RECEPAPACTGCGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG Anzeigeblatt für Seckenbeim ung Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, Druck und Perlag von J. Helfrich in Feckeuheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Petitzeil' oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 87. Mittwoch, den 31. Oktober 1906. 6. Jahrgang Reiche Leute und Wahlkurioſa. Als das reichſte Viertel gelten in Berlin die Straßenzüge, welche um den Tiergarten gruppiert ſind. Die Millionäre wachſen aber auch in anderen Gegenden der Reichshauptſtadt, ſpeziell auch dort, wo man ſie gar nicht ver⸗ mutet. Als Beweis dafür dienen die Klaſſen⸗ liſten welche der Magiſtrat für den 3. Berliner Landtagswahlkreis aufgeſtellt hat, woſelbſt im nächſten Monat eine Erſatzwahl ſtattzufinden hat. Dabei iſt dieſer Kreis in einer Gegend gelegen, welche man mit Vorliebe als das Arbeiterviertel betrachtet; er umfaßt den nörd⸗ lichen Teil von Berlin. Gleichzeitig finden wir hier eine große Reihe von Leuten, deren Geld- ſack eine ganz anſehnliche Höhe erreicht hat. Der Reichſte davon wohnt in der Prenzlauer Allee; er hat es auf eine Steuerlaſt von faſt 170000 Mark gebracht und verfügt damit uͤber das Recht, als einziger Wähler für die erſte Klaſſe die Wahl auszuüben. Mit ihm mißt ſich ein Steuerzahler in der Saarbrücker⸗ ſtraße, welcher das 165. Tauſend noch um einige Hundert überſchreitet. In der Prenz⸗ lauer Allee gehört auch zur zweiten Klaſſe nur ein einziger Wähler, er darf jährlich etwa 80 000 Mark Steuer entrichten. In derſelben Lage ſehen wir in einem Urwahlbezirk einen Wähler, welcher mit ſeinen 88000 Mark eben⸗ falls die zweite Klaſſe ganz allein vertritt. Aber auch in anderen Teilen dieſes Wahl⸗ kreiſes begegnen uns noch ſteinreiche Leute. Ihr Steuerſoll reicht zwar nicht annähernd an das der vorgenannten glücklichen Menſchen⸗ kinder heran, es läßt aber immerhin auf einen Reichtum ſchließen, der es ſeinem Träger ge⸗ ſtattet, ſich behaglich einzurichten. In der Johannisſtraße wird die erſte Abteilung durch einen Wähler repräſentiert, welcher dem Steuer⸗ ſäckel des Staates jährlich 48 000 Mk. zuführt. Hoch oben in der Müllerſtraße, ſchon in der Nähe des afrikaniſchen Viertels, begegnet uns ein Steuerträger mit 17000 Mk., dem noch viele mit 16, 15. und 10 000 Mk. folgen. Die Gegend des Tiergartens iſt alſo noch lange nicht das privilegierte Viertel der Mil⸗ lionäre allein. Neben den hohen Steuerzahlern gibt es gerade im dritten Berliner Wahlkreis ſelbſtver⸗ ſtändlich auch eine große Zahl derer, die nur über ein beſcheidenes Einkommen verfügen kön⸗ nen. Deshalb begegen wir auch hier wieder mancherlei Kurioſa des preußiſchen Landtags⸗ wahlrechtes. In einem Urwahlbezirk z. B. übt der Träger eines Steuerſolls von 165518 Mk. das Wahlrecht in der erſten Klaſſe aus, einige Häuſer weiter, zwar noch in derſelben Straße, jedoch ſchon in einem anderen Wahlbezirk auch ſchon derjenige Wähler zur erſten Klaſſe gehört, welcher nur 24 Mark Steuer zahlt. Wie in dieſer Abteilung, ſo ſind vielfach auch die Verhältniſſe für die Wähler zweiter Klaſſe desſelben Wahlkreiſes geſtaltet. In einem Wahlkreis gehören alle Wähler der 2. Klaſſe, wenn ſie 88221 Mk. an den Fiskus als Tribut ihres jährlichen Einkommens entrichten. Da⸗ gegen ſind in dem unmittelbar darauf folgen⸗ den Wahlbezirk nur 44 Mk. zur Ausübung des gleichen Wahlrechtes erforderlich, und in einem anderen Bezirk iſt man ſchon für 12 Mk. in dieſelbe Klaſſe eingeteilt. Dieſe Wahlkurioſa ſind darauf zurückzuführen, daß das Steuer⸗ aufkommen jedes einzelnen Urwahlbezirks beſon⸗ ders berechnet und beſonders gedrittelt wird. Solche Mitteilungen bieten zwar in Preußen nichts Neues mehr, da ſie ſich in jedem Wahl⸗ kreis einſtellen können, ſind aber trotzdem immer wieder intereſſant. Aus Nah und Fern. 0 Seckenheim, 30. Okt. 3:10 iſt das Reſultat des letzten Sonntag hier ſtattgehabten Verbands⸗Wettſpieles der Fußbalgefelſchaft Seckenheim gegen Sandhofen. Die Gründe für dieſe ſchwere Niederlage Seckenheims ſind mehrere. Wenn auch zugegeben werden muß, daß die beſſere Mannſchaft geſiegt hat, daß Sandhofen ſich Seckenheim überlegen gezeigt hat, ſo iſt die Ueberlegenheit doch nicht eine derartige, wie das Reſultat 108 vielleicht be⸗ ſagen könnte. Im Gegenteil, das Spiel war ausgeglichen, auf beide Teile gleichmäßig ver⸗ teilt, die Angriffe wechſelten beiderſeitig. Die Seckenheimer Verteidigung ſpielte aufopfernd, der Torwächter hielt, was zu halten war. Es konnte vielleicht bei den Zuſchauern die Anſicht aufkommen, als ob das eine oder das andere Tor hätte verhindert werden können, allein dem iſt nicht ſo; die Bälle wurden teils aus 2— 3 Metern Entfernung eingedrückt, teils lief der Gegner mit dem Ball ins Tor, oder, wie mehrmals, die Tore aus Abſeitsſtellung erzielt, wären alſo ungültig geweſen. Allein der Schiedsrichter zeigte ſich ſeiner Aufgabe nichts weniger als gewachſen; ein Schwächling ohne eigene Entſcheidung, ließ er ſich von Sandhofen einſchüchtern und leiten. Abgeſehen davon, daß er mehrere Tore widerrechtlich gelten ließ, mußte man bezüglich der Spielweiſe die kräftige Hand eines Unparteiiſchen ſehr vermiſſen. Sandhofen gefiel ſich nämlich in einem maßlos rohen Spiel, wie es glücklicherweiſe nur ſelten anzutreffen iſt. Sehr bezeichnend iſt es, daß einer dieſer Helden unter den Strümpfen Beinſchienen trug. Hätte Seckenheim den mannigfachen Rat der Zuſchauer befolgt und von ſeiner Körperkraft ebenfalls Gebrauch gemacht, es hätte zu Aus- ſchreitungen ſchlimmſter Art gefuͤhrt. Sand⸗ hofen tat hierin ſein mögliches, ohne daß der Schiedsrichter, der es hätte verhindern konnen und müſſen, ſagen wir, den Mut gehabt hätte, dagegen einzuſchreiten. Seckenheim blieb jedoch, mit Ausnahme des linken Verteidigers, der die Liebenswürdigkeiten Sandhofens tapfer vergalt, bei ſeinem gewohnten ruͤckſichtsvollen Spiel, mußte allerdings dieſe Nachſicht mit einigen Toren büßen. Denn obwohl, wie nochmals betont ſein möge, Seckenheim auch ohne das Draufgehen Sandhofens wahrſcheinlich unter⸗ legen wäre, ſo wäre doch das Reſultat bei etwas feinerem Spiel Sandhofens ein weſent⸗ lich anderes geworden. Seckenheim ſpielt, wie ein Zuſchauer treffend bemerkte, aus Luſt am Sport, Sandhofen, um zu gewinnen. Die feige Spielweiſe der letzteren, denn anders als feig kann man ſie nicht bezeichnen, zeigte ſich unter anderm beim Angriff der Seckenheimer Stürmer. Kamen dieſelben in die Nähe des Tores, ſo faßte Sandhofen in der ſattſam be⸗ kannten Weiſe den Mann— der Schiedsrich⸗ ter überſah natürlich dieſen Verſtoß gegen die Regeln, ſonſt hätte er einige Sandhofer Spieler vom Platze weiſen müſſen— oder der Vertei⸗ diger trieb den Ball kurzerhand über die Linie abſichtlich aus dem Spiel. So konnte die Seckenheimer Stürmerreihe, die, mit Rückſicht auf zwei auf den ſchwierigen Poſten der Innen⸗ ſtürmer friſch eingeſtellte jungen Erſatzleute, Glück im Unglück. Originalnovelle von Irene v. Hellmuth. 7(Nachdruck verboten.) Lieſa ſtützte den Kopf in die Hand. Die Worte des Großvaters kamen ihr wie eine Prophezeihung vor. Sollte es noch nicht genug ſein, was ſie in ihrem jungen Leben ſchon alles durchgekämpft? Sollten ihr noch größere, ſchmerzlichere Leiden bevorſtehen? War denn die Liebe wirklich eine ſo furchtbare Macht, wie der Großvater ſie ſchilderte? Und doch, es mußte wohl ſo ſein. Hatte nicht die Mutter alles,— alles hingeben, um dem Manne ihrer Wahl angehören zu dürfen? Weshalb ver⸗ langte ſie dann von ihr eine ſo ſchwere Pflicht? Sie mußte doch wiſſen, wie furchtbar unter Umſtänden ein ſolches Entſagen ſein mußte, denn die Mutter hatte gewußt, was Lieben eißt.—— 25 Lieſa wurde in ihren Gedanken unterbochen durch das klägliche Schreien der Katze, um deren Hals ſich die dürren Finger der Blöd— ſinnigen dort auf dem Sofa ſo feſt klammerten, als wollten ſie das wimmernde Tier erwürgen. „Aber Marta“, rief Lieſa, in ſtrengem, vorwurſsvollen Ton und eilte der hart be— drängten Katze zu Hilfe,„was machſt Du nur wieder? Wirſt Du augenblicklich die arme Mietze loslaſſen? Du biſt doch ein böſes Kind, ich habe Dich gar nicht mehr lieb, weißt Du!“ „Die Mietze hat gekratzt“, lallte die Buck⸗ lige mit ſchwerer Zunge und richtete die großen Augen mit feindſeligem Ausdruck auf das Tier, das raſch ſeiner Peinigerin entfloh, und fauchend und ziſchend auf die hohe Fenſterbank ſprang, als wüßte es, daß es dort ſicher ſei, vor weiteren Angriffen. Marta verſuchte zwar, ſich der Katze wieder zu bemächtigen, doch gelang es ihr nicht, da ſie auf der rechten Körperſeite gelähmt war, und ſich ohne fremde Beihilfe nicht fort— bewegen konnte. Lieſa drohte der Schweſter mit dem Finger. „Bleib' ruhig ſitzen,— ſonſt fällſt Du wieder.“ „Ich will haben“, lallte Marta wieder und fuhr ſich mit der Fauſt in den Mund, was bei ihr bedeutete, daß ſie Hunger habe. „Nur Geduld“, mahnte Lieſa und ging hinaus, um gleich darauf mit einer großen, ge⸗ füllten Kaffeetaſſe zu erſcheinen, die ſie nebſt weißem Brot vor das unglückliche Geſchöpf auf den Tiſch ſtellte und ſich anſchickte, das Brot in die Taſſe zu brocken. „Kann's ſelber“, grinſte Marta, die jeder Bewegung Lieſa's gefolgt war, und riß der Schweſter gierig den Löffel aus der Hand. „Nein, das kannſt Du nicht,— laß mich doch,— Du verſchütteſt ſonſt alles wieder, wie das gewöhnlich der Fall iſt.“ Marta aber wollte ſich durchaus nicht be— ruhigen laſſen, und zerrte ſo lange, bis ſte wirklich die Taſſe umgeworfen hatte, deren Inhalt ſich nun über ihr dunkles Wollenkleid und das Sofa ergoß. Der alte Mann, der ſchweigend, aber mit zuſammengepreßten Lippen die Seene beobachtet hatte, kam jetzt, ſo ſchnell ſeine Schmerzen es erlaubten, herbei, und hob die Hand wie zum Schlage auf. Doch Lieſas bittender Blick veranlaßte ihn, den Arm wieder ſinken zu laſſen, er murmelte nur: „Ich begreife nicht, wo Du die Geduld her⸗ nimmſt, um mit dem boshaften, eigenſinnigen Ding auszukommen, ich vermöchte es nicht.“ „Sie iſt doch eine Unglückliche, Großvater“, beſchwichtigte Lieſa ſanft.„Man muß Mitleid mit ihr haben. Sie weiß wirklich nicht, was ſie tut!“ „Bösartig iſt ſie“, grollte der Erzürnte. n dieſem Augenblick wurde vernehmlich an die Türe gepocht. Auf Lieſa's„Herein“ betrat eine alte Dame das Zimmer und begann ſogleich ohne viel Umſchweife:„Sind Sie Fräulein Helmbrecht?“ Als Lieſa nickte und einen fragenden 725 auf die Eingetretene richtete, fuhr dieſe ort: „Mein Name iſt Weſtermann,— Fräulein Charlotte Weſtermann. Sie müſſen nämlich wiſſen, ich gehöre einem Verein an, der es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, allen Arbeitswilligen und Arbeitſuchenden ſoviel als möglich und recht flott ſpielte, nur 3 Tore erzielen. Wur⸗ den die Außenſtürmer und die Mitte ſorgfältig bewacht, ſo war der ganze Angriff kalt geſtellt. Zu bedauern iſt nur, daß Seckenheim gezwungen iſt, nochmals mit Sandhofen zu ſpielen, denn einer freundſchaftlichen Fühlung mit Sandhofen wird Seckenheim gut tun, aus dem Weg zu gehen. Am 4. November ſpielt Seckenheim in Schwetzingen und am 1). Nov. in Seckenheim gegen Pfungſtadt. Beide Vereine ſind, im Gegenſatz zu Sandhofen, durch nobles Spiel bekannt, ſo daß Seckenheim, falls es eines dieſer Spiele verlieren ſollte, in ehrlichem Kampfe einem, ſeiner würdigen, Gegner unter⸗ liegt und nicht der brutalen Gewalt unſport⸗ licher Rowdies. Mannheim, 27. Okt. Auf eine Lad⸗ nerin im Geſchäfte von Beer an der Breite⸗ ſtraße, gegenüber von Kander, iſt geſchoſſen worden. Der Mordverſuch wurde von einem gewiſſen L. Reichel auf die im zweiten Stock beſchäftigte Verkäuferin Elſa Behrens unter⸗ nommen. Der Burſche würgte zuerſt das Mäd⸗ chen am Halſe und feuerte dann einen Schuß auf dasſelbe, wodurch glücklicherweiſe nur eine geringfügige Verletzung entſtand. Der Grund der Tat ſoll darin zu ſuchen ſein, daß das Mädchen ein eingegangenes Verhältnis mit dem Attentäter geloͤſt hat, nachdem ihr bekannt geworden, daß derſelbe ein übel beleumundeter Menſch und deſſen Verſprechungen eitel Schwin⸗ del ſeien. Das Mädchen befindet ſich, abge⸗ ſehen von der Aufregung leidlich, eine Gefahr iſt ausgeſchloſſen. Den Auflauf und die Auf⸗ regung benütten Taſchendiebe, um zwei Frauen im Beer'ſchen Laden das Portemonnaie mit größeren Geldbeträgen, man ſpricht von 50 und 11 Mk., aus der Taſche zu ziehen. Mannheim, 37. Okt. Ein Unfall ereignete ſich hier durch einen ſchlecht geladenen Wagen eines die Rheinbrücke paſſierenden Güterzugs. Der Zug führte in ſeinem letzten Wagen Borde. Am Brückenaufgang gerieten die Bretter ins Rutſchen und ein Teil ſtürzte den Damm an der Walzmühle hinunter. Ein gerade vorübergehender Junge wurde von den Dielen am Kopfe getroffen und erheblich ver⸗ letzt. Das Geſchirr, mit dem er ſeinem Vater Eſſen brachte, wurde vollſtändig zerſplittert. Mannheim, 29. Okt. Geſtern nach⸗ mittag warf ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht die Ehefrau eines Kaufmanns aus Berlin im hieſigen Hauptbahnhofe vor einem nach Lud⸗ wigshafen abgehenden Perſonenzuge auf das Geleiſe; hierbei wurden ihr beide Beine unter⸗ halb der Knie abgefahren, ſo daß ſie in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Mannheim, 29. Okt. Der Nacht⸗ wächter des Roſengarten hörte in der Nacht vom Samstag auf Sonntag im Kaſſenraum des Gebäudes ein verdächtiges Geräuſch und vermutete, daß daſelbſt ein Einbruch verübt werde. Er rief einige Männer herbei und drang mit ihnen in das Kaſſenzimmer. Sie fanden dort einen etwa 20 Jahre alten Burſchen, der damit beſchäftigt war, den Kaſſenſchrank zu erbrechen. Dieſer ſuchte ſich mit Hilfe eines ſcharf geladenen Revolvers einen Ausweg zu bahnen, wurde aber überwältigt und der Polizei übergeben. Tauberbiſchofsheim, 28. Okt. Auf Veranlaſſung des hieſigen Frauenvereins wird auch im kommmenden Winter hier ein Spinn⸗ kurs für junge Mädchen abgehalten. Derſelbe wird im Monat November ſeinen Anfang nehmen und von der Induſtrielehrerin, Frl. A. Hellmuth hier, geleitet. Am Schluß des Kurſus wird ein kleines Spinnfeſt ſtattfinden. Auch in den übrigen Gemeinden des Bezirks wird während der Wintermonate fleißig ge⸗ ſponnen, um ſo der alten Sitte des Hand⸗ ſpinneys wieder die verdiente Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Lampertheim, 28. Okt. Donnerstag abend ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Der 15jährige Sohn der Waſchfrau Georg Schuhmacher Witwe, welcher von einem Gefährten einen Revolver zur Aufbewahrung hatte, kam mit letzterem in die Wohnung ſeiner Mutter. Als dieſelbe des gefährlichen Werk⸗ zeuges anſichtig wurde, verlangte ſie deſſen Auslieferung, welchem Anſuchen der Junge auch nachkommen wollte; er wollte vor den Augen der Mutter nur den Revolver noch ent⸗ laden. Es kam aber nicht hierzu. Denn plöͤtz⸗ lich knallte ein Schuß und die Kugel drang dem 13jährigen Bruder, welcher dabeiſtand, durch den Hals bis zum Wirbelknochen, wo ſie ſtecken blieb und den baldigen Tod des Jungen zur Folge hatte. Appenweier, 26. Okt. Eine Frau aus Müllheim, die geſtern mittag 11.50 Uhr in Straßburg in den nach hier fahrenden Zug in ein Kupee 2. Klaſſe ſtieg, wurde hier, als der Schaffner das Abteil öffnete, tot aufgefun⸗ den. Die Frau wurde, laut„Offenburg. Ztg.“, mittelſt Tragbahre in das hieſige Krankenhaus verbracht. Wie man hört, wollte ſich die ſo jäh aus dem Leben Geſchiedene in Straßburg einer Operation unterziehen laſſen, ſoll aber nicht angenommen und auf dem Heimweg von dem tragiſchen Geſchick ereilt worden ſein. Freiburg, 28. Okt. Herr Reallehrer Kirſch, Hauslehrer des hieſigen Landesgefäng⸗ niſſes, blickte am 24. Oktober auf eine vierzig⸗ jährige Lehrtätigkeit unter Gefangenen zurück. Dem Jubilar wurden aus dem Anlaß verſchie⸗ dene Ehrungen bereitet. Der ſchöͤnſte Lohn ſeiner Arbeit aber iſt für Herrn Kirſch das Bewußtſein, während vierzig langer Jahre ſtets ſein Beſtes eingeſetzt zu haben in dem Bemühen aus Gefallenen wieder nützliche Glieder der menſchlichen Geſellſchaft zu machen. Laufen, 27. Okt. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in der Nähe von Oberriedwald. Ein mit 50 Säcken Schwarzkalk beladenes, mit zwei Pferden beſpanntes Fuhrwerk war eben im Begriff, die etwas ſchwache und bereits baufällige Holzbrücke über die Birs bei Ober⸗ riedwald zu paſſieren, als die Brücke unter der ungewöhnlich ſchweren Laſt zuſammenbrach und Roß und Wagen mit ſamt dem Fuhrmann in dem hoch angeſchwellten Waſſer verſchwanden. Zu gleicher Zeit paſſierten ſieben Fabrikarbeiter die Brücke und auch dieſe ſtürzten in die Fluten. Vier konnten ſich durch Schwimmen retten, während die übrigen drei, die unter das Fuhrwerk zu liegen kamen, ertranken. Auch der Fuhrmann und die Pferde konnten nicht mehr gerettet werden. Schwandorf(A. Stockach), 27. Okt. In der Hattelmühle gerieten geſtern vormittag zwei, ſieben und ſechs Jahre alte Töchterchen des Beſitzers F. Kabisreuter, in die vom Mühl⸗ werk aus getriebene Transmiſſion der Dreſch⸗ maſchine. Dem älteſten wurden beide Füße zweimal gebrochen— es dürfte ſchwerlich mit dem Leben davonkommen—, dem jüngeren wurde der rechte Fuß und Arm gebrochen. Worms, 30. Okt. Die hochſchwangere Frau des Fuhrmanns Jakob Seiler, dahier, erlitt abends halb 11 Uhr einen Venenbruch am Unterſchenkel. So gut es ging, ſuchte der Mann den heftigen Blutverguß abzubinden, dann lief er fort und ſuchte nach einem Arzt. Fünf Aerzte verweigerten die Hilfe und ſchick⸗ ten den Mann einer zu dem andern. Als der Mann gegen zwei Uhr mit polizeilicher Unter⸗ ſtützung Hilfe in die Wohnung bringen konnte, war die unglückliche Frau bereits verblutet. Frankfurt a. M., 2 Dit i der Eckenheimerlandſtraße wurde ein 27jähriger Schuhmacher plötzlich irrſinnig. Er kletterte auf Laternenpfähle, beläſtigte vorübergehende Damen und ſtellte ſich ſchließlich einem Schutz⸗ mann als den Hauptmann von Köpenick vor. Die Rettungswache brachte ihn nach der Irren⸗ anſtalt, aus der er vor Kurzem entlaſſen wor⸗ den war. Frankfurt a. M., 27. Okt. Das Schöffengericht verurteilte den Weißbinder Sei⸗ bert zu einer zweimonatigen Gefängnisſtrafe, weil er während des Biekrieges einen bier⸗ trinkenden Arbeiter mit dem Revolver bedroht hatte. Köln, 29. Okt. In Heerlen beläſtigten in einem Reſtaurant drei aus Weſtfalen zuge⸗ reiſte angetrunkene Bergleute die Gäſte und gaben mehrere Revolverſchüſſe ab, Ein Gens⸗ darm gab, in Erwiderung ihrer Schüſſe eben⸗ falls mehrere Schüſſe ab. Zwei unbeteiligte Perſonen wurden getötet, eine andere erhielt einen Schuß ins Geſicht, einer der Bergleute erhielt einen Revolverſchuß ins Bein, ein Gen⸗ darm einen Revolverſchuß in den Arm, mehrere wurden leicht verletzt. Einer der Bergleute wurde verhaftet. Zabrze, 29. Okt. Auf dem Bahnhofe in Zabrze wurde ein Wagen mit geſchlachteten ruſſiſchen Schweinen polizeilich beſchlagnahmt. Das Fleiſch war als Speck deklariert und nach Erfurt beſtimmt. Der Beſitzer iſt der hieſige Groß⸗Schlächter Groß, der Obermeiſter der Fleiſ eee Die Bahnbücher weiſen nach, daß ſchon fünf Wagen auf dieſe Weiſe in das Innere Deutſchlands geſchafft worden ſind. ſoweit eben Bedarf vorhanden iſt, Verdienſt zu verſchaffen. Ein ſehr wohltätiges Beſtreben, nicht wahr?“ Lieſa nickte und die Andere, deren Augen nach ihrer Gewohnheit neugierig in dem kleinen, ſauberen Stübchen herumgingen, begann wieder: „Bei dem genannten Verein haben auch Sie Ihre Adreſſe hinterlegt, ſtimmt das?“ „Jawohl, Fräulein Weſtermann, und ich wäre ſehr dankbar, wenn es mir gelänge, etwas verdienen zu können.“ „Hm,— ich ſagte ſchon, ſo weit eben Bedarf vorhanden iſt. Sie wollen zu Hauſe ſchriftliche Arbeiten fertigen? Ein ſchlecht be⸗ zahltes Feld, mein Fräulein. Wie kamen Sie denn gerade darauf? Weine Fähigkeiten weiſen mich auf dieſe Beſchäftigungsart, Fräulein. Ich war zwei Jahre Buchhalterin und ſchreibe eine flotte Handſchrift.“ 5 gaben Sie denn Ihren Poſten auf?“ Lieſa biß ſich auf die Lippen. Sie fühlte, daß Fräulein Weſtermann aus purer Neugierde ihre Befugnis überſchritt, doch mochte ſie nicht unhöflich erſcheinen, und ſo berichtetete ſie offen:„Mir wurde die Stelle gekündigt, und es gelang mir ſeitdem nicht mehr, eine neue zu finden, da, wie Sie ja vielleicht auch wiſſen, das Angebot von Arbeitſuchenden ſehr „Ja, Fräulein!“ Die alte Dame ſah überraſcht auf. Sie mochte eine ſolche Antwort wohl nicht erwartet haben, und Lieſa, den erſtaunten Blick ge⸗ wahrend, fuhr ohne Beſinnen fort: „Sie können ganz ruhig ſein, Fräulein, es war nichts Unehrenhaftes, was man mir zur Laſt legte. Einmal kam ich eine Viertel- ſtunde zu ſpät ins Geſchäft; denn Großvater, der ſonſt wohl, ſo gut er es vermochte, den Haushalt beſorgte, lag krank im Bette. Ich mußte erſt ein wenig Ordnung ſchaffen und hatte mich dabei etwas verſäumt. Ein anderes Mal hatte ſich meine unglückliche Schweſter mit einem ſpitzigen Meſſer, das ihr zufällig in die Hände fiel, eine heftig blutende Wunde beigebracht. Da es mir durchaus nicht gelang, das Blut zu ſtillen, ließ ich in meiner Angſt zum Arzt,— diesmal kam ich ſchon eine halbe Stunde zu ſpät. Der Chef, ein ernſter, ſerenger Mann, drohte mir ſchon damals, falls der⸗ gleichen noch einmal vorkäme, mich zu ent⸗ laſſen. Ich gelobte Beſſerung. Dennoch paſſierte es mir eine Woche ſpäter, bei hellem Tage, Nachmittags drei Uhr— daß ich vor Uebermüdung— einſchlief; da entbrannte der Zorn meines Herrn aufs Höchſte. Er entließ mich. Er konnte ja nicht wiſſen, daß ich,— um den kargen Lohn, den er mir bezahlte, etwas aufzubeſſern,— noch die Nächte zu Hilfe nahm,— ich arbeitete, damit wir leben konnten. Er hielt ſich für einen ſehr anſtändi⸗ gen Menſchen, der ſeinen Leuten mehr bezahlte, als ſie verdienten. Darum konnte er keine ſolch unpünktliche Arbeiterin gebrauchen. Vielleicht war der Mann in ſeinem Recht. Ich weiß es nicht.“ Lieſa ſchwieg aufatmend ſtill. Der herbe, bittere Zug um ihren Mund verſchärfte ſich noch, und in den großen, ſchwarzen Augen funkelten Tränen. Fräulein Weſtermann blickte betroffen auf das junge Mädchen, das im ſchweren Kampfe ums Daſein allen Jugendmut und Frohſinn verloren zu haben ſchien. Sie fühlte etwas wie Mitleid in ihrem Herzen aufſteigen. Der Fall intereſſiert die alte Dame ſehr, und ſie beſchloß bei ſich, noch mehr von dem Schickſal der Bemitleidenswerten zu erforſchen. Fräulein Weſtermann war nicht ſo leicht abzuſchütteln, das mußte auch Lieſa erfahren. Denn ſeit mehr als einer Stunde ſaß nun daß alte neugierige Fräulein in dem kleinen Stübchen, und als ſie endlich ging, kannte ſie ziemlich genau den Lebensgang der drei Be⸗ wohner. Sie beſaß ein außerordentliches Ge⸗ ſchick, die Leute auszuforſchen. (Fortſetzung folgt.) — — Der richtige Privatier.„So, meinen Spaziergang habe ich jetzt gemacht,— da brauche ich nachmittags nichts mehr zu tun! — Verſorgt. Geflügelhändler:„Warum kauft denn die gnäd Frau gar nichts mehr bei mir?“— Dame:„Mein Mann hat jezt ein Automobil!“ i S a e Ein Verfahren wegen Betrugs iſt bereits ein⸗ geleitet. New⸗York, 29. Okt. Ein elektriſcher Zug der Penſylvania⸗Bahn ſtürzte geſtern Nachmittag durch eine offene Zugbrücke bei Pleaſautville in New⸗Yerſay. Eine große Anzahl Perſonen hat bei dem Unfall ihr Leben eingebüßt. Die Angabe der Zahl der Umge⸗ kommenen ſchwankt zwiſchen 50—80 Perſonen. Prag, 29. Okt. In der letzten Nacht wurde in Pankratz die Tabakverkäuferin Liebig mit zwei ihrer Kinder ermordet. Die bisher noch unermittelten Täter raubten einen Betrag von 3 Kronen. Breslau, 27. Okt. Im Prozeß Bie⸗ von einem Schutzmann die Hand abgehauen wurde, gegen die Stadtgemeinde Breslau er⸗ kannte die 5. Zivilkammer des Breslauer Landgerichts den Anſpruch Biewalds auf Ent⸗ ſchädigung durch die Stadtgemeinde als im Grunde berechtigt an. Kempten, 26. Okt. Der Spielteufel hat auch im Allgäu ſchon manchen Bauern um Haus und Hof gebracht. Der„Allgäuer Ztg.“ zufolge ließ ſich vorgeſtern ein Bauer zum Kegeln verleiten und verlor innerhalb weniger Stunden 1300 Mark. Ein anderer Spieler gewann dagegen 2800 Mark. — Vier lebende Kinder hat die Frau eines Zigarrenarbeiters in Alicante(Spanien) die Mutter der Vierlinge beſucht und ihr 500 Peſetas gebracht mit dem Verſprechen, ganz beſonders für die vier Kinder ſorgen zu wollen. — Bei Dietikon(Zürich) wurde eine vorrömiſche goldene Schale gefunden, deren Goldwert Fres. 3000 beträgt. Seckenheim, 30. Okt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 113 Stück befahren und wurden davon 100 zum Preiſe von 20—26 Mk. pro Paar abgeſetzt. Uolksbad Seckenheim. wald, dem bekanntlich bei den Streikunruhen] ihrem Manne geſchenkt. Königin Viktoria hat Heute Mittwoch für Frauen geöffnet. Bekanntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung der Zim⸗ mermeiſter im Amtsbezirk Mannheim betr. Nr. 8 b00. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß das Verzeichnis der vorhandenen Zimmermeiſter, welche an der Abſtimmung über die Errichtung einer Zwangsinnung für das Zimmer⸗Handwerk im Bezirk der Gemeinde Seckenheim teilzunehmen berechtigt ſind, aufge⸗ ſtellt iſt und ſolches vom 1. November l. Js. an acht Tage lang zur Einſicht der Beteiligten im Rathaus dahier offen liegt und daß etwaige Einwendungen gegen das Verzeichnis innerhalb der Auflagefriſt beim Bürgermeiſteramt ſchriftlich oder mündlich vorzutragen ſind, daß ſpätere Einwendungen nicht mehr berückſichtigt werden und daß nur diejenigen Handwerker an der Abſtimmung teilnehmen können, welche in dem Ver⸗ zeichnis eingetragen ſind. Seckenheim, den 29. Oktober 1906. gürgermeiſteramt Volz. Zahlungsaufforderung. Sämtliche umlagepflichtigen Einwohner von hier werden daran erinnert, daß am 1. November das 4. Quartal der Gemeindeumlagen fällig iſt und innerhalb 21 Tagen von dieſem Termin ab bezahlt ſein muß. Gemeindekaſſe: Bühler. Radfahrer- Gesellschaft Seckenheim. Heute Mittwoch Abend ½8 Uhr, Anfang der regelmäßigen Uebungsabende für die Reigenfahrer im Vereinslokal, wozu ſämtliche Fahrer pünktlich und vollzählig zu erſcheinen haben. Der Anſtruktenr. Morgen Donnerſtag, Abends/ Uhr Vereinsverſammlung im Lokal zum„Reichsadler“, wozu ſämtliche Mitglieder eingeladen werden. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Soviel Zeit muss sein, daß Sie bei Ihren Herbst- und Wintereinkäufen auch mein Lager beſuchen. 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N recht flott ſpielte, nur 3 Tore erzielen. Wur⸗ den die Außenſtürmer und die Mitte ſorgfältig bewacht, ſo war der ganze Angriff kalt geſtellt. Zu bedauern iſt nur, daß Seckenheim gezwungen iſt, nochmals mit Sandhofen zu ſpielen, denn einer freundſchaftlichen Fühlung mit Sandhofen wird Seckenheim gut kun, aus dem Weg zu gehen. Am 4. November ſpielt Seckenheim in Schwetzingen und am 1]. Nov. in Seckenheim gegen Pfungſtadt. Beide Vereine ſind, im Gegenſatz zu Sandhofen, durch nobles Spiel bekannt, ſo daß Seckenheim, falls es eines dieſer Spiele verlieren ſollte, in ehrlichem Kampfe einem, ſeiner würdigen, Gegner unter⸗ liegt und nicht der brutalen Gewalt unſport⸗ licher Rowdies. Mannheim, 27. Okt. Auf eine Lad⸗ nerin im Geſchäfte von Beer an der Breite⸗ ſtraße, gegenüber von Kander, iſt geſchoſſen worden. Der Mordverſuch wurde von einem gewiſſen L. Reichel auf die im zweiten Stock beſchäftigte Verkäuferin Elſa Behrens unter— nommen. Der Burſche würgte zuerſt das Mäd⸗ chen am Halſe und feuerte dann einen Schuß auf dasſelbe, wodurch glücklicherweiſe nur eine geringfügige Verletzung entſtand. Der Grund der Tat ſoll darin zu ſuchen ſein, daß das Mädchen ein eingegangenes Verhältnis mit dem Attentäter geloͤſt hat, nachdem ihr bekannt geworden, daß derſelbe ein übel beleumundeter Menſch und deſſen Verſprechungen eitel Schwin⸗ del ſeien. Das Mädchen befindet ſich, abge⸗ ſehen von der Aufregung leidlich, eine Gefahr iſt ausgeſchloſſen. Den Auflauf und die Auf⸗ regung benützten Taſchendiebe, um zwei Frauen im Beer'ſchen Laden das Portemonnaie mit größeren Geldbeträgen, man ſpricht von 50 und 11 Mk., aus der Taſche zu ziehen. Mannheim, 37. Okt. Ein Unfall ereignete ſich hier durch einen ſchlecht geladenen Wagen eines die Rheinbrücke paſſierenden Güterzugs. Der Zug führte in ſeinem letzten Wagen Borde. Am Brückenaufgang gerieten die Bretter ins Rutſchen und ein Teil ſtürzte den Damm an der Walzmühle hinunter. Ein gerade vorübergehender Junge wurde von den Dielen am Kopfe getroffen und erheblich ver⸗ letzt. Das Geſchirr, mit dem er ſeinem Vater Eſſen brachte, wurde vollſtändig zerſplittert. Mannheim, 29. Okt. Geſtern nach⸗ mittag warf ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht die Ehefrau eines Kaufmanns aus Berlin im hieſigen Hauptbahnhofe vor einem nach Lud⸗ wigshafen abgehenden Perſonenzuge auf das Geleiſe; hierbei wurden ihr beide Beine unter⸗ halb der Knie abgefahren, ſo daß ſie in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Mannheim, 29. Okt. Der Nacht⸗ wächter des Roſengarten hörte in der Nacht vom Samstag auf Sonntag im Kaſſenraum des Gebäudes ein verdächtiges Geräuſch und vermutete, daß daſelbſt ein Einbruch verübt werde. Er rief einige Männer herbei und drang mit ihnen in das Kaſſenzimmer. Sie fanden dort einen etwa 20 Jahre alten Burſchen, der damit beſchäftigt war, den Kaſſenſchrank zu erbrechen. Dieſer ſuchte ſich mit Hilfe eines ſcharf geladenen Revolvers einen Ausweg zu bahnen, wurde aber überwältigt und der Polizei übergeben. Tauberbiſchofsheim, 28. Okt. Auf Veranlaſſung des hieſigen Frauenvereins wird auch im kommmenden Winter hier ein Spinn⸗ kurs für junge Mädchen abgehalten. Derſelbe wird im Monat November ſeinen Anfang nehmen und von der Induſtrielehrerin, Frl. A. Hellmuth hier, geleitet. Am Schluß des Kurſus wird ein kleines Spinnfeſt ſtattfinden. Auch in den übrigen Gemeinden des Bezirks wird während der Wintermonate fleißig ge⸗ ſponnen, um ſo der alten Sitte des Hand⸗ ſpinneps wieder die verdiente Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Lampertheim, 28. Okt. Donnerstag abend ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Der 15jährige Sohn der Waſchfrau Georg Schuhmacher Witwe, welcher von einem Gefährten einen Revolver zur Aufbewahrung hatte, kam mit letzterem in die Wohnung ſeiner Mutter. Als dieſelbe des gefährlichen Werk⸗ zeuges anſichtig wurde, verlangte ſie deſſen Auslieferung, welchem Anſuchen der Junge auch nachkommen wollte; er wollte vor den Augen der Mutter nur den Revolver noch ent⸗ laden. Es kam aber nicht hierzu. Denn plötz⸗ lich knallte ein Schuß und die Kugel drang dem 13jährigen Bruder, welcher dabeiſtand, durch den Hals bis zum Wirbelknochen, wo ſie ſtecken blieb und den baldigen Tod des Jungen zur Folge hatte. Appenweier, 26. Okt. Eine Frau aus Müllheim, die geſtern mittag 11.50 Uhr in Straßburg in den nach hier fahrenden Zug in ein Kupee 2. Klaſſe ſtieg, wurde hier, als der Schaffner das Abteil öffnete, tot aufgefun⸗ den. Die Frau wurde, laut„Offenburg. Ztg.“, mittelſt Tragbahre in das hieſige Krankenhaus verbracht. Wie man hört, wollte ſich die ſo jäh aus dem Leben Geſchiedene in Straßburg einer Operation unterziehen laſſen, ſoll aber nicht angenommen und auf dem Heimweg von dem tragiſchen Geſchick ereilt worden ſein. Freiburg, 28. Okt. Herr Reallehrer Kirſch, Hauslehrer des hieſigen Landesgefäng⸗ niſſes, blickte am 24. Oktober auf eine vierzig⸗ jährige Lehrtätigkeit unter Gefangenen zurück. Dem Jubilar wurden aus dem Anlaß verſchie⸗ dene Ehrungen bereitet. Der ſchönſte Lohn ſeiner Arbeit aber iſt für Herrn Kirſch das Bewußtſein, während vierzig langer Jahre ſtets ſein Beſtes eingeſetzt zu haben in dem Bemühen aus Gefallenen wieder nützliche Glieder der menſchlichen Geſellſchaft zu machen. Laufen, 27. Okt. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in der Nähe von Oberriedwald. Ein mit 50 Säcken Schwarzkalk beladenes, mit zwei Pferden beſpanntes Fuhrwerk war eben im Begriff, die etwas ſchwache und bereits baufällige Holzbrücke über die Birs bei Ober⸗ riedwald zu paſſieren, als die Brücke unter der ungewöhnlich ſchweren Laſt zuſammenbrach und Roß und Wagen mit ſamt dem Fuhrmann in dem hoch angeſchwellten Waſſer verſchwanden. Zu gleicher Zeit paſſierten ſieben Fabrikarbeiter die Brücke und auch dieſe ſtürzten in die Fluten. Vier konnten ſich durch Schwimmen retten, während die übrigen drei, die unter das Fuhrwerk zu liegen kamen, ertranken. Auch der Fuhrmann und die Pferde konnten nicht mehr gerettet werden. Schwandorf(A. Stockach), 27. Okt. In der Hattelmühle gerieten geſtern vormittag zwei, ſieben und ſechs Jahre alte Töchterchen des Beſttzers F. Kabisreuter, in die vom Mühl⸗ werk aus getriebene Transmiſſion der Dreſch⸗ maſchine. Dem älteſten wurden beide Füße zweimal gebrochen— es dürfte ſchwerlich mit dem Leben davonkommen—, dem jüngeren wurde der rechte Fuß und Arm gebrochen. Worms, 30. Okt. Die hochſchwangere Frau des Fuhrmanns Jakob Seiler, dahier, erlitt abends halb 11 Uhr einen Venenbruch am Unterſchenkel. So gut es ging, ſuchte der Mann den heftigen Blutverguß abzubinden, dann lief er fort und ſuchte nach einem Arzt. Fünf Aerzte verweigerten die Hilfe und ſchick⸗ ten den Mann einer zu dem andern. Als der Mann gegen zwei Uhr mit polizeilicher Unter⸗ ſtützung Hilfe in die Wohnung bringen konnte, war die unglückliche Frau bereits verblutet. Frankfurt a. M., 27. Okt. In der Eckenheimerlandſtraße wurde ein 27jähriger Schuhmacher plötzlich irrſinnig. Er kletterte auf Laternenpfähle, beläſtigte vorübergehende Damen und ſtellte ſich ſchließlich einem Schutz⸗ mann als den Hauptmann von Köpenick vor. Die Rettungswache brachte ihn nach der Irren⸗ anſtalt, aus der er vor Kurzem entlaſſen wor⸗ den war. Frankfurt a. M., 27. Okt. Das Schöffengericht verurteilte den Weißbinder Sei⸗ bert zu einer zweimonatigen Gefängnisſtrafe, weil er während des Biekrieges einen bier⸗ 5 Arbeiter mit dem Revolver bedroht atte. Köln, 29. Okt. In Heerlen beläſtigten in einem Reſtaurant drei aus Weſtfalen zuge⸗ reiſte angetrunkene Bergleute die Gäſte und gaben mehrere Revolverſchüſſe ab. Ein Gens⸗ darm gab, in Erwiderung ihrer Schüſſe eben⸗ falls mehrere Schüſſe ab. Zwei unbeteiligte Perſonen wurden getötet, eine andere erhielt einen Schuß ins Geſicht, einer der Bergleute erhielt einen Revolverſchuß ins Bein, ein Gen⸗ darm einen Revolverſchuß in den Arm, mehrere wurden leicht verletzt. Einer der Bergleute wurde verhaftet. Zabrze, 29. Okt. Auf dem Bahnhofe in Zabrze wurde ein Wagen mit geſchlachteten ruſſiſchen Schweinen polizeilich beſchlagnahmt. Das Fleiſch war als Speck deklariert und nach Erfurt beſtimmt. Der Beſitzer iſt der hieſige Groß⸗Schlächter Groß, der Obermeiſter der e Die Bahnbücher weiſen nach, daß ſchon fünf Wagen auf dieſe Weiſe in das Innere Deutſchlands geſchafft worden ſind. ſoweit eben Bedarf vorhanden iſt, Verdienſt zu verſchaffen. Ein ſehr wohltätiges Beſtreben, nicht wahr?“ Lieſa nickte und die Andere, deren Augen nach ihrer Gewohnheit neugierig in dem kleinen, ſauberen Stübchen herumgingen, begann wieder: „Bei dem genannten Verein haben auch Sie Ihre Adreſſe hinterlegt, ſtimmt das 20 „Jawohl, Fräulein Weſtermann, und ich wäre ſehr dankbar, wenn es mir gelänge, etwas verdienen zu können.“ „Hm,— ich ſagte ſchon, ſo weit eben Bedarf vorhanden iſt. Sie wollen zu Hauſe ſchriftliche Arbeiten fertigen? Ein ſchlecht be⸗ zahltes Feld, mein Fräulein. Wie kamen Sie denn gerade darauf? „Meine Fähigkeiten weiſen mich auf dieſe Beſchäftigungsart, Fräulein. Ich war zwei Jahre Buchhalterin und ſchreibe eine flotte Handſchrift.“ 5 gaben Sie denn Ihren Poſten auf?“ Lieſa biß ſich auf die Lippen. Sie fühlte, daß Fräulein Weſtermann aus purer Neugierde ihre Befugnis überſchritt, doch mochte ſte nicht unhöflich erſcheinen, und ſo berichtetete ſie offen:„Mir wurde die Stelle gekündigt, und es gelang mir ſeitdem nicht mehr, eine neue zu finden, da, wie Sie ja vielleicht auch wiſſen, das Angebot von Arbeitſuchenden ſehr groß iſt.“ „Ja,— ja,— das iſt wahr,— aber ſagen Sie,— ließen Sie ſich denn etwas zu, ſchulden kommen?“ „Ja, Fräulein!“ Die alte Dame ſah überraſcht auf. Sie mochte eine ſolche Antwort wohl nicht erwartet haben, und Lieſa, den erſtaunten Blick ge⸗ wahrend, fuhr ohne Beſinnen fort: „Sie können ganz ruhig ſein, Fräulein, es war nichts Unehrenhaftes, was man mir zur Laſt legte. Einmal kam ich eine Viertel⸗ ſtunde zu ſpät ins Geſchäft; denn Großvater, der ſonſt wohl, ſo gut er es vermochte, den Haushalt beſorgte, lag krank im Bette. Ich mußte erſt ein wenig Ordnung ſchaffen und hatte mich dabei etwas verſäumt. Ein anderes Mal hatte ſich meine unglückliche Schweſter mit einem ſpitzigen Meſſer, das ihr zufällig in die Hände fiel, eine heftig blutende Wunde beigebracht. Da es mir durchaus nicht gelang, das Blut zu ſtillen, ließ ich in meiner Angſt zum Arzt,— diesmal kam ich ſchon eine halbe Stunde zu ſpät. Der Chef, ein ernſter, ſtrenger Mann, drohte mir ſchon damals, falls der⸗ gleichen noch einmal vorkäme, mich zu ent⸗ laſſen. Ich gelobte Beſſerung. Dennoch paſſierte es mir eine Woche ſpäter, bei hellem Tage, Nachmittags drei Uhr— daß ich vor Uebermüdung— einſchlief; da entbrannte der Zorn meines Herrn aufs Höchſte. Er entließ mich. Er konnte ja nicht wiſſen, daß ich,— um den kargen Lohn, den er mir bezahlte, etwas aufzubeſſern,— noch die Nächte zu Hilfe nahm,— ich arbeitete, damit wir leben konnten. Er hielt ſich für einen ſehr anſtändi⸗ gen Menſchen, der ſeinen Leuten mehr bezahlte, als ſie verdienten. Darum konnte er keine 2* 25 7 1 n 99 ſolch unpünktliche Arbeiterin gebrauchen. Vielleicht war der Mann in ſeinem Recht. Ich weiß es nicht.“ Lieſa ſchwieg aufatmend ſtill. Der herbe, bittere Zug um ihren Mund verſchärfte ſich noch, und in den großen, ſchwarzen Augen funkelten Tränen. Fräulein Weſtermann blickte betroffen auf das junge Mädchen, das im ſchweren Kampfe ums Daſein allen Jugendmut und Frohſinn verloren zu haben ſchien. Sie fühlte etwas wie Mitleid in ihrem Herzen aufſteigen. Der Fall intereſſiert die alte Dame ſehr, und ſie beſchloß bei ſich, noch mehr von dem Schickſal der Bemitleidenswerten zu erforſchen. Fräulein Weſtermann war nicht ſo leicht abzuſchütteln, das mußte auch Lieſa erfahren. Denn ſeit mehr als einer Stunde ſaß nun daß alte neugierige Fräulein in dem kleinen Stübchen, und als ſie endlich ging, kannte ſie ziemlich genau den Lebensgang der drei Be⸗ wohner. Sie beſaß ein außerordentliches Ge⸗ ſchick, die Leute auszuforſchen. (Fortſetzung folgt.) — — Der richtige Privatier.„So, meinen Spaziergang habe ich jetzt gemacht,— da brauche ich nachmittags nichts mehr zu tun!“ — Verſorgt. Geflügelhändler:„Warum kauft denn die gnäd Frau gar nichts mehr bei mir?“— Dame:„Mein Mann hat jetzt ein Automobil!“ i S oe S Ein Verfahren wegen Betrugs iſt bereits ein⸗ geleitet. New⸗York, 29. Okt. Ein elektriſcher Zug der Penſylvania⸗Bahn ſtürzte geſtern Nachmittag durch eine offene Zugbrücke bei Pleaſautville in New⸗Yerſahy. Eine große Anzahl Perſonen hat bei dem Unfall ihr Leben eingebüßt. Die Angabe der Zahl der Umge⸗ kommenen ſchwankt zwiſchen 50—80 Perſonen. Prag, 29. Okt. In der letzten Nacht wurde in Pankratz die Tabakverkäuferin Liebig mit zwei ihrer Kinder ermordet. Die bisher noch unermittelten Täter raubten einen Betrag von einem Schutzmann die Hand abgehauen wurde, gegen die Stadtgemeinde Breslau er⸗ kannte die 5. Zivilkammer des Breslauer Landgerichts den Anſpruch Biewalds auf Ent⸗ ſchädigung durch die Stadtgemeinde als im Grunde berechtigt an. Kempten, 26. Okt. Der Spielteufel hat auch im Allgäu ſchon manchen Bauern um Haus und Hof gebracht. Der„Allgäuer Ztg.“ zufolge ließ ſich vorgeſtern ein Bauer zum Kegeln verleiten und verlor innerhalb weniger Stunden 1300 Mark. Ein anderer Spieler gewann dagegen 2800 Mark. von 3 Kronen. Breslau, 27. Okt. Im Prozeß Bie⸗ wald, dem bekanntlich bei den Streikunruhen eines Zigarrenarbeiters ihrem Manne geſchenkt. — Vier lebende Kinder hat die Frau in Alicante(Spanien) Königin Viktoria hat die Mutter der Vierlinge beſucht und ihr 500 Peſetas gebracht mit dem Verſprechen, ganz beſonders für die vier Kinder ſorgen zu wollen. — Bei Dietikon(Zürich) wurde eine vorrömiſche goldene Schale gefunden, deren Goldwert Fres. 3000 beträgt. Seckenheim, 30. Okt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 113 Stück befahren und wurden davon 100 zum Preiſe von 20—26 Mk. pro Paar abgeſetzt. Colksbad Seckenheim. Heute Mittwoch für Frauen geöffnet. Bekanntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung der Zim⸗ mermeiſter im Amtsbezirk Mannheim betr. Nr. 8 000. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß das Verzeichnis der vorhandenen Zimmermeiſter, welche an der Abſtimmung über die Errichtung einer Zwangsinnung für das Zimmer⸗Handwerk im Bezirk der Gemeinde Seckenheim teilzunehmen berechtigt ſind, aufge⸗ ſtellt iſt und ſolches vom 1. November l. Js. an acht Tage lang zur Einſicht der Beteiligten im Rathaus dahier offen liegt und daß etwaige Einwendungen gegen das Verzeichnis innerhalb der Auflagefriſt beim Bürgermeiſteramt ſchriftlich oder mündlich vorzutragen ſind, daß ſpätere Einwendungen nicht mehr berückſichtigt werden und daß nur diejenigen Handwerker an der Abſtimmung teilnehmen können, welche in dem Ver⸗ zeichnis eingetragen ſind. Seckenheim, den 29. Oktober 1906. Bürgermeiſteramt Volz. Zahlungsaufforderung. Sämtliche umlagepflichtigen Einwohner von hier werden daran erinnert, daß am 1. November das 4. Quartal der Gemeindeumlagen fällig iſt und innerhalb 21 Tagen von dieſem Termin ab bezahlt ſein muß. Gemeindekaſſe: Bühler. Radfahrer- Gesellschaft Seckenheim. Heute Mittwoch Abend ½8 Uhr, Anfang der regelmäßigen Uebungsabende für die Reigenfahrer im Vereinslokal, wozu ſämtliche Fahrer pünktlich und vollzählig zu erſcheinen haben. Der Anſtrukteur. Morgen Dounerſtag, Abends ½9 Uhr Vereinsverſammlung im Lokal zum„Reichsadler“, wozu ſämtliche Mitglieder eingeladen werden. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Soviel Zeit muss sein, daß Sie bei Ihren Herbst- und Wintereinkäufen auch mein Lager beſuchen. Zu Weihnachten empfehle vorgezeichnete Handarbeiten wie: 2 Zeitungshalter Serviettenhalter 5 Schlüsselhalter Schlüssel-Etui G g Burstentaschen Brillen · Etui 5 Nachttaschen Tintenwischer 85. Feuerzeugbehälter Lesezeichen E17 Uhrhalter Gestickte Schuhe 8 * Uhrpantoffel Aschenbecher G 5 Markenkasten Rahmen 85 2 Postkartenbehälter Staubwedel 25 S Briefoffner Schunlöffelbenäter 25 Löscher beckchen 2 —— D Briefhalter Thermometer Emil Werber. Der Unterzeichnete empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen Bürsten er ee eee ee ee e Pinsel-Waren en gros- u. detail-Verkauf. Verkaufslokal über der Treppe im Hofe des Herrn Holzhändler gühler, an Werktagen bis abends 8 Uhr geöffnet, an Sonntagen ge⸗ ſchloſſen. baar. und L. Gilmer. Jede Woche friſche Mannheim, S I, 1(Markteche) Felephon 2991. OGebrüder Wronker Grösstes Sperlalhaus für moderne herren- und Knaben-Bekleidung Mannheim, S I, 1(Marktecke) Seefische Stockfische. Täglich friſche Räucherware Schellſiſch ger. Süßzbücklinge Herren-Anzüge für Strasse und Gesellschaft. ö Preislage Mk. Glatte und gemusterte Stoffe. 811 Grau und braun Karierte Stoffe Modern Kkarlerter Chevlots u. 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