Setzenheiner Auztiger Anzeigeblatt für Seckenheim und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10. f Redaktion, Druck und Verlag von J. helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die einſpaltige Petitzeile oder der n Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 58. Samstag, den 20. Juli 1907. 7. Jahrgang Etwas, was jeder wiſſen ſollte. (Fortſetzung.) 5. Was waren nun das für Menſchen, welche die jüngere Steinzeitperiode der Bildung und Kultur einnahmen? Es waren unzweifel⸗ haft Arier, Indogermanen; ja da manche Grabſtätte des Rheinthales Schädel geliefert hat, die auffallende Aehnlichkeit mit der Kopf⸗ form germaniſcher Stämme tragen, ſo darf man ſagen: es waren die direkten Vorfahren der Germanen. Wie geſagt, folgte auf die Steinzeit die ſog. Bronzezeit, ſo genannt, weil die Werkzeuge und Waffen diefer Zeit aus Bronze beſtanden, einer Miſchung von Kupfer und Zinn, und nach ihr kam die Eiſenzeit, wo das Eiſen Hauptmetall zu Waffe und Werk⸗ zeug wird. Auch darüber wäre viel intereſſan⸗ tes zu ſagen. Mit der Eiſenzeit hort die vor⸗ geſchichtlichen Zeit auf und die„Geſchichte“ beginnt. IV. Jetzt werden aber die freundlichen Leſer und Leſerinnen noch etwas erwarten, nämlich eine Antwort auf die Frage: Wie hat es nun in eben dieſen geſchilderten Kulturperioden in unſerer Gegend ausgeſehen? Haben wohl damals auch ſchon auf dieſem abgegrenzten Raum unſerer Umgegend Tiere gehauſt, Men⸗ ſchen gelebt, oder mit einem Wort: wer hat in vorgeſchichtlicher Zeit den Boden bewohnt, den wir jetzt bewohnen und bebauen? Die Antwort darauf geben uns die Fund⸗ ſtücke, die in unſerm Lande, in unſerer Gegend gefunden wurden und die in unſeren Alter— tümerſammlungen zu Mannheim, Karlsruhe und anderwärts aufbewahrt werden und dort an gewiſſen Tagen umſonſt zu ſehen ſind. Denn auch in unſerm Lande fanden ſich Flach⸗ gräber, Urnenfelder, Hügelgräber mit Thon⸗ gefäßen, Steinwerkzeuge, Bronze- und Eiſen⸗ geräte, Ringwälle, Opferſtätten, Hochäcker, Mardelle und wie die Fundorte und Funde alle heißen. Man fand Mammuthſfkelette bei Eppelheim und Pleikartsforſt und ſeine Zähne und Knochen anderwärts. Man fand Schädel vom Wiſent, Urochs und Höhlenbären im Rheinkies und im Neckar bei der Fundamen⸗ tierung der Eiſenbahnbrücke unterhalb Feuden⸗ heim wurde der Schädel eines Urochſen zu tage gefördert. Man fand Hochäcker im Wald zwiſchen Walldorf und Schwetzingen, Urnenfel⸗ der bei Oftersheim und Wallſtadt, Hügelgräber bei Walldorf mit beerdigten und verbrannten Leichen, in Walldorf 14 Hügel, in Seckenheim einen Hügel, bei Wallſtadt mehrere Hügel, in Ladenburg einen, in Laudenbach einen; man fand bei Friedrichsfeld einen Depotfund, d. h. eine ganze Anſammlung von Stein-, Bronze⸗ und Eiſen⸗Werkzeugen, und wer kennt nicht den großen doppelten Ringwall auf dem Heili⸗ genberge? Eine ausführliche Zuſammenſtellung aller dieſer Funde iſt noch nie ausgearbeitet worden; da wäre noch viel zu entdecken und zu forſchen. Was man aber bereits gefunden hat, Fundſtücke aus dem Tier- und Menſchen⸗ leben, ermächtigt uns mit Berufung auf das, was allgemein als wahr erkannt wurde, über die Beſiedelung unſerer Gegend folgendes feſt⸗ zuſtellen: Gewiß werden die ſehr veränderlichen, zu allen Perioden veränderten Läufe und Win⸗ dungen des Neckars eine verhältnismäßig ſpätere Beſiedelung von Seiten der Tierwelt ermoͤglicht haben. Allein da konſtatiert iſt, daß der Neckar zu allen Zeiten nicht nur Schotter und Kies, ſondern auch ſeinen Decklehm ablagerte, ſo muß dieſe Gegend ſchon von den älteſten Zeiten her zu den fruchtbaren, wenn nicht fruchtbarſten Gegenden gehört haben, in der ſofort immer wieder, ſo oft ſie auch zerſtört wurde, eie üppige Pflanzenwelt erwuchs. Gras-, Strauch- und Baumgewächſe, umfloſſen von den Windungen des Neckars, werden auch eine reiche Tierwelt beherbergt haben. Die Reſte des Mammuth beweiſen, daß auch dieſe Rieſen⸗ tiere der Vorwelt in unſerer Gegend gehauſt, der Bär und die anderen Ungeheuer der Urzeit ſich auf unſerm Boden getummelt und ihre blutigen zerfleiſchenden Kriege geführt haben, bis endlich nach Jahrtauſenden auch der Menſch auf dieſem Kampfplatz erſchien, um zuerſt mit ſeinen Stein⸗ und dann mit ſeinen Bronze⸗ Waffen das Wild zu jagen. Und die Ueber⸗ reſte von Haus⸗ und Schmuckgegenſtänden der Bronzezeit, die man fand, beweiſen, daß dieſe Menſchen einer fortgeſchritteneren Kulturſtufe ebenfalls hier gewohnt, die das Leben in Hüt⸗ ten und Häuſern angenehm zu machen ſuchten. (Fortſetzung folgt.) Aus Nah und Fern. Mannheim, 17. Juli. Nach langem, ſchweren Leiden iſt im Alter von 75 Jahren der Chefarzt des Allgemeinen Krankenhauſes, Medizinalrat Dr. Georg Stehberger, geſtorben. Mit ihm iſt ein Sproſſe einer alteingeſeſſenen Mannheimer Aerztefamilie dahingeſchieden. Sein Vater hatte in unſerer Stadt gleichfalls eine ausgedehnte Praxis. Dr. med. Georg Steh⸗ berger war ein gewiſſer, pflichtgetreuer Arzt, der auf dem Gebiete der inneren Medizin ganz Hervorragendes leiſtete. Seit einer Reihe von Jahren war er Chefarzt des Allgemeinen Krankenhauſes. ö Mannheim, 17. Juli. In dem Atelier eines hieſigen Zahnarztes wurde heute mittag ein in Neckarau anſäſſiger Mann, der ſich einer Zahnoperation unterziehen wollte und zu dieſem Zweck chloroformiert werden ſollte, von einem Herzſchlag betroffen und verſchied, noch ehe die Narkoſe begonnen hatte. Der Tot des Mannes ſcheint infolge ſchwerer innerer Er⸗ krankung eingetreten zu ſein. Mannheim, 18. Juli. Ein frecher Diebſtahl, der zugleich eine Warnung ſein dürfte, nachts keine Parterrefenſter offen ſtehen zu laſſen, wurde vorletzte Nacht in einem Hauſe hier ausgefuhrt. Einem jungen Manne, welcher in einem nach der Straße zu gehenden Zimmer im Parterre ſchlief und ſein Fenſter offen ließ, waren geſtern früh ſeine ganzen Kleider, bis auf die Hoſenträger und die Wert⸗ ſachen, Uhr, Börſe uſw. geſtohlen. Er beſaß nur noch das Hemd, das ihm, wenn er es nicht am Leibe gehabt hätte, wohl auch noch geſtohlen worden wäre. Ohne Zweifel iſt der Dieb von der Straße aus unbemerkt einge⸗ ſtiegen. Schwetzingen, 18. Juli. Der Zentral⸗ verband der Ortskrankenkaſſen im Deutſchen Reiche wird am 21. Auguſt d. J. gelegentlich ſeiner Tagung in Mannheim in einer Stärke von ca. 400 Teilnehmern einen Ausflug nach Schwetzingen unternehmen. Weinheim, 18. Juli. Der Wagner Das schöne Mädchen von Bellemon. Roman von Wilhelm Kunde. Sein Gewiſſen ließ es aber hinwiederum nicht zu, das Briefgeheimnis zu verletzen und dadurch ein wenn auch entſchuldbares Ver⸗ brechen zu begehen. Unſchlüſſig ſtand er vor der Tür der Wohnung. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er ſteckte die Briefe in einen an der Tür befeſtigten kleinen Brlefkaſten und ent⸗ fernte ſich. Auf der Straße beſtieg er eine vorüberfahrende Droſchke und ließ ſich nach einem bekannten Detektivbureau fahren. Dort engagierte er einen jungen Mann, der ihm von dem Chef als ſehr bewährt empfohlen wurde. Er beauftragte den Detektiv vorläufig nur damit, das Haus Wilhelmſtr. 234 zu bewachen und vor allen Dingen darauf Obacht zu geben, ob und wann Dr. v. Hochſtetten das Haus betrat oder verließ. Darauf begab er ſich zu ſeinen Damen, in deren Geſellſchaft er etwa 2 Stunden ver— plauderte. Dann ging er wieder langſam nach der Wilhelmſtraße, wo er den jungen Detektiv, der den Namen„Schultze“ führte, in der ver— abredeten Weiſe antraf. Herr Schultze berichtete ihm, vor 1½ Stunden ſei der Doktor gekommen, habe das Haus aber nach einer halben Stunde, alſo noch vor Ablauf der feſtgeſetzten Sprechzeit, verlaſſen und ſei nach dem Belleallianceplatze zugegangen. Herr Schultze war ihm gefolgt, hatte geſehen, daß Hochſtetten auch eine Droſchke beſtieg und glaubte auch gehört zu haben, daß das Ziel der Fahrt der Stettiner Bahnhof angegeben worden war. Winter, der bei ſeinem früheren Aufenthalte in Berlin häufig Ausflüge gemacht hatte, wußte daß man Hermsdorf vom Stettiner Bahnhof aus erreichte und brachte dies neue Moment in Verbindung mit ſeinem vorher ge⸗ machten Beobachtungen. Er gebot dem Detektiv, ihn zu erwarten und betrat wieder das Haus. Auf ſein Schellen öffnete ihm Hochſtettens alte Wirtſchafterin. „Iſt der Herr Doktor ſchon zugegen“? fragte er die Frau kurz, aber beſtimmt. „Nein. Der Herr Doktor iſt um dieſe Zeit niemals hier“. „So? Er hat mich aber beſtimmt um dieſe Zeit herbeſtellt.“ „Das kann ich mir gar nicht denken“, ſagte die Frau zweifeld, aber da der feinge— kleidete Herr es nochmals auf das entſchie— denſte beteuerte ließ ſie ihn ins Wartezimmer eintreten. Winter verhielt ſich, als die Frau die Tür wieder geſchloſſen hatte, einige Augenblick ganz mäuschenſtill, aber ſeine funkelnden Augen durchſpähten jeden Winkel des Raumes. Nach einiger Zeit ſchritt er aber leiſe und vorſichtig über den Teppich nach der Türe, zu dem Arbeitszimmer des Arztes. Er bemerkte am Schlüſſelloch, daß von der anderen Seite ein Schlüſſel in der Tür ſteckte. Da das Sprechzimmer wie er ſich entſann, keinen weitecen Zugang hatte, konnte die Tür alſo nicht abgeſchloſſen ſein. Daß die Türklinke nicht knarrte, wußte er. Vorſichtig öffnete er alſo die Tür und betrat das andere Zimmer. Er überblickte vor allem den Arbeitstiſch, fand aber nicht, was er ſuchte. Im Papierkorb bemerkle er jedoch mehrere zu⸗ ſammengeknüllte Briefumſchläge und ſonſtige Papiere. Eiligſt raffte er den ganzen Inhalt aus dem Korb und ſteckte die Papiere in ſeine Taſchen. Gern hätte er nun noch die in der hinteren Zimmerecke ſtehende Kuan-Yün⸗Figuren einer näheren Unterſuchung unterzogen. Das ſchien ihm aber doch zu gewagt, da er be⸗ fürchten mußte, von der Wirtſchafterin ertappt zu werden. Leiſe ſchloß er wieder die Tür und ging in das Wartezimmer, in dem er ſich noch einige Zeit aufhielt. Dann entfernte er ſich ziemlich lärmend. Die Wirtſchafterin ſteckte ihren Kopf zu der anderen Tür heraus. „Der Herr Doktor ſcheint mich doch ver⸗ geſſen zu haben“, rief ihr Winter zu.„Ich kann aber nicht länger warten und werde in der Sprechſtunde nachmittag noch einmal wieder- kommen Eine Empfehlung an den Herrn Doktor“. „Schön“, brummte ihm die Alte nach. Peter Hördt von Lützelſachſen, der in der Nacht vom 29. auf 30. Januar d. J. ſeine Frau und drei ſeiner Kinder mit einem Beile erſchlagen und zwei derſelben ſchwer verletzt hat, iſt nun⸗ mehr auf Grund eines Gutachtens der pfychia⸗ triſchen Klinik in Heidelberg wegen Geiſtes⸗ ſchwäche entmündigt worden. Dieſe Krankheit hat ſchon zur Zeit der Begehung der Tat beſtanden. Hördt wird alſo für dieſe ſtrafrecht⸗ lich nicht verantwortlich gemacht werden. Er wird nach dem Gutachten auf Lebenszeit in einer Irrenanſtalt verbleiben müſſen. Weinheim, 17. Juli. Zwei Gärtner⸗ lehrlinge fuhren mit einem Handwagen die Ehretſtraße herunter. Beide ſaßen auf dem Wagen. Der Vordere hatte die Deichſel zwiſchen Beinen. Der Wagen kam anſcheinend in ſo ſchnelle Gangart, daß es dem vornſitzenden Lehrling nicht gelang, den Wagen zu lenken. Das Gefährt rannte gegen eine Mauer. Der hinten ſitzende Lehrling wurde heruntergeſchleu⸗ dert und erhielt einen Schädelbruch. Der andere Lehrling kam ohne nennenswerte Ver⸗ letzungen davnn. Heidelberg, 18. Juli. Die Nachbar⸗ orte Wieblingen und Eppelheim beabſichtigen, ſich von Heidelberg aus mit Gas verſehen zu laſſen. Die Stadt wird die 2 Leitungen aus⸗ führen, was etwa 110000 Mark Koſten verur⸗ ſacht. Dafür wird Wieblingen einen Mindeſt⸗ verbrauch von 57000 und Eppelheim einen ſolchen von 53000 Kubikmeter garantieren. Sinsheim, 17. Juli. Die Ziegenzucht, vor einem Jahrzent noch als Stiefkind der Landwirtſchaft behandelt, ſteht heute, dank der Fürſorge der intereſſierten Kreiſe auf einer reſpektablen Höhe. Die Kuhmilchproduktion ſteht heute, durch die vielen vieharmen land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe nicht mehr im richtigen Verhältnis zur Bevölkerungszunahme. Hier tritt als ausgleichender Faktor die Ziegenmilch an Stelle und die ſtändige numeriſche Zunahme der Ziegen iſt ein ſchlagender Beweis für die Bedeutung derſelben. Um nun die Zucht der Ziegen in die richtigen Bahnen zu lenken, haben ſich vor Jahren Zuchtvereinigen gebildet und nach verſchiedenen Verſuchen hat ſich die weiſe hornloſe Saanenraſſe als die beſte er⸗ wieſen. Durch Schauen und Prämiirungen, wozu die Regierung bedeutende Mittel zur Verfügung geſtellt hat, wurden die Züchter an⸗ geeifert, vorwärts zu ſtreben. Die hieſige Ziegenzuchtgenoſſenſchaft hält ſeine diesjährige Schau mit Prämiierung am Montag den 22. d. M., nachmittags 2 Uhr, ab, wobei ſich Kaufliebhaber die beſte Gelegenheit bietet, Lämmer ſowie milchende Ziegen zu erwerben. Michelbach(Amt Eberbach), 18. Juli. Auf furchtbare Weiſe verunglückte geſtern abend der 82 Jahre alte Bürgermeiſter Zimmermann hier. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe kam der alte Mann in das Getriebe der in ſeinem Hauſe befindlichen Mühle und wurde von dem Räderwerk in ſchrecklicher Weiſe zer⸗ ſtückelt. Er war ſofort tot. Zimmermann ſtand der Gemeinde Michelbach bereits 49 Jahre als Bürgermeiſter vor. Den Hinterbliebenen bringt man allerſeits wärmſte Teilnahme entgegen. Vom Heuberg, 18. Juli. In Krumbach bei Meßkirch wurde das 5jährige Kind des Adlerwirts Gänshirt von einem Automobil überfahren; bewußtlos und blutend mußte das Kind vom Platze getragen werden. Die Auto⸗ mobiliſten fuhren ſelbſt nach Meßkirch und holten den Arzt. Vom Schwarzwald, 18. Juli. Zur Zeit iſt hier auf dem Schwarzwald Kirſchen⸗ und Heidelbeerernte. In Schaaren zieht alt und jung mit Körben bewaffnet in den Wald, um. wie es im Volksmund heißt, zu„Haibern“. Heidelbeeren gibt es dieſes Jahr recht viel. Von Wiederverkäufern wird das Pfund mit 10-12 Pfg. angekauft. Das Erträgnis der Kirſchen iſt wohl reichlich, jedoch qualitativ nicht befriedigend. Der Preiſelbeerenertrag verſpricht dieſes Jahr einen ſehr guten Erfolg, weniger und ſchlecht iſt der Obſtertrag. Burg(A. Freiburg), 17. Juli. Geſtern abend ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücksfall. Der ledige Andreas Heizler von Stegen, der ſich auf die Deichſel von zwei aneinanderge⸗ kuppelten Heuwagen geſetzt hatte, geriet unter diez Räder des letzten Wagens. Schwer verletzt wurde er in einer Droſchke nach Hauſe gebracht, wo er alsbald infolge ſchwerer innerer Ver⸗ letzungen ſtarb. Stuttgart, 18. Jul. Der Gemeinderat beſchloß einſtimmig die unentgeltliche Abgabe warmen Frühſtücks an 2000 Volksſchüler ab 1. Oktober 1907. Die Jahreskoſten betragen 41000 Mark. Friedberg, 18. Juli. In Saafen ſchnitt in einem Anfall von Wahnſinn die junge Frau des Einwohners Schmidt ihrem kleinen Kinde den Hals ab, ging flüchtig und warf ſich vor einen Eiſenbahnzug. Sie wurde auf der Stelle getötet. Fürſtenwalde(Spree), 18. Juli. Bei einem im nahen Buckow abgehaltenen Geſangs⸗ feſt erkrankten faſt alle aus Heinickendorf erſchienenen Sänger infolge des Genuſſes ver⸗ dorbenen Fleiſches ſehr ſchwer. Teltow(Reg.⸗Bez. Potsdam), 13. Juli. Grimmige Roche nahm im Dorfe Eiche eine Dienſtmagd an ihrer Nebenbuhlerin. Mit einem Holzpantoffel ſchlug ſie dieſe auf freiem Felde nieder, feſſelte ſie, ſteckte ihr Gras in den Mund, entkleidete ſie und beſtrich ihren Körper mit Teer. Arnsberg, 17. Juli. Im Walde bei Dorlar im Sauerland iſt von einem Gutsbe— ſitzer ein einer Menagarie entſprungener Tiger erlegt worden. Das Tier hatte in der letzten Zeit aus den Herden der Umgegend 18 Schafe und ein Rind geraubt. Gelnhauſen, 18. Juli. Weil ihm ſein Vater kein Fahrrad kaufte, erhängte ſich in Marjoß ein 15jähriger Junge. Fürſtenwalde,(Spree) 11. Juli. Sich ſelbſt operiert hat der Kriegsinvalide Graſſe, einer der wenigen noch lebenden Dragoner vom „Todesritt“ am 16. Auguſt 1870. Er litt ſeit längerer Zeit an einer kranken Zehe. Als ihm der Arzt mitteilte, er müͤſſe ſich operieren laſſen, griff er, um die Koſten zu ſparen, zur Selbſt⸗ hilfe. Mit einem ſcharf geſchliffenen Stemm⸗ eiſen ſchlug er ſich die Zehe ab. Die Wunde war nach zwei Wochen bereits gut geheilt. Zürich, 18. Juli. Eine Verſammlung von Delegierten der Schützen von Argentinien, Belgien, Frankreich, Griechenland, Holland, Italien, Oeſterreich und der Schweiz beſchloß die Gründung eines internationalen Bundes der Schützenverbände. London, 17. Juli. Ein Automobil rannte geſtern in eine von einer Uebung zurück⸗ kehrende Abteilung des Surrey⸗Regiments. 11 Mann wurden ſchwer verletzt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats ⸗Sitzung. (Vom 16. Juli 1907.) 9 Anzeigen über abgeſchloſſene Fahrnisver⸗ ſicherungen bleiben unbeanſtandet. Ein Grundſtück von Seckenheim wird amtlich geſchätzt. Die Verſteigerung des Farrendungs ſowie die der Heublumen wird genehmigt. Den Schuldienern wird mit Wirkung vom 1. Juli ds. Js. ab ein Putzmaterial⸗Averſum von 8 Mk. pro Saal und Jahr bewilligt. Ein Geſuch um Entlaſſung vom aktiven Militärdienſt wird befürwortet. Der bisherige Herr Bürgermeiſter Volz wurde mit Entſchließung Miniſteriums des Innern auf die Dauer von 2 Jahren zum Bürgermeiſter hieſiger Gemeinde ernannt. Dem Wirt Joſef Weßner in Mannheim wird die Bedürfnisfrage um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft in Rheinau ver⸗ neint. Die Angliederung der Gemeinde Rheinau an das Kaufmannsgericht Mannheim wird vom 1. Januar 1908 ab in ſtets widerruflicher Weiſe beſchloſſen. Die Herſtellung eines Schacht-Brunnens im Friedhof in Rheinau ſoll ausgeſchrieben werden. Die Herſtellung des Unterſockels am Boden der Straßenfaſſade des neuen Schul⸗ hauſes in Rheinau aus Granit wird beſchloſſen. Herrn Baumeiſter Schröder in Rheinau wird die Oberaufſicht über den Schulhausneubau in Rheinau übertragen. Die Ergebniſſe der anläßlich der Berufs⸗ und Betriebszählung vorgenommenen Ein⸗ wohnerzählung werden bekannt gegeben. Ein Zeugnis des Bezirksbauſchätzers über Wiederherſtellung eines beſchädigten Gebäudes wird dem Bezirksamt mit dem Antrag auf Zahlung der geſamten Entſchädigung vorgelegt. Dem Signalwärter Adam Biegel dahier wird eine beſtimmte Gartenfläche zu 5 Mk. pro Jahr 1907 überlaſſen und zur Weitervermietung mehrerer Wohnräume die Genehmigung erteilt. Als er aus dem Hauſe war, ging ſie mißtrauiſch durch die Zimmer und entfernte ſich, da nichts Auffälliges zu bemerken war, ſichtlich befriedigt. Winter gebot vor der Tür dem Detektiv, ihm nach dem Hotel zu folgen. Dort ange⸗ langt ließ er Herrn Schultze bei den Damen und ging ſelbſt in ſein Schlafzimmer, wo er die aus dem Papierkorb zuſammengerafften Papierſtücke auf einem Tiſchchen ausbreitete und durchmuſterte. Zu ſeiner Freude bemerkte er auch den Briefumſchlag aus Hermsdorf darunter. Nun galt es, den dazu gehörigen Brief zu finden. Das hatte aber ſeine Schwierigkeit. Kein einziges der Papiere war, als aus Hermsdorf kommend, bezeichnet. Er fand ein ſtark duftendes, fliederfarbenes Briefchen von einer jungen Dame, die um Geld bat, ferner das Schreiben eines Schneidermeiſters, der um Zahlung drängte und noch mehrere ähnliche Briefe. Bei allem aber ſtand als Abgangsort Berlin. Außer den Briefen, die zerknittert, aber doch noch vollſtändig erhalten waren, und die er, da ſie für ihn kein Intereſſe hatten, im Ofen verbrannte, fand ſich nun ein Häuf⸗ chen ſehr klein geriſſener Papierſchnitzel. Er bemühte ſich, dieſe ſo zuſammenzulegen, daß er aus dem, was darauf ſtand, einen Sinn ge⸗ winnen konnte. ſtändliche Arbeit, die zu keinem endgültigen Reſultate führte. Soviel aber glaubte Winter mit Be⸗ ſtimmtheit zu erſehen, daß die Handſchrift auf Es war aber eine ſehr um⸗ dieſen Schnitzeln die gleiche war wie auf dem Hermsdorfer Briefumſchlag. Mit Sicherheit konnte Winter nun aus dieſen Schnitzeln nur einige zuſammenhängende Worte leſen, und zwar die folgenden:——— muß fort—— kommen Sie—— See—— und Kragen——“ Alles übrige ließ ſich nicht mehr entwirren und Winter war allgemach zu nervös ge⸗ worden, um mit der Zuſammenſtellung der Schnitzel noch längere Zeit zu vergeuden. Seine Phantaſtie ergänzte ihm ohnedies das Schreiben, etwa in der Form: „Muß fort von hier— kommen Sie raſch noch einmal her— ich fahre zur See fort— es geht uns hier an Kopf und Kragen—“ So wenig Berechtigung dieſe Zuſammen⸗ ſtellung nun auch für einen minder phantaſie⸗ begabten Menſchen gehabt hätte, Winter war feſt davon überzeugt, daß Molski den Brief geſchrieben hatte. Er begab ſich wieder zu den Damen und dem Detektiv und lud alle drei zu einer Spazier⸗ fahrt nach Hermsdorf ein, ohne daß die beiden Frauen allerdings gewußt hätten, welche Ver⸗ anlaſſung dazu vorlag. Molski iſt's. Hermsdorf iſt ein kleiner freundlicher Ort, etwa 20 Kilometer von Berlin entfernt und dient den Berlinern hauptſächlich zum Som⸗ meraufenthalt. Winter führte ſeine Damen nach einem in der Nähe des Bahnhofs gelegenen Reſtaurant, wo er ſich kurze Zeit mit ihnen niederließ und ihnen Andeutungen über den Zweck dieſes Ausfluges gab. Den Detektiv hatte er beauftragt, auf dem Bahnhof nachzuforſchen, ob Dr. v. Hochſtetten eingetroffen ſei. An einem ſchönen Sommer⸗ tage, wenn ſich der Strom der Berliner Aus⸗ fiüger über Hermsdorf ergießt, wäre eine der⸗ artige Nachforſchung wohl ausſichtslos aber heute an einem trüben und regneriſchen Spät⸗ herbſttage waren nur wenig Fahrgäſte auf der Station ausgeſtiegen. Der Bahnſteigſchaffner wußte ſich denn auch zu beſinnen, daß eine Perſönlichkeit, die der Beſchreibung, welche Schultze von Hochſtetten gemacht hatte, entſprach, angekommen ſei. Weiteres wußte er allerdings nicht zu bekunden. Es genügte Winter aber, dem Schultze dieſe neue Beobachtung mitteilte. Winter hatte Maria mitgenommen, da ſich vielleicht eine Möglichkeit bot, ihr den ver⸗ dächtigen Briefſchreiber, in dem er Molski ver⸗ mutete, zu zeigen. Er ſelbſt kannte den Dicken ja nicht perſönlich, ſondern nur aus den Be⸗ ſchreibungen, welche Erwin und Maria ihm gemacht hatten. Anfangs hatte er nun den Plan, nur den Bahnhof im Auge zu behalten. Er nahm an, daß, wenn Hochſtetten zur Station zurückkehre, Molski ihn begleiten würde. (Fortſetzung folgt.) 1 1 1 7 * r Die Lieferung von 20 Stück Fahnen⸗ wimpeln wird an Rudolf Reichert in Rheinau um das Angebot übertragen. Die vorliegenden Rechnungen geprüft und zur Zahlung angewieſen. werden Vermiſchtes. Eſſen(Ruhr), 18. Juli. Die 16jährige Eliſabeth Mühlenbrock aus Bülſe b. Buer wurde von der hieſigen Strafkammer wegen Mordverſuchs in zwei Fällen zu 2½ Jahren Gefängnis verurtelt. Das Mädchen, von dem der als Sachverſtändiger zugezogene Gerichtsarzt Dr. Klein ſagte, es ſei eine geiſtig minder⸗ wertige, zur Hyſterie neigende Perſon, hatte verſucht, das drei Monate alte Töchterchen ihrer Herrſchaft zu vergiften, einmal mit Eſſigſäure und dann mit Lyſol. Als Motiv für ihre Handlungsweiſe gab das Mädchen an, das Kind ſei ihm läſtig geweſen, da es ihm zu viel Arbeit machte. — In Frankfurt a. M. erkrankten im ſtädtiſchen Krankenhaus 26 Krankenſchweſtern an Brechdurchfall. Eine Anzahl der Schweſtern befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung, doch ſind alle noch bettlägerig. Die Krankheitsur⸗ ſache iſt in einer Wurſt⸗ oder Obſtvergiftung zu ſuchen. Patienten des Krankenhauſes ſind nicht erkrankt. — Im engliſchen Unterhauſe erklärte der Staatsſekretär für Indien, Morley, daß während der erſten 6 Monate des Jahres 1907 in Indien 1,06 Millionen Perſonen an Peſt ge— ſtorben ſeien. — Das Kartenſpiel in Oeſterreich. Das öſterreichiſche Finanzminiſterium hat eine Sta⸗ tiſtik veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß wahrſcheinlich in keinem Lande der Welt ſo viel Karten geſpielt wird als in Oeſterreich, dem klaſſiſchen Lande der Kaffeehäuſer und des Taroks. Im Jahre 1906 ſind dort nicht weniger als 1,578 225 Kartenſpiele von der Finanzbehörde abgeſtempelt worden. Das macht ein Spiel Karten auf jeden ſechzehnten Bewohner des Phäakenlandes, Frauen, Kinder, und Zuchthäusler mit eingerechnet. Zehn große Fabriken mit mehreren Hunderten von Ar⸗ beitern ſind jahraus jahrein mit der Herſtellung der— für das Staatsärar— ſo nützlichen „Spielzeuge“ beſchäftigt; ſie haben außer dem Bedarf für den inneren Konſum im abge⸗ laufenen Jahre auch noch 2420 675 Stück Kartenſpiele für den Export gefertigt, die ihren Weg nach Dänemark und England, nach Indien und anderen Teilen Aſiens, wie nach Afrika fanden. Ueber die Beträge, die mit dieſen 3 998 700 Kartenſpielen gewonnen oder verloren wurden, weiß die amtliche Statiſtik nichts zu melden. Das mag ſie kalt laſſen; mit Befriedigung aber kann der Finanzminiſter die Tatſache verzeichnen, daß der für dieſelben entrichtete Spielkartenſtempel den netten Ein⸗ nahmepoſten von 636 000 Kronen geliefert hat. — Ein 126jähriger Greis im Gefängnis. In Tjumen(Uralgebiet) ereignete ſich jüngſt ein ſenſationeller Vorgang. Bei einer Bürgerin Anna Nicolajewna Darſchin kehrte ein Mann ein, der ſich auf der Pilgerſchaft befand zum Heiligen Simeon in Wertchorturje und vor dem Hauſe ermattet zuſammengebrochen war. Die Darſchin wußte mit dem Greis nichts rechtes anzufangen und bat die Polizei, den alten Mann in ein Armenhaus zu bringen. Die Polizei brachte den Alten, da ein Platz in einem Armenhauſe gerade nicht frei war, kurz entſchloſſen ins— Gefängnis. Hier wurde ihm der Paß abgenommen und man erſah daraus, daß der Inhaber ein Bauer des Jaluterowſchen Kreiſes, der im amutinſchen Bezirk liegt, ſei und Semen Paukin heiße. Ungeheures Erſtaunen herrſchte unter den ruſ— ſiſchen Poliziſten, als ſie weiter ſahen, daß der Mann im Jahre 1781 geboren ſei und ſomit das ehrwürdige Alter von 126 Jahren habe. Dabei war er noch friſch und verhältnismäßig kräftig. Als er ſich geſtärkt hatte, ſetzte der Greis ſeine Pilgerfahrt, die er übrigens zu Fuß zurückgelegt, fort. Dort will er ſein Lebens⸗ ende erwarten. — In New⸗York haben 50000 Schnei⸗ der, meiſt japaniſche Einwanderer, die Arbeit niedergelegt. — Kindliche Gehäſſigkeit. Sextaner Fritz! „Mama wer hat das Lateiniſche erfunden?“ Mama:„Das weiß ich nicht, mein Kind: der Mann iſt ſchon lange tot.“ das iſt ihm recht.“ Jubiläums⸗Ausſtellung Mannheim 1907. Internationale Kunst- und grosse Gartenbau- Ausstellung. Weitere billige Sonntage in der Mann⸗ heimer Ausſtellung. Seit einiger Zeit hat die Ausſtellungsleitung die Einrichtung getroffen, daß jeder erſte Sonntag im Monat ein billiger Sonntag iſt. Neuerdings wird nun auch noch innerhalb des Monats ein billiger Sonntag eingeſchoben, und zwar zum erſten Male am 21. Juli. Zwei intereſſante Sonder⸗Ausſtellungen werden am Samstag, den 20. Juli, in Ver⸗ bindung mit der großen Gartenbau-Ausſtellung in Mannheim eröffnet: eine Brautſchmuck-Aus⸗ ſtellung, die bis zum 22. Juli dauert, und eine Wochen-Ausſtellung, an der ſich vor allen Dingen ſolche Ausſteller beteiligen, deren Gar- tenprodukte(Obſt und Gemüſe) bis zu der letzten, am 15. Juli geſchloſſenen Frühobſt⸗ und Frühgemüſe-Ausſtellung noch nicht die erforderliche Reife aufwieſen. Daß dieſe letzt⸗ erwähnte Ausſtellung eine der beſten Veranſtal⸗ tungen geweſen iſt, die je auf dieſem Gebiete in Deutſchland ſtattgefunden haben, und daß ſie durch ihre reiche Beſchickung geradezu Auf⸗ ſehen erregt hat, iſt bekannt. Es ſteht zu erwarten, daß auch die künftige Wochen⸗Aus⸗ ſtellung ſehr intereſſant wird, zumal Ausſicht iſt, daß Baden und die Pfalz ſehr ſtark betei⸗ ligt ſein werden. Die Brautſchmuck-Ausſtellung wird vor allen Dingen unſere Frauenwelt intereſſieren, die bekanntlich für alles was mit dem Hochzeitsfeſte zuſammenhängt große Vor⸗ liebe beſitzt. Seckenheim, 19. Juli. Der letzte Ferkelmarkt war mit 125 Stück befahren und wurden 100 zum Preiſe von 12—20 Mk. pro Paar abgeſetzt. a Volksbad Seckenheim. Heute und Morgen für Männer geöffnet. Fritz:„So? Na, Totengräber-Stelle. Den Totengräberdienſt betr. No. 4600. Durch das Ableben des Totengräbers Volz iſt eine Totengräber⸗Stelle zur Neu-Beſetzung freigeworden. Bewerber evang. Konfeſſion werden gebeten, ſich binnen 8 Tagen beim Bürgermeiſteramt dasier zu melden. Seckenheim, den 18. Juli 1907. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Nr. 97745 J. Der Gemeinderat Seckenheim hat den Antrag auf Feſtſtellung der Bau- und Straßenfluchten für die Luiſenſtraße geſtellt. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Gemeimderate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts Zimmer 42 und des Gemeinderats Seckenheim zur Einſicht offen. Mannheim, 15. Juli 1907. Groſh. Bezirksamt, Abt. IV: Eppelsheimer. Nr. 4613. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten, daß die obenerwähnte Friſt mit dem 18. d. Mts. begonnen hat. Seckenheim, 19. Juli 1907. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. No. 4621. Gefunden und bei uns abgeliefert wurde auf der Straße beim Schloß ein Geld- beutel mit Inhalt. Seckenheim, den 19. Juli 1907. n gürgermeiſteramt J. V.: Hoerner. Kautſchukſtempel jeder Art für Geſchäfte, Behörden und Private liefert in beſter Ausführung zu Fabrikpreiſen. Muſter gratis. J. Helfrich. Ratſchreiber Ritter. Ratſchreiber Ritter. Bekanntmachung. Der Ankauf rheiniſch⸗belgiſcher Stutfohlen betr. Nr. 92915 l. Der Ankauf von Stutfohlen des kaltblütigen Schlages in der Rheinprovinz, bezw. in Belgien wird in dieſem Jahre nach Maßgabe der nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen durch den Verband unterbadiſcher Pferdezuchtgenoſſenſchaften bewirkt werden. Die Anmeldungen der Beſtellungen haben längſtens bis zum 30. Juli ds. Js. bei dem Bezirksamt zu erfolgen und müſſen enthalten: 1. Name und Wohnort der Beſteller; 2. eine Angabe, welcher Art das beſtellte Fohlen ſein ſoll und welchen Betrng dasſelbe koſten darf. Beſtellungen unter 1000 Mark können nicht mehr berückſichtigt werden. 3. eine Erklärung, daß der Beſteller mit den in der Anlage ent⸗ haltenen Beſtimmungen einverſtanden und insbeſondere die unter Ziffer 7, 9 und 10 derſelben aufgeführten Verpflichtungen durch Ausſtellen eines Reſerves einzugehen bereit iſt. Mannheim, den 11. Juli 1907. Grofßh. Bezirksamt, Abt. 1: Levinger. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die oben erwähnten„Beſtimmungen“ auf dem Rathauſe ein⸗ geſehen werden konnen. 0 Seckenheim, den 20. Juli 1907. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. „Aus erstkl. Fabrik!“ Ansetz- a 8 5 ö 20 u uche 4. * U 1 1.— Branntwein Heaker ad m. 1. gr. empfiehlt von 40 Pfg. an bis zu] laufnabe u. jähr. Garant.„ 17.— 80 Pfg. per Liter a Selbſtmontieren) L. 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Gauturnfest des gad. Pfalzturngaues laden wir hiermit alle aktiven und paſſi⸗ ven Mitglieder freundlichſt ein. Abmarſch ½9 Uhr vormittags vom Vereinslokal. Um zahlreiche Beteiligung bittet der Turnrat. Achtung! Achtung! 60 Am Sonntag, den 21. Juli im Gasthaus z. Lamm dahier grosses Concert der Komiker- Gesellschaft Lazari aus Mannheim. 3 Damen. 3 Herren. Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein Der Concertunternehmer: Der Wirt: Lazari. L. Schaffner. k b bil 6 2 Pianino e ee illig Schöne 34 Gef. Off. d. die Err. u.. k. u Zimmer⸗ Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Samstag, 20. Juli, abends 9 Uhr, außerordentliche Zusammenkunft im Lokal. Wohnung 2 5 5 preiswert zu vermieten. P. Schmich, Hauptſtr. 195. Apfelwein prima Qualität zu 25 Pf. pr. Liter Export-Apfelwein, 28„„ liefert von 50 Liter an' ab hier, Unbekannten gegen Nachnahme Jak. Seitz, Aeli, Schriesheim a. d. Bergſtraße. Geehrteſte Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung mache darauf aufmerkſam, daß die Kleider Der Vorſtand. 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