Anzeigeblatt für Seckenbeim und Npesheim. ler Erſcheint Mittwoch und Samstag, Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10 Redaktion, ruck und Nerlag van J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 88. Samstag, den 3. November 1906. 6. Jahrgang Erſtes Blatt. Nanſen. Einer der bedeutendſten Entdecker auf dem Gebiete der Polarforſchung iſt Fridtjof Nanſen. Die Forſchungsreiſe, die er vom Jahre 1893 bis zum Jahre 1896 gemacht hat, wird für alle Zeiten ein Ruhmesblatt ſein und bleiben in der Geſchichte der Nordpolar⸗Entdeckungs⸗ reiſen. Er hat Jahre lang ſich auf ſeine lange Reiſe vorbereitet; die Erfahrungen aller Reiſen⸗ den und Forſcher vor ihm ſich wohl zu eigen gemacht, alle wiſſenſchaftlichen Errungenſchaften und alle praktiſchen Erfahrungen ſeiner Vor⸗ gänger wohl benützt; das Glück iſt ihm in beſonderem Grade günſtig geweſen und ſo konnte er nach 3jähriger Abweſenheit als ein Held und Sieger aus der Nacht und dem Eis des nördlichen Eismeers heimkehren, obwohl auch er das Problem nicht ganz gelöſt und den geographiſchen Nordpol der Erde nicht erreicht hat. Das was er vor ſeiner Reiſe behauptet und was die Vorausſetzung der Art ſeiner Reiſe geweſen iſt, daß nämlich von der Eis⸗ kante über Nordſibirien aus eine Eisdrift gehe, die über den Pol ſelbſt oder doch nahe dem Pol vorüber zum atlantiſchen Ocean ziehe, hat ſich glänzend bewahrheitet; auch ſeine 2. Be⸗ hauptung, daß ein eigens dazu gebautes und konſtruirtes Schiff alles Gefahren der Eis⸗ preſſungen überſtehen könne, hat ſich ebenſo glänzend bewährt, denn ſein Schiff, die„Fram“ d. h. Vorwärts hat allen Gefahren getrotzt und iſt wohlbehalten in den heimiſchen Hafen zu⸗ rückgekehrt, nachdem es dreimal im Eiſe des Nordpolmeeres überwintert hatte. Seine Vor⸗ bereitungen und Zurüſtungen waren ſo gut ge⸗ troffen, daß auch in der langen Zeit ihrer Ab⸗ weſenheit nicht das kleinſte fehlte und Nanſen und ſeine Gefährten in der Nacht der nordiſchen Zone mit allen Annehmlichkeiten und Mahl⸗ zeiten des ſtädtiſchen Lebens verſehen waren; kein Totesfall, kaum ein Krankheitsfall iſt während der ganzen Zeit ſeiner Forſchungsreiſe vorgekommen, auch nicht ein einziges wider⸗ wärtiges Vorkommnis hat ſich dabei ereignet, alles Dank der wohlüberlegten vortrefflichen Vorkehrungen und Vorbereitungen, die allein dem Unternehmer der Expedition, Nanſen ſelbſt, zu gute geſchrieben werden müſſen. Nanſen und ſeine Gefährten verließen am 24. Juni 1893 Norwegen. Sie ſegelten oſt⸗ wärts längs der Nordküſte der alten Welt; gelangten nördlich von Koteluy unter 780 43 Minuten nördlicher Breite in das Eis und trieben nun, von dieſem umſchloſſen, während der Jahre 1893—96 gegen Norden und Nord⸗ weſten bis ſie über Franz⸗Joſephland wieder aus dem Eiſe herauskamen und auf dem offenen Meere die Heimat Norwegen wieder erreichten. Nanſen und ſein Gefährte Leutnant Johanſen hatten nicht dieſe ganze Drift des Eiſes und des Schiffes mitgemacht; ſie hatten beide mit Schlitten und Booten und einer Anzahl Hunde mit Vorräten an Nahrungs⸗ mitteln, Waffen und Inſtrumenten wohl aus⸗ geſtattet, am 14. März 1895 das Schiff ver⸗ laſſen, um über das Eis einen Vorſtoß gegen den Nordpol oder noch in höhere Breiten zu wagen. Sie gelangten auch wirklich bis zu 860 14 Minuten nördlicher Breite, ein Ziel, das vor ihnen noch kein Forſcher erreicht hatte, mußten aber, weil das Eis vollſtändig unfahr⸗ bar wurde, umkehren, ſie wandten ſich gegen Süden und erblickten am 23. Juli 1895 Land. Dem Eisgürtel des Nordpols entronnen ſegelten ſte auf ihren 2 Kajaks längs der Küſte hin, wurden aber nochmals vom Eiſe aufgehalten, weiter nach Süden zu gelangen und mußten nochmals im Eiſe überwintern. Sie hauſten in einer Höhle, die ſie ſich von Eisblöcken erbaut hatten und nährten ſich von Eisbären⸗ ſchinken; denn Eisbären gab es dort in Menge. Nachdem der nordiſche Winter und die Winter⸗ nacht vorüber war, brachen ſie auf ſüdwärts bald auf den Schlitten bald in den Kajaks am Rande des Landes und des Eiſes fahrend. Endlich am 17. Juni 1896 trafen ſie auf die erſten Europäer. Nanſen erzählt dies mit folgenden Worten:„Während ich auf den ver⸗ wirrenden Lärm von Tauſenden von Vogel⸗ ſtimmen horchte, ſchlug plötzlich ein Laut an mein Ohr, der dem Bellen eines Hundes ſo ähnlich war, daß ich auffuhr. Ich rief Jo⸗ hanſen zu, daß ich im Lande Hunde bellen hörte. Johanſen ſprang aus dem Sack, in dem er geſchlafen hatte und eilte aus dem Zelt.„Hunde?“ Er wollte es nicht glauben, ſondern mußte ſelbſt heraufkommen und mit eigenen Ohren hören. Wenn es die engliſche Expedition wäre, die man bei unſerer Abreiſe nach Franz⸗Joſeph⸗Land geplant hatte, was ſollten wir dann machen? Ich holte meine Schneeſchuhe, Fernrohr und Büchſe hervor und begab mich auf einen Hügel, um zu lauſchen. Wieder traf der Laut eines bellenden Hundes mein Ohr, deutlicher als vorher. (Fortſetzung folgt.) Aus Nah und Fern. 0 Seckenheim, 2. Nov. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, hat ſich hier, ähnlich wie in den meiſten Städten und vielen Ortſchaften der Umgegend, ein Wirteverein ge⸗ bildet. Der Hauptzweck iſt die Förderung der gemeinſamen gewerblichen Intereſſen der Mit⸗ glieder. Wie notwendig es iſt, einig vorzu⸗ gehen, nicht allein um allgemeine Gleichheit der Verkaufspreiſe zu erzielen, ſondern da ganz wichtige andere Punkte durchgeführt werden ſollen u. a. Schlachten zu Hauſe, Flaſchenbier⸗ kauf, Verlegen der Kirchweihe betr. ꝛc. Näheres folgt in einer der nächſten Nummern; vorerſt iſt nur ein Einheitspreis für Wein beſtimmt und zwar koſten in Zukunft 2/0 Liter 20 Pfg., während ein Viertel Wein 25 Pfg. koſtet. Es iſt dies eigentlich kein Aufſchlag, da es in den meiſten hieſigen Wirtſchaften ſchon längere Zeit bereits eingeführt iſt. Möge der junge Verein durch kräftige Unterſtützung ſeitens der einzelnen Mitglieder wachſen und blühen! 0. Ilvesheim, 2. Nov. Die Radfahrer⸗ geſellſchaft„Gemütlichkeit“ Ilvesheim eröffnete ihre ſogenannten„Gemütlichkeitsabende“ letzten Sonntag durch einen Unterhaltungsabend mit nachfolgendem Ball. Da die von Mitgliedern verfaßten aufgeführten Stücke durchaus lokaler Natur und die einzelnen Rollen ſehr gut geſpielt wurden— beſonderen Dank ſchuldet der Verein der ausgezeichneten Leiſtung der Tochter des Gemeinderats Zeh, Frl. Sannchen Zeh, und dem Mitgliede Peter Seitz— war der Beifall ein reicher. Der nachfolgende Ball ſtand unter der Deviſe„Gemütlichkeit“ und zeigte einen ſchönen Verlauf. Jedermann ſchied mit dem Gefühle der Befriedigung. Der junge Verein hat gezeigt, daß er etwas zu leiſten imſtande iſt und es iſt nur zu wünſchen, daß ihm das ſeiner erſten Veranſtaltung dargebrachte Inte⸗ reſſe erhalten bleibt und noch Vermehrung findet. Karlsruhe, 31. Okt. Ein intereſſanter Prozeß aus dem Zuſammenbruch des Bank⸗ hauſes Maas in Mannheim im Jahre 1894 ſchwebt zur Zeit an der Berufsinſtanz beim Oberlandesgericht Karlsruhe. Eine Mannheimer große Getreidefirma hatte auf das genannte Bankhaus eine Reihe von Wechſeln gezogen und bei anderen Banken diskontieren laſſen. Die Getreidefirma wurde infolge dieſer ge⸗ ſchäftlichen Beziehungen zu dem Bankhauſe durch den Zuſammenbruch erheblich in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Sie führte ſchließlich ein Arrangement mit den Gläubigern herbei, die 70 Proz. erhielten. Jedoch wurde ſeitens des Firmeninhabers das Verſprechen abgegeben, daß er, wenn er in beſſere Vermögensverhält⸗ niſſe komme, den erlittenen Verluſt decken werde. Die betreffenden Banken klagten nun vor der Mannheimer Zivilkammer gegen den Getreidehändler auf Erfüllung ſeines Ver⸗ ſprechens, da er tatſächlich wieder in ſolchen Vermögensverhältniſſen ſei, daß er ihren Verluſt decken könne, was der Angeklagte jedoch be⸗ ſtreitet. Die Zivilkammer lehnte eine diesbe⸗ zügliche Beweiserhebung ab und hat die Klage abgewieſen, da die Zivilkammer in dem Ver⸗ ſprechen des Beklagten noch keine Verpflichtung erblickte, jetzt die alte Reſtſumme zu decken. Jetzt ſchwebt die Sache am Oberlandesgericht. München, 31. Okt. Im Prozeß gegen die ehemalige Stiftsvorſteherin Eliſe v. Heusler, welche in dem Wiederaufnahmeverfahren wegen des Giftmordverſuchs an dem Dienſtmädchen Lina Wagner ſich vor dem oberbayeriſchen Schwurgericht zu verantworten hatte, zog heute der Staatsanwalt die Anklage zurück. Darauf wurde Eliſe v. Heusler freigeſprochen. Sie hatte bereits den größten Teil der feiner Zeit über ſie verhängten Zuchthausſtrafe von 6 Jahren verbüßt. Karlsruhe, 31. Okt. Im badiſchen Schwarzwald gibt es mehrere Gemeinden, deren Reichtum auf ausgedehnten Waldbeſitz zurück⸗ führen iſt. Da iſt z. B. die Stadt Bräunlingen in der Nähe der Stadt Donaueſchingen. Bräun⸗ lingen iſt eine der reichſten Gemeinden des Großherzogtums. Steuerwert von 2470000 Mk., ſeine Erwerbung führt ſich zurück auf die Regierung Kaiſer Leopolds 1.(1648 1705). Steuern zahlen die Bräunnlinger nicht; ſie haben ſich uͤberhaupt nicht viel, auch in früherer Zeit nicht, um Um⸗ lagen zu kümmern brauchen. Eine andere reiche Gemeinde im Schwarzwald iſt Röthen⸗ bach in der Baar. Die Bewohner Röthenbachs zahlen gleichfalls keine Umlagen; die Bürger bekommen ſogar noch anſehnliche Summen herausbezahlt, abgeſehen von ſonſtigen Ver⸗ günſtigungen. Die Gemeinde Röthenbach läßt ihren Bürgern zur Kirchweih Farren ſchlachten, damit ſie einen Feſtbraten haben. Zu Kaiſers⸗ geburtstag zahlt die Gemeinde dem Feuerwehr⸗ korps 200 Liter und jetzt iſt ſie daran, eine Badeanſtalt zu bauen. In Kappel(auch in der Baar) gibts ſogar eine Waldgenoſſenſchaft, die an ihre Mitglieder im letzten Fahre im ganzen 7500 Mk. verteilen konnte. Eine weitere glückliche Gemeinde iſt Oberwinden im Amt Waldkirch. Sie erhebt beine Umlagen, jeder berechtigte Bürger erhält noch einen be⸗ ſonderen Nutzen von acht Ster Holz. Die Gemeinde hat einen Wald von 2500 badiſchen Morgen, aus dem die nicht unbeträchtlichen Gemeindeausgaben herausgewirtſchaftet werden. Offenburg, 31. Okt. Heute vormittag wurde in der Nähe der Kinzigbrücke der Leut⸗ nant Schmidt vom hieſigen Infanterie⸗Regiment, der ſeiner Abteilung vorausritt, von der Lo⸗ komotive der Straßenbahn erfaßt und zu Boden geſchleudert. Er erlitt Quetſchungen am linken Bein. Das Pferd wurde ſo erheblich verletzt, daß es getötet werden mußte. Holzminden, 31. Okt. Auf eigen⸗ artige Weiſe iſt die Lehrerin Frl. Marie Bode hier verunglückt. Als ſie in ihrer Wohnung ein Bad nahm, öffnete ſie verſehentlich den Heißwaſſerkrahn, und das plötzlich in die Bade⸗ wanne ſtroͤmende kochende Waſſer wirkte derart lähmend auf die Badende, daß ſie den Krahn nicht wieder zu ſchließen vermochte. Die er⸗ R Der Waldbeſitz hat einen * ſucht, wo man ſich behaglich fühlen kann. ſtigen ſchwängerter Luft, oder engem Bureau, den uttenen ſchweren Verbrühungen führten nach einigen Tagen den Tot der Dame herbei. g ners e e eee z. Seckenheim, 2. Nov. Ein rauher, 8 unfreundlicher Wind weht über die einſt in üppigſter Form blühenden Fluren und ſchnell wird ein angewärmter, bequemer Raum aufge⸗ Die Zeit kommt, wo nicht mehr die Natur durch all den ſchönen und erhabenen Blüten⸗ und Pflanzenſchmuck den unwiderſtehlichen Reiz auf die Glieder des höchſten Erdengeſchöpfes, des Menſchengeſchlechts, in dem Maße auszuüben vermag, daß diejenigen, welche durch Berufs⸗ arbeit gezwungen, teils in dumpfer, ſtaubiger Fabrik oder Werſtatt mit von Oel und ſon⸗ geſundheitsſchädlichen Stoffen durch⸗ größten Teil ihres Lebens zu zubringen, hinaus eilen zu Fuß, zu Rad oder mittels ſonſtiger Transportmittel, um die ganze Herrlichkeit der Natur in ihrer vollen Pracht zu genießen. Die Witterung macht ſich jetzt der Jahreszeit ent⸗ ſprechend unliebſam bemerkbar und trägt ihren guten Teil dazu bei, daß die dem Kulturmen⸗ ſchen und Kulturleben anhaftenden Bedürfniſſe mehr beachtet werden als bisher. Und da gibt es der Bequemlichkeit viele, wie z. B. der Be⸗ ſuch an den jetzt wieder überhand nehmenden Vergnügungsveranſtaltungen, Vortragsabenden u. ſ. w. Wenn auch das Frequentieren nament⸗ lich der letzteren einen gewiſſen Teil des ſom⸗ merlichen Vergnügens erſetzen kann, ſo kann aber gerade die Hauptſache, die notwendie kör⸗ perliche Bewegung und Betätigung, die ſich als Erſatz für die einſeitigen, immer mehr ins ein⸗ tönige, ja faſt nur noch mechaniſchen Berufs⸗ arbeit, . mit immer größerer unabweislicher Dringlichkeit bemerkbar macht, eine angemeſſene Befriedigung nicht finden. Aber auch die länd⸗ lichen Berufsarbeiter haben in der nun kom⸗ menden winterlichen Periode Gelegenheit, die ſſich ihnen bietende freie Zeit auszunützen, um gerade Rechnung zu tragen. ländlichen, landwirtſchaftlichen Bevölkerung, ins⸗ keinem überſchwenglichen Bedürfnis Gerade hier bei der beſondere der jüngeren, noch in der Entwicklung ſtehenden Generation kann nicht dringend genug empfohlen werden, die winterliche Zeit, zu einem Teil wenigſtens, körperlicher Leibesübung zu widmen. Wehmütig muß einem berühren, wenn man einen, ſo in den Blütenjahren ſtehenden Jüngling ſieht, der ſchon mehr den Eindruck 1 3 eines im Greiſenalte rſtehenden Mannes macht. Es ſoll deshalb nicht unterlaſſen werden, auf Inſtitutionen hinzuweiſen, welche beſtrebt ſind, allen geſchilderten Bedürfniſſen gerecht zu werden, mindeſtens aber ihren Teil zur Linderung der Miſere beizutragen. Wer nun das Bedürfnis fühlt, und in jedem Menſchen wohnt das Streben auch in der winterlichen Zeit einige Stunden in der Woche ſich zu befreien von den Körper und Geiſt gleich ſtark belaſtenden Berufspflichten, dem kann angeraten werden, einmal zu verſuchen, durch eintreten in einen Turnverein, inwieweit er das Gewünſchte findet. Alle Geſellſchafts⸗ klaſſen und jeglichen Alters und Berufs können hier, durch das vielgeſtaltige des Turnbetriebs, in fröhlichſter Stimmung, Körper und Geiſt in gleich anregender Weiſe fördern. Um auch einen Einblick in den praktiſchen Betrieb des Turnens zu gewähren, veranſtaltet der hieſige Turnverein am 11. ds. Mts. ein Schauturnen in allen Schwierig⸗ keitsſtufen und der hieſigen Einwohnerſchaft iſt Gelegenheit geboten, durch Beteiligung ſelbſt ein Urteil ſich zu bilden. Ueber das nähere verweiſen wir auf den Inſerateil dieſer Zeitung. Mannheim, 31. Okt. Ein äußerſt frecher Diebſtahl wurde in der Nacht vom 26. auf 27. Oktober in der Lagerhalle von Ge⸗ brüder Zimmern im Luitpolhafen ausgeführt. Der oder die Diebe fuhren mit einem Wagen vor, luden 18 Säcke Weizen darauf und ver⸗ ſchwanden, ohne entdeckt zu werden, im Dunkel der Nacht. Schleswig, 1. Nov. Eine furchtbare Szene ſpielte ſich auf der Eiſenhahnſtation Jübeck ab. Eine Frau wollte mit ihrem Säugling auf dem Arm ihren vierjährigen auf das Geleiſe gekommen Sohn kurz vor dem Einlaufen eines Zuges zurückziehen. Alle drei Perſonen wurden von der Lokomotive erfaßt und tötlich verletzt. f — In Annweiler an dem Schulhaus⸗ Neubau fielen 2 Schieferdecker in einer Höhe von 22 Meter herab und waren ſofort tot. Beide ſind verheiratet, der ältere in Mannheim wohnhaft, Vater von 5 Kindern, der jüngere, Miltenberg mit Namen, Vater von 2 Kindern. Dieſelben waren 2 tüchtige, fleißige und ſehr nüchterne Arbeiter geweſen und wird allge⸗ meines Bedauern entgegengebracht. Urſache iſt Rutſchen des Gerüſtes. 1 e In Köln wollte in einem Hauſe der Schaafenſtraße die Kriminalpolizei bei einer Stundenarbeiterin eine Hausſuchung vornehmen. 8 Auf dem Flur des Manſardenzimmers, das dieſe bewohnt hatte, lag ein langes, in Pack⸗ leinen eingenähtes Paket, das einen leichen⸗ artigen Geruch ausſtrömte. Man fand darin die Leiche eines unbekannten, etwa 30—35⸗ ährigen Mannes. f — Eine Kuh in der Transmiſſion. In Oxenbrunn(Bayern) verwickelte ſich dieſer Tage im Stalle eines Käſers eine wertvolle Kuh in die durch den Stall führende Transmiſſion mit dem Schwanze, ſo daß ihr derſelbe buchſtäblich aus dem Leibe geriſſen und die Haut dem Rücken entlang abgezogen wurde. Das Tier mußte bald nach dem ſeltſamen Unfall getötet werden. d — Aus der Schule. Lehrer:„Nun, Kinder, was verſteht man unter Ewigkeit, Müller, ſag Du's wie lange dauert wohl eine Ewigkeit?“— Müller:„Eine Ewigkeit dauerts, ſagt immer die Mutter, bis der Vater aus m Wirtshaus kommt!“ — Grob. A.:„Ach, wiſſen Sie, ich denk immer: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“— B.:„Na, da müſſen ſie aber per⸗ manent frieren!“ Briefkaſten. Herrn 2. hier. Wir erſuchen Sie, ſich in Zukunft ſachlicher und kürzer faſſen zu wollen. Durch Phraſen und langathmige Artikel wird der kurzbemeſſene Raum unſerer Zeitung zu ſehr in Anſpruch genommen und haben ja eigent⸗ lich nur die Vereinsmitglieder Intereſſe daran, zudem geht bei Weitſchweifigkeiten der eigentliche Zweck der Sache verloren. — Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim widmet ſich u. A. auch der Pflege des Depoſitengeſchäftes(Annahme von Zareinlagen zur Verzinſung). Sie nimmt Spareinlagen in beliebig hohen Beträgen zur Verzinſung nach Vereinbarung an. Die Bank beſorgt ferner die Aufbewahrung von Wertpapieren, Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Vergütung. Mündelgeld kann bei der Bank angelegt werden, ebenſo können Wertpapiere von Mündeln der Bank zur Auf⸗ bewahrung übergeben werden. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heutigen Nummer. Uolksbad Seckenheim. Heute und morgen für Männer geöffnet. Bekanntmachung. 8 f Farrenhaltung betr. * No. 9092. Am Dienstag, den 6. November 1906, vormittags 10½ Uhr wird der Farrendung und eine Partie Heublumen im Jarrenſtall öffentlich verſteigert. ö Seckenheim, den 30. Oktober 1906. Gemeinderat: Volz. Ratſchreiber Ritter. Zahlungsaufforderung. . Sämtliche umlagepflichtigen Einwohner von hier werden daran erinnert, daß am 1. November das 4. Quartal der Gemeindeumlagen fällig iſt und innerhalb 21 Tagen von dieſem Termin ab bezahlt ſein muß. Gemeindekaſſe: Bühler. Frauen⸗Verein Seckenheim. Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte werden hiermit zur Verſammlung auf Montag, den 3. ds. Mts., abends 8 Uhr freundlichſt eingeladen. f 8 Seckenheim, den 3. November 1906. Die 1. Vräſidentin: vermögen. baar. 3 eee Der Unterzeichnete empfiehlt ſein Lager in N 1 218 1 Pinsel- en gros- u. detail-Verkauf. Verkaufslokal über der Treppe im Hofe des Herrn Holzhändler Bühler, an Werktagen bis abends 8 Uhr geöffnet, an Sonntagen ge⸗ ſchloſſen. Stückverkauf nur gegen M. Volz. N r 2 ſämtlichen 5 Waren * L. Gilme. nſjleiniſche Hypothekenbank IIlannheim K 2, 1(dem Schloß gegenüber). Singezahltes Aktienkapital. III. 20, 100, o00.— Selamfreierpen Die Pfandbriefe der Bank sind in den Sroß- herzogtümern Baden und Feſſen zur HAnlage von mündelgeldern geeignet, desgleichen können die Kommunalobligationen der Bank in Baden zur Hnlage von IIlündelgeldern verwendet werden. Die Pfandbriefe, ſowie die Kommunalobligationen der Bank werden von der Reichsbank und den deutſchen Ilofenbanken in Klalſe J beliehen, ebenſo von der Kgl. Bank und deren Filialen. die Bank ist Binterlegungsitelle für Iflündel⸗ III. 12,157,743, Die Bank nimmt bares Seld(Spareinlagen, Depositen) in bellebig großen Beträgen auf 3 monatliche, monatliche und 9 monatliche Kündigung zur ver- zinjung an. Die Einlagen können jeden Werktag während der üblichen Kalfensfunden bewirkt werden; jeder Einleger erfält ein Sparbuch bezw. Einlage. buch kostenlos verabfolgt. Die verzinjung beginnt jofort mit dem der Einzahlung folgenden Tag. Die Sutſchrift der Zinſen kann in laufender Rech- nung erfolgen. perzinlung nach Vereinbarung, mit der Dauer der Unkündbarkeit steigend. Mündelgeld kann gemäß landesherrlicher Verordnung bei der Bank angelegt werden. die Direktion. ** Sonder-Angebot Grosse Gelegenheitsposen Damen- Konfektion Pebergangs- Mäntel und Palefots w. II.—, 18.—,—— Stoffe engl. Genres mit angewebtem Futter und e . 500 Stüek ca Paletots bse“. 4.— 8.— 2— 6— Ein Posten Backfisch⸗Paletot wen m. 5 J Mädchenmäntel ind Valetots überaus preiswürdig! 1 Ein poſen Knaben⸗ZDuckskin⸗Anzüge(˙ 6. 450 Damen- und Kinder-Hüte hervorragend schöne Auswahl, besonders billig. Pelzwaren für Damen u. 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