R cube Ne 2 Anzeigeblatt für Seckenbeim und Noesbeſm. *** Ie tiger Erſcheint Mittwoch und Samstag— Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10. Redaktion, Druck und Verlag von J. helfrich in Seckenheim. 5 Anzeigen: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 29. Mittwoch, den 10. April 1907. 7. Jahrgang Aus Nah und Fern. Seckenheim. Gelegentlich der großen Gartenbau-Ausſtellung, die vom 1. Mai bis 20. Oktober in Mannheim ſtattfindet, werden 8 Sonderausſtellungen für Blumenbinderei und Blumenſchmuckkunſt ſtattfinden, deren Ober⸗ leitung in den Händen des Herausgebers der Fachzeitſchrift„Die Bindekunſt“, J. Olbert z. Erfurt, liegt. Den Ortsausſchuß der Leitung für dieſe Sonderausſtellungen bilden N. Roſen⸗ kränzer und Fritz Kocher-Mannheim. Die erſte dieſer Veranſtaltungen iſt die Frühjahrsbinde⸗ kunſt⸗Ausſtellung vom 11. bis 14. Mat, die Blumenarbeiten aller Art umfaſſen wird. Es folgt die Roſen-Bindekunſt-Ausſtellung vom 22. bis 24. Jum, zu der aus Roſen zuſam⸗ mengeſtellte Arbeiten die Hauptſache bilden. Am letzten Tage dieſer Ausſtellung findet im Roſengarten ein großes Roſenfeſt ſtatt. Die Brautſchmuck⸗Ausſtellung, vom 20. bis 22. Juli, wird, nur auf die Hochzeit bezügliche Blumenzuſammenſtellungen bringen. Recht eigenartig wird ſich die Sportausſtellung vom 17. bis 20. Auguft geſtalten, die die Kunſt der Gärtner und Blumenbinder im Ausſchmücken von allerlei Korſofahrzeugen vorführen ſoll. Gleichzeitig mit der Blumenſportausſtellung findet eine Ausſtellung von Kinderſportwagen ſtatt, zu der nur Meldungen von Privatleuten angenommen werden. Am Nachmittag des erſten Ausſtellungstages wird in der Ausſtellung ein Korſo dieſer Kinderſportwagen abgehalten, der mit einer Preisverteilung verbunden ſein wird. Am bedeutſamſten wird die große all⸗ gemeine Bindekunſt⸗Ausſtellung vom 14. bis 17. September werden, zu der eine Beteiligung aus ganz Deutſchland zu erwarten ſteht. Als erſte Aufgabe nennt hier das Programm: Huldigungsſpende für Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden. Für die beſte Arbeit ſoll der höchſte Ehrenpreis der Binde⸗ kunſt⸗Ausſtellung vergeben werden. Aeußerſt anziehend wird ſich die Abteilung„Das Heim im Blumenfeſtſchmuck“ geſtalten, wofür u. a. folgende intereſſante Aufgaben geſtellt ſind: Speiſe⸗ und Geſellſchaftszimmer mit Vorraum für Verlobung im Hauſe.— Zimmer einer Braut zum 20. Geburtstage. Speiſezimmer mit kleiner Hochzeitstafel.— Frühſtückszimmer bei Gelegenheit der Silberhochzeit.— Bieder⸗ meierzimmer zur goldenen Hochzeit.— Tauf⸗ zimmer im Privathauſe.— Geburtstagszimmer der Hausfrau.— Jagdzimmer zum Geburts⸗ tage des Hausherrn.— Gaſtzimmer zum Empfang eines lieben Beſuchs.— Herrenzimmer (Privat⸗Kontor) zum Geſchäftsjubiläum.— Speiſezimmer im Feſtſchmuck.— Loggia bei einem Geſellſchaftsabend.— Wohnzimmer einer Sängerin am Abend eines Benefizes.— Wohnzimmer eines Opernſängers zum Jubi⸗ läum.— Japaniſches Zimmer mit japaniſcher Blumenkunſt.— Wintergärten. Weiter ſoll dieſe Ausſtellung die verſchiedenartigſten Einzel- blumenarbeiten umfaſſen. Vom 16. bis 20. Oktober findet die heimatliche Wald⸗ und Jagd⸗Bindekunſt⸗Ausſtellung ſtatt, in der auch die Schwarzwaldinduſtrie, ſoweit ſie mit der Blumenbinderei in Beziehung ſteht, zu ihrem Recht kommt. Die letzte Bindekunſt⸗Sonder⸗ ausſtellung iſt dem Chryſanthemum gewidmet; ſie findet vom 18. bis 20. Oktober ſtatt. Blumenzuſammenſtellungen, bei denen die Chryſanthemumblume, dieſe ſtolze Japanerin dominirt, werden dieſer Ausſtellung einen eigen⸗ artigen Reiz verleihen. Mannheim, 7. April. Der praktiſche Arzt Dr. Friedeberg aus Tilſit, der als Re⸗ ferent der am Oſtermontag in der„Jägerluſt“ in der Seckenheimer Straße abgehaltenen ge⸗ heimen anarchiſtiſchen Verſammlung zuſammen mit dem Schriftſteller Karfunkelſtein aus Berlin von der hieſigen Kriminalpolizei verhaftet wurde, iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Karfunkelſtein befindet ſich noch in Haft. Mannheim, 8. April. Der 34 Jahre alte, von ſeiner Frau getrennt lebende Tag⸗ löhner Johann Hartmann von Roſenberg, welcher geſtern früh in einer Eiſenhandlung in der Hafenſtraße hier einen Einbruchs diebſtahls⸗ verſuch verübte und deshalb feſtgenommen war, hat ſich geſtern früh in ſeiner Arreſtzelle er⸗ hängt.— Ein Ehedrama ereignete ſich geſtern nacht in Ludwigshafen. Die dort wohnhaften Fabrikarbeiterseheleute Wilhelm Trumpfheller E ſpät aus einer Wirtſchaft nach Hauſe und wurden durch einen Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft eingelaſſen. Während bis zu ihrer Heimkunft kein heftiges Wort zwiſchen ihnen gefallen war, gerieten beide in ſhrer Wohnung in Streit, der dermaßen aus⸗ artete, daß der Ehemann das Meſſer zog und einen Mordverſuch an ſeiner Frau machte. Unter Drohungen ſie totzuſtechen, brachte er ihr drei lebensgefährliche Stiche in das Geſicht und einen an der Kehle bei. Der Täter ſelbſt ſuchte ſich dann ſelbſt die Kehle zu durch⸗ ſchneiden. Die Frau iſt fürchterlich zugerichtet. Die beiden Verletzten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Plankſtadt, 7. April. Herr Rat⸗ ſchreiber Hunger hat ſeinen Dienſt in hieſiger Gemeinde niedergelegt.— Geſtern wurden dem Landwirt Ph. Volz II. 400 Mk. aus einer Kommode am hellen Tage geſtohlen, während der Sohn im Zimmer nebenan ſchlief. Von dem Täter fehlt jede Spur. Heidelberg, 7. April. Geſtern vor⸗ mittag 11 Uhr geriet das mit Steinen be⸗ ladene Schiff des Reeders Schmitt von Neckar⸗ ſteinach unterhalb der neuen Brücke auf Grund und ſank binnen 5 Minuten. Die Schiffer konnten nur mit Mühe ihr Leben retten. Die Schiffahrt erleidet keine Unterbrechung, da das Wrack außerhalb des Fahrwaſſers liegt. Karlsruhe, 9. April. Heute früh 4 Uhr ging die Frau eines in der Humboldt- ſtraße wohnhaften Buchbinders in einem Anfall von Geiſtesſtörung in den Keller, begoß ſich mit Petroleum und zündete ſich an, wodurch ſie ſo ſchwere Brandwunden davontrug, daß ſte ins Krankenhaus überführt werden mußte, woſelbſt ſie nach 2 Stunden ihren Verletzungen erlag. Emmendingen, 7. April. Am Sams⸗ tag mittag hat ſich hier der erſt kürzlich zur Reſerve entlaſſene Torpedoartilleriſt Ernſt Hirſch in der Wohnung ſeiner Mutter in deren Beiſein erſchoſſen. In einem Abſchiedsbrief bemerkt der Selbſtmärder, daß er ſich bei der Marine ruiniert habe und nun nicht mehr leben moge. Baden⸗ Baden, 8. April. Bei der Fiſchkulturanſtalt ereignete ſich geſtern ein ernſter Unfall. Ein mit fünf Perſonen beſetz⸗ ter Landauer geriet beim Verſuch, einem ande⸗ ren Fuhrwerk auszuweichen, auf einen Stein⸗ Der Erbe von Riedheim. Roman nach einer Idee von K. Felden von Jrene von Hellmuth. „Wie wenig kennſt Du mich“, lächelte Marianne.„Ich laſſe nicht von Dir, Du ſollſt ſehen, alles geht gut. Ich werde kämpfen für meine Liebe und keine Drohung ſoll mich einſchüchtern. Frei und offen vor aller Welt will ich Dir gehören, ich werde freilich wenig genug beſitzen. Willſt Du mich, auch wenn ich völlig arm zu Dir komme?“ „Marianne!“ rief er heftig,„zweifelſt Du daran?“ „Nein,— nein“, beſchwichtigte ſie den Er⸗ regten.„Es gibt nichts, daß uns auseinander- reißen könnte. Freilich,— einen Kampf wird es immerhin koſten, doch ich ſcheue ihn nicht, es gilt ja mein ganzes zukünftiges Glück!“— Nach mühevoller Wanderung langten ſie endlich bei der kleinen Geſellſchaft an und wurden mit lauten, freudigen Zurufen begrüßt. Beſonders Grollmann drückte der Baroneſſe immer wieder die Hand, als wollte er ſich überzeugen, daß ſie wirklich lebe. Der durch die Anſtrengung noch mehr ge⸗ ſchwollene Fuß wurde mit ein paar Tüchern feſt bandagiert, und nach kurzer Raſt ging es weiter. Es war völlig Nacht geworden als die Geſellſchaft im Dorfe anlangte. Hellborn übernahm es, die Baroneſſe in das Schloß zu geleiten. Heute war die ganze Fenſterreihe hell er⸗ leuchtet, da es der alte Freiherr, den die Un⸗ ruhe von einem Zimmer ins andere trieb, im Bette nicht auszuhalten vermochte. Marianne beſtand darauf, daß Hellborn zugleich mit ihr eintrat. Der Freiherr ſaß in einem bequemen Lehnſtuhl, den Kopf in die Hand geſtützt, und ſtarrte trübe vor ſich hin. Als er Marianne erblickte, flog ein heller Freudenſchein über ſein runzelvolles Geſicht. So ſchnell es der verletzte Fuß geſtattete, ging die Baroneſſe auf den Alten zu. Er ſtreckte ihr beide Hände entgegen. „Kind,— Kind!“ rief er.„warum be⸗ reiteſt Du mir ſo viel Sorge?“ Wo warſt Du?“ Sie ſchmiegte ſich an ihn. „Verzeihe mir“, bat ſie ſanft,„es ſoll gewiß nicht wieder geſchehen,— ſpäter werde ich Dir alles erzählen. 0 Jetzt erſt fiel der Blick des Barons auf Hellborn, der ſich beſcheiden im Hintergrund ge⸗ halten hatte. Freiherr von Riedheim ſtarrte auf den Eindringling, als ſähe er eine Er⸗ ſcheinung aus einer andern Welt. Er fuhr ſich mit der Hand über die Augen, wie um beſſer ſehen zu können, ſtand auf, ſetzte ſich wieder und murmelte vor ſich hin:„Das iſt ſehr ſeltſam— in der Tat!“— 1 1 1 f Mit weit aufgeriſſenen Augen ſaß er da, als müſſe er ſich beſinnen auf irgend etwas Fernliegendes, längſt Vergangenes,— und als er endlich fragte:„Marianne,— wer iſt jener Mann?“ klang ſeine Stimme merkwürdig ver⸗ ändert, faſt heiſer. g Weder Marianne noch Hellborn konnten ſich das Benehmen des Freiherrn erklären. Der Oberförſter, der befremdet das Gebahren des Alten gewahrte, trat ſtolz und mit hocher⸗ hobenem Haupte einige Schritte näher und er⸗ klärte kurz:„Mein Name iſt Hellborn, ich bin königlicher Oberförſter, Herr Baron. Verzeihen Sie, daß ich Sie ſo ſpät noch beläſtigte;— die näheren Umſtände laſſen Sie ſich wohl von der Baroneſſe erzählen. Geſtatten Sie, daß ich mich zurückziehe!“ Mit einer leichten Verbeugung wollte er ſich entfernen, doch nun kam Leben in die zuſammengeſunkene Geſtalt des Greiſes. „Ich bitte, bleiben Sie!“ rief er,„ich möchte Sie etwas fragen.“ Der Oberförſter ſtand in ruhiger, ſicherer Haltung vor dem Alten, der ihn unausgeſetzt betrachtete. f „Sie ſcheinen den Stolz zu lieben“, ſagte er lächelnd,„doch das gefällt mir. Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen? Als Sie ſo hoch und kerzengerade dort an der Türe ſtan⸗ den, da— erinnerten Sie mich an einen, der längſt tot iſt, der mein Ein und Alles war, — an meinen Sohn. Ich weiß ſelbſt nicht. n 88 e N n 1 unter ſich. rau, welche eine Strecke ge⸗ ſchleift wurde, erlitt ſchwere Verletzungen; auch ein Kind wurde verletzt, während ein Mann einen Beinbruch erlitt. Lahr, 7. April. Das Infanterieregiment Nr. 169 ſieht in dieſen Tagen auf ſein zehn⸗ jähriges Beſtehen zurück. Das Regiment, deſſen erſte Garniſon Karlsruhe war, hielt am 30. September 1898 hier ſeinen feierlichen Einzug. Aus Anlaß des Jubiläums trat das Regiment am Samstag nachmittag zu einem Appell an. und nach dieſem vereinigte ſich das Offizier⸗ korps im Kaſino zu einem Mahle, an dem eine Anzahl Offiziere, die früher dem Regiment 169 angehört haben, ſowie als Vertreter der Staatsbehörde der Großh. Amtsvorſtand, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, als Vertreter der Stadt Herr Oberbürgermeiſter Dr. Altfelix teilnahmen.— Die Infanteriekaſernen hatten am Samstag Flaggenſchmuck angelegt. Biberach 1. K., 8. April. Der ledige 26 Jahre alte Bahnwärter⸗Ablöſer Wild aus Fußbach wurde geſtern abend bei Wartſtation 18 zwiſchen Biberach und Steinach vom Zug 1429 überfahren und war ſofort tot. Er wollte lt.„Off. Ztg.“ anſcheinend die Barriere welche nicht zuſammenhängend, ſondern auf jeder Seite beſonders zu ſchließen iſt, im letzten Moment vor der Zugsdurchfahrt auch auf der andern Seite ſchließen und wurde hierbei vom Zuge erfaßt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 4. April 1907.) 4 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungsverträge bleiben unbeanſtandet. Die Taxordnung für Sterbfälle in Secken⸗ heim iſt dahin abzuändern, daß in Hinkunft an die Leichenträger in allen 3 Klaſſen je 2 Mk. zu zahlen ſind. Das Bezirksamt teilt mit, daß die Wahl des Herrn Karl Pfiſterer zum Commandanten der freiwilligen Feuerwehr Seckenheim be⸗ ſtätigt wird. Die Aufnahme eines Kapitals von 5000 Mk. beim ländlichen Kreditverein zur Beſtreitung von Wirtſchaftsausgaben wird beſchloſſen. Zu Uckundsperſonen bei der Burgermeiſter⸗ wahl werden ernannt die Bürgerausſchußmit⸗ glieder Albert Treiber in Seckenheim und Do⸗ minikus Fiſcher in Rheinau. Die vorgelegten Darſtellungen über den Stand der Haupt⸗ und Nebenkaſſen auf Ende März d. Js. werden zur Kenntnis gebracht. Die eingegangenen Rechnungen werden ge— prüft und zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. Landau(Pfalz), 8. April. Die hieſige Strafkammer verurteilte den Weinhändler Kerth von Birkweiler wegen Weinfälſchung zu ſechs Monaten Gefängnis und 1500 Mk. Geld⸗ —ů—— wi es tam,— es ig nataich ein Tüuſchung weſen, halte es im Beifem des geliebten Mames eweſen. Nun ich Sie näher betrachte, ſehen Sie ganz anders aus,— aber vorhin,— es war zu ſeltſam! Verzeihen Sie mir, ich bin ein alter Mann und habe mich heute in Ge⸗ danken viel mit meinem Sohn beſchäftigt, der leider ſo früh aus dem Leben ſcheiden mußte. Da hat mir meine Phantaſie dieſen Streich geſpielt.— Verzeihen Sie mir!“ Er fuhr ſich wieder mit der Hand über die Augen, und in dem Herzen Hellborns er⸗ wachte ein inniges Mitleid mit dem armen, verlaſſenen Greis, der alle ſeine Lieben hatte in das Grab ſinken ſehen. „Ich habe nichts zu verzeihen, Herr Baron“, ſagte er weich.„Ich ſchätze mich luͤcklich, daß es mir vergönnt war, Ihnen die Baroneſſe wieder zuführen zu dürfen.“ „Jaſo, Marianne war ja fort!“ rief er mit einem leiſen Lächeln, als fiele ihm das, was ihn den ganzen Nachmittag ruhelos um⸗ hergetrieben, erſt jetzt wieder ein.„Erzählt mir doch endlich, wohin das Kind geraten war.“ i Der Alte war heute von einer ſeltenen Liebenswürdigkeit. So hatte Marianne ihn noch nie geſehen, und ſie überlegte im Stillen, ob es nicht das Beſte wäre, gleich heute von ihrer Liebe zu ſprechen. Wer konnte wiſſen, wann der brummige Freiherr wieder ſo gut aufgelegt war. Aber die Sache braucht doch einige Vorbereitung ſagte ſie ſich ſelbſt. So afe, wegen Beihilfe hauer von Edenkoben zu vier Monaten Ge⸗ fängnis und 1500 Mk. Geldſtrafe und den Kaufmann Schwarzſchild von Kaiſerslautern zu einem Monat Gefängnis und 500 Mk. Geldſtrafe. Frankenthal, 8. April. Die Straf⸗ kammer verurteilte den Neuſtädter Weinhändler Deutſch wegen Weinfälſchung zu einem Monat Gefängnis, den Neuſtädter Weinkommiſſionär Krämer wegen Beihilfe zu 15 Tagen Ge⸗ fängnis. Beide erhielten ferner eine Geldſtrafe von 500 Mk. oder weitere 15 Tage Gefängnis. Freinsheim, 7. April. Die erſten Spargeln wurden in größerer Anzahl hier ge⸗ ſtochen. Frankfurt a. M., 8. April. Aus einer kleinen Univerſitätsſtadt wird dem„Frankfurt. Gen.⸗Anz.“ geſchrieben: Begegnet da neulich abends ein Student einer eleganten ihm voll⸗ ſtändig fremden Dame der beſten Geſellſchafts⸗ klaſſe auf der Straße. Dieſe fährt direkt auf ihn ein und verſetzt dem ahnungslosen jungen Menſchen ein paar Maulſchellen mit den Wor⸗ ten:„Wie können Sie unverſchämter Lümmel mich fixieren.“ Der Geohrfeigte, der ſich keiner Schuld bewußt iſt, lädt die Dame vor den Schiedsrichter. Hier erſcheint der Ehemann der ſchlagfertigen Frau, entſchuldigt deren Tat, erklärt, daß ſeine Frau damals ſinnlos be— trunken geweſen ſei und übernimmt die Zahlung einer Sühneſumme. Köln, 8. April. In dem niederrheini⸗ ſchen Orte Lintorf entſtand eine wüſte Schlä⸗ gerei zwiſchen italieniſchen Arbeitern und beur— laubten Soldaten. Die Ztaliener feuerten mehrere Revolverſchüſſe auf die Soldaten ab. Die Soldaten verteidigten ſich mit blanker Waffe und verwundeten vier Italiener. Koburg. In Staffelſtein ſtarb die Ehefrau des Selterswaſſerfabrikanten Keller an Blutvergiftung. Sie hatte ihr verſtorbenes Kind geküßt und ſich dabei mit Leichengift infiziert. Kiel, 5. April. Ueber die Verhaftung eines gefährlichen Einbrechers im Kiel— Altonaer Zuge berichtet die„Kieler Ztg.“: Zu einer von Pinneberg nach Altona fahrenden Lehrerin ſetzte ſich eine tief verſchleierte Dame und kurz vor Abfahrt ein Herr ins Nichtraucherabteil. Der Herr begann trotz Proteſtes der Lehrerin zu rauchen und blies den Rauch abſichtlich und fortgeſetzt der verſchleierten Dame gegen das Geſicht. Als die Dame trotz dieſes an ſich unverſchämten Benehmens ſtumm blieb, ſeand der Herr auf, gab ſich als Geheimpoliziſt zu erkennen und erklärte, indem er der Verſchleier⸗ ten die Hand auf die Schulter legte:„Mein Herr, im Namen des Geſetzes verhafte ich Sie!“ Dann riß er den Schleier ab, unter dem ein Männerantlitz zum Vorſchein kam. Der Ver⸗ haftete leiſtete ſeiner Feſſelung keinen Wider⸗ ſtand. Der erſtaunten Lehrerin erklärte der Beamte, daß der Verhaftete ein lange geſuchter ohne jeden Kampf würde es dabei nicht ab⸗ gehen, das wußte ſie; es wäre ihr peinlich ge⸗ gefährlicher Einbrecher ſei. In Altona wurde der Verbrecher ins Gefängnis abgeführt. eine Szene gegeben. Der Freiherr wäre vielleicht im ſtande geweſen, dem bürgerlichen Oberförſter die Türe zu zeigen. Die Geſchichte ihrer Liebe mußte langſam und vorſichtig dem Alten beigebracht werden, ſonſt konnte man alles verderben. Klaus Hellborn ſaß lange bei dem Baron, nur hier und da wechſelte er mit Marianne einen zärtlichen Blick. Das Mädchen hatte den verletzten Fuß auf ein Bänkchen geſetzt, der volle Schein der Lampe fiel auf ihr reizendes Geſicht. Wohl hatte Marianne bedeutende Schmerzen, aber ſie ließ ſich nichts merken und wollte erſt während der Nacht durch kühlende Umſchläge das Uebel zu bekämpfen ſuchen. Baron von Riedheim ließ Wein und ver- ſchiedene Speiſen bringen und ſandte zur Be⸗ ruhigung Frau Hellborns einen Diener nach dem Forſthauſe. Klaus erzählte auf Erſuchen des Barons, wer und was ſein Vater ge⸗ weſen, daß dieſer längſt tot, die Mutter aber bei ihm im Forſthauſe lebe. Es ſchien, als könnte der Alte nicht genug zuhören. Immer hatte er etwas zu fragen und als Klaus ſich längſt verabſchiedet hatte und im Schloſſe ſchon alles zur Ruhe gegangen war, ſaß der alte Herr noch lange ſinnend in ſeinem Lehnſtuhl und grübelte. „Dieſe ariſtokratiſche, vornehme Haltung“, — murmelte er,„es iſt doch ein ſeltſames Spiel der Natur!“ den Kaufmann Stein⸗⸗ Halle a. S., 6. April. Bei Schwarza überfuhr ei! Zug die 17jährige Tochter und das 4jährige Söhnchen des Mühlenbeſitzers Neſtler. Der Zuſtand der Geſchwiſter iſt hoff⸗ nungslos. — Millionenbauern. Wie Schöneberg, ſo beherbergt auch die Stadt Rixdorf eine erkleckliche Anzahl„Millionenbauern“, das heißt Landwirte, die aus der noch gar nicht weit zurückliegenden Koſſätenzeit des Ortes umfang⸗ reiche Ländereien mit in die Gegenwart hinüber⸗ genommen haben, die ſte jetzt infolge der rapide fortſchreitenden Bebauung Rixdorfs zu enormen Preiſen losſchlagen. So iſt in die alteinge⸗ ſeſſenen Familien der jungen Stadt blühender Woblſtand eingezogen. Nach dem Verwaltungs- bericht des Rixdorfer Magiſtrats gibt es gegen⸗ wärtig in Rixdorf 58 Perſonen, die ein Ein⸗ kommen von über 20000 Mk. jährlich haben. Darunter den ſich 36 Perſonen mit einem jährlichen Einkommen von über 30000 Mk. Zu dieſen glücklichen 36, deren Einkommen zwiſchen 31000 Mk. und 137000 Mk. differiert, ſtellen aber die„Millionenbauern“ das größte Kontingent.— Die Kehrſeite der Medaille iſt, daß es in Rixdorf bei einer Geſamtſumme von rund 64 000 Steuerzahlern nicht weniger als 49000 ſteuerzahlende Perſonen gibt, die ſich mit einem jährlichen Einkommen von unter 1150 Mk. durchs Leben ſchlagen müſſen. — Ein gewiſſer Gruszkiewiez in Dubin welcher ſich weigerte, eine Strafe von 50 Pfg. wegen Verſäumnis einer für ſeinen Sohn an⸗ geſetzten Arreſtſtunde zu zahlen, und deshalb den Gerichtsweg betrat, iſt in allen Inſtanzen koſtenpflichtig abgewieſen worden und hat ſtatt der 50 Pfg. im Ganzen an Gerichtskoſten uſw. 80 Mk. zahlen muͤſſen! — In Baranowitz bei Sorau ſtürzte in einer Arbeiterwohnnng ein Gewölbe über der Stube ein und begrub eine Witwe, deren 14jährige Tochter und einen 13jährigen Enkel⸗ ſohn; alle drei wurden getötet. — Im Kontor der Schaumweinfabrik von Matthäus Müller zu Eltville gab ein Buch⸗ halter, dem gekündigt worden war, mehrere Schüſſe auf den Chef Adam Müller⸗Gottſchalk ab, verwundete ihn jedoch nur leicht. Der Buchhalter wurde verhaftet. — Eine nette Submiſſtonsblüte ergab die Eröffnung der Angebote für Arbeiten an der neuen Hunsrückbahn. Für die Teilſtrecke Pfalzfeld⸗Buchholz follen 33 000 Tonnen Grob⸗ und Kleinſchlag abgeladen und 17,4 Kilometer Gleis mit neun Weichen verlegt werden. Eine Berliner Firma forderte 90135 Mk., ein Un⸗ ternehmer in Braunſchweig 27, 513 Mk., alſo „nur“ 62 5522 Mk. Unterſchied. — Eine Löwin auf der Straße. Wäh⸗ rend der Vorſtellung, die ein Wanderzirkus in Reims gab, paſſierte es, wie von dort ge⸗ ſchrieben wird, daß auf unaufgeklärte Weiſe eine dreijährige junge Löwin ihren Käfig unbe⸗ merkt verlaſſen und ſich auf die Straße hinaus flüchten konnte. Es entwickelte ſich eine rich⸗ tige Jagd nach ihr, an der ſich auch die Vor⸗ totmüde. Sie verſah den Fus mit Kompreſſen und ſchlief dann trotz der Erregung den feſten Schlaf der Jugend, während der Freiherr nur für ein paar Stunden die Augen ſchloß zu un⸗ ruhigem Schlummer. 5. Mitſommer! Die Natur hatte ihren herrlichſten Schmuck angelegt. Die Blumen prangten und dufteten in überſchwänglicher Fülle. Ueber Schloß und Park Riedheim, über Dorf und Wald blaute der Himmel und die ſtrahlende Sonne glänzte im höchſten, goldenen Schein. Der Oberförſter hatte Marianne nicht wiedergeſehen; denn der verdehnte Fuß brauchte längere Zeit, bis er ſo weit geheilt war, daß das Mädchen den geliebten Wald wieder auf⸗ ſuchen konnte. Die junge Baroneſſe hatte bisher nicht den Mut gefunden, dem alten Frei⸗ herrn von ihrer Liebe zu ſprechen. Sie war mit ſich ſelbſt unzufrieden, aber ſo oft ſie davon anfangen wollte, war ihr die Kehle wie zuge⸗ ſchnürt. Der Baron erſchien in der letzten Zeit wieder ſo finſter und wortkarg, daß es Marianne nicht wagte, die Sache zur Sprache zu bringen. Zu ihrer Qual erſchien auch Julius von Saldern jetzt viel häufiger als früher, weil der alte Freiherr ihn ſtets dazu aufforderte. Der zukünftige Erbe verfolgte Marianne mit ſeinen Liebesbeteuerungen, denen ſie jetzt ſtand halten mußte, da der kranke Fuß ihr nicht erlaubte, wie ſonſt davon zu laufen. Es war ſchon ſehr ſpät, als die Lichter im Schloſſe endlich erloſchen. Marianne war (Fortſetzung folgt.) üͤüberge A 25 SGRRRGGGGCGCGGGGGGCGGhGGGGGCGGG henden beteiligten. Man ſchoß mit Re⸗ volvern nach der Beſtie, erreichte damit aber nur, daß ſie um ſo aufgeregter und bösartiger wurde. Sie ſtürzte ſich nacheinander auf zwei ihr entgegenkommende Perſonen, ein 12jähriges Mädchen und einen 18jährigen jungen Mann. Beide erlitten ſchwere Wunden und mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Erſt nach eini⸗ ger Zeit gelang es einem der Bändiger des Zirkus, das Tier zu ſtellen und in ſicheres Ge⸗ wahrſam zurückzubringen. — Einen ſchrecklichen Tod fand der Rent— ner Broich in dem Siegorte Fenegierſcheid. Durch die Unvorſichtigkeit einiger Kinder war ein Waldbrand entſtanden, der auf die Parzel⸗ len von Broichs Bruder überzuſpringen drohte. Broich ſchickte ſich eben an, die Flammen zu dämpfen, als er einen Ohnmachtsanfall erlitt und in die Glut ſtürzte. Broichs vollſtändig verkohlte Leiche wurde ſpäter auf der Brand⸗ fläche gefunden. 5 —„Er iſt auf den Hund gekommen“— pflegt man von jemand zu ſagen, wenn man ausdrücken will, daß es mit ihm bergab ge⸗ gangen, daß er in ſeinen Verhältniſſen zurück⸗ gekommen iſt. Die Redensart iſt nicht etwa auf den treuen Begleiter und Freund des Menſchen zurückzuführen, entſtammt vielmehr R N 2 N dem Bergwerksbetrieb. Dort 5 man zum Fortſchaffen der in Gruben- oder Tagesbauten gewonnenen Erz-, Geſteins⸗, Erd⸗ oder Kohlen- maſſen den Hund oder Hunt. Es iſt dies ein Fördergefäß, beſtehend in einem länglich vier⸗ eckigen, oben offenen Holzkaſten, der auf einem Geſtell mit vier niedrigen Rädern ruht. Das Wegſchaffen dieſer Maſſen nun gilt als die niedrigſte Arbeit, die gewöhnlich von Knaben verrichtet wird. Macht ſich ein Bergmann höherer Ordnung eines Vergehens ſchuldig, ſo muß er zur Strafe den Hund ziehen bezw. ſtoßen und erhält natürlich auch eine ent— ſprechend niedrigere Löhnung. Neuerdings wen⸗ det man übrigens zu dieſem Dienſte eine be⸗ ſonders kleine Art von Pferden an, die, ſobald ſie erſt einmal ihren unterirdiſchen Beſtim⸗ mungsort erreicht haben, niemals wieder das Tageslicht erblicken. — Ein nichtswürdiges Attentat auf den Abendſchnellzug Kottbus— Halle wurde dieſer Tage in der Nähe der Station Mückenberg bei Falkenberg verübt. Der oder die bisher nicht ermittelten Täter warfen mit fauſtgroßen Steinen gegen den Schnellzug. Der Lokomo⸗ tivführer K. erhielt hierbei erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopfe und mußte in Falkenberg die Fahrt unterbrechen, um ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Außerdem wurde ein Reiſender leicht verletzt, auch gingen die Fen⸗ ſterſcheiben mehrerer Abteile in Trümmer. Obwohl der Zug durch Ziehen der Notbremſe ſofort zum Stehen gebracht wurde, waren die Frevler inzwiſchen in der Dunkelheit bereits entkommen. Aus der Klinik. Arzt:„Haben Sie nun meine Anordnungen befolgt, Ihren Kopf täglich mit Branntwein einzureiben?“— Patient:„Ja, Herr Doktor, wenn ich bloß mit dem verflixten Zeug am Maule vorbei käm'!“ — Ein Kind ſeiner Zeit. Beſucher: „Iſt Herr Schmidt zu Hauſe?“— Fritz(12 Jahre alt):„Das bin ich ſelbſt oder meinen Sie den alten Herrn Schmidt?“ Volksbad Seckenheim. Heute Mittwoch für Frauen geöffnet. Wohnung zu vermieten Leopold Schaffner, „z. Lamm.“ Bekanntmachung. Die Bürgermeiſterwahl in Seckenheim betr. Nr. 2042. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß bei der heutigen Wahl eines Burgermeiſters der Gemeinde Seckenheim 39 giltige Stimmen abgegeben wurden, die ſämtlich auf Herrn Bürger⸗ Eine giltige Wahl iſt mangels Beteiligung nicht zuſtande gekommen, weshalb ein zweiter Mahchang notwendig wird. meiſter Volz fielen. Die Wahlakten liegen während 8 Tagen zur auf dem Rathauſe in Seckenheim auf; etwaige Einſprachen gegen die Wahl ſind binnen 8 Tagen von der Bekanntmachung an beim Bürger⸗ meiſteramt oder Großh. Bezirksamt Mannheim vorzubringen, wobei bei Vermeiden des Ausſchluſſes die Anfechtungsgründe und Beweismittel ſofort nahmhaft zu machen ſind. Seckenheim, den 8. April 1907. Gemeinderat: Volz. No. 5796. M. hütte“, Seckenheimerſtr. inſicht der Beteiligten 1885 Geborene— am den Gemeinden: Ratſchreiber Ritter. Bekanntmachung. Die Gewerbeſchule in Ladenburg betr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Beteiligten, daß das neue Schuljahr der Gewerbeſchule Ladenbucg für der 2. und 3. Klaſſe am 19. bezw. am 20. April d. Js. morgens 7 Nr. 2041. Uhr beginnt. Seckenheim, den 8. April 1907. Am Montag, 22. die Schüler Am 23. und 24. die Verbeſcheidung der gürgermeiſteramt: Ratſchreiber zu erſcheinen. Volz. Ritter. Am Donnerstag, Bekanntmachung. Die Einführung der Vermoͤgensſteuer betr. Alle Perſonen, die nur Kapitalvermögen beſitzen oder abzugsfähige Schulden bei ihrer Veranlagung zur Vermögensſteuer berückſichtigt wiſſen wollen, können entſprechende Erklärungen bei Herrn Ratſchreiber Sauer hier in der Zeit vom 15. bis 30. April 1907 abgeben. Auch werden noch ſpezielle Ladungen auf näher beſtimmte Zeit Die Angaben über Schulden müſſen glaubhaft nachgewieſen ergehen. werden. Seckenheim, den 9. April 1907. Der ene Schatzungs rats: ol z. älterer Jahrgänge, haben. ſowie in reinlichem und Frühjahrs⸗Kontrollverſammlung 1907 im Landwehr-gezirk Mannheim, Sezirk des Hauptmeldeamts Mannheim, für die Ortſchaften des Amtsbezirks Mannheim. Jur Teilnahme ſind verpflichtet: 31 Mannſchaften und Erſatzreſerviſten der Hafer„Webrordnung. mit Ausnahme derjenigen der Jahres- klaſſen 1894 und 1895, welche bereits zur Landwehr II. Aufgebots über⸗ geführt worden ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1895, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1895 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Feckenheim(Schlößchen): Montag, den 22. April 1907, vormittags 10 Uhr. Sämtliche Unteroffiziere, Jahresklaſſen 1894 bis 1906 ſoͤnlichem Erſcheinen im zu 30 Mark oder mit werden. Bekanntmachung. Das Erſatzgeſchäft 1907 betr. Die Muſterung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mann⸗ heim findet vom 7. März bis einſchließlich 22. April 1907— jeweils vorm. ½8 Uhr beginnend— im Saale der Wirtſchaft„Zur Kaiſer⸗ 11 dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: a. Aus dem gauzen Amtsbezirk: Alle Rückſtändigen aus früheren Jahren— d. h. vor dem Jahr Donnerstag, 7. März 1907, vorm. ½ Uhr; b. Aus dem Landbezirk: Sämtliche Pflichtigen der Jahrgänge 1905, 1906 und 1907 aus Geburtsjahr 1885/87: Neckarhauſen, Seckenheim und Nheinan am Samstag, 20. April 1907, vorm. 8 Uhr. April 1907, vorm. ½8 Uhr, findet die Muſte⸗ rung der hier in Straf- oder Unterſuchungshaft befindlichen Militär⸗ pflichtigen ſowie derjenigen Pflichtigen ſtatt, welche während den letzten Muſterungstagen neu zur Anmeldung gelangten bezw. zu den vorſtehend angegebenen Terminen nicht erſcheinen konnten. April 1907, vorm. 8 ½ Uhr beginnend, findet rechtzeitig eingekommenen Reklamationsgeſuche ſtatt und haben die Beteiligten(Eltern und Pflichtige) an dieſem Tage 25. April 1907, vormittags 8½ Uhr beginnt die Loſung der Pflichtigen des Jahrganges 1887 ſowie der Pflichtigen ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht geloſt Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben die Militärpflich⸗ tigen— auch wenn eine beſondere Vorladung nicht erfolgt— pünktlich, nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermin ver- hindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpäteſtens drei Tage vor dem Muſterungstermin unter Beifügung der Vorladung hierher einzureichen; das Zeugnis iſt durch die Polizeibehörde beglaubigen zu laſſen, ſofern der ausſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Zeugniſſe erfolgt koſtenlos. Gemütskranke, Blöſinnige, Krüppel, Epileptiker uſw. können auf Grund der Vorlage eines derartigen ärztlichen Zeugniſſes von dem per— eglaͤubigung der Muſterungstermin befreit werden. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich oder überhaupt nicht erſcheinen, werden, ſofern ſſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldſtrafe bis Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.(8 26 ) Außerdem können ihnen die Vorteile der oſung entzogen werden. Wer in böslicher Abſicht oder wiederholt ſich der Geſtellung ent⸗ zieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, außerterminlich ge⸗ muſtert und im Falle ſeiner Tauglichkeit ſofort zum Dienſt eingeſtellt Die Pflichtigen der Jahrgänge 1885 und 1886 ſowie derjenigen früherer Jahrgänge habe ihre Loſungsſcheine mitzubringen. Jeder Militarpflichtige darf ſich im Muſterungstermin freiwilli Die Mannſchaften der Infanterie von Seckenheim und Ilvesheim. Montag, den 22. April 1907, nachmittags 280 Ahr. Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erfatzreſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften aller Waffen von Seckenheim und Ilvesheim. Bezirkskommando Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den H. April 1907. Bürgermeiſteramt Volz. Sammel-Anzeiger. dur für Milglieder der 15* erte benrufenſbuft Setenhein. Schmitt. zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht au die Auswahl der Waffengattungen oder des Truppen ⸗(Marine⸗)teils erwächſt. Durch dieſe freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichti⸗ gen auf die Vorteile der Loſung und gelangen in erſter Line zur Aus⸗ hebung. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Loſungs⸗ termin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatzkommiſſion geloſt werden. Mannheim, den 25. Februar 1907. Der Jivilvorſthende der Erſahkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Eppelsheimer. Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenatnis. Seckenheim, den 8. Marz 1907. Welgensdörfer Kartoffeln ſind eingetroffen und ſollen ſofort holt werden. N 3 OOO OOCO CO OOO OO OOO 2242 1 17 ö AN A Philipp* olf, Uhrmacher Uetkarflraſße 9. Seckenheim heckarſtraße 9. 68 N Großes Lager in Uhren aller Art. Gold- u. Filberwaren brillen und optiſche Gegenſtände. 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Geſchäfts⸗Eröffnung und Empfehlung. Einer geehrten Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich heute im Hauſe des Herrn Leopold Schaffner, Lauerſtraße, eine Bäckerei eröffnet habe und halte mich bei la. Ware und aufmerkſamer Bedienung beſtens empfohlen. Hochachtungsvoll B. Diefenbach. Eduard Merklein, Seckenheim empfiehlt ſein reichhaltiges Lager in Tuch und Buxkin, Kleſderstoflen, Wolle und Baumwolle, Schürzenstoffen, Satin, Auguste, Rölsch, fertige hemden und hosen, Kragen, Rravatten ete. Aufmerkſume gedienung. Neue Muſter ſind eingetroffen. Billige Preiſe. Ein braves, fleißiges Mädchen im Alter von 15—18 Jahren als Stütze der Hausfrau für nach Lud⸗ wigshafen a. Rh. geſucht Familien⸗ anſchluß zugeſichert. Zu erfragen Schlaßſtraße 37. 1 Treppe hoch. Alle Aufträge für chemiſche Wäſcherei ſowie Färberei werden ſtets ent⸗ gegengenommen und beſtens beſorgtt H. 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