gegen Ausfall der Haare, wirken. Anzeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samsta Abonnement: Monatlich 0 bezogen vierteljährlich Mk. 1.10. 30 Pfg., 1100 die Poſt Redaktion, Druck und Derlag von J. Helfrich in Seckenheim. 728100 g An 7 igen: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 7. Mittwoch, den 23. Januar 1907. 7. Jahrgang Ueber Hausmittel. Von Sanitätsrat Dr. O. Wolff ⸗Frankenſtein in Schleſien. (Schluß.) Sehr gut wirkt Zitronenlimonade heiß ge⸗ trunken, als ſchweißtreibendes Mittel und findet daher bei allen Erkältungskrankheiten, bei Katarrhen und Rheumatismen häufig An⸗ wendung. 5 5 Da der Zitronenſäure auch eine desin⸗ fizierende Kraft inwohnt, findet ſie auch als Gurgelwaſſer bei Geſchwüren im Halſe(Diph⸗ therie, Mandelentzündungen), Anwendung Ferner wirkt der Zitronenſaft, ähnlich wie der Eſſig, bei Vergiftungen mit kohlenſauren und ätzenden Alkalien(Aetzkali, Kalilauge, Na⸗ tronlauge, Ammoniak) und gibt man denſelben, mit 5 bis 10 Teilen Waſſer verdünnt, ein⸗ viertelſtündlich ein Weinglas. 2 Aeußerlich wendet man die Zitronen zu Einreibungen der Haut an, um bei bettlägeri⸗ gen Kranken das Aufliegen zu verhüten, am einfachſten in der Weiſe, daß man mehrmals am Tage mit einer durchſchnittenen Zitrone die Krenzgegend einreibt. Auch gegen Leber⸗ flecken und Sommerſproſſen wird das Einreiben mit reinem Zitronenſaft gerühmt, und ſogar der Haare, weiches infolge ſchwächender Krankheit eintritt, ſoll es günſtig Als kühlendes Mittel bei Fieber, Hitze im Kopf und Kopfſchmerzen werden Zitronenſcheiben, auf die Stirn gelegt und mit einem Tuch be⸗ feſtigt empfohlen. 5 Von den Gewürzen, die in keinem Haus⸗ halt fehlen ſollten, möchte ich noch Maggi's Suppen⸗ und Speiſewürze erwähne 1. Diefelbe enthält von verſchiedenen Pflanzen extrahierte Nährſalze, die die Nerven und den Appetit anregen und dabei auch jede Suppe ſchmackhaft machen. Sie ißt daher beſonders für Patienten zu empfehlen, die, oft nur auf Suppenkoſt an⸗ geßwieſen, dieſelbe leicht überdrüſſig bekommen und ebenſo bei Kindern, die oft die gewöhn⸗ lichen Suppen nicht mögen, weil ſie ihnen zu fade ſchmecken. Als Belebungsmittel wäre noch der Alkohol in kleinen Quantitäten zu erwähnen, den man bei Ohnmachten, Schwindelanfällen und bei Schwäche infolge von Blutverluſten in Form von Wein, Rum, Arak oder Kognak(z. B. ein bis zwei Teelöffel Kognak in einer Taſſe ſtarken ſchwarzen Kaffee) reichen kann. Von den aus dem Mineralreich ſtammenden Produkten kommt hier zunächſt das Kochſalz in Betracht, das bei Vergiftung mit Silber⸗ ſalzen(Höllenſtein) gute Dienſte leiſtet. Man löſt zu dieſem Zweck einen gehäuften Eßlöffel Kochſalz in einem Glaſe Waſſer auf und läßt dasſelbe in kurzen Pauſen austrinken. Ferner wirkt dasſelbe günſtig bei ſtarken Lungen⸗ blutungen(Blutſturz), indem man einen Eß⸗ löffel voll trocken oder in wenig Waſſer gelöſt, nehmen läßt. Aeußerlich findet das Kochſalz Anwendung als Gurgelwaſſer(ein Teelöffel auf ein Glas Waſſer) bei chroniſchen Halsent⸗ zündungen und Heiſerkeit und als Klyſtier deinen Eßlöffel auf ½ Liter Waſſer zum Einguß). Will man die vom Gehirn ableitende Wirkung eines heißen Fußbades verſtärken, ſo ſetzt man ein halbes Pfund Kochsalz dem Bade zu. Auch die Seife kann bei Vergiftungen mit Mineralſäuren(Salpeter-, Salz⸗, Schwefel⸗ ſäure) gute Dienſte leiſten, indem man eine konzentrierte Löſung in Waſſer trinken läßt. Aeußerlich dient die Seife oft als Zuſatz zu Klyſtieren, wodurch die abführende Wirkung derſelben vermehrt wird. Eine beliebte An⸗ wendung, beſonders bei Kindern, iſt auch die zu abführenden Stuhlzäpfchen. 5 Aus Nah und Fern. (Seckenheim, 22. Jan.(Almendzu⸗ teilung.) Gegen das in unſerem Blatt ver⸗ öffentlichte Almendzuteilungsprojekt ſind mehrere begründete Einſprachen erfolgt, deren Berück⸗ ſichtigung eine Verſchiebung in der Kue der Almendſtücke faſt in ſämtlichen Nutzungs⸗ klaſſen zur Folge hatte. Es werden daher die Beteiligten darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie genauen Aufſchluß über die ihnen zugeteſlten Almendſtücke nur durch die ihnen in dieſer Woche zugehenden bürgermeiſteramtlichen Zu⸗ teilungs⸗Verfügungen erhalten. N . Seckenheim, 21. Jan. Die ordent⸗ liche Generalverſammlung des Medizinalver⸗ bands, welche am vergangenen Sonntag im „gold. Adler“ tagte, war im allgemeinen beſſer beſucht, wie die in den vergangenen Jahren. Hauptanziehungspunkt war der intereſſante Kaſſenbericht und Neuwahl des Vorſtandes. Nach Verleſung des Kaſſenberichts durch den gewiſſenhaften Kaſſierer, Herrn Anton Ruf, wurde ſeitens der Reviſoren demſelben namens des Verbandes fur ſeine außerordentliche Pflicht⸗ erfüllung Decharge erteilt. Das Geſchäftsjahr 1906 ſchloß mit einem guten Ueberſchuß ab. Bei der Neuwahl wurden folgende Herren gewählt: 1. Vorſitzender Heinrich Kuby, Kaf⸗ ſierer Anton Ruf, Schriftführer Adam Neu⸗ bauer; als Beiſitzer: Adam Kreutzer, Franz Söſſer und als Reviſoren: Sponagel, Hermann und Seltenreich. Nachdem unter Punkt Ver⸗ ſchiedenes noch mehrere Anträge verhandelt und teilweiſe angenommen wurden, ſeien ins⸗ beſondere zwei, welche von beſonderer Bedeu⸗ tung ſind, hier erwähnt: 1. daß von nun ab wieder halbjährige Generalverſammlungen ſtatt⸗ finden und 2., daß an die Gemeinde das Er⸗ ſuchen gerichtet wird um Bewilligung eines jährlichen Zuſchuſſes an den Medizinalverband, wie das an allen Orten der Fall ſei. Der Antrag wurde begründet und auch einſtimmig angenommen, daß gerade die Medizinalverbände es ſeien, die in jeder Gemeinde, wo ſolche ſich befinden, den Gemeinden im Allgemeinen großen Nutzen ſind inſofern, daß manche arme Familie bei vorkommenden Krankheiten, welche ſonſt auf Koſten der Gemeinde verpflegt werden müßten, ganz bedeutende Koſten erſparen und glauben deshalb nicht, mit unſerem Geſuch fehl zu gehen, daß die Gemeinde Seckenheim uns in dieſer Hinſicht unterſtüßgt. Nachdem der Vorſitzende an dem weiteren Ausbau des Ver⸗ bandes noch manches Gute im Intereſſe aller Anweſenden durch Neugewinnung weiterer Mit⸗ glieder zur Sprache brachte, ſchloß er die drei⸗ ſtündige Verhandlung mit dem Wunſche, daß die nächſte Generalverſammlung von allen Mitgliedern beſucht ſein möge, damit dieſelben auch über alle Einzelheiten in der Verwaltung und dem Kaſſenweſen unterrichtet werden können. 8 Seckenheim, 21. Jan. Geſtern nachh⸗ mittag iſt bei der Halteſtation Friedrichsfeld Zur kalten Herberge. Eine wahre Geſchichte von Anno 1820 von E. W. Stich. In der Gaſtſtube des Paradieswirtshauſes, wo ſonſt ſo oft der tobende Lärm ſtreitſüchtiger Trunkenbolde oder Spieler vernommen wurde, herrſchte die Stille des Grabes. Auf einem Strohlager, mit einem Linnen und Kopfkiſſen bedeckt, ruhten die beiden Verwundeten. Der Graf, ein eifriger Waidmann, der aber nicht nur Wunden zu ſchlagen, ſondern ſolche auch zu heilen verſtand, hatte ſie ſelbſt mit eigener Hand unterſucht und kunſtgerecht verbunden, dann aber war er in dem ſogenannten Schweizer⸗ wägel des Taferner Hierands, welches deſſen Hausknecht lenkte, auf dem nun gefahrlofen Weg nach Schleißheim zurückgefahren, um den dortigen Landarzt ſo ſchnell als möglich her⸗ beizuholen. 5 Der Leibjäger Konrad ſchien ſchon im Todeskampf zu liegen, denn die nur zu ſichere Kugel des Räubers hatte ſeine Stirne ſchwer verwundet. Der Poſtillon aber war in die linke Seite geſchoſſen; Schmerz und großer Blutverluſt hatten ihn zuletzt bewußtlos vom Pferde geworfen und man konnte von einem Wunder ſprechen, daß der junge Mann mit einer ſolchen Verletzung noch ſo weit fahren, ſich ſo lange im Sattel halten konnte. Jett war er bereits wieder bei Sinnen, doch tötlich erſchöpft und ſein ſonſt ſo glänzendes Auge ſtarrte trüb und glanzlos auf das matt⸗ ſcheinende Oellämpchen, welches nur den kleinſten Teil der geräumigen Gaſtſtube erhellen konnte, während alles andere in tiefe Schatten gehüllt war. Nur zuweilen haftete der Blick des Leidenden mit lebhafterem Ausdrucke auf dem großen Haushunde Sultan, der ſich in alter treuer Anhänglichkeit an ſeinen jungen Freund zu deſſen Füßen an das Strohlager niederge⸗ legt und ſeinen Kopf auf dasſelbe gedrückt hatte, indem er mit ſeinen großen feurigen — fortwährend wie verwundert ihn an⸗ blickte. 5 Schorſchl, der kleine Stalljunge, ſaß an einem dem Strohbett zunächſt gerücktem Tiſche, da ihm oblag, die nötigen Umſchläge für die beiden Verwundeten zu beſorgen. Der Freiherr jedoch ging unruhig und in tiefen Gedanken in dem an die Gaſtſtube anſtoßenden Gemache des Paradieswirts auf und ab; er hatte ſeine beiden Doppelpiſtolen auf einen Tiſch gelegt, trat aber ſehr oft in die nur halb angelehnte Zwiſchentür, nach dem Kranken aufmerkfam hinhorchend und zählte ungeduldig die Minuten auf der großen Schwarzwälderuhr, welche im Privatzimmer des Paradieswirts hing, obwohl die Rückkehr ſeines Reiſegefährten, des Grafen, erſt in geraumer Zeit zu erwarten war. Hie 1 und da ſah der Baron auch zum Fenſter⸗ und bemerkte ſtets zu ſeiner großen Be 8 di⸗ ſchaft gebra gung wie die zwei zurückgebliebenen Gendarmen als Doppelpoſten am Haustor mit ihren Kara⸗ binern ſtanden. Auf einmal trat eine weiße, ſchlanke Frauengeſtalt in die Gaſtſtube. Mit ſchlaff herabhängenden Armen, langſamen Schrittes ging ſie leiſe zum Schmerzenslager der beiden Verwundeten hin und kniete an der Seite nieder, wo der Poſtillon lag. Sie beugte 1 ihn, nahm ſeine Rechte und küßte ſie nnig. „Kati, biſt Du's?“ flüſterte der Ver⸗ wundete, indem er mühſam dem leiſe weinenden Mädchen ſein totenblaſſes Geſicht zuwendete und ſein Blick ward lebhafter, als er ſah, daß er ſich in der Perſon nicht getäuſcht hatte. „Ja, ich bin ſchon die unglückliche Kati, jetzt auch die unſelige Kati, da ſie Schuld an Deinem Tot trägt“, erwiderte die Jungfrau mit tonloſer Stimme.„Lieber, gater Maxl, wirſt Du mich bei unſerm Herrgott an⸗ klagen?“ drückte die liebe Hand mit dem ſchwachen Reſt ſeiner ihm gebliebenen Kraft; dann for e er kurz atmend, mit ſichtlicher, großer Angſt:„Wo iſt Dein Vater?“ 5. 7 „Ach, der iſt nicht zu Hauſe“, ſtähnte ſie; »der iſt ſchon gleich fort, nachdem der Sepp, der Depeſchenreiter, welcher mir Deine Bot⸗ cht hat, wieder weiter getrabt iſt.“ „Und Du haft alſo Dein Wort nicht Der arme Burſche ſchüttelte den Kopf und zahlten aus dem noch in vollem Gange befindlichen Perſonenzug Nr. 439 von Mannheim ein Reiſender abgeſtüczt und tot mit gebrochenem Genick aufgefunden worden. Nach den vor⸗ läufigen Erhebungen hatte der Reiſende, ein lediger etwa 40 Jahre alter Viehtreiber aus Ludwigshafen, in Mannheim in einem Durch⸗ gangswagen 3. Klaſſe Platz genommen und ſich während der Fahrt nach Friedrichsfeld, vielleicht weil er ſich unwohl fühlte, unvor⸗ ſichtigerweiſe auf die vordere Plattform des Wagens begeben. Auf dieſem gefährlichen Platz ſcheint er das Uebergewicht bekommen zu haben, was zu dem verhängnisvollen Sturze führte. Mannheim, 20. Jan. Infolge Un⸗ achtſamkeit des Kindermädchens ſtürzte das 13 Monate alte Söhnchen des Wirtes Stiefler zum„Friedrichshofer Bau“ durch das Fenſter des 2. Stockwerkes auf den Gehweg und war ſofort tot. a Heddesheim, 20. Jan. Das unglück⸗ ſelige Hantieren mit Schießwaffen in der Trun⸗ kenheit hat hier den Tot eines Menſchen her⸗ beigeführt. Ueber einen vorher in einer Wirtſchaft ſtattgehabten Wortwechſel, an⸗ ſcheinend in ſehr erregter Stimmung, ſchlug der 27 Jahre alte Metallarbeiter Daniel Klemm auf der Straße ſein Gewehr an die elektriſche Lichtleitung. Dasſelbe entlud ſich und traf den 38 Jahre alten Fabrikarbeiter Valentin Gerſtner in die Weichteile. Gerſtner ſtürzte ſofort zu⸗ ſammen und war nach wenigen Minuten eine Leiche. Der Getötete hinterläßt eine Witwe und mehrere Kinder. Karlsruhe, 20. Jan. Das Schwur⸗ gericht ſprach den Goldarbeiter Adolf Ochs aus Pforzheim, der ſeine Frau aus Eiferſucht im Zorn erſtochen hatte, von der Anklage des Totſchlags frei. Worms, 19. Jan. Hier fand unter dem Vorſitze des Kreisrats Dr. Kayſer eine Bürgermeiſterverſammlung ſtatt, in der be⸗ ſchloſſen wurde, im ganzen Kreiſe energiſch die Schnakenplage zu bekämpfn. Als beſtbewährtes Mittel wurde Petroleum empfohlen.— In Enzheim trank ein junger Mann ſtatt einer Arznei Opiumtinktur; er ſtarb nach einigen Stunden unter großen Qualen. a Pirmaſens, 19. Jan. Die Haus⸗ hälterin Brückner aus Aalen in Württemberg, welche bei dem Knopflochnäher Müller hier in Dienſten ſtand, entwendete von einer ausge⸗ Brandverſicherungsſumme einen Tau⸗ ſendmarkſchein und verduftete damit. Auf Requiſition des hieſtgen Amtsanwaltes wurde dieſelbe bei ihrer Ankunft in Aalen verhaftet, man fand den Schein in ihrem Hute ver⸗ ſteckt vor. 5 5 Mainz, 21. Jan. In unſerer Stadt werden neueſtens beſondere Heilkurſe für Volks⸗ ſchüler, die an Sprachgebrechen leiden, abge⸗ halten. Nach amtlichen Meldungen hat ſich dieſe Neueinrichtung bis jetzt ſehr gut bewährt. Von 13 Teilnehmern(8 Knaben und 5 Mäd⸗ chen) konnten am Schluſſe des Kurſus 9 als geheilt, einer als ſehr gebeſſert, und 3 als ge⸗ beſſert bezeichnet werden. Für die letzt ge⸗ nannten Kinder erfolgt eine Wiederholung des Kurſus. Kirchheim u. T.(Württbg.), 20. Jan. Vor etwa 11 Jahren wurde die Scheuer des Hofbäckers Maſer hier angezündet. Man ver⸗ folgte den Brandſtifter und der Bäckerſohn Eugen Faul wurde wegen Brandſtiftung zu einer mehrjährigen Freiheitsſtrafe verurteilt. Einige Monate hatte Faul von ſeiner Strafe abgeſeſſen, als ſich bei ihm ein ſchweres Leiden einſtellte. Er wurde infolgedeſſen aus dem Gefängnis nach Hauſe entlaſſen und ſtarb bald darauf. Das väterliche Vermögen des Ver⸗ ſtorbenen, welcher zu ſeinen Lebzeiten immer wieder ſeine Unſchuld beteuerte, wurde von der geſchädigten Feuerverſicherungsgeſellſchaft be⸗ ſchlagnahmt. Nun iſt, wie der Schw. B. meldet, bei dem hieſigen Stadtpfarramt ein Brief eingelaufen, wonach ſich ein Aſchaffen⸗ burger Einwohner, von Gewiſſensbiſſen gequält und ſchwerkrank darniederliegend, ſeinem Seel⸗ ſorger ein Geſtändnis abgelegt hat, daß er damals den Brand gelegt habe und der in⸗ zwiſchen verſtorbene Faul ſeinerzeit unſchuldig verurteilt wurde. 5 5 Die z, 18. Jan. Auf der Straße von Seelbach nach Obernhof wurde der Briefträger Merſeburg überfallen und ſeiner Baarſchaft be⸗ raubt. Als der Tat verdächtig wurde der Ar⸗ beiter Degenhardt aus Naſſau verhaftet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 12. Januar 1907.) Es werden die kleineren(deren Aufwand vorausſichtlich im einzelnen Fall unter 20 Mk. bleibt) Arbeiten und Lieferungen übertragen und zwar: N Für Seckenheim die Schmiedearbeiten an Adam Britſch, die Schreinerarbeiten an Ludwig Dambach, die Spenglerarbeiten an Georg Zwingenberger. die Glaſerarbeiten an Phil. Herdt, die Wagnerarbeiten an Daniel Sichler, die Zimmerarbeiten an Heinrich Zwingenberger, die Schloſſerarbeiten an Ludwig Lochbühler, die Sattlerarbeiten an Jak. Frey, die Tüncherarbeiten an Peter Klumb, die Maurerarbeiten an Anton Heierling. . Für Rheinau ü die Schmiedearbeiten an Alois Breunig, die Schreinerarbeiten an Heinrich Kropp, die Spenglerarbeiten an Johann Schäfer, die Zimmerarbeiten an Joh. Schröder, die Sattler⸗ und Tapezirarbeiten ö i an Stephan Himpel, die Schloſſerarbeiten an Michael Roßrucker, die Tüncherarbeiten an Adolf Scherer, die Maurerarbeiten an Karl Keilbach. 12 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungen bleiben unbeanſtandet. 5 Grundſtücke in Seckenheim und ein ſolches in Rheinau werden nach dem Ver⸗ kaufswert geſchätzt. 5 Das Gr. Bezirksamt teilt mit, daß Jak. Schänzel in Rheinau als Steinſetzer verpflichtet und Bahnarbeiter Gottlieb Krauter in den bad. Staatsverband aufgenommen wurde. ö Es werden genehmigt: die Verſteigerungen, durch welche vergeben wurden: das Heimführen und Kleinmachen des Schul⸗ und Gemeinde⸗ holzes, das Schälen und Ausaſten von Stangen und das Schälen von Pfählen; die Einſchätzung des neuen Schulhauſes durch die Bauſchätzer zur Feuerverſicherung; die Verſteigerung eines Farrens mit einem Erlös von 603 Mk. und von Sterholz mit einem Erlös von 3081 Mk.; das Verzeichnis der in Abgang zu neh⸗ menden Rückſtände; das Protocoll über die beabſichtigte Almendzuteilung. Eine Anzahl Rechnungen werden zur Zahlung angewieſen. Auszug aus den Standesregiſteru der Gemeinde Seckenheim. Dezember. Geborene: 5 1. Emma, T. d. Sägers Leonhard Obermeier u. ſ. E. Anna Barb geb. Bächtel. a 11. Anna Magdalena, T. d. Rangierers Va⸗ lentin Heierling u. ſ. E. Maria Barbara geb. Kuhn. 10. Georg Jakob, S. d. Cigarrenmachers Gg. Hammer u. ſ. E. Barb. geb. Eckſtein. 9. Ernſt Hermann, S. d. Görtners Hans Schmid u. ſ. E. Maria Barbara geb. Raufelder. d 17. Georg Edmund, S. d. Landwirts Gg. Edmund Bühler u. ſ. G. Luiſe geb. Söllner. b 22. Albert Adam, S. d. Gußputzers Pius Baumann u. ſ. E. Barbara geb. Gropp. 25. Katharina, T. d. Bahnarbeiters Gg. Ni⸗ kolaus Jakob u. ſ. E. Anna Maria geb. Klumb. 28. Eliſe Mathilde, T. d. Landwirts Georg Philipp Bühler u. ſ. E. Anna geb. Bühler. Vermiſchtes. Ein 16jähriges Mädchen aus Sprol⸗ lenhaus bei Wildbad, die eine Nachbarin aus Rache mit abgeſchabten Zündhölzerphos⸗ — phor vergiften wollte, wurde verhaftet. — Am Neujahrstag erhielten in Heil⸗ bronn verſchiedene Perſonen anzügliche Kar ⸗ ten zugeſandt. Der Verdacht der Täterſchaft wurde von ihnen auf den 14 Jahre alten Sohn eines Handwerkers gelenkt. Der Vater ſtellte ſeinen Sohn zur Rede und züchtigte ihn, als er die Täterſchaft in Abrede zog, ſchwer. Der Knabe ging von Haaſe weg und erhängte ſich an einem Baum am Steinweg. Der Vater hat inzwiſchen erfahren, daß ſein Sohn die Karten nicht eingeſchickt hat. halten, daß Du mir gegeben?“ verſetzte heftiger der junge Poſtillon,„haſt nicht mit ihm ge⸗ redet, wie Du mir doch feierlich gelobteſt?“ „O liebſter Maxl“, antwortete jetzt Kati, indem ihr ganzer, mühſam zurückgehaltener, verzweiflungsvoller Seelenjſammer ſich Bahn brach,„ſchilt mich nicht! War's ja doch mein Vater und da erlahmte mir ſtets die Zunge, wenn mich eine einſame Stunde aufforderte, das ſchwere Wort von dem, was Du geſchaut, ihm zu offenbaren.— Ach! damals in der Todesangſt, als ich Dir beim Feldkreuz den Verſpruch gab, dachte ich mir die Erfüllung desſelben viel— viel leichter Doch den eigenen Vater einer ſolchen entſetzlichen Tat anzuklagen— ihn eines ſo ſchweren Ver⸗ brechens zu ziehen— ach, wie vermag das überhaupt nur ein gehorſames Kind? Stand ich dann ſo vor ihm und ſah ihm in ſein freundliches Geſicht, da konnte ich nimmer — nimmer es für möglich halten, daß er wirklich Anteil an ſolch gräßlicher Schuld haben könne und— und das ſchlimme Wort wurde wieder auf eine günſtigere Gelegenheit ver⸗ ſchoben.. Wie väterlich beſorgt zeigte er dh gegen mich, ſeitdem ich ſtets bleicher ward, täglich mehr und mehr verfiel. Auch viel heftiger als früher ſchalt er den ſchrecklichen Oedmüller, ſobald dieſer mit mir von ſeinen Anträgen und Plänen zu reden anfangen wollte und gebot ihm barſch, er ſolle mich doch wenigſtens in Ruhe damit laſſen, ſo lange ich, a0. Böſewicht die giftigſten Blicke auf meinen armen Vater, annahm, aber er mußte ſchweigen.“ Nun löſte der junge Mann ſeine Hand aus der Kati's und faßte nach der in ſeiner Seite brennenden Kugelwunde, während er dumpf und halblaut ſagte:„Wäre Dein Vater tot— dann wohl ihm. wohl uns beiden. — Ganz gewiß war heute der Paradieswirt bei dem verwegenen, räuberiſchen Ueber fall Und Kati!— Kati! wir ſind nun auch ſeine, — der ganzen Mordbande Mitſchuldige ge⸗ worden... Bedenke, wenn der brave, treue Diener des fremden Freiherrn da an meiner Seite ſtirbt,— wird er nicht vor Gottes Rich⸗ terſtuhl auch uns, als an ſeinem ſchmerzlichen Tot ſchwer beteiligt, anklagen? hätten mich einſt als kleines, wehrloſes Bübchen die Füchſe im hohlen Weidenſtamm zerriſſen, ſo hätte doch dieſe Blutſchuld nimmermehr auf meinem Herzen gelaſtet, welche mir nun das Sterben ſo ſchwer machen wird, wenn mich der Tot ohne geistlichen Beiſtand— ohne die heiligen Sterbſakramente abfordern ſollte!“ „O, liebſter Maxl!“ klagte das im Leid faſt vergehende Mädchen und ſtreckte flehend die beiden Hände nach ihm aus.„Manl, klage mich nicht an!... Wenn Du ſterben mußt — o, ſo werde ich Dir nur zu bald im Tote nachfolgen; Gott wird mich von allem Jammer erlöſen und drüben beim Wiederſehen im Himmel werden es mir die Heiligen bezeugen, d treu Dir mein armes erz zu⸗ ich nie da der ſich ſeines kranken Kindes ſo ſehr gräßliche anklagende Wort gegen meinen Vater hätte ausſprechen können,— eben weil er mein 5 Vater war!“ N „Schweig“, flüſterte tief bewegt der junge Poſtillon,„dort unter der Türe ſteht der Freiherr,— vielleicht ſchon lange— dann hat auch er alles mit angehört“.. Zum Tote ermattet, reichte er dem Mädchen die ſchwache zitternde Hand und ſte erhob ſich erſchrocken aus ihrer knieenden Stellung. Der Freiherr war wirklich ganz aus des Paradieswirts Privatgemach in die Gaſtſtube herausgetreten und befahl:„Schaffen Sie, Jungfer, eine Flaſche Ungarwein“! worauf er wieder in das kleinere Zimmer zurücktrat. Kati brachte in fliegender Eile das Verlangte, warf, als ſie am Schmerzenslager des geliebten Jugendfreund wieder vorbeikam, einen tränen⸗ ſchweren Blick auf den dem Anſcheine nach in Schlummer Verſunkenen, erſchrak aber ſehr, als der fremde Cavalier, nachdem ſie Flaſche und Glas auf den Tiſch geſetzt hatte, die Türe hinter ihr verſchloß, ſie mit ſeinen großen braunen Augen finſter und durchdringend muſterte und ihr zuherrſchte, als ſie ſich zum Fortgehen wenden wollte:„Dableiben! Keinen Schrei, keinen Laut, keine Fluchtbewegung, oder ich rufe die Gendarmerie vom Haustor herein!“ s (Fortſetzung folgt.) 5 ä — Drei Steinadler erlegte kürzlich nach⸗ einander der bekannte Adlerjäger Leo Dorn in den Allgäuer Bergen. Die Zahl der von ihm erlegten Adler beträgt 75 Stück. — Für die Langwierigkeit der Waſſer⸗ rechtsſtreite liefert der bereits 17 Jahre ſchwe⸗ bende Streit um 196000 Mk. ein Beiſpiel, den der Mühlenbeſitzer Holſt in Trittau bei Altona wegen Entnahme von Waſſer aus dem Großenſee gegen die Stadt Wandsbeck ange⸗ ſtrengt hat. Zunächſft wurde die Stadt zur Zahlung einer bedeutenden Summe an den Müller verurteilt. Dieſer verlangte jedoch als weitere Entſchädigung 196000 Mk., weil ihm durch die Entnahme von Waſſer für die Waſſer⸗ leitung das für ſeinen Mühlenbetrieb erforder⸗ liche Waſſer entzogen worden ſei. — Der Millionärsenkel als Bettler. Dem Hungertote nahe und nur mit Lumpen not⸗ dürftig gegen die Kälte geſchützt, fanden dieſer Tage zwei Agenten der New⸗Porker Kinder⸗ ſchutz⸗Geſellſchaft einen Enkel des bekannten amerikaniſchen Millionärs George M. Pullmann, des Gründers der ſogenannten Pullmann⸗ Schlafwagen, in einer Wohnung der 28. Straße vor. Ein anonymer Brief hatte die Aufmerk⸗ ſamkeit der Kinderſchutz⸗Geſellſchaft auf die er⸗ bärmlichen Zuſtände in der Wohnung gelenkt. In dem kleinen Zimmerchen befanden ſich nur zwei Stühle, ein Tiſch und ein Ofen, dem die Nahrung fehlte. Der kleine, vierjährige Ed⸗ mund Pullmann iſt dabei der Erbe eines Ver⸗ mögens von 50 000 Dollar, das ihm aber erſt zufällt, wenn er das 21. Lebensjahr erreicht hat. Die Mutter des Millionärenkels ſagte vor dem Gerichte aus, daß ſte ſich vor vier Jahren mit dem Sohne des Millionärs Pull⸗ mann verheiratet habe, und daß ſie zwei Jahre ſpäter von ihrem Manne verlaſſen worden ſei. Augenblicklich lebe ſie mit einem Maurer zuſammen, der keine Arbeit habe, und darum ſei ſie und ihr Kind dermaßen in Not und Elend geraten. Der Richter entſchied, daß der kleine Pullmann der Mutter fortgenommen 1155 der Kinderſchutz⸗Geſellſchaft übergeben wird. — Vor dem Schwurgericht. Richter: „Fahren Sie in Ihrer Erzählung der Um⸗ ſtände fort!“— das macht Ihnen halt G'ſpaß!“ — Zweierlei Leben. Gutsbeſitzer:„Wie geſagt, Herr Leutnant, ſchlagen Sie ſich meine Tochter aus dem Sinn. Ich bin grundſätzlich gegen das Militär.— Leutnant(ſchwärmeriſch, verzweiflungsvoll): Aber ich kann ohne Ihre Emilie nicht leben!— Gutsbeſitzer: Das glaub' ich gern, mit der knappen Leutnantsgage. — Uebertrumpf. Wir haben einen kleinen Gemüſegarten, wo wir Peterſilie, Schnittlauch und ſonſtige Gartengewächſe ziehen!“— Und dazu brauchen Sie einen Garten? Das zieht meine Frau alles auf ihrem Sommerhut!“ — Frauen⸗Politik. Hausfrau:„Ich habe bemerkt, Anna, daß Sie ſich ſtundenlang im Kaufmannsladen aufhalten. Was haben Sie dort zu ſuchen?— Köchin: Ich bin Kolonial⸗ ſchwärmerin, Madame. — Eben deshalb. A.: Alſo Sie wollen Herrn Schulze nicht zum Sozius nehmen?“— B.:„Nein, er verſchwendet mir zuviel Geld!“ Angeklagter:.... Gelt, „Nun, eben deshalb paſſen wir nicht zu⸗ ſammen!“ s — Auch eine Beſchäftigung.„In Eurer Verſichernngs Agentur gibt's doch wenig zu tun— was macht Ihr denn den ganzen Tag 1—„Wir halten die Bureauftunden nne.“ f — Unbekannt. A.:„Wie können Sie mich anborgen— ich kenne Sie ja gar nicht näher!“ B.:„Nun, pumpen Sie mir nur was, dann werden Sie mich ſchon näher kennen lernen.“ Seckenheim, 22. Jan. Ferkelmarkt war mit 70 Stück befahren und wurden alle zum Preiſe von 30—32 Mk. pro Paar abgeſetzt. Volksbad Seckenheim. Heute Mittwoch für Frauen geöffnet. — Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim widmet ſich u. A. auch der Pflege des Depoſitengeſchäftes(Annahme von gareinlagen zur Verzinſung). Sie nimmt Spareinlagen in beliebig hohen Beträgen zur Verzinſung nach Vereinbarung an. Die Bank beſorgt ferner die Aufbewahrung von Wertpapieren, Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Vergütung. Mündelgeld kann bei der Bank angelegt werden, ebenſo können Wertpapiere von Mündeln der Bank zur Auf⸗ bewahrung übergeben werden. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heutigen Nummer. — A.:„Das tun Sie ja aber auch!“— B.: Der heutige Gabholz-Oerteilung. Das gürgergabholz für 1907 gelangt zur Verteilung. Die Looszettel werden gegen Entrichtung der Holzmacherlöhne am Samstag, den 26. Jaunar 1907, Vormittags von 9 Uhr ab im Rathausſaale ausgeteilt. Vollzähliges Erſcheinen der Gabholz⸗ berechtigten in Perſon oder durch Vertretung iſt erforderlich. Seckenheim, den 22. Januar 1907. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Ritter. Freiwillige brundstücks-Versteigerung. Auf Antrag der Eigentümer Karl Tudwig Jahn und Menger Georg Jahn Erben ſollen die nachverzeichneten Grundſtücke der Ge⸗ markung Feckenheim a. Lagerbuch⸗Nummer 1588, 16 Ar 26 Quadrat⸗ meter Ackerland im Riederfeld beim Ornauer Weg. Anſchlag 1000 Mk. b. Lagerbuch⸗Nummer 4210, 11 Ar 24 Quadrat⸗ meter Ackerland im Oberfeld, Klettengewann. Anſchlag Mittwoch, 30. Januar 1907, vormittags 9˙½ Uhr im Rathaus Seckenheim öffentlich verſteigert werden. Verſteigerungsgedinge können auf diesſeitiger Notariatskanzlei ein⸗ geſehen werden. N Mannheim, 9. Januar 1907. Großh. Notariat IX. greunig. f Militär-Verein Seckenheim. Der Militär⸗Verein begeht am Fonntag, den 27. Januar, Abends 7 Uhr im Saale zum„Zähringer Hof“ dahier, die Feier des Geburtstagfeſtes Fr. Majetät Kaiſer Wilhelm II. Fe. e und theatraliſchen Aufführungen und darauffolgendem all. 8 Wir laden unſere verehrl. Ehrenmitglieder und Mitglieder nebſt deren Familienangehörigen, ſowie die Gemeinde⸗ und Kirchenbehörde, die Lehrerſchaft und alle patriotiſch geſinnte Vereine freundlichst ein. Kirchenparade findet Sonntag, den 27. ds. Mts., Vormittags 9½ Uhr ſtatt. Antreten 9¼ Uhr im Lokal. Orden, Ehrenzeichen und Vereinsabzeichen ſind anzulegen. Die verehrliche Einwohnerſchaft wird freundlichſt gebeten am Feſt⸗ tage die Häuſer feſtlich zu beflaggen. Einführungen ſind nur in Begleitung von Mitgliedern geſtattet. Außerdem haben Vorzeiger von Einladungskarten Zutritt. f Der Vorſtand. Verein der Seckenheimer Wirte. Heute Mittwoch Abend ½9 Uhr f itglieder⸗Verſammlung i im Gaſthaus zum„Ochſen“. 650 Mk. zahlreich zu erſcheinPen. Die Mitglieder werden erſucht wegen einzelner wichtiger Punkte Suche für mein kaufmänniufſches Bureau einen Lehrling der die Berechtigung zum Einjährig⸗ Freiwilligendienſt beſitzt. G. Schowalter, 10 Hundekuchenfabrik, friſchgewäſſerte blütenweift — Eriedrichsfeld. 5 10 ck f i8 che 10 5 Zimmer empfiehlt und Küche mit Zubehör auf 1. Aug. Jericho. März zu vermieten. 5 Wörthſtraße 19. Rheiniſche Hypothekenbank 8 Iannheim A 2, 1(dem Schloß gegenüber). Slngezalltes Akfienkapital. III. 20,100, o00.— Selamtrelerven.. III. 12, 157,743.50 die Dfandbrieie der Bunk sind in den Sroß- herzogtümern Baden und Beſſen zur Hnlage von Mündelgeldern geeignet, desgleichen Können die Kommunalobligatlonen der Bank in Baden zur Anlage von Iündelgeldern verwendet werden. Die Pfandbriefe, ſowie die Kommunalobligationen der Bunk werden von der Reichsbank und den deutichen Ilotenbanken in Klalſe J beliehen, ebenſo von der Kgl. Bank und deren Filialen. 8 die Bunk ist Binterlegungsitelle für Ilündel- vermögen. Die Bank nimmt bares Seld(Spareinlagen, Depositen) in bellebig großen Beträgen auf 3 monatlickie, 6 monatliche und 9 monatliche Kündigung zur Ver⸗ zinlung an. Die Einlagen können jeden Werktag während der üblichen Kalſenstunden bewoirket werden; jeder Einleger erhält ein Sparbuch bezw. Einlage; buch kostenlos verabfolgt. Die Verziniung beginnt ſofort mit dem der Einzahlung folgenden Tag. Die Sutſchriit der Zinſen kann in laufender Rech- nung erfolgen. i perzinſung nach Vereinbarung, mit der Dauer 8 der Unkündbarkeit steigend. r Inlündelgeld kann gemäß landesherrlicher verordnung bei der Bank angelegt werden. Lebendfriſche der Verband. VVV Seelische zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigen, militärgeſetz,§S 93 Ziff. 4, 26, Ziff. 7 Wehrordnung, Geldſtrafen bis zu Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗ Fr. willigendienſt Berechtigten betr. Nr. 47 M. Auf nachſtehende Beſtimmung des§ 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordn. werden hiermit die Beteiligten beſonders hingewieſen: „Beim Eintritt in das militärpflichtige Alter haben ſich die zum Einjährig⸗ Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher welche gemäߧ 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilli⸗ gendienſt bei der Prüfungs⸗Kommiſſton nachgeſucht haben, bei der Erſatznommiſſton ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſofern ihnen 8 derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorlegung des Befähigungs⸗ zeugniſſes zum Seeſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu beantragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis zum 1. Februar d. J. nicht nachgekommen ſind, haben gemäߧ 33 Reichs⸗ 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderate des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Ver⸗ fügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. g Mannheim, den 2. Januar 1907. Der ZJivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim: Eppelsheimer. Beſchluß. Nr. 159. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 7. Januar 1907. Gemeinderat 8 Volz. Schmitt. Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militär⸗ pflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1907 meldepflichtig ſind, ene ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: 5 a. alle Deutſche, welche im Jahre 1907 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1887 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgültig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueber⸗ weifung zum Landſturm, zur Erſetzreſerve, oder Marine⸗Er⸗ ſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1907 hinaus zurückgeſtellt wurden. ö 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat desjenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufent⸗ halt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufent⸗ haltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Ge⸗ werbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Looſungsſcheine vorge⸗ legt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, den 5. Januar 1907. Der e Schmitt. Ländl. Preditverein Seckenheim, Eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht. Wir erſuchen, die Sparbücher über Spareinlagen von Montag, den 21. bis Samstag, den 26. d. Mts., jeweils Mittags von 12—4 Uhr behufs Beiſchreibung des Zinſes beim Rechner vorzulegen und bemerken zugleich, daß diejenigen, welche in der genannten Zeit dies unterlaſſen, ſich mit dem Vortrag ihrer Zinſen nach unſeren Büchern zufrieden geben müſſen. Seckenheim, den 6. Februar 1906. Der 3 f Gratulationskarten in großer Auswahl neu eingetroffen bei 8— Helfrich r 9. aller Art. die Suse zu bieten. ddllipy Wolf, Uhrmacher 8 Großes Lager in 13 Uhren Gold- u und optiſche Gegenſtände. Trauringe ohne Lötfugen(D.⸗R.⸗P.) in allen Größen und Breiten. Altes Gold und Silber wird zu höchſten Preiſen in Zahlung genommen. Für jede bei mir gekaufte Uhr leiſte 2 Jahre ſchriftliche Garantie. 0 Jedes Brautpaar erhält bei einem Einkauf von 20 Mk. an einen gutgehenden Wecker gratis. Durch Bareinkauf bin ich in der Lage, jeder Konkurrenz Neckarſtraße 9. Silberwaren ne Scherer d Co. 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