9 8 5 Anzeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeil' oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 61. Mittwoch, den 1. Auguſt 1906. 6. Jahrgang Bon den Namen kiniger Geräte, gäthe, Llüſſe, Berge unſerer entfernteren und näheren Umgegend. i(Fortſetzung.) Ich will zuerſt einige entferntere Fluß⸗ und Ortsnamen nennen und dabei unſerer Gegend immer näher kommen. Der Name der Tauber iſt unmöglich aus dem Deutſchen zu erklären, denn von einer Taube oder von der Taubheit wird Niemand einen Fluß benennen. Aber auf keltiſch heißt dobhar und dobhair Fluß, namentl. Fluß an der Grenze, Grenzfluß; richtig war die Tauber immer ein Grenzfluß der Voölker⸗ ſtämme. Der Fluß Jaxt oder Jagſt hat ſeinen Namen vom galliſchen Jasg, was Fiſch oder Fiſchfluß, Aal, bedeutet und die Jagſt iſt heute noch ein fiſchreicher Fluß und krümmt ſich auch ſozuſagen wie ein Aal. Was ſoll der Name der Kra ich bach bedeuten, im Deutſchen bedeu— tet die Silbe kraich nichts. Dr. Kienitz, eine große Autorität auf dem Gebiete der badiſchen Landeskunde, der auch manche Namen aus dem Keltiſchen erklärt, wie Rhein, Neckar, Alb, Neumagen, Wieſe, erklärt die Kraichbach von keltiſch oracja, tönen, die tönende Bach. Noch einfacher erklärt Mone den Namen aus dem keltiſchen ereuch, Schlamm, Lehm; alſo Kraich⸗ bach heißt nichts anders als Schlamm- oder Lehmbach, weil ſie wie alle Bäche des Kraich⸗ aus durch Löß fließt, hat ſie immer trübes, ehmiges Waſſer; bei Wiesloch heißt die Bach Leim bach, das iſt die deulſche Ueberſetzung für Kraichbach und nicht weit davon liegt das Dorf Leimen. Weſchnitz heißt die Bach bei Weinheim; das wird Niemand für deutſch halten. Aber nisge heißt auch Waſſer, Fluß. Im Mittel⸗ alter hieß die Weſchnitz noch Visgos, das iſt das galliſche visgag, kleiner Fluß, das paßt ganz auf die Weſchnitz, die bald Bach, bald Naß iſt. Der Name Rhein kommt eher vom älſchen rhin, Kanal, als vom deutſchen hrinnan d. i. rinnen. Beachten wir nunmehr die Namen einiger Berge in unſerer Gegend. Der Berg von Schriesheim heißt bekanntlich der Oelberg. Nun wird doch Niemand behaupten wollen, daß dieſer Berg vom Oel ſeinen Namen hat oder nach dem Oelberg bei Jeruſalem genannt iſt. Sondern Ail heißt im galliſchen, oil im Iriſchen der Fels; alſo der Oelberg iſt der Felſenberg, weil der Berg in eine ſchroffe Felſenſpitze ausläuft oder weil er ganz aus Felsgeſtein beſteht. Der römiſche Namen des Heiligenberges bei Heidelberg heißt mons Piri. Das kommt ganz gewiß nicht von pirus, der Birnbaum; aber die Kelten und Gallier magen ihn bior oder bir genannt haben, das heißt Spitze oder Kegel. Man ſchaue von der Ebene hin auf den Heiligenberg, während die anderen Berge langgeſtreckte Bergrücken ſind, hat er allein eine kegelartige Geſtalt, beſonders an ſeiner linken Seite. Aus dieſem mons piri der Römer iſt wohl durch die Franken der Name Aberinesberg geworden, welcher Name wohlverbürgt iſt und daraus machten die Mönche, als ſie auf ihm ein Kloſter und eine Baſtlika erbauten, deren Fundamente noch droben liegen(wer hat ſie ſchon geſehen 7), ich ſage, die Mönche machten aus Aberinesberg den heiligen Abrahamsberg und die jetzigen Deutſchen laſſen den guten alten Abraham weg und nennen ihn kurzweg den Heiligenberg. Und nun kommen wir zu einigen Orts- namen. Wir können als ſicher behaupten: haben ſo manche Bäche und Berge ihre Namen von den Kelten erhalten, ſo können, ja müſſen noch vielmehr auch Ortsnamen aus dem Kelti⸗ ſchen ſtammen, ſchon zur Zeit der Kelten exiſtiert haben und von ihnen benannt worden ſein. Was bedeuten die Namen Schriesheim, Muckenſturm, Heddesheim, Wallſtadt, Laden⸗ burg, Ilvesheim, Seckenheim? Alle dieſe Namen ſind aus dem Deutſchen nicht oder nur ſehr gezwungen zu erklären. Weil man nichts beſſeres weiß, macht man aus Ilvesheim das 8 eines gewiſſen unbekannten Ilvo, aus chriesheim das Heim eines Schriezo, aus Seckenheim das Heim eines Secko oder Seckino 5 aber alle dieſe Namen ſind eben nicht nachzu⸗ weiſen, ſie exiſtieren nicht oder nur in den Köpfen, die unter allen Umſtänden alles aus dem Deutſchen erklären wollen und nicht daran denken, daß vor den Deutſchen eben die Kelten und vor ihnen wahrſcheinlich die Ligurer und vor ihnen wieder andere uus noch ganz unbe⸗ kannte Völker und Raſſen gelebt und gewohnt haben, denn ſo ein ſchönes Stücklein Land wie unſere Umgegend iſt ganz ſicher beſtedelt worden, ſobald nur einmal der Neckar ſeine Irrläufe einſtellte, ſich tieferes Bett grub und die beiden Ufer trocken legte. Ich ſage deshalb: Dieſe Namen muͤſſen zum Teil auch aus dem Keltiſchen oder Liguri⸗ ſchen ihre Erklärung finden, nur wiſſen wir eben vom Keltiſchen wenig und vom Liguriſchen weiß Niemand etwas.. (Fortſetzung folgt.) Aus Nah und Fern. Hockegheim, 30. Juli. Das 2jährige Töchterchen des Bahnarbeiters Gimbel geriet unter ein Mühlenfuhrwerk und wurde getötet. Aus Baden, 30. Juli. Der älteſte im Dienſte der badiſchen Staatseiſenbahnen ſtehende Bahnwärter iſt der zwiſchen Meckesheim und Eſchelbronn ſtationierte 80 Jahre alte Joſef Rachel. Der rüſtige Alte hat 1847 mit den badiſchen Bataillonen den Feldzug zur Befrei⸗ ung Schleswig⸗Holſteins von Dänemark und 2 Jahre ſpäter den badiſchen Revolutionsputſch Jluesheimer Auzeiger mitgemacht und zwar als Treugebliebener. Bei Eröffnung der Odenwaldbahn wurde er als Bahnwärter angeſtellt. Rachel wird am 1. Oktober nach 44jähriger Dienſtzeit in den Ruheſtand treten. Freiburg i. Br., 29. Juli. Ein Nacht- wandler mit merkwürdigen Abſichten erregte hier nächtliche Straßenpaſſanten. Man nahm auf dem Dach eines Hauſes einen Mann wahr, deſſen Spuren man als die eines vermeint⸗ lichen Einbrechers verfolgte. Wie die Polizei ſpäter feſtſtellte. hatte der Mann die Abſicht, ſich von der über das Dach führenden elektriſchen 2—„e weng Licht“ für fein Zimmer abzu⸗ zapfen. Frankenthal, 30. Juli. Im Kanal ertränkte ſich ein Arbeiter, weil er gegen ſeinen Arbeitgeber, bei dem er 22 Jahre beſchäftigt war, eidlich ausſagen ſollte. Aus dem Weſchnitztal, 28. Juli. Das heurige Bienenjahr iſt eines der denkbar ſchlechteſten. Schwärme fielen zwar zur Ge⸗ nüge, aber der Honigertrag war bis jetzt gleich Null, ſo daß die Bienenzuͤchter kaum auf ihre Die schöne Aruscha. Roman von O. Oelſter. 16) Das Elfenbein wurde die Veranlaſſung zu dem Ruin des unglücklichen Landes. Man war nicht zufrieden, es um billigen Preis zu kaufen, oder es mit Gewalt wegzunehmen, es mußte auch an die Küſte transportirt werden, das einzige Transportmittel aber war der Menſch. Um Menſchen zu bekommen, machten ſie Sklaven. Ohne Mitleid und Schonung fiel man über die friedliche Bevölkerung her, tötete, was ſich wehrte, kettete die Uebrigen an und zwang die Menſchen durch Drohungen und Gewalt, bis zur Küſte als Laſttiere zu dienen, » wo ſie dann gleichzeitig mit dem Elfenbein, das ſie getragen, als Sklaven verkauft wurden. Erbarmungswürdig iſt der Anblick ſolcher Sklaven-Karawanen. In langen Märſchen gehen mit Ketten beladene Männer einher, bei erbärmlicher Koſt, unter häufigen Schlägen. je das zu ertragen zu ſchwach ſind, werden getötet; die es ertragen, werden mit anderen herdenweiſe zum Verkauf gebracht. Sobald einer verkauft iſt, wird der Mann vom Weibe, inder werden von den Eltern geriſſen. In den letzten Jahren hatte dieſer Men— ſchenhandel an der Küſte von Sanſtbar aufge⸗ hört. Indeſſen blühte er im Innern Afrikas noch fort, und zahlreiche Sklavenkarawanen 5 gehen nach dem Süden, nach Timbuktu und anderen größeren muhamedaniſchen Handels⸗ plätzen im Innern des ſchwarzen Continents, wohin die Macht der europäiſchen Ziviliſatoren noch nicht gedrungen iſt. Auch Bana Said hatte ſich früher mit dem Sklavenhandel beſchäftigt, und wenn er ſelbſt auch keiner jener grauſamen Menſchen⸗ jäger geweſen war, der ganze Provinzen ent⸗ völkerte und zahlreiche Dörfer niederbrannte, um Hunderte von Männern, Weibern und Kindern an die Küſte zu ſchleppen, ſo duldete er doch, daß ſein Bevollmächtigter Huſſein, ein Meſtize eines Arabers und einer Negerin, der in Ujiji am Tanganikaſee ſeinen Wohnſttz hatte, Sklaven aufkaufte und mit Gewalt entfuͤhrte, um ſie als Laſtträger nach der Küſte und Sanſibar zu ſenden. In neueſter Zeit mußte ſich der grauſame und hartherzige Meſtize mit ſeinem Sklavenhandel allerdings mehr vorſehen. Die Deutſchen und Engländer ſahen den arabiſchen Händlern ſcharf auf die Finger und beſtraften denjenigen rückſichtslos, der ſich des Sklavenhandels ſchuldig machte. Die Hausſklaverei vermochte man noch nicht zu unterdrücken, dieſe milde Form der Sklaverei war aber auch nicht ſo ſchlimm, die Hausſklaven wurden gut gehalten und nahmen oft augeſehene Stellungen in den Häuſern und Familien der Araber ein. Auch Huſſein, der Meſtize, war ein ſolcher Hausſklave geweſen, der ſich durch Fleiß und Schlauheit zu der 1 S Stellung eines Vertreters und Bevollmächtigten ſeines Herrn emporgeſchwungen hatte. In Ujiji, dem Hauptſtapelplatz des öſtlichen Tanganikaſee's lagerte Huſſein mik einer Kara⸗ wane, deren Elfenbei worräte einen großen Wert repräſentierten. Mit ſeinen Leuten allein vermochte Huſſein die Elfenbeinſchätze nicht weiter zu ſchaffen, er wartete deshalb auf Bana Said, der ihm eine Schar Träger zuführen wollte. Indeſſen ſtellte es ſich heraus, als Bana Sald eintraf, daß trotz der Begleitung Said's nicht genügend Träger vorhanden waren. Es mußten noch mehr Träger ange⸗ worben werden, wodurch ein längerer Aufent- halt in Ujiji nötig ward. Huſſein verſuchte ſeinen Herrn zu be⸗ wegen, ſich des früheren Mittels, des Sklaven⸗ raubs, zu bedienen, um billige Laſtträger zu erhalten.„Wir brauchen ja die Sklaven nicht auf deutſchen Gebiet zu nehmen, Bana“, meinte der Meſtize ſchlau lächelnd,„ſondern wir fahren mit einigen Dhaus über den Tanganika, über⸗ fallen ein Dorf jenſeits des Sees, zwingen die Männer, uns zu folgen, und ehe Nachricht von drüben hierher und zu den Deutſchen in Tabora, der nächſten Militärſtation, von uns Planet, ſind wir über alle Berge. In der oma Ben Mohameds finden wir andere Träger, dann laſſen wir die Burſchen von drüben wieder laufen und ziehen mit den Trägern Ben Mohamed's nach der Küſte, wo 2 Koſten kommen dürfen. Infolge der ungünſtigen regneriſchen, mitunter kalten Witterung im Frühjahr konnten die Honigblüten nicht ausge⸗ nützt werden, und das oft ſtürmiſche Wetter mit ſeinen heftigen Gewitterregen ſchadete den Bienen ſehr bei ihrer Entwickelung. Mainz, 30. Juli. Aus verſchmähter Liebe erſchoß geſtern nachmittag der 32 Jahre alte Privatier Jean Clauter aus Monzenheim die 21 Jahre alte Tochter des Verwalters Hofmann vom hieſigen Militär⸗Gefängnis, als ſie mit ihrer Mutter aus der Wohnung kam, auf offener Straße. Durch einen Streifſchuß wurde auch die Mutter leicht verletzt. Clauter richtete dann die Waffe gegen ſich, verwundete ſich jedoch nur ungefährlich. Er kam in das Unterſuchungsgefängnis. Aſchaffenburg, 28. Juli. Hier und in der Umgegend tritt die Peronoſpora in den Weinbergen und Gärten verheerend auf, ſo daß die Ernteausſichten immer geringer werden. Lauenburg. Der Sohn des Hofbe⸗ ſitzers Rieſch in Gorleben verunglückte beim Baden in der Elbe, als er einen Kopfſprung machte. Er ſchlug mit dem Kopfe auf den Grund und erlitt einen Genickbruch, der den alsbaldigen Tot herbeiführte. Jäh unterbrochen wurde die Beerdigung dieſes jungen Mannes. Als der Geiſtliche im Trauerhauſe in Gorleben die Trauerandacht hielt, ſchlug ein Blitzſtrahl in eine benachbarte Scheune. Die zahlreiche Trauergeſellſchaft ſtob entſetzt auseinander und beteiligte ſich dann an den Löſcharbeiten. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 27. Juli 1906) Acht hier eingereichte abgeſchloſſene Feuer⸗ verſicherungsverträge blieben unbeanſtandet. Drei Grundſtücke wurden amtlich geſchätzt. Die durch den Gr. Forſtmeiſter aufgeſtell⸗ ten Wirtſchafts⸗ und Kulturpläne für 1907 werden genehmigt. Gegen die Errichtung eines Schmelzhauſes in Seckenheim durch Anton Peter in Ladenburg wird Einſprache erhoben aus den in den durch die gräfl. Oberndorff'ſche Brauerei und Herrn Pfarrer Roth gegen das Unternehmen erhobe⸗ nen Einſprachen angeführten Gründen, welche als zutreffend anerkannt werden. Die Verſteigerung zweier Ziegenböcke wird genehmigt. Die auf Grund des Brandes(bei Beiß⸗ barth und Hoffmann in Rheinau) erfolgte Feine der Brandentſchädigung wird zur enntnis gebracht. N Das Anſtreichen der Schulbänke ꝛc. wird an Philipp Reffert dahier vergeben. Für die Bürgerausſchußwahlen in Rheinau werden Termine feſtgelegt; für die 3. Klaſſe auf Freitag, den 3. Auguſt, Nachmittags 4—8 Uhr, fur die 2. Klaſſe auf Dienstag, den 7. Auguſt, Nachmittags 5—7 Uhr, für die 1. Klaſſe auf Freitag, den 10. Auguſt, Nachmittags 5— 0/7 Uhr. Zu Mitgliedern der Wahlkommiſſion wer⸗ den Herr Schröder und Herr Stabhalter Wöllner in Rheinau ernannt.(Erſatz: Gemeinderat Roßrucker.) In Seckenheim finden die Wahlen ſtatt: für die 3. Klaſſe am Dienstag, den 14. Auguſt, Nachmittags 4—8½ Uhr, für die 2. Klaſſe am Samstag, den 18. Auguſt, Nachmittags 6—8½ Uhr, für die 1. Klaſſe am Dienstag, den 21. Auguſt, Nachmittags 5— 7 Uhr. Zu Mitgliedern der Wahlkommiſſion wer⸗ den ernannt: a Herr Gemeinderat Karl und Philipp Volz (Erſatz: Zahn). Die Waagmeiſterſtelle in Rheinau wird vorerſt dem Schuldiener Keilbach übertragen. Die Gebühren werden in derſelben Höhe wie in Seckenheim erhoben. Verſchiedene Verwaltungsangelegenheiten wurden erledigt und Rechnungen zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. — Eigenſinnige Kinder. Die meiſten kleinen Kinder ſind mehr oder minder eigen⸗ ſinnig. Manche Eltern fördern noch unbewußt den Eigenſinn. Sie halten dem Kinde einen Gegenſtand hin— mitunter ſogar dem hung⸗ rigen Kinde die Flaſche— geben ſie ihm aber nicht. 1 Daß dadurch das Kind, ſofern es Ver⸗ langen nach dem Gegenſtand hat, gereizt wird, iſt natürlich. Das wünſchen aber die Eltern gerade; ſie haben Freude an der geäußerten Erregung. Wenn ihnen das Spiel endlich nicht mehr gefällt, dann ſoll auch das Kind ſtill und ruhig ſein. Gehorcht es nicht, wird es geſcholten. Derartiges Necken ſtärkt nicht nur den Eigenſinn, ſondern ſchadet auch der Geſundheit. Im übrigen: iſt es nicht geradezu ſträflich, einmal ſich an den Eigenſinn des Kindes zu weiden, ein andermal es deshalb zu beſtrafen?“ — Bei Höchſt am Main(Frankfurt) über⸗ fuhr der D⸗Zug 68 Oſtende— München am Hauptübergang einen zweiſpännigen Laſtwagen, der zertrümmert wurde. Die Pferde riſſen ſich los und konnten gerettet werden. Der Fuhrmann wurde ſchwer verletzt. — Der reichſte Jockey der Welt. Es iſt oft erzählt worden, welche ungeheure Summen gerade jetzt, zur Zeit des Hochſommers, auf dem grünen Raſen in Umfatz gelangen. Nirgend rollt das Geld ſchneller, wird leichter gewonnen— und auch leichter wieder ausge⸗ geben. Ein tüchtiger Jockei könnte es heutzu⸗ al wenn er das Sparen verſteht, wohl zum Millionär bringen. Die größten Einnahmen von allen lebenden berufsmäßigen Rennreitern hat ohne Zweifel der hauptſächlich in Paris tätige Jockei Stern, der berühmteſte aller leben⸗ den Jockeis. Er ſteht im Dienſte von Edmond Blanc, dem bekannten Rennſtallbeſitzer und. Spielpächter von Monte Carlo. N 8 e F Von Mr. Blanc bezieht Stern ein feſtes Jahresgehalt von 60000 Frank. Er hat aber von ſeinem Herrn die Erlaubnis, in ſolchen Rennen, an denen deſſen Pferde nicht beteiligt ſind, für Maurice Ephruſſt zu reiten, den ebenfalls millionenſchweren Schwiegerſohn des verſtor⸗ benen Barons Alphons Rotſchild, und erhält dafür ein Jahresfixum von 20000 Frank. Dieſe beiden, gewiß recht anſehnlichen Summen bilden aber gewiſſermaßen nur den Grundſtock ſeiner Einnahmen. Denn zu ihnen kommen noch die Honorare für jeden errungenen Sieg, von denen ſich das einzelne ſtets auf mehrere taͤuſend Frank zu belaufen pflegt, kommen ferner koſtbare Geſchenke und vor allem ſehr lukrative kleine Extratouren nach dem Auslande. Erhielt doch Stern im vorigen Jahre im Wiener großen Preiſe das hübſche Sümmchen von 17000 Frank für einen einzigen Ritt von wenigen Minuten. Er war damals 21 Jahre alt! Man greift nicht zu hoch, wenn man ſein jetziges Einkommen auf jährlich 200 000 Frank bewertet— alſo etwa auf das fünf, bis ſechs⸗ fache eines eropäiſchen Miniſtergehaltes. — Baby läutet. Auf der Wiener Hygie⸗ niſchen Ausſtellung war auch ein Signal⸗ Apparat für Babys zu ſehen, der aus einer elektriſchen Klingel mit einem Trockenelement beſteht, und nach Angaben von Profeſſor Dr. Pfaundler(Graz) hergeſtellt iſt. Sobald ſich das Kind naß macht, wird die Leitung zwiſchen den an den Windeln eingelegten Drahtnetzen hergeſtellt. Es ertönt ein lautes Glockenſignal — Baby läutet!—, bis die naſſen Windeln entfernt werden. — Der„Herzog von Battenberg“. Am Telegraphenamt des Bahnhofs Genua erſchien dieſer Tage ein gutgekleideter Mann mit diſtinguiertem und beſcheidenem Auftreten. Er verlangte ein Depeſchenformular und übergab dem Beamten alsbald das folgende Telegramm zur Beförderung:„An S. M. den König Eduard in London. Senden Sie ſogleich 200 000 Mann Verſtärkung an ſeine Kgl. Hoheit Battenberg, Genua, Italien, dazu 60 Kriegsſchiffe und vier Millionen Pfund, die ich bei der Banca d'Italia in Genua beheben werde. Die Totesſtrafe für jeden, der ein Hindernis in den Weg legt. Ich bitte um ſchnelle Antwort, da ich mich noch heute Seiner Majeſtät dem König Viktor Emanuel in Rom vorstellen muß. ezeichnet: S. Kgl. Hoheit der Herzog von Battenberg.“ Der Mann wurde begreiflicherweiſe ins Irrenhaus gebracht. Er behauptete, vor drei Jahren wegen eines Jugendſtreichs den Titel eines Herzogs von Battenberg verloren zu haben, daß er ihn jedoch durch Vermittlung der europäiſchen Souveräne wieder erhalten habe. Er ſei Italiener ſeiner Ueberzeugung nach, obgleich in Paris geboren, und er habe die Abſicht, mit Englands Hilfe einen Krieg gegen Oeſterreich zu führen, um Trient und Trieſt für Italien zurückzuerobern. Niemand ahnt, daß wir die ſchwarzen Hunde gezwungen haben, uns zu folgen.“ Bana Said ſchüttelte das Haupt.„Dein Plan gefällt mir nicht, Huſſein, ich mag mich nicht mit dieſen Menſchenjagden einlaſſen, der Gedanke, die ſchuldloſen Neger niederzuſchießen, die Weiber und Kinder ihrer Heimat zu ent⸗ reißen, iſt mir unerträglich.“ „Du biſt zu weichmütig, Bana“, entgeg⸗ nete Huſſein mit teufliſchem Grinſen.„Dieſe ſchwarzen Hunde ſind ja keine Menſchen, ſie lauben nicht an Allah und den heiligen . ſie beten Klötze an und verſpeiſen ihre Feinde, die ſie hinterliſtig töten.“ „Wenn ſie das tun, ſo dürfen wir uns nicht derſelben Grauſamkeiten ſchuldig machen. Und dann bedenke die Gefahr, in die wir uns begeben. Die Engländer und Deutſchen werden uns töten, wenn ſie von unſerem Sklavenhandel erfahren.“ „Allah vernichte dieſe weißen Hundeſöhne!“ fluchte Huſſein. „Du haſt Unrecht, ihnen zu zürnen, Huſſein. Es ſind edle und tapfere Menſchen unter ihnen, ich ſelbſt habe einen Freund unter den Deutſchen.“ „Der Dir Deine Freundſchaft gewiß mit einer Verräterei lohnen wird, Bana! Ich kenne dieſe Deutſchen oder Engländer oder Franzoſen! Sie ſind ſich alle gleich, habgierig und grauſam und ſie verachten Allah und ſeine Propheten.“ „Allah iſt groß und der Gott der Chriſten iſt derſelbe Gott wie Allah. Nur beten ſie zu Chriſtus, ihren Propheten, wir aber zu Mo⸗ hamed, den richtigen, allein wahren Propheten.“ „Mit Feuer und Schwert ſollte man dieſe Chriſtenhunde vom Erdboden vertilgen!“ Bana Said lächelte ſtolz. Er mochte ſich wohl erinnern, daß Huſſeins Mutter eine arme ſchwarze Sklavin, eine Negerin vom Kongo, geweſen war, eine unwiſſende Heidin, während ſein Vater irgend ein unbekannter Araber war und daß Huſſein als Sklave in ſeinem Hauſe gedient hatte, bis er ſich allmählich emporar⸗ beitete. Und trotzdem haßte Huſſein die Schwarzen ebenſo fanatiſch wie die Weißen! Bana Said war dutch ſeine viele weiten Reiſen viel zu gebildet, als daß er die gefährlichen Leidenſchaften ſeines erſten Dieners nicht er⸗ kannt haben ſollte; aber er konnte ſeine Dienſte nicht entbehren, hier in Ujiji, an der äußerſten Grenze jeder Civiliſation war Huſſein der rich⸗ tige Mann am rechten Platze. Aber auf des Meſtizen Plan, jenſeits des Taganikaſees auf Sklavenjagd auszugehen, verzichtete er doch und ſuchte nach und nach die nötigen Träger gegen Lohn zuſammen zu bringen. Darüber verſtrich eine geraume Zeit. Mißmutig ſaß Bana Said eines Tages in ſeinem Gemach und berechnete den Schaden, der ihm durch den langen Aufenthalt in Ujiji bereits entſtanden war, als Huſſein eilig eintrat und ausrief: „Verzeih, Bana, wenn ich Dich in Deiner Ruhe ſtöre! Ich bringe aber eine große Neuigkeit, die, wie ich hoffe, Dich endlich be⸗ ſtimmen wird, Dein Zögern aufzugeben und meinem Rate zu folgen!“ „Was bringſt Du für Neuigkeiten?“ fragte Bana Said in feiner ruhigen bedächtigen Art und Weiſe. „Ein Bote von Ben Mohamed iſt ange⸗ kommen! Der arme Burſche iſt Tag und Nacht gelaufen, um Dir ſo raſch wie möglich dieſes Schreiben Ben Mohameds zu über⸗ bringen.“ „Ein Schreiben Ben Mohameds? raſch her!“ Er öffnete eilig das große, ſorgfältig zu⸗ ſammengefaltete Schreiben. Raſch überflog er die Eingangszeilen mit den herkömmlichen weitſchweifigen abrabiſchen Höflichkeitsphraſen und las den Hauptinhalt des Briefes mit ſteigendem Erſtaunen und Zorn. Als er ge⸗ endet hatte, ballte er das Papier wütend zu⸗ ſammen und ſchleuderte es fort. „Der Hundeſohn!“ rief er, während die Flamme des Zornes in ſeinen Augen emoor⸗ lohte.„So war er doch ein Verräter! Ah, das ſoll er mir büßen— der elende, feige Verräter!“ „Siehſt Du nun ein, Bana Said, daß die Weißen falſche Verräter ſind, die man bis auf den Tot bekämpfen muß?“ (Fortſetzung folgt.) Gib — Ein amerikaniſcher Muſterparlamen⸗ tarier. Eine wahre Perle von einem Staats⸗ manne ſcheint der Staatsſekretär Bartley von Illinois zu ſein, von dem die in Peoria er— ſcheinende„Sonne“ behauptet, daß er ſtändig betrunken wäre. Man habe ihn ſchon einige Male in Haft genommen, um ihn zu er⸗ nüchtern, aber auch das habe zu keinem Erfolg geführt, weil er ſich immer wieder durch Be— ſtechungen Schnaps zu verſchaffen wußte. Kürzlich bemerkte man von der Straße aus den ſeiner Sinne kaum mächtigen Senator, wie er in ſeinem Hotelzimmer mit halbem Körper über der Fenſterbrüſtung lag. Poliziſt mußte die Tür ſprengen, um Seine Ehren vor dem ſicheren Tote zu erretten. Im vorigen Jahre, behauptet die„Sonne“, wurde Senator Bartley einmal verhaftet, weil er ſeine Zechſchulden mit wertloſen Schecks zu bezahlen verſuchte, aber ſein politiſcher Einfluß rettete ihn vor Beſtrafung. Wenn das weſtliche Blatt nicht ſehr ſtark aufgeſchnitten hat, muß Senator Bartley wirklich ein wahrer Muſterparlamen⸗ tarier ſein. — Nichts zu machen.„Haſt Du gehört, was Herrn Samuel paſſtert iſt?“ fragte Herr Freiner ſeine Frau.„Nein“, ſagte ſie,„ich habe nichts davon gehört. Aber bitte, wenn Du etwas erzählen willſt, dann ſchnell.“„Ja, Liebling, Herr Samuel war vergangene Nacht auf dem Heimweg, als ein Strolch auf ihn ſchoß. Die Kugel prallte aber glücklicherweiſe an dem Hausſchlüſſel ab, den Herr Samuel in der Weſtentaſche trug. Der Schlüſſel rettete ſein Leben. Du ſiehſt alſo, wozu ein Haus⸗ ſchlüſſel gut iſt.“„Ach“, ſagte ſie,„Du Schlauberger. Wenn Herr Samuel zur rechten Zeit nach Hauſe gekommen wäre, wäre ihm kein Strolch in die Quere gekommen. Und zweitens, er iſt in einer Lebensverſicherung mit 20000 Mk. Ohne den dummen Hausſchlüſſel könnte ſeine Frau jetzt eine vermögende Witwe ſein. Wenn Du Dir einen Hausſchlüſſel wünſcheſt, mußt Du ſchon eine beſſere Geſchichte erzählen als dieſe. Das iſt meine Meinung.“ Allerlei Intereſſantes. Die beſte Spargelſorte hat Stangen, von denen 3 bis 4 auf ein Pfund gehen. Es gibt Pflanzen, die nicht viel über 1000 Quadratmeter verbreitet ſind. Auf einen Raum, wo in Mitteleuropa ca. 3000 Pflanzen⸗Arten leben, leben in Indien 9000, ſo ſehr übertrifft Indien an Fruchtbar⸗ keit Europa. Der Rhein führt jährlich 1,7 Millionen Kubikmeter Schlamm und 5,6 Millionen Kubik⸗ meter gelöſte Stoffe in die Nordſee. Von dieſen Maſſen kann ſich zwar Niemand eine Vorſtellung machen, aber berechnen kann man ſie. Humoriſtiſches. — Verſchappt. Herr:„Was hatten Sie denn eben mit Ihrem Bräutigam?“ Dienſt⸗ mädchen(zornig):„Ach, dem aufgeblaſenen Menſchen iſt ja nichts mehr gut genug— nicht mal Ihre Zigarren!“ — Er kennt ſich aus.„Herr Baron, ich kann Ihnen vollſtändige Wiederherſtellung von Ihrem Leiden nur verſprechen, wenn Sie in Zukunft ein ſolides Leben führen.“—„Alſo unheilbar!“ — Freundliches Anerbieten. Wirt(heim⸗ lich zu einem Gaſt):„Ihr Bub ſcheint ja jede Maß zu zählen, die Sie trinken; warten S' i' ſchick ihm meinen Maxl, damit ſ' a bißl zu⸗ ſäamm' ſpielen.“ — Fein geſagt. Fürſt(der fehlgeſchoſſen hat):„Es iſt unmöglich, daß ich daneben ge⸗ ſchoſſen habe.“— Foörſter:„Seine Hoheit Ein möge bedenken, daß Seiner Hoheit nichts unmöglich iſt.“ Vorbereitungs- und Bachhilfeunterricht wird erteilt. Näheres durch die Expd. ds. Bl. Seckenheim, 31. Juli. Der heutige Ferkelmarkt war mit 62 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 25—35 Mk. pro Paar abgeſetzt. Einladung zu den Wahlen in den Bürgerausſchnß Setkenheim. Auf Grund der Beſtimmung in 8 39 der Gemeindeordnung haben folgende Mitglieder des Bürgerausſchuſſes aus ihrem Amte aus⸗ zutreten: (von der 1. Klaſſe gewählt) Bühler Wilhelm, Gund Georg Jakob, Hirſch Jakob, Joſ. S, Herdt Jakob, Herdt Thomas, Klumb Georg Leonhard, Gg. Jak. S. Söllner Georg Leonhard, Volz Joh. Gg., Leonh. S., (von der 2. Klaſſe gewählt) Bickon Andreas, Frey Georg Leonhard, a Fei Kaſpar, eitz Phil. Jakob, Stein Johann Jakob, (von der 3. Klaſſe gewählt) 14. Eder Jakob, 15. Erny Philipp, 16. Hauck Georg Adam, 17. Kloos Jakob, 18. Kreutzer Valentin, 19. Möll Thomas, 20. Tranſier Ludwig, Ign. S., 21. Volz Joh. Gg., 22. Würthwein Jakob. Im Amte verbleiben: (von der 1. Klaſſe gewählt) 1. Fedel Johann Thomas, 2. Gruber Michael, 3.—— Karl Auguſt, 4. Klumb Heinrich, Gg. Jak. S., 0 Söllner Georg Wilhelm, 7 8 9 S ———— 0— Volz Georg Joſef, (von der 2. Klaſſe gewählt) Boöhles Valentin, Hoffmann Johann Georg Marzenell Joh. Math., 10. Metz Ludwig, 11. Seitz Gg. Jak., Phil. S., 12. Seitz Joh. Peter, Scharhöf. S., 13. Seiz Math., Joh. Gg. S., 14. Volz Georg Jakob, Joh. Gg. Jak. S., 15. Volz Mathäus, Joh. Joſ. S., (von der 3. Klaſſe gewählt) 16. Blümmel Georg, Werkmeiſter, 17. Heierling Joh. Adam, Schneidermeiſter, 18. Kettner Jakob, Maurermeiſter, 19. Ruf Anton, Eiſendreher, 20. Söſſer Franz, Vergolder, 21. Tranſter Ludwig, A. S., Landwirt. Die Zahl der Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes Seckenheim iſt mit Entſchließung des Bezirksrats Mannheim vom 28. Juni 1906 auf 45 feſtgeſetzt worden, hat ſomit für jede Klaſſe 15 zu betragen. Die Hälfte(7) der Mitglieder jeder Klaſſe hat nach 3 Jahren auszutreten. Es ſind ſomit zu wählen: von der 3. Klaſſe 9 Mitglieder, davon 8 für eine 6jährige und 1 für eine dreijäh⸗ rige Dauer(höchſter Umlagebetrag 18,83 Mk.)“ von der 2. Klaſſe 6 Mitglieder auf eine 6jährige Dauer(boͤchſter Umlagebetrag 87,20 Ml.), g von der 1. Klaſſe 9 Mitglieder, davon 8 für eine 6jährige und 1 für eine zjährige Dauer. Die Wahlen finden im Rathaus, Zimmer Nr. 6, in Seckenheim ſtatt und zwar wählt die 3. Alaſſe(Niederſtbeſteuerte) am Diens⸗ tag, 14. Auguſt 1906, Machmittags von 48 ½ Uhr. 9 Mitglieder. Die 2. Klaſſe(Mittelbeſteuerte) am Jamstag, 18. Anguſt 1906, NMachmit⸗ tags 6—8½ Uhr. 6 Mitglieder. Die 1. Klaſſe(Höchſtbeſteuerte) am Dienstag, 21. Auguſt 1906, Nachmit⸗ tags 5 7 Uhr. 9 Mitglieder. Durch das Loos wird jeweils beſtimmt, welches der in die 3. Klaſſe und 1. Klaſſe ge⸗ wählten Mitglieder nach 3 Jahren auszuſchei⸗ den hat; in den Wahlzetteln iſt daher ein be⸗ züglicher Vermerk nicht zu machen. Wahlberechtigt ſind die in die ſeiner Zeit vorſchriftsmäßig offen gelegten Liſten Auf⸗ genommenen. Wählbar ſind alle Wahlberechtigten, deren Wahlrecht nicht ruht mit Ausnahme a. derjenigen Beamten und Mitglieder von Behörden, welchen die ſtaatliche Aufſicht über die Gemeinde übertragen iſt. b. der Gemeinderäte. Die Klaſſen der Wahlberechtigten ſind hinſichtlich der zu wählenden Perſonen nicht an die Klaſſeneintelung gebunden, jeder Wahlbe⸗ rechtigte darf vielmehr alle vorzuſchlagenden Ausſchußmitglieder beliebig aus der Geſammt⸗ zahl der wählbaren Wahlberechtigten wählen. Das Ergebnis der Wahl einer jeden Klaſſe wird jeweils alsbald nach Beendigung dieſer Wahl und vor Beginn der Wahl der nächſt⸗ kommenden Klaſſe bekannt gemacht, damit die Wiedererwählung der bereits durch eine voran⸗ gegangene Klaſſe Gewählten vermieden wird. Das Verzeichnis der ſämmtlichen Wahlbe⸗ rechtigten nach ihren Klaſſeneinteilungen liegt auf dem Rathaus jetzt und während der Dauer der Wahlhandlung zur Einſicht auf. Jeder, der von ſeinem Wahlrecht Gebrauch machen will, muß in Perſon zu obengenannter Zeit erſcheinen. 5 Die Wahl wird durch verdeckte Stimmzet⸗ tel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzet⸗ tel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. Sie ſind mit dem Namen derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ lich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Die Vorgeſchlagenen müſſen mit Familien⸗ und Vornamen, ſowie mit der Benennung durch welche ſie von Anderen gleichen Namens in der Gemeinde unterſchieden werden ſo be⸗ zeichnet ſein, daß kein Mißverſtändnis entſteht. Bei Aufſtellung der einzelnen Stimmzettel ſind ſo viele Wählbare als die betreffende Klaſſe zu wählen hat, aufzuführen. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, zahlreich an der Wahl und an obenbezeichneter Friſt zu erſcheinen, da nach Umfluß des Ter⸗ mins keine Abſtimmungen mehr angenommen werden. Seckenheim, 27. Juli. 1906. Gemeinderat: Volz. Volksbad Seckenheim. Heute Mittwoch für Frauen geöffnet. Ratſchreiber Ritter. 1 0 2.16 Mannheim Im Auftrage verkaufe aus freier Hand nur einige Tage zu Taxpreisen. Kleiderſchränke, Komode, [ Tiſche, Sofas, Divan, . Eine Partie la. 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Tages- Ordnung: Aufnahme ueuer Mitglieder, Rechenſchaftsbericht des alten Borſtandes, Neuwahl des Geſammt-⸗Vorſtandes, Beteiligung an den diesjährigen Verbands meiſterſchaftsſpielen, Feſtſetzung der Spielordnung und des Beginnes der Spielzeit, Verſchiedenes. Nach Erledigung der Tagesordnung Lidelitas mit Freibier, geſtiftet von einem militärfrei gewordenen Mitgliede. Seckenheim, den 31. Juli 1906. Der 1. Vorsitzende. Gratulationskarten für alle Gelegenheiten Sg in großer Auswahl neu eingetroffen bei 5 5 J. Helfrich. 7 2 N 2 tze für Pferde große jegenne FI Strohhüte Saiſon-Reuheiten 1 Herren- u. Damenkleiderstoffen Spec. Qualitäten für solide Werktagsanzüge Auswahl Satin, Organdin, Kattun⸗Reſte, Kopftücher. 5 sn an 2 + 1 0 4 N * * 8 Sommermützen Sommerhemden Wachstuch, Fruchtsäcke Baumv. Damenstrümpfe Baumw. schwarze und farb. Kinderstrümpfe Sommerunterhosen Blaue Blousen Gestreifte Blousen Arbeitshosen E. Werbe Kinderjäckchen Kindermützen Kinderlätzchen Sämtl. 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