen geſtorben iſt. Karlsruhe, 16. Juli. Trotz vieler öffentlicher Bekanntmachungen und Mitteilungen in der Preſſe herrſcht heute noch in den Kreiſen der Handwerker und Gewerbetreibenden vielfach Unklarheit darüber, wer den Meiſtertitel führen darf. Es kann nicht oft geuug betont werden, daß die unberechtigte Führung des Meiſtertitels beſtraft wird. So wurde ein gelernter Maurer, der ſich, ohne daß die geſetzlich feſtgelegten Vor⸗ ausſetzungen gegeben waren, den Titel„Maurer- meiſter“ beilegte, nachdem er ſein Handwerk als ſelbſtändiger Unternehmer begonnen hatte, wegen unberechtigter Führung dieſes Titels vom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe verur— teilt und ſeine eingelegte Reviſion ſowohl am Landgericht, als auch vom Strafſenat des Oberlandesgerichtes verworfen. Es ſei deshalb darauf hingewieſen, daß alle diejenigen, welche ſich nach dem 1. Oktober 1901 ſelbſtändig ge⸗ macht haben, die Meiſterprüfung ablegen müſ⸗ ſen, wenn ſie den Meiſtertitel führen wollen. Eine andere Art der Erwerbung dieſes Titels, wie vielfach angenommen wird, die etwa durch Verleihung oder Berechtigung zur Führung, wenn jemand eine Reihe von Jahren ſein Ge⸗ ſchäft ſelbſtändig betrieben hat, gibt es nicht; nur durch Ablegung der Meiſterprüfung kann der Meiſtertitel erworben werden. Jeder Hand⸗ werker, der ſich ſelbſtändig macht, hat ein be⸗ ſonderes Intereſſe daran, die Prüfung abzu⸗ legen, führt er doch vor einer ſtaatlich hierzu beſtellten Kommiſſton den Nachweis, daß er befähigt iſt, ſein Gewerbe auszuüben. Wie es im Intereſſe einer wirtſchaftlichen Stärkung des Handwerks notwendig iſt, daß ſich jeder, der ſich ſelbſtändig macht, der Meiſterprüfung unterzieht, ſo iſt es auch auf der andern Seite Aufgabe des Staates, der Gemeinde und der Geſamtheit, die geprüften Handwerker durch Zuwendung der Aufträge zu unterſtützen und zu fördern. Schließlich ſei darauf hingewieſen, daß die unbefugte Führung des Meiſtertitels mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. beſtraft wird. R Mülheim a. Rh., 14. Juli. Anläßlich eines Streites wurde geſtern Nacht ein Former von ſeinen Gegnern auf dem Eiſenbahngleiſe feſtgebunden, um ihn überfahren zu laſſen. Dieſer konnte ſich aber beim Herrannahen eines Perſonenzuges noch rechtzeitig losreißen und flüchtete in ein Bahnwärterhäuschen. Einer der Gegner ſchoß dem Fliehenden mehrere Kugeln in den Leib. Der Getroffene brach ſchwer verletzt zuſammen und ſtarb bald. Frankenthal, 16. Juli. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich Samstag nachmittag in der Montierungshalle der Schnellpreſſenfabrik Albert und Cie., A.⸗G. Der Schloſſer Joſef Reutter wollte den Antrieb einer Rotations⸗ maſchiene bedienen. Da die Scheibe an- ſcheinend nicht genügend geſchmiert war, ent⸗ ſtand ſtarke Reibung, ein Eiſenpfahl wurde aus dem Boden geriſſen und von der Trans⸗ miſſion dem Reutter derart auf den Kopf ge⸗ ſchlagen, daß der Unglückliche mit zerſchmettertem Schädel tot zu Boden ſtürzte. Mösbach(A. Achern), 16. Juli. wurde in hieſiger Pfarrkirche ein Brautpaar getraut, das zuſummen 128 Jahre zählt. Der Bräutigam iſt 54 und die Braut 74 Jahe alt. Aus der Pfalz, 15. Juli. Die Blatt⸗ fallkrankheit in den Weinbau⸗Gegenden der Pfalz macht trotz des Spritzens und Schwefelns wahrhaft beängſtigende Fortſchritte. Es ſei, wie der„Pf. Pr.“ geſchrieben wird, nicht zu viel geſagt, wenn man jetzt ſchon eine auch nur einigermaßen befriedigende Weinernte für vollkommen ausgeſchloſſen erklärt. Heilbronn, 14. Juli. Durch das ſtarke Auftreten der Peronoſpora werden die Weinberge hier und im Umkreis ſchwer ge⸗ ſchädigt. Die anhaltende naſſe Witterung und die Nebel der letzten Nächte förderten die Ver⸗ breitung dieſes Rebenfeindes dermaßen, daß heute trotz reichlichen Beſpritzens wohl zwei Drittel des Traubenanſatzes als vernichtet gelten können. Wiesbaden, 16. Juli. Die Straf⸗ kammer verurteilte den Schutzmann Walter, welcher einen unrechtmäßigerweiſe verhafteten hieſigen Bürger auf der Polizeiwache durch Fußtritte und Ohrfeigen ſchwer mißhandelt hatte, wegen Körperverletzung zu zwei Wochen Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 4 Monate Gefängnis beantragt. Oettingen, 15. Juli. Der Zjährige Knabe des Orgelſchreiners Pollak iſt nach dem Genuſſe unreifen Obſtes trotz ärztlicher Hilfe geſtorben. ö Schwerin, 15. Juli. In der ſentatio⸗ nellen Silberdiebſtahls-Affäre der Fürſtin Wrede iſt eine abermalige Wendung eingetreten. Das zuſtändige Landgericht verfügte die Wiederauf⸗ nahme der Strafverfolgung der Fürſtin wegen fortgeſetzten Diebſtahls und Unterſchlagung. Aus der Schweiz, 15. Juli. Durch Blitzſchlag getötet wurden am Freitag abend bei einem Gewitter, das über die Gegend am Züricherſee zog, drei Perſonen aus Wädensweil. Heute Die Familie Bollier war mit einer befreundeten 55 ———2—ñ—ä— CCC Frau mit Heuen beſchäftigt. Da ein Gewitter im Anzug war, beeilte man ſich und bald war alles zur Heimkehr bereit. Während der Arbeit hatte man das dreijährige Kind unter einem Birnbaum zurückgelaſſen und eben waren die beiden Frauen im Begriff, das Kind zu holen, als plötzlich auf den Baum ein Blitzſchlag niederging und die beiden Frauen ſowie das Kind tötete. a Zürich, 24. Juli. Auf allen Höhen fiel reichlich Neuſchnee. Am Säntis ſchneit es ſeit den letzten 24 Stunden ununterbrochen; das Reſultat iſt eine 30 Zentimeter hohe Schneedecke am Obſervatorium— mit 3 Grad Kälte. Nürnberg, 15. Juli. Ein am 28. Juni hier nach Stuttgart aufgegebenes, als unbe⸗ ſtellbar zurückgekommenes Poſtpaket wurde jetzt amtlich geöffnet. Der Inhalt war die Leiche eines mäunlichen, erdroſſelten Kindes. London, 16. Juli.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio, Japan beabſichtige, außer den bereits im Bau befindlichen Kriegsſchiffen, großen Kreuzern und kleineren Fahrzeugen auf Grund der im Kriege gewonnenen Erfahrungen noch mehr Kriegsſchiffe, große Kreuzer und Torpedoboote, alle mit ſchwerer Armierung zu bauen. Im Budgetvorſchlag werde das Volk aufgefordert werden, große finanzielle Opfer zu bringen, damit die bevorſtehenden Rüſtungen durchgeführt werden können. Montreal(Kanada), 15. Juli. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ ſchlug der Blitz in einen Ballſaal zu Wellsford ein. Es befand ſich eine Tanzgeſellſchaft in dem Etabliſſement, als der Blitz durch die elektriſche Leitung in den Ballſaal fuhr. Ein junges Mädchen, das gerade eine elektriſche Glocke läutete, wurde auf der Stelle getötet, während 20 andere Perſonen betäubt und ſchwer ver⸗ letzt zu Boden fielen. Die Wirkung des Blitzes war ſo gewaltig, daß der ganze Bau erſchüt⸗ tert wurde. Es entſtand eine wilde Panik und die Geſellſchaft eilte entſetzt dem Ausgange zu. Bei dem wilden Durcheinander, bei dem jeder ſuchte, möglichſt ſchnell das Freie zu ge⸗ winnen, wurden über hundert Perſonen erheb⸗ lich verwundet. Newyork, 15. Juli. Nach einem Tele⸗ gramm aus Salvador hat die Regierung Honduras an Guatemala den Krieg erklärt. Vermiſchtes. — Verfaſſungsreform in Würt⸗ tem berg. Auch die Württemberger haben nun endlich ihre Verfaſſungsreform unter Dach gebracht. Die Hauptzüge derſelben ſind: Wer 25 Jahre alt iſt, kann gewählt werden; früher 18. für die erſte, 30 fuͤr die zweite Kammer. Die erſte Kammer erhält 50 Mitglieder ſtatt 29. Zu den Prinzen, Standesherrn(19, darunter 13 katholiſche) und den 6 vom König Ernann⸗ ten treten nunmehr 8 Ritter, 4 Abgeordnete der evangel. und 2 der kathol. Kirche, 2 Abge⸗ ordnete der Univerſität und techniſchen Hoch⸗ mahnte Bernhard ſeine Sudaneſen und die Suaheliträger, welch' letztere ziemlich trübſelig dareinſchaulen. Indeſſen galt es ihr Leben, und ſo wenig brauchbar ſie im offenen Kampfe mit den wilden Maſſai waren, ſo tapfer zeigten ſie ſich hinter Verſchanzungen, die ihnen von vornherein durch die beſſere Wirkung ihrer weittragenden Gewehre ein Uebergewicht über den faſt nur mit Speeren und Keulen bewaff⸗ neteu Feind verliehen. Freilich hatte Ben Mohamed auch einige Gewehre zu ſeiner Ver— fügung, doch dieſe waren von veralteten Kon⸗ ſtruktionen, ſo daß ſie ſich mit den Hinterladern der Leute Bernhards nicht meſſen konnten. So ſah man denn zuverſichtlich dem Angriff der Maſſai entgegen, der gegen Morgen er⸗ folgte. Bernhard hatte Aruſcha mit ihrer Dienerin in einer Hütte untergebracht, wo ſie gegen die Speerwürfe und Schüſſe des Feindes geſichert waren. Er ſelbſt eilte dann wieder zu ſeinen Leuten, die Ramaſſan und Juſſuf längſt der Palliſaden aufgeſtellt hatten. Eine lichte Dämmerung ruhte über der Ebene, die ſcheinbar in tiefer Stille und Ein⸗ ſamkeit dalag. Am öſtlichen Himmel ſchoſſen einzelne blitzende Strahlen empor, Anzeichen, daß in kurzer Zeit das Geſtirn des Tages emportauchen und blendendes Licht verbreiten werden. Da tönte ein lauter Ruf durch die Stille des eben anbrechenden Morgens; ein tauſendſtimmiges Geheul folgte dem Ruf und mit einem Male erhoben ſich aus dem tau⸗ ſeuchten Graſe rings um das Lager die braunen Geſtalten der wilden Krieger und ſtürmten, ihre Speere, Keulen und Streitäxte ſchwingend, auf das Lager zu. Einzelne Schüſſe krachten aus ihren Reihen, doch die Geſchoſſe erreichten die Palliſaden nicht. Wurfſpieße und Pfeile ſchwirrten durch die Luft und bohrten ſich tief in die Planken und Erdſchanzen, wo ſie zitternd ſtecken blieben. „Schießt nicht zu früh!“ rief Ramaſſan. „Laßt ſie bis auf hundert Schritt herankommen, dann aber gebt's ihnen ordentlich!“ Näher und näher tobten die wilden Haufen. Da krachte die Büchſe Bernhards, einer der erſten der Maſſai machte einen ge⸗ waltigen Satz, dann ſtürzte er leblos nieder, von der Kugel des Deutſchen getroffen. Und nun praſſelte auf allen Seiten das Schnell⸗ feuer der Hinterlader in die dichten Reihen der Maſſai, die ſich heulend in dem hohen Graſe verbargen oder von wahnſinnigem Schrecken erfaßt, zurückflohen. In dieſem Augenblicke erhob ſich die Sonne über den Dunſtkreis des öſtlichen Hori⸗ zontes und mit einem Male waren die letzten Schatten der Nacht gewichen und blendendes Licht flutete über die Ebene. Mutiger atmeten die Leute Bernhards auf. Während des Tages brauchten ſie den Angriff der Maſſai nicht zu fürchten, denn ihre Hinterlader geſtatteten ihnen ſich den Feind in achtungsvoller Entfernung zu halten. Schon glaubte man, daß die Maſſai den erſten Angriff nicht wiederholen würden. Mehrere Tote bedeckten das Feld, viele Ver⸗ wundete krochen in dem hohen Graſe zurück, RRR 3 9 9 e 88 88 ſich der verderblichen Wirkung der Feuerwaffen zu entziehen. In einiger Entfernung ſah man Ben Mohamed auf einem weißen Reittier halten und heftig auf ſeine Krieger einſprechend. Er ſchien ſie zu ſchelten, zu bitten, ihnen große Verſprechungen zu machen und aufs Neue ſammelten ſich die Krieger zu einem Angriff auf das Lager. Dieſes Mal gingen ſie vorſichtiger vor, Sie ſtürmten nicht in hellen Haufen heran, ſondern ſchlichen ſich durch das Gebüſch und das Gras bis auf nahe Entfernung an das Lager, ſprangen dann empor und verſuchten in raſchem Sprunge die e des Lagers zu erreichen. Einigen von den wilden Kriegern gelang es auch, die Verſchanzungen zu erklimmen und ihre Speere auf die Leute Bernhards zu ſchleudern, ſo daß einige von dieſen verwundet wurden; aber die allzu Kühnen bezahlten ihren Mut mit dem Leben, ſie wurden niederge⸗ ſchoſſen oder ſtarben unter den Bajonettſtichen der Askaris. Ben Mohamed ſelbſt führte eine kleine mit Gewehren bewaffnete Schar zum Angiff. Aber die Kriegskunſt dieſer Gewehrträger ſcheiterte ebenfalls an dem wohlgezielten Feuer der Su⸗ daneſen Bernhards und als Ben Mohameds Reittier ſelbſt, von einem Schuß aus Bernhards Büchſe getroffen, zuſammenbrach und Ben Mohamed unter ſich begrub, ward auch der Angriff dieſer„Kerntruppen“ des Arabers ab⸗ geſchlagen und Maſſai und Gewehrträger zogen ſich auf ſichere Entfernung zurück. f ( ortſetzung folgt.) . * ſchule, 2 Abgeordnete der Landwirtſchaft, 3 des Handels und der Induſtrie, 1 des Handwerks; alſo 21 neue Mitglieder. Die Abgeordneten der 2. Kammer werden alle mittels des allge— meinen, gleichen, geheimen und direkten Wahl⸗ rechts gewählt und zwar darch Bezirkswahlen die Abgeordneten der 6 ſog.„guten Städte“ (Ellwangen, Heilbronn, Ludwigsburg, Reut⸗ lingen, Tubingen, Ulm, ſowie die der 63 Ober— amtsbezirke. Durch Proporz werden gewählt die 6 Abgeordneten von Stuttgart und die 17 „Erſatzabgeordneten“; 9 haus dem Neckar- und Jagſtkreis und 8 aus dem Schwarzwald⸗ und Donaukreis. Auf das Budgetrecht hat ähnlich wie bei uns die 1. Kammer größeren Einfluß erhalten, als ſie früher beſaß. — Rekrutenprüfung im Jahre 1904. Indem wir an unſern Artikel über Rekruten— prüfungen erinnern, teilen wir die Reſultate der letzten Prüfung im Jahre 1904 mit, Es wurden 264025 Rekruten eingeſtellt, worunter 1119 im Ausland geboren waren. Von dieſen hatten 263 790 eine genögende Schulbildung in deutſcher, 121 in fremder Sprache, während 114, davon 25 im Ausland geborenen, den Anforderungen nicht entſprachen. Vor 20 Jah⸗ ren waren es noch 1,22 Prozent, vor 10 Jah⸗ ren 0,22 Prozent, die ungenügend gefunden wurden, heute ſind es nur noch 0,04 Prozent. — Intereſſanter geologiſcher Fund. Mit⸗ teldeutſchland iſt nicht nur ein Fundort von höchſt intereſſanten Ueberreſten aus der älteren Steinzeit, ſondern auch aus den älteren Schich— ten der Erdbildung. So hat man jetzt wieder in der Nähe von Koburg drei wohlerhaltene Skelette der ungeheuren Saurier in einem mächtigen Block Bundſandſtein gefunden. In dieſer Geſteinsart findet man nur äußerſt ſelten ſolche Verſteinerungen. Was dieſem Fund be— ſonderen Wert verleiht, iſt der Umſtand, daß die Skelette nicht plattgedrückt, ſondern in natürlicher Rundung und Wölbung vorhanden ſind, ſo daß ſie eine Beſtätigung darbieten für die Vorſtellung, die man ſich bis jetzt von ihrer Wr N 8 88 n 9 W 9 e 9 N ö o N 5 8 e N 9 e 1 N Geſtalt gemacht hat. Namentlich ſind auch dis Schädel ſozuſagen in Steinausguß vorhanden und man kann deshalb ganz gut Berechnungen anſtellen über die Geſtalt und Größe des Hirns, woraus man wieder weitere Folgerungen und Schlüſſe ziehen kann. Dieſe Skelette wurden bei dem Neubau eines Schulhauſes von dem Lehrer Büttner in Mittelberg entdeckt, der ſie dem Naturalienkabinet auf Schloß Koburg überwieſen hat. — Länge der deutſchen Eiſen⸗ bahnen. Das Reichseiſenbahnamt hat eine Ueberſichtskarte der deutſchen Eiſenbahnen her⸗ ausgegeben. Die Staatsbahnen haben eine Länge von 51086 Kilometer, d. h. die preußi⸗ ſchen über 34000, die bayeriſchen 4630, die ſächſiſchen 2766, die württembergiſchen 1861, die badiſchen 1671 Kilometer und dabei meinen unſere Eiſenbahnſchwärmer etwas gegen die preußiſch⸗heſſiſche Gemeinſchaft ausrichten zu koͤnnen!! Außer den Staatsbahnen ſind noch vorhanden: 4017 Kilometer vollſpurige Privat⸗ bahnen, 1179 Kilometer ſchmalſpurige Privat⸗ bahnen und 8000 Kilometer nebenbahnähnliche Kleinbahnen. Alles in Allem 65 180 Kilometer deutſche Eiſenbahnen. — Kleptomanie einer Dreizehnjährigen. Ein 13 Jahre altes Mädchen, das der Klepto— manie unrettbar verfallen iſt und, nebenbei geſagt, ſeine krankhafte Neigung nur— Pfer⸗ den gegenüber empfindet, iſt das neueſte auf dem Gebiet der Dekadenee. Das Unglückskind iſt die Tochter Frida des Ehepaares Dr. aus der Höchſteſtraße in Berlin. Auf ſie iſt eine ganze Reihe von Fuhrwerksdiebſtählen zurück— zuführen, die eigentlich nur raffinierten Dieben zugetraut werden konnten. Die krankhafte Neigung zwingt das Kind, die Pferde beim Zügel zu nehmen und in ſeine Gewalt zu bringen. Irgend eine Abſicht, die Tiere zu verkaufen oder etwas vom Wagen zu ſtehlen, hat Frida Dr. nicht. Die Liebhaberei für Pferde hat das Kind ſchon in früherer Zeit zu ungewöhnlichen Taten getrieben. So holte e es ſich das Pferd eines Molkereibeſitzers aus dem Stall, beſtieg es und trabte auf dem Hofe umher. Aus Furcht vor Strafe kletterte es dann auf einen Taubenſchlag, von dem es erſt ſpäter wieder heruntergeholt werden konnte. Das Kind befindet ſich wegen ſeiner höͤchſt eigenartigen Veranlagung ſeit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung, deren Ergebnis ſchon jetzt erkennen läßt, daß Frida für ihre Taten ſtrafrechtlich nicht verantwortlich gemacht wer⸗ — Der Vizekönig Manſchikai in Tientſin befahl fünf Gefangenen, um Regen zu beten und fügte hinzu, daß, wenn es nicht binnen drei Tagen regnete, würde er ſie hinrichten laſſen. Zufälligerweiſe ging nun ein bedeuten⸗ der Regenguß nieder. Die Folge aber war, daß der Vizekönig weiteren fünf Gefangenen befahl, den Verſuch zu wiederholen. — Zur Herſtellung einer Straße waren in Wannſee(Berlin) fämtliche Arbeiten und Materialienlieferungen im Submiſſionsweg ver⸗ geben worden. Die Differenz zwiſchen dem höchſten und niedrigſten Angebot war: 69 730 Mark. — Ein echter Hofbräuhäusler. Fremder: „Ja, es hat mir ſehr gefallen, Ihr liebes München.“— Führer:„Gel', unſer Hofbräu⸗ huas hat a ſchöͤne Umgegend?“ — Arzt:„Sie wollen die Medizin nicht einnehmen? Denken Sie doch einfach, es ſei Bier.“— Patient:„Dann moͤchte ich lieber Bier einnehmen und denken, es wäre Medizin.“ Seckenheim, 17. Juli. Der heutige Ferkelmarkt war mit 99 Stück befahren und wurden 90 zum Preiſe von 34—40 Mk. pro Paar abgeſetzt. Colksbad Seckenheim. Heute Mittwoch von 3—9 Uhr für Frauen geöffnet. Bekanntmachung. Den Vollzug der Friedhofordnung betr. Nr. 2752. Die Abteilung des alten Friedhofs dahier vom Haupt⸗ eingang links, vom Kreuzpfad bis zur Leichenhalle, enthaltend die Gräber aller vom September 1858 bis Januar 1873 Verſtorbenen gelangt demnächſt zur Umgrabung und Wiederverwendung als Begräbnſsſtätte. Wünſchen Beteiligte, daß ein in dieſer Abteilung belegenes Grab bis 1 0 nächſtfolgenden Umgrabungszeit übergangen, alſo erhalten werde, ſo iſt dies bis längſtens 1. Auguſt 1906 beim Gemeinderat anzumelden und hiefür gemäߧ 19 Abſ. 2 der Friedhofordnung die Verſchonungs⸗ taxe mit 25 Mk. auf Anweiſung an die Gemeindekaſſe zu bezahlen. An die Angehörigen von Verſtorbenen, auf deren Gräbern in der obengenannten Abteilung Denkmäler ſich befinden, ergeht gleichzeitig die Aufforderung, ebenfalls binnen obenbezeichneter Friſt die Entfernung des Denkmals anzuordnen, falls ſie nicht deſſen Erhaltung und Uebergehung des Grabes auf eine weitere Begräbnisperiode durch Zahlung der obigen Taxe veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird der Gemeinderat über die nicht von den Gräbern weggebrachten Denkmäler verfügen. Seckenheim, 18. April 1906. Gemeinderat: Volz. Delianntmachung. Die Errichtung einer Lack- und Farben⸗ fabrik in Seckenheim durch Anton Peter in Ladenburg betr. Nr. 5274. Herr Kaufmann Anton Peter in Ladenburg hat um die Genehmigung zur Errichtung eine Lack- und Farbenfabrik in Seckenheim nachgeſucht. Die Beſchreibung und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt— das iſt vom 11. bis mit 24. Juli l. Irs. einſchließlich— auf dem Rathaus Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Großh. Bezirks⸗ amts Mannheim zur Einſicht offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendngen bei dem unterzeichneten Gemeinderat oder dem Großh. Bezirksamt Mannheim, während der obigen Einſprachsfriſt vor— zubringen ſind, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ Ratſchreiber Ritter. kluhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 11. Juli 1906. Gemeinderat: Seitz. Zahn-Atelier Mosler 2 Mannheim QI, B, Breitestrasse K unstliche Zähne und Gebisse. Spezialität: Kronen- und Hrücenarbeiten. Plombieren in Gold, Amalgam, Porzellan und Emaille. Schmezloſes Zahnziehen. Neparaturen ſchuellſtens. Ratſchreiber Ritter. Grosse Auswahl in Sommerhemden für Männer, Frauen u. Kinder fertige Arbeſterbosen und Blusen, Joppen für Männer und Knaben empfiehlt Ferner ſind friſch eingetroffen neueſten Facon zu billigen Preiſen. Ed. Merklein. Strahhüte und Cravatten der .O. Wo liaufen Sie Ihre 11 uerode Dioan FSopba Bettroste 5 9 Matratzen 5 am Mun 12 beſten Christian Rath Sattler⸗, Tapezier⸗ und Polſtergeſchäft Seckenheim 35 Schloßſtraße 35. 0 Aufarbeiten und Reparaturen auer Polstermövel schnell u. 2 bing. 85 r Rene Schöne Wohnung beſtehend aus 3 Zimmer und Küche, ſowie Gartenanteil ꝛc. per 1. Sept. preiswert zu vermieten. Näheres Hauptſtraße 195. Hauszinsbücher zu haben bei 3 Helfrich. 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