„5 ð ͤ V 1 Setktuheiner Aueiher Anzeigeblatt für Seckenheim und Npesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 30 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 1.10. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die einſpaltige Petitzeile oder dern Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. * 5 Samstag, den 23. November 1907 7. Jahrgang. Zweites Blatt. Deutſches Reich. Berlin, 20. Nov. Im Reichstag ſind zurzeit zwei Mandate erledigt, Trier infolge Ablebens des Abgeordneten Dasbach(Zentrum) am 12. Oktober, und Poſen infolge der Man⸗ am Mittwoch nächſter Woche beginnen. wurde. zertrümmert. bälk wurden weithin auf die Straße am unteren wweſen. Soda geweſen ſein. datsniederlegung des Abgeordneten v. Mierz— lowsky(Pole) am 18. Oktober. Die Parteien werden am 22. November in folgender Stärke einziehen: Konſervative 62, Mitglieder der Reichspartei 25, Deutſche Reformpartei 6, Wirtſchaftliche Vereinigung 19, Zentrum 104, Polen 19, Nationalliberale 55, Freiſinnige Vereinigung 14, Freiſinnige Volkspartei 28, Dieutſche Volkspartei 7, Sozialdemokraten 43, keiner Fraktion Angehörige 13. Berlin, 20. Nov. Im Reichstag wird die erſte Beratung des Reichshaushaltsetats Vor⸗ her ſollen Petitionen, mit denen ſich das Haus in erſter Sitzung am Freitag beſchäftigt, ſowie die erſte Leſung des Geſetzes über die Majeſtäts⸗ beleidigungen am Samstag, die Privatverſiche— rungen am Montag erledigt werden, während am Dienstag die Sicherung der Bauforderungen auf die Tagesordnung kommt. Aus Nah und Fern. Mannheim, 20. Nov. Eine erhebliche Exploſtion ereignete ſich geſtern in einem Bau der Badiſchen Anilin— dem Keſſel, in welchem Anthraein bereitet wird, hatten ſich falſche Gaſe entwickelt, welche ſich I durch übergroße Erhitzung entzündeten. Die Wucht der Exploſion war derart, und Sodafabrik. In daß das Gebälk des ganzen Dachſtuhles emporgeworfen Sämtliche Fenſter an dem Bau wurden Die Fenſterrahmen und das Ge— Rheinufer geſchleudert. Menſchen kamen nicht zu ſchaden, da ſich die Exploſion zur Mittags- ſtunde ereignete. Wäre es während der Arbeit geſchehen, ſo wäre das Unglück unabſehbar ge— Mannheim, 20. Nov. Zur Käferthäler 1 ö Vergiftungsaffäre ſchreibt das dortige Lokalblatt: Ueber die vorige Woche erfolgte Verhaftung einer Wirtin in Käfertal— ſie hatte ihrem dem Trunke ergebenen Manne eine Flaſche mit einer ätzenden Flüſſigkeit hingeſtellt und die Burſchen auskämen. Etikette„Kirſchwaſſer“ darauf geklebt— die 1 viel beſprochen wird, wird ſeitens der Polizei größtes Stillſchweigen beobachtet. Erfahrung brachten, ſoll der an Schuhmacher⸗ Wie wir in meiſter Eichler verabreichte Trank— Eichler war in der Wirtſchaft erſchienen und hatte von dem Wirte die Flaſche mit„Kirſchwaſſer“ erhalten— nicht Salzſäure, ſondern cauſtiſche Eichler iſt aus jeder Ge⸗ fahr. Mannheim, 21. Nov. Die Einweihung des auf dem hieſigen Friedhof füc den ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Dreesbach errichte— ten Grabdenkmals findet am 25. November mit einer ſchlichten Feier ſtatt.— Am Hauſe des bekannten 48ers Friedrich Hecker in der Oberſtadt(B 1, 10) wurde auf Veranlaſſung der Stadt eine Bronzetafel mit folgender In⸗ ſchrift angebracht:„Dieſes Haus bewohnte und beſaß Dr. Friedrich Hecker, Führer der Volks- bewegung von 1848, geb. zu Eichtersheim den 28. September 1811, geſt. zu St. Louis am a. im Jungbuſchviertel beleuchtet 24. März 1881. Mannheim, 21. Nov. Die Unſicherheit wieder aufs geraſſeſte eine Verhandlung, die geſtern vor einer Srafkammer des hieſigen Landgerichts gegen ſieben teilweiſe halbwüchſige Burſchen Zuſagen erhalten. wegen Straßenraub, Körperverletzung und Heh— lerei ſtattfand. Der an der Bahn angeſtellte Heizer Georg Schöne beſuchte am 26. Juni des Js. in Begleitung des ihm bekannten 17 Jahre alten Taglöhners Anton Maier hierſelbſt ver ſchiedene Wirtſchaften. Abends kehrten Beide auch in die Wirtſchaf von Arnold in der Dahl— bergſtraße ein. Anſcheinend wurde dort ſchon der Plan zu dem Raube entworfen. Als Schöne die Wirtſchaft verließ, folgten ihm Maier und andere Burſchen, die ihn gleich darauf überſielen und ſein Portemonnaie raubten. Die Wege— lagerer räumten geſtern ihre Tat ein, vermochten aber gar nichts zu ihrer Entlaſtung anszuführen. Das Gericht erkannte mehr oder minder be— deutende Gefängnisſtrafen. Aus Baden, 21. Nov. Im Monat Oktober gelangten beim Genoſſenſchaftsvorſtand der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen— ſchaft 655 Unfälle zur Anzeige, wovon 626 auf die Landwirtſchaft und die mitverſicherten Neben⸗ betriebe und 29 auf die Forſtwirtſchaft entfal⸗ len. Erſtmals entſchädigt wurden 234 Fälle; hierunter ſind 13 Fälle mit tötlichem Ausgang. An Jahresrenten wurden für die neu entſchä— digten Fälle 21940 Mk. angewieſen, und zwar an 221 Verletzte 20050 Mk., an 7 Witwen 580 Mk. und an 26 Kinder 1310 Mk. Für die tötlich verlaufenen Unfälle wurden weiter 680 Mk. Sterbegelder bezahlt.— Im geſam⸗ ten waren zu Anfang des Monats Oktober 1907 20 184 Perſonen im Rentengenuß, davon ſchie— den im Laufe des Monats Oktober durch Ein— ſtellung der Rente 26 und durch Tod 53 aus. Unter Berückſichtigung des obrigen Zuganges bezogen hiernach auf 1. November 1907 20350 Perſonen Renten im geſamten Jahresbe— trage von rund 1771450 Mark. Die Zahl der Fälle, in welchen im Laufe des Monats Oktober Entſchädigungen abgelehnt wurden, betrug 85; in 204 Fällen mußten Aenderungen im Rentenbezug vorgenommen werden. Bruchſal. Einen merkwürdigen Streit zwiſchen Organiſierten und Nichtorganiſierten erzählt die„Bad. Landesztg.“: Die Burſchen von Forſt hatten nach dem Manöver eine Zei tungsanzeige veröffentlicht, wonach ſie ſich ver— pflichteten, diejenigen Forſter Mädchen zu mißach⸗ ten, welche„Umgang mit Soldaten gehabt hatten“ und nicht mehr mit ihnen zu tanzen. Die Mädchen ihrerſeits erwiederten, daß ſie ſich organiſiert“ hätten und ohne die Forſter Im übrigen hätten ſie die Soldaten zur Kirchweihe geladen und genug Auf dieſe Kirchweihe war man geſpannt. Sie iſt jetzt vorüber und hat mit einer Niederlage der Mädchen geendet. Die Burſchen hielten Wort und tanzten mit anderen, indem ſie die„Organiſterten“ ſitzen ließen. Sodaten waren nur ganz wenig gekommen. Weinheim, 20. Noob. Eine bedenkliche Spekulation auf die in neuerer Zeit überhaupt beſtrittene Großmut des Wüſtenkönigs riskierten heute der Wirt„zur Bürgerbrauerei“, Herr Herm. Zengeler und deſſen 17jährige Stieftoch— ter, Fräulein Eliſe Lang von hier. In der Nähe genannter Wirtſchaft gibt z. Zt. Adolf Wieſer's amerikaniſche Menagerie Vorſtellungen. An einem der letzten Abende erbot ſich nun Fräulein Lang aus freiem Antrieb, in glei⸗ tung eines Bändigers und einer Bändigerin, den Löwenkäfig zu betreten. Das mutige Mäd— chen führte nun auch tatſächlich am heutigen Abend ihr Vorhaben aus. Sie wurde hierbei außer von dem erwähnten Perſonal auch noch von Herrn Zengeler begleitet, der ſich nachträg— lich ebenfalls bereit erklärt hatte, das Wagnis zu unternehmen. In dem Zwinger waren ſieben Löwen, teils männliche, teils weibliche Tiere untergebracht. Die vier Perſonen grup— pierten ſich um einen Tiſch uud begannen nun in anſcheinend größter Gemütsruhe eine Partie Sechsundſechzig. Dabei führten ſie ſowohl unter ſich als auch mit dem Publikum eine lebhafte Unterhaltung, ſchmauchten— mit Aus⸗ nahme von Fräulein Lang— Zigaretten und ließen ſich eine Flaſche Burgunder wohlſchmecken. Die Tiere verhielten ſich im großen und ganzen ziemlich ruhig, manche ſogar teilnahmslos. Nur ein männliches Tier glotzte, nahe vor dem Tiſche ſtehend, die ihm ungewohnte Geſellſchaft, beſonders aber die fremden Eindringlinge unaus⸗ geſetzt an. Dicht hinter Frl. Lang, ungefähr ein Meter über ihrem Kopfe, thronte auf einer Erhöhung einer der grͤßten männlichen Löwen, ſicherlich eine wenig gemütliche Situation. Die ganze Schauſtellung dauerte ungefähr eine Viertelſtunde. Beim Verlaſſen des Zwingers ſtrich ein Löwe hart an der kuͤhnen Dame vor⸗ bei, die jedoch, wie während der ganzen Vor⸗ ſtellung, auch in dieſem Moment ihre Faſſung nicht verlor. Die Veranſtaltung war nicht etwa ein Reklametrick des Unternehmens, die Anregung war vielmehr ganz und gar von Frl. Lang ausgegangen. Ueberlingen, 20. Nov. Letzte Woche ſtarb in Degenhauſen eine noch junge Frau an Blutvergiftung. Eine Krampfader war ihr am Fuße geſprungen und zur Blutſtillung band ſie, wie es vielfach auf dem Lande empfohlen wird, ein Geldſtück darauf. Dieſes hat nun die Ver⸗ giftung hervorgerufen. Möge der Fall zur Warnung dienen. Freiburg, 21. Nov. Der frühere Land⸗ tags⸗ und Reichstagsabgeordnete Marbe iſt geſtern abend 10 Uhr geſtorben.— Rechtsan⸗ walt Ludwig Marbe gehörte lange Jahre zu den Führern der badiſchen Zentrumspartei. Geboren am 30. Auguſt 1839 zu Freiburg i. Br., beſuchte er das dortige Lyceum und widmete ſich ſpäter an der Freiburger und an der Mün⸗ chener Univerſität dem Studium der Rechte. 1862 wurde er Rechtspraktikant, 1866 Referen⸗ dar, 1869 Rechtsanwalt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 12. November 1907.) 13 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnis⸗ verſicherungen wurden geprüft und blieben unbeanſtandet. 1 Grundſtück von Seckenheim wird amt⸗ lich geſchätzt. Mit der Großh. Eiſenbahnverwaltung wird Vertrag wegen Ankauf von 42 Quadratmeter Gelände abgeſchloſſen. Herr Bürgermeiſter Volz wird zum Grund— ſtückstauſch und Kauf behufs Regulierung der Luiſenſtraße ſowie zum Verkauf des Geländes an die Eiſenbahnverwaltung bevollmächtigt. Karl Vilgis wird bezüglich hypothekariſch geſicherter bezahlter Straßenkoſten Löſchungs⸗ bewilligung erteilt. Gegen die Aufnahme des Kupferſchmieds Friedrich Paul Weyers in Rheinau in den badiſchen Staatsverband werden keine Bedenken erhoben. Bei der am Freitag, den 15. November l. Js., Nachmittags 4 Uhr ſtattgehabten Ver⸗ ſammlung der Grundſtückseigentümer bezüglich der beabſichtigten Umlegung und Neueinteilung im Niederfeld zwiſchen Luiſen- und Neckarauer⸗ ſtraße kam eine Einigung zwiſchen den Betei⸗ ligten nicht zu Stande. Das Ausputzen des Fröſchloches wird an Jakob Ludwig Raufelder zu 36 Mk. vergeben. Gegen Georg Bauer, lediger Tagloöͤhner wird wegen Zertrümmerung einer Fenſterſcheibe im Wachtzimmer Strafantrag geſtellt. Die vorliegenden Rechnungen werden ge— prüft und zur Zahlung angewieſen. Vermiſchtes. Frankfurt a. M., 20. Nov. Der 1891 in Frankfurt geborene Arbeiter Wilhelm Ritzert zerſchlug aus Uebermut in Hattersheim ein Chriſtuskreuz. Er wurde deshalb verhaftet. Köln, 21. Nov. Pater Schmid, der Rektor des deutſchen Hoſpitzes in Jeruſalem, wurde geſtern nachmittag von einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn erfaßt, zu Boden geworfen und eine Strecke weit geſchleift. Er erlitt einen doppelten Oberſchenkelbruch und Rippenbruch. Der ſchwerverletzte, faſt 75jäh⸗ rige Prieſter, der morgen nach Jeruſalem zurückkehren wollte, wurde in's Hoſpital ge⸗ bracht. Berlin, 21. Nov. Graf Pückler⸗Klein⸗ Tſchirne iſt heute vormittag hier verhaftet wor⸗ den und wird nach der Irrenanſtalt Dalldorf verbracht werden, da die begründete Annahme beſteht, daß er gemeingefährlich geiſteskrank iſt. Berlin, 20. Nov. In der letzten Sitzung des Berliner Vereins für Luftſchiffahrt iſt, wie der„Tag“ meldet, der Frau des Oberleutnants a. D. la Quiante das Patent als Ballonführerin erteilt worden. Frau Emmy la Quiante hat die vorſchriftsmäßigen Fahrten ſämmtlich been⸗ det und ſodann im Beiſein eines Vorſtandsmit⸗ gliedes des Berliner Luftſchiffahrtvereins ihre ührerprüfungsfahrt mit Erfolg zurückgelegt, s iſt die erſte Frau, die das Führerpatent ausgeſtellt erhielt. Gelſenkirchen. Infoge der Mordta⸗ ten, die in letzter Zeit von Kroanten verübt wurden, wurde von der Bergwerksaktiengeſellſchaft Gelſenkirchen und vom Huͤttenverein, ſämilichen Kroaten gekündigt. Hamburg. Infoge des ſtarken An⸗ dranges von Rückwanderern aus den Vereinig⸗ ten Staaten hat die„Hamburg-Amerika Linie“ die Zwiſchendeckspreiſe för die Fahrt von New⸗ York für, Schnelldampfer um 50 Mark und für langſamere Dampfer um 42 Mark erhöht. Der neue Poſtdampfer der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie,„Pläſident Grant“, iſt mit 32000 Zwiſchen⸗ deckspaſſagieren von New Pork nach Hamburg abgegangen. Cannes, 21. Nov. Ein im Bau begrif⸗ fenes Stauwehr, mit Hilfe deſſen der Loupbach e * für elektriſche Energie nutzbar gemacht werden ſollte, gab unter dem Druck der Waſſermaſſen nach und ſtürzte ein. Ueber 30 Arbeiter wur⸗ den unter Erdmaſſen und Steintrümmern begraben. Rom, 21. Nov. König Viktor Emanuel ſchwebte dieſe Woche in großer Lebensgefahr. Das Automobil hatte das Steuer verloren und raſte mit großer Geſchwindigkeit eine abſchüſſige Straße hinab. Im letzten Augen⸗ blicke gelang es dem Chauffeur, den Wagen in einen Garten zu lenken, ohne daß ein Unglück paſſierte. — In Berlin wird eine Zeitung gegrün⸗ det, die der Erhaltung und Föderung des kon⸗ feſſionellen Friedens zwiſchen Evangeliſchen und Katholiken dienen ſoll. Zwei bedeutende und hochangeſehene Publiziſten, ein Proteſtant und ein Katholik, haben die Leitung übernom⸗ men; für die Mitarbeit ſind anerkannte Größen bereits gewonnen. — Bei Lisberg(Bamberg) ſtürzte eine von einer Trauung kommende Hochzeitsgeſell⸗ ſchaft in einem Leiterwagen einen Berg hinab. 18 Perſonen wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. — Im Großherzogtum Heſſen wurden im erſten Jahr ſeit Einführung der Brauſteuer 70000 Hektoliter Bier weniger hergeſtellt, als vorher. — Die Automobilfachſchule in Mainz erläßt im Intereſſe einer ihrer Klientinnen das folgende Inſerat: „Tüchtige Chauffeurin, mit dem Automobil vollſtändig vertraut. gute und ſichere Fahrerin, ſucht Stellung im In⸗ oder Auslande, verſteht Reparaturen, für Aerzte ſehr geeignet, da ſelbige approbierte Hebamme.“ — In den deutſchen Münzſtätten ſind im Monat Oktober ds. Is. auf Privatrechnung für 8 436960 Mark Doppelkronen ausgeprägt worden, außerdem wurden für 5499 087 Mark „Einmarkſtücke, für 254617 Mark Fünfzig⸗ pfennigſtücke, an Nickelmünzen für 254479,10 Mark Zehnpfennigsſtücke und für 15000 Mk. Fünfpfennigſtücke, an Kupfermünzen für 6594,84 Mark Zweipfennigſtücke und für 119354,20 Mk. Einpfennigsſtücke, ausgeprägt. — Die Höchſtgeſchwindigkeit in Deutſch⸗ land erreicht ein Zug Berlin-Halle mit 88,36 Kilometern in der Stunde. Es folgen Hannover⸗Stendal mit 84,67, Hamburg-Witten⸗ berge mit 83,47, Berlin-Dresden mit 83,30, Freiburg⸗Karlsruhe mit 82,65, Colmar-Straß⸗ burg mit 82,50, Hannover⸗Berlin mit 75,07. — In Dux(Böhmen) wurde eine Ar- beitersfrau mit einem ſcharfgeladenen Revolver in der Hand beerdigt. Es entſprach dies ihrem letzten Willen; ſie fürchtete den Scheintod und ſagte, ſie wolle ſich erſchießen, wenn ſie im Grabe erwache. Seit Jahren lebte ſie in Angſt vor dem Scheintode. — Die zur Beobachtung ihres Geiſtes⸗ zuſtandes in die Irrenanſtalt eingelieferte Mör⸗ derin ihres Bräutigams, die Bürgermeiſters⸗ tochter Grete Baier, iſt von amtlichen Pſychi⸗ atern übereinſtimmend als geiſtesgeſund erklärt worden. Die Mörderin wird infolgedeſſen in das Unterſuchungsgefängnis nach Freiburg zurückgeſchickt. — Auch eine Begründung. Warum haſt Du mit dem Schloſſermeiſter Hakenfuß Schmol⸗ lis gemacht?— Ich hab' mich geärgert, wenn ich zu dem Kamel habe Sie ſagen müſſen. — Beim Friſeur. Herr(im Friſeurladen, läßt ſich die Haare ſchneiden; der Friſeur er⸗ zählt langweilige Geſichten):„Ich bitte Sie, ſchneiden Sie mir die Haare, aber im übrigen laſſen Sie mich ungeſchoren!“ — Ein Ausſtellungs⸗Prachtwerk, das den Titel Mannheim 1907 führt und reich illuſtriert iſt, erſcheint am 1. Dezem⸗ ber d. J., noch rechtzeitig genug, um es allen den Tauſenden, die die in jeder Hinſicht ſo wohlgelungene Ausſtellung kennen gelernt haben, auf den Weihnachtstiſch zu legen. Es iſt mit Unterſtützung der Ausſtellungsleitung von der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Mannheim, E 6, 2, herausgebracht und kvyſtet broſchiert Mk. 4.80, in Prachtband Mk. 6. Jolksbad Seckenheim. Heute und Morgen für Männer geöffnet. Bekanntmachung. Gedenkblatt an Weiland Großherzog Friedrich betr. Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigſt geruht, ein Gedenkblatt an weiland Großherzog Friedrich herſtellen zu laſſen, das als Gabe des Landesherrn an die Bevölkerung alsdann im Lande verteilt werden ſoll. Die Verteilung geſchieht in den Landgemeinden in der Weiſe, daß für jede Haushaltung ein Exemplar bei dem gürgermeiſter⸗ amt abgeholt werden kann. In der Stadt Mannheim liegt das Gedenkblatt auf allen Polizeiſtationen zur Abholung durch die Einwohner auf. Für die Abholung iſt eine Friſt von 14 Tagen beſtimmt. annheim, den 18. November 1907. Großherzogliches gezirksamt Abteilung J: Lang. Nr. 8 757. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Gedenkblätter auf dem Rathauſe dahier abgeholt werden können. Seckenheim, den 21. November 1907. g gürgermeiſteramt Ratſchreiber Volz. Ritter. Zahlungs- Aufforderung. Die Betreibung der Gemeindegefälle betr. Diejenigen Umlagepflichtigen, welche mit Zahlung ihrer Umlagen für das 9 1065 1907 noch im Rückſtande ſind, ſowie Diejenigen, welche ihre Obſtſteigerungspreiſe noch nicht an die Gemeindekaſſe bezahlt haben und endlich Diejenigen, welche mit ihren Grasſchuldigkeiten noch im Rückſtande ſind, werden hiermit zur Zahlung, innerhalb 8 Tagen bei Vermeidung der Mahnung aufgefordert. Seckenheim, 23. November 1907. Gemeindekaſſe: Seitz. 2— Iniſtallation. Empfehle mich zur Herſtellung ſanitärer Cloſett⸗, Bade⸗ und Piſſoir⸗Einrichtungen aller Syſteme. 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