Seckenheimer Hnzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Ur 10. 179) Die neuen Steuerlaſten. Der Reichsſchatzſekretär Sydow t nun ſämtliche Vertrauensmänner der Blockparteien ſowie des Zentrums in ſeine Steuerpläne eingeweiht. Außer den Abgeordne⸗ ten Baſſermann und Hieber haben an den Beſprechungen darüber noch die Abgeordneten Mommſen, Schrader und Pachnicke von der freiſinnigen Vereinigung und der Ab⸗ geordnete v. Payer von der ſüddeutſchen Volkspartei teil⸗ genommen haben. Der Eindruck ſoll allgemein verblüffend geweſen ſein. Es gilt ſchon jetzt für ſo gut wie ſicher, daß dieſes Steuergemiſch im Reichstage keine Mehrheit finden wird. In dieſem Falle ſoll, wie man ſich in parlamentariſchen Kreiſen erzählt, der Reichs⸗ tag aufgelöſt werden. Nach der„K. Volksztg.“ ſollen von der Reichsregierung Anſprüche in noch nie dage⸗ weſener Höhe an die Steuerzahler geſtellt werden. Wir rechnen nicht weniger als 600 Millionen zuſammen, die durch neue Steuern aufgebracht werden ſollen. Ein er⸗ klecklicher Teil würde allerdings für Erhebungskoſten aller Art wieder daraufgehen. Es würde alſo, anders ausge⸗ drückt, ein weiterer koſtſpieliger Beamtenapparat geſchaffen werden müſſen, und das in einem Augenblick, in dem leichzeitig eine Vereinfachung der Verwaltung in Aus⸗ ſicht geſtellt wird. Für den Steuerzahler wird natürlich die Laſt nicht deshalb geringer, weil mit den neuen Steu⸗ ern zum Teil nicht die Reichskaſſe aufgefüllt, ſondern „Erhebungskoſten“ beſtritten werden ſollen. Dem genann⸗ ten Blatt zufolge ſieht das Sydowſche Projekt folgen⸗ dermaßen aus: Als Belaſtung des Maſſenkonſums ſoll eine Erhöhung der Einnahmen aus Bier, Branntwein und Tabak mit rund 300 Millionen Mark in Ausſicht genommen ſein. Rechnet man hierzu die teilweiſe ſehr hohen Erhebungs⸗ koſten, welche gerade die Getränkeſteuern erfordern, und die Abfindungen, welche ein Branntweinmonopol, das in der Tat geplant ſein ſoll, nötig macht, ſo käme man für dieſe drei Genußmittel allein auf eine Mehrbelaſtung der Konſumenten mit etwa 350 Millionen Mark jähr⸗ lich! Das wäre weit mehr, als dieſe Steuern bisher überhaupt eingebracht haben, ſie müßten daher, wenn man noch einen unvermeidlichen Verbrauchsrückgang in Betracht zieht, mehr als verdoppelt, vielleicht verdrei⸗ facht werden! n Als Ausgleich für dieſe Belaſtung des Konſums der breiten Volksmaſſen ſollen auch Luxusſteuern, eine Wein⸗ ſteuer und eine Steuer auf Gas und Elektrizität, beide . mit einem Ertrag von etwa 70 Millionen Mark jährlich, eingeführt werden. Damit auch der Beſitz von den neuen Steuern erfaßt wird, ſoll außer der ſchon beſtehenden Reichserbſchafts⸗ ſteuer, das heißt außer der Steuer auf die einzelnen Erbanfälle. der bisher die Erbanfälle der Kinder 1 5 Hmtsblaiff der Zürgermeisterämter Sechenheim, Nvesheim, Heckarhausen und Edingen. Dienstag, den 22. September 1903 Ehegatten nicht unterworfen waren, eine Nachlaßſteuer von allem hinterlaſſenen Vermögen, gleichviel, an wen ſolches als Erbteil fällt, erhoben werden. Dieſe Steuer ſoll etwa 120 Millionen Mark jährlich betragen, wovon 5 ein beträchtlicher Teil als Erhebungskoſten ab⸗ geht. Alle dieſe Steuern gäben eine Geſamtmehrbelaſtung bon jährlich 540 Millionen Mark, von denen etwa 470 Millionen Mark to in die Reichskaſſe gelangen würden, während 70 Millionen Mark jährlich für Abfindungen und Erhebungskoſten daraufgehen. f Außerdem ſoll noch zur Deckung des Steuererlaſſes auf Zucker im Betrage von 2 Pfennig pro Kilo, welcher der Reichskaſſe einen Ausfall von etwa 40 Millionen Mark jährlich verurſachen wird, eine Inſeratenſteuer (Annoncen⸗ oder Anzeigenſteuer) eingeführt werden, in⸗ Höhe von etwa 60 Millionen Mark, weil auch dieſe Steuer wieder be onders große Erhebungskoſten erfordert. Nach alledem was da in die Oeffentlichkeit dringt, kann man gerade nicht behaupten, daß unſer Volk roſigen Zeiten entgegenſieht. Und eine etwaige Verſchiebung der gegenwärtigen parlamentariſchen Verhältniſſe würde auch nicht allen Dingen zum Beſten dienen. Politiſche Rundſchau. 5 Deutſches Reich.. Die„Koalitionsfreiheit“. Gegen die organi⸗ ſierten Beamten geht die Maſchinenfabrik Augsburg trotz der gegenteiligen Verſicherung nach der Behauptung der „Münch. Poſt“ weiter vor. Man ſei dabei auf einen neuen Trick verfallen. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Augsburg des Bundes techniſch⸗induſtrieller Beamten, Diplomingenieur Scheib, der bisher in der Maſchinen⸗ fabrik Augsburg beſchäftigt war, ſei auf unbeſtimmte Zeit unter Fortbezahlung ſeines Gehalts beurlaubt worden. Die Portiers der Fabrik ſeien angewieſen worden, Herrn Scheib das Betreten des Grundſtücks unter allen Um⸗ ſtänden zu verweigern!. * Finanzreform und Bundesrat. Am Freitag tachmittag trat der Bundesrat zum erſten Male nach den Ferien zu einer Sitzung zuſammen, an der die leiten⸗ den Miniſter und Finanzminiſter der Bundesſtaaten teil⸗ nahmen. Als erſter Gegenſtand ſtand die Reichsfinanz⸗ reform auf der Tagesordnung. Der Reichskanzler Fürſt Bülow eröffnete die Sitzung mit einer längeren Anſprache, in der er auf die große innerpolitiſche und nationale Bedeutung der Verhandlungen hinwies und an die an⸗ weſenden Vertreter der verbündeten Regierungen die Auf⸗ forderung richtete, angeſichts der unbedingten Notwen⸗ digkeit einer Neuordnung des deutſchen Finanzweſens die Arbeiten mit allem Nachdruck zu fördern. Der K. baye⸗ 85 riſche Vorſitzende im Miniſterrat, Staatsminiſter Dr. Frhr. 5 N Inſert ionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 1.([S.) Jahrgang * Interparlamentariſcher Kongreß. In der Frage der Unverletzlichkeit des Privateigentums im See⸗ krieg fand folgende Reſolution der deutſchen Gruppe ein⸗ ſtimmige Annahme:„Die Konferenz ſpricht den Wunſch aus, daß die dritte Haager Konferenz den Grundſatz auf⸗ ſtellen möge, daß im Wege eines internationalen Ueber⸗ einkommens anerkannt wird, daß unter Kriegskontrebande nur Waffen, Munition und anderer Kriegsbedarf zu ver⸗ ſtehen iſt, daß weder das Schiff, das Kriegskontrebande an Bord führt, noch andere Waren außer der Kontrebande vernichtet werden dürfen, daß das Privateigentum un⸗ e iſt und offene Häfen niemals blockiert werden rfen.“ Oer Reichstag. Wie neuerdings verlautet, wird der Reichstag doch erſt am 11. November zuſammen⸗ kreten, während die Budgetkommiſſion am 3. November zu einer Sitzung einberufen worden iſt. Perſien. i * Blutige Ereigniſe? Die Regierung veröffenk⸗ licht ein offizielles Ultimatum, in dem von den Revo⸗ lutionären die Auslieferung ihrer Waffen gefordert wird. Sollte die Auslieferung im Laufe von 48 Stunden nicht erfolgen, ſo wird das Bombardement auf die Stadtviertel der Revolutionäre angedroht. Die Revolutionäre beſchloſ⸗ ſen, Widerſtand zu leiſten, die Europäer nicht aus der Stadt zu laſſen und ſogar den Abgang der Poſt zu verhindern. Eine Abteilung Makureiter ſteht mit fünf Geſchützen etwa 35 Klm. von Teheran. Die Endſchumen richteten an alle Geſandtſchaften in Teheran die Bitte um Vermittlung und Wiederherſtellung der Verfaſſung. Bulgarien. EFreiheitsſehnſucht. Das tributpflichtige Für⸗ ſtentum Bulgarien gilt offiziell als türkiſcher Schutzſtaat, aber die Bulgaren ſcheinen für dieſe Tatſache ein ſchlechtes Gedächtnis zu haben. Sie wollen ihren Ferdinand zum ſelbſtändigen König machen. Der letzte Konflikt mit der Türkei iſt daher Waſſer auf die bulgariſche Mühle. In Sofia erklärte ſogar der bulgariſche Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Bulgarien ſei auf alle Eventualitäten vorbe⸗ reitet. Falls der Krieg gegen die Türkei unver⸗ meidlich ſein ſollte, möge die Türkei den erſten Schritt unternehmen. N ä Amerika. * Der Nanamakanal. Der Bau des Pan ama⸗ .... ĩͤ vv cc 2 N 5 in treuer Huf. Roman von C. Borges. 7. Fortſetzung. Das arme Kind ließ im Nu die Hände ihres Vor⸗ mumds fahren und wandte ſich der Gouvernante zu.„Ich will gar nicht mitgehen,“ ſagte ſie entſchieden,„wenn wir ſchon ſo bald abreiſen, ſo bleibe ich die letzten Stunden am Grabe meines Vaters. Sie können mit Herrn von Warneck allein gehen.“ „Aber Aſta—— wollte das Fräulein einlenken, dach das Kind eilte bereits davon, die Richtung nach dem Friebhofe einſchlagend. Es folgten jetzt für Herrn von Warneck herrliche Stunden. Seine anmutige Begltiterin machte ihn auf alle Sehens würdigkeiten der Stadt aufmerkſam, führte ihn im die Bildergallerie und zeigte ihm zuletzt die pracht⸗ bollen Kirchen. Doch der feurige junge Deutſche hakte nur Auge und Ohr für die ſchöne Dame an ſeiner Seite, in deren Gegenwart er die ganze Umgebung zu bergeſſen ſchien Jetzt betrat man genade die herrliche Kirche Santa Croce. Carola Barnellt erklärte die kunſtvollen Wand⸗ gemälde, doch plötzlich hielt ſie inne, erſchrak ſichtlich und erbleichte.„Entſchuldigen Sie mich einen Augenblick,“ bat ſie mit vor Aufregung bebender Stimme, ſie von ſeiner Seite und entſchwand bald in einem von hohen Strebepfeilern halb verdeckten Seitengang. Herr von Warneck war ſo ſehr überraſcht, daß er das Vers, owinden ſeiner Begleiterin erſt bemerkte, als dieſe ſich chon entfernt und ſeinen Augen entſchwunden war. Er: ftzte ſich daher in einen der Kirchenſtzihle. um ihre Rüctkkeh zu erwarten, und verſank bald in Träu⸗ mecheien. 1 8 Wie! lachend und gol e. en lag doch die Zukunſt 15 ihm! Aſta end alle Laſt und Sorge, die ſie mit bringert würde, war vergeſſen, aber ein liebliches Bild ſchwebſte vor einer Seele. Er ſah den Erlenhof verherr⸗ 1 dann huſchte und tieſbrauen Augen, und dieſes liebliche Weſen war Carola Barnelli— ſeine Carola. Horch! Aus dieſen glücklichen Träumen weckten ihn menſchliche Stimmen ganz in ſeinee Nähe. Der Ton war laut, deutlich und erregt.„Ich wiederhole,“ hörte Thilo, obgleich er nicht lauſchte,„ich laſſe mir keine Vorſchriften machen und handle wie ich will. Du biſt ein Tor— die Leute ſind reich, vielleicht—“ 5 „Aber dieſer junge Deutſche—“ unterbrach eine an⸗ dere Stimme, die Stimme eines erzürnten Mannes,„er wird Dich mit ſeiner lebe verfolgen, Dir ſein Herz und ſeinen Reichtum zu Füßen legen und ſchließlich Dich häßraten. Ich kenne die Deutſchen, ich lebte zehn Jahre unter ihnen, ſie find frech und hinterliſtig.“ „Na, rege Dich nicht auf, Titus,“ beruhigte Carola Barnelli,„Du weißt doch, daß ich nur Dich liebe und nur Deine Gattin werde. War e nur, bis wir Geld ha⸗ ben, dann—“ ſie vollendete den Satz nicht, denn ihr Auge fiel auf Herrn von Warneck, der entſetzt, verwirrt bald ſein Ideal, bald den ſchönen, dunklen Italiener an ihrer Seite anſtarrte. In dieſem Augenblicke führte der Italfiener die Hand Carola's an ſeine Lippen und flü⸗ ſterte leiſe:„Hüte Dich, wage nicht, Dich meinem Willen zu i erfetzen,“ dann verſchwand er durch eine kleine Seitenpforte. Carola ging zu Herrn von Warneck zurück. Schwei⸗ gend ſchritt er an der Seite des ſchönen Mädchens, bis beide die Kirche verlaſſen haften; dann ſagte die junge Dame bittend:„Mißdeuten Sie nicht me Benehmen, das Ihnen auf fallend und ſonderbar erſcheſtnen mußte, dieſer Herr, den ich unerwartet traf, war ein treuer und lieber Freund meines Vaters, und daher bildet er ſich ein, ein Recht über mich ausüben zu können. Er wider⸗ ſetzt ſich meiner Reiſe nach Dautſchland, denn— offen geſtanden— in einem ſchwachen Augenblick hörte ich ſei⸗ nen Tlebesworten zu. Jetzt iſt er entſetzlich eiferſüchtig, ſobald er bemerkt, daß ein Herr mit mir ſpricht, und ich fürchte ſein heißes Temperament, daher gebe ich vod, ihm zu lieben— das iſt alles.“ 8 1 2 Ihr lieblich gerötetes Antlitz und die unſchuldigen blauen Augen blickten voller Vertrauen zu ihm empov, das ſein Argwohn ſchwand und er nur Mitleid für das ſchöne Mädchen fühlte. Seit dem Tode meines Vaters hatte ich außer Herrn Burckhardt gar keinen Freund,“ fuhr Carola traurig fort, „und nun iſt auch dieſer mir entriſſen.“ „Laſſen Sie mich ſeine Stelle ausfüllen,“ rief der Begleiter bewegt.„Vertrauen Sie mir, ich meine es gut mit Ihnen.“ „Ja, das fühle ich,“ gab Carola leiſe und ſchüchtern zurück, dann legte ſie ſanft ihre Fingerſpitzen auf ſeinen Arm und ſchweigend ſchritten beide der Villa Rienzi zu, die von der Abendſonne goldig beleuchtet in geringer Enlfernung vor ihnen lag. 8 Aber wenn Herr von Warneck auf nähere Erklärungen über den Freund des Vaters gehofft hatte, ſo ſah er ſich getääuſcht, derm Carola berührte das Thema nicht wie⸗ der, die Begegnung mußte ihr augenſcheinlich peinlich ge⸗ weſen ſein. Sie gab vor, noch viele Vorbereitungen für die bevorſtehende Reiſe machen zu müſſen, und ging allein in das Haus zurück. Thilo von Warneck ſuchte ſein Hotel auf, um ſeiner Mutter einen langen Brief über die Er⸗ eigniſſe des Tages zu ſchreiben. 5 5 2 Fortſetzung folgt. g — Gedankenpedlen. 2 75 Willſt Welt und Menſchen recht vorſteh' n, Mußt Du ins eigene Herz Dir ſeh n. Willſt Du Dich ſelbſt recht hennen lernen, Mußt Du Dich aus Dir ſelbſt entfernen, Wer ſich beurteilt nur nach ſich, Gelangt zu falſchen Schlüſſen— Du ſelbſt erkennſt ſo wenig Dich 3 5 Als Du Dich ſelbſt kannſt küſſen. 1 5 5 5 * — tanals, jenes gewaltigen Durchſtichs des Iſthmus von Panama, der eine freie Verbindung zwiſchen dem Atlan⸗ tiſchen⸗ und Stillen Ozean bilden wird und auf den die Amerikaner alle Hoffnung auf künftige Größe ſetzen, ſchreitet unter der Leitung des Chefingenieurs Leutnant Colonel Goethals rüſtig fort. Im Monat Juli wurden 3 168 840 Kubik⸗Yards Erdmaſſen entfernt. Durch eine von Goethals vorgeſchlagene Route, die um ca. 100 Fuß kürzer iſt, wird eine Erſparnis von rund einer Million Dollar erzielt. Aus Nah und Fern. h. Seckenheim, 22. Sept. Geſtern Vormittag gegen 12 Uhr fand, vermutlich durch Ueberhitze eine Exploſion im Schmelzhaus der Chem. Lack⸗ und Farbwerke ſtatt. Die nächſten Anwohner waren raſch zur Stelle und unterſtützten Herrn Direktor Peter und die Angeſtellten der Fabrik beim Löſchen der aus dem ſiedenden Oel herausſchlagenden Flammen, wozu nur der reichlich vor dem Schmelzhaus befindliche Sand verwendet werden konnte. Die 1. Kom⸗ pagnie der freiwilligen Feuerwehr unter Leitung des Herrn Zimmermeiſter Tranſier war ebenfalls rechtzeitig am Platze, ſo daß das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Leider wurde der ſich wacker bei der Löſcharbeit beteiligende Herr Collet durch ſeinen mit der Schaufel nien enden Nebenmann verletzt. Der Lackſieder der Chem. Hack ke, Geggos, konnte ſich noch vor den Flammen ret⸗ erlitt jedoch Brandwunden an den Händen und im G ſicht. Die allgemeine Hilfsbereitſchaft, wie ſie hier vor⸗ handen iſt, zeigte ſich auch bei dieſem Anlaß in beſter Weiſe. * Feckenheim, 21. Sept. Der Bierführer Anton Würz in der Brauerei Pfiſterer dahier, welcher in einem Gedicht die Luftſchiffahrt des Grafen verherrlichte, und das Gedicht dem Grafen Zeppelin zuſandte erhielt nach einer uns vorliegenden Karte folgenden Dank des genialen Erfinders: Herzlichen Dank für das freundliche Gedenken. Friedrichshafen a. B. Graf Zeppelin. () Mannheim, 21. Sept. Anläßlich des Beſuches des Großherzogspaares ſoll am Samstag den 10. Okt. eine Serenade veranſtaltet werden, deren Annahme der Großherzog bereits zugeſagt hat. Der Zug wird ſich vom Roſengarten mit mehreren Kapellen nach dem Schloß⸗ hofe bewegen. ( Donaueſchingen, 21. Sept. Die Geſchäftsſtelle des Bad. Bauern⸗Vereins in Freiburg liefert den brand⸗ geſchädigten Landwirten die nötigen landwirtſchaftlichen Maſchinen zu beſonderen günſtigen Bedingungen, wie dies auch bereits in der Bauern⸗Vereinsverſammlung vom 16, Auguſt zugeſichert wurde.„ i( Donaueſchin un. 21. Sept. Der Fürſt zu Für⸗ ſtenberg hat an den Magiſtrat und die Stadtverordne⸗ ten von Berlin ein Telegramm gerichtet, in welchem er für die den Abgebrannten überſandten 10 000 Mark ſeinen Dank ausſpricht. Das Telegramm lautet:„Es iſt mir ein Bedürfnis, auch in meinem Namen für die wahrhaft großmütige Spende, welche die Stadtverordneten Berlins für die Abgebrannten in Donaueſchingen dem norddeutſchen Komitee gütigſt zugewieſen haben, innigſten Herzensdank zu ſagen mit der Verſicherung, daß dieſer Beweis großer werktägiger Nächf nliebe bei uns Donaueſchingern für alle Zeiten unvergeſſen bleiben wird.“ Pforzheim, 21. Sept. Geſtern vormittag wurde er Grundſtein zu dem von Bankdirektor Aug. Kayſer daſelbſt geſtifteten„Altersheim für Invaliden der Arbeit“ feierlich gelegt. Die Feier vollzog ſich im engſten Kreiſe. eilgenommen haben nur der Stifter, der geſetzlich be⸗ ſtimmte Stiftungsrat und wenige Geladene. Behörden waren nicht dazu geladen. Der Bau wird im Süden der Stadt in der Nähe des Eingangs zum Hagenſchieß, von wo man einen ſchönen Blick auf die Stadt genießt, inmitten eines großen dazu gehörigen Geländes errichtet. Der Wert der Stiftung wird auf etwa 1 Million Mark beziffert. Baden-Baden, 21. Sept. Staatsſekretär Dern⸗ burg tritt am nächſten Mittwoch einen 4wöchigen Er⸗ holungsurlaub an; er begibt ſih nach Baden-Baden. 0 Grünfeld, 21. Sept. Ein Großfeuer entſtand infolge Unvorſichtiakeit beim Maſchinendreſchen in einer hieſigen Scheune. Das Feuer griff ſo raſch um ſich, daß in kurzer Zeit fünfzehn Häuſer ein Raub der Flammen wurden. Wie man hört, ſoll beim Lichtanzünden das noch glimmende Zündhölzchen weggeworfen worden ſein. Der Schaden iſt groß. ( Kreiburg, 21. Sept. Der Stadtrat hat einen Plan über die Erbauung weiterer ſtädtiſcher Kleinwoh⸗ nungen: 12 Doppelhäuſer und 2 einfache Häuſer mit * 108 Wohnungen genehmigt. Weitere Bauten . llen in Bälde folgen. [A Billingen, 19. Sept. Das dreiizhrige Mädchen einer hier wohnenden Familie ſpielte an einer Egge, die an ein Haus angelehnt war; plötzlich fiel dieſelbe um auf das Kind, wodurch es einen doppelten Schädel⸗ bruch erlitt und bald darauf ſtarb. Pforzheim, 18. Sept. Im Walde wurde ein 60iähriger Mann erſchoſſen aufgefunden. Die Perſönlich⸗ keit konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. (Bruchſal, 19. Sept. Da mit 1. Oktober eine Bewachung von Gefängniſſen durch Militärperſonen weg⸗ fällt und der Wachdienſt nunmehr durch Aufſichtsperſonal zu geſchehen hat, erfährt das Perſonal des hieſigen Män⸗ nerzuchthauſes und des Landesgefängniſſes eine erhebliche Verſtärkung. Das Großh. Männerzuchthaus zählt zur⸗ zeit drei Oberaufſeher und 39 Aufſeher, das Landes⸗ gefängnis mit Weiberſtrafanſtalt an männlichem Perſo⸗ nal 2 Oberauffeher und 36 Aufſeher, das weibliche Per⸗ ſonal 2 Oberaufſeherinnen und 20 Aufſeherinnen. Das Aufſichtsperſonal des Männerzuchthauſes wird nun um 5 3 des Landesgefängniſſes um 4 Mann verſtärkt erden. (Ettlingen, 19. Sept. Das hieſige Amtsgericht erkannte gegen die meiſten Landwirte der Gemeinde Malſch 7. 3 e N wegen Anvaues von Ameritanerreven auf eine Gewſtrafe von je 3 Mark. ( Bad. Rheinfelden, 19. Sept. Der flüchtige Poſtgehilfe Lieb, welcher eines Einbruchsdiebſtahls im hieſigen Poſtamt verdächtig iſt, wurde in Belfort verhaftet. Der Arſprung der Illumination. Von jeher hat der Menſch dem Feuer große Wich⸗ tigkeit beigemeſſen. Im grauen Altertum war die Ver⸗ ehrung des Feuers allgemein ein weſentlicher Beſtandteil der religiöſen Gebräuche, beiſpielsweiſe bei den Opfer⸗ bräuchen der Juden und bei den nächtlichen Opferfeſten im alten Rom. Kaiſer Hadrian ließ einſt in Rom ein großartiges Freudenſeuer mit dem für damalige Zeiten ungeheuren Koſtenaufwande von ungefähr 28 Millionen Mark anzünden, um die alte Welt von dem guten Stande der Dinge in Rom zu übertragen. Zum Andenken an dieſen ſeltenen Tag wurden auch Medaillen geſchlagen. Man beſchränkte ſich aber, wie die„Techn. Bel. Korr.“ ſchreibt, nicht nur auf dieſe Gebräuche, ſondern bediente ſich auch der öffentlichen Beleuchtung aus Anlaß der Ge⸗ burtstage von Fürſten oder auch bei verſchiedenen reli⸗ giöſen Hausfeierlichkeiten, indem man in ſämtliche Fenſter der Wohnung kleine Oellämpchen aufhing. Die unter dem Namen„Quinquartries“ bekannten Feſtlichkeiten, die zu Ehren der Minerva gefeiert wurden, beſtanden in der Hauptſache in einer allgemeinen großartigen Illumina⸗ tion. Die bemerkenswerteſte und koſtſpieligſte Illumina⸗ 58 leiſtete ſich aber Nero, als er ganz Rom in Brand teckte. Beſondere Aufmerkſamkeit widmete man der Beleuch⸗ tung ſpäter in Frankreich. Unter der Regierung Ludwig XIII. begeiſterte man ſich in höchſtem Maße für öffent⸗ liche Beleuchtungen, und die Pariſer von damals überboten ſich förmlich bei ſolchen Gelegenheiten. Die Großen des Reichs ließen die Fenſter mit Bronzeleuchtern beſetzen, in welchen zur Nachtzeit große Wachskerzen brannten. Aber auch das gemeine Volk nahm an dieſen Demonſtrationen gern teil. Die Kaufleute und Handwerker hingen farbige Papierlaternen in den Fenſtern auf. Illuminationen dieſer Art ſetz en ſich bis zum 18. Jahrhundert fort, wo man in der Feuerwerkskunſt große Fortſchritte machte. Was wir heute mit Außenbeleuchtung bezeichnen, wurde auch ſchon damals mit Hilfe der allein zur Ver⸗ fügung ſtehenden Oellampe hergeſtellt, die ſich von der Lampe der älteſten Zeit nur wenig unterſchied, und die wir vielleicht noch ſelbſt aus Urgroßmutters Zeit her kennen. Dieſe kleinen Lampen wurden an Schnüren in Reihen längs den Mauern und Faſſaden aufgehängt. Wenn ſich die Begeiſterung des großen Publikums für derartige Dinge nicht wecken ließ, ſo nahm ſich wohl auch die Regierung der Sache an und ſetzte die Illu⸗ mination mit eigenen Mitteln durch. Natürlich hatten dadurch zahlreiche Fabrikanten und Händler ein reich⸗ liches Einkommen. Mit der Gasbeleuchtung nahm die Illumination eine ganz andere Geſtalt an. Man benutzte ſinnreiche, aus Gasröhren konſtruierte Arrangements, Namenzüge, Figuren, Wappen uſw., bei welchen dann durch das brennende Gas wirkſame Lichteffekte herge⸗ ſtellt wurden. In neueſter Zeit bedient man ſich zu Illuminations⸗ zwecken faſt ausſchließlich des elektriſchen Lichtes, das ſich allen Verhältniſſen bequem anpaſſen läßt und die bekann⸗ ten, großartigen Lichteffekte ermöglicht, welche ja allen von Ausſtellungen oder von feſtlichen Veranſtaltungen her bekannt ſind. g 8 Die Cholera in Rußland. Vlon der heilloſen Mißwirtſchaft, die die Ausbreitung der Cholera in Petersburg hauptſächlich verſchuldet hat, erhält man durch die folgenden aus Petersburg zu⸗ gegangenen Mitteilungen ungefähr einen Begriff: Alle eingeweihten Leute Petersburgs wiſſen es genau, und manche ſprechen es mit einer ihrer Stellung gefährden⸗ den Offenheit unverhohlen aus, daß der Ausbruch der immer unheimlicher umſichgreifenden Epidemie in der Hauptſtadt hätte vermieden werden müſſen. Denn es iſt eine jener Lügen, wie ſie das ruſſiſche Regierungsſyſtem züchtet, wenn die intereſſierten Kreiſe es hinauspoſaunen, die Cholera ſei überraſchend gekommen und hätte darum die ſtädtiſche Verwaltung völlig unvorbereitet gefunden. Beſonders Petersburg hätte rechtzeitig alle erforderlichen Maſfnahmen treffen können, wenn deſſen Gebieter von ernſtlicher Sorge um das Wohl und Wehe der Reſidenz⸗ bevölkerung erfüllt geweſen wären. Beſondere prophetiſche Vorausſicht hätte dazu wahrſcheinlich nicht gehört, nach⸗ dem bereits im Frühling von Sanitätsinſpektor Oppen⸗ heim die Gefahr erkannt worden war. Schon damals hatte er ausdrücklich erklärt, daß die Cholera im Auguſt, jedenfalls aber nicht ſpäter als im September die Reſi⸗ denz erreichen würde. Den ganzen Sommer hindurch mehrten ſich ſodann unheilkündende Symptome in Form von maſſenhaften Diarrhöeerkrankungen, die darauf hindeuteten, daß die Keime der Peſt bereits vorhanden ſeien und ſich immer ausbreiteten. Was aber unternahm die Petersburger Stadtverwaltung? Abgeſehen von verhältnismäßig un⸗ bedeutenden Summen, die ſie für dieſe Zwecke ausſetzte, und von der Bereitſtellung einiger Baracken in den ent⸗ legenſten Teilen der Stadt zur Aufnahme von höchſtens 300 Kranken kümmerte ſie ſich um nichts, ließ den alten Schlendrian gewähren und ſah mit Gleichmut zu, wie die Epidemieherde genährt und erzeugt wurden. Nicht einmal für die erforderlichen Krankenwagen war vor⸗ geſorgt, ſo daß jetzt einfache Droſchken den Transport von Cholerakranken beſorgen und ſo trotz offizieller Vorſichts⸗ maßregeln die Anſteckungsgefahren noch verſtärken. Zur regelrechten Bekämpfung der drohenden Epi⸗ demie wäre ein Apparat vonnöten geweſen, der nur bei vollſtändiger Umgeſtaltung der Stadtbewirtſchaftung mög⸗ lich wäre. Um die Behauptung nicht als Uebertreibung anzuſehen, muß man Petersburg und ſeine Verwaltung kennen, muß man das jahrelange vergebliche Streben einzelner fortſchrittlicher Stadtverordneten in der Stadt⸗ duma nach irgendwelchen Peuerungen und den hartnäckigen 7„ 8 5 1 Widerſtand der entſcheidenden Mehrheit dagegen beobach⸗ ten, muß man ſich von den unerhörten ſanitären Zuſtän⸗ den des„Fenſters Europas“ durch eigenen Anblick über⸗ zeugen. Es genügt, nur einmal in einen Petersburger Hof die Naſe hineinzutun oder die Fäulniſſe eines dortigen Marktes— wie zum Beiſpiel des„Bauches“ dieſer Re⸗ ſidenz, der Seunaja— gelegentlich einzuatmen, geſchweige denn die Kloaken Petersburgs geſehen und gerochen zu haben, um die Myriaden Bazillen zu ſpüren und nur darüber zu ſtaunen, daß die nordiſche Millionenſtadt nicht von einer allumfaſſenden Epidemie verzehrt wird. Erſt wenn die Epidemie mit voller Wucht Platz greift, dann ermannt ſich die ſtädtiſche Verwaltung Petersburgs dann ſchreit ſie nach Desinfektionsmitteln, dann ſtreut ſie Pulver und ſpritzt mit Karbolwaſſer um ſich, dann ruft ſie nach Aerzten, nach hilfsbereiten und opferfähigen Studenten der letzten Semeſter, nach Krankenſchweſtern und dergleichen mehr. Was für Petersburg gilt, tritt in der Provinz nicht minder ſcharf hervor. Kiew Zum Beiſpiel, das gleichfalls als choleraangeſteckt bezeichnet worden iſt, hat ſchon im vorigen Jahr ſeine ſkandalöſen Zuſtände in ungeſchminkter Form gezeigt und bewieſen, zu welchen Kalamitäten eine von Selbſtſucht getragene, auf Diebſtahl begründete Ausbeutung ſtädtiſcher Unter⸗ nehmungen durch die Cliquen der„echten Ruſſee?“ füh⸗ ren kann. Dort wurde gar die Kanaliſation zur Träge⸗ rin der Epidemie. Waren doch bei der Kiewer Mißwirt⸗ ſchaft die Riefelfelder ſo miſerabel angelegt, daß durch ſie ein ſtändiger Kreis für Bazillenkultur geſchaffen wurde. Wo aber auch immer die echtruſſiſchen Verbandsleute an der Spitze von Stadtgemeinden ſtehen, da kann man ſicher ſein, daß die Bürgerſchaft daſelbſt nur ein Spielball in den Händen einzelner iſt. N ö Neues aus aller Welt. SBSBeim Eſſen erſtickt. Einen jähen Tod har das jährige Töchterchen eines Kaufmanns in Königswuſter hauſen gefunden. Der Kleinen war während des Mittag: eſſens ein Fremdkörper in die Luftröhre geraten. Bevor ein Arzt zur Stelle ſein konnte, war der Erſtickungstod bereits eingetreten. f * Friedenskundgebung. Eine aus 21 engliſchen Arbeiterführern beſtehende Deputation iſt in Berlin ein⸗ getroffen und hat in einer ſozialdemokratiſchen Verſamm⸗ 10 den Berliner Genoſſen eine Friedensadreſſe über⸗ reicht. 5 * Slowenen und Deutſche. In Cilli und in Marburg kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Slowenen und Deutſchen. Abends wurde die Lage ſo fritiſch, daß eine Kompagnie des 87. Infanterie⸗Regiments eingreifen mußte. Eine Frau wurde durch einen Bajonettſtich ſchwer verletzt. 30 Verhaftungen wurden vorgenommen. 1 Brennendes Warenhaus. Eine große Feuers⸗ brunſt wütete in einem Pariſer Warenhaus. In dem Ecke Faubourg Denis und Rue de Paradier, nahe dem Oſtbahnhof gelegenen Warenhaus„Ville de Saint Denis“ brach um 8 Uhr Großfeuer aus, welches dieſes Geſchäfts⸗ haus, das hauptſächlich in den Arbeiterklaſſen ſeine Kund⸗ ſchaft hat, faſt vollſtändig zerſtörte. Das Feuer, das im Keller unter Abfällen und Papierhaufen reichliche Nah⸗ rung efunden hat, verbreitete ſich in 20 Minuten durch alle Stockwerke. Beim Retten der Geſchäftsbücher wur⸗ den 2 Feuerwehrleute verwundet. Der Schaden dürfte 2 Mill. Frs. betragen. Das Warenhaus beſchäftigte etwa 600 Angeſtellte, die vorausſichtlich für einige Zeit arbeits⸗ los ſein werden. 3 Feuer im Telephonamt. In der Pariſer Tele⸗ phonzentrale in der Rue de Louvre brach infolge Kurz⸗ ſchluſſes Feuer aus. Es wurden dort in letzter Zeit 92ofl Umbauten vorgenommen. Die Arbeiter hatten ſich gerade entfernt, als die Flammen aus den Kabeln emporſchlu⸗ gen und ſich ſo raſch ausbreiteten, daß die Telephoniſtin⸗ nen noch mit den Hörapparaten verſehen flüchteten. Die Bemühungen der Feuerwehr waren darauf gerichtet, das nur durch einen ſchmalen Hof getrennte Hauptpoſtamt zu retten. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht zu beklagen, doch iſt das Gebäude völlig zerſtört. Man ſieht ſchon jetzt, daß der Fernſprechverkehr mit der Provinz und mit dem Ausland gänzlich abgeſchnitten iſt und daß es geraume Zeit währen wird, ehe auch nur proviſoriſch der Dienſt an einer anderen Stelle wieder aufgenommen wer⸗ den kann. f Die Cholera hat in den verſchiedenen Gebieten Rußlands bereits Volksunruhen hervorgerufen. In Taganrog wälzte ſich eine große Volksmenge gegen die Cholerabaracken, um ſie zu zerſtören, nachdem das Gerücht verbreitet worden war, daß die Geſunden gewaltſam mit den Cholerakranken zuſammengehalten würden und die Aerzte die Kranken mißhandelten. Nur durch ein ſtarkes Polizeiaufgebot konnte die Menge zerſtreut werden. In Kiew verſuchte die Volksmenge die Aerzte an der Aus⸗ übung ihrer Praxis gewaltſam zu verhindern. In Kertſch verbreitete die Bevölkerung das Gerücht, daß die Aerzte die Cholerakranken im Hoſpital vergiften, worauf mehrere Verſuche erfolgten, die Cholerakranken bei ihrem Trans⸗ port ins Hoſpital dem Pflegeperſonal zu entreißen. ö Wieder ein Flugapparat. Ein moderner Dä⸗ dalus ſtellt ſich ſoeben ein Engländer namens Paſſat vor. Er hat freilich noch keine Stunden in den Lüften verweilt, auch iſt ihm noch nicht einmal ein minuten⸗ langer Erfolg beſchieden geweſen. Aber ſein Apparat mit zwei an einem Hebel rotierenden Flügeln hat ihn ſchon wiederholt in die Höhe geriſſen und einige Zeit ſchweben laſſen. Er ſcheint demnach das Prinzip des Fluges erkannt zu haben und wird vielleicht einen neuen Typ vom Flug⸗ Apparaten ſchaffen, den jeder bequem bei ſich tragert kann. Die Kanalfrage. Der Zentralverein zur Hebung der Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt im Deutſchen Rech hielt in Worms ſeine Generalverſammlung ab, auf der forlgende Reſolution angenommen wurde: Nationale, nirtſſchaft⸗ liche Intereſſen erfordern die Schaffung leiſturgsfäßhiger Waſſerſtraßen zur Verbindung von Rhein und Do! Do nau. Die Generalverſammlung des Zentralvereins begrüßtſ da⸗ her die wohlwollende Unterſtützung der hierfür aufſge⸗ 0 ſchieden die Aufrechterhaltung der Abgabenfreiheit, wäh⸗ rend Profeſſor Birminghaus(Köln) für die kleine Gruppe der rheiniſchen Abgabenanhänger ſprach. Geſtohlenes Kunſtwerk. Aus der Klinger⸗Aus⸗ ſtellung im Kunſtverein zu Frankfurt a. M. wurde eine Bronzefigur— liegender weiblicher Akt, 25 Zentimeter lang, betitelt„Faulenzerei“— entwendet. Der Täter iſt unbekannt. Für Wiedererlangung der Figur iſt eine Belohnung von 200 Mark ausgeſetzt. Neue Flugmaſchine. Der Pionier⸗Einjährige Hans Grade in Magdeburg hat eine praktikable Flug⸗ maſchine erfunden mit der nunmehr die erſten Auffahrten fol dem Bataillons⸗Uebungsplatz vorgenommen werden ſollen. Ein ſchreckliches Unglück meldet der Draht von Innsbruck. Infolge des plötzlich aufgetretenen Neuſchnees ſtürzten zehn Kinder von der Jochalpe ab und fanden ſämtlich den Tod. 5* Denkmalsſchändung. Eine frivole Bubentat wird aus Graz berichtet: Das Anaſtaſius Grün⸗Denk⸗ mal in Laibach wurde in der Nacht mit Kot und chemi⸗ ſcher Tinte beſudelt. Man vermutet, daß die Täter Slo⸗ bvenen ſind.— Dieſe Schandtat erinnert an die Be⸗ ſudelung des Shakeſpearedenkmals in Weimar. Die Cholera. Da in Petersburg augenſcheinlich die Waſſerleitung infiziert iſt, breitet ſich die Epidemie ſchnell aus. Bisher erkrankten 1669, von denen 488 ſtarben, 132 genaſen. Die ſtädtiſchen Schulen wurden für anderthalb Monate geſchloſſen. In den Schulgebäu⸗ den werden Hoſpitäler eingerichtet. Zahlreiche Fremde verlaſſen die Stadt. In Smolensk wurde ein ködlich verlaufener Cholerafall feſtgeſtellt.. i 5* 150 000 Arbeiter brotlos. Die Baumwollſpinne⸗ reien in Lancaſhire(England) ſtellen wegen der Lohn⸗ ſtreitigkeiten mit ihren Arbeitern den Betrieb ein, wodurch 150 000 Arbeiter beſchäftigungslos werden. Ddrville Wright wird von den Folgen des Unfalls wahrſcheinlich erſt in ſechs Wochen wiederhergeſtellt ſein. Nach Angaben der nächſten Augenzeugen traf der ab⸗ gebrochene Teil der Schraube eine Stütze des Steuers, der Aeroplan überſchlug ſich nicht, ſondern neigte ſich auf die linke Seite. Wright verſuchte das Gleichgewicht wiederherzuſtellen, aber im nächſten Moment ſauſte der Apparat nieder und ſchlug mit großer Gewalt auf der Erde auf. Wright glaubt, daß er ſicher gelandet wäre, falls er ſich fünfzig Fuß höher befunden hätte. Eine echte Deutſche. Die Heidelberger lebens⸗ luſtige Prinzeſſin Charlotte, gewöhnlich Liſelotte genannt, bewahrte auch in Frankreich als Schwägerin des prunk⸗ ſüchtigen Königs Ludwig XIV. ihrer pfälziſchen Heimat die Treue. So pflegte ſie öfters zu ſagen:„Ich habe nie franzöſiſche Manieren gehabt, noch annehmen können, denn ich habe es ſtets für eine Ehre gehalten, eine Deutſche zu ſein.“ Bis auf den Speiſezettel hinunter geht dieſes tapfere Feſthalten am heimiſchen Brauch. Tee ſchmeckt der Herzogin wie„heu und miſt“, Kaffee„wie ruß und feig⸗ bonen“, Schokolade iſt ihr zu ſüß. Dafür ſehnt ſie ſich nach Braunkohl, Sauerkraut, Schinken, Knackwurſt und 8 mit Speck erſcheint ihr als köſtliche Delika⸗ teſſe. Im Taifun. Von der Gewalt der periodiſch in China, auf den Philippinen uſw. auftretenden Wirbel⸗ ſtürme, die unter dem Namen Taifune bekannt ſind, be⸗ kommt man die Folgen eines ſolchen Sturmes, der Ende Juli dieſes Jahres Hongkong und die Umgegend heim⸗ ſuchte, ermißt. Nur etwa drei Stunden wütete dieſer Taifun und brachte in dieſer kurzen Zeit 4 Kriegsſchiffe — darunter 3 Flußkanonenboote—, 5 Seedampfer, 2 Flußdampfer, 7 Dampfboote und eine große Zahl von Dſchunken und Kähnen zum Scheitern, wobei 2 Fluß⸗ dampfer, 7 Dampfboote, 10 Leichter und eine große Zahl Dſchunken ſanken. Im ganzen kamen durch dieſen Tai⸗ fun 2000 Menſchen ums Leben.. . Vermiſchtes. Der beſtrafte Miſſetäter. Einem großen Teil der bayeriſchen Regimenter iſt in das Kaiſermanöverge⸗ lände Faßbier nachgeführt worden, das die Truppenteile aus Kantinenerſparniſſen beſchafften. Jeder Mann bekam, wie bei der Marine früher ihren Grog, ſo(wenn zur Ruhe übergegangen war) ſeine beſtimmte Bierration. Bei der Verhandlung über einen militäriſchen Miſſetäter ent⸗ wickelte ſich nun in einem Bayern⸗Biwak folgendes er⸗ götzliche Zwiegeſpräch: Hauptmann:„Einſperren können wir den Mann jetzt nicht, Feldwebel; aber für drei Tage bekommt der Reſerviſt Mayern nur Waſſer und Brot, ch keinen Tropfen von dem ſchönen Bierle.“— Feld⸗ webel:„Verzeihen der Herr Hauptmann. Der Mann iſt Antialkoholiſt „Dann kriegt das Bürſchel Bier zu ſaufen, bis es ver⸗ platzt, und dreimal täglich eine doppelte Fleiſchportion!“ Eein Gedenktag. 25 Jahre ſind am 28. Sept. vergangen, ſeit ein glücklicher Zufall ein ſchweres Ver⸗ brechen verhütete, nämlich, bei der Einweihung des Natio⸗ naldenkmals auf dem Niederwald dieſes in die Luft zu ſprengen und bei der Gelegenheit nicht nur Kaiſer Wil⸗ 8225 I., ſondern auch zahlreiche Bundesfürſten, die zur ier der Denkmalseinweihung dort anweſend waren, zu ermorden. Nachdem ein Jahrzehnt zuvor Deutſchland ſeine alte Stellung in Europa wieder erobert und 1 die Einheit der deutſchen Stämme herbeigeführt ö war an einer der ſchönſten Stellen des vielumkämpften deutſchen Rheines ein herrliches Denkmal errichtet worden. Es war den Veranſtaltern des Anſchlags auch gelungen. alle Vorbereitungen zu treffen und vor allem Dynamit in ausreichender Menge unter dem Denkmal aufzuhäufen, ſo daß die„ Exploſion die furchtbaren Fol⸗ 8 und Vegetarianer.“— Hauptmunn: ſſen. Wenn das Verb el 8 rechen nicht ſtande gekommen iſt, ſo lag die Schuld nicht an ſeinen Veranſtaltern, dem Schriftſetzer Auguſt Rheinsdorf, ſo⸗ wie zwei anderen Anarchiſten, ſondern daran, daß die Zündſchnur feucht geworden war und erloſch. So iſt es gekommen, daß man den ganzen Plan erſt nach der glänz⸗ end verlaufenen Feier entdeckte. Der Kriminalpolizei ge⸗ lang es, der Täter habhaft zu werden, von denen Rheins⸗ dorf als der Hauptſchuldige ſein Verbrechen mit dem Tode büßte. Rheinsdorf ſowohl wie ſeine beiden Genoſſen Rupſch und Bachmann bekannten ſich als Anarchiſten aus der Moſtſchen Schule. l.. 1 L Der Efeu blüht. Wenn das Sterben in der Natur beginnt, dann iſt das Heer der Mooſe und Flech⸗ ten am ſchönſten grün und wächſt am beſten. Dann ſtecken auch die alten Efeuſtöcke ihre gelbgrünen Blütendolden maſſenhaft auf, deren Blümchen Inſekten Schlummer⸗ trank bieten. An Feldwänden, Denkmälern, Burgen und Grabſteinen ſtreben die grünen Ranken zum herbſtlichen Sonnenſchein empor und auch im Walddunkel leuchten jetzt wieder die charakteriſtiſch geformten Blätter im Wechſel mit Singrün und Preißelbeergeſträuch. Auch alte Gruben verwandelt er in ein Idyll, in dem er die Wände ſchmückt und daraus empor zu ſonniger Freiheit klettert. Ge⸗ lingt es dem Efeu durch reichliche Nahrung bei dieſem Streben bis zum Vollicht vorzudringen, ſo verſchmäht er ſchließlich das Anlehen und Anklammern, die Zweige verſteifen ſich, die Blätter verändern ihre Form völlig, werden ganzrandig und ſehen Birnbaumblättern täuſchend ähnlich. Aus den Blüten werden Fruchtſtände, die aus ſtahlblau glänzenden Sternen gebildet ſind, die erſt im Winter reifen, deren Genuß jedoch von Vögeln ſelbſt hei drückendem Nahrungsmangel verſchmäht wird. Eſſigälchen. Ueber die Lebenszähigkeit von Tieren und Pflanzen plaudert Dr. K. Theſing in der natur⸗ wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift„Kosmos“ folgendes:„In der zoologiſchen Praxis ſind der reine Alkohol und die Osmiumſäure zwei der gebräuchlichſten und ſtärkſten Kon⸗ ſervierungsmittel. Bei den meiſten kleineren Tieren genügt ſchon eine kurze, nur Minuten dauernde Einwirkung, um ſie zu töten und die Gewebe ihres Körpers zu erhärten. Auffallend aber iſt die Lebensweiſe eines kleinen Wurmes, des Eſſigälchens, da es ſich bei dieſem um ein normales Verhalten handelt. Iſt doch der gewöhnliche Wohnſitz dieſes kleinen nur wenige Millimeter langen Geſellen unſer Speiſeeſſig. Hier, wo kein anderes Leben ſonſt zu gedeihen verzag, führt das Eſſigälchen ſein wenig be⸗ merktes Daſein, und der Fiſch im Waſſer kann ſich nicht wohler fühlen, als es. Hält man eine Flaſche Speiſe⸗ eſſig gegen das Licht, ſo wird man faſt regelmäßig zahl⸗ reiche dieſer dünnen Würmchen munter mit ſchlängeln⸗ den Bewegungen umherſchwimmen ſehen.“ Gerichtszeitung. § Fall Kwilecki. Der erſte Zivilſenat des Ober⸗ landesgerichts Poſen verhandelte die Klage der Bahn⸗ wärtersfrau Cäcilie Mayer aus Freihermersdorf in Oeſterreichiſch⸗Schleſien gegen Graf und Gräfin Kwilecki aus Wroblewo auf Herausgabe des kleinen Grafen Joſeſ Kwilecki. Es wurden zwei Zeugen vernommen, die zu Gunſten der Mayer ausſagten. Das Urteil ſoll in einem ſpäteren Termin geſprochen werden.— Der Fall Kwi⸗ lecki ſelbſt, der ſeinerzeit ſo gewaltiges Aufſehen erregte, ſteht wohl noch in aller Gedächtnis. i * 16jähriger Luſtmörder. Die ſcheußliche Hin⸗ ſchlachtung der kleinen Eliſe Mielke in Charlottenbur wird einſtweilen ungeſühnt bleiben. Die zweite Straf⸗ kammer des Landgerichts Berlin 3 kam auf Grund eines „non liquet“ zu einer Freiſprechung des jetzt 17 Jahre alten Angeklagten Kurt Keller, da die vorhandenen Be⸗ weisgründe doch nicht ausreichten. Wegen Sittlichkeits⸗ (Eine vorzügliche Birnſorte ſcheint die Frühe von Trevoux zu ſein, wenigſtens wird im praktiſchen Rat⸗ geber im Obſt⸗ und Gartenbau darüber berichtet, daß dieſe Sorte trotz ungünſtigen Standortes ſchon im Auguſt anſehnliche rotgelbe Früchte brachte; nicht zu ſüß, an⸗ genehm gewürzt, Holz, Wuchs und Belaubung der Sorte waren vorzüglich. Da bis jetzt an edlen Auguſtbirnen offenbar Mangel iſt, verdient die Frühbirne von Trevoux wohl allgemeine Beachtung. Die Blüte bildet ſich an den Enden ziemlich langer Ruten. Demgemäß hängen die Früchte glockenförmig herunter, werden daher vom Winde ziemlich hart mitgenommen; doch iſt unzeitiges Fallen eine Seltenheit bei ihnen. Landwirtſchaftliches Maul ⸗ und Klauenſeuche. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt weiter ausgebrochen in Bayern in den Bezirken Weilheim(Oberbayern) und Ansbach, in Elſaß⸗ Lothringen im Kreiſe Saarburg. 8 5 — * e e eee eee eee Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde: Avesheim. Geſtorbene. Mai. i 7. Totgeburt. Edingen. Geſtorbene. Mai. ö Cigarrenmacher Jakob Muͤlbert, II. Ehefrau Magda⸗ lena geb. Meixner, 51 Jahre 9 Tage alt. Landwirt Georg Schuh Wtw. Eliſabetha geb. Lutz 50 Jahre 4 Monate alt. Katharina, Eliſabetha Marei, 6 Monate 16 Tage alt. „Anna, Katharina Dörſam, 6 Monate 6 Tage alt Redaktion, Druck und Verla in Seckenheim Jeder Fans des Neckar- Boten wird das illuſtrirte Unterhaltungs- blatt„Gute Geiſter“ gratis beigegeben. Inſerate, bei denen der Ort nicht angegeben iſt, ſind Seckenheimer Inſerate. Tabrräder, Waschmaschinen, Nähmaschinen, letztere auf bequeme Abſchlagszahlungen empfiehlt Gg. P. Schmich. Hauptſtraße 195. Reparaturen werden ſchnell und billig ausgeführt. Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme an dem ſchweren Verluſte unſerer lieben Tante Gretchen Seitz ſowie für die zahlreiche Leichenbegleitung ſprechen wir unſern innigſten Dank aus. a Beſonderen Dank auch Herrn Pfarrer Kuntz für ſeine troſtreichen Worte am Grabe der Verbliche⸗ nen, den tit. Krankenſchweſtern für ihre aufopfernde Pflege und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden. Seckenheim, den 22. September 1908. Im amen der trauernden hinterbliebenen: Familie Veit. Befreit Ein großes Zimmer mit Zubehör zu vermieten. Zu erfragen Ro ſenſtraße 32. keiten u. Hautausschlägen wie durch täglichen Gebrauch Stechen ese e Dampf- Sägewerk 2: Sechenheim:: empfiehlt ſich zur Lieferung von Bauholz nach Listen geschnitten, sowie sämtliche Sorten Bretter,, Klotzdielen in allen Stärken, Latten, Rahmen u. S. w.„1 Gleichzeitig empfehle meine Schkot⸗Müble⸗ 3 zur gefälligen Benützung. e Prompte Bedienung. Silligste Berechnung 5 wird man v. allen Fautunreinſg- Mitesser, gesſchtspickel, Pusteln Finnen, Blütchen, Hautröte 2e. Don; v. Bergmann 5 Co., Radebeul. a St. 50 Pfg. in der Apotehek. 25 232 TT(8 Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Hockenheim betr. Nr. 22794 III. Klauenſeuche in Hockenheim wird hiermit auf Grund des 8 28 des Reichsſeuchengeſetzes§ 64 der Inſtruktion hierzu 8 65 der badiſchen Vollzugsordnung vom 19. Dezember 1895. Die Abhaltung des Schweinemarktes in des Herrn Philipp Kloos Samstag neu eröffnet habe. Hockenheim bis auf Weiteres verboten. Die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks haben dies ortsüblich bekannt zu machen. Mannheim, den 13. Sept. 1908. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Stebberger. Vorſtehendes bringen wir hiermit zu öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 19. Septembrr 1908. gürgermeiſteramt. Volz. Aecker Verpachtung. Großh. Nomänenamt Mannheim verpachtet am Dienstag, den 29. Feptember ds. Js., vormittags 9 Uhr, im Rathauſe zu geckenheim: 4½ Hektar Aecker in der Gewann„Auf die Harrlach“,„Bauernſchaft“, „Remiſe“ und„Hermsheimer Gewann“ auf der Gemar⸗ kung Neckarau in 24 Loſen in öffentlicher Steigerung auf die 12 Jahre Martini 1908/1920. Georg Röser Sputheben⸗ a Inmobilien Vernittung An⸗ und Verkauf von Liegenſchaften aller Art. Wegen Ausbruchs der Maul⸗ und Schmitt. Gesdntts-Erbftnug. Cap eee Der tilt. Einwohnerſchaft Seckenheims zur gefälligen Nachricht, 55 ich die und am tärflich erworben Durch jahrelanges Arbeiten in erſten Häuſern bin ich N im Stande, der Kundſchaft etwas bieten zu können. Beſonders mache auf meine Wurſtwaren aufmerkſam Um geneigten Zuſpruch bittet Heinrich Engelhardt. Hoſenſtoffe „Cpeegd, Melton, Halvtuch etc. Won Halbwollstoffe, Bieber zu Kleider, Blouſen, Jacken. Hrbeiter-Nleider Herren⸗, Frauen⸗ u. Knabenhemden. Hosenträger. Fensterleder Fenstertücher in großer Auswahl, empfiehlt Emil Werber. Heidelberg er Mart. Schüreck. Heidelberg Mannheim Diedenhofen 2 12 Tel. 2024 Q 1, 12 i Tapeten, Delmenhorst. Linoleum Wachs- und Ledertuche Besonders leistungstabig in künstlerischen Deuheiten. RNestbestände aus der Saison 1907 über 100000 Rollen werden zu jedem annehmbaren Preis ausverkauft. Allein⸗ Vertreter für Seckenheim und Umgegend: Christian Rath, Sattler⸗ und Tapeziergeſchäft. Politiſche Rundſchau. F eee Die Stäst Spataſſe Schwetzingen verzinſt ab 1. Januar 1908 fämtliche Einlagen mit Täglich geöffnete Annahmeſtelle für Einlagen 4 Prozent. bei Herrn Ratſchreiber Sauer in Seckenheim. und Luftdruckſchläuchen. läden und Jalouſten. geführt. Installation. B Empfehle mich zur Herſtellung ſanitärer Cloſett⸗, Bade⸗ und Piſſoir⸗Einrichtungen aller Syſteme. Anlagen für Kalt⸗ und Warmwaſſer⸗ leitungen. Lieferung von Waſſer⸗, Wein⸗, Bier⸗ Liefern, montieren und reparieren von Rol⸗ Reparaturen werden prompt und billigſt aus⸗ Luiſenſtraße Nr. 34. n Färberei. Chem. Wäſcherei. Chemiſche Reinigung für Damen⸗ und Herren⸗ garderoben jeder Art, Tep⸗ piche, Decken, Sonnenſchirme, Stroh⸗, Filz, und harte Hüte, Kravatten. Strauß⸗ und Schmuck⸗ federn, Vorhänge werden gewaſchen und geſpannt. Färberei für Damen⸗ und Herrengarderroben jeder 1 Ark t t d P mil. Johann, erer Juan. Zuftallateur, L. Schäfen, Schloßſtr. 29. nroschüre 2, b Schadloshaftung Erfindern 9 U a tsbärg n 2 5 Kriegstr 77. m. b. H. Seekenheim. Detailverkauf zu Fabrikpreisen haben wir Herrn Georg Röser, Hier übertragen. Wir offerieren: Fulavex, Glanzlack in 6 versch. Farben. 11 harttrocknendes Fussbodenöl. Pitsch- pine Oel, fussbodenöl. Leinöl, ron und gekocht. Parquetwiohse. Neu eingetroffene Gelegenheiten in F 2, 7. indemaun Mannheim F 2, 7. Sängerbund geckenheim. Donnerſtag, Abend 8 Uhr Singbrobe. Pünktliches Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Nächſte Tage trifft ein Waggon Rglterobsf ada Halse fiuel-All Einmalige Celegenheit in * 130 om breiten bordo Damast mit Seidenglanz per Meter 1.20 Mk., ſonſt 1.60 Mk. 1 U Cbeviot, reine Wolle 80/110 em. breit Mtr. 1 75, 1.55 Mk., 75 Pfg. Aibeline in dunklen Farben 100/110 em. br. Mtr. 2.50, 1.85, 1.50, 1. M. Satin, reine Wolle 90/110 em. breit Mtr. 2.50, 2.—, 1.65, 1.30 M. Fantasſestolle, extra ſchwer 110 em. breit Mtr. 2.50, 2.20, 1.60, 1.— Mk. Cheviot, Fiſchgrähten⸗Deſſins 90/110 em. br, Mtr. 2.—, 1.60, 1.25, 95 Pfg. Tuche in allen gangbaren Lurben 110/135 em. br. Mtr. 4.50, 4.—, 8.50, 3.25 M. b Sherſot Diagonal, ſehr mod. 90/110 em. br. Mtr. 2.75, 2.—, 1.60, 95 Pfg. Hauskleiderstoffe, neige Auswahl 85/100 em. br. Mtr. 1.20, 1.—, 90, 65 Pfg. Bordürenstoffe, carrirt u. uni 120 em. br. Mtr. 3.50, 3.—, 2.50, 2.25 Mk. Schulkleiderstoffe, ſehr ſolid 85/100 em. br. Mtr. 1.25, 95, 80, 60 Pfg. Costümstofle, ſchwere Qualit. 110 em. breit Mtr. 2.20, 1.85, 1.60, 1.40 Mk. Karos, unübertroffene Auswahl 90/100 em. br. Mtr. 2.—, 1.25, 1.—, 82 Pfg. Costümstoffe in schwar, blau, gran elt. 130 em breit Mtr. 4., 3.—, 2.75, 2.40 Mek. Blousenflanelle, hell u. dunkel 70/80 em. breit Mtr. 1.85, 1.50, 1. 10, 95 Pfg. Loden in grau, blau, braun 80/110 em. br. Mtr. 1.85, 1.60, 1.20, 50 Pfg. Blousen⸗Bordüren 75/80 em. br. Mtr. 2.25, 2.—, 1.60, 1.10 Mk. ein. Abnehmer wollen ſich alsbald melden. Schloßſtr. 46. Die beſten Kranken- weine, Frühſtücksweine, Deſſertweine 5 ſind Wenzer's Griechiſche Weine. Von 1.20 Mk. per Flaſche an. Niederlage in Seckenheim: Georg Röser. Zimmer und Küche nebſt Zubehör ſofort zu vermieten. Jakob Mürthwein. Ecke Hilda⸗ u. Neckarauerſtr. Hauszins bücher zu haben bei J. Helfrich.