wurde allerdings das Gewerbe, Jlltsheinet l 1 Anzeigeblatt für Seckenbeim und Noesbeim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Lemenheim. Anzeigen: Die iſpaltige Petitzei'“ oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 76. Samstag, den 22. September 1906. 6. Jahrgang Was handel und Induflrie an der Porlage des neuen bad. Steuergeſetes auszuſtellen hat das hat in zuſammenfaſſender Kürze Herr Geh. Kommerzienrat Koelle in der 34. Sitzung der 1. Kammer klar ausgeſprochen. Er ſagte: „Darüber, daß die Vorlage kein reines Vermögensſteuergeſetz iſt, weil weſentliche Er⸗ forderniſſe für ein ſolches dem Entwurf mangeln, iſt bereits beſprochen worden und ich will darauf nicht weiter eingehen. Man hat ge⸗ wiſſermaßen durch ſtillſchweigendes Ueberein⸗ kommen ſich geeinigt, die Vorlage nunmehr eine Vermögensſteuer ähnliche Umgeſtaltung unſerer Ertragsſteuer zu nennen; aber auch unter dieſem Geſichtspunkte enthält die Vorlage für Handel und Induſtrie mancherlei, was zu ſchweren Bedenken Veranlaſſung gibt. Man kann in dieſen Kreiſen nicht verſtehen und hält es nicht für gerecht, daß das landwirtſchaftliche Betriebskapital ganz frei bleiben ſoll und das bei landwirtſchaftlichen Grundſtücken ein Abzug ſtattfindet, während auf der andern Seite das gewerbliche Betriebskapital nicht nur voll bei⸗ gezogen, ſondern auch noch mit einer Progreſ⸗ ſion bedacht werden ſoll. Zur Begründung wird angeführt, daß die landwirtſchaftlichen Grundſtücke und Gebäude durch die Neukata⸗ ſtrierung beſonders ſchwer getroffen würden, während das Gewerbe dadurch entlaſtet würde, daß der Steuerfuß, welcher ſeither 15 Pfg. von 100 Mk. Gewerbeſteuerkapital betragen erabgeſetzt werden foll. Die Frage, ob es bei jeſen 10 Pfg. bleiben wird, will ich vorerſt i Würde es zutreffen, ſo wenn es mit einer Progreſſion bis zu 50 Prozent beſteuert würde, für die Großbetriebe nur dasſelbe be ⸗ zahlen wie ſeither, während die Kleinbetriebe um eine Kleinigkeit entlaſtet werden würden. Demgegenüber iſt aber doch hervorzuheben, daß die Gewerbeſteuerkapitalien ſeither ſchon mit ihrem vollen Wert beigezogen waren, während die Einſchätzung der Grundſtücke und Gebäude auf einem veralteten und Dezennien zurücklie⸗ genden Kataſter beruht und daher Grundſtücke und Gebäude nur einen Bruchteil deſſen bezahl⸗ ten, was ſie hätten bezahlen ſollen. Wird nun diefes Kataſter richtig geſtellt, indem die neuen 8 1 nach der Vermögensſteuervorlage auf 10 Pf. noch offen laſſen. mittleren Werte eingeſetzt werden, ſo iſt dadurch nur eine Ungerechtigkeit ausgeglichen, die De⸗ zennien lang beſtanden hat, und es iſt nicht recht einzuſehen, daß dieſe Ungerechtigkeit nunmehr äterniſiert werden ſoll dadurch, daß das Ge⸗ werbe hinaufgeſchraubt wird und abermals mehr bezahlen ſoll. Dazu kommt, daß Ge⸗ werbe und Induſtrie durch die Neueinſchätzung der Grundſtücke und Gebäude in gleichem Maße getroffen werden, wie die Landwirtſchaft, denn es iſt gar nicht denkbar, daß eine Fabrik oder ein größerer Gewerbebetrieb exiſtiert, der nicht auch Grundſtücke und Gebäude beſäße. Die Induſtrie wird alſo durch die Erhöhung der Kataſter ganz in gleicher Weiſe getroffen und höher beigezogen, wie dies der Fall iſt mit den landwirtſchaftlichen Betrieben. Nun wird be⸗ hauptet, um die Höherbelaſtung zu rechtfertigen, daß Handel und Induſtrie ſich beſſer rentieren, als die Landwirtſchaft. Dieſe Behauptung iſt auch heute wiederholt worden und Herr Freiherr von Göler hat ein Beiſpiel erzählt, daß wenn drei Leute zuſammenkommen, ein Landwirt, ein Kapitaliſt und ein Induſtrieller, die jeder hunderttauſend Mark Vermögen beſitzen, der Landwirt ein Einkommen von 2⸗ bis 3000 Mk., der Kapitaliſt ein Einkommen von 3500 Mk. und der Induſtrielle ein ſolches von 5⸗ bis 10000 Mk. oder noch mehr haben werden. Das mag zutreffen; aber wenn die Herren im nächſten Jahre wieder zuſammenkommen, ſo hat der Landwirt immer noch ſeine 3000 Mk. der Kapitaliſt immer noch ſeine 3500 Mk. Ein⸗ kommen, der Induſtrielle aber kann in dieſem Jahre gar nichts verdient oder vielleicht ſogar den gedßten Teil ſeines Vermögens verloren haben. Das darf man nicht vergeſſen, daß die Induſtrie mit einem Riſiko verbunden iſt, und daß es für niemanden in der Welt die Möglichkeit gibt, 10 Prozent jährlich zu ver ⸗ dienen, ohne ein beträchtliches Riſiko zu laufen. Dieſes Riſiko muß alſo mit in Betracht gezo⸗ gen werden, das kann man nicht in den Wind ſchlagen. (Schluß folgt.) Deutſches Reich. Karlsruhe, 21. Sept. Der geſtrige Hauptfeſttag, anläßlich der goldenen Sochzelt unſeres Großherzogpaares, ein nationaler Feier⸗ tag in des Wortes wahrſter Bedeutung, nahm einen ſehr eindrucksreichen Verlauf. Schon die Frühzüge brachten ungeheure Menſchenmaſſen und im Laufe des Vormittags ſtiegen dieſe ins vieltauſendfache. Auf dem Bahnhof herrſchte ein gewaltiges Getriebe und Gewoge und alle Züge, Fern-, Kurs- und Sonderzüge brachten Hunderte von Beſuchern aus den nächſtliegen⸗ den Orten her, aus Bruchſal, Heidelberg, Mann⸗ heim, Raſtatt, Offenburg, Freiburg, aus dem Schwarzwald und noch weiterher. Das Leben in den Straßen war deshalb auch bald ein ungeheures. Zur Ankunft des Kaiſerpaares war die Karl⸗Friedrichſtraße dicht beſetzt, ſodaß ſchon um halb 10 Uhr— während das Kaiſer⸗ paar erſt um 10 Uhr erwartet wurde— der Verkehr, ſowohl auf der Fahrbahn wie auf dem Fußgängerweg völlig ins Stocken geriet. Stühle und Leltern wurden um wenig Entgelt an Liebhaber vermietet, die zu ſpät gekommen, noch den Kaiſer und die Kaſſerin ſehen wollten. Sehr ſtarker Verkehr herrſchte in dieſer Straße auch bei Ankunft des Königs Leopold von Belgien, die um 12 Uhr erfolgte. Am Nach⸗ mittag war denn das Treiben in der Kaiſer⸗ und Karl⸗Friedrichſtraße ein ganz ungeheuer⸗ liches, wie man es hier nicht oft geſehen. Straßenwagen, die mit Anhängewagen in dich⸗ ter Folge fuhren, Droſchken und Automobile konnten ſich kaum durch die Menſchenmaſſen ihren Weg bahnen. Um 10 Uhr lief der aus 11 Wagen be⸗ ſtehende kalſerliche Sonderzug in den hieſigen Bahnhof ein. Zum Empfang waren anweſend das Erbgroßherzogspaar, der preußiſche Ge⸗ ſandte von Eiſendecher und der badiſche Ge⸗ fandte in Berlin Graf Berckheim. Hierauf erfolgte die gemeinſame Abfahrt nach dem Schloſſe. Im erſten Wagen fuhren der Kaiſer und der Erbgroßherzog, im zweiten Wagen die Kalſerin und die Erbgroßherzogin, dann folgten die Hofſtaaten und das Gefolge. Auf dem Wege nach dem Schloſſe bildete eine ungeheuere Menſchenmenge aus der Stadt und dem ganzen Lande Spalſer. Brauſender Jubel begleitete die ganze Fahrt. Am Schloßportal waren zum Empfange der allerhöͤchſten Herr- ſchaften erſchlenen das Großherzogspaar, das Kronprinzenpaar von Schweden, die Mitglieder des Großherzoglichen und Königlich ſchwediſchen Die schöne Nruscha. Roman von O. Oelſter. 81) „Du wirſt mich nicht überzeugen— hier wo blutige Leichen, rauchende ruͤmmerhaufen uns umringen, daß die Liebe die Welt be⸗ herrſcht.“ Schaudernd blickte ſich Bernhard um. Auf dem Fußboden, an den Wänden klebte Blut, Geſchrei und Gejammer drang aus den brennenden Hütten der Einwohner der Boma, und gierig leckten die Flammen zum Himmel auf, während dichte Qualmwolken über die dunkle Ebene zogen. In Waffen ſtarrte die Welt und er— er ſprach von Liebe, von Frieden, von Verſöhnung! Er legte die Hand vor die ſchmerzenden Augen und atmete tief auf. Da ergriff Leutnant von Wasmuth ſeinen Arm. „Komm fort, Bernhard“, ſagte der Offizier ernſt,„laß Bana Said zur Ruhe, zur Ueber⸗ legung kommen, dann wird er Dir eine andere Antwort geben.“ Bernhard ließ ſich von dem Freunde fort⸗ führen, er wagte nicht mehr an Bana Said das Wort zu richten, der ihm ſchweigend, mit finſteren Augen nachblickte.— Der Tag verging mit dem Aufräumen des Schlachtſalves, dem Niederbrennen und Niederlegen der Fefe dem Unterbringen der Verwundeten und Beerdigen der Toten. Einige größere Patrouillen wurden den ent⸗ flohenen Maſſai's nachgeſandt. In dem Walde beſtanden dieſe Patrouillen mehrere kleine Ge⸗ fechte mit den Maſſai, die aber nach einigen Schüſſen in das Dickicht entflohen und die Expeditionen nicht weiter beunruhigten. Am Abend ſaß Bernhard im Kreiſe der deutſchen Offiziere um das Lagerfeuer. Schwei⸗ gend blickte er in die Flammen und dachte an die Unterredung mit Bana Said, den er nicht mehr wiedergeſehen hatte, während die Offi⸗ ziere ſich von den Kämpfen des Tages unter- hielten. Nach einer Weile forderte Leutnant von Wasmuth Bernhard zu einem Spaziergang auf. „Ich wollte gern mit Dir allein ſein, beſter Freund“, ſagte der Offizier, als ſie durch die Reihen der Bivouakfeuer dahinſchritten, „um mit Dir über Deine Angelegenheiten zu ſprechen. Aus Deinem Geſpräch mit Bana Said habe ich entnommen, wie es um Dich ſteht. Wenn Du den Rat eines Freundes nötig haſt, der die hieſigen Verhältniſſe ganz genau aus langjähriger Erfahrung kennt, ſo ſtehen Dir mein Rat und meine Hilfe gern zur Verfügung.“ „Ich danke Dir von Herzen“, entgegnete Bernhard bewegt.„Aber was nützt jetzt der beſte Rat? Der einzige Rat iſt der, daß ich verſuchen muß, zu vergeſſen.“ „Du liebſt alſo die Tochter Bana Saids wirklich?“ „Von ganzem Herzen.“ „Und Du willſt ſie in der Tat zu Deiner Gattin machen?“ „Ja. Wenn Du Aruſcha kennteſt, die an Bildung manche europäiſche Dame überragt, wie ſie die meiſten ihrer Schweſtern an Schönheit und Anmut übertrifft, Du würdeſt mich verſtehen.“ „O, ich verſtehe Dich recht gut. Und ich gebe Dir auch gar nicht den Rat, zu vergeſſen, ſondern im Gegenteil den Rat, Deine Sache mit Eifer und Tatkraft zu verfolgen.“ „Du haſt ſelbſt gehört, wie Bana Said mich zurückgewieſen hat.“ „Pah, ſein Wort wird das letzte nicht ge⸗ weſen fein. In der Tat war ja Zeit und Gl nicht gerade angemeſſen für eine Bewerbung, ich an Deiner Stelle würde meine Werbung morgen wiederholen. Bana Said weiß ieh daß Du ihn nicht verraten haſt, daß Du im Gegenteil feine Tochter vor einem ſchimpflichen Schicksal bewahrteſt, die Eindrücke des Kampfes werden ſich morgen gemildert haben, er wird ruhiger denken und mit ſich ſprecheu laſſen. Freilich, er iſt ein ſtrenggläubiger Anhänger Allahs und ſeines Propheten und Du ein Chriſt. Das iſt die größte Schwierigkeit, glaube mir. Alle anderen Hinderniſſe wären leicht zu beſeitigen. Wie ſteht es denn mit Aruſcha's Anzeiger Hauſes, die Herren vom Ehrendienſt, die Hof⸗ ſtaaten und verſchiedene Spezialgeſandte. Die Begrüßung war überaus herzlich. f Unmittelbar nach Eintreffen der Majeſtäten im Großh. Schloſſe verſammelten ſich die fürſt⸗ lichen Gäſte, um den Jubelpaaren ihre Glück⸗ wuͤnſche darzubringen. Um 11 Uhr empfingen der Großherzog und die Großherzogin, ſowie der Kronprinz und Kronprinzeſſin von Schweden die Hof— ſtaaten zur Gratulation. Um halb 1 Uhr fand für die ſämtlichen anweſenden Fürſtlichkeiten im Schloß Familien⸗ tafel, für das Gefolge Marſchalltafel ſtatt. Die kirchliche Feier fand abends in der Schloßkirche ſtatt. Um 8½ Uhr fand Feſttafel im Galerie⸗ ſaal des Schloſſes ſtatt. Jedes Couvert war mit goldenen und ſilbernen Myrthenſträußchen geſchmückt. Rechts von Seiner Majeſtät dem Kaiſer ſaßen Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, links von Sr. Majeſtät Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Schweden. ihre Majeſtät die Kaiſerin ſaß zwiſchen Seiner öͤniglichen Hoheit dem Herzog von Connaught und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen. Gleichzeitig fand Mar⸗ ſchalltafel ſtatt. Karlsruhe, 19. Sept. Der Großherzog und die Großherzogin haben aus Anlaß ihres goldenen Ehejubiläums eine Stiftung in Höhe von 100,000 Mark zu gemeinnützigen Zwecken errichtet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 19. September 1906) 15 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungsverträge werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. Gegen die Entſchließung des Bezirksrats, die Kirchweihe für die hieſige Gemeinde auf dritten Sonntag im Oktober feſtzuſetzen wird Einſprache erhoben und die Belaſſung am zweiten Sonntag unter Wiederholung der bereits früher für dieſen Antrag vorgebrachten Gründe begehrt. Von der Entſchädigungsfeſtſetzung des Verwaltungsrats der Gebäudeverſicherungsan⸗ ſtalt für das durch Blitzſchlag am 4. Juli 1906 beſchad ger Gebäude des Johann Schertel nimmt man Kenntnis. Der Karouſellplatz in Seckenheim wird an Johann Günther in Schifferſtadt um 220 Mk. und jener in Rheinau an Joh. Weiler in Neuſtadt um 120 Mk. übertragen, für die Kirchweitage. Zum Geſuch des Wirts Karl Schertel in Mannheim um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank zum Bahnhof(Feldſchlößchen) dahier wird die Be⸗ dürfnisfrage bejaht. Zwei Anweſen in amtlich geſchätzt. Seckenheim werden e Zur Protocollirung von Grundſtücksteilen an der Luiſenſtraße in Seckenheim wird Herr Bürgermeiſter Volz bevollmächtigt. Von der Bezirksratsentſchließung vom 6. September nach welcher die Wahl der 3. Klaſſe des Bürgerausſchuſſes Rheinau für ungiltig erklärt wurde, nimmt man Kenntnis; Be⸗ ſchwerde ſoll hiergegen nicht erhoben werden. Der Ankauf von 2 Farren bei Zuchtvieh⸗ markt Radolfzell zu 753 und 770 Mk. wird genehmigt. Die durch Auszug der Hauptlehrerin Fräulein Sailer auf 1. Oktober ds. Js. frei werdende Wohnung wird dem Bürgermeiſter⸗ amtsſekretär Schmitt zu 240 Mk. jährlich überlaſſen. Die Vorliegenden Rechnungen werden nach Prüfung zur Zahlung angewieſen. Auszug aus den Standesregiſteru der Gemeinde Seckenheim. Geborene: Juli, 4. Emil Richard, S. d. Glaſermeiſters Auguſt Jakob Wolf u. ſ. E. Anna Maria geb. Rauſch. 2. Anna Margaretha, T. d. Wirts Valentin Kunzelmann u. ſ. E. Marie geb. Gruber. Karl Theodor, S. d. Sattlers Wilhelm ohrbach u. ſ. E. Anna geb. Bauder. lbert Adam, S. d. Magazinarbeiters Joh. Joſ. Gropp u. ſ. E. Margaretha geb. Jakob. . Margaretha Helena, T. d. Maurers Joh. Peter Spies u. ſ. Winkler. . Anna, T. d. Kernmachers Philipp Jakob Kettner u. ſ. E. Eliſabetha geb. Spies. . Ernſt, S. d. Technikers Philipp Würthwein u. ſ. E. Eliſabetha geb. Reuther. Lina, T. d. Bahnwarts Linus Weick u. ſ. E. Sophie geb. Schäfer. „Otto, S. d. Auguſt Walz u. ſ. E. Mar⸗ garetha geb. Klumb. . Georg Albert, S. d. Landwirts Wilhelm Bühler u. ſ. E. Suſanna geb. Seitz. Aus Nah und Fern. [Seckenheim, 21. Sept.(Eingeſandt.) Der Pferdezuchtverein auf der Ausſtellung in Karlsruhe. Ein Nachkomme des von vielen Seiten(auch im Landtag) getadelten Hengſtes „Julius“ erhielt auf der Ausſtellung in Karls⸗ ruhe den erſten Preis. Gewiß ein Beweis der guten Abſtammung und Vererbung des Heng⸗ ſtes. Beſitzer des prämiirten Fohlens iſt Leonh. Klumb, hier. Der Hengſt ſelbſt konnte, da er von einem anderen Hengſt einen Schlag erhielt und in Folge deſſen lahm ging, nicht mehr in Konkurrenz treten. Dagegen haben die ausge⸗ ſtellten Stuten ſchlecht abgeſchnitten. Zur Ent⸗ ſchuldigung empfehlen wir jedoch allen die Aus⸗ —— ſtellung beſuchenden Pferdezüchtern, gelegentlich der Vorführung der prämiirten Pferde im Aus⸗ ſtellungsring, einmal einen Vergleich anzuſtellen zwiſchen den von hieſigen Züchtern ausgeſtellten Stuten und der mit einem Preis gekrönten Stute Nr. 11 des Ausſtellungskatalogs(Be⸗ ſitzer von und zu Bodman) und dann, vielleicht Ae einer Beſprechung, ihr Urteil abzu⸗ geben. () Seckenheim, 21. Sept. Bei Sturm und Regen gewann letzten Sonntag die Mann⸗ heimer Viktoria bas 50. Wettſpiel der Fußball⸗ geſellſchaft Seckenheim 1898 mit 3:1 Toren. Auf 30. September iſt der Fußballgeſellſchaft Seckenheim eine Forderung der erſten Mann⸗ ſchaft des Fußballklubs„Viktoria“ Feudenheim zugegangen und findet demgemäß an genann⸗ tem Tage in Seckenheim das erſtmalige Treffen beſagter Mannſchaften ſtatt. Mannheim, 19. Sept. Der hieſige Stadtſchulrat Dr. Sickinger hat nach dem „Generalanz.“ einen Ruf nach Berlin zur Leitung des dortigen Volksſchulweſens erhalten. Weinheim, 20. Sept. Nächſten Sonn⸗ tag nachmittag findet hier die Enthüllung des vom Gemeinnützigen Verein Weinheim errich⸗ teten Bismarckdenkmals ſtatt. Vormittags Frühſchoppenkonzert. Um 3 Uhr nachmittags iſt ein großer Feſtzug aller hieſigen, vater⸗ ländiſch geſinnten Vereine vom Mark nach dem Feſtplatze an der Weſchnitz, gegenüber dem Hotel„Pfälzer Hof“ vorgeſehen. Dort Be⸗ grüßung, Feſtrede, Enthüllung und Uebergabe des Denkmals an die Stadt. Ein Geſamtchor aus 6 Vereinen gebildet, wird das Feſt ver⸗ ſchönen. e Gufauna geh. Hotels„Pfälzer Hof“ und im„Prinz Wilhelm“ 3 Nach dem Feſtakt⸗Freikonzerte in den abends Tanz in allen Lokalen. München, 20. Sept. Ein alter Zucht⸗ häusler legte in Gräfing beim München einen großen Brand an, dem die Großbrauerei von Wild und Schleederer teilweiſe und die Kunſt⸗ mühle von Altinger zum Opfer vielen. Aus dem Allgäu, 19. Sept. Der Winter klopft ernſtlich an. In den vergange⸗ nen Nächten hat es neuerdings geſchneit und zwar bis zu 1000 Meter herab. Das Vieh wird jetzt allgemein von den Almen zu Tal getrieben. Paris, 20. Sept. Admiral Fournier hebt bei ſeinem Bericht über die letzten Mittel⸗ meermanöver die große Wirkſamkeit der Unter⸗ ſeeboote hervor und empfiehlt die Erbauung einer möglichſt proßen Zahl von Offenſtv⸗ Unterſeeboten mit großem Aktionsradius, da ſte die wirkſamſten Schlachtſchiffe für den Küſtenkrieg bilden. Dem„Matin“ zufolge iſt der Bau von 48 neuen Offenſivunterſeeboten mit großem Tonnengehalt teils begonnen teils bevorſtehend. — Von einem Hirſch aufgeſpießt, den er bie enden wollte, wurde in Deutſch⸗Krone der Leutnant Freiherr von Schimmelmann. Das Tier, ſonſt ſehr zahm, war plötzlich wild geworden und hatte den Offizier auf das Glauben? Ich kann mir nicht denken, daß ſie eine ſtrenge Moslemitin iſt.“ „Sie kennt und achtet die chriſtliche Re⸗ ligion. Unſer Glaube iſt ihr ſympathiſch, und ich denke, ſie würde ſich bald freudig zum Chriſtentum bekennen, wenn ſte in chriſtlicher Umgebung lebte.“ „Da iſt viel gewonnen!— Alſo Mut, mein Freund! Sprich morgen noch einmal mit Bana Said und dann...“ „Und dann?“ fragte Bernhard mit trübem Lächeln„Du weißt, daß ich nach der Weiſung, die Du ſelbſt mir überbracht haſt, meine Ex⸗ pedition nach dem Kilimandſcharo und dem Keniaberg fortſetzen muß. Ich kehre erſt nach einigen Monaten an die Küſte und nach San⸗ ſibar zurück. Während dieſer Zeit hat Bana Said Zeit genug, einen anderen Aufenthalt zu nehmen und wenn ich zurückkehre, werde ich weder ihn noch Aruſcha wieder finden. Er wird mir morgen vielleicht mit einigen freund— lichen Worten antworten. Er kann ja doch noch keine Entſcheidung treffen, ehe er nicht mit Aruſcha geſprochen hat. Was nutzt es alſo, daß ich noch einmal eine Unterredung mit ihm ſuche. Ich muß mein Schickſal in Gottes Hand legen und hoffen, daß er alles zum beſten wende.“ „Nur nicht gleich verzweifeln! Ich kehre, nachdem ich noch unſere Station in Tabora beſichtigt habe, ſofort nach der Küſte zurück. Ich verſpreche Dir, Bana Said's Haus nicht aus dem Auge zu laſſen und ihn genau zu beobachten, wenn er ſich anſchickt, Sanſibar zu verlaſſen. Du weißt, daß Bana Said's Name an der Küſte ſehr bekannt iſt; wenn er die Abſicht hegen ſollte, Sanſibar und die Küſte zu verlaſſen, würde das ſehr bald zu unſerer Kenntnis gelangen. Bana Said ſteht mit den deutſchen und engliſchen Handelshäuſern in Verbindung, er kann nicht ſo leicht ſpurlos verſchwinden. Alſo Kopf hoch, mein Junge, und hoffe auf ein glückliches Ende Deiner Liebe!“ „Ich will verſuchen, neue Hoffnung zu faſſen, und auch Deinen Rat befolgen, morgen noch einmal mit Bana Said zu ſprechen. Er ſoll wenigſtens nicht im Unklaren darüber ſein, daß ich Aruſcha wahrhaft liebe und glücklich a1 machen gedenke, wenn er mir ihre Hand gibt.“ „So iſt es recht! Und nun laß uns zu den Kameraden zurückkehren!“— Als Bernhard gegen Mittag des anderen Tages ſich nach dem Hauſe Ben Mohamed's begab, in dem er Bana Said zu treffen ge⸗ gachte, erfuhr er eine ſchmerzliche Enttäuſchung. Bana Said hatte ſich in der Nacht, nur von einigen Sklaven begleitet, entfernt, um ſo raſch wie möglich die Küſte zu gewinnen. Ihn einzuholen war unmöglich; er hatte faſt einen Tagemarſch Vorſprung und marſchierte mit ſeinen wenigen Begleitern ſehr raſch. Außer— dem konnte Bernhard aber auch nicht daran denken, ihm nachzueilen, denn ſeine Pflicht trieb ihn in gerade entgegengeſetzter Richtung 8 nach den Wäldern des Kilimandſcharo— avon. Traurig kehrte Berhard in das Lager zurück. Hier fand er alles in lebhafter Be⸗ wegung. Man rüſtete ſich zum Weitermarſch nach Tabora. Als Bernhard den Leutnant von Wasmuth die Entfernung Bana Said's mitteilte, tröſtete ihn dieſer und ſprach:„Nun, dann bleibt es bei unſerer Verabredung! Ich laſſe Bana Said in Sanſibar beobachten und gebe Dir Nachricht, wenn der alte Herr Luſt zeigt, uns davonzulaufen. Jetzt ſollteſt Du Dich mit Deiner Karawane uns anſchließen. Zwei oder drei Tagemärſche können wir noch beiſammen bleiben.“ Bernhard ſah ein, daß es das beſte ſei, den Rat des Offiziers zu befolgen. Er alar⸗ mirte ſomit auch feine Leute, die ſehr erfreut darüber waren, unter dem Schutze der Soldaten weiter marſchieren zu können. Die Nacht verging noch mit mancherlei Vorbereitungen; als der Morgen dämmerte, brach man das Lager ab, und hinein ging es in die weite Savanne, über die der Weſtwind ſauſend dahinfuhr. (Fortſ etzung folgt.) — — Die Büchſenfleiſch⸗Ausfuhr aus Amerika betrug im Monat Auguſt rund 660 000 Pfund gegen über 5 Millionen im gleichen Monat des Vorjahrs. Geweih genommen. Sch, liegt totkrank dar⸗ nieder. — Die reſpektloſe Schwalbe. Eine große Achtungsverletzung gegen einen preußiſchen Ge⸗ richtshof beging geſtern vor dem Schöffengericht Berlin⸗Tempelhof— eine Schwalbe. Während der Verhandlung einer Diebſtahlsſache flatterte plötzlich durch ein offenſtehendes Fenſter eine Schwalbe, die vermutlich von einem Raubvogel verfolgt worden war und ſich einen eigenarti— gen Zufluchtsort im Gerichtsſaal geſucht hatte. Das Tierchen fühlte ſich unter dem Schutze der Göttin Juſtitia anſcheinend ganz wohl, denn fröhlich zwiſcherd flog es im Gerichtsſaal um— her, ſo daß die Verhandlung eine kleine Unter— brechung erlitt. Alle Verſuche, den Vogel zu entfernen, blieben erfolglos. Schließlich ſetzte ſich die Schwalbe auf den über dem Richter tiſch hängenden Beleuchtungskörper. Nach ge— raumer Zeit entſtand jedoch eine Szene, die faſt lähmendes Entſetzen hervorrief. Aus der Gegend, in der ſich die Schwalbe häuslich gen, das mit klatſchendem Geräuſch auf den Richtertiſch niederfiel. Erſt nach dieſer uner⸗ hörten Ungebühr vor Gericht wurde der Uebel— täter zum Fenſter hinausgejagt. — Ein Oberpräſident in Polizeiſtrafe ge— nommen. Ein niedliches Geſchichtchen erzählt der„Amtl. Anz.“ für den Kreis Kreuznach aus dem Orte Langenlonsheim: Der dortige Bürgermeiſter ſitzt kürzlich in ſeiner Arbeits⸗ ſtube, als er einen Kraftwagen daherraſen ſieht. Flugs wird der Polizeidiener hinausge— ſchickt, der die Nummer feſtſtellt. Zur Er— mittelung des Inhabers wird auf dem In- ſtanzenweg— Landratsamt Koblenz— nach⸗ geforſcht und feſtgeſtellt, daß es kein anderer iſt, als— der Oberpräſident von Schorlemer— Lieſer. Bei dem Verhör, das der Landrat mit dem Poliziſten in Langenlonsheim anſtellte, gab dieſer zu, daß der Kraftwagen unvor— ſchriftsmäßig ſchnell gefahren ſei. Wohl oder übel bleibt jetzt nichts anderes übrig, als daß der Oberpräſident eine Polizeiſtrafe zahlt. — Ein lebensüberdrüſſiger Ausſtellungs⸗ beſucher in Nürnberg ſuchte am Mittwoch den Tot im Dutzendteich. Nachdem ihn einige Kahnfahrer herausgefiſcht hatten, ſprang der Lebensmüde zum zweiten Male ins Waſſer, wurde aber wieder herausgeholt. Beim dritten Solbſtmordverſuch machten ihm ſeine Retter handbegreiflich klar, daß ſie nicht willens ſeien, ſich nochmals zu bemühen. Der Lebensüber— drüſſige wurde wohlverwahrt im Sanitäts— wagen zur Hauptpolizeiſtation gebracht. — Egoiſtiſch. Dame:„Nun, biſt du bei dem Schneider geweſen?“ Zofe:„Ja, gnädige Frau, aber das Kleid konnte ich nicht bringen, denn der Schneider iſt geſtern ge— ſtorben.“—„Dame:„Mon dieu! Das tat der Menſch nur, um mir das Kleid nicht pünktlich liefern zu dürfen.“ Colksbad Seckenheim. Heute und morgen für Männer geöffnet. niedergelaſſen hatte, kam plötzlich etwas geflo— Bekanntmachung. Den Vollzug der Landesbauordnung betr. Nr. 7036. Die in letzter Zeit ſich häufenden Fälle, in denen bei Ausführung von Bauten von den polizeilich genehmigten Plänen und den übrigen Bedingungen und Auflagen des Baubeſcheids abgewieſen wird, veranlaſſen uns die einſchlägigen Strafbeſtimmungen mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis zu bringen, daß wir als Ortspolizeibehörde die ſtrafweiſe Verfolgung künftiger Uebertretungen unnachſichtlich veranlaſſen werden. Seckenheim, 13. September 1906. Bürgermeisteramt Volz. Strafbeſtimmungen. a. Auszug aus dem Reichsſtrafgeſetzbuch: 8 380. Wer bei der Leitung oder Ausführung eines Baues wider die all⸗ gemein anerkannten Regeln der Baukunſt dergeſtalt handelt, daß hieraus für Andere Gefahr entſteht, wird mit Geldſtrafe bis zu neunhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu 2* Jahre beſtraft. 7 Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft: 14) wer Bauten oder Ausbeſſerungen von Gebäuden, Brunnen, Brücken, Schleuſen oder anderen Bauwerken vornimmt, ohne die von der Polizei angeordneten oder ſonſt erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen; 15) wer als Bauherr, Baumeiſter oder Bauhandwerker einen Bau oder eine Ausbeſſerung, wozu die polizeiliche Genehmigung er⸗ forderlich iſt, ohne dieſe Genehmigung oder mit eigenmächtiger Abweichung von dem durch die Behörde genehmigten Bauplane ausführt oder ausführen läßt. 8 368. Mit Geldſtrafe bis zu ſechszig Mark oder mit Haft bis zu vier— zehn Tagen wird beſtraft: 3. wer ohne polizeiliche Erlaubniß eine neue Feuerſtätte errichtet oder eine bereits vorhandene an einen anderen Ort verlegt. b. Auszug aus dem Polizeſtracßeſebbuch: 116. An Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft wird beſtraft, wer als Bauherr, Baumeiſter oder Bauhandwerker den Verordnungen über die Baulinie, die Feſtigkeit, die Feuerſicherheit und Geſundheit, den örtlichen Bauordnungen oder den nach Maßgabe dieſer Polizeivorſchriften in den einzelnen Fällen von der Baupolizeibehörde getroffenen beſonderen An— ordnungen zuwiderhandelt. Gleiche Strafe trifft Hauseigentümer oder die an deren Stelle verantwortlichen Perſonen(Stellvertreter, Mieter ꝛc.), welche den ihnen bei der zeitweiligen Unterſuchung der Wohngebäude oder bei ſonſtigen Anläſſen beſonders eröffneten polizeilichen Anordnungen zur Abſtellung von bauordnungswidrigen, geſundheitsſchädlichen oder die Sittlichkeit ge⸗ fährdenden Zuſtänden in dem zum Wohnen dienenden, insbeſondere zum Vermieten benützten oder Arbeitern(Geſellen, Gehilfen, Lehrlingen, Dienſt⸗ boten ꝛc.) zum Aufenthalt oder Schlafen zugewieſenen Räumen innerhalb der geſetzten Friſt nicht entſprechen oder einer polizeilichen Anordnung zuwider Räume, in welchen ſolche Zuſtände beſtehen, zu den bezeichneten Zwecken benützen. Die Anordnung der zuſtändigen Polizeibehörde über die zeitweilige Unterſuchung der Wohnräume iſt vor Beginn der Unterſuchung in ge⸗ eigneter Weiſe bekannt zu geben unter Bezeichnung der Tageszeit, zu welcher die Unterſuchung vorgenommen werden ſoll. Arbeits⸗Uergebung. Die Herſtellung und Lieferung von Turngeräten betr. Nr. 8 126. Die Herſtellung und Lieferung der erforderlichen Turngeräte für das Stengelhofſchulhaus hier ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote auf Ausführung dieſer Arbeiten ſind von in der Gemeinde anſäſſigen Handwerksmeiſtern bis längſtens Mittwoch, 3. Oktober I. J8., mittags 12 Uhr bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt einzureichen, von dem auch die Angebotsformulare zu erheben ſind. Bemerkt wird, daß die Arbeiten nach Vergebung ſofort ausgeführt werden müſſen. Seckenheim, 21. September 1906. Hürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Die Reviſion des Kataſters der land- und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung für das Jahr 1906 betr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Beteiligten, daß demnächſt mit der Reviſſion des Kataſters der land- und forſtwirtſchaſtlichen Un⸗ fallverſicherung begonnen wird. i 8 Wir fordern daher alle diejenigen, deren Betrieb im Laufe des Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche die Verſetzung in eine höhere oder niedere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu eröffet oder eingeſtellt haben hiermit auf, dieſe Veränderungen auf dem Rathauſe dahier— Zimmer Ur. 5 biunen 14 Tagen anzuzeigen. Das Kataſter liegt während dieſer Zeit zur Einſicht offen. Seckenhein, 20. September 1906. Die Abſchätz uungskommiſſion für land- u. forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung: Volz. Schmitt. Aufforderung. Das Vertilgen der Raupen betr. Nr. 8095. Erhaltener Mitteilung zufolge treten z. Zt. die Raupen an den Obſtbäumen in ſolchen Mengen auf, daß eine ſchwere Schädi⸗ gung der Obſtkultur für das nächſte Jahr zu befürchten iſt, wenn nicht alsbald mit der Raupenvertilgung begonnen wird. Die Raupen verſpinnen ſich hauptſächlich an den Enden der Zweige und können daher durch Abſchneiden der Zweigteile und Verbrennen derſelben leicht vernichtet werden. Es ergeht daher die Aufforderung: Alle Obſtbäume, Zierbäume, und Geſträucher in Gärten und Höfen, auf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen ſind längſtens binnen 4 Wochen von Raupenneſten zu reinigen und letztere zu vertilgen. Seckenheim, 19. September 1906. gürgermeiſteramt:. itter. Volz. Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Saat- und Erntezeit. Nr. 8 125. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß als Anfang der diesjährigen Herbſtſaatzeit der 24. September und als Schluß der 15. Oktober 1906 beſtimmt worden iſt. Nach 8 40 der Feldpolizei-Ordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom 15. Mai 1895 wird mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft, wer das Einſperren der Tauben während der Herbſt⸗ zeit unterläßt. Seckenheim, 21. September 1906. gürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Eine Knabe(10 Jahre alt, kathol. Religion) iſt in Pflege zu eben. 8 Seckenheim, 18. September 1906. Armenrat Tiebhaber eines zarten, reinen Cesichts mit roſigem 10 0 90 90 jugendfriſchen Anssehen, weißer, ſammet— weicher haut und blendend ſchönem Teint Rhein Hausfreund * Marienkalender gebrauche nur die allein echte: 5 Steckenpferd-Lilienmilch-Ceife Hinkender Bote neu eingetroffen bei von Bergmann 8 G., Radebeul J. Helfrich. mit echter Schutzmarke: Steckenpferd à St. 50 Pfg. in der Apotheke und bei Georg Röser. Alle Aufträge für chemiſche üſcherei ſowie Färberei werden ſtets ent⸗ gegengenommen und beſtens beſorgt. Y. Weidner, Wilhelmiſtraße No. 6. Schöne Aepfel hat zu verkaufen a J. Hilsheimer. 1 1 r 1 3 33 * * 5 2 5 Pw. Teuerwehr Seckenheim. Einladung. Nach Beſchluß des prov. Verwal⸗ tungsrats findet die 1. Haupt⸗ Verſammlung am Mittwoch, den 26. Heptember 1906, abends 8 Uhr im Rathausſaal ſtatt. Tages⸗Ordnung: 1. Beratung und Genehmigung der Statuten. 2. Wahl ſämmtlicher Chargen. 3. Verſchiedenes. Hierzu ſind fämmtliche Wehrleute eingeladen. Wegen der Wichtig⸗ keit der Tagesordnung wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen ung eckenheim, den 18. September 1906. Der Vorſitzende des prov. Verwaltungsrats: Volz, Bürgermeiſter. Pfiſterer. Empfehlung. Hierdurch die ergebene Mitteilung, daß ich im Zahn's Nenbau, Ecke der Hilda⸗ und Neckarauerſtraßſe, ein Sperial⸗Putzgeschält eröffnet habe und bitte um geneigten Zuſpruch. Frau Käthchen Mößner. NB. Alte Hüte werden neu aufgarnſert. 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